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Thema: Frucht des Leibes (Teil III)

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Frucht des Leibes (Teil III)

    Short-Cut: Das richtige Leben?
    Fortsetzung von: ...„Ti Amerò“, „Bruderliebe“, „Zeit im Wind“, „Lügen (Teil I)“ und „Echidna (Teil II)
    Spoiler: -
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Torture, Angst, Friendship
    Rating: R-16
    Author’s Note I: Ich will noch einmal darauf hinweisen, dass es Gewaltanwendung in der FF zu lesen gibt.
    Author’s Note II: Nahasch = Hebräisch und bedeutet: Schlange
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich wirklich sehr freuen!




    ---


    Frucht des Leibes





    Vor 12015 Jahren:


    Lachend liefen die Geschwister über die Wiesen und ließen sich in die Blumen fallen. Alles wirkte wunderbar, machten sie so selten Ausflüge auf diesen Planeten und dieses mal hatten sie sich von den Eltern abseilen können. Die 14 Jährige Lathia sah zu ihrer schönen Schwester, die ihr Schwarzes Haar über die Schulter gelegt hatte und es flechtete. Dann stand die 3 Jahre ältere auf und nahm Lathia an der Hand.
    „Echidna, wir dürfen nicht in die Höhlen. Vater hat es uns verboten!“
    Ihre Schwester lächelte nur und blieb am Eingang stehen.
    „Sie müssen es ja nicht wissen. Und wenn du nicht willst, dann warte hier!“
    Lathia sah ihre Schwester mahnend an und schaute ihr nach, wie sie von der Dunkelheit verschluckt wurde.
    Echidna hatte sich schon lange vorgenommen diese Gegend zu erkunden. Irgendwas rief sie. In ihren Inneren spürte sie diese Anziehungskraft. Sie hörte, als sie ein paar Minuten die hohen Gänge hinter sich gebracht hatte, das gleichmäßige Zischen. Sie folgte dem Geräusch und blieb fasziniert stehen. So viele Schlangen, in ihrer Lieblingsfarbe schwarz, bewegten sich grazil um eine sehr große Schlange. Es sah so aus, als würde sie über sie herrschen. Das Tier hob ihren Kopf und starrte Echidna lange an.
    Das Mädchen wagte nicht, zu Atmen und ging vorsichtig einen Schritt zurück, als die Schlange sich von ihren Platz löste und auf sie zu kam. Langsam schlängelte sie sich um die junge Frau herum und Echidna konnte nicht mehr reagieren, als die Schlange zu Biss.
    Ihr wurde schwummerig und sie meinte zu verstehen, was die Schlange ihr sagen wollte. Das Atmen wurde immer schwerer und sie fasste sich an den Hals. Die Schlange zischte erneut und Echidna fiel auf die Knie. Einen Moment glaubte sie, die Schlange würde sie anlächeln, dann wand sie sich um ihren Arm und drang an ihrer Schulter ein.
    Vor Schmerzen schrie Echidna auf und blickte auf die Stelle. Es war keine Wunde zu sehen und da merkte sie, wie es ihr wieder besser ging. Ihre Augen leuchteten rötlich auf und in ihren Inneren nistete sich Nahasch ein, um irgendwann die perfekten Nachfahren zu zeugen. Es würde seine Zeit brauchen, aber es würde sicher gelingen...





    12015 Jahre später:


    Als Lily die Augen öffnete, lag sie in einem Bett auf der Krankenstation und verwirrt setzte sie sich langsam auf.
    War sie nicht von dieser Frau verschleppt worden?
    Warum lag sie nun hier? Hatte man sie befreit?

    Eine Krankenschwester lief an ihr vorbei und als sie bemerkte, dass Lily wach war, informierte sie Carson. Der kam lächelnd zu ihr und tätschelte ihren Arm.
    „Wir haben uns schon Sorgen gemacht!“, meinte er und Lily nickte.
    „Was...“
    Carson unterbrach sie. Sie wunderte sich kurz, das tat er doch sonst nicht.
    „Schön dass es ihnen gut geht! Und keine Angst, dem Baby auch!“
    Lily sah den Arzt an.
    Was sagte er da?
    Doch als sie auf ihren Bauch blickte, sah sie die rundliche Wölbung.
    Wie lange war sie fort gewesen, wenn sie nun Schwanger war?
    „Was ist passiert?“
    „Echidna hatte sie wieder zurück geschickt. Sie ist allerdings mit dem ZPM entkommen!“
    „Sofort?“
    Carson nickte.
    „Wie ich sehe, sind sie noch nicht ganz wach. Aber das wird schon wieder!“, lächelte er und tätschelte sie schon wieder an der Hand.
    Lily konnte sich nicht erinnern, vor allem, dass sie Schwanger gewesen war, aber sie behielt es für sich. Vielleicht war sie ja auch wirklich nur noch etwas durcheinander.
    „Wo ist John?“
    „Noch bei einer Besprechung, aber ich werde ihn informieren!“
    Lily lächelte Carson dankbar an und legte sich in das Kissen zurück. Gedankenverloren strich sie sich über ihren Bauch und schreckte auf, als jemand sie am Arm berührte. John stand neben ihr und sah sie besorgt an.
    „Alles in Ordnung?“
    Lily nickte.
    „Ich war wieder am eindösen. Das war ein anstrengender Tag!“
    John nahm ihre Hand und half ihr auf. Sie sah ihn an. Etwas war anders, es fehlte irgendwas dachte Lily, wurde aber dann von ihn abgelenkt, weil er sie auf die Wange küsste.
    „Farah vermisst dich schon!“


    Am späten Abend saß Lily alleine am Balkon und wusste nicht, was sie machen sollte. Sie fühlte sich schlapp und unwohl. So kannte sie sich gar nicht. Nach einer Weile stand sie auf und sah ins Kinderzimmer. Farah schlief tief und fest, sie hatte sich die Decke zur Seite gestrampelt und Lily legte sie ihr wieder über die Schultern.
    Wo war ihr Gefühl?
    Sie ging ins Wohnzimmer und räumte ein paar Sachen auf. Lustlos trug sie die Dinge an ihren Platz und Lily setzte sich an Johns Schreibtisch. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis John vom Joggen mit Ronon zurück kam. Als sie an den Satedaner dachte, spürte sie einen Stich in ihrem Bauch und sie legte ihre Hand darauf.
    Irgendwas stimmte nicht, nur wusste sie nicht was genau es war. Es war wie immer, aber doch so seltsam. Sie öffnete einen Ordner im Laptop von John und sah sich einige Bilder an. Sie suchte nach den Fotos von der Geburtstagsfeier von Derek, aber sie fand sie nirgends.
    Hatte John sie alle gelöscht? Aber wieso sollte er das tun?
    Ein leichtes Pochen hinter ihren Schläfen ließ sie das Gesicht verziehen.
    Vielleicht sollte ich mich ausruhen, dachte sie und begab sich ins Schlafzimmer.


    Aber auch die nächsten Tage wurde es nicht besser, vor allem, wenn sie Ronon sah, ging das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war, nicht vorüber. Als sie eines Nachmittags aus den Transporter stieg, kam ihr der Satedaner entgegen und nickte ihr zu. Er berührte sie leicht am Arm, während sie an ihm vorbei ging und sie blieb stehen. Bilder tauchten vor ihren Augen auf. Sie zeigten ihr, wie er schwerverletzt im Koma lag und Carson sein bestes gegeben hatte. John hatte die letzten Stunden am Bett des Satedaners gewacht, bis er gestorben war. Seine Tränen hatte sie doch an ihrer Wange gespürt und John hatte Ladon Rache geschworen.
    Aber wieso war er wieder hier?
    „Ronon?“
    Der Angesprochene der gerade in den Transporter wollte, wandte sich zu ihr um.
    „Ja?“
    Lily sah ihn an, wollte ihn fragen, weshalb er lebte, doch sie konnte es nicht aussprechen. Vor ihren Augen flimmerte es und sie sah wie Ronon sich wieder näherte.
    „Alles in Ordnung?“
    Er fasste sie am Arm und erneut verspürte sie Schmerzen in ihren Unterleib. Es pochte wie wild und sie zuckte zusammen. Ronon fing sie auf und trug sie in die Krankenstation.


    Einige Zeit später erwachte sie auf der Krankenstation und Carson, der gerade den Blutdruck überprüfte, sah sie mahnend an.
    „Carson... Was ist passiert?“
    „Sie sollten sich schonen Lily und nicht mehr im 6ten Monat Joggen gehen. Zum Glück war Ronon da!“
    Sie hatte was getan?
    „Joggen?“
    Wieso log Ronon den Arzt an?
    „Dem Kind geht es übrigens gut!“, sagte Carson und verließ sie dann. Lily wollte ihm nach rufen, dann fiel ihr etwas ein. Sie spürte nichts. Sie hatte nicht den Drang, ihren Bauch zu streicheln, mit dem Baby zu sprechen und überhaupt fühlte sie sich nicht schwanger.
    Sie liebte dieses Kind nicht!
    Als Carson kurz darauf noch einmal zu ihr kam und sie entlassen wollte, sagte sie ihm das. Er legte seine Hand auf ihren Arm. Diese Geste machte ihr langsam Angst. Sie wollte das nicht und ihr stellten sich die feinen Härchen im Nacken auf.
    „Sie sollten wieder mit Kate sprechen und sie hat gemeint, sie seien darüber hin weg!“
    Er schüttelte den Kopf und half Lily aus dem Bett.


    Nachdenklich machte sie sich auf den Weg zu der Psychologin.
    Warum erinnerte sie sich an nichts, was in den letzten Wochen geschehen ist?
    Alles kam ihr so fremd vor und die Leute sahen sie so abwertend an. Als hätte sie etwas schlechtes getan. Wenn sie nur wüsste was...
    Kate hatte noch Besuch von einer Soldatin und nach einer halben Stunde konnte sie sich zu ihr setzen.
    „Lily, was liegt ihnen auf den Herzen?“
    Lily erzählte ihr ihre Sorgen wegen dem Kind und Kate nickte.
    „Das haben wir schon besprochen. Und ich habe ihnen gesagt, dass es an ihrem Misstrauen John gegenüber liegen könnte. Aber es hat sich ja zum Glück nun heraus gestellt, dass er kein Verhältnis mit Teyla hat, so wie Sie es den beiden unterstellt hatten!“
    Lily sah die Psychologin irritiert an und Kate runzelte die Stirn.
    „Lily ich mache mir Sorgen um Sie. Hat ihnen diese Entführung mehr geschadet, als wir angenommen haben?“
    Lily zuckte die Schultern und senkte den Kopf.
    „Ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern!“
    Kate legte ihre Hand kurz auf die von Lily und auch bei dieser Berührung spannte sich Lily an. Es fühlte sich nicht echt an.
    Dann berichtete Kate ihr nochmals was sie vor angeblich drei Wochen getan haben soll und ihr wurde ganz schlecht dabei.
    „Sie tauchten in der Kantine in der Mittagszeit auf, als Teyla gerade aß und Sie beschimpften sie. Sie sollte die Finger von John lassen und sich jemanden anderes suchen! Sie haben sie sogar geohrfeigt! Ich habe ihnen gesagt, John liebt sie immer noch, auch wenn sie dicker geworden sind. Das ist bei einer Schwangerschaft ganz normal!“
    Lily schluckte und wollte gerade fragen, weshalb Teyla nun nicht mehr Verdächtig war, als Kate sagte, dass die Athosianerin glücklich mit Lorne zusammen sei.
    „Lorne?“
    Lily glaubte das nicht. Sie verstand nun nichts mehr.
    „Aber sie und Evan..“
    Kate zog die Augenbrauen nach oben und deutete auf sich.
    „Ich?“
    Dann lächelte sie, aber etwas fieses lag darin, nur Lily wusste nicht weshalb. So hatte sie Kate noch nie gesehen.
    Was war hier nur los?
    „Ich bin sicherlich nicht mit Lorne zusammen!“
    Kälter hätte sie es gar nicht aussprechen können.
    Irgendwann brach Lily das Gespräch ab, sie musste erst mal sich Gedanken über dass alles machen. Bevor Lily den Raum verließ, gab ihr Kate noch einen Ratschlag.
    „Gehen Sie für ein paar Tage zur Erde. Nehmen Sie Farah mit und erholen Sie sich. Vielleicht tut ihnen dies ganz gut!“
    Lily nickte und beeilte sich in ihr Quartier zu kommen. Farah war mit einer Athosianerin unterwegs, deren Kinder immer mit dem Mädchen gerne spielten. Auf der Toilette übergab sich Lily und sank weinend gegen die Wand.


    Nach ein paar Tagen konnte Lily nicht schlafen. Es war schon kurz vor Mitternacht und John war noch auf einer Mission. Das Kind in ihr trat ununterbrochen und irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Sie blickte zu Farah ins Zimmer, aber sie schlief fest und Lily zog sich eine Jacke über und ging in den Gängen spazieren.
    Sie dachte an John. Wenn er sie früher angesehen hatte, da war etwas in seinen Augen gewesen, ein Blitzen, was sie so liebte. Doch jetzt, es war verschwunden. Sie wirkten so kühl. Wenn er sie anlächelte, sie küsste, das Gefühl der Liebe war nicht mehr vorhanden und sie verstand einfach nicht, warum sie dass erst jetzt alles bemerkte.
    Sie kam sich vor, als wäre sie in einen Gefängnis. Sie konnte sich zwar frei bewegen, aber ihre Gedanken und Erinnerungen waren gefangen.
    Lily kam in einen Flur vorbei und hörte Johns Stimme.
    Sie dachte erst, sie bilde sich das ein, doch je mehr sie sich dem Zimmer näherte, desto sicherer war sie sich. Die Tür stand offen, es war eine Kammer und sie blickte hinein. Neben seiner Stimme war die von Kate zu hören und sie konnte an dem Schrank vorbei sehen und die beiden gut erkennen. Sie hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt und die andere spielte mit seinen Fingern.
    „Ich habe ihr empfohlen, dass sie ein paar Tage auf die Erde geht!“
    Johns Mund verzog sich zu einen Grinsen.
    „Sehr gut. Dann haben wir beide Zeit für uns!“
    Kate nickte und fuhr mit ihrer Hand nun über Johns Gesicht und sie näherte sich mit ihren Körper den seinen.
    „Sehr viel Zeit für uns. Aber lass uns jetzt nicht weiter darüber nachdenken!“, flüsterte sie und strich mit der Hand, die auf seiner Schulter gelegen hatte durch sein Haar.
    Johns Hand legte sich auf Kates Po und zog sie zu sich. Sie blickten sich kurz in die Augen um sich dann darauf gierig zu küssen. Als das erste Kleidungsstück fiel, verschwand Lily so leise wie möglich und lief Tränenüberströmt in ihr Quartier zurück.


    Am nächsten Morgen war sie dabei ihre Sachen zu packen, als John herein kam.
    „Was machst du?“
    Sie sah ihn an.
    „Ich werde gehen! Kate hat es mir vor ein paar Tagen empfohlen! Ich habe es dir nur nicht gesagt, weil ich nicht wusste ob ich es auch machen werde!“
    „Oh. Wie lange wirst du weg sein? Ich meine, das Baby könnte doch jeden Moment kommen!“
    „Als ob dich das interessieren würde!“
    John griff nach Lilys Arm.
    „Was sagst du?“
    Lily sah auf seine Hand, die immer fester zu packte.
    „Lass mich los!“
    John schüttelte den Kopf und in seinen Augen war keine Liebe mehr zu sehen.
    „Ist das Kind nicht von mir?“, zischte er und Lily musste auflachen. Er spielte den gehörnten Ehemann ja so gut.
    „Oh doch. Es ist von Anfang an dein Kind...“
    Sie wollte eigentlich weiter sprechen, aber er gab ihr eine Ohrfeige.
    „Woher weißt du denn das so genau. Ich dachte du kannst dich an einiges nicht erinnern?“
    Lily schnaufte und sah aus den Augenwinkeln heraus wie Carson eintrat.
    „John, bitte lass mich los!“
    Sein Griff wurde immer Schmerzhafter.
    „Carson, bitte sagen Sie ihn, das er mich los lassen soll!“
    Der Arzt reagierte nicht, dafür drückte nun John sie fester.
    „Wer ist er?“
    Sie schloss die Augen.
    „Ich habe keinen anderen. Aber da du gefragt hast. Ich werde nicht mehr zurück kommen. Genieße es deine Liebelei mit Kate. Aber mit mir werdet ihr das nicht mehr weiter machen!“
    John ließ sie los und ein gehässiges Grinsen legte sich auf seine Lippen.
    „Du wirst nirgendwo hingehen!“
    Nun näherte sich Carson und sie sah eine Spritze in seiner Hand. Lily ging langsam rückwärts und die Wand stoppte sie.
    „Was wollt ihr von mir?“
    John hielt sie wieder fest und Carson zog ihren Ärmel nach oben, um ihr die Spritze in den Arm zu stechen. Lily wurde schwummerig, ihre Beine zitterten und dann sank sie langsam zu Boden. Dann wurde alles dunkel um sie herum und spürte alles.
    Berührungen, Schmerzen, Leere....






    Die dickflüssige und lebenserhaltende Masse schmiegte sich an den nackten Körper der in dem länglichen Glasbehälter lag. Die Form fast wie ein Sarg. Der organische Schlauch, der durch den Mund in ihren Körper eingeführt war, unterstützte die Frau beim Atmen und wurde ebenso über diesen ernährt.
    Die kleine Wölbung an ihren Bauch war in den letzten Stunden gewachsen und wenn alles nach Plan liefe, würde es nur noch ein paar Tage dauern, bis sie den Fötus ernten könnte.
    Echidna strich sanft über das angewärmte Glas und bemerkte dann, wie von den Augen der jungen Frau vor ihr sich mehrere Tränen lösten und dann über ihre Wange hinab perlten, ehe sie von der Flüssigkeit absorbiert wurden.
    „Tun sie dir weh? Das wollte ich nicht, aber damit musst du noch ein bisschen leben! Dann hast du es geschafft!“
    Sie spürte wie etwas aus ihren Arm glitt und sich an ihn festhielt. Sie sah auf Nahasch und ein Gefühl der Liebe entfachte ihren Körper, wenn sie das Tier betrachtete. Schon so lange begleitete die Schlange sie und ließ sie nie alleine. Nahasch zischte und glitt durch die Flüssigkeit um Lily herum.
    Echidna beobachtete sie noch eine Weile und merkte, wie sich der Körper von Lily wieder entspannte. Sie fuhr mit ihrer Hand durch die Flüssigkeit und berührte Lilys Stirn.
    „So ist es recht!“
    Die Antikerin lächelte, als sich Nahasch wieder an sie klammerte und durch ihre Haut in ihr Inneres verschwand. Dann wandte sie sich ab und verließ den Raum.



    Ein Weinen riss John aus dem Schlaf. Langsam setzte er sich auf der Couch auf und rieb sich erschöpft über das Gesicht. Dabei spürte er seinen kratzigen Fünftagebart. Er sollte sich mal wieder rasieren, so durfte er als Kommandierender Offizier eigentlich nicht auftreten.
    John hatte seit Tagen nicht gut geschlafen, wenn überhaupt und als er vor ein paar Stunden von der Suche zurück gekommen war, hatte er Farah ins Bett gebracht und sich dann auf die Couch gesetzt. Nicht mal eine Minute hatte es gedauert, dann war er eingeschlafen.
    So war der Ablauf seit Tagen. Am Morgen richtete er seine Tochter her, brachte sie zu Kate oder Elizabeth und er ging durch das Gate. Wenn er am Abend oder in der Nacht zurück kam, schlief Farah meistens schon.
    Das Weinen ließ nicht nach und John stand auf um ins Kinderzimmer zu gehen. Dort saß Farah mit roten Bäckchen und schluchzte ununterbrochen. Er hob sie heraus und sie klammerte sich an ihren Vater. Sie schwitze leicht und John befühlte ihre Stirn, die aber nicht zu heiß war. Wenn sie jetzt noch krank werden würde.
    „Ma...Mami...“, schniefte sie und ihre Tränen flossen weiter.
    „Ich werde Mami bald finden. Ihr geht’s bestimmt gut!“, beruhigte er das Kind, strich ihr liebevoll über das Haar und redete sich gleichzeitig auch Hoffnung zu.

    Da sich Farah nicht besänftigen ließ, wie die letzten Nächte, wenn sie aufgewacht war, ging John mit ihr im Quartier auf und ab und erzählte ihr Geschichten, die er als kleines Kind immer erzählt bekommen hatte.
    Dabei dachte er an die gescheiterten Suchaktionen. Nirgends war eine Spur von Lily, Echidna oder Ladon gewesen.
    Kurz nachdem sich das Tor abgeschaltet hatte, war sein kurzer Schock, vergessen gewesen und sie hatten die Adresse gewählt, wo sie das ZPM hin schicken sollten. Von dort aus, hatte McKay den Planeten heraus gefunden, der als letztes angewählt worden war.
    Doch die Genii hatten ihn bereits verlassen gehabt. Wieder waren nur verlassene Zelte gefunden worden und einen Toten. Dieser hatte sich das Genick gebrochen, als Echidna ihn betäubt hatte und dabei mit dem Kopf auf einen Stein gefallen war.
    Aber wohin sie mit Lily hin ist, hatten sie bis jetzt nicht heraus gefunden. Ihre Spur hatte sich nach ein paar Planeten verloren und er hatte Angst, dass Lily nicht mehr am Leben war.

    John setzte sich auf das Sofa und blickte auf Farah, die nicht mehr weinte. Ihr Atem ging noch etwas schnell und sie hatte eine Art Schluckauf, weil sie sich so aufgeregt hatte. John strich ihr über die Wange und küsste sie auf die Stirn.
    „Will Mami zurück!“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihren Vater.
    „Ich auch mein Schatz! Ich auch!“
    John beobachtete, wie Farah immer wieder die Augen zu fielen und er stand auf. Er wollte ins Kinderzimmer gehen, aber da schlug Farah die Augen auf und sah ihren Vater bittend an.
    „Will Mamis Bett!“
    John seufzte und lächelte dann. Im Schlafzimmer legte er sie auf Lilys Seite und Farah kroch unter die Bettdecke.
    „Gute Nacht Daddy!“
    John küsste Farah auf die Wange.
    „Schlaf gut, meine Kleine!“
    Er nahm seine Sachen, zog sich um und als er wieder aus dem Bad kam, schlummerte Farah bereits tief und fest. Vorsichtig zog er die Decke noch etwas über ihre Schultern und betrachtete sie eine Weile. Sie sah ihrer Mutter immer ähnlicher.

    John legte sich neben sie, machte die Nachttischlampe aus und starrte eine Weile die Dunkelheit an. Schwärze legte sich auf sein Gemüt und er fühlte sich so alleine. Er merkte gar nicht, dass sich ein paar Tränen lösten und an der Seite entlang auf das Kissen liefen.
    Er würde ohne Lily nicht mehr er selbst sein, auch wenn er Farah bei sich hatte. John suchte die Kette, die er seit ihren Verschwinden um seinen Hals hängen hatte und umgriff das Medallion. Ich werde dich finden, dachte er.
    Morgen würde er wieder mit einigen Teams aufbrechen und die Planeten absuchen und irgendwann war der eine dabei, wo er sie fand. Das war Johns letzter Gedanke, ehe er wie erschlagen einschlief.




    Fortsetzung folgt...

    Geändert von Kathi90 (18.04.2014 um 10:15 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Standard

    Wow- sag mal, wo holst du dir immer diese Ideen her? Ist ja echt krass. Wie der eine Rückblende! So haben wir also jetzt erfahren, wie Echidna zu der SChlange gekommen ist. Erinnert ein wenig an die Goas, aber die hier sind irgendwie - weiß nicht - subtiler ...

    Lilys Scheinwelt war super dargestellt, auch wie sie merkt, dass hier was nciht stimmt und dann reagieren die Personen dementsprechend fies. Dann der Schwenk ins Labor, was wirklich los ist: Das fand ich haarig, sie will also Lily im Endeffekt umbringen, wenn sie den Fötus "erntet". Das hört sich echt widerlich an!

    Dann das reale Atlantis und John, der sich um die Kleine kümmert und sich Sorgen macht! Schön geworden! Alles in allem sehr spanned, wie wird es wohl weitergehen?



  3. #3
    Hyndara
    Gast

    Standard

    *grusel* Was war das denn? Das war ja ... *schauder*. Diese "Traumwelt" war ja absolut ... ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.

    Doch eines:
    Das erinnerte mich irgendwie an den Film "Rosemary's Baby". Hast du denn vielleicht mal gesehen? Das kam richtig gruselig, wie Lily von dem "Kind" in ihrem Inneren dachte, da fühlte ich mich immer wieder eben an den Film erinnert, auch durch das Auftreten der anderen.

    Und dann die letzte Szene ... Sheppard tut einem so leid! Und dann erst die kleine Farah *schnüff*! Hoffentlich bringst du die Familie wieder zusammen - und hoffentlich bleibt Lily am Leben.

    Ich frage mich nur, WAS da genau in ihr heranwächst *grusel* ...

  4. #4
    Staff Sergeant
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    Standard

    Mein Gott, Lily tut mir immer mehr leid.

    Das war wirklich gruselig. Ich hoffe doch, John rettet Lily bevor Echidna das was in ihr drin ist rettet.

    Mehr kann ich grad net schreiben, weil ich irgendwie von der Geschichte mitgenommen bin!

  5. #5
    Chief Master Sergeant
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    170

    Standard

    Das mit dieser Schlange, wir immer unheimlicher. Am Ende trägt Lily so etwas in sich. *schüttel*
    Und meine Hoffnung, dass sie heil nach Hause kommt schwinden immer mehr!

    Der Schluss mit John und Farah. Herzzerreißend, wie die Kleine dann in das Bett ihrer Mama will.

  6. #6
    Senior Master Sergeant
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    Standard

    Sehr sehr gut wieder geschrieben. Diese ganzen Details sind wahnsinn! Und das mit der Schlange ist sehr gruselig *schauder*

  7. #7
    Major General Avatar von Kris
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    Was machst du eigentlich mit der armen Lily. Da ist sie immer noch in der Gewalt der Wahnsinnigen und darf in ihrem Koma auch noch leiden. Tja, und nach und nach enthüllt sich wie es wirklich um Echdna bestellt ist. So wird auch sie nur benutzt, bzw. kann ich mir vorstellen, das Nakasch, die Eigenschaften in ihr verstärkt, die der Schlange gefallen. Ganz schön böse und die Antikerin merkt es nicht mal...
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

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