Realschulabschluss Prüfung

[tr3c00l]

Also der Stoff in der Realschule war echt vile zu einfach. Ich habe mich nur im Unterricht gelangweilt und hab keine 5 min. für Arbeiten gelernt und trotzdem hatte ich nur 1en und 2er. Das Hessische Schulsystem ist wie überall total bescheiden, hier wurde es von Frau Wolf (die keine Kinder hat und niemals Lehererin war) aufgebaut. Inkls. G8 usw...

Ich halte die Abschlussprüfungen auch für bescheuert. Man sieht am Zeugniss ob es der jenig kann oder nicht. Ich merke jetzt in der 11 was mir alles fehlt, was ich alle für die Oberstufe brauche.
Bei uns gab es in der Klasse nur 2-3 gute Schüler, der kleine Teil in der Mitte und der große Rest war nur schlech tund hatte kein bock - deswegen wurdne wir ausgebremst.
Ich stimme euch bei euren Aussagen nur zu. Ist echt schlimm in Deutschland!

Auf eine Frage weiter oben: Ich gehe jetzt in die 11. Klasse eines Oberstufengymnasiums (Vollabi).

[iolanda]

...nur dass man bei uns nicht (noch nicht) ganz Zwangsganztagschule und G8 einführt. RLP ist da zum Glück ein wenig behäbiger und konservativer und ich hätte auch nie gedacht, dass ich das mal gut finden würde. Den ganen Aktionismuswahnsinn aus NRW bekomme ich bei meiner Schwester mit, die, wie ihr Mann auch, in NRW lebt und arbeitet. Da kam es vor ein paar Jahren mal dazu, dass ein neues Fach so kurzlebig war, dass es abgeschafft wurde bevor mein Schwager als Fachvorsitzender die erste Fachkonferenz einberufen konnte.

Sollte man in RLP G8 einführen, dann ist an meiner Schule kein Unterricht mehr möglich, wir haben einfach den Platz nicht dafür, und bei Neubaumassnahmen müsste man den Altbestand auf aktuelle Sicherheitsbedingungen bringen, was ca. 2 Millionen Euro kosten würde. Die hat die Stadt nicht, weil sie unbedingt Blümchen für die BuGa pflanzen muss.

Nichts gegen meine Schule, ich arbeite da wirklich gerne, aber die Gebäude sind z.T. eine Zumutung.

(@Scout: In NRW ist es wirklich noch einige Grade schlimmer, RLP versucht aber aufzuholen...)

[guguck15]

Und selbst wenn die Lehrer streiken wollen würden, um auf diese Misere aufmerksam zu machen, dürften sie es nicht!
Aber sobald man versucht, den Zuständigen auf die Füße zu treten, kommen eh nur so kindische Antworten wie: "Machs doch selbst erst einmal besser!"
Schon traurig, dass diesem Land seine Kinder fast nichts mehr Wert sind. Ich behaupte jetzt noch zusätzlich, dass mit einer besseren Bildung, die in gewissen Gegenden auch Integrationsfrage ist, es zu weniger Dingen wie Jungendkriminalität kommt.
Was unser Land verpasst hat, ist es, eingewanderte Lehrer zu engagieren. Es gibt genug Schulen, an denen eine türkische Lehrerin oder ein russischer Lehrer die Kommunikation zu den Eltern aufbauen konnte und sich die schulische Situation der Kinder enorm verbessert hat.
Ohne ein gut ausgebildete Basis müssen nämlich die Bedingungen an die sogenannte Elite heruntergeschraubt werden.

[migrator]

Nun es gibt erste Tendenzen, daß Schulen mehr Eigenverantwortung bekommen sollen. Dies folgt der Marschrute des "New Public Management" im öffentlichen Dienst.Das ganze Ausmaß was da zum Teil gefordert wird kann ich allerdings nicht gutheißen; z.B. das Schulen sich zertifizieren können, ähnlich wie privatwirtschaftliche Unternehmen. (DIN EN ISO 9000:2001).
Am meisten vergeht mit der Kopf, wenn ich Professoren an der Uni höre, die verlangen den Beamtenstatus von Lehrern aufzuheben. Das letzte Mal hat er mich grimmig angeschaut, nachdem ich süffisant im Seminar die Bemerkung geäußert habe, daß man erst an seiner eigenen C4-bezahlten Professorenstelle (Profs an der Uni sind verbeamtet und C ist ihre Gehaltsstufe) kehren sollte, bevor er Lehrern, die wesentlich gesellschaftlich vielschichtigere Aufgaben zu bewältigen haben, ihnen ihre Statuten aberkennen will.

Generell muß man allerdings auch anmerken, daß oftmals auch Schüler nicht wirklich motiviert sind; nicht weil die Lehrer nicht wollen, sondern das die Schüler keinen Bock haben. Während meiner Schulpraktikas sollte ich Politik in einer Klasse von Rechtsanwaltsgehilfinnen geben; 25 Frauen und keine wußte wer der deutsche Außenminister ist. Aber hauptsache man kann sich die Zeitschrift bzgl. neuen Make Ups und neuer Schuhe während dem Unterricht anschauen. Ihr solltest deren Gesicht gesehen haben, als ich denen in einer Doppelstunde einen zweiseitigen Artikel der FAZ umd die Ohren gehauen habe und ihnen Bearbeitungsfragen gegeben habe. Das wird umso dramatischer, daß je mehr man in die Materie eingeht, bspw. in VWL, das man merkt das die Leute weder das Vorwissen haben, noch das Interesse sich dieses anzueignen. Den Vogel ganz abschiessen beginnt es dann wenn man Verknüpfungen zwischen Politik, VWL und Geschichte einbringt.

Nun ja, sobald ich Lehrer und meine Fächerkombination unterrichte ist eines klar; Noten gibts nur für fächerübergreifendes Verständnis. So können auch Fragen in VWL sich auf wirtschaftspolitische Themen aus aktuellen Bereichen beziehen; genauso gut werden neuzeitgeschichtliche Ereignisse, wie die Weltwirtschaftskrise 1929 eingebracht und Verknüpfungen mit der heutigen Finanzkrise verlangt. (muß dann natürlich auf dem schülerisch zu bewältigenden Niveau bleiben); aber ein jeder der Richtung Abitur gehen will, wird solche Hürden vermehrt nehmen müssen.

[guguck15]

@migrator: Das sind wirklich gute Vorsätze für den Lehrerberuf. Aber wir sehen es doch tagtäglich: die Referendare sind tatkräftig und motiviert, wollen durch ihren Bildungsauftrag die Gesellschaft verändern...
Die frischgebackenen Lehrer sind so ähnlich, nur etwas ruhiger, weil sie endlich die eigene Ausbildung abgeschlossen haben und voll im Beruf stehen...
nach 5 Jahren haben die meisten der Lehrer schon keinen Bock mehr, weil sie genau wissen, dass es selten Unterschied macht, ob sie sich Mühe geben oder nicht, das Ergebnis, welches nebenbei bemerkt immer von den schlechten Schülern abhängig ist, ist doch dasselbe. Warum also noch anstrengen, wenn eh nichts bei rum kommt und am Monatsende so oder so der gleiche Betrag auf Konto kommt.

[Kate]

Bei mir in SH müssen das nur bestimmte Leute machen, die schlechter sind als 3.5 oder so. Das entscheiden die Lehrer von wem sie denken, dass er oder sie das Abitur nicht schafft. Eigentlich ist das total dumm, weil die die sowieso schon nicht so gut sind, haben dann noch eine extra-belastung. Sie müssen die Prüfung nämlich zusätzlich zum normalen Stoff machen. Bescheuert..

[alter-fighter]

Ich muss immer lachen wenn die ganzen Wessis über G8 und Ganztagsschule herum heulen. Leute wir Ossis haben das schon immer und es stört niemanden im Gegenteil (wir hatten das zum Glück nach der Wende trotz Drucks des Westens nicht geändert). Die Schüler sind froh das sie ein Jahr weniger verschwenden. Und das Schulsystem in NRW und Nordeutschland kann durch jede Veränderung nur besser werden.