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Thema: Eure Meinungen zum Suizid

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  1. #22
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Sterbehilfe ist ein schwieriges Thema und wird es wohl immer bleiben. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie missbraucht würde. Auf der anderen Seite sollte sie für schwerwiegende Erkrankungen, wo es aufs Ende zugeht und der Patient wirklich leidet und er es möchte, durchaus zugelassen werden. Dennoch täte ich mich mit der Entscheidung schwer, aber ich denke, das kann man einfach nicht beurteilen, wenn man nicht in der Situation ist und hoffentlich müssen wir das auch niemals.

    In erster Linie sollte jeder von uns insoweit vorsorgen, dass die nahen Angehörigen eine Patientenverfügung in den Unterlagen haben!
    Da haben wir jetzt 2 Fälle in der Familie (gehabt), wo diese eine Rolle gespielt hat.

    1. Meine Oma war seit 7 Jahren schwerst dement und ich habe immer gesagt, dass das kein Leben mehr ist. Man drehte sich um und sie hatte im selben Moment vergessen, dass man da war. Nie im Leben würde ich hier Sterbehilfe verlangen, auch wenn die Kosten natürlich horrend sind, die auf die Angehörigen zukommen und auch auf den Staat.

    Nun begann Mitte September die Leber zu versagen und das Altenheim rief an, dass sie für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet würde, mit 91 Jahren!! Meine Mutter und Tante konnten es im letzten Moment aufhalten, da die Patientenverfügung vorlag und das Altenheim wusste das auch.
    Sie hat sich seit über 10 Jahren geweigert, ins Krankenhaus zu gehen. Das hat sie also noch bei klarerem Verstand immer wieder gesagt, sollte mal was sein!

    In der Nacht zum 03.10. ist sie dann friedlich eingeschlafen. Im Krankenhaus wäre sie an die Maschinen gekommen und wäre womöglich nochmal ein paar Wochen aufgepäppelt worden.

    (Die Tante meines Opas hat übrigens mit 95 Jahren einen Herzschrittmacher erhalten und wurde stolze 103 Jahre alt. Kann man auch den Kopf drüber schütteln, aber Ärzte müssen halt Leben retten und wenn man noch so alt ist)


    2. Der Bruder meines Opas ist ebenfalls schwerst dement. Er müsste so Mitte 80 Jahre sein. Die haben es verpasst, die Patientenverfügung aufzusetzen. Nun wird der arme Kerl, weil er dem Altenheim zu lästig ist (meine Oma war GsD nicht in diesem Laden) regelmäßig einmal im Monat ins Krankenhaus zur Behandlung gesteckt. Er erkennt seine eigene Frau nicht mehr und auch hier ist es kein Leben mehr. Man liegt nur noch in der Gegend rum und wartet auf Tag X.

    Dennoch sind diese Fälle kein Grund zur Sterbehilfe! Die Patientenverfügung sorgt nur vor, wenn es wirklich auf's Ende zugeht und man nicht an lebenserhaltene Maschinen angeschlossen werden möchte, wie nun bei meiner Oma.


    Es gibt ohne Frage Situationen, wo man Sterbehilfe anwenden sollte, wenn der Patient es möchte, aber ich befürchte wirklich, dass sie eher missbraucht würde. Nicht nur von den Angehörigen sondern auch von gewissenlosen Ärzten (die es sicher auch geben wird), Thema Organspende/Organhandel.

    Also ja, ich bin gegen legale Sterbehilfe!
    Geändert von stargatefan74 (10.11.2014 um 08:32 Uhr)

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