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Thema: Love will find a way

  1. #41
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Das war ein wirklich schoenes Gespraech zwischen den beiden.

    Du beschreibst Rodneys Innenleben und auch alles, was er erlebt hat, als wenn man selbst dabei gewesen waere. Ich finde es sehr schoen, dass du diesen Teil von ihm so detalliert erzaehlst. Dadurch kann man sich einfach alles viel besser vorstellen und nachvollziehen.

    Aber genauso logisch ist es wohl, dass John dieses Offenlegen noch nicht kann ... typisch, verschlossen wie eh und je, wie wir ihn kennen ... *gg* aber das wird sich ja hoffentlich auch noch aendern, nicht wahr?

    Bin schon gespannt ...

  2. #42

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    hey die ist echt schön ..mal gespannt was bei sheppard alles zu tage kommt lol ..das dauert bestimmt ne woche grins ...

    armer rodney ..der tut mir richtig leid ..die leichenhalle szene war wircklich ergreifend ..

    schreib schnell weiter

    gruß Kyra

  3. #43
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    Sooo, hat ja nun doch länger gedauert als gedacht aber der PC war Schuld, ich schwör’s!
    Ist ein recht ruhiges Kapitel geworden, welches sich um den Abschied dreht. Da ich leider schon zu viele Beerdigungen hinter mir hab, hoffe ich, dass ich nicht zu rührselig geworden bin...



    Die warmen Sonnenstrahlen wurden ab und an von leichten, weißen Wolken verdeckt und ein angenehm kühles Lüftchen wehte durch die Zweige des großen Baumes und brachte den immer noch vorherrschenden leichten Brandgeruch mit sich.
    Ganz vom Schatten des grünen Blattwerks bedeckt war ein frisch aufgehäufter, kleiner Erdhügel, welcher so von Blumen bedeckt war, dass man die Inschrift auf der weißen Marmortafel dahinter kaum lesen konnte. Doch auch ohne die Buchstaben vor sich zu sehen spukte dieser Name durch Rodneys Sinne. DR. CHAFRIAN AVON

    Die Trauerfeier war vorüber und Rodney stand allein unter dem großen Baum, welcher auf dem Frühlingsfoto noch so herrlich rote Blüten getragen hatte. Jetzt war seine Krone grün und es reiften knorrige, kleine Früchte darin.
    Ein leichtes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Wissenschaftlers, als er sich mit geschlossenen Augen auf das Rauschen der Blätter konzentrierte. Ja, das hier war wirklich ein schöner Ort für eine letzte Ruhestädte.
    „Das hätte Ihn bestimmt sehr glücklich gemacht“, drang eine Stimme durch den Wind, leise an Rodneys Ohr.
    „Aber so wie ich Chafrian kenne hätte er jeden Platz für sein Begräbnis gutgeheißen, wenn du den für ihn ausgewählt hättest.“
    „Du hast mir erzählt, dass er hier gerne seine Freien Stunden verbrachte und so…“ Rodney beendete den Satz nicht. Der Klos welcher sich seit beginn der Trauerfeier wieder in seinem Hals festgesetzt hatte, schmerzte bei jedem Wort.
    Wieso nur fiel es Nadal so leicht über den Tod seines Freundes zu sprechen, schmerzten diese Worte ihn denn gar nicht?
    Aber vielleicht hat ein Volk, welches seit Menschengedenken unter den Gräueltaten der Wraith litt, einfach eine andere Einstellung dem Tod gegenüber. Wäre es Rodney nicht so schwer gefallen, er hätte Nadal danach gefragt. Aber im Grunde hatte diese Frage Zeit. Zeit bis Rodney alles verarbeitet hatte, denn schließlich würde er Chafrian an diesem Ort besuchen kommen und er würde auch den Kontakt zu Nadal nicht abreißen lassen. Schließlich war er Chafrians bester Freund und wer könnte ihm mehr über ihn erzählen als Nadal? All die Dinge die unausgesprochen geblieben waren, die Kleinigkeiten ihres Lebens, für die ihnen nicht genug Zeit geblieben war, als dies würde er Nadal irgendwann fragen.
    „In meinem Volk heißt es, man soll nicht weinen weil die Tage vergangen sind, sonder sich darüber freuen, dass sie waren.“
    Rodney nickte, „ja, so einen Spruch gibt es auch bei uns“, doch er lindert nicht die Schmerzen, fügte er in Gedanken hinzu.

    „Dr. McKay“, erklang eine weitere Stimme und Adriel trat an das Grab heran. Rodney blickte nicht auf, starrte weiter auf die im Wind wogenden Blumen und versuchte wieder Herr seine Gefühle zu werden.
    „Eine sehr ergreifende Trauerrede“, lobte Nadal den Führer seines Volkes anerkennend und als Rodney auch weiterhin nichts zu sagen hatte, fügte Nadal hinzu, um die unangenehme Stille etwas zu lockern: „Ich stimme auch mit Ihnen überein, dass jetzt wo sich die Hoffnungen welche wir in die Waffe unserer Vorfahren gesteckt hatten zerschlagen sind, unsere Zukunft in der Freundschaft zu den Menschen aus Atlantis schlummert. Das Sie unsere Zukunft sind.“
    Adriel nickte und schenkte dem jungen Arzt Nadal Thelma ein dankbares Lächeln.
    Der Schock über den Verlust der Waffe und die Trauer über ihre Opfer saßen dem aurelianischen Volk noch tief in den Knochen und es war Adriel nicht leicht gefallen, die richtigen Worte für ihre Trauer zu finden. Doch all den Geschehnissen zum trotz, die Menschen aus Atlantis bedeuteten die Zukunft und was brauchte ein vom Schicksal gebeuteltes Volk mehr, als die Aussicht auf eine bessere Zukunft?
    Sein Volk verstand das und er als Führer dürfte sich nicht der allgemeinen Trauer anschließen, sondern musste sich mit erhobenem Haupt ihrer aller Zukunft widmen und deshalb stand er nun hier, neben einem trauernden Menschen dessen Fähigkeiten von nun an auch sein Überleben gewährleisten würden und suchte nach den passenden Worten.
    „Es ist bedauerlich, dass Sie beide nur so wenig gemeinsame Zeit hatten. Doch wenn man diese Zeit in guter Erinnerung behält, wird einen der Tote niemals wirklich verlassen.“
    Rodney McKay reagierte nicht darauf.

    Als der führende Atlantiswissenschaftler vor einigen Tagen zu ihm kam, hatte Adriel mit vielem gerechnet, aber nicht mit einer so ungewöhnlichen Bitte.
    „Sehen Sie“, hatte der Wissenschaftler zu stammeln begonnen und ihm mit leicht tränennassen Augen ein Bild gereicht.
    Adriel hatte die dort abgebildete Person sofort erkannt. Ein junger, aufstrebender Wissenschaftler, der in seiner offenen und fröhlichen Art auch oft zum Gelächter seiner Kameraden geworden war, wenn sich wieder eines seiner Hirngespinste als Fehlschlag herausgestellt hatte.
    „Also…wissen Sie…“ hatte McKay dann wieder begonnen, als Adriel ihm das Foto wiedergegeben hatte. „Chafrian und ich, wir…“ Wieder hatte McKay gestockt und dann einfach nur auf den blühenden Baum gedeutet, welcher ebenfalls auf dem Foto zusehen war.
    „Chafrians Freund Nadal hat mir erzählt, dass er…also Chafrian dort gerne seine Freizeit verbracht hatte und ich wollte fragen ob…ob die Möglichkeit besteht…“ Rodney hatte hörbar gegen den Klos in seinem Hals gekämpft. „Ob Chafrian unter diesem Baum beigesetzt werden kann?“

    Adriel hatte einfach nur zugestimmt, ohne weiter auf Dr. McKay einzugehen. Offensichtlich war es dem Wissenschaftler schon sehr schwer gefallen, überhaupt um diesen Gefallen zu bitten. Was nun genau zwischen diesen beiden Menschen gewesen sein mag, war im Grunde egal. Adriel wollte einfach nur, dass Dr. McKay sich nicht für etwas verantwortlich fühlte.
    „Sie wissen, dass es nicht Ihre Schuld war?“ fragte er und trat neben Rodney. Wieder glitzerte es Feucht in den blauen Augen seines Gegenüber und Adriel fragte sich einmal mehr, was genau zwischen den zweien gewesen sein mag. Kopfschüttelnd tat er diese Frage erneut als Nebensächlich ab und betrachtete eine Weile stumm das Grab. Da McKay immer noch keine anstallten machte, sich an dem Gespräch zu beteiligen, begann Adriel erneut: „Dr. Zelenka hat in Zusammenarbeit mit unseren Fachkräften eindeutig geklärt, dass der Fehler an der veralteten Technik lag. Unsere Forschung entwickelte sich mit jeder Generation und immer schlauere Köpfe arbeiteten mit den neusten Methoden an etwas, was auf uralten Materialien aufgebaut war. Das System hinter der Waffe wurde verbessert, nicht die Waffe selbst.“
    Adriel musste bei dem Gedanken selbst den Kopf schütteln. „Wir dachten immer das es unmöglich wäre eine Waffe wie diese, in nur einer Generation zu erbauen. Daher bauten einfach alle nachkommenden Wissenschaftler weiter daran. Keiner kam auf die Idee die ursprüngliche Konstruktion und das altertümliche Baumaterial in Frage zu stellen. Wir haben dies Krise selbst geschaffen und waren von der Hoffnung geblendet, die die Waffe seit so vielen Jahren für uns alle darstellt. Wir wussten, sollten wir sich nicht vollenden, würden es unsere Kinder schaffen und die dachten Dasselbe.“
    Wieder legte sich schweigen über das Grab. Der laue Wind wehte Wortfetzen der Trauergäste herüber, welche an den unterschiedlich platzierten Gräbern standen. Dann räusperte sich Rodney: „Diese Waffe hat Generationen Ihres Volkes Hoffnung gegeben. Auch wenn sie letzten Endes nicht funktioniert hat, Ihren Sinn hatte sie dennoch.“
    „Das heißt, Sie werden uns beim Bau einer neuen, funktionstüchtigen Waffe helfen?“ fragte Adriel hoffnungsvoll.
    Der Wind wehte eine Blume vom Grab und Rodney bückte sich nach ihr. Sein Blick haftete lange auf den großen Letten der Marmorplatte und mit einem Lächeln erhob er sich. Bevor er sich Adriel zuwandte, wischte er sich kurz über die Augen.
    „Wir werden diese Waffe bauen und sie wird funktionieren“, versprach er.
    „Für Chafrian“, fügte Nadal hinzu und legte Rodney eine Hand auf die Schulter.
    „Für Chafrian, für Dr. Edo, für jeden der sein Leben an die Wraith verlor und für all diejenigen, deren Leben sie retten wird“, versprach Adriel.
    „Und nun kommt, der Trauerzug wartet.“
    Adriel schritt voran und mit einem letzten Blick auf Rodney, ging auch Nadal um sich dem rituellen Trauerzug anzuschließen und Rodney noch ein paar ruhige Mitnuten allein zu gönnen.

    Dieser bückte sich und legte die Blume, welche er immer noch in Händen hielt, zurück auf das Grab. „Für dich!“ flüsterte er.

    Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat

    Dann schloss er sich ohne zurückzublicken dem Trauerzug an und das Rauschen des großen Baumes begleitete ihn.

  4. #44

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    schnief ..der arme rodney ..schnief ..bitte schreib schnell weiter ..echt toll

  5. #45
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    „Rodney?“
    Der Angesprochene sah von seinem Laptop auf und blickte in das verwunderte Gesicht von John Sheppard.
    „Was?“ fragte nun Rodney seinerseits verwundert über Johns ernsten Blick.
    „Ich hab dich gesucht, was…was machst du hier?“
    Rodney hob fragend die Augenbraun. „Was soll das heißen, was ich hier mache? Wonach sieht es denn bitte für dich aus? Ich arbeite!“
    „Arbeiten?“ kam es von John.
    „Ja, muss ich es buchstabieren? Irgendwer muss diesen Laden doch am Laufen halten, wenn…“ und damit gestikulierte er in die Richtung von Radeks leeren Schreibtisch, „alle anderen Faulpelze sind.“
    „Arbeiten…“ stammelte John erneut vor sich hin und sah Rodney mit einem so durchdringenden Blick an, dass dieser unwohl zurück zu seinem Laptop sah. Laut seufzend begann er: „Ja ich arbeite wieder.“
    „Solltest du nicht einen Gang runterschalten? Ich meine, nimm dir etwas Zeit und…“
    Er wurde jäh unterbrochen und Rodney fuchtelte wild mit den Armen, „Zeit nehmen? Ha, ohne mich ist diese Stadt verloren! Also ich weiß nicht wo all die anderen Spinner hier waren, als Gott die Intelligenz verteilte, aber…“
    „Rodney“, unterbrach dieses mal John seinen Freund genervt. „Davon rede ich nicht, was ich meinte ist…“
    „Ja, ja schon gut, ich weiß was du sagen möchtest und meine Antwort ist nein. Ich…mir geht es gut John, wirklich.“
    „Wirklich?“ erkundigte sich John und Rodney rollte mit den Augen. „Das nervt langsam“, kommentierte er die Szene und begann wieder zu tippen.
    John musterte ihn kurz stumm dabei und suchte nach den passenden Worten. „Wenn dir die Arbeit hilft auf andere Gedanken zu kommen, dann bitte. Aber wenn du reden willst, du weißt schon…“ John tappte unwohl von einem Bein auf das Andere und wartete Rodneys Reaktion ab.
    „Danke, das weiß ich zu schätzen, aber mir geht es wirklich gut. Ich meine…ich bin kein Mensch der großen Worte und mein ganzes Leben ist geprägt von Erlebnissen und Dingen, die ich immer schnellstmöglich zu vergessen versuchte. Daher bin ich einfach nicht der Typ Mensch der lange an der Vergangenheit festhält. Hauptsache es geht vorwärts, die Richtung ist mir egal.“
    Ungewollt musste John schmunzeln, „ja das Leben ist hart, dafür aber unfair und ungerecht.“
    Jetzt lachte auch Rodney und das schöne Gefühl das John ich durch und durch verstand, machte sich in ihm breit. So fühlte sich also echte Freundschaft an.
    „Wie gesagt, danke das ich mich bei dir Ausheulen durfte, aber jetzt bin ich wieder ganz der Alte also lassen wir den sentimentalen Quatsch und du erzählst mir nächstes Wochenende wie versprochen ein paar Geschichten von dir.“ Grinsend sah er den verzweifelt nach einer Ausrede suchenden John an.
    „Du entkommst mir nicht!“ drohte er spaßeshalber und noch bevor John eine seiner gerade ausgedachten Ausreden vorstammeln musste, kam Radek ins Labor.
    „Hallo Colonel“, grüßte er und reichte Rodney eine Tasse Kaffee. „Dachte Sie hätten auch gern einen“, meinte er, als er den doch leicht überraschten Blick seines Kollegen sah.
    „Danke“ Rodney nahm die Tasse entgegen und John nützte diesen Moment um sich mit einem, „na dann will ich Sie nicht länger von der Arbeit abhalten“ Satz zu retten und noch bevor Rodney irgendetwas sagen oder tun konnte, war er auch schon verschwunden.
    Natürlich wusste er, dass aufgeschoben nicht gleich aufgehoben war und doch hatte er jetzt genügend Zeit sich entweder soviel Arbeit aufzuhalsen, dass er das Wochenende unmöglich Freinehmen konnte oder sich Rodney zu stellen und ihm eine unspektakuläre Geschichte aus seiner Vergangenheit zu verkaufen, in der Hoffnung, ihn damit zufrieden zu stellen.

    „Der Colonel hatte es aber ganzschön eilig“, meinte Radek beiläufig und nippte an seiner Tasse.
    „Ich hab Ihn nur auf dem falschen Fuß erwischt, aber ich bin mir sicher, er wird sich nicht drücken“, meinte Rodney und ignorierte Radeks fragenden Blick.
    Als dieser schon wieder zurück zu seinem Schreibtisch gehen wollte, da Rodney offensichtlich nicht vor hatte den doch recht verwirrenden Satz von eben zu erklären, wurde er von einem gemurmelten „Danke“ aufgehalten.
    Rodney drehte sich auf seinem Stuhl herum und hielt die Tasse mit der dampfenden Flüssigkeit in Radeks Blickfeld. „Dafür“, fügte er hinzu und nippte demonstrativ an seinem Kaffee.
    Radeck zuckte nur die Schulter und meinte beiläufig: „Ich wollte mich eh noch bei Ihnen entschuldigen. Ich dachte da würde sich eine Tasse Kaffee gut machen.“
    Fragend sah Rodney von seinem Kollegen zu seiner Tasse und wieder zurück. „Entschuldigen, weswegen?“
    Es schien, als musste Radek erst überlegen, um dieses doch heikle Thema richtig anschneiden zu können. Schließlich wusste Rodney ja nicht, wie viel der Tscheche eigentlich wusste.
    „Das im Labor vor einigen Tagen, das tut mir leid.“
    Man konnte es hinter Rodneys Stirn richtig arbeiten sehen, doch es schien ihm nicht wirklich eine Situation einzufallen, für die Radek sich doch glatt bei ihm entschuldigen wollte.
    Dann entschloss Radek sich, das Geheimnis zu lüften und ging um Rodneys Schreibtisch herum und ließ sich in einen Stuhl sinken.
    „Ich meine meinen blöden Spruch im Bezug auf Sie und den Aurelianer Dr. Avon. Zu meiner Verteidigung, an dem Tag wusste ich noch gar nicht, dass Sie beide wirklich zusammen waren. Aber nach all dem was passiert ist, hatte ich eben das Bedürfnis mich zu entschuldigen.“
    Wieder rasten Rodneys Gedanken fast sichtbar hinter seiner Stirn und das peinliche Zusammentreffen mit Radek im Labor viel ihm wieder ein, aber mit keinem Wort hatte er Radek zu verstehen gegeben, dass da wirklich etwas lief, also woher…
    „Woher wissen Sie das Chafrian und ich…also…das…“
    „Das war Zufall, ehrlich! Ich hab nicht lauschen wollen!“ kam es sogleich als Verteidigungsversuch.
    Rodney wollte es sich aber dennoch nicht nehmen lassen, seinem Gegenüber einen vernichtenden Blick zu schenken.
    „Hören Sie“, begann Radek erneut sich zu rechtfertigen, „ich hab nur ein Gespräch zwischen Dr. Avon und Colonel Sheppard mitbekommen, das ist alles! Und wie gesagt, das war auch unbeabsichtigt!“
    „John hat sich mit Chafrian unterhalten, wann?“ Jetzt war Rodneys Neugierde geweckt.
    „Das war“, Radek überlegte, „die Beiden haben sich im Korridor der aurelianischen Waffenlabors getroffen. Colonel Sheppard wollte Ihnen die gewünschten Geräte auf Atlantis bringen, zumindest hatte er den Koffer da noch in der Hand.“
    „Aber haben nicht Sie den Koffer mit ins Labor gebracht?“
    „Schon, aber der Colonel hat den Koffer erst nach dem Streit mit Dr. Avon im Gang stehengelassen und so hab ich ihn mitgenommen.“
    „Sie haben gestritten?“ murmelte Rodney mehr zu sich selbst.
    Radek war derweil am überlegen, ob er mit dem Rest auch noch herausrücken sollte oder ob es besser wäre, jetzt den Mund zu halten. Seine Entscheidung diesbezüglich wurde ihm aber mit Rodneys nächster Frage schon fast abgenommen: „Worüber haben sich die Beiden gestritten?“
    Na schön, dachte Radek, du hast damit angefangen, also bring es jetzt auch zu Ende!
    „Es ging über Sie“, sagte er und hoffte damit soweit aus dem Schneider zu sein. Den Rest sollte Rodney dann doch besser mit Sheppard persönlich besprechen, da wollte er sich nicht groß einmischen, aber natürlich ließ Rodney jetzt nicht mehr locker.
    „Worum ging es genau? Erzählen Sie!“
    Radek sah seinen Kollegen eine Weile an und nippte von seinem Kaffee. Er gewann immer mehr das Gefühl, die falsche Person zu sein, um Rodney dies mitzuteilen.
    „Na ja, also…ich denke Sie sollten das mit Sheppard klären und nicht…“ während er sprach war Radek aufgestanden und hatte versucht, an Rodney vorbei zu kommen. Dieser versperrte ihm jedoch sogleich den Weg.
    „Kommen Sie schon, John wäre diesbezüglich nie wirklich offen zu mir!“ bat er Radek und dieser konnte auch verstehen weshalb. Kein Mensch redete gern offen über solche Dinge und vor allem dann nicht, wenn wie hier soviel auf dem Spiel stand. Der Colonel könnte alles verlieren wenn die falschen Leute die richtigen Schlussfolgerungen trafen und daher konnte Radek durchaus verstehen, dass John obwohl er Rodney liebte, nicht bereit für den nächsten Schritt war. Aber war es fair Rodney im Unklaren zu lassen?
    „Na schön“, räumte Radek ein, „aber von mir haben Sie das nicht!“ stellte er klar. Das letzte war er wollte, war zwischen die Fronten zu geraten.
    Rodney lächelte siegessicher, „schon klar!“
    „Dr. Avon erklärte Sheppard, das Sie…also das Sie jetzt Ihm gehörten…“
    „Das hat er wirklich getan?“ fragte Rodney verblüfft.
    Radek nickte, „ja und der Colonel schien darüber nicht sehr erfreut und daraufhin kam es zum Streit.“
    „Wie?“ hakte Rodney nach und sah Radek mit einer Mischung aus Faszination und Neugier an.
    „Der Colonel erwähnte Dr. Avon gegenüber, dass…“ wieder stockte Radek und schmunzelte kurz über Rodneys drängenden Blick. „Er meinte, das er auch an Ihnen interessiert sein aber Dr. Avon entgegnete Ihm, dass er Sie nicht ohne Kampf ziehen lassen würde, weil Sie Ihm dafür zuviel bedeuteten.“
    Jetzt war Rodney richtiggehend platt! Seine Gedanken waren so durcheinander, er wusste nicht, was er Radek als erstes Fragen sollte. Wenn das stimmte, dann war John…und Chafrian hätte um ihn gekämpft? Trotz all der Verwirrung wurde Rodney dabei ganz warm ums Herz. Chafrian hätte für ihn gekämpft, hätte ihn nicht einfach gehen lassen…doch John…wieso…
    Rodney stellte noch geistesgegenwärtig seine Tasse auf den Schreibtisch, bevor er mit schnellen Schritten und unter Radeks gerufenen „wo wollen Sie hin?“ aus dem Labor verschwand.

  6. #46

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    jaaa jetzt geht es zur sache hihi ..endlich hat es bei rodney klick gemacht ..naja bin mal gespannt was sheppard sich da einfallen lässt ..windet er sich raus oder gesteht er grins ...tollews kapitel ..

  7. #47
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    So liebe Leute, die letzten zwei Kapitel gleich in einem Rutsch, viel Spaß beim Lesen!


    Als John nach einem Sturmklingeln die Tür seines Quartiers öffnete, fand er einem ziemlich außer Atem geratenen McKay vor.
    „Du siehst aus wie ich mich fühle“, scherzte John als er den ernsten Blick des Wissenschaftlers auffing. Was immer McKay veranlasst hatte so übereilt zu seinem Quartier zu stürzen, es konnte nichts gutes sein. Daher war es John auch sehr unwohl, als sich Rodney an ihm Vorbei ins Zimmer zwängte.
    Rodney schnaufte immer noch ganzschön schwer, sein Herz pochte hart gegen die Brust und das lag nicht allein an seinem kurzen Lauf.
    Es gab Gründe, viele gute Gründe warum er sich nie auch nur im Traum John an seiner Seite vorgestellt hätte. Obwohl er den durchtrainierten Colonel durchaus attraktive fand, lebten sie doch in zwei verschiedenen Welten. Wie hätte so etwas gut gehen können?
    Aber nicht nur das gab Rodney zudenken. Wie lange mochte Sheppard wohl schon so für ihn empfinden? Irgendwie tat es ihm leid wenn er sich an Johns Blick erinnerte, mit welchem er Chafrian gemustert hatte, als er diesen halb Nackt im Bad vorgefunden hatte…bestimmt war dies alles für John noch viel schwerer.

    John konnte Rodneys inneren Kampf mit sich und seinen Gedanken fast spüren. Was immer jetzt kommen würde, es würde ihm bestimmt nicht gefallen. Daher überlegte er fieberhaft, was er denn falschgemacht haben könnte oder ob Rodney seinen vorherigen Rückzug aus dem Labor irgendwie missverstanden haben könnte. Vielleicht machte er sich aber auch einfach zu viele Gedanken und Rodney war zu ihm gekommen, um sein vorheriges Angebot doch anzunehmen. Ja das könnte es sein, Rodney brauchte jemandem zum Reden und dafür war ja John als neuer bester Freund auch da. Oder, überlegte er schmunzelnd, Rodney hatte sich mal wieder bis auf die Knochen blamiert und war zu ihm geflüchtet. Daher lächelte John seinem Gegenüber auch an, als er ihm einen Stuhl anbot und ihm Wortlos ein Glas Wasser brachte.
    Für eine Weile wurde nichts gesprochen. Rodney nippte an seinem Wasser und John übte sich in Geduld und ließ seinem Freund Zeit.
    „Ich hab eine Frage, auf die ich gerne eine ehrliche Antwort hätte“, brach Rodney das Schweigen.
    „Schieß los“. Oh ha, offensichtlich war das Gespräch über Johns Vergangenheit vom Wochenende auf gerade eben vorverlegt worden.
    Rodney sah John direkt in die Augen und John konnte nicht sagen was es war, aber irgendetwas in diesem Blick machte ihn nervös. Aber er hielt den forschenden, blauen Augen stand.
    „Warst du eifersüchtig auf Chafrian?“
    Boom, das hatte gesessen und darauf erwartete er eine ehrliche Antwort?
    John schluckte. Wie immer Rodney auch auf diesen Gedanken gekommen war, er hatte recht und John würde dies nicht zugeben können, oder doch? War es nicht eigentlich genau das was er wollte? Er wollte Rodney bei sich, für sich und solange er mit verdeckten Karten spielte würde das nicht passieren. Genauso gut wusste er aber auch, dass er ja eigentlich gar nicht Rodneys Typ war und vielleicht war der Gedanke an eine Beziehung zwischen ihnen Beiden nichts, was Rodney als erstrebenswert empfand. Gut, er vertraute McKay natürlich soweit, als dass er dieses Wissen nicht gegen ihn verwenden würde, aber es wäre auch denkbar, das ihre Freundschaft unter diesem Wissen zerbrach und das wollte John nicht riskieren. Denn schließlich war die Freundschaft zu Rodney alles was er sich ohne Probleme erlauben konnte und somit auch alles, was er jemals ohne Probleme bekommen würde. Also lieber nichts riskieren? Aber andererseits war da etwas in Rodneys Blick, etwas in diesen so vertrauten blauen Augen war anders und John vermochte es nicht zu deuten. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit das Rodney genauso viel für ihn empfand?
    Das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge und John rang sich zu einer Antwort durch.
    „Ja“ gestand er überraschend kleinlaut ein. Sollte Rodney doch daraus machen was er wollte. Falls wirklich keine Beziehung infrage käme, würde er sich immer noch aus der Affäre ziehen können, indem er diese Eifersuchtsnummer auf etwas anderes als ihre Beziehung schob.

    Womit Rodney auch immer gerechnet hatte, ob ein ja oder ein nein, es überraschte ihn trotzdem. Radek hatte also alles richtig verstanden und John…er wollte ihn wirklich…
    Bis zu diesem Moment hatte Rodney nicht geplant gehabt und somit war er erstmal wieder sprachlos. Er mied Johns Blick und wusste doch, dass er das besser nicht hätte machen sollen. John könnte meinen, dass er ein Problem mit dieser ehrlichen Antwort hatte. Und, hatte er ein Problem damit?
    Sich vorzustellen das er und John…das hatte schon was für sich und unwohl war Rodney in diesem Punkt nicht und jetzt kam das aber und das war ein großes aber. John und er, sie waren so verschieden, so…was würde aus Johns Kariere wenn es jemand erfahren würde? Könnte sich John ihm jemals so hingeben wie Chafrian es bereit gewesen wäre zu tun? Würde ihre Liebe auf ewig ein Geheimnis sein müssen und würde Rodney dies auf die Dauer verkraften?

    „Bitte, sag was“, flehte John doch Rodney wusste beim besten Willen nicht was.
    Geliebt zu werden konnte durchaus eine Strafe sein, aber nicht wissen ob man geliebt wurde, war definitiv eine Folter und John war ehrlich genug ihm gegenüber gewesen, als dass er dies jetzt verdien hätte.
    „Wie…ich mein…wie soll das gehen…“
    „Du und ich meinst du?“ Wie oft hatte sich John in den letzten Tagen diese Frage gestellt. Von Rodney kam nur ein nicken.
    „Ich weiß es nicht“, gab er ehrlich zu. „Vielleicht kommt es auf einfach auf einen Versuch an.“
    „Und dann? Ich meine, wenn nichts aus uns wird kehren wir einfach zur Normalität zurück? Nein John, so einfach geht das nicht.“
    „Aber…“
    „Nein, ich will das nicht! Keinen bloßen Versuch der alles zwischen uns zerstören könnte. Ich such nicht nach einer kurzen Beziehung und bloßem Sex, sondern nach einem Menschen mit dem ich Zusammensein kann.“
    „Jemandem wie Chafrian?“ fragte John.
    „Ja, jemanden wie ihn, der bei mir sein möchte.“
    „Es liegt nicht daran das ich nicht bei dir sein möchte“.
    „Es liegt daran das du es nicht kannst?“
    „Zumindest nicht so leicht wie Chafrian“.
    Wieder sagten sie lange Zeit nichts.
    „Glaub mir ich möchte das zwischen uns durch nichts zerstören, aber bitte gib mir die Chance dir zu beweißen wie viel du mir bedeutest.“
    „Könntest du alles aufgeben, für mich?“ fragte Rodney und sah John wieder ins Gesicht. „Bedeute ich dir genug um deine Kariere aufs Spiel zu setzen?“
    „Hm, ja…ja ich denke…ja.“

    Wieder verblüffte ihn Johns Offenheit und nichts würde er jetzt lieber tun als aufzustehen und John in die Arme zu schließen. Aber konnte er von John so ein Opfer erwarten? Seine Kariere, das Fliegen…nein…
    „Nein, das kann ich nicht annehmen. Das Fliegen hat dir immer schon alles bedeutet und würdest du Atlantis verlassen müssen…diese Stadt ist mein Traum John, ich könnte ihn nicht aufgeben…“
    „Das heißt also nein?“ John war mehr als nur enttäuscht darüber und das sah man ihm wohl auch an. Er hätte sich mehr erhofft, gehofft das Rodney auch für ihn bereit war alles aufzugeben wofür er bisher gekämpft hatte.

    Rodney stand auf und machte Anstallten zu gehen.
    „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, Rodney, sondern Angst.“
    „Wenn ich jetzt gehe, können wir dann wieder an den Punkt zurück an dem wir vorher waren?“
    „Vielleicht will ich nicht zurück. Wenn du jetzt gehst zerstörst du womöglich mehr als wenn du deine Meinung änderst und bleibst.“
    „Aber das Militär…“
    „Hör auf damit! Seit wann kümmern dich die anderen? Du läufst weg Rodney, so sieht es aus!
    Wenn du Zeit brauchst, wenn du Chafrian erst vergessen musst um mit mir von Vorne zu beginnen, dann bekommst du diese Zeit. Nur bitte lass es jetzt nicht mit diesem Nein enden.“
    „Das alte Spiel von Liebe und Leid“, meinte Rodney.
    „Tja, wen wir lieben dem geben wir nun mal die Macht und Leiden zu lassen.“ Mit diesen Worten schritt John auf Rodney zu und zog ihn in eine Umarmung. Schon nach kurzem schmiegte sich auch Rodney an den warmen Körper seines Freundes und Minutenlang standen sie so da.
    „Also versuchen wir es?“ fragte John hoffnungsvoll. „Glaub mir, zu zweit werden wir mit jedem Problem fertig.“
    Rodney schmunzelte, „du weißt schon das eine Liebesbeziehung der Versuch ist, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, die man allein nie gehabt hätte?“
    Darauf musste auch John grinsen doch als McKay ausholte, um erneut einen seiner unnützen Sprüche los zu werden, beugte sich John zu ihm hinab und küsste ihn. Es war ein leichter, forschender Kuss der soviel Leidenschaft in sich barg und das Versprechen auf mehr besiegelte. Ja, sie würden es versuchen und sie würden nicht scheitern. Dafür liebten sie einander zu sehr. Vielleicht würde das ein oder andere zwischen ihnen noch Zeit bedürfen, aber diese Zeit würden sie einander geben.
    Wer hätte gedacht, dass das Schicksal sie zusammenführen würde und dass sie Chafrian einmal soviel zu verdanken hätten?
    Tja, oft kommt das Glück durch eine Tür herein, von der man gar nicht wusste, dass man sie offen gelassen hatte.

  8. #48
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    Prolog

    So wie damals war auch der heutige Tag, an dem sich zum ersten Mal Chafrians Todestag jährte, ein warmer, sonniger Nachmittag. Der große Baum rauschte majestätisch im Wind und wie so oft im letzten Jahr stand Rodney vor dem kleinen Grabmal. Wieder waren viele Blumen über die Erde und die weiße Marmorplatte mit ihren goldenen Buchstaben verteilt und erinnerten Rodney immer noch leicht bitter an seinen Verlust.
    Doch es war schon lange her, als er das letzte Mal voller Kummer hierher gekommen war. Mittlerweile waren die tiefsten Wunden geheilt und nun konnte er mit all seiner Liebe an diesen besonderen Menschen zurückdenken.
    „Das sind schöne Blumen, sind die von deiner Welt?“ Nadal stand neben ihm und betrachtete das Bündel roter Rosen, welches Rodney liebevoll zwischen die anderen Blumen bettete.
    „Ja, wir nennen sie Rosen und besonders mit den roten Rosen bringen wir die Liebe in Verbindung.“
    Als der Strauß richtig zwischen den anderen Gestecken verteilt war, erhob sich Rodney und betrachtete sein Werk. Die Rosen hoben sich dezent von den hiesigen Pflanzen ab und zufrieden Lächelnd zog er einen weißen Umschlag aus seiner Tasche.
    Nadal musterte ihn verwundert, als Rodney den Umschlag zwischen all die Blumen schob.
    „Was bedeutet das? Eine Geste deines Volkes?“
    „Was? Oh, der Brief…nein, das ist nur etwas sentimentales…ich dachte…in dem Umschlag sind die Skizzen und fertigen Baupläne für eure, diesmal funktionierende Waffe drin. Ich weiß, es ist dämlich aber ich wollte dass er sie als ersts bekommt, bevor Dr. Weir sie offiziell Adriel überreicht.“
    Nadal lächelte, „das ist eine reizende Geste und ich bin sicher, er wüsste sie zuschätzen.“

    Etwas weiter abseits dieser Szene stand John Sheppard in seiner Galauniform. Die Aurelianer hatten darauf bestanden aus der Bauplanübergabe für die neue Waffe ein Fest zu machen, zu welchem die Atlanter natürlich als ihre Ehrengäste geladen waren und weil man ja sonst so selten dazu kam, sich fein rauszuputzen, hatte Elisabeth die Einladung dankend angenommen und die feine Garderobe befohlen.
    Der leichte Wind trug Wortfetzen vom Grab herüber und es bereitete John viel Freude zusehen, dass Rodney sein Lachen und seine Unbeschwertheit zurück hatte.
    Natürlich hatte es seine Zeit gebraucht, bis er ohne erneut Tränen zu vergießen Chafrians Grab besuchen konnte und John hatte ihm diese Zeit auch gerne zugestanden.
    Wer hätte schon vor einem Jahr geglaubt, dass sich zwischen ihnen alles so gut entwickeln würde? Die meisten ihrer Freunde wussten mittlerweile um sie Beide bescheid und unterstützten das Paar in jeder Hinsicht.
    Doch für John war es weiterhin das Wichtigste, Rodney bei sich zu haben. Diese Beziehung bereicherte sein Leben auf eine Art, wie er es sich nie hätte träumen lassen. Einfach nur neben Rodney aufzuwachen, ihn streicheln und küssen zu können, und diese schönsten aller Worte >ich liebe dich< aus seinem Mund zu hören…ohne Chafrian hätte er sich dieses Glück wohl für immer verwährt und dafür dankte er dem Aurelianer.

    „John“ hörte er die Stimme seines Freundes und das holte ihn aus seinen Gedanken. „Komm her!“ rief Rodney erneut und wank ihn zu sich. Mit einem unguten Gefühl in der Magengrube setzte er sich aber dann doch auf bitten seines Freundes hin, in Bewegung und blieb trotzdem etwas abseits des Grabes stehen.
    „Jetzt komm schon“, drängte Rodney und streckte dem Soldaten seine Hand entgegen. Zögerlich ergriff John sie und lies sich von Rodney das fehlende Stück an das Grab und auch an seine Seite ziehen.
    „Was zierst du dich so?“ fragte Rodney und hielt Johns warme Hand weiterhin in der seinen. Es waren seltene Momente in denen sie sich außerhalb ihres Quartiertes so nah sein konnten und daher genoss Rodney diese kurzen Berührungen umso mehr.
    „Ich denke“, begann John und betrachtet nachdenklich das Grab, „er würde mich wohl nicht hier haben wollen“.
    Rodney und Nadal begannen zu lachen. „Ja, eure >Beziehung< zueinander war nicht die beste, das stimmt.“
    „Aber Chafrian wird es bestimmt freuen zu sehn, dass du dich jetzt um Rodney kümmerst.“
    „Oh, ich denke nicht, dass er darüber so begeistert wäre…“ meinte John kleinlaut.
    „Er hat Rodney geliebt und ich bin sicher, er vergönnt euch euer Glück.“
    „Ja, ich bin sicher das tut er“, meinte Rodney und drückte Johns Hand etwas fester.

    „Bevor ich es vergesse“, meldete sich Nadal nach einem Moment des Schweigens zu Wort. „Rodney ich hab noch einige Dinge von Chafrian in meiner Wohnung gefunden, die ich dir gerne geben möchte.“
    „Willst du sich denn nicht als Erinnerungen behalten?“
    „Danke, aber ich hab so viele Erinnerungsstücke und Bilder. Außerdem ist das meiste wissenschaftlicher Kram und damit kannst du bestimmt mehr anfangen.“
    Damit war Rodneys Interesse geweckt und er folgte Nadal.
    „Kommst du?“ fragte er einmal mehr an John gewandt.
    „Nein, geht ihr ruhig in Erinnerungen schwelgen, wir treffen uns dann auf der Feier.“

    Erst als die beiden schwatzend hinter dem nächsten Gebäude verschwunden waren, drehte sich John erneut zu dem blumenübersäten Grab um. Mit einem kurzen Seitenblick überzeugte er sich, dass ihn auch niemand beobachtete und zog aus der Innentasche seiner Jacke eine etwas ramponierte, einzelne Blume hervor. Mit einem entschuldigenden Blick legte er die geknickte Blume ebenfalls auf das Grab. „Tut mir leid, aber ich musste die vor Rodney verstecken. Ich kann ihm ja schlecht sagen, wie dankbar ich dir bin“, meinte er und betrachtete den gold glänzenden Namen des Mannes, dem er sein heutiges Glück verdankte.
    „Nur dank dir hab ich zu Rodney gefunden. Deine Worte waren es, die mich wachrüttelten und dafür schulde ich dir etwas. Also hör zu…“ John räusperte sich, „ich verspreche dir ich werde auf ihn aufpassen und alles in meiner Macht stehende tun, damit er Glücklich ist.“
    Wieder sah sich John verlegen um. Das wirklich letzte was er jetzt gebrauchen könnte, war ein ungebetener Zuhörer. Nicht gerade dann, wenn er einen seiner sentimentalen Momente hatte.
    „Deal?“
    Als wären seine Worte angekommen, wehte der Wind raschelnd durch das dichte Blattwerk des alten Baumes und mit einem Lächeln schlenderte John von dannen.


    Ende


    Da ich bedauerlicherweise bereits 5 Freunde auf tragische Art verloren hab und auch gerne die ein oder andere Blume auf ihren Gräbern ablege und…da diese Geschichte doch rührseliger geworden ist als beabsichtigt, möchte ich sie auch diesen 5 Menschen widmen. Mit dem Versprechen, keinen von ihnen jemals zu vergessen…

    Danke fürs Lesen und vielleicht bis zum nächsten Mal…
    Eure Belanna

  9. #49
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hi du,

    puh, ich bin mir gar nicht so sicher, wo ich jetzt anfangen soll ...

    Okay, ich fange mal bei der Kritik an ... ... zwei Dinge:

    1. Zum Schluss hast du einfach zu schnell gepostet, da kam eine alte Frau wie ich ja gar nicht hinterher. Ausserdem ist damit die Geschichte jetzt schon zu Ende ... und das finde ich gar nicht gut!

    2. Dein Prolog ist eigentlich ein Epilog ... *gg* nicht boese sein, aber ein Prolog steht am Anfang einer Geschichte, der Epilog am Ende ... als Nachsatz.

    So, und das war es auch schon an "Kritik"!

    Aber um noch mal auf Punkt 1 zurueckzukommen, es ist wirklich schade, dass deine Geschichte zu Ende ist, denn das war eine ganz tolle, anruehrende, bewegende, nachdenkliche aber auch einfach sehr gefuehlvolle FF, die ich ohne Weiteres noch ewig weiter lesen koennte.
    Du hast in dieser Geschichte wirklich alle Gedanken der Personen glaubhaft, nachvollziehbar und anschaulich ruebergebracht, ohne jemals den roten Faden zu verlieren. Toll!

    Vor allem die letzten 4 Kapitel hatten es noch mal richtig in sich ...
    erst die Beerdigung, wo man wirklich mit Rodney fuehlen konnte, aber es dennoch nie pathetisch wurde, eine, wie ich finde, nicht ganz einfach Gradwanderung.

    Dann die Sache mit Radek ... ich dachte erst: "Huch, jetzt erzaehlt er es Rodney doch nicht einfach?" Aber du hast wiedermal die Gedankengaenge logisch ruebergebracht, so dass man Radeks Entschluss, Rodney reinen Wein einzuschenken, absolut nachvollziehen konnte. Und man gut, *dass* er es getan hat, sonst waere Rodney vllt nie auf Sheppard zugegangen. Und von unseren Piloten konnte man wohl nicht erwarten, dass er tatsaechlich noch mal den ersten Schritt tut, wenn er nicht mit der Nase drauf gestossen wird.

    Das war dann auch eine total schoene Szene ... am besten fand ich das "Boom, das hatte gesessen!" Herrlich! Yup, ich konnte mir seinen Gesichtsausdruck dabei nur zu gut vorstellen! *gg* Und natuerlich war ich dann ueber das Happy-End total begeistert!

    Die Idee, am Ende noch mal eine Szene zu bringen, die ein Jahr spaeter spielt, fand ich einfach nur klasse. Das rundete die ganze FF noch mal richtig ab. Ich kann nur immer wieder sagen, wie sehr mir diese Geschichte gefallen hat und ich hoffe, dass ich bald mehr in der Richtung von dir zu lesen bekomme.

    Aber eine Sache hat mir dann doch tatsaechlich noch mal - trotz des Happy-Ends - ein wenig die Traenen in die Augen getrieben ... und das war dein letzter Satz. Ich finde es wahnsinnig schoen, dass du diese Geschichte deinen Freunden gewidmet hast. Und ich denke auch, dass man erst dann wirklich stirbt, wenn man vergessen wird, aber deinen Freunden wird das nie passieren, denn du hast klargemacht, dass du immer an sie denken wirst ... und das finde ich einfach sehr schoen. Eine wundervolle Geste.

    LG Chayiana

  10. #50
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    Eine wunderschöne Story
    Bin gerührt wie toll die einzelnen Szenen beschrieben wurden.

    Ich kann nur sagen eine meiner Lieblings Geschichten von den beiden.
    Hab sie regelrecht verschlungen.

    Ich danke dir dafür.

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