Ergebnis 1 bis 2 von 2

Thema: [TFatF] [NC-17] Live fast, love faster, drive the fastest - Rickys und Leons Leben in Frankreich

  1. #1
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
    Registriert seit
    07.07.2010
    Ort
    Pride of Dathomir
    Beiträge
    259

    Standard [TFatF] [NC-17] Live fast, love faster, drive the fastest - Rickys und Leons Leben in Frankreich

    Titel:Live fast, love faster, drive the fastest - Rickys und Leons Leben in Frankreich (Spinn-Off)
    Autor: Deliah Blue
    Fandom: The Fast and the Furious
    Genre: Romanze, Familie
    Charakter(e)/Pairing(s): Ricky/Leon, Lene/Dario, Bastian/Rena, Alex/Sebi, Ira/Tony, Yves/Kayla, Ina/Alain (alles OC bis auf Leon)
    Rating/Warnings: NC 17 het.
    Staffel/Spoiler:The Fast and The Furious nach Teil 1
    Anmerkung des Autors: Diese Story gehört einzig und allein mir, genauso wie die Charakteren Ricky, Lene, Dario, Bastian, Rena, Sebi, Alex, Ira, Tony, Yves, Kayla, Ina und Alain, Leon, der einzige Charakter aus The Fast and The Furious gehört ausschließlich sich selbst. Ich will damit kein Geld verdienen und ich schreib einfach, weil's mir Spaß macht. Diese Story ist komplett OOC, sie besteht hauptsächlich aus eigenen Charakteren.

    Kurzinhalt:
    Leon ist ein Macho wie er im Buche steht und mindestens genauso schlimm wie Vince, was den Umgang mit Frauen betrifft. Dennoch verbirgt er etwas hinter diesem Benehmen. Denn es gibt eine junge Frau in der Toretto Familie, in die er sich unsterblich verliebt hat. Er hat nicht den Mut ihr seine Liebe gestehen. Erst als alles zu spät ist, weil Brian O'Conner die Familie verrät und seine Cousine Ricky nach Europa flüchtet, wird Leon sich bewusst, wie sehr er Ricarda doch liebt und was für ein Feigling er doch war. Er macht sich auf die Suche nach ihr. Die beiden finden sich, aber es gibt kein wirkliches Happy End für die beiden, was ich bereits im Prolog meiner anderen Story erwähnt habe


    Prolog
    "Leon", rief ich durch die Werkstatt. "Leon, wo steckst du?"
    "Was schreist du denn so", Jesse rollte unter meinem Auto hervor.
    Erschrocken zuckte ich zusammen. Meinen besten Freund hatte ich ganz vergessen. Ich war sauer, stinksauer sogar. Leon hatte sich verkrümelt und mit ihm war auch die neue NOS-Einspritzanlage meines schwarzen Nissan GT-R verschwunden.
    Dieser Kerl trieb mich noch in den Wahnsinn. Liebe hin oder her. Im Augenblick hätte ich ihn am liebsten erschlagen, dass machte er doch mit Absicht. Ständig heckten Vince und er neue Sachen aus, um mich zu verärgern und amüsierten sich königlich darüber, wenn ich dann explodierte. Ich war so froh, dass ich Jesse hatte, der so anders war als dir beiden.
    Dieses mal wollte ich mich nicht ärgern lassen, also gab ich die Suche nach Leon auf und schenkte Jesse meine Aufmerksamkeit. Sobald wir mein Auto komplett getunt hatten, würde mein Kumpel meine Rache zu spüren bekommen.
    "Ach nichts", zuckte ich mit den Schultern. "Erschreck' mich bitte nicht nochmal so, Jess'."
    "Och, Schwesterchen, jetzt ärgere dich nicht über Leon."
    Jesse schlang seine Arme um mich, reckte sich kurz, weil ich unfairerweise Plateauschuhe trug und küsste mich auf die Wange.
    "Hörst du eigentlich auch mal auf zu wachsen?"
    "Ich hoffe doch", gab ich zurück.
    Mittlerweile war ich mindestens vier Zentimeter größer als er und wenn ich auch noch Plateauschuhe trug irritierte ihn das meistens. Noch dazu waren die meisten Mädels die er kannte kleiner als er, inklusive Mia und Letty.
    Letztere bog auch soeben um die Ecke, mit gesuchtem im Schlepptau. Auch sie war sauer. Sie verstand einfach nicht, warum mich Leon und Vince mich behandelten, als wäre ich ein naives, dummes Ding, dass nach Strich und Faden verarscht gehörte.
    Sie hätte es liebend gern gesehen, wenn ich mit einem der beiden zusammengekommen wäre. Sie war immerhin mit Dom glücklich und Mia mit Brian. Wieso wollten mir also die beiden anderen nicht ebenfalls das Glück mit einem von ihnen gönnen?
    Kleinlaut trabte Leon hinter Letty her. Sie musste ihm wohl mächtig Ärger gemacht haben. Das konnte sie gut. Ich grinste.
    "Du baust das Ricky jetzt ein und bewegst dich nicht hier weg, bis wir ihren Wagen komplett neu getunt haben", mit diesen Worten baute sich die Schwarzhaarige mit strengem Gesichtsausdruck vor dem jüngeren auf.
    Leon fügte sich seinem Schicksal und Jesse und ich unterstützten ihn, indem wir ebenfalls unter der Motorhaube verschwanden. Letty verschwand derweil unter meinem Nissan GT-R.
    "Seid ihr bereit für Race Wars, morgen?"
    Mit dieser Frage tauchten Vince und Dom auf.
    "Wie, ihr seid noch nicht fertig?"
    Dominic blickte uns fragend an und ich deutete stumm auf Leon. Ich erwartete fast, dass er nun Ärger mit Toretto bekam. Dieser blickte ihn allerdings nur wütend an, bevor er ihm einen Klapps auf den Hinterkopf gab.
    "Au!"
    Leicht genervt fasste Leon sich an den Hinterkopf, dann wandte er mit einem leisen Seufzer den Blick mir zu. Kurz hatte ich den Eindruck, als wollte er mich um Verzeihung bitten, zumindest sagten das seine Augen. Nur aus seinem Mund kam überhaupt nichts. Er sah mich nur an bevor er sich abwandte und wegging.
    Ich richtete mich auf und sah ihm nach. Mein Blick begegnete dem von Vince, der das Ganze mit hochgezogener Augenbraue beobachtet hatte. Er schüttelte nur den Kopf, dann eilte er mit großen Schritten seinem Kumpel hinterher, welchen er auch bald eingeholt hatte.
    Bevor ich mich wieder meinem Auto zuwandte, bekam ich noch mit, wie die beiden eine hitzige Diskussion begannen. Dass es dabei um mich ging, bekam ich nicht mit, denn nun widmete ich mich wieder meinem GT-R.
    Etwa eine halbe Stunde später waren wir fertig. Mein Baby lief wieder wie es sollte. Sichtlich zufrieden stellte ich den Motor ab und seufzte erleichtert.
    "Na, was hab ich gesagt?"
    Breit grinsend schob Jesse seinen Kopf durchs Fenster an der Fahrertür.
    "Du bist einfach der beste", gab ich lächelnd zurück und gab ihm nen Kuss auf die Wange.
    "Du aber auch, Süße", lobte er mich nun. "Würden wir uns nicht so gut ergänzen, hätten wir dein Schätzchen nicht mehr so hinbekommen wie's vorher war."
    Lachend stieg ich aus, nachdem mein bester Freund mir die Tür geöffnet hatte. Leicht verzog er das Gesicht, als ich mich nun aufgerichtet hatte und er nun seinen Kopf in den Nacken legen musste, um mit mir zu reden. Ich kniff ihn in die Seite und er boxte mich gegen die Schulter. Das ging so lange hin und her, bis wir uns lachend in den Armen lagen.
    "Ich hab dich lieb, Schwesterchen", sagte er nun. "Du bist die kleine Schwester, die ich nie hatte."
    "Und du bist mir als Bruder tausendmal lieber, wie meine missratenen richtigen Brüder", gab ich zurück.
    "Fertig", kam es jetzt von Dominic.
    Jesse und ich lösten uns jetzt voneinander und nickten bestätigend. Dom grinste und meinte, wir sollten ein paar Sachen für Race Wars zusammenpacken und dann früh ins Bett gehen. Er wollte so früh wie möglich los, dass wir bereits an den ersten Rennen teilnehmen konnten.
    Die Wohnwägen sollten später am Abend geholt werden. Wie immer hatten Dominic und Letty jemanden organisiert, der die Wohnwägen für uns zum Wüstenrennen zog.
    Ich flitzte rauf und warf wahllos ein paar Klamotten in meine Reisetasche, die ich schleunigstens in den Wohnwagen schmiss. Ich wusste, dass ich mich beeilen musste, da es sonst ein Gerangel mit den Jungs um die Schlafplätze gab. Immerhin teilte ich den Wohnwagen mit Leon, Vince und Jesse.
    Gegen Abend setzten Jesse und ich uns noch mit Vince und Leon zusammen. Auch wenn mich die beiden stets ärgerten, so war es ihnen doch Recht, wenn ich abends noch bei ihnen saß. Dieses mal hatten die beiden wieder jeder eine Blondine am Arm. Das war der Typ Frau auf den sie standen. Ich war doch auch blond, deshalb verstand ich es nicht, dass ich weder bei Vince noch bei Leon landen konnte. Manchmal hatte ich den Eindruck ich sei Vince zu jung, aber Leon war nur zwei Jahre älter als ich.
    Leicht gequält blickte ich nun in die Runde. Jesse schien zu spüren, dass es mich traf, meinen Kumpel mit einer anderen zu sehen. Er nahm mich in die Arme und zog mich an sich. Vince registrierte das mit einem Grummeln und einem Blick auf den jüngeren mit der anderen Blondine. Leon rückte von ihr ab und blickte schuldig drein.
    Ich hatte keine Ahnung, was dieser Blickwechsel zwischen meinen beiden Kumpels bedeutet hatte, aber er hatte Leon leicht eingeschüchtert und dieser schickte die Blonde weg. Trotzdem war der Abend für mich gelaufen und ich verschwand früher als geplant ins Bett.
    Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, ging es dann los in Richtung Wüste.


    __________________________________________________ _________________________________________

    1. Der Tag der alles änderte

    Ricky:
    Race Wars war mitten im Gange. Ich liebte diese Veranstaltung, seit ich zum ersten Mal mit 16 Jahren dabei gewesen war. Ich hatte an diesem ersten Tag bereits drei Rennen hinter mir, die ich alle gewonnen hatte.
    Ich hatte meinen Nissan GT-R zu den Autos von Leon, Vince und Jesse gestellt und lehnte nun mit ihnen zusammen an Leons Nissan Skyline. Wir beobachteten das Geschehen um uns herum und ich wunderte mich, dass Brian noch nicht hier war. Vielleicht hatte er aber noch was anderes erledigen müssen.
    Ich hatte mich am Leon gelehnt und mir seine Hände auf meinen Bauch gelegt. Er hatte seine Finger verschränkt und hielt mich fest. Ich genoss seine Nähe und fühlte mich geborgen bei ihm, doch ich hatte bislang nie den Mut aufgebracht ihm zu sagen, was ich für ihn empfand.
    Letty fuhr gerade gegen irgend so einen Idioten ein Rennen. Hier fuhren jede Menge Idioten mit, zumindest wenn wir Mädels fahren wollten. Machos. Wir mussten uns immer blöde Sprüche anhören. Dom, Leon und Vince waren zwar auch Machos, aber sie hatten Letty, Mia und mich als Fahrerinnen anerkannt und so machten sie keine Schwierigkeiten, wenn wir gegen sie fahren wollten, auch wenn es eher selten vorkam.
    "Wann kommt jetzt endlich dieser Versager von deinem Cousin", erkundigte sich Vince.
    "Vince", meinte ich tadelnd. "Ich hab keine Ahnung, wo er steckt."
    "Fährst du heute nochmal", wollte Jesse wissen.
    "Vielleicht...", gab ich vage zurück. "Aber nach drei Siegen ist mir eigentlich nicht mehr nach einem Rennen."
    "Okay, dafür fahre ich später noch eines", meinte mein bester Freund und stieß sich vom Wagen ab.
    "Hey Jess' mach aber kein' Scheiß", rief Leon ihm hinterher.
    "Au, dass war mein Ohr", kam es nun protestierend von mir und ich boxte ihm ins Knie.
    "Tut mir leid, euer Hochwohlgeboren.", neckte er mich.
    Daraufhin drehte ich mich um und zerzauste sein Haar. Das war sowieso immer so ordentlich nach hinten gekämmt.
    "He, nimm deine Finger aus meinem Haaren", maulte mein Kumpel nun. "Sonst gibt's Rache."
    Damit kniff er mich im die Seite. Es war unter den Jungs ein offenes Geheimnis, dass ich kitzlig war. Ich rückte also von Leon ab.
    "Hey, seht mal wer da kommt", rief ich nun aufgeregt.
    Ich hatte den orangefarbenen Toyota Supra meines Cousins entdeckt. Er war gerade angekommen. Ich konnte sehen, dass er im der Schlange der Neuankömmlinge stand und auf den Einlass wartete.
    "Er ist also doch noch gekommen", bemerkte Vince. "Gut für ihn, denn sonst hätte er ne Menge Ärger bekommen."
    "Ach Vince, könntet du nicht einmal aufhören aufhören zu stänkern", beschwerte ich mich. "Lasst uns lieber zu Jesse gehen, wir müssen ihm doch die Daumen drücken, wenn er fährt."
    Zu dritt gingen wir rüber zu dem Blondschopf, doch er wich uns aus. Stattdessen ging er rüber, um Brian zu begrüßen. Irritiert blickten uns an. Da war doch was im Busch. Was hatte Jess' jetzt schon wieder ausgefressen, dass er uns mied.
    Leon hob abwehrend die Hände, als ich fast schon bedrohlich ansah. Er schien echt keine Ahnung zu haben, was mein Kumpel da ausgefressen hatte oder ob er überhaupt was ausgefressen hatte. Wir würden ja sehen.

    Leon:
    Ricky war an diesem Tag relativ anhänglich und anschmiegsam. Nachdem sie drei Rennen gewonnen hatte, hatte sie sich zu uns gesellt. Ihren Nissan hatte sie zu unseren drei Autos geparkt und mit dem Rücken an mich gelehnt, beobachtete sie das Geschehen.
    Nicht, dass ich nichts gesehen hätte, aber mit ihr vor mir, war das gar nicht so leicht, denn immerhin waren wir gleichgroß. Ricarda war für ein Mädchen schon relativ groß, sie war über 1,80 m. Mittlerweile überragte sie sogar ihren besten Freund.
    Um an ihr vorbei sehen zu können, lehnte ich mich also mit meinem Kinn auf ihre Schulter. Es fühlte sich so richtig an, sie festzuhalten, doch sie würde nie meine Freundin werden. Ich war einfach nicht Vince und ich begann mich mal wieder zu fragen, was er hatte und ich nicht. Ich würde mich aber auch nicht verändern, um ihr zu gefallen.
    Wir warteten auf Brian, der ebenfalls vorbeikommen und ein paar Rennen fahren wollte. Bislang war er aber noch nicht aufgetaucht, was ihn wieder verdächtig machte. Vince verdächtige ihn sowieso schon die ganze Zeit ein Bulle zu sein.
    Nach ner Weile verschwand Jesse, er wollte ebenfalls ein Rennen fahren. Ich rief ihm hinterher, dass er keinen Scheiß machen sollte und war dabei etwas zu nah an Rickys Ohr. Sie beschwerte sich daraufhin sofort und boxte mich ins Knie. Ich entschuldigte mich bei ihr und neckte sie dabei ein bisschen.
    Woraufhin sie sich umdrehte und meine Haare zerzauste, was ich überhaupt nicht mochte. Niemand fasste mir ungestraft ins Haar. Ich kniff sie in die Seite und sie rückte von mir ab, weil sie nicht gekitzelt werden wollte, es war nämlich unsere "Strafe", wenn sie mal wieder frech war.
    Dann endlich kam Brian und Ricarda war ganz aufgeregt. Vince stichelte mal wieder, was dem Mädchen überhaupt nicht gefiel. Sie mochte ihren Cousin einfach und es passte ihr überhaupt nicht, dass unser Kumpel ständig stänkerte.
    Ich hatte Jesse mittlerweile wieder entdeckt, der gerade mit seinen Autopapieren in der Hand auf Brian zusteuerte. Zu dritt gingen wir rüber zu ihm, um ihm Glück zu wünschen, aber er wich uns aus und steuerte weiter auf Brian zu, um diesen zu begrüßen.
    Wir blickten uns irritiert an. Rickys Blick nahm schon fast was bedrohliches an, als sie mich ansah. Ich konnte nur abwehrend die Hände heben. Ich hatte keine Ahnung, was ihr bester Freund vorhatte.
    "Ich rede mit ihm", sagte ich daher und ging dem Blondschopf hinterher.
    Brian hatte wohl den gleichen Gedanken gehabt. Er folgte ihm und redete auf ihn ein. Da er seine Papiere in der Hand hielt, hatte er wohl sein Auto gesetzt, aber ich hatte noch keine Ahnung gegen wen Jesse fahren würde.

    Brian:
    Nach einer kurzen Besprechung in unserem FBI-Versteck, hatte ich es endlich geschafft bei Race Wars aufzukreuzen. Ich hoffte die anderen hatten keinen Verdacht geschöpft. Vince war sowieso von Haus aus misstrauisch. Doch ich setzte auf meine Cousine, dass sie mir irgendwie den Rücken gedeckt hatte.
    Während ich darauf wartete, eingelassen zu werden, ließ ich meinen Blick über den alten Flugplatz gleiten, in der Hoffnung, ich würde Dom und sein Team finden. Ich entdeckte Ricky bei Vince und Leon, an dessen Auto gelehnt. Ich fragte mich wo Jesse, Toretto, Mia und Letty waren.
    Jesse kam mir bereits entgegen, als ich mein Auto angestellt hatte. In der Hand hielt er seine Wagenpapiere. Ich fragte ihn, was er damit wollte und er erklärte mir, dass er sein Auto für das nächste Rennen gesetzt hatte. Ich versuchte es ihm auszureden, da kam auch schon Leon an, doch der redete es ihm nicht wirklich aus.
    Das konnte nicht gutgehen. Jess' konnte mit seinem Jetta nie gewinnen, selbst wenn sein Gegner "nur" einen Honda 2000 fuhr, wie er behauptete. Ich wechselte einen Blick mit Leon, der nur die Schultern zuckte und meinte, er könne es ihm nicht ausreden.
    "Jesse, gegen wen fährst du eigentlich", fragte ich.
    Die Antwort erhielt ich, als der Gegner die Scheibe runterließ, es war kein geringerer als Johnny Tran, das konnte noch viel weniger gutgehen. Der hatte bestimmt so einiges mehr an Kohle in sein Auto gesteckt, als wir uns jemals leisten konnten, da konnte Jess' überhaupt nicht gewinnen.
    Jesse stieg also in sein Auto und fuhr los. Das schlechte Gefühl, welches mich dabei überkam wollte mich einfach nicht loslassen. Ich hoffte, dass der Blondschopf trotzdem gewinnen würde, aber ich wusste, dass alle Hoffnung fehl am Platze war. Ich wollte gar nicht zuschauen.
    Ich ging rüber zu Ricarda, die mich fragend ansah. Ich legte ihr einen Arm um die Schulter und führte sie zu meinem Toyota. Dort erklärte ich ihr alles.
    "Was", fragte sie mich entsetzt. "Jess' fährt gegen Tran? Gegen den kann er doch niemals gewinnen."
    "Das weiß ich auch, aber wir konnten es ihm nicht ausreden. Das einzige, was Leon noch konnte, war ihm Mut zu machen."
    "Oh, Mann, er ist so ein Idiot. Er hat sein Auto gesetzt, stimmt's?"
    "Ja, das hat er."
    "Er ist verrückt, warum macht er das bloß", fragend sah sie zu mir auf.
    "Da bin auch nur ich schuld", seufzte ich. "Ich hätte damals bei meinem ersten Rennen nicht mein Auto zum Einsatz machen sollen. Das hat ihn erst auf dem Gedanken gebracht, seinen Jetta ebenfalls zu setzen."
    "Jetzt gib doch dir nicht die Schuld", beschwichtigte mich Ricky nun. "Das wird schon irgendwie gutgehen."
    Doch das tat es nicht, es ging überhaupt nicht gut. Im Gegenteil, es ging sogar gewaltig schief.

    Ricky:
    Nun war Leon zu mir herüber gekommen. Es sah so aus, als wollte er mir beistehen, doch dann wanderte sein Blick genau wie meiner zur Rennstrecke und wir sahen beide, dass Jesse verlor und Gas gab. Was tat er denn jetzt? Er konnte doch nicht einfach abhauen.
    "Scheiße!"
    Leon ging zu Dom, ich folgte ihm.
    "Dom, wir haben ein Problem. Jesse haut gerade ab."
    "Was ist passiert? Wo will er hin?"
    "Keine Ahnung", mischte auch ich mich ein. "Ich weiß nur, dass er soeben sein Auto verloren hat. An Johnny Tran."
    "Ach verdammt! Das gibt Ärger!"
    Und es gab auch Ärger, denn kurz nachdem Jesse verschwunden war, tauchte Tran auf und verlangte sein Auto. Dom versuchte ihn abzulenken, doch der Kerl blieb hartnäckig. Er behauptete doch tatsächlich Toretto hätte ihn bei der Polizei verpfiffen.
    Das ging dann doch zu weit. So konnte man nicht mit Dom umspringen. Während Leon versuchte die Meute ein wenig zurückzuhalten, begannen Tran und Toretto eine Schlägerei. Vince hielt sich zum Glück raus, nur Letty mischte kurz mit, aber auch nur, weil Johnnys Cousin Lance sich ebenfalls einmischen wollte.
    Es dauerte nicht lange, da versuchte die Security die beiden Streithähne zu trennen. Es gelang ihnen nicht sofort. Schließlich half Vince nach. Er zerrte den Security Typen von Dom weg und diesen schließlich von Tran. Blutend und fluchend blieb dieser auf dem Boden liegen.
    Wir zogen uns zurück und ich war immer noch außer mir vor Sorge im Jesse. Mia schlang ihre Arme um mich und drückte mich kurz.
    "Mäuschen, es wird alles wieder gut. Jess' wird zurückkommen und alles wird sich klären, da bin ich mir sicher."
    Doch auch sie konnte die Sorge, welche in ihrer Stimme mitschwang, nicht verbergen. Trotzdem sah sie zuversichtlicher als ich drein. Vielleicht überspielte sie alles ein bisschen, denn wir wussten alle, dass Tran keine Gnade kannte und sich nicht gerne über den Tisch ziehen ließ.
    Gegen Abend verzogen wir uns in unsere Wohnwägen. Wie meistens teilte ich einen mit Leon und Vince. Auch Jesse hatte hier geschlafen.
    Kaum hatte ich den Wohnwagen betreten, da hatte ich mich auch schon in meinen Schlafbereich zurückgezogen. Vince hatte sich zu mir gesetzt und versuchte mich zu trösten. Selbst Leon war kurz hergekommen, hatte mit mir geredet und mir dann einen Kuss aufs Haar gedrückt.

    Vince:
    Jetzt hatten wir den Salat, Jesse war weg und Ricky am Boden zerstört. Sie war außer sich vor Sorge. Ich verstand sie, immerhin war er ihr bester Freund und sie waren fast wie Geschwister. Ich konnte nur hoffen, dass sich alles wieder einrenkte.
    Im Moment unterdrückte sie ihre Tränen, aber ich ahnte bereits, dass sie den Kampf verlor, sobald sie sich schlafen legte. Ich fragte mich ob es nicht besser war, wenn Mia rüberkam oder Brian, immerhin war er Ricardas Cousin.
    Nun hatte sich auch Leon wieder von seinem Schlafplatz erhoben und kam rüber. Er ging vor ihr in die Knie, fuhr ihr kurz mit seiner Hand durchs Haar, murmelte ein paar beruhigende Worte, stand auf und gab ihr einen Kuss aufs Haar. Unsere Blicke kreuzten sich und ich wusste, dass ich von meinem besten Freund nicht wirklich mehr erwarten konnte.
    Es war faszinierend, mein Kumpel baggerte jede Frau an, die ihm unter die Augen kam, aber meinte er es mal ernst mit einer, wurde er stumm wie ein Fisch. Okay, mittlerweile konnte er mit Ricky ganz normal umgehen, aber seine Gefühle hatte er ihr immer noch nicht gestanden. Wenn es so weiterging, müsste ich ihn wirklich in die richtige Richtung schubsen.
    "Bist du okay", fragte ich sie nun behutsam. "Willst du was trinken?"
    "Es geht schon", gab die Blonde zurück. "Haben wir noch ein Bier."
    "Natürlich."
    Ich bat Leon uns ein Bier zu geben. Auch wenn das Mädchen gerade gesagt hatte, dass es ging, wollte ich sie nicht allein lassen. Dabei war sie ja nicht wirklich allein, wenn wir uns schlafen legten waren wir ja nicht allzu weit weg. Sie konnte immer noch einen von uns zu sich herüber holen, sollte sie die Traurigkeit zu sehr übermannen.
    Trotzdem wäre ich jetzt gerne draußen gewesen, bei der Race Wars Party. Bereits bei dem Gedanken daran bekam ich ein schlechtes Gewissen und hielt mich für verantwortungslos. Ich sollte jetzt unbedingt für Ricky da sein.
    "Jetzt geh schon raus", forderte mich Leon nun auf. "Ich komm schon allein mit ihr klar."
    Skeptisch musterte ich meinen Kumpel, ich bezweifelte, dass er es hinbekam, so verliebt wie er in sie war. Er wagte sich ja kaum im ihre Nähe, wenn er mit ihr allein war.
    "Komm schon, geh auf die Party, amüsier dich", drängte mich nun auch Ricky. "Ich begeh' schon keinen Selbstmord, nur weil Jess' weggelaufen ist. Dein Benehmen wäre er verständlicher, wenn er mein Freund gewesen wäre, aber er ist nur mein bester Freund, sowas wie ein Bruder."
    "Na gut, ich bin in spätestens ner Stunde wieder da", versprach ich.
    Aus der versprochenen Stunde wurden zwei. Als ich den Wohnwagen betrat, lag Ricky bereits in ihrem Schlafbereich und schlief. Leon saß neben ihr und fuhr ihr durchs Haar oder streichelte sie an der Schulter. Ich hätte mir doch keine Sorgen machen müssen, er kam wirklich mit ihr klar.

    Ricky:
    Am nächsten Morgen brachen wir unser Camp auf dem alten Flughafengelände in der Wüste ab. Nach Jesses Flucht hielt uns dort nichts mehr. Wir hatten nur einen Gedanken, wir mussten ihn unbedingt finden, bevor Johnny Tran und seine Gang das erledige und die kannten ja bekanntlicherweise keine Gnade.
    Wir hatten unser Zuhause erreicht und bastelten wieder an unseren Wagen herum. Brian und Dom stritten sich, weil letzterer bewaffnet losziehen wollte, um Jess' zu suchen. Was mein Cousin allerdings nicht wusste, Toretto hatte mir eine Pistole verschafft, welche ich so oft es mir möglich war bei mir trug.
    Meist war es schwierig sie vor Brian zu verbergen, deshalb trug ich sie nicht immer. An diesem Tag hatte ich sie dabei. Es gab mir ein gewisses Gefühl an Sicherheit eine Waffe zu haben, vor allem falls wir auf Tran und seine Meute trafen.
    Da Jesse weg war, half ich Vince, der mal wieder nicht mit seinem Auto klarkam. Manchmal stellte er sich einfach nur dämlich an. Er war zwar ein hervorragender Fahrer, aber wenn es ums reparieren von Autos ging, war er einfach nur ein Idiot.
    Wir steckten gerade unter der Motorhaube und ich überprüfte mal wieder die NOS-Einspritzanlage, mit welcher er mal wieder Probleme hatte, da tauchte Jesse auf. Ich hörte das Dröhnen des Motors seines Jettas. Er war also zurückgekehrt. Ich hörte die Autotür schlagen und vernahm die Stimme meines besten Freundes.
    "Dom, es tut mir so leid, dass ich weggefahren bin, aber ich hab solche Angst", rief er. "Ich bin völlig durch den Wind, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich tue. Bitte helft mir!"
    Bevor wir allerdings reagieren konnten, vernahmen wir noch ein anderes Geräusch, nämlich das von aufheulenden Motorradmotoren. Das war kein gutes Zeichen, das war überhaupt kein gutes Zeichen. Das konnte nur Tran sein.
    Es dauerte nicht lange, da kamen die Motorräder näher. Sekunden später waren Schüsse zu hören und Johnny Tran grinste uns hinterhältig an. Er eröffnete das Feuer auf den Jetta und schließlich auf uns. Vince riss mich gerade noch zu Boden, Mia flüchtete zurück ins Haus, Leon und Letty verschanzten sich in der Garage und auch Dom und Brian warfen sich zu Boden.
    Jesse reagierte zu spät und wurde vom Kugelhagel erwischt. Johnny, Lance und die anderen feuerten weiter. Ihnen war es jetzt egal, wen oder was sie erwischten, Hauptsache, sie schossen wild umher.
    In geduckter Haltung eilten Dom und ich zu Jesse, doch wir konnten nichts mehr für ihn tun. Er war tot. Toretto kauerte nun über ihm und hatte seinen Körper an sich gedrückt. Ich warf mich mit einem Aufschrei auf Jesses toten Körper und begann zu weinen.
    "NEIN!!!!"
    Das war Mia. Nun, da Tran und seine Leute weg waren, kamen Leon, Vince, Letty und Brian zu uns.
    Während ich die Hand meines besten Freundes streichelte, spürte ich die von Leon auf meiner Schulter. Ich sah auf und blickte direkt in seine grünen Augen. Er blickte mich bittend an, als würde er ahnen, was ich vorhatte. Ich schüttlte stumm den Kopf. Der Tod Jesses schrie regelrecht nach Rache.
    Ich sprang auf und hastete zu meinem Nissan GT-R und bis die Jungs, Mia und Letty reagieren konnten, war ich bereits davongefahren. Ich fuhr Johnny Tran und seinen Leuten hinterher.
    Es dauerte nicht lange, da hatten Tran und sein Cousin herausgefunden, dass sie verfolgt wurden und sie begannen wild um sich zu schießen, in der Hoffnung, sie würden mich erwischen. Die anderen hatten sich bereits aus dem Staub gemacht. Sie wollten wohl nicht mit dem Mord im Verbindung gebracht werden.
    Auch wenn mein Auto nicht gerade leise war, hörte ich nun die Motorengeräusche eines Nissan Skyline, eines Toyota Supra und das Laute Dröhnen des Dodges von Dom. Da waren mir Leon, Brian und Dominic gefolgt. Ich rollte genervt mit dem Augen und folgte nun Lance.
    Ich wusste, dass ich Tran am meisten treffen würde, wenn ich mich an seinem Cousin rächte. Ich wäre dann zwar meines Lebens nicht mehr sicher, aber das war mir egal. Hauptsache ich hatte Jesses Tod gerächt.
    Ich ließ die Scheibe runter und begann nun ebenfalls auf Lance zu schießen, da er wieder das Feuer auf mich eröffnet hatte. Er war allerdings zu dämlich und traf nicht ein einziges Mal. Ich war da schon etwas zielsicherer, auch wenn ich ihn erst mit dem zweiten Schuss traf. Er stürzte vom Motorrad und blieb auf der Straße liegen.
    Brian, der mir gefolgt war, fuhr nun an meine Seite und sah mich mit einem Kopfschütteln tadelnd an, dann gab er Vollgas und folgte Tran. Leon blieb hinter mir und Toretto verschwand mit seinem Dodge, wahrscheinlich wollte er Tran den Weg abschneiden.
    Statt mich um Lance zu kümmern ließ ich ihn auf der Straße liegen und fuhr einfach weiter. Ich ging davon aus, dass ich einen tödlichen Treffer gelandet hatte. Ich hatte zwar noch nie jemanden getötet, aber dieses mal vermutete ich, dass mein Opfer nicht überlebt hatte.
    Ich fuhr nun meinem Cousin hinterher, ich wollte wissen, was er vorhatte. Johnny Tran schoss nun auf ihn. Ich versuchte Brian nun zu überholen, doch er ließ es nicht zu. Immer wenn er sah, dass ich ihn überholen wollte, blockierte er diese Seite. Er fuhr regelrecht Schlangenlinien, wie ein Betrunkener. Leon gab verzweifelt Lichthupe, da er mit unseren Manövern nicht mithalten konnte und fiel dann etwas zurück.
    Brian erwischte nun Tran, ob tödlich oder nicht, ich wusste es nicht. Im Gegensatz zu mir, stieg er aber aus, um nach seinem Schussopfer zu sehen. Er rannte über die Straße zurück zu seinem Toyota und an seinen Gesten konnte ich sehen, dass er jemandem befahl, den Notarzt zu rufen.
    Er steuerte gar nicht auf sein Auto zu sondern auf mich, wie ich entsetzt feststellte. Das würde gleich Ärger geben, doch darauf hatte ich so überhaupt keine Lust. Ich wollte schon Gas geben, um der Standpauke zu entgehen, aber irgendetwas hielt mich zurück. Ich stellte den Motor ab und blieb wo ich war.
    "Himmelherrgott nochmal, was hast du dir bloß gedacht", begann mein Cousin, als er meinen Nissan erreicht hatte. "Du hast Lance getötet."
    "Na und", gab ich gelassen zurück. "Du hast doch auch Tran getötet oder glaubst du etwa, der hat deinen Treffer überlebt?"
    "Nein, natürlich nicht, aber ich bin hier der Bulle und nicht du, Ricky", erklärte Brian.
    "Du bist also immer noch bei der Polizei?"
    Entgeistert sah ich ihn an.
    "Du hast uns alle angelogen? Mia, die dich liebt? Dom, der dich schätzt? Leon und Letty, die dich trotz allem mittlerweile relativ gern haben? Vince? Und nicht zuletzt mich, deine Cousine? Das haben wir nicht verdient, du bist echt das Letzte. Oh und Vince wird sich bestimmt freuen, dass er Recht hatte."
    "Bitte sag es niemandem", murmelte der Blondschopf nun verlegen. "Ich werde es ihnen selbst sagen."
    "Oh, ich hab nicht vor dich zu verraten", gab ich eisig zurück. "Ich wollte dir nur raten, dass du das schön selbst machen sollst. Ich verschwinde jetzt."
    Damit schloss ich die Fensterscheibe, trat aufs Gaspedal und ließ einen ziemlich verwirrt dreinblickenden Brian O'Conner zurück.
    Ich wendete und fuhr an Leon vorbei. Schon wieder dieser bittende Blick aus grünen Augen, doch auch dieses Mal konnte ich seinem Wunsch nicht entsprechen. Es war an der Zeit für mich zu verschwinden. Ich schüttelte den Kopf und gab Vollgas, um mich auf den Weg zu machen.

    __________________________________________________ __________________________________________

    2. Eine neue Freundin

    Ricky:
    Mein Weg führte mich als erstes zum Flughafen von L.A., wo es dann hinging, wusste ich noch nicht. Nach Europa vielleicht. Deutschland oder so. Das wollte ich kurzfristig entscheiden. Im Au*genblick konnte ich sowieso keinen klaren Gedanken fassen, weil der Schmerz um Jesses Tod ein*fach zu tief saß.
    Doch nach Europa hatte ich schon immer mal gewollt, zwar nur in den Urlaub, aber nun sah es so aus, als würde ich dort für immer landen. Auch wenn ich es mir nicht bewusst war, hatte ich mich bereits entschieden.
    Am Flughafen angekommen, parkte ich mein Auto und ging dann hinein. Auf dem Weg zum Check-in überlegte ich mir, in welches europäisches Land ich wollte. Wollte ich nach Deutschland, Frankreich, Spanien oder vielleicht doch lieber nach England? Ich entschied mich letztendlich für Deutschland. In ein anderes Land konnte ich immer noch reisen.
    Ich erreichte den Schalter für Last-Minute-Flüge und buchte dort einen Flug nach Deutschland. Ich wusste selbst nicht so genau, weshalb ich ausgerechnet dorthin wollte, aber der Grund war mir im Augenblick herzlich egal. Ich wollte nur noch weg.
    Etwas später saß ich im Flugzeug und war auf dem Weg nach Europa. Da der Flug länger dauerte, beschloss ich zu schlafen. Wenn ich die meiste Zeit schlief, wurde mir nicht so schnell langweilig. Ich hatte ja nichts mitgenommen und die Zeitschriften hatte ich bereits ausgelesen, während ich dar*auf gewartet hatte, dass mein Flug aufgerufen wurde.
    Zum Glück saß ich am Fenster, so musste meine Sitznachbarin mich nicht ständig wecken, wenn sie mal raus musste. Ich konnte also in Ruhe schlafen. Außer wenn es essen gab, doch daran mochte ich gar nicht denken. Ich war zwar noch nie geflogen, hatte aber bereits von mehreren Seiten gehört, dass das Essen im Flugzeug mehr als dürftig war.
    Ich brachte die Rückenlehne meines Sitzes in eine leicht liegende Position und schloss meine Au*gen. An Schlaf war aber nicht wirklich zu denken. Ich hatte plötzlich wieder die Bilder im Kopf, wie Jesse erschossen worden war und dann spukte mir auch Leons Blick in meinen Gedanken her*um.
    Was er mir nur hatte sagen wollen mit diesem Blick? Er war so verzweifelt gewesen, ja regelrecht enttäuscht sogar. Dann traf es mich wie ein Blitzschlag. Leon hatte sich in mich verliebt. Er liebte mich, wie ich ihn liebte, deshalb war sein Blick so verzweifelt gewesen, deshalb hatte er versucht mich mit seinen stummen Blicken auf zuhalten. Deswegen war er nicht ausgewichen und hatte mich im Arm gehalten. Und weil er verliebt in mich war hatte er mit mir allein sein wollen, um mich zu trösten.
    Ich war erschrocken aufgefahren, als mir diese Erkenntnis gekommen war, dass mich meine Sitz*nachbarin erstaunt ansah.

    Lene:
    Endlich kehrte ich wieder heim. Zu lange war ich bereits von zuhause weg gewesen. Nicht, dass ich Heimweh gehabt hätte, nein, dem war nicht so gewesen, aber mich hatte meine Arbeit einfach nur genervt. Ich war vom Chef meiner Firma für ein halbes Jahr in die Staaten geschickt worden und ei*gentlich wäre es ganz interessant gewesen etwas Auslandserfahrung zu sammeln, wenn meine Kol*leginnen nicht immer so zickig gewesen wären und die Männer sich nicht von ihnen hätten anste*cken lassen.
    Das einzige, was mir einige Zeit später noch an Amerika gefallen hatte, waren die Straßenrennen gewesen, zu welchen mich ein Bekannter mich irgendwann mal geschleppt hatte. Es war faszinie*rend gewesen und irgendwann hatte ich es sogar selbst ausprobiert.
    Ich hatte es schwierig gefunden in dieser Szene Freundschaften zu schließen, diese jungen Leute blieben am liebsten unter sich. Gerade wenn man versuchte in den Freundeskreis, des allseits be*kannten Dominic Torettos zu kommen. Das war am schwierigsten gewesen und ich hatte es nicht geschafft.
    Jetzt auf dem Flug nach Deutschland saß die hübsche Blondine aus Torettos Clique neben mir. Ich war erstaunt darüber, was sie hier tat und weshalb sie ihren Freunden den Rücken gekehrt hatte und jetzt auf dem Weg in meine Heimat war.
    Ich hatte sie oft in Begleitung dieses jungen Mannes mit Mütze gesehen und auch dieser hochge*schossene Dunkelblonde mit den sagenhaft grünen Augen war stets an ihrer Seite gewesen. Auch mit den beiden jungen Frauen schien sie sich gut verstanden zu haben. Was war also der Auslöser gewesen, dass sie hier war.
    Sehr gesprächig war sie allerdings nicht. Sie saß am Fensterplatz, hatte ihren Sitz zurückgestellt und die Augen geschlossen. Sie schien schlafen zu wollen, aber ihr Blick hatte etwas trauriges angenom*men.
    Vorsichtig beobachtete ich sie. Schlief sie nun wirklich oder tat sie nur so, um nicht mit mir spre*chen zu müssen? War sie allein immer noch genauso unnahbar, als wenn sie mit den anderen zu*sammen wäre? Oder hatte irgendwas oder wer sie so verletzt, dass sie mit niemandem reden wollte? Doch was machte ich mir eigentlich Gedanken? Ich kannte sie kaum und sie mich vermutlich über*haupt nicht.
    Lange hielt ihre Ruhe und ihr Schlaf nicht an, denn plötzlich schreckte sie auf und saß senkrecht in ihrem Sitz. Ich sah sie erstaunt an. Ihr Atem ging schneller, so als hätte sie etwas erschreckt und sie zitterte am ganzen Körper.
    „Hattest du nen Albtraum“, fragte ich sie schließlich behutsam.
    Ich erhielt aber keine Antwort. Stattdessen starrte sie starr nach vorne, so als wäre sie gar nicht an*wesend. Ich sah, wie sie mehrmals tief ein und ausatmete, um sich wohl zu beruhigen. Dann lehnte sie sich wieder zurück und sah mich an.

    Ricky:
    Wie aus weiter Ferne drang die fragende Stimme meiner Sitznachbarin in mein Ohr. Sie fragte mich ob ich einen Albtraum gehabt hatte. Natürlich hatte ich keinen Albtraum gehabt. Mich hatte einfach die Erkenntnis, dass Leon mich liebte aufgeschreckt. Noch dazu verstörte mich nun, dass ich weg*gelaufen war, aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Vielleicht kam ich ja über ihn hinweg oder er machte sich auf die Suche nach mir.
    Ich lehnte mich zurück und musterte mein Gegenüber. Ich überlegte, ob ich ihr vertrauen und alles erzählen konnte. Irgendwo hatte ich sie auch schon gesehen, ich wusste nur nicht wo. Vielleicht war sie eines der Mädels gewesen, welches sich die Streetraces angesehen hatte, aber nie dabei gewesen war. Ich konnte sie immer noch danach fragen.
    Ich beschloss mich erst mal vorzustellen:
    „Ich bin Ricarda Marie Delaney. Und wer bist du?“
    „Lene Mayr“, stellte sie sich nun ebenfalls vor. „Ich komme aus Deutschland und habe hier für ein halbes Jahr gearbeitet. Jetzt geht‘s wieder nachhause.“
    „Du klingst aber nicht sehr glücklich. Hat‘s dir nicht gefallen?“
    „Nee, nicht wirklich“, gestand sie mir nun. „Ich wollte ja eigentlich viel mehr Automechanikerin werden und nicht in einer Computerfirma arbeiten. Mein Vater wollte zwar das ich weder das eine, noch das andere mache und eine Hauswirtschaftsschule besuche, aber ich hab mich schließlich durchgesetzt.“
    „Wow! Ich bin Automechanikerin!“
    Ich beschloss, dass Lene mir sympathisch war, besonders nachdem sie erzählt hatte, dass sie liebend gerne Automechanikerin geworden wäre, als in einer Computerfirma zu arbeiten, wie sie es im Au*genblick tat. Ihr Vater musste wohl recht altmodisch sein, wenn er an seine Tochter an eine Haus*wirtschaftsschule schicken wollte. Wer machte so was in der heutigen Zeit denn noch? Ich konnte mir das so gar nicht vorstellen.
    „Du bist eine aus Torettos Team, nicht wahr“, fragte mich meine Sitznachbarin nun.
    Ich blickte sie verblüfft an. Woher wusste sie das? Wie hatte sie mich mit Dom und den anderen in Verbindung gebracht? Sie musste doch auf nem Streetrace gewesen sein, wo wir gefahren waren.
    „Ja, ich bin... war“, verbesserte ich mich, „mit Dominic, Mia und den anderen befreundet.“
    Ich hatte mich nocht nicht ganz daran gewöhnt, dass unsere Freundschaft zerbrochen war und ich Dom, Mia, Letty, Vince und vielleicht auch Leon vergessen musste.
    „Wieso war? Ist was passiert, dass du nicht mehr mit ihnen befreundet bist?“
    Ich nickte nur und beschloss dann ihr alles zu erzählen. Ich begann bei Race Wars, als Jesse sein Auto verwettete, verlor und dann einfach abhaute. Ich erzählte auch von den letzten Stunden des heutigen Tages, wie mein bester Freund zurückgekehrt war und von Johnny Tran erschossen wor*den war, dass ich seinen Cousin Lance getötet hatte verschwieg ich, bevor‘s an die falschen Ohren geriet. Stattdessen erzählte ich ihr, wie ich schließlich hier im Flugzeug gelandet war.

    Lene:
    Sie sprach also doch mit mir. Ricarda hieß sie und so stellte sie sich auch vor. Ricarda Marie, um genau zu sein. Schnell fand sie heraus, dass wir eine Gemeinsamkeit hatten, nämlich Autos. Wäh*rend sie Automechanikerin war, wollte ich eine werden, was mir mein Vater aber nie erlaubt hatte. Vielleicht schaffte ich es aber doch noch eine zu werden.
    Nachdem ich sie gefragt hatte ob sie zu Toretto gehörte, erklärte sie mir, dass sie mit ihnen befreun*det gewesen war. Das machte mich etwas stutzig und ich hakte nach. Mir war es immer so vorge*kommen, als würden sie sich besonders gut verstehen und jetzt war diese Freundschaft zerbrochen? Nun, wenn es nicht der Fall gewesen wäre, würde sie ja jetzt nicht hier neben mir im Flugzeug sit*zen.
    Sie erzählte mir also alles, von Race Wars, wo ihr bester Freund Jesse sein Auto verwettet und ver*loren hatte. Davon, dass er einfach abgehaut war und wie er vor ein paar Stunden wieder zurückge*kehrt und erschossen worden war.
    „Wie nah standst du Jesse eigentlich?“
    „Er war mein bester Freund und er war schon fast ein Bruder für mich. Wir haben uns perfekt er*gänzt, wenn es ums Autos reparieren und auch deren Technik ging. Es ist ein schwerer Verlust für mich. Ich hatte ihn unglaublich gern.“
    „Du warst aber nicht in ihn verliebt, oder?“
    „Nein, ich liebe jemand anderen und es ist mir gerade eben bewusst geworden, dass er meine Ge*fühle sogar erwidert.“
    „Oh! Bist du deshalb so aufgeschreckt?“
    „Ja, genau deshalb. Ich bin weggelaufen und meinen Schatz zurückgelassen. Mir war nicht bewusst, dass Leon mich ebenfalls liebt.“
    „Okay und wer ist Leon? Doch nicht etwa der hochgeschossene, grünäugige Dunkelblonde?“
    „Genau der“, gab die junge Frau zurück. „Woher weißt du wie er aussieht?“
    „Nur durch Zufall, mein Kumpel ist an seinem Auto vorbeigefahren, da hat er raus gesehen und sei*ne Mütze gerade in der Hand gehabt. Er sieht gut aus und ich wollte nur noch seinen Namen. Es wäre nur ein Flirt gewesen, aber ich hab euch dann aus den Augen verloren. Selbst wenn er dich su*chen und finden würde, ich würde mich zurückhalten. Als ich ihn interessant zu finden begann, wusste ich nicht, dass er ne Freundin hat oder fast eine hat. Woher auch? Aber gib bitte die Hoff*nung nicht auf. Wenn er dich ebenfalls liebt und seine Liebe zu dir stark genug ist, wird er dich su*chen und dich finden.“
    Ricky sah mich nur an. Sagte nichts da zu. Sie fragte mich nicht mal, was mich so sicher machte, dass Leon sie suchen würde.
    So hatte damals mein Vater meine Mutter wieder gefunden, als sie mit ihren Eltern weggezogen war. Seine Liebe war stark genug gewesen sie zu finden und zurückzuholen. Auch wenn er in man*chen Aspekten ziemlich altmodisch war, das schätzte ich an meinem Vater, seinen Verständnis für die große Liebe.

    Ricky:
    So allmählich fand ich Gefallen daran, mit Lene zu sprechen. Sie war eine angenehme Gesprächs*partner in. Anfänglich gefiel mir nicht, was sie mir da erzählte. Sie fand meinen Leon interessant. Doch sie versprach sich zurückzuhalten, sollte er mich suchen und finden. Vor allem, nachdem sie ja jetzt wusste, dass ich Leon liebte und er mich.
    Ihr letzter Satz hatte mich nachdenklich gemacht und mir Hoffnung gegeben. Was sie da so sicher machte? Ich fragte sie erstmal nicht. Ich wollte selbst darüber nachdenken ob sie vielleicht Recht haben sollte.
    Im Geiste beschloss ich bereits sie zu meiner neuen Freundin zu machen. Ich wollte Mia zwar nicht vergessen und Lene würde sie auch nicht ersetzen können, aber da ich wohl nicht zurückkehren würde, brauchte ich neue Freunde.
    Ich wurde müde und hoffte, dass ich nach dem Gespräch mit dem deutschen Mädchen endlich schlafen konnte. Ich schloss die Augen und murmelte:
    „Macht es dir was aus, mich ein bisschen schlafen zu lassen?“
    „Nöööööhhh“, gähnte die Brünette neben mir. „Ich glaub ich schlafe selbst ebenfalls noch ein biss*chen.“
    Also schliefen wir beide noch ein wenig. Als es Essen gab, weckte uns die Stewardess. Wir waren zwar weniger begeistert, aber da wir hungrig waren, aßen wir den Flugzeugfraß.
    „Willst du noch schlafen“, erkundigte ich mich bei meiner Sitznachbarin.
    „Nein, jetzt bin ich wieder munter. Wir können uns gern weiter unterhalten“, antwortete diese mit einem leichten Lächeln.
    „Meinst du, du kannst deinen Vater dazu überreden, dass du vielleicht doch noch ne Ausbildung als Automechanikerin machen kannst“, fragte ich sie nun.
    „Weiß nicht“, antwortete Lene. „Das könnte schwierig werden. Das ist nicht unbedingt der Job, den sich mein Vater für seine einzige Tochter vorgestellt hat. Ich hab‘s schon oft versucht, aber meistens ohne Erfolg. Meine beiden Brüder durften lernen, was sie wollten.“
    „Ein Glück, dass ich von Zuhause weggelaufen bin, ich glaub nicht, dass ich sowas ertragen hätte.“
    „Du bist weggelaufen“, leicht ungläubig musterte mich die Deutsche nun.
    „Ja, mein Vater hat mich verprügelt und meine Mutter hat‘s nicht interessiert, sie hat entweder ge*trunken, war krank oder schwanger. Sie hat neun Kinder in die Welt gesetzt, aber gekümmert hat sie sich um keines.“
    „Dann hattest du es aber wesentlich schlechter als ich“, murmelte die Brünette nun leicht verlegen. „So war mein Vater nie zu mir. Bislang hatte er immer nur verhindert, dass ich werden konnte, was ich wollte.“
    „Das war oder ist genauso wenig richtig. Glaub mir, wer unsere Träume zerstört kann nicht gut für uns sein. Dein Vater hat es getan und meiner hätte es geschafft, wenn ich nicht weggelaufen wäre.“

    Lene:
    Vielleicht hatte sie gar nicht mal so unrecht. Auch wenn mein Vater eher altmodisch war, hatte er meine Träume zerstört und jemand der seine Kinder verprügelte zerstörte auch ihre Träume. Ihre Träume von einer heilen, glücklichen Familie, in welcher die Kinder jeden Tag zur Schule gingen und die Mutter hinterher auf sie mit Mittagessen wartete und der Vater ihnen abends bei den Haus*aufgaben half, wenn er von der Arbeit kam.
    Wir staunten beide nicht schlecht, als der Pilot nun die Landung verkündete. Wir hatten gar nicht mitbekommen, wie die Zeit verging. Wir schnallten uns also wieder an und ich reichte meiner neu*en Freundin einen Kaugummi. Sie sah nämlich nicht so aus, als wäre sie bereits geflogen. Ich hatte ihr das voraus, da ich bereits mehrere Auslandsaufenthalte durch meinen Job hinter mir hatte.
    „Wenn dein Kaugummi nicht hilft, versuch‘s mit Luft anhalten und Schlucken“, schlug ich dann noch vor.
    „Geht schon“, entgegnete Ricky mit einem schiefen Grinsen.
    Sanft und ohne, dass wir viel bemerkten, brachte der Pilot die Maschine in großen Bögen nach un*ten. An der Karte auf dem Bildschirm konnte ich erkennen, dass er einen großen Bogen um den Frankfurter Flughafen machte. Da ich kaum Druck in den Ohren verspürte, ging ich davon aus, dass er wirklich das Flugzeug äußerst langsam nach unten brachte.
    „Hast du eigentlich schon einen Ort, an dem du bleiben kannst“, fragte ich Ricarda, während wir warten, bis das Flugzeug geparkt war.
    „Nein, ich wollte erstmal in ein Hotel gehen“, gab die Blondine zurück.
    „Ah, ich kann dich mal mitnehmen, vielleicht kannst du ja auch bei mir unterkommen, für eine Nacht.“
    „Danke, das ist ein nettes Angebot.“
    Ich konnte ihr ansehen, dass sie sich freute. Ich nahm mein Handgepäck aus dem Fach über mir. Ich stellte fest, dass Ricky kein Handgepäck bei sich hatte. Sie hatte überhaupt kein Gepäck bei sich, wie ich in der Gepäckausgabe bemerkte. Sie war also wirklich weggelaufen, wie sie mir erzählt hat*te.
    Ich fragte mich, weshalb ich daran gezweifelt hatte. Nach alldem, was sie mir erzählt hatte, konnte sie ja nur weggelaufen sein und wenn man weglief, nahm man wohl kaum Gepäck mit. Das bedeu*tete, ich musste sie neu einkleiden.
    Doch heute nicht mehr. Es war bereits 23:00 Uhr und ich war jetzt doch wieder Müde. Neun Stun*den Flug waren schon eine verdammt lange Zeit. Ich war schon gespannt wer mich abholen kam.
    In der Ankunftshalle standen meine Eltern. Ich war erstaunt, dass mein Vater mitgekommen war. Als ich sie angerufen hatten, waren sie sich noch nicht einig gewesen, wer mich abholen würde. An*scheinend hatten sie sich dazu entschlossen mich beide zu holen.

    __________________________________________________ __________________________________________

    So, hoffentlich gefällt euch dieses kleine Spinn-Off
    Grüßle
    Blue

  2. #2
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
    Registriert seit
    07.07.2010
    Ort
    Pride of Dathomir
    Beiträge
    259

    Standard

    Hier geht's auch mal wieder weiter

    __________________________________________________ __________________________________________

    3. Deutschland - Auf Shoppingtour mit Lene

    Lene:
    Nachdem ich mich von meinem kleinen Schock erholt hatte, machte ich ein paar Schritte auf meine Eltern zu. Da fiel mir Ricarda ein. Ich blieb stehen und wartete auf meine neue Freundin. Noch konnte ich sie leicht davon überzeugen, dass sie bei uns wohnen konnte.
    „Mama, Papa, dass ist Ricarda Marie Delaney. Ich hab sie im Flugzeug kennengelernt, sie weiß nicht, wo sie unterkommen soll. Sie hat Amerika Hals über Kopf verlassen.“
    „Warum denn das“, erkundigte sich meine Mutter.
    „Familiäre Differenzen“, erklärte Ricky nun. „Mein Vater hat meine Mutter, mich und meine Ge*schwister verprügelt. Ich bin weggelaufen.“
    „Aus welchem Jahrhundert stammt ihr Vater, Miss Delaney“, fragte mein Vater. „Alkoholprobleme?“
    „Kann man so sagen“, entgegnete die Blondine. „Und da meine Mutter die meiste Zeit schwanger war hat sie sich kaum gewehrt. Ich hab acht Geschwister, drei Schwestern und fünf Brüder. Ich bin die älteste mit 19, mein ältester Bruder ist 18, die anderen sind 17, 16, 15, 14, 13, 12 und 11 Jahre alt.“
    „Dann bist du jünger als unsere Lene“, meinte meine Mutter. „Vielleicht etwas reifer, aber es macht nichts, das du jünger bist. Du kannst gern bei uns bleiben.“
    „Ihr habt Glück“, mischte sich nun auch wieder mein Vater ein. „Letzten Monat sind Roland und Dina ausgezogen. Sie haben jetzt kurz vor der Hochzeit endlich was eigenes gefunden.“
    „Mein Bruder und seine Verlobte“, erklärte ich Ricky flüsternd.
    „Danke, dass ich bei ihnen bleiben kann.“
    „Kein Problem. Hast du auch einen Job“, wollte mein Vater wissen.
    „Ich bin Automechanikerin.“
    „Gut, ich kenne da zwei, drei Werkstätten, die jemanden suchen. Die würden sogar ein Mädchen nehmen. Du könntest gleich Morgen hingehen und dich vorstellen. Du kannst ruhig sagen, dass du es von mir weißt.“
    „Papa, ich will morgen mit ihr Shoppen gehen. Sie hat doch auf ihrer Flucht nichts mitgenommen“, warf ich ein.
    „Na gut, von dir kann sie wohl kaum was anziehen. Sie überragt dich ja um anderthalb Köpfe. Sie ist groß für ein Mädchen“, scherzte meine Mutter nun.
    „Das ist sie in der Tat“, fügte ich an.
    Mein Vater brachte uns zum Auto und fuhr uns dann zu unserem Haus. Wir bewohnten außerhalb von Frankfurt ein schmuckes Häuschen mit Garten. Dort war es wesentlich besser zu leben, als in der Stadt selbst.
    Zuhause angekommen, zeigte ich Ricky ihr Zimmer und das Badezimmer. Dort verschwand ich selbst schnell, um meine Zähne zu putzen, umziehen würde ich in meinem Zimmer.

    Ricky:
    Ich wartete kurz vor dem Badezimmer, bis Lene fertig war. Dann ging ich hinein, um meine Zähne zu putzen und verschwand in das mir zugeteilte Zimmer. Ich ließ mich ins Bett fallen und war Se*kunden später eingeschlafen. Obwohl ich auf dem Flug geschlafen hatte, war ich dennoch von den Ereignissen des Tages erschöpft.
    Am nächsten Morgen wurde ich von meiner neuen Freundin geweckt. Die junge Frau klopfte an meine Tür und fragte ob sie hereinkommen durfte.
    Ich musste erstmal realisieren wo ich war. Da ich noch ganz benommen war, dauerte dies eine Wei*le. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Das war nicht mein Zimmer in Doms Haus. Wo war ich dann?
    Ein erneutes Klopfen an meine Tür und eine Stimme die nicht zu Mia gehörte und auch nicht zu Letty, doch ich kannte sie. Ich kannte sie eindeutig. Das war Lene und nun wusste ich auch wieder wo ich war. Ich war in Deutschland, genauer gesagt in Frankfurt und das war ein Zimmer im Haus von Lenes Eltern.
    „Kann ich reinkommen, Ricarda“, vernahm ich erneut.
    „Natürlich. Tut mir leid, ich musste mich erst zurecht finden.“
    „Schon gut.“
    Lene schob sich nun ins Zimmer ihres Bruders, welches nun vorläufig das meine war. Sie setzte sich zu mir aufs Bett. Dann warf sie mir ein Bündel auf die Decke.
    „Ich hoffe, das passt dir“, erklärte sie. „So wie ich dich einschätze haben wir wenigstens da die glei*che Größe.“
    Mit diesen Worten erhob sie sich und verschwand. Ich öffnete das Bündel. Es war Unterwäsche, wie ich grinsend feststellte, ein Top und eine kurze Hose. Noch war Sommer und ich konnte so rumlau*fen. Diese Sachen würden mir garantiert passen und es war auch egal, wenn sie etwas kürzer waren, das fiel wenigstens nicht auf.
    Ich nahm die Sachen und verschwand ins Badezimmer, um zu Duschen. Als ich fertig war, schlüpf*te ich in die geliehenen Klamotten und ging ins Zimmer zurück. Dort stellte ich fest, dass mir Lene ein Frühstückstablett auf das Nachtkästchen gestellt hatte.
    Ich nahm das Tablett und stellte es mir auf den Schoß. Dann begann ich zu frühstücken. Sie hatte mir eine Tasse Kaffee, Kuchen und Croissants vom Bäcker, sowie Marmelade auf das Tablett ge*legt. Ich ignorierte den Kuchen und schnappte mir ein Croissant welches ich aufschnitt und dick mit Marmelade bestrich.
    Mit wenigen Bissen hatte ich es vertilgt, dann nahm ich mir ein zweites Croissant. Dieses Mal mit Schokolade. Als ich mit Frühstück fertig war blieb ich auf dem Bett sitzen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.

    Lene:
    Ich ging zurück zu Ricky ins Zimmer. Sie saß auf dem Bett und schien nachzudenken.
    „Lust auf ne Shoppingtour“, riss ich sie aus ihren Gedanken.
    „Na klar. Ich brauch ja schließlich was zum Anziehen.“
    „Okay, dann brechen wir gleich mal auf.“
    „Gute Idee“, strahlte das Mädchen und stand auf. „Du hattest übrigens Recht, die Klamotten passen hervorragend. Wenigstens fällt so nicht auf, dass du eigentlich kleiner bist als ich.“
    „Dann mal los.“
    Ich verließ zusammen mit der Blonden das Haus meiner Eltern. Ich hatte zum Glück noch ne Wo*che Urlaub, um mich von meiner Rückkehr zu erholen und mich umzustellen. Ich hatte nun eine Woche Zeit, um Ricky zu helfen sich einzugewöhnen, sie einzukleiden und ihr helfen einen Job zu finden.
    Ich öffnete das Garagentor und da stand er, mein heißgeliebter Flitzer, wie ich ihn zurückgelassen hatte. Es war ein mintgrüner Mercedes SLK, welchen ich erst letztes Jahr von meinen Brüdern zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er war getunt, aber nicht so wie die ganzen Autos in den Staaten.
    „Hey, der sieht aber mal toll aus“, staunte Ricarda.
    „Das ist ein Mercedes SLK, der ist getunt und meine beiden Brüder haben ihn mir letztes Jahr zum 20. Geburtstag geschenkt.“
    „Wow! Dein erstes Auto“, erkundigte sich die Blonde nun.
    „Nee, mein zweites. Das erste war ein alter Golf.“
    „Schon wieder was gemeinsames. Ich hab auch zwei Autos gehabt, beides Mal einen Nissan GT-R und beide Male ein Geschenk von meinem Cousin Brian.“
    „Dein Lieblingsauto“, fragte ich nun.
    „Ja, aber ich fahr auch andere Autos. Was auch immer wir für mich finden, ich werde es fahren.“
    „Super, aber jetzt geht‘s erstmal Shoppen.“
    Wir stiegen ein und ich fuhr aus der Garage in Richtung Stadt. Als erstes machte ich Halt bei einem Dessouladen. Ich fand Ricky brauchte auch ein wenig exklusive Unterwäsche. Sie hatte zwar kei*nen Freund, aber sollte sie jemanden finden, war es besser, wenn sie was besonderes besaß. Sie war ein bildhübsches Mädchen und tat sich bestimmt leicht jemanden zu finden.
    „Also, dann lass uns mal hier reingehen“, forderte ich meine neue Freundin auf.
    Neugierig folgte sie mir in den Laden. Ich wurde von einer der Verkäuferinnen freundlich begrüßt. Wir kannten uns noch aus der Schule. Sie fragte mich was ich denn wollte und ich erklärte ihr, was ich wollte und vor allem warum Ricky komplett neue Kleidung benötigte.
    Lachend stimmte sie mir zu und zeigte der Blondine das exklusivste vom exklusiven. Geld spielte keine Rolle. Ich verdiente nicht schlecht in der Computerfirma und auch mein ältester Bruder steck*te mir ne Menge Geld zu.

    Ricky:
    Ich war überwältigt. Diese Art von Unterwäsche hatte ich mir noch nie überlegt zuzulegen. Für all diese Dessous hatte ich mich noch nie weiblich genug gefühlt. Trotzdem fühlte ich mich im Augen*blick wie im siebten Himmel. Es war der Wahnsinn. Ich probierte jedes einzelne Teil an, welches mir gereicht wurde, doch ich konnte mich einfach nicht entscheiden.
    Mit jedem neuen Teil stellte ich mir Leons Blick vor, mit dem er mich ansehen würde, wenn er mich jetzt sehen könnte. Auch wenn er mich wohl nicht mit sowas zu Gesicht bekommen würde, entschied ich mich dennoch dazu ein paar Dessous zu kaufen.
    Insgesamt nahm ich vier von diesen Teilen, in vier verschiedenen Farben. In blau, passend zu mei*nen Augen, in rot, in schwarz, weil es so gut zu meiner Sommerbräune passte und in weiß. Letzteres nahm ich aus dem selben Grund wie das schwarze.
    Mit vier Tüten bepackt verließ ich den Laden. Lene trug nur zwei. Sie hatte sich auch was gekauft, aber hauptsächlich war sie ja dabei um mir zu helfen und mich nötigenfalls zu beraten.
    Als nächstes kauften wir schließlich Jeans, T-Shirts, Pullis, kurze Hosen, Röcke, Hotpants, Mi*ni-Röcke, noch mehr Unterwäsche und Schuhe. Es erinnerte mich an die ersten Tage, die ich mit Brian verbracht hatte. Er hatte mich auch komplett neu einkleiden müssen, weil ich ohne viel Hab und Gut von daheim weggelaufen war.
    Dieses Mal war ich ebenfalls weggelaufen und es war Lene, die mich neu einkleidete. Faszinieren*derweise kaufte ich mit ihr ganz ähnliche Sachen wie mit meinem Cousin. Ich war zwar älter ge*worden, aber mein Geschmack war mit 19 immer noch der selbe, wie mit 14, als Brian mit mir Shoppen gewesen war.
    Am frühen Nachmittag waren wir schließlich fertig. Wir hatten unsere Shoppingtour nur für einen kurzen Stopp an einem Dönerstand unterbrochen. Nachdem wir die Döner schon fast in uns reinge*schlungen hatten, waren wir weitergezogen.
    Jetzt saßen wir in einem Eiscafé und gönnten uns ein Eis. Das Wetter war einfach herrlich und lud zum Baden ein.
    Ich löffelte genüsslich mein Eis und Lene überlegte wo wir hingehen sollten. Natürlich war es am besten in ein Freibad zu gehen, wo sie auch ihre Freunde aus der Schule und die anderen ihrer Cli*que treffen würde. So würde ich neue Leute kennenlernen.
    Mir war es egal. Natürlich tat es mir gut neue Leute kennen zu lernen, aber dennoch vermisste ich im Augenblick meine Familie und ganz besonders Leon und Jesse.
    Ich schloss die Augen. Es quälte mich einfach, dass ich nie wieder Jesses Lachen hören würde, nie wieder würde er mich einfach in den Arm nehmen und mich liebevoll als sein Schwesterchen be*zeichnen, nie wieder würden wir Abend für Abend zusammensitzen und an einem neuen Design für unsere Autos arbeiten und nie wieder würden wir gemeinsam unter einer Motorhaube stecken und uns über das Innenleben des Flitzers austauschen.
    Ich schluckte kurz die Tränen herunter, die mit aller Macht an die Oberfläche drängten.

    Lene:
    In meine Gedanken versunken hatte ich gar nicht bemerkt, dass Ricky aufgehört hatte, ihr Eis zu löffeln. Sie schien selbst weit weg zu sein. Wahrscheinlich dachte sie wieder an ihre Freunde. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie für sie schon eine Familie gewesen waren. Ich wusste, dass Jesse so etwas wie ihr Bruder gewesen war, aber das war es auch schon.
    Jetzt saß sie mir gegenüber und starrte in die Luft. Ich sah, wie sie schluckte. Ricarda stand wohl kurz davor in Tränen auszubrechen. Es schien sie echt fertigzumachen, dass sie Jesse verloren und Leon, in welchen sie verliebt war zurückgelassen hatte. Ich würde sie wohl auf andere Gedanken bringen müssen.
    „Ricky“, fragte ich vorsichtig nach. „Ricky, Schätzchen, was ist los?“
    „Ach nichts“, seufzte Gefragte. „Ich vermisse nur Jesse und Leon. Okay, Jess‘ kommt nicht wieder, aber Leon hätte ich mitnehmen sollen.“
    „Vielleicht hättest du das, vielleicht aber auch nicht. Was hätte Dominic gesagt, wenn du Leon ein*fach mitgenommen hättest?“
    „Ich weiß es nicht, aber Brian bringt sie alle in Gefahr“, murmelte Ricarda nun. „Ich hätte bei ihnen bleiben sollen und sie erst dann verlassen, aber jetzt bin ich nun mal weg, lässt sich nicht mehr än*dern. Wäre ich doch bloß nicht so feige gewesen.“
    „Ja, dass lässt sich nicht mehr ändern“, stimmte ich ihr zu. „Was hätte das geändert, wenn du Leon gesagt hättest das du ihn liebst?“
    „Es ist nicht nur wegen Leon“, meinte die Blondine nun. „Nicht nur. Ich hätte sagen sollen, dass Brian immer noch bei der Polizei war, dass er mich angelogen hatte. Ich hätte Vince unterstützen sollen, der war nämlich von Anfang an misstrauisch gegen meinen Cousin eingestellt.“
    „Vielleicht hättest du das wirklich, aber hätte das etwas gebracht? Hätte das euch weniger in Gefahr gebracht?“
    „Ja... ich hätte nicht weglaufen müssen. Wir hätten vielleicht zusammenbleiben können und nicht getrennt untertauchen müssen, wenn er uns wirklich hätte auffliegen lassen.“
    „Wer weiß … was, wenn er die anderen gar nicht auffliegen lässt? Dann kannst du doch immer noch zurückkehren. Halte doch einfach zu Mia Kontakt, ob du nicht doch wieder zurück kannst.“
    „So gesehen, gar keine so schlechte Idee“, stimmte Ricky mir zu und lächelte leicht.“
    „Siehst du, nun sieht die Welt doch gleich anders aus“, grinste ich. „Und jetzt lass uns ins Freibad fahren.“
    „Gute Idee“, stimmte sie mir zu.
    Ich bezahlte unser Eis, nachdem sie ja noch kein Geld hatte, lud ich sie einfach ein. Dann gingen wir zu meinem Auto und fuhren in Richtung Freibad.

    Ricky:
    Nach dem Eisessen fuhren wir ins Freibad. Es war auch in Deutschland noch warm genug zum Ba*den. Ich wusste nicht genau, was ich mir von diesem Land erwartet hatte, aber im Augenblick war es gar nicht mal so übel hier zu sein.
    Ich war froh, dass ich mir bei unserer Shoppingtour auch ein paar neue Bikinis zugelegt hatte und die auch gleich ausprobieren konnte. So hatte ich sie mir nicht ganz umsonst gekauft.
    Im Freibad angekommen, verschwanden Lene und ich als erstes in die Umkleidekabine, um in un*sere Bikinis zu schlüpfen. Meine neue Freundin hatte sich ebenfalls zwei neue Bikinis gekauft. Ba*detücher hatte sie bereits wohlweislich ins Auto gepackt gehabt.
    Als wir umgezogen waren gingen wir über die Wiese und suchten uns einen freien Platz. Es dauerte nicht lange und Lene wurde zu einer Gruppe junger Leute hinüber gewunken. Sie grinste kurz, winkte zurück, dann packte sie mich am Handgelenk und zog mich einfach mit hinüber zu ihren Freunden.
    Wir legten uns dazu und die junge Frau stellte mir ihre Freunde vor. Ich wurde freundlich aufge*nommen, aber sie waren eben doch anders, als die Leute die ich kannte. Sie interessierten sich nicht so sehr für Straßenrennen wie ich. Streetraces schienen in Deutschland nicht wirklich angesagt zu sein.
    Entweder man hatte da noch wesentlich mehr Angst vor dem Gesetz oder man hatte nicht wirklich ein Interesse an dieser Art von Rennen. Ich hielt mich also mit diesem Gesprächsthema ein wenig mehr zurück und überlegte nun über was ich mich mit ihnen reden sollte.
    Lene war da ganz anders. Mit ihr konnte ich mich über Streetraces unterhalten. Sie interessierte sich auch für getunte Autos. Sie besaß sogar selbst eines, auch wenn sie wohl nicht wirklich damit ein Rennen fahren konnte, zumindest nicht an denen, die wir in L.A. fuhren.
    Leicht gelangweilt, aber ohne es mir anmerken zu lassen, erhob ich mich, um ins Wasser zu gehen. Ich schwamm ein paar Bahnen, bis sich Lene und eine ihrer Freundinnen zu mir gesellten. Es dauer*te nicht lange und es war eine wilde Wasserschlacht im Gange.
    Wir hatten ne Menge Spaß und erst gegen Abend fuhren wir heim. Allerdings hatte ich nicht wirk*lich Freundschaften geschlossen. Dafür waren wir viel zu unterschiedlich, Lenes Freundinnen und ich. Vielleicht fand ich doch noch Freunde, selbst wenn sie nicht zum Freundeskreis meiner neuen Freundin gehörten.
    Als wir bei ihr zuhause angekommen waren, aßen wir mit ihren Eltern zu Abend, dann zogen wir uns auf mein Zimmer zurück. Es wurde noch ein entspannter Abend.
    Am nächsten Morgen lieh mir Lene ihr Auto, damit ich zu ein paar Werkstätten fahren konnte, um mich dort vorzustellen. Ich brauchte unbedingt einen Job, sonst würde ich mich langweilen, wenn ich den ganzen Tag nur bei meiner Freundin zuhause rumsaß.

    ____________________________________________

    4. Die Suche beginnt

    Zeitsprung, L.A.:

    Leon:
    Seit Jesses Tod und Rickys verschwinden waren jetzt drei Wochen vergangen und bei unserem letz*ten Überfall war dann das Unglück geschehen. Der Lkw-Fahrer hatte uns angegriffen. Vince war angeschossen worden und hatte sich noch dazu im Drahtseil verfangen gehabt. Jetzt lag er schwer*verletzt im Krankenhaus.
    Brian hatte ihm das Leben gerettet, aber damit hatte er uns auch verraten. Er war ein Polizist, genau wie Vince immer vermutet hatte. Ricky musste es geahnt haben, warum sonst war sie nach Jesses Tod einfach weggelaufen?
    Letty war bereits weg. Sie war in Mexiko untergetaucht. Ich war noch am Überlegen ob ich warten sollte, bis mein Kumpel wieder auf den Beinen war oder ob ich auch untertauchen sollte.
    Mir war es egal ob mich die Polizei erwischte, ohne meine Ricarda machte mein Leben eigentlich keinen Sinn mehr. Ich war meistens nur noch ein Schatten meiner selbst. Oft schalt ich mich selbst einen Feigling, weil ich nie den Mut aufgebracht hatte ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebte. Es war schon seltsam gewesen. Jeden Tag hatte ich bald eine andere Blondine gehabt, aber wenn es um Ricky und die wahre Liebe ging, war ich stumm wie ein Fisch gewesen.
    Natürlich hatte ich normal mit ihr umgehen können, aber ich hatte ihr nicht sagen können, dass ich sie liebte und jetzt war sie weg und niemand wusste, wo sie war. Ich wusste einfach nicht, wie ich sie finden sollte.
    Ich beschloss Vince zu besuchen, bevor ich doch untertauchte. Mein Kumpel war erfreut über mei*nen Besuch, aber er zeigte sich dennoch leicht bedenklich.
    „Du bist also immer noch hier, Leon. Wieso bist du nicht untergetaucht, wie Letty? So bringst du dich doch nur in Gefahr.“
    „Wenn ich ehrlich bin, Vince“, erklärte ich. „Mir ist es egal ob man mich erwischt. Was soll ich denn ohne Ricky noch machen?“
    „Ach Leon“, seufzte mein Kumpel nun. „Liebst du sie?“
    „Natürlich, Vince“, gab ich leicht angesäuert zurück. „Du weißt es. Was soll also die Frage?“
    „Wenn deine Liebe zu ihr wirklich stark genug ist, dann wirst du sie finden, Leon. Folge einfach deinem Herzen.“
    „Meinst du das echt ernst?“
    Ich konnte es kaum glauben, dass Vince der Obermacho mir vorschlug meinem Herzen zu folgen, um Ricky zu finden. Vielleicht war dieser Vorschlag gar nicht mal so schlecht.
    „Natürlich meine ich es ernst“, erklärte Vince. „Jetzt lass uns doch mal überlegen wo sie schon im*mer hin wollte.“
    „Europa“, fiel mir ein. „Sie wollte auch wieder zurück nach Miami, dort einen Freund besuchen.“
    „Dann fahre nach Miami und beginne dort deine Suche“, forderte mich mein Kumpel nun auf.
    „Okay, dann fahre ich nach Miami. Meinen Nissan Skyline werde ich nicht mitnehmen können, den suchen sie.“
    „Da hast du Recht. Ich hätte dir jetzt Rickys Auto vorgeschlagen, aber wir wissen nicht ob sie auf der Fahndungsliste des FBI steht oder nicht.“
    „Das hätte ich gar nicht nehmen können, es ist nämlich weg. Du vergisst, dass sie es bei ihrer Flucht mitgenommen hat.“
    „Das ist richtig. Oh, Mann, wie konnte ich das nur vergessen.“
    Vince schlug sich mit dem gesunden Arm gegen die Stirn.
    „Wenn du weg bist, kann ich auch untertauchen, sobald ich entlassen werde. Du glaubst doch selbst nicht, dass ich mich festnehmen lasse, oder?“
    „Nee, klar machst du das nicht“, kam es von mir. „Wohin willst du?“
    „Erst mal nach Mexiko, vielleicht find‘ ich Dom und Letty, wenn nicht, geh ich vermutlich nach Brasilien. Wir versuchen irgendwie in Kontakt zu bleiben.“
    „Okay, ich besuch‘ später noch Mia und dann mach‘ ich mich auf den Weg.“
    Ich verabschiedete mich von meinem Kumpel und machte mich dann auf zu Mia. Als ich das Kran*kenhaus verließ zog ich mir meine Mütze auf. So kannte mich kaum jemand, denn die Mütze war stets Jesses Markenzeichen gewesen. Ich nahm den Bus, da war ich war ne Weile unterwegs, aber ich konnte mir in Ruhe überlegen mit was für einem Auto ich nach Miami fuhr.

    Mia:
    Es war langweilig ohne meine Familie. Niemand war mehr da, dank Brian, der mich zwar liebte, aber trotzdem beschlossen hatte uns zu verraten. Am Ende hatte er meinen Bruder dann laufen las*sen, aber es war keiner wirklich geblieben.
    Dom und Letty waren in Mexiko, Ricky war in Deutschland, Vince lag noch immer im Kranken*haus und Leon war hier untergetaucht. Ich selbst hatte ebenfalls bleiben können. Brian hatte dafür gesorgt. Er hatte dem FBI erzählt, dass ich nichts von den Überfällen auf die Lkw gewusst hatte und nie dabei gewesen war.
    So war es ja auch gewesen. Dom hatte mir zwar davon erzählt, aber er hatte mich nie an den Über*fällen teilnehmen lassen. Oft hatte er Ricarda mitgenommen, aber ich wusste nicht, ob das FBI das gewusst hatte.
    Leon hatte mich seit dem Unglück einmal besucht, dass war vor einer Woche gewesen. Er hatte sich in den vergangenen beiden Wochen sehr verändert. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst und ich hatte das Gefühl, dass er nicht genug schlief. Ich fragte mich, was mit ihm los war. Bislang hatte ich ihn nicht danach gefragt und nahm mir vor es bei seinem nächsten Besucht zu versuchen, falls er nochmal vorbei kam.
    Ich wollte gerade Kochen, als es an der Tür klingelte. Ich fragte mich, wer das war. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht ein FBI-Agent war, der mich nach meinem Bruder fragte. Natürlich stand ich mit ihm in Kontakt, aber das würde ich dem FBI wohl kaum erzählen, außerdem hielten wir den Kontakt so gering wie möglich.
    Ich ging an die Tür um zu öffnen. Ich war darauf gefasst, dass es jemand vom FBI war, aber es war jemand anderes. Als ich öffnete stand vor mir Leon. Er sah immer noch furchtbar aus. Das sowieso schon schmale Gesicht wirkte eingefallen, unter den Augen hatte er tiefe dunkle Ringe und sein Bart war mittlerweile genauso dicht wie der von Vince, was ihm aber nicht wirklich stand, dieser dichte Urwald.
    „Hey, Leon“, begrüßte ich ihn. „Du siehst schrecklich aus.“
    „Du mich auch“, brummte dieser und trat ein. „Hallo Mia.“
    Er ging in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen, dort nahm er seine Mütze vom Kopf und vergrub seinen Kopf in den Händen. Schließlich fuhr er seufzend mit seinen Händen durchs Ge*sicht, sah mich aber nicht an.
    „Leon“, fragte ich schließlich vorsichtig. „Leon, was hast du?“
    „Ach nichts“, seufzte er nun leicht genervt. „Hast du Kaffee?“
    „Klar“, ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass er mich gekränkt hatte. „Willst du auch was zum Essen?“
    „Nein, will nur Kaffee.“
    „Leon, jetzt bist du mittlerweile zum zweiten Mal bei mir zu Besuch, willst aber nichts zu Essen. Was ist los? Koche ich so schlecht? Ist du überhaupt was?“
    „Es ist nichts, Mia“, meinte Leon gereizt. „Du kochst immer noch genauso gut. Und ja, ich esse...hin und wieder.“
    Ich wandte mich der Kaffeemaschine zu, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr er mich soeben verletzt hatte. Was war nur los mit ihm? Ich merkte ihm an, dass er mich anlog. Da war eindeutig etwas, was ihn bedrückte. Doch ich wollte nicht mehr nach bohren, als ich schon hatte. Er sollte es mir wenn dann von selbst sagen.
    „Mia“, vernahm ich plötzlich die Stimme meines Gastes hinter mir.
    Ich wandte mich um. Da saß er, wie ein Häufchen Elend, in sich zusammengesunken, das Gesicht in den Händen vergraben.
    „Mia, ich halte das nicht mehr aus.“
    „Was denn“, wollte ich nun wissen. „Was hältst du nicht mehr aus?“
    „Ich vermisse sie“, da schwangen Tränen in seiner Stimme mit. „Sie fehlt mir so sehr, Mia.“
    „Wer? Wer fehlt dir?“ Und da wurde es mir klar. „Ricky? Du liebst sie, nicht?“
    „Ja, ich liebe sie und sie fehlt mir.“
    „Was glaubst du, wie‘s mir geht“, fuhr ich ihn nun an. „Was glaubst du, wie‘s mir ohne Brian geht?“

    Leon:
    Als ich Mias Zuhause erreicht hatte, klingelte ich zuerst, was ich nicht gewohnt war. Ich hatte noch nie klingeln müssen, wenn ich meine Familie besucht hatte. Ich hatte kommen und gehen können, wann ich wollte. Doch dem war jetzt nicht mehr so. Ich fragte mich, ob das FBI sie immer noch un*ter Beobachtung hatte. Wahrscheinlich schon, sie dachten vermutlich Dom würde irgendwann wie*der zu ihr zurückkommen.
    Zum Glück hatte ich meine Mütze auf und Klamotten an, in denen man mich kaum erkannte. Au*ßerdem hatte ich mich kaum mehr rasiert, seit Ricarda weg war. Mich interessierte mein Aussehen nicht mehr. Ich musste für niemanden mehr gut aussehen.
    Mia öffnete und begrüßte mich mit den Worten, dass ich schrecklich aussehen würde. Damit hatte sie Recht, aber ich wusste selbst, dass ich nicht wirklich gut aussah. Ich wurde brummig, trat in die Küche und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Dann vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen und fuhr mir schließlich durchs Gesicht.
    Ich wollte mit ihr reden, doch ich wusste nicht, wie und wo ich anfangen sollte. Es dauerte nicht lange und Doms Schwester begann auch schon zu fragen. Wie wollte wissen, was ich habe, doch ich reagierte nur genervt und fragte sie nach Kaffee.
    Mia meinte, sie hätte welchen, bot mir auch was zu Essen an. Ich wollte aber nichts essen, ich hatte keinen Hunger. Mir schmeckte in letzter Zeit einfach nichts mehr, ich wies sie also gereizt darauf hin, dass ich nur Kaffee wollte, merkte nicht, dass ich sie damit verletzte. Sie drehte sich um, zur Kaffeemaschine.
    Dann platzte es schließlich aus mir heraus. Ich sage der Schwarzhaarigen, dass ich es nicht mehr aushielt und dass sie mir so fehlte. Es dauerte nicht lange und Mia war dahinter gekommen, dass ich Ricky meinte und sie fragte ob ich ihre beste Freundin liebte. Ich bejahte.
    Daraufhin fuhr sie mich an. Sie fragte mich ob ich überhaupt eine Ahnung hatte, wie es ihr ging. Wie es ihr ohne Brian ging. Doch zwischen ihr und mir bestand ein kleiner Unterschied.
    „Mia, natürlich ist es für dich nicht leicht, ohne Brian“, zeigte ich mich nun verständnisvoll. „Er hat dich verraten, aber es gibt einen Unterschied zwischen dir und mir. Du wusstest, dass Brian dich liebt und er wusste, dass du ihn liebst. Ich weiß es nicht ob Ricky mich je geliebt hat und sie weiß nicht, dass ich sie liebe, weil ich zu feige war es ihr zu gestehen.“
    „Okay“, räumte Mia nun milder gestimmt ein. „Du hältst also diese Ungewissheit nicht mehr aus. Du wüsstest gern, ob Ricky dich liebt. Dich frisst deine Feigheit auf, hab ich Recht?“
    „Irgendwie schon“, gestand ich. „Vince hat mir geraten sie zu suchen. Weißt du zufällig wo sie ist?“
    „Ja, zufällig weiß ich es“, grinste Doms Schwester nun. „Sie ist in Deutschland. Sie hat mir ge*schrieben, den Brief hab ich heute bekommen.“
    Plötzlich war sie verschwunden und ich hörte sie die Treppe raufflitzen. Ich vermutete mal, dass sie den Brief in ihrem Zimmer aufbewahrte. Vielleicht wollte sie ihn mir zeigen oder die Adresse ge*ben.
    „Hier.“
    Sie drückte mir den Umschlag in die Hand. Da stand fein säuberlich in Rickys Handschrift ihre Adresse in Frankfurt drauf. Das musste der Ort sein, an dem sie lebte. Ich war erleichtert
    „Sie arbeitet in einer Autowerkstatt hat sie mir geschrieben und sie hatte eine neue Freundin gefun*den. Im Augenblick wohnt sie bei ihr und deren Eltern. Ihr Name ist Lene und von einem Freund hat sie nichts geschrieben.“
    „Bist du dir sicher, dass sie es dir erzählt hätte?“
    „Natürlich, ich bin doch ihre beste Freundin. Mir verschweigt sie so etwas wichtiges doch nicht.“
    „Schon gut, Mia“, ich war erleichtert. „Danke, dass du mir hilfst.“
    „Ist okay. Versuch‘ bitte, sie wieder hierher zu bringen. Wenn nicht, mach sie glücklich und gib ihr einen Kuss von mir.“
    „Werd ich machen“, versprach ich ihr mit einem schiefen Grinsen.
    „Aber bevor du dich auf die Suche machst“, begann Mia. „Versuch‘s mal mit ein bisschen rasieren.“
    Mit einem Brummen verschwand ich nach oben ins Badezimmer und begann mich zu rasieren. Sie hatte ja Recht.

    Mia:
    Da Leon ziemlich unausgeschlafen wirkte, beschloss ich ihn zum Flughafen zu fahren. Ich wartete, bis er von oben runterkam und las noch mal den Brief durch, den mir meine Süße geschrieben hatte. Sie schien sich in Deutschland wohlzufühlen und hatte in Lene eine neue Freundin gefunden. Mehr Freundschaften hatte wohl noch nicht wirklich geschlossen.
    Ich war froh, dass sie mich trotzdem nicht vergessen und sich bei mir gemeldet hatte. Zwar nicht sofort, aber ich ging mal davon aus, dass sie sich erst hatte eingewöhnen müssen bei Lenes Familie. Es war schließlich nicht so wie bei uns. Trotzdem vermutete ich mal, dass es ihr in Deutschland nicht lange gefallen würde.
    Ich hörte Schritte die Treppe herunterkommen. Leon war fertig. Ich drehte mich zu ihm um und lä*chelte leicht. Jetzt sah er wieder halbwegs menschlich aus, mit seinem Bart, der nur um den Mund ging. So hatte mir mein Kumpel schon immer gefallen. Seine Augenringe und die eingefallenen Wangen waren zwar immer noch da, aber er sah ein wenig besser aus.
    „So gefällst du mir schon ein klein wenig besser“, grinste ich. „Jetzt isst du ein bisschen was, dann fahr ich dich zum Flughafen. Nicht, dass du mir unterwegs einschläfst, einen Unfall baust und dann nie wieder zu Ricky kommst.“
    „Okay“, stimmte Leon zu. „Vielleicht hast du ja Recht. Es ist besser, wenn du mich fährst.“
    Er setzte sich wieder an den Tisch und ich begann ein paar Würstchen zu braten. Grillen würde zu lange dauern und lohnte sich nicht wirklich für zwei Personen. Kartoffelsalat hatte ich noch im Kühlschrank und da ich ihn fahren würde gab ich Leon ein Bier.
    „Weißt du, was ich nie verstanden habe, Leon? Du hast jede Frau angebaggert, die dir über den Weg gelaufen ist. Wieso hast du meiner besten Freundin nie gesagt, wie sehr du sie liebst?“
    „Ich hatte nie den Mut dazu“, gestand er mir nur. „Diese Mädchen haben mir nie was bedeutet, dass war einfacher. Es ist mir noch nie leichtgefallen jemandem zu gestehen, dass ich verliebt bin.“
    „Es ist wahrscheinlich wirklich nicht leicht, zumindest nicht für euch Männer“, meinte ich nun mit einem leichten Lächeln. „Aber dieses Mal wirst du es schaffen. Versprichst du mir, dass du es ihr sagst, wenn du sie gefunden hasst?“
    „Klar. Genau deshalb mach ich mich auf die Suche nach ihr.“
    Ich gab ihm zwei Paar Würstchen und einen relativ großen Berg Kartoffelsalat auf den Teller. Ich selbst nahm mir nur ein Paar Würstchen, dafür aber den gleich großen Berg Kartoffelsalat. Leon brauchte aber eindeutig mehr als ich und ich gab ihm soviel, weil ich nicht wusste, was er auf dem Flug bekommen würde.
    Wir aßen schweigend und mein Kumpel schaufelte das Essen in sich rein, als hätte er schon mona*telang nix mehr gegessen. Dieses Verhalten sagte mir eindeutig, dass er die letzten Tage viel zu we*nig gegessen hatte.
    „Willst du was mitnehmen“, fragte ich ihn nun, als er mit Essen fertig war.
    „Ein bisschen was“, murmelte er .
    Er sprang auf und ich hatte Mühe ihm zu folgen. Ich fuhr ihn in die Werkstatt, denn dort hatte er meistens in einem der beiden Wohnwagen geschlafen und es waren immer noch seine Sachen drin. Ich hatte ihn nicht ausgeräumt.
    Er stieg aus und es dauerte nicht lange, da kam er wieder zurück, mit einer kleinen Reisetasche in der Hand. Es sah wirklich nicht so aus als wollte er viel mitnehmen. Er setzte sich wieder zu mir ins Auto und ich fuhr ihn zum Flughafen.
    Wir bemerkten beide nicht, dass uns das FBI gefolgt war. Ich fuhr ihn zur Abflughalle, umarmte ihn ein letztes Mal und wünschte ihm einen guten Flug.
    Leon drückte mir dankbar einen Kuss auf die Wange, verließ das Auto und betrat das Flughafenge*bäude. Ich fuhr los und machte mich wieder auf den Heimweg. Ich war froh, dass ich ihm hatte hel*fen können doch noch zu seiner großen Liebe zu gelangen.
    Ich beschloss Vince im Krankenhaus zu besuchen und ihm ebenfalls bei seiner Flucht zu helfen. Es war riskant beiden zu helfen, aber im Augenblick war ich zu jeder Art von Risiko bereit.
    Geändert von Deliah Blue (27.01.2016 um 13:49 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •