Ein Dichter sagte einmal, ein Mann müßte drei Dinge während seines Lebens erledigen. Einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen und ein Buch schreiben.
Ich bin kein Mann, aber ich habe einen Baum gepflanzt, einen Sohn geboren und wenn ich auch niemals ein Buch schreiben werde, so wird es vielleicht eine kleine FF sein.
Die Entscheidung über eine Fortsetzung liegt bei euch, den Lesern.
Titel: Marilyn
Autor: Aliana77
Serie: Stargate Atlantis, Ende Season 3
Spoiler: Keine
Charaktere: Dr. Meredith Rodney McKay, Lt. Col. John Sheppard, Teyla Emmagan, Ronon Dex, Dr. Elizabeth Weir u.v.a.m.
Kategorie: Mystery
Rating: PG-13
Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved. Nur die Geschichte ist meine Idee.
Bemerkungen: Es ist mein erster Versuch als Schreiberling – mit Ausnahme der „Drabble-lei“ – und wie jeder Autor, freue ich mich über ein wenig Feedback. Doch bitte berücksichtigt dabei folgendes:
Gefällt euch die Geschichte, dann erzählt es weiter und erzählt es mir. Ich suche mir dann einen Beta und bin dankbar für eure Tipps und Hinweise.
Gefällt es euch gar nicht, dann vergesst die Geschichte hier ganz schnell und ich werde auch keine Fortsetzung posten. Versprochen.
Jetzt werde ich mich erst einmal ein wenig rar machen und wenn der Mut zurück kommt, werde ich es auch tun, vielleicht.
Marilyn
Kapitel 1
Vom Meer wehte eine frische Brise herein. Sie ließ ihn frösteln und dennoch fühlte er sich gut. Behutsam zog er die Decke über ihre Schultern und küßte sie auf die Stirn. Er war heute der glücklichste Mensch auf Erden.
´Oder hieß es jetzt der glücklichste Mensch auf Atlantis? In der Pegasus Galaxie?´
Er schmunzelte bei diesem Gedanken.
Er liebte es, wenn sie auf seiner Brust einschlief. Vorsichtig streichelte er ihr weiches, braunes Haar.
Mit einem zufriedenen Lächeln schlief er ein.
Doch wie so oft, würde Rodney auch dieses mal wieder allein aufwachen.
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Ausgeschlafen hatte Rodney nicht, aber das sich wiederholende Knurren seines Magens ließ ihn einfach nicht wieder einschlafen. Mühsam rekelte er sich aus seinem Bett. Mit nur halboffenen Augen betrat er das Bad. Es war angenehm, wie das warme Wasser seinen Rücken herunterlief. Verträumt erinnerte er sich an die vergangenen Stunden.
Sie würden in weniger als einer Stunde auf Mission gehen. Er wollte endlich wach werden und so reduzierte er allmählich die Temperatur des Wassers.
´Marilyn war schon längst aufgestanden. Naja, Radek war schließlich ein Frühaufsteher und weil Mary – sie liebte es, wenn er sie so nannte – gemeinsam mit Radek an einem aufwendigen Projekt arbeitete, musste sie ihren Dienst sehr zeitig beginnen. Glücklicherweise würde sie bald ihre eigene Abteilung leiten.
Marilyn war eine hervorragende Wissenschaftlerin. Sie war klein, hatte lockige, kurze, braune Haare, ein niedliches Muttermal auf der rechten Schulter, winzig kleine Füße und die schönsten braunen Augen die er jemals gesehen hatte.´
Mit diesen Gedanken verließ er das Bad. Ein flüchtiger Blick in den Raum ließ ihn schlagartig und ebenso schmerzlich bewußt werden, dass er nur geträumt hatte. Nichts in diesem Raum erinnerte an die Anwesenheit einer Frau. Kein Bild, keine Wäsche, keine sonstigen Gegenstände, einfach nichts.
Marilyn war kein reales menschliches Wesen. Sie existierte nur in seiner Phantasie.
Fertig angezogen und auf dem Weg zum Frühstück blieb Rodney noch einmal an der Tür seines Quartiers stehen. Traurig blickte er in den Raum zurück. Eigenartig. Irgendwie konnte er sie immer noch spüren. Ihm war, als würde er immer noch den Geruch ihrer Haut, ihrer Haare, ihres Parfüms wahrnehmen können.
Kopfschüttelnd verließ er endgültig sein Quartier und machte sich auf den Weg zur Mensa.
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Noch bevor er die Stufen der Mensa erreichte, hörte er wie jemand seinen Namen rief.
´Oh je, das war Katie.`
Rodney fühlte sich ertappt und obendrein schuldig. Als hätte er Katie hintergangen.
Auch wenn es nur ein Traum war, so kam ihm dieser doch sehr real vor. Schließlich hatte er nicht zum ersten Mal von Marilyn geträumt.
´Noch sehr gut konnte er sich an den ersten Streit erinnern, den er mit Marilyn hatte. Damals war er eingeschnappt und wütend über ihre Auseinandersetzung zu Bett gegangen. Als er wenig später aufwachte, war er allein in seinem Quartier. Er hatte sich angezogen und wollte nach Marilyn suchen. Erst Teyla, die er im Gang traf, rüttelte ihn sozusagen wach. Dieser Traum war jetzt schon mehr als zwei Wochen her und...´
„Rodney, warte bitte. Guten Morgen. Hast du gut geschlafen? Teyla erzählte mir gerade, dass die Kertrasianer vermutlich ein ZPM gefunden haben. Werdet ihr gleich nach dem Frühstück aufbrechen?“
„Hm? Oh, ja. Gleich.“ Rodney hatte kaum verstanden, was Katie gesagt hatte, zu sehr noch war er in seinen eigenen Gedanken vertieft.
„Ich muss unbedingt mit dir reden. Sehen wir uns, wenn ihr von Kertras zurück seid? Bitte, es ist sehr wichtig.
Rodney? Rodney, hörst du mir überhaupt zu?“
„Was? Ja, sehen, uns. Natürlich Katie. Ich muss auch mit dir sprechen.“
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´Was hatter er da gerade zusammengestottert? Ich muss auch mit dir sprechen. Und worüber? Sollte er Katie etwa erzählen, dass er sie mit seinen Träumen betrog? Und das letzte Nacht kein Einzelfall war.
Seit sechs Monaten war er nun schon mit Katie zusammen und in weniger als zwei Wochen, an ihrem Geburtstag, wollten sie ihre Verlobung bekanntgeben.
Irgendwann würde dann natürlich auch eine Hochzeit folgen. Es war wohl Teyla, die sich am meisten über eine Hochzeit freute.
Er erinnerte sich wie Teyla und Kenzia, eine Anthosianerin, sich so viel Mühe mit den Vorbereitungen der Hochzeit von Svendson und ... Wie hieß diese Chemikerin doch gleich? Egal. Teyla wollte jedenfalls, dass die erste Hochzeit hier in Atlantis etwas besonderes wird. Ein fröhliches Fest, eine wundervolle Feier, eben etwas, woran man sich noch gern und lange erinnern würde. Kenzia hatte wohl auf dem Festland Unmengen von Blumengebinden in Auftrag gegeben und bunte Seidentücher mit nach Atlantis gebracht. Marilyn war ganz hingerissen von den leuchtenden Farben der ... ´
„Guten Morgen McKay. Sie schlafen wohl noch?“
Und wieder wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Dieses mal war es Ronon. Er stand direkt vor ihm und hielt einen sehr reich belegten Teller in der rechten Hand. Der Appetit des Satedaners war hinlänglich bekannt. Dennoch konnte Rodney nicht begreifen, wie man so viel vor einem Flug mit dem Puddle – Jumper essen und vor allem auch vertragen konnte.
„Morgen, Ronon. Abgesehen davon, dass ich noch keinen Kaffee getrunken habe und man mich deshalb nicht unbedingt als munter bezeichnen kann, schlafe ich definitiv nicht mehr. Wie sonst könnte ich hier stehen und..“
„How, how, ist ja schon gut Rodney. Ich meinte ja nur wegen der Zitrone auf ihrem Teller.“
„Waaas?“
Verblüfft sah er eine Zitronenscheibe auf seinem Teller liegen.
´Er musste wirklich noch schlafen?! Wie sonst könnte er etwas so törichtes tun, eine Zitrone!´
Schon oft wurde Rodney wegen seiner tödlichen Allergie gegen Zitronensäure zur Zielscheibe manchen Schabernacks. Und jetzt hatte er sich – wenn auch in Gedanken – selbst Zitronen auf seinen Teller gelegt. Schnell stellte er den Teller zurück, nahm sich einen neuen vom Stapel und dieses mal achtete er genau darauf, was er sich auf den Teller legte. Nachdem er noch eine Thermoskanne mit frischen Kaffee gefüllt hatte, folgte er Ronon, geradewegs zu dem Tisch, an dem bereits seine Freunde saßen.
Abgelenkt durch seine Gedanken, beteiligte er sich während des Frühstücks nur selten an der Diskussion.
`Er musste etwas dagegen unternehmen. Diese Träume nahmen Überhand.
Nicht, dass sie ihm nicht gefallen würden, aber allmählich fürchtete er um seinen Verstand.
Viel zu real wirkten seine Träume und er stellte immer häufiger fest, dass er nicht genau wusste, wann die Wirklichkeit endete und der Traum begann. Außerdem musste er sich wohl oder Übel eingestehen, dass er immer öfter – auch am Tag – von ihr, von seiner Mary träumte.´
„McKay! Was ist los mit Ihnen? Wollen Sie hier weiter herum sitzen oder geben Sie uns die Ehre Ihrer charmanten Begleitung?“
Johns grinsendes Gesicht nahm Rodney gar nicht wahr.
„Sheppard, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie nicht begleite? Mir geht es nicht besonders gut; ich sollte wohl lieber die Krankenstation aufsuchen.“
Sorgenvoll sah John ihn an. Es war nicht ungewöhnlich, zumindest nicht für McKay, dass er freiwillig auf die Krankenstation ging. Es brauchte nur jemand in seiner Gegenwart zu niesen und schon glaubte McKay an einer Grippe zu leiden. Doch heute erschien es ganz besonders ungewöhnlich. Schließlich sollte sie der Besuch bei den Kertrasianern zu einem ZPM führen und Rodney war eigentlich der Erste, der wissen wollte, ob das ZPM noch funktionierte. Auf die Anspielung des charmanten Begleiters hatte er überhaupt nicht reagiert. Bemüht, seine Sorgen zu verbergen, nickte er seinem Freund zu und wünschte ihm gute Besserung.
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Rodney trank noch seinen Kaffee aus bevor er die Mensa in Richtung Krankenstation verließ.
Er sah wie Marilyn vor ihm herging. Sie trug das hellblaue Strickkleid. Es gefiel ihm, sicherlich auch deshalb, weil es ihre Figur so sehr betonte. Ihre Rundungen. Mary war zwar klein, aber ihre...
´Dachte er etwa schon wieder an Marilyn. Diese Frau lebte doch nur in seiner Phantasie. Er musste endlich aufhören...´
Abrupt blieb Rodney stehen. ´Hatte Mary ihn nicht gestern abend vor einer Reise zum Planeten Kertras gewarnt? Hatte sie nicht gesagt, ein ungutes Gefühl dabei zu haben? War sie nicht der Meinung gewesen, dass Sheppard`s Puddle – Jumper eine Gefahr darstellte? Das ein kleiner elektrischer Impuls die gesamte Jumperbucht zerstören würde?´
Wie von einer Tarantel gebissen jagte Rodney seinem Team, seinen Freunden hinterher.
Einzig und allein die Hoffnung, sie noch rechtzeitig zu erreichen, trieb ihn so schnell vorwärts, dass er mit Leichtigkeit jeden Sprinter hätte besiegen können. Er flog regelrecht über die Flure und nahm an der Treppe vier Stufen gleichzeitig. Als er den Flur vor der Jumperbucht erreichte, hörte er die gewaltige Detonation. Ein gleißendes Licht blendete sekundenlang seine Augen, so lange, bis das Feuer in dunkelgrauen Rauch überging.
To be continued.