Titel: Verloren
Autor: Jadzia
Serie: Stargate Atlantis, Anfang Season 3
Spoiler: Keine
Charaktere: Lt. Col. Sheppard, Dr. McKay, Teyla, Ronon, Dr. Weir, Major Lorne, Col. Caldwell, Dr. Beckett
Kategorie: Drama
Rating: PG-13
Länge: 15 Kapitel
Inhalt: Vieles kann verloren gehen. Und manchmal kann es erschreckend sein herauszufinden, was man selbst im Begriff ist zu verlieren. Abgründe offenbaren sich nicht immer sofort...
Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved.

Author's Note: Dies ist mein Erstlingswerk in der Welt der FanFiction! Es hatte mich einfach in den Fingern gejuckt selbst einmal den Stift in die Hand zu nehmen. Und diese Story ließ mich einfach nicht mehr los! Ich hoffe, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.
Vielleicht eine Warnung am Rande, wie so einige andere gehe auch ich nicht ganz so freundlich mit Sheppard um. Auf die eine oder andere Art und Weise.
Feedback: Sehr gerne!
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Verloren


by Jadzia



Prolog

Weißes Licht fiel durch ein Fenster und gab dem Raum ein ungewohnt helles Leuchten. Er saß auf einem Stuhl, die Wände um ihn herum konnte er nur erahnen. Irgendwie war sein Blick getrübt. Er versuchte die gegenüberliegende Wand zu fokussieren, doch es gelang ihm nicht. Sein Geist war träge und benommen, als ob er noch nicht wirklich wach wäre.

Wie lange er schon dort saß wusste er nicht. Bei genauerer Überlegung wurde ihm klar, dass er auch nicht mehr wusste, wie er hier her gelangt war. Die logische Konsequenz folgte einen Moment später und gelang nur schwerlich aus seinem trägen Geist. Wo war dieses hier überhaupt?
Allerdings entglitt ihm dieser Gedanke wieder, wie ein Fisch der kurz an die Oberfläche kommt, nur um einen Augenblick später wieder in der dunklen Tiefe zu verschwinden.

„Wie geht es Ihnen Heute, John?“ Ein freundlich lächelnder Mann, so um die fünfzig Jahre, blickte durch eine runde Brille auf ihn hinab. Er schien einfach aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.

„Ich denke mir, wir sollten unser letztes Gespräch wieder aufnehmen. Nun, Sie erwähnten bei Ihrer Einlieferung einem Ort namens Atlantis.“ Während dieser Worte setzte sich der fremde Mann ihm gegenüber an einen Schreibtisch, es schien also doch kein gänzlich leerer Raum zu sein.

Atlantis. Schemenhafte Bilder schossen an Johns innerem Auge vorbei, ungeordnet und ohne Sinn. Er versuchte sie festzuhalten, seinem Geist einen Punkt zum ansetzten zu geben. Doch sein Denken war einfach zu benommen.
„Wer... wer sind Sie?“ Träge schwang seine Stimme durch das helle Zimmer.

„Oh, aber das hatten wir doch schon! Es scheint mir, als wenn Sie Heute nicht ganz auf der Höhe wären. Allerdings kann man den Pflegern keinen Vorwurf machen, nachdem was Sie letzte Nacht angestellt haben.“ Johns Gegenüber klang leicht tadelnd, verlor aber nicht seine freundliche Ausstrahlung.

„Ich verstehe nicht...“

„Ich bin Doktor Kustain. Wir haben uns Gestern kennen gelernt, als man Sie in diese Heilanstalt eingewiesen hat. Sie waren ziemlich verwirrt.“

„Eingewiesen? Aber...“

Das konnte nicht sein, da stimmte etwas nicht. Doch sein Kopf tat sich noch immer schwer damit einen klaren Gedanken zu fassen.

„Ja, ihre Nachbarn haben sich Sorgen gemacht, als Ihr Verhalten immer merkwürdiger wurde. Sie gingen nicht mehr zur Arbeit und nahmen an keinen der Freizeitlichen Aktivitäten mehr teil. Sie fingen an unser Volk vor einem Wraithangriff zu warnen und behaupteten, dass die Wraith sich sogar schon unter uns befänden.

Nun, Sie verstehen sicher das man nur Ihr Bestes im Sinn hatte, als man Sie in unserer renommierte Heilanstalt untergebracht hat. Die Wraith sind eine ständige Bedrohung und das ist uns allen bewusst. Doch ist es nicht gut eine Panik auszulösen.“

Dr. Kustain seufzte. „John, ich möchte Ihnen helfen. Erzählen Sie mir von sich. Woran können Sie sich erinnern?“

Doch in John begann etwas langsam wieder einzurasten. Der Dunst vor seinen Augen schien sich zu lichten, ebenso wie die Benommenheit seines Geistes.
„Ich kenne Sie nicht und weiß auch nicht wovon Sie sprechen!“ Seine Stimme klang fest und leicht aufgebracht.

„Aber, aber! Sie sollten sich nicht aufregen, dass ist nicht gut für Sie.“ Die Freundlichkeit war aus Dr. Kustains Gesicht gewichen. Genau wie sein Lächeln. „Ich bitte Sie ruhig zu bleiben. Wir wären sonst gezwungen Ihnen erneut ein Beruhigungsmittel zu verabreichen.“

„Sie wollen mir ein Beruhigungsmittel verabreichen? Was soll das hier, warum werde ich hier festgehalten?“ Je mehr John sich aufregte, desto klarer wurde sein Denken.

„Hören Sie John. Sie leiden unter Paranoia. Das ist ein Teil Ihrer Wahnvorstellungen. Ich versuche Ihnen zu helfen. Sie stellen in diesem Zustand eine Gefahr für sich und andere da und Sie sollten...“

„Nein, Sie sollten die Mätzchen lassen! Ich möchte verdammt noch mal wissen, was zur Hölle hier vor sich geht!“ Bei diesen Worten versuchte er aufzustehen, schaffte es aber nicht. Was auch immer man ihm verabreicht hatte pulsierte noch zu sehr in seinem Organismus. Und ein nun leise einsetzender Kopfschmerz sagte ihm, dass er sich besser nicht hätte bewegen sollen.

Dr. Kustain hatte inzwischen einen Knopf eines kleinen Gerätes, das auf seinem Schreibtisch stand, gedrückt. Augenblicke später öffnete sich die Tür zum Zimmer und zwei recht grobschlächtig aussehende Männer traten ein. Mit ihrer weißen Kleidung fügten sie sich ideal in den hellen Raum.

„Ich fürchte John hat wieder einen Anfall.“ Kaum hatte Dr. Kustain seinen Satz beendet, als die beiden Männer schon neben John standen und ihn grob an den Armen fest hielten. Der brutaler aussehende der beiden schein erst kürzlich ein Veilchen abbekommen zu haben.

Als er Johns Blick bemerkte grinste er und deutete auf sein blaues Auge. „Noch mal wirst du das nicht schaffen!“ John konnte sich beim besten Willen nicht an diesen Vorfall erinnern, vermutete aber das diese hübsche Verzierung des Mannes wohl bei seinem „Anfall“ der letzten Nacht passiert sein musste.

„Wir werden sehen!“
Doch er bekam nur einen gemeinen Blick als Antwort, wenn man davon absah, dass er langsam das Gefühl in seinem rechten Arm verlor.
Eines war klar. Er musste hier raus. Was immer diese Leute vor hatten konnte nichts gutes sein. Wenn er nur eine Nachricht an jemanden senden könnte, sicher suchte man bereits nach ihm.

Dr. Kustain hatte sich indes mit einer Spritze vor ihn gebeugt. John versuchte sich zu wehren, aber es war aussichtslos. Als er endlich wieder losgelassen wurde dachte er schon nicht mehr an Flucht. Er dachte an überhaupt nichts mehr. Sein Geist wurde wieder träge und benommen.
„Es scheint als wenn Lt. Colonel Sheppard härtere Maßnahmen benötigen würde. Ihr wisst was zu tun ist, kümmert euch um ihn.“

Die beiden Männer nickten dem Arzt zu, packten John und führten ihn zur Tür. Doch zu diesem Zeitpunkt nahm John schon nichts mehr von dem wahr, was um ihn herum passierte.

tbc