@ Lee: Danke für's Danke drücken
@ Alle:
Wie schon angekündigt ist es mal wieder soweit, ein Staffelfinale steht an. Da auch SGU mit der zweiten Staffel eingestellt wurde, nähert sich auch die Parodie wohl oder übel dem Ende. Allerdings bin ich froh berichten zu können, dass es Martin Lloyd gelungen ist, noch zwei Folgen vom Sender bewilligt zu bekommen, die im Anschluss von Staffel 2 ausgestrahlt werden (sobald sie geschrieben sind, eventuell geht es mit der ersten davon schon nächsten Freitag weiter), die Wormhole GalaXy mit einem einigermaßen runden und vielleicht sogar befriedigendem Ende beenden werden.
Also: Jetzt Staffelfinale, später Serienfinale
Aber jetzt genug der Rederei, viel Spaß mit:
Folge 38: Im Ruhezustand (2)
Shnell, Jung, Äli, Eierkocher, Woodstock und Wrei standen am Sichtfenster der Brücke und starrten nach draußen. Ihr Tank war leer. Die einzige Möglichkeit diese Galaxie – oder auch nur dieses Sonnensystem – wieder zu verlassen, bestand darin in der hell vor ihnen leuchtenden WarriorSun zu tanken. Aber das gestaltete sich aufgrund der schier endlosen Anzahl von Drohnen, die um die Schwips-Aal herumschwebten und die Sonne blockierten als schier unmöglich.
Komisch war nur, dass die Drohnen bis jetzt noch nicht angegriffen hatten, wie es die anderen Drohnen auf die sie bis jetzt getroffen waren immer sofort gemacht hatten.
Äli runzelte die Stirn, löste sich vom Sichtfenster und ging zu einem der Terminals.
Shnell drehte sich zu ihm um. „Was hast du vor Äli?“
Äli tippte bereits auf der Tastatur herum. „Irgendetwas ist seltsam an diesen Drohnen. Sie sind irgendwie so ruhig. Etwas stimmt mit ihnen nicht.“ Er rief weitere Daten auf. „Nachdem wir ja einige Daten von den anderen Drohnen sammeln konnten, versuche ich herauszufinden, ob darunter vielleicht etwas ist, was das passive Verhalten dieser Drohnen erklärt. Vielleicht …“
Jung, Eierkocher, Woodstock und Wrei drehten sich nun ebenfalls zu Äli um. Er hatte nun ihre ganze Aufmerksamkeit. „Vielleicht …?“, hakte Jung nach.
Aber Äli hob die Hand, damit die Anderen ihn nicht in seiner Konzentration störten. „Moment … ich hab hier was …“ Plötzlich sah er grinsend auf und klatschte in die Hände. „Bingo! Meine Damen und Herren, heute ist unser Glückstag.“
Die Anderen sahen sich nur verwirrt an.
„Könntest du das vielleicht etwas genauer ausführen?“, wollte Eierkocher wissen.
„Gerne“, erwiderte Äli und zeigte nach draußen. „Wir hatten es ja bereits mit Notebookdrohnen und Nudelauflaufformdrohnen zu tun. Das da“, dabei zeigte er nach draußen, „sind eine neue Art von Drohnen mit der wir es noch nicht zu tun gehabt haben.“ Er legte eine kleine Kunstpause ein, bevor er seine neuen Erkenntnisse mit einem breiten Grinsen mitteilte. „Das was da draußen um uns herumschwebt sind Beamtendrohnen.“
„Beamtendrohnen?“, echote Wrei.
Äli nickte. „Sie schweben nur rum, machen ansonsten aber nichts. Rein gar nichts. Wir können einfach an ihnen vorbei in die Sonne fliegen, auftanken und unsere Reise fortsetzten.
Nun fing auch Shnell an zu strahlen. „Na dann. Worauf warten wir noch?“
***
„Und? Hat das auftanken geklappt?“, fragte Skott neugierig, als Shnell, Jung, Wrei, Woodstock, Äli und Eierkocher eine halbe Stunde später die Kantine betraten.
Alle Köpfe drehten sich erwartungsvoll in ihre Richtung.
„Leute“, sagte Shnell hochzufrieden, „wir sind bis oben hin voll getankt! Wir können die Reise in die neue Galaxie beginnen, wann immer wir wollen!“
Der Applaus und die Hurra-Rufe, in die die Schwips-Aal-Crew verfiel war atemberaubend.
***
„Noch etwas Nachschlag?“, fragte DJ und hielt einen vollen Löffel Katzenauflauf fragend über Äs Teller.
Ä schüttelte den Kopf und strich sich über den Bauch. „Nein. Ich bekomm keinen Bissen mehr runter. Es ist lange her das ich mich zum letzten Mal so voll gefressen habe. Aber das Gefühl ist richtig gut.“
„Nur keine falsche Bescheidenheit“, sagte Skott heiter, „alles muss weg. Wenn wir aus dem Stasisschlaf aufwachen, ist alles was wir jetzt übrig lassen mit Sicherheit verdorben!“
„In dem Fall“, grinste Grier und hielt seinen Teller unter DJ immer noch vollen Schöpflöffel, „nehm ich gerne noch eine Portion. Ich hab noch nie in meinem Leben so guten Katzenauflauf gegessen!“
Diese Aussage führte zu großer Heiterkeit am Tisch.
Jung betrachtete die Crew. Er hatte sie selten so ausgelassen gesehen. Seit sie auf der Tipsy-Eel gelandet waren, war dies überhaupt das erste Mal. Man merkte ihnen an, dass sie es als eine Art Abschied sahen. Sie würden zwar von dem dreijährigen Schlaf objektiv gesehen nicht viel mitkriegen, aber subjektiv gesehen war der Zeitpunkt ihres Erwachens in weiter Ferne.
Jung nahm seinen Trinkbecher und stand auf. „Leute! Leute! Ich möchte etwas sagen!“ Langsam kehrte Ruhe ein, während alle Blicke zum Colonel wanderten. „Als wir vor zwei Jahren auf diesem Schiff strandeten, ohne Vorräte, ohne Verbindung zur Erde, ohne zu wissen wo wir uns überhaupt befinden und ohne Klopapier …“, der letzte Punkt löste wieder eine allgemeine Erheiterung aus, „da hätte ich nicht gedacht, dass wir jeweils so weit kommen würden, wie wir es jetzt geschafft haben! Es gab viele Gefahren auf einem steinigen Weg! Die Autoren haben es uns nicht immer leicht gemacht, aber letztendlich konnten wir immer alles meistern!“ Er ließ in Gedanken ihre lange Reise noch einmal im Schnelldurchlauf Revue passieren. „Leute, ich bin stolz auf euch! Auf jeden Einzelnen von euch!“ Und das war er wirklich. Eine bessere Crew konnte er sich einfach nicht vorstellen.
„Hört! Hört!“ Es gab lautes Geklatsche und Gelächter.
„Ich hoffe … ich hoffe das wir alle genauso unbeschwert auf der anderen Seite wieder erwachen und unsere Reise genauso unbeschwert fortsetzten können wie wir hier momentan zusammensitzen!“ Er hob seinen Becher und setzte sich wieder.
„Alle vermutlich nicht“, meinte House leise, aber doch laut genug, dass alle ihn hören konnten.
Sämtliche Köpfe drehten sich in seine Richtung. Plötzlich hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
„Was wollen Sie damit sagen?“, wollte Shnell beunruhigt wissen.
***
Jung ließ noch einmal den Blick über die Schwips-Aal-Crew schweifen. Äli, DJ, Eierkocher, Shnell, Grier, Telaudi, Kloie, Alf, Skott, Wrei, Ä, Woodstock und House. Inklusive ihm selber 14 Besatzungsmitglieder. Dann zählte er zum wiederholten Male die Stasiskapseln ab. 13! Verdammt!
„Also, was machen wir jetzt?“, fragte Skott.
Shnell kratzte sich am Kopf. „Tja. Die schlechte Nachricht ist, dass, sollten wir das Ganze durchziehen und einer nicht in Stasis versetzt werden, er vermutlich nicht lebend in der nächsten Galaxie ankommt. Wir haben nicht genügend Nahrungsmittel an Bord und die Lebenserhaltung kann auch nicht …“ Er überschlug die Zahlen noch einmal im Kopf. „Nein unmöglich.“
„Und was ist die gute Nachricht?“, wollte DJ wissen.
„Naja, ob es wirklich eine gute Nachricht ist …?“, überlegte Shnell. „Wohl eher eine neutrale. Wenn sich der Rest der Besatzung sofort in Stasis versetzt, hat derjenige, wer immer auch übrig bleibt ungefähr zwei Wochen Zeit eine Lösung für dieses Schlamassel zu finden.“ Er sah einen nach dem anderen an. „Ich würde mich freiwillig melden.“
„Kommt überhaupt nicht in Frage“, brauste Jung auf.
„Und wieso nicht?“, wollte Shnell wissen.
„Wir brauchen Sie, wenn wir die andere Galaxie erreichen. Außerdem traue ich Ihnen nicht.“
„Dann können Sie es aber auch nicht sein“, konterte Shnell und streckte Jung die Zunge raus. „Ich traue Ihnen nämlich auch nicht.“
„Tja, dann bin ich wohl auch aus dem Rennen“, vermutete House, während sich Jung und Shnell böse Blicke zuwarfen.
„Aber wer soll dann draußen bleiben?“, fragte Kloie und sah sich unsicher um. „Und sagt jetzt nicht diejenige die eh für nichts gut ist.“
„Oder nur die Nebenfigur ist“, schloss sich Ä an.
„Ich mache es“, sagte Äli entschlossen und hob seine Hand, um seinen Entschluss zu untermauern.
„Äli …“
„Nein, Shnell hat Recht“, unterbrach Äli Grier, der sich eigentlich auch hatte anbieten wollen, aber einige Sekundenbruchteile zu spät gewesen war. „Es sollte jemand sein, der sich mit dem Schiff auskennt und theoretisch in der Lage ist innerhalb von zwei Wochen eine Lösung zu finden.“ Er sah jedem Einzelnen ein paar Sekunden in die Augen. „Ich bin bereit.“
Shnell sah Äli überrascht an. Von dem rußverschmierten Äli, den er vor zwei Jahren in einem Loch, das einmal ein Haus gewesen war für die Mission rekrutiert hatte, war nicht mehr viel übrig. OK, äußerlich war er immer noch rußverschmiert, aber innerlich war er sichtlich reifer geworden.
Er sah zu Jung und hielt ein stilles Zwiegespräch mit dem Colonel, woraufhin dieser schließlich nickte.
„In Ordnung Äli.“ Jung nickte ihm zu. „Ich bin mir sicher, dass Sie es schaffen werden eine Lösung zu finden und dass wir uns auf der anderen Seite wieder sehen.“
„Ja“, nickte Äli gespielt zuversichtlich, denn er fühlte sich in der Hinsicht nicht ganz so sicher wie es der Colonel anscheinend war.
„OK!“, rief Telaudi. „Damit wäre die Entscheidung getroffen. Sorgen wir dafür, dass Äli soviel Lebenserhaltung wie möglich zur Verfügung hat. Gruppe 1, in die Stasiskapseln!“
Skott, Grier, DJ, Ä, Kloie, Alf und House betraten jeweils eine Stasiskapsel. Als alle in Position waren aktivierte Telaudi die sieben Kapseln, woraufhin die Crewmitglieder erstarrten. Sie waren nun für die lange Reise zwischen den Galaxien in Stasis erstarrt. Telaudi betrat seinerseits auch eine Kapsel und nickte Shnell zu, welcher diese aktivierte. „Wir sehen uns in drei Jahren Doktor.“
Shnell nickte, was Telaudi aber schon nicht mehr mitbekam.
„OK“, sagte Jung, „als nächstes gehen Eierkocher, …“
TÖÖÖÖÖT
„Was ist denn jetzt schon wieder?“ Jung sah zu Eierkocher hinunter, der ihn gerade mit seinem eingebauten Eier-sind-fertig-Signal unterbrochen hatte.
„Ich hatte gerade eine bessere Idee“, meinte Eierkocher und sah Jung, Shnell, Äli, Wrei und Woodstock der Reihe nach an. „Ich bleibe draußen.“
„Du … was?“, fragte Äli verständnislos.
„Naja, ich bin in technischen Dingen mindestens genauso gut wie du und Shnell, weshalb nichts dagegen spricht warum ich statt dir nicht in Stasis versetzt werden sollte. Davon abgesehen bin ich eine Maschine. Ich verbrauche keinen Sauerstoff, muss keine Nahrung zu mir nehmen und bin nicht auf die Lebenserhaltungssysteme angewiesen. Ich kann also notfalls die drei Jahre auch an Bord verbringen ohne mich in Stasis versetzten zu lassen.“
Jung, Äli und Shnell tauschten Blicke. Eierkocher hatte Recht.
„Wieso haben wir da nicht früher dran gedacht?“, murmelte Jung. „Das scheint wirklich die Beste Lösung von allen zu sein.“
„Und jemand, der die ganze Zeit wach ist und auf das Schiff aufpasst, während wir uns im Ruhezustand befinden, wäre natürlich noch optimaler als unser ursprünglicher Plan“, nickte Shnell begeistert.
„Dann ist es also beschlossen“, strahlte Eierkocher und nickte begeistert mit dem Deckel.
„Bis auf eine Sache“, meinte Woodstock und tauschte einen Blick mit Wrei. „Wir bleiben ebenfalls wach.“
„Was?“, fragte Jung überrascht darüber, wie sich die Gesamtsituation auf einmal entwickelte.
„Wir sind Hologramme und brauchen ebenfalls keine Luft, keine Nahrung und keine Lebenserhaltung“, versuchte Wrei die Entscheidung von sich und Woodstock zu erklären. „Außerdem muss Eierkocher dann nicht drei Jahre völlig allein bleiben …“
„… nicht das er noch depressiv wird“, grinste Woodstock.
„… und drei Leute die sich in all den Jahren um die Tipsy-Eel kümmern sind besser als einer“, schloss Wrei.
Jung sah zu Shnell.
Dieser nickte. „Dem kann ich nur schwer widersprechen. Aber“ er versuchte einen strengen Blick aufzusetzen und erhob warnend den Zeigefinger während er die beiden Hologramme und Eierkocher betrachtete, „nichts kaputt machen!“
„Wir doch nicht.“
„Keine Sorge.“
„Wird schon schief gehen.“
Shnell verdrehte die Augen und seufzte. Ihm war nicht ganz wohl bei der Sache, aber es war trotz allem die beste Lösung. Er nickte Äli zu. Die beiden betraten ihre Stasiskapseln und ließen sich einfrieren.
Jung warf noch einen letzten Blick auf die drei Besatzungsmitglieder, die die nächsten drei Jahre über sie wachen würden. „Ich weiß das mir Shnell und House jetzt widersprechen würden“, er sah kurz zu den zwei Stasiskapseln, die die Beiden beherbergten und drehte sich dann wieder um. „Aber sie können mich ja zum Glück nicht hören. Eierkocher, Woodstock, Wrei, als kommandierender Offizier der Schwips-Aal übergebe ich euch hiermit das Schiff für die nächsten drei Jahre. Passt gut auf es auf.“
Mit einem letzten nicken trat auch er in eine der noch leeren Stasiskapseln. Sein letzter Blick galt der gegenüberliegenden Wand des Raumes. Zwei Jahre. Zwei Jahre war es her, dass sie die Schwips-Aal betreten hatten. Zwei Jahre voller Gefahren, aber auch lustigen Momenten. Zwei Jahre voller stiller Flüche über die Launen der Autoren. Zwei Jahre voller Ungewissheit was die Zukunft bringen würde. Zwei Jahre. Und nun war ein Etappenziel erreicht und die Reise vorerst beendet. Er würde zwar in gefühlten fünf Sekunden wieder aufwachen, aber in Wahrheit wären trotzdem drei weitere Jahre vergangen. Aber an diesen Moment wollte er jetzt noch nicht denken. Jetzt würde er erst mal das bekommen, was er in letzter Zeit viel zu wenig gehabt hatte: Ruhe. Er entspannte sich und die ganze Last der letzten zwei Jahre viel von ihm ab. Er registrierte aus den Augenwinkeln wie Eierkocher die Stasiskapsel aktivierte und dann fiel auch der Colonel in einen langen traumlosen Schlaf.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Eierkocher und sah Woodstock und Wrei fragend an.
„Gute Frage.“ Woodstock kratzte sich am Kopf. „Noch funktionieren die Sudokulöschteller ein wenig. Wie wäre es, wenn wir sie noch ganz aufbrachen würden? Ich meine es wird eine verdammt lange Reise und ein bisschen Zerstreuung würde da bestimmt nicht schaden.“
Eierkocher klapperte begeistert mit dem Deckel. „Au ja! Eine hervorragende Idee!“
„Wrei?“, fragte Woodstock.
Aber Wrei schüttelte den Kopf. „Spielt ihr zwei erstmal ohne mich. Ich übernehme die erste Wache auf der Brücke. Dann kann ich gleich die Kursberechnungen von Shnell überprüfen. Nicht das er irgendwelche Fehler eingebaut hat.“
Woodstock nickte. „Ein guter Gedanke. Wir werden dich dann in ein paar Stunden ablösen.“
„Lasst euch ruhig Zeit“, meinte Wrei, „wie du schon gesagt hast, es wird ein verdammt langer Flug, da ist genug Brückenzeit für jeden drin.“
„Also gut“, grinste Woodstock, „dann bis später also.“
Sie verließen zusammen den Stasiskapselraum.
Während Woodstock und Eierkocher nach links in Richtung Sudokulöschteller abbogen, wandte sich Wrei nach rechts, um zur Brücke zu gelangen.
Während sie sich auf ihre Ziele zu bewegten, fuhr die Tipsy-Eel langsam die nicht benötigten Systeme herunter und machte sich bereit für den drei Jahre dauernden Sprung in die nächste Galaxie.
Als letztes ging das Licht aus, welches Ä bei ihrer Ankunft vor so langer Zeit angeschaltet hatte und das seitdem ununterbrochen an gewesen war.
Fast erweckte den Schiff jetzt den Eindruck, dass es wieder in den gleichen ruhigen und stillen Zustand zurückgefallen war, in welchem es nach dem verschwinden der Moderner schon jahrtausendelang durch die weiten des Alls geflogen war.
Dann sprang der von Shnell programmierte Timer auf Null und die Schwips-Aal sprang in den FTK-Flug.
Und flog einem weiten und unbekannten Ziel entgegen.
ENDE
der zweiten Staffel
Fortsetzung folgt …