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Thema: [SGA] Reine Ansichtssache

  1. #1
    Mama, im Dienste Ihrer Majestäten Avatar von Nyada
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    Standard [SGA] Reine Ansichtssache

    Titel: Reine Ansichtssache
    Autor: Nyada
    Serie: Stargate Atlantis
    Genre: Humor, Friendship
    Rating: G
    Charakter(e)/Pairings: Lt. Col. John Sheppard, Ronon Dex, Dr. Rodney McKay, Dr. Elizabeth Weir, Teyla Emmagan
    Staffel/Zeitliche Einordnung: SGA Staffel 3

    Inhalt: Ein kleines Missverständnis unter Freunden führt zu einer handfesten Diskussion über eine der elementarsten Fragen überhaupt.

    Anmerkung(en) der Autorin: Dies ist keines meiner neueren Werke, sondern schlummert jetzt schon fast seit über einem halben Jahr auf meinem PC. Warum ich sie bis heute nicht gepostet habe, weiß ich nicht, dafür hole ich es jetzt aber nach*grins*.

    Eigentlich bleibt mir an dieser Stelle nur noch eins zu sagen: Viel Spaß beim Lesen… und möge die Macht mit euch sein*zwinker*.
    LG, eure Moni



    Reine Ansichtssache
    by Nyada


    Es war kurz elf, als John Sheppard die Mensa betrat und stehenblieb, um sich einen raschen Überblick über das Geschehen zu verschaffen. Nur wenige Personen hielten sich zu so später Stunde in der Mensa auf und hatten sich um die Tische verteilt; hier und da ein Wissenschaftler, der entweder sehr spät dran war, was das Zubettgehen anging, oder verdammt früh auf war. John setzte sich wieder in Bewegung und erwiderte das respektvolle, salutierende Nicken zweier Marines, die vor dem Beginn ihrer Schicht noch eine Mahlzeit zu sich zu nehmen schienen. Er selbst war froh, diese durchaus unbeliebten Arbeitszeiten an seine Untergeordneten abdelegieren zu können, denn wenn er ehrlich sein sollte, vermisste er die nächtlichen Streifzüge durch Atlantis’ teilweise sehr verwirrendes Gängesystem nicht im Geringsten. Zumal ihm im Laufe der Zeit eine andere wichtige Pflicht eines Militärkommandanten eingeholt hatte, hinsichtlich derer John doch durchaus bereit war noch einmal darüber nachzudenken, ob es nicht doch besser sei, die ein oder andere Nachtschicht selbst zu übernehmen.
    Wenn es etwas gab, was John mehr verabscheute, als durch die Stadt zu streifen, während alle anderen schliefen, dann war es über Papieren zu brüten, während alle anderen schliefen, so wie es heute Abend der Fall war. Major Evan Lorne hatte sich relativ früh in seine inneren Gemächer verabschiedet, und obwohl John es hasste, mit dem Papierkram alleingelassen zu werden, hatte er ihn gehen lassen und sich bis eben gerade allein durch den Berg von Missionsberichten, Briefen, Anträgen und Personalbewertungen gewühlt.

    Jetzt, allerdings, hatte er Hunger. Oder schlichtweg keine Lust mehr darauf, seine Unterschrift und Haken zu setzen. Oder vielleicht sogar beides zusammen. John war es gleich; er hatte es keine Sekunde länger in seinem Büro ausgehalten und so hatte er sich aufgemacht einen kleinen Vormitternachtssnack zu sich zunehmen… oder ein verdammt frühes Frühstück.

    Ein Gähnen unterdrückend, schnappte sich John eines der bereitgestellten Tabletts und begann das Büfett abzuschreiten, auf der Suche nach etwas, was ihm die nötige Energie liefern würde, um den Endspurt des vor ihm liegenden Büromarathons heil zu überstehen. Gerade als er am Tischende das letzte Pack Kekse entdeckte und es auf sein Tablett auflud, sah John Doktor Rodney McKay die Mensa betreten, vollkommen fixiert auf das, was auch immer vor ihm über den Bildschirm seines Tablettlaptops, welches er in den Händen hielt, flimmerte. John grinste über seinen zeitweise weltentrückten Freund, war aber insgeheim auch irgendwie froh darüber, nicht als einziger seines Teams zu so später Stunde noch auf den Beinen zu sein, obwohl es ihn bei Rodney schon lange nicht mehr wunderte.

    Bei Ronon Dex, dem hünenhaften Dromoys, jedoch schon. John entdeckte ihn in einer der hinteren Ecken der Mensa und beschloss, sich zu ihm zu gesellen. Wenn auch nicht allzu gesprächig, erwies sich Ronon stets als willkommene Gesellschaft. Also nahm er sein Tablett und schlenderte zum Tisch seines Teamkameraden herüber.

    „Was dagegen, wenn ich mich setze?“, fragte er, erhielt jedoch keine Antwort- nicht, dass ihn das sonderlich verwunderte. Ronon blickte kurz zu ihm auf, starrte dann wieder auf sein Tablett herab und biss geräuschvoll von seinem Sandwich ab.

    „Nun, dann nehme ich das einfach mal als ein ‚Ja’.“ John setzte sich und nahm sein Besteck in die Hand, wollte gerade beginnen, zu essen, als sein Blick auf Ronons prankenartige Hände fiel, die das, sich auf seinem Tablett befindende Essen geradezu in den Mund des Sateders hineinschaufelten.

    „Whoah, ruhig Blut, Chewie, sonst verschlucken Sie sich noch“, griente John und schob ein Stück Gemüse, das im Eifer des Gefechts von Ronons Tablett auf seines gewandert war, mit der Gabel an den Rand seines Tabletts. „Herrgott, wissen Sie überhaupt was Sie da essen?“, fragte er.

    Ronon, bis eben noch vollkommen auf sein Tablett fixiert, ließ auf einmal die Gabel fallen und seine geballte Faust auf die Tischplatte niedersausen. „Finden Sie das witzig?“, knurrte er und blickte John durch seine dunkelbraunen Dreadlocks, die ihm ins Gesicht gerutscht waren, finster an.

    „Nun-“ John spießte das Gemüse mit der Gabel auf und betrachtete es-„irgendwie schon. Kennen Sie etwa noch mehr Gemüsesorten, die so… so pink sind wie diese hier?“

    Ronons Kehle verließ ein wütendes Schnauben, und er erhob sich mit einem Ruck von seinem Stuhl. Mit einem angrifflustigen Funkeln in seinen grünen Augen beugte er sich vor. „Sie denken, ich sei eine Art von Tier.“

    Schockiert und gleichzeitig verwirrt über die Worte seines Freundes, ließ John die Gabel sinken. „Was?“

    „Und ich dachte, wir seien Freunde“, grollte Ronon, ballte die Fäuste und machte sich daran, sich umzudrehen und davonzujagen.

    Was zur Hölle…John starrte den Hünen für einen Moment verwirrt an, ehe er in seinem besten Befehlston verlangte: „Spezilist Dex, hinzusetzen, sofort!“ Er deutete auf den Stuhl, von dem Ronon sich erhoben hatte. „Sofort“, wiederholte er noch etwas strenger, als der Sateder zögerte. Schmollend ließ Ronon sich daraufhin auf den Stuhl sinken, und John triumphierte innerlich; zwar ließ er nicht gern den strengen Kommandeur heraushängen, aber wenn er es tat, dann richtig, und er fand es doch immer wieder überraschend, wie gut sein Befehlston funktionierte, ganz gleich wo er sich befand und bei wem er ihn anwendete.

    „Gut“, sagte er nun, verkreuzte die Arme vor der Brust und fasste Ronon ins Auge, „und jetzt will ich verdammt nochmal eine Erklärung. Was sollte das da gerade eben?“

    „Sie nannten mich Chewie“, brummelte Ronon.

    „Okay.“ John griff nach seiner Tasse, führte sie an seine Lippen und trank einen kleinen Schluck Kaffee. Die Tasse wieder absetzend, wunderte er sich: „Dass ist nicht das erste Mal, dass wissen Sie schon, oder?“

    Ronon schwieg. Dann: „Ich hab’ den Film gesehen.“

    „Star Wars?“, erkundigte sich John, worauf sein Gegenüber nickte.

    „Ich weiß jetzt, wer dieser Chewie ist“, sagte er, und John begann es zu dämmern. „Sie denken, ich bin ein dummes, großes Tier.“

    „Wer ist ein dummes, großes Tier?“, ertönte da auf einmal eine Stimme hinter John, und ehe der Soldat sich versah, setze sich Doktor Rodney McKay neben ihn, den Tablettlaptop unter den Arm geklemmt, und beugte sich über sein überfülltes Tablett. Es war ein Mysterium, wie Rodney McKay es schaffte, wirklich von jedem etwas mitzunehmen; verwunderlich nur, dass er scheinbar immer kurz vor dem Obstkorb abzubiegen schien. John starrte auf das Tablett des Kanadiers und konnte nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln. So etwas konnte nicht gesund sein, auch wenn er sich in der Vergangenheit an den gesunden Appetit des Wissenschaftlers gewöhnt hatte.

    „Rodney“, meinte er nun, „wir sind hier gerade… ähem, in der Mitte… von etwas. Wenn Sie also…“

    „Ach-“ Rodney ließ eine handvoll Pommes in seinem Mund verschwinden und machte eine wegwerfende Handbewegung- „lassen Sie sich von mir nicht stören. Ich bin eigentlich gar nicht da.“ Er schluckte und fasste die Kekse auf Johns Tablett ins Auge. „Hey, wo haben Sie die denn her?“

    John seufzte und reichte dem Kanadier, ohne weiter auf ihn einzugehen, die Kekspackung herüber, wandte sich dann wieder an Ronon, der noch immer schmollte. „Ronon“, begann er, „ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, aber haben Sie sich mal darüber Gedanken gemacht, wer Chewie wirklich ist?“

    „Chewie?“, drang es unverständlich aus Rodneys mit Keksen randvoll gefülltem Mund. „Ich dachte wir reden über Tiere?“

    John ignorierte ihn. „Chewie ist Han Solos rechte Hand, sein Partner“, erklärte er. „Er ist der Typ, auf den Solo immer zählen kann. Sie sind ein Team, Ronon, so wie wir eins sind.“

    Ronon schien kurz über seine Worte nachzudenken, lehnte sich dann gegen seinen Stuhl zurück. „Sie denken also nicht, er ist ein Tier?“

    „Nun-“ Wieder war es Rodney, der John ins Wort fiel- „genaugenommen sind wir alle Tiere- glaubt man dem, was Carson sagt.“ Ein weiteres Keks verschwand in seiner dunklen Mundhöhle. „Ich persönlich bin ja der Meinung, dass ein paar besser als die anderen sind.“ Er kaute, schluckte dann. „Aber ja, in gewisser Hinsicht haben Sie schon recht, klar.“

    „Sagten Sie nicht, dass Sie eigentlich gar nicht da sind?“, zischelte John dem Kanadier zu.

    Entschuldigen Sie bitte“, erwiderte Rodney und hob seine, mit Kekskrümeln bedeckten Hände.

    „Halten Sie einfach die Klappe, ja?“ John bedachte ihn eines letzten, finsteren Blickes, ehe er sich wieder Ronon zuwendete. „Sehen Sie Ronon, es hat nichts damit zu tun, dass ich Sie für… ein Tier halte. Es ist nur, dass ich finde, dass Sie unheimliche Ähnlichkeit mit Chewie haben. Sie sind beide groß und stark… und… nun ja, vielleicht auch etwas haarig, aber das tut ja nichts zu Sache. Und außerdem ist Chewbacca gar kein Tier, sondern ein Wookie. Das ist so ähnlich, als wenn man sagt, Wissenschaftler seien keine Menschen, sondern… Freaks.“

    „Hey!“, kam es postwendend protestierend aus Rodneys Richtung. „Ich, ein Freak? Ich bitte Sie, Sheppard!“

    Ronon zuckte mit den Schultern. „Wo er recht hat, hat er recht.“

    „Hahaha, sehr witzig, wirklich sehr, sehr witzig. Machen Sie sich ruhig über mich lustig. Ich werde Sie daran erinnern, wenn ich Ihnen das nächste Mal Ihren blassen Hintern rette“, entgegnete Rodney mit scharfer Zunge.

    „Alle Wissenschaftler außer Sie, Rodney“, versuchte John augenrollend dem angekratzten Ego des Kanadiers zu schmeicheln. „Das war ja auch nur ein Vergleich. Seien Sie nicht immer gleich so eingeschnappt.“

    „Pah“, machte Rodney, „ich, ein Freak. Und wer sind Sie? Han Solo, oder was?“

    Das haben Sie jetzt gesagt“, antwortete John.

    Rodney schüttelte mit dem Kopf. „Unglaublich, echt unglaublich ist das.“

    „Also, für mich macht’s Sinn“, sagte Ronon, worauf Rodney sein Kopfschütteln intensivierte und ausschweifende Hand- und Armbewegungen hinzufügte.

    „Nein, macht es nicht“, schimpfte er. „Die beiden haben doch überhaupt gar nichts gemeinsam.“

    „Sie sind beide Piloten“, meinte Ronon.

    „Das stimmt“, pflichtete John ihm bei. „Und wir beide haben beide einen stark ausgeprägten Kameradschaftssinn. Wir sind talentierte Kämpfer, lassen uns von niemanden etwas aufschwatzen und sind loyal zu unseren Freunden.“

    „Sie vergessen den verwegenen Look“, triezte Rodney.

    „Tzz, verwegener Look“, wiederholte John und strich sich durchs Haar. Dann fragte er den Kanadier: „Welcher Charakter bin ich denn Ihrer Meinung nach?“

    „Luke Skywalker“, kam prompt die Antwort.

    „Warum?“, hakte John nach.

    „Nun, Luke Skywalker ist ebenfalls ein guter Pilot, und was für ihn ‚die Macht’ ist, ist für Sie Ihr ATA-Gen. Er nutzte seine Fähigkeit, um Dinge zu tun, die andere nicht tun konnten- so wie Sie!“

    John grinste. „So, dann soll das also heißen, Sie finden, ich sei ein guter Pilot?“

    „Was?“ Rodney schüttelte vehement mit dem Kopf. „Ich sagte, Luke Skywalker ist ein guter Pilot, nicht Sie; Sie sind ganz passabel, ein kleines bisschen verbesserungswürdig vielleicht.“

    Sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Lehne seines Stuhls zurückfallen lassend, meinte John kopfschüttelnd: „Nah, Solo ist cooler als Skywalker.“

    Ronon nickte zustimmend.

    „Schön.“ Seufzend gab sich Rodney geschlagen. „Wenn das so ist, dann bin ich-“

    „Sie sind nicht Luke Skywalker, Rodney“, fiel John ihm ins Wort, was das selbstgefällige Grinsen, welches der Kanadier auf den Lippen hatte, einem beleidigten Schmollen weichen ließ.

    „Warum denn nicht?“, erboste sich der Physiker. Ich hab’ das ATA-Gen- ich habe die Macht!“

    Der Colonel schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Rodney.“

    „Gut“, erwiderte dieser ihm, „dann bin ich halt… Yoda!“

    „Yoda?“, echoten John und Ronon wie aus einem Mund, wenngleich es bei dem Soldaten einen Tick amüsierter und zugleich ungläubiger klang als bei seinem hünenhaften Freund.

    „Wer ist Yoda?“, wollte dieser wissen.

    „Ein kleiner, grüner Typ, der die Satzteile verdreht“, antwortete John. „Er hat mich immer ein wenig an meinen ehemaligen Geschichtsprofessor erinnert, Mr. Andrews, damals am College.“

    „Wieso“, höhnte Rodney, „war er auch grün?“

    „Was?“ John schüttelte mit dem Kopf. „Ach Quatsch, nein, darauf wollte ich doch gar nicht hinaus. Was ich sagen wollte war…“ Er hielt kurz inne, dachte kurz nach und fuhr dann fort: „Was ich meinte war, dass Sie nicht Yoda sein können, Rodney.“

    „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“

    „Sie dürfen“, erwiderte John, ehe er verkündete: „Beckett ist Yoda.“

    Ach kommen Sie!“

    Die beiden Marines, denen John vor wenigen Minuten begegnet war und die sich nun aufmachten, um ihre Schicht zu beginnen, drehten sich verwundert um, als Rodneys laute, aufgebrachte Stimme durch die Mensa hallte. Kopfschüttelnd sahen sie einander an, ehe sie von dannen zogen.

    „Ich kann nicht Luke Skywalker sein, aber Beckett ist Yoda?“ Rodney McKays Stimme klang hoch und schrill, ein sicheres Anzeichen dafür, dass sein Weltbild soeben erschüttert worden war.

    John grinste und setzte dem Ganzen noch eine Schippe drauf, indem er bestätigte: „Ja, so sieht’s aus, Rodney.“

    „Tzz.“ Ein schnallender Laut verließ die Kehle des Kanadiers, der in diesem Moment ärgerlich die Arme vor der Brust verschränkte. „Und wer bin ich dann Ihrer Meinung nach?“

    „C3PO“, entgegnete John und schaffte damit das, was noch keinem vor ihm je gelungen war, Rodney McKay sprachlos zu machen. Sekundenlang schien die Miene seines Kollegen wie eingefroren und taute erst wieder auf, als John mit einem süffisanten Lächeln nachlegte: „Und Zelenka ist R2D2.“

    „S…Sind Sie verrückt?“ An Rodneys Hals begann eine pochende Ader hervorzutreten. „Nein, ganz sicher nicht. Ich bin nicht C3PO!“

    „Der goldene, ständig nörgelnde Roboter?“, warf Ronon an dieser Stelle ein. „Hhm, passt irgendwie.“

    Rodney war entrüstet. „Was soll den das jetzt schon wieder bedeuten?“

    „Genau das, was der Mann gesagt hat“, antwortete John, was ihm einen eiskalten Seitenblick einbrachte. „Aber sehen Sie es doch einmal objektiv, Rodney. C3PO ist der heimliche Held des Films; er ist schlau, in ihm stecken viele Informationen und er kann alles reparieren. Alles in allem ist er wie Sie- ein Wissenschaftler.“

    „Wenn Sie denken, dass Sie mich damit besänftigen können, dann haben Sie sich aber gewaltig geschnitten, Sheppard. Wie gesagt, wenn es wieder einmal an mir ist, Ihren blassen-“

    „Und wer ist nun Luke Skywalker?“, unterbrach Ronon Rodneys gepfefferte, kleine Rede.

    „Wie wär’s mit Major Lorne?“, schlug John vor. „Das könnte gehen; sie sind beide Piloten und Lorne hat das Gen.“

    „Na klar, machen Sie nur so weiter“, grummelte Rodney. „Wissen Sie eigentlich, wie lächerlich diese Unterhaltung ist?“

    „Sie machen doch mit“, erinnerte ihn Ronon.

    „Ja… aber… ich… nein, ich… aber…“ Rodney seufzte. „Ach, vergessen Sie’s doch. Ich werde mich ab sofort nicht mehr an diesem Ulk beteiligen.“ Sagte es und stopfte sich den allerletzten Schokoladenkeks in den Rachen.

    John und Ronon grinsten einander an, ehe der Colonel Resümee zog. „Also“, begann er. „Sie sind Chewie, ich bin Solo, Lorne ist Skywalker, Rodney ist… C3PO, Beckett ist Yoda und Zelenka R2D2. Klingt alles ziemlich vernünftig.“

    „Was ist mit Teyla?“

    „Sie wäre dann wohl Prinzessin Leia“, meinte John. „Sie sind beide Kämpferinnen und Anführerinnen. Ja, würde Sinn machen.“

    „O ja, es würde Sinn machen, Han.“ Rodney fasste seinen Kollegen ins Auge und gab einen leisen, selbstzufriedenen Laut von sich, als ein leichter, roter Hauch Johns Wangen überzog.

    Ronon zeigte sich verwirrt. „Was, worüber redet er denn?“

    „Wenn ich mich richtig erinnere, dann kommen die Prinzessin und Solo-“, setzte Rodney an, wurde jedoch sofort von John unterbrochen.

    „Hey, meines Wissens nach hat Ronon diesen Teil noch nicht gesehen; warum ihm also den Spaß verderben?“

    „Moment, wie viele Filme gibt es überhaupt?“, fragte Ronon nun an dieser Stelle.

    „Sechs“, erklärte John, „wobei die Aufteilung etwas kompliziert ist. Die ersten drei Episoden sind genaugenommen diejenigen, die als letztes produziert wurden, und die darauffolgenden Episoden vier bis sechs ins eigentlich die ersten.“

    Ein großes Fragezeichen tat sich in Ronons grünen Augen auf. „Wie bitte?“

    „Sie werden schon dahinter kommen“, winkte John ab, „glauben Sie mir. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass eigentlich nur die Episoden vier bis sechs wirklich zählen.“

    „Hoch gelobt sei George Lucas“, tönte Rodney, „dass er uns Jar Jar Binks brachte. O Gott“, stöhnte er dann, „dieses Gespräch verliert immer mehr an Niveau, das ist Ihnen doch hoffentlich klar, oder?“

    „Och“, meinte John und nippte an seinem Kaffee, „ich finde, dass es jetzt beginnt, so richtig Spaß zu machen. Und außerdem ist es allemal besser, als die ganze Nacht über dem Papierkram zu brüten, der sich auf meinem Schreibtisch stapelt.“ Allein der Gedanke daran, veranlasste ihn dazu eine Grimasse zu ziehen.

    „Sollten Sie die nicht lieber erledigen, bevor Weir Sie wieder daran erinnern muss?“, gab Ronon vorsichtig zu bedenken. „Beim letzten Mal schien Sie nicht besonders erfreut zu sein.“

    „Ach, ein, zwei Tage Verzug werden schon nicht groß ins Gewicht fallen, glauben Sie mir, Chewie-“ Er brach ab und sah den Sateder an, der daraufhin in schallendes Gelächter ausbrach, in welches John nach wenigen Sekunden miteinstimmte, und selbst Rodney McKays Lippen zierte schließlich ein kleines, amüsiertes Lächeln.


    ooOOoo


    Schmunzelnd, mit vor dem Brustkorb verschränkten Armen lehnte Doktor Elizabeth Weir im Türrahmen der Mensa und beobachtete amüsiert, wie das Gelächter die Körper von Lieutenant Colonel John ‚Han Solo’ Sheppard, Doktor Rodney ‚C3PO’ McKay und Ronon ‚Chewbacca’ Dex schüttelte.

    „Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht“, ertönte es da auf einmal neben ihr, und als Elizabeth den Kopf wandte, blickte sie in Teyla Emmagans verständnisloses Gesicht.

    „Es geht um das Prinzip, Teyla“, erklärte Elizabeth ihr, „und darum, dass in jedem Mann ein Kind steckt. Glauben Sie mir, ich hätte nicht gewusst, dass so etwas geschieht?“

    Die Athosianerin hob die Brauen. „Sie haben das vorsätzlich geplant? Elizabeth, ich staune doch immer wieder über Sie.“

    „Wenn es darum geht, etwas Abwechselung in unseren tristen Alltag zu bringen, Teyla, werde ich manchmal sehr erfinderisch“, erwiderte Elizabeth und nahm ihre Freundin am Ellenbogen. „Und nun kommen Sie- die Daedalus ist heute eingetroffen und ich habe Doktor Novak vor ein paar Wochen um einen kleinen Gefallen gebeten.“

    „Was denn für einen Gefallen?“, wunderte sich Teyla.

    Elizabeth antwortete mit einem wissenden Grinsen: „Nun, sagen wir es so, dass ich es langsam leid bin, dass sich die Gentlemen Ihre hübschen Köpfe über Science Fiction-Figuren und über Ihre Ähnlichkeit mit ihnen zerbrechen. Sagen Sie, Teyla, haben Sie eigentlich schon mal etwas von dem Film ‚Herr der Ringe’ gehört?“


    ENDE ?

  2. Danke sagten:


  3. #2
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    John und Ronon grinsten einander an, ehe der Colonel Resümee zog. „Also“, begann er. „Sie sind Chewie, ich bin Solo, Lorne ist Skywalker, Rodney ist… C3PO, Beckett ist Yoda und Zelenka R2D2. Klingt alles ziemlich vernünftig.“

    „Was ist mit Teyla?“

    „Sie wäre dann wohl Prinzessin Leia“,
    Hihi, das ist echt eine passende Zuordnung.

    „Sie haben das vorsätzlich geplant? Elizabeth, ich staune doch immer wieder über Sie.“
    Da zeigt sich doch mal wieder, wie klug wir Frauen sind!
    Ich würde jetzt auch noch gerne die Unterhaltung und die Zuordnung der Figuren von "Herr der Ringe" von dir lesen.
    Wer ist da wer??? Lustige FF, Dankeschön dafür!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  4. #3
    Brigadier General Avatar von Kevin
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    Hallo Nyada!

    Nachdem ich deine aktuelle FanFiction schon sehr interessant finde, habe ich jetzt auch hier mal reingeschaut, um zu sehen, was sonst noch aus deiner Ecke kommt. Ich muss sagen, auch diese kleine Episode aus Atlantis hat mir sehr gut gefallen!

    Die Diskussion über Star Wars und die Vergleiche mit den dort auftretenden Charakteren fand ich wirklich sehr amüsant und treffend.

    Allen voran Rodney war wirklich zu köstlich. Dass die Keckpackung nicht lange auf Johns Tablett verweilt, sondern stattdessen im Magen Rodneys verschwindet, war mehr als abzusehen. Ich hatte auch von ihrer ersten Erwähnung an darauf gewartet, dass Rodney sie entdeckt. Ist auch einfach zu passend für den Kanadier.

    Aber zurück zur Diskussion über Star Wars!
    Am Anfang war ich sehr erstaunt über Ronons Ausraster. Da dachte ich wirklich nur: 'Was ist da denn los?' Das hat sich dann ja aber zum Glück schnell geklärt. Ronon hat sein Spitzname nicht mehr gepasst. Gut, wer kennt das nicht, dass man bei irgendetwas erst später dahinter kommt, was andere Leute mit bestimmten Dingen wohl meinen könnten?
    Dass Ronon dann von der "schlimmsten" Interpretation ausgeht und denkt, dass John ihn für ein Tier hält, ist nur menschlich. Man meint doch immer, dass es alle - ob offensichtlich oder nicht - nur schlecht mit einem meinen.

    Zum Glück aber klärt sich auch das und wir bekommen daraufhin eine tolle Diskussionsrunde geboten. Das hat mir wirklich gefallen. Für Rodney wäre aber auch wegen seiner Essgewohnheiten Jabba the Hutt infrage gekommen. Aber zum Glück waren John und Ronon nicht so gemein. Andernfalls wäre McKay wohl im Quadrat gesprungen. C3PO ist dann doch völlig ausreichend.

    Insgesamt eine tolle Geschichte. Auf die 'Der Herr der Ringe' Variante wäre ich aber auch noch gespannt. Wird's eine solche geben?
    Ansonsten vielen Dank für diese kleine amüsante Geschichte für zwischendurch. Es hat mir sehr gefallen!
    Geändert von Kevin (03.08.2012 um 22:29 Uhr)
    Alterans' Eternal War

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  5. Danke sagten:


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