Titel: Beziehungen
Rating: Ich würde mal sagen PG
* * *
Captain Samatha Carter sah General Hammond erwartungsvoll an. Sie hatte gerade ihren Vortrag beendet und wartete nun, wie Hammond entscheiden würde. Als sie vor einer Woche den Code für PX-2185 berechnete, schien es ihr wie eine dieser Standardgeschichten. Dies änderte sich schlagartig, als sie die radioastronomischen und spektroskopischen Analysen des Systems erhielt. Demnach befand sich der Planet in einer außergewöhnlichen Lage zu seiner Sonne, was die Sache für sie ungemein spannend werden ließ. Colonel O’Neill teilte diese Spannung nicht. Sam schrak aus ihren Gedanken auf, als Hammond das Wort ergriff.
"Sie können mir also bestätigen, daß die Strahlung auf diesem Planeten für das Team ungefährlich ist?"
"Solange wir uns in der Dämmerungszone oder auf der Nachtseite aufhalten ja. Es ist auch möglich, die Tagseite zu untersuchen, jedoch nur für kurze Zeit empfehlenswert."
"Doktor Fraiser?" General Hammond sah die Ärztin erwartungsvoll an.
"Ich kann das bestätigen, Sir. Solange sich das Team nicht zulange der harten Sonnenstrahlung aussetzt, sehe ich keine Gefahr. Wir sollten die Mission lediglich auf 48 Stunden begrenzen, um eventuelle Spätfolgen auszuschließen."
"Gut. Dann wäre soweit alles geklärt. Colonel, sie und ihr Team haben Starterlaubnis."
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"Carter! Warten sie! Ich möchte sie noch etwas fragen."
"Ja, Sir?" Sam war überrascht. Meistens war O’Neill eher der Ruck-zuck-hau-drauf-Typ, und nicht jemand, der lange Fragen stellte. Besonders dann, wenn es um wissenschaftliche Fragen ging. Sie schmunzelte.
"Wie war das nochmal mit PX-2185? Ich - "
"Ihr Hobby, Sir?" Samamtha wußte, daß O’Neill ein kleines Teleskop auf seiner Dachterrasse hatte. Sie mußte lächeln, wollte den Colonel aber nicht überstrapazieren." Nun, der Planet steht in einer idealen Position zur Sonne und hat auch die perfekte Größe, daß Gravitation und Rotation so exakt sind, daß er immer dieselbe Seite der Sonne zuwendet. Es ist wie bei unserem Mond, wir sehen auch immer nur eine Seite. Auf diesem Planeten gibt es keinen normalen Tag/Nacht-Rhythmus. Wir können erforschen was auf einem Planeten ähnlich der Erde geschieht, wenn eine Seite niemals zur Sonne weist. Es muß eine ganz extreme Auswirkung auf die Ökologie dieses Planeten haben."
O’Neill nickte. Die Vorstellung, ewig im Dunkeln herumlaufen zu müssen, behagte ihm überhaupt nicht. Genausowenig gefiel ihm allerdings der Gedanke, von einem roten Riesen gebraten zu werden.
"Gut. Wir treffen uns im Gateraum."
* * *
"In Ordnung". O’Neill sah die Teammitglieder an. "Wir treffen uns hier wieder in genau zwei Stunden. Sondieren Sie die Lage."
Die Gruppen, die aus je zwei Personen bestanden, begannen, jede in eine andere Richtung zu marschieren. Jackson, der Dr. Carter zugeteilt war lief der Astrophysikerin nach, die bereits einige Felsen in der Nähe des Sternentores untersuchte. Sam nahm gerade einige Proben, als Daniel ankam.
"Das ist höchst erstaunlich" murmelte sie vor sich hin. Daniel, der ihr bei der Arbeit zusah, wurde neugierig.
"Was haben Sie gefunden?"
"Oh, diese Felsen hier... sie sind aus einem Gestein, das ich nicht einordnen kann. Es ist sehr erzhaltig, aber es ist nicht von der selben Struktur wie das Erz, das auf Abydos gefunden wurde."
"Kein Naquadah?"
"Nein. Bringen Sie das zum Transporter" erwiederte sie und hielt ihm einen schon gefüllten Probebehälter hin. Sie packte einen zweiten Probebehälter aus ihrer Tasche und füllte ihn mit einigen kleineren Steinen die sie von dem großen Felsen abgeschlagen hatte.
Sam überprüfte die Strahlung des Felsens, als sie hinter sich Schritte vernahm.
"Ich komme schon Daniel, ich bin fast fertig hier" sagte sie und wollte sich gerade umdrehen, als sie einen elektrischen Schlag erhielt. Bewußtlos brach sie zusammen.
* * *
"Samantha! Sam!" Daniel rannte jetzt schon seit fünf Minuten zwischen den Felsen herum, konnte aber keine Spur von Sam entdecken. Gerade, als er zu seinem Funkgerät greifen wollte, um Jack und T’ealc zu verständigen, sah er einen Schatten hinter einem der Felsen. Er ging in Richtung des Felsens und grummelte vor sich hin.
"Sam, ich finde das überhaupt nicht wi -" - Daniel stockte, denn was da hinter dem Felsen hervorkam, hatte er noch nie gesehen. Das Tier - oder was es auch war - hatte eine schuppige Haut wie eine Schlange, doch das was er als Kopf erkannte, wirkte beinahe menschlich. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, daß bereits fünf Meter hinter dem Felsen hervorgekrochen waren, jedoch kein Ende abzusehen war. Die Schuppen verursachten ein kratzendes Geräusch auf der Erde. Jetzt erkannte Daniel, daß das Wesen kurze Stummelbeine besaß, die es zur Fortbewegung einsetzte. Der Unterteil des Wesens erinnerte ihn an einen überdimensionalen Tausenfüßler. Es richtete sich auf und stieß mit seinem mächtigen Kopf in Daniels Richtung. Der Wissenschaftler versuchte auszuweichen, was ihm mehr schlecht als recht gelang, denn das Wesen bewegte sich mit geradezu unglaublicher Geschwindigkeit. Dann erhielt Jackson plötzlich einen Schlag und brach zusammen. Bevor er das Bewußtsein verlor hörte er noch den Schrei des Schlangenwesens. Es klang nicht wie der Schrei eines Tieres, das Beute gemacht hatte - es klang wie der ein kleines Kind, das sich verletzt hatte.
***