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Thema: Wünsch Dir was

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Wünsch Dir was

    Titel: Wünsch Dir was
    Short-Cut: Eine Überraschung und Gespräche
    Spoiler: Fortsetzung von "Lily"
    Character: OC, Sheppard
    Kategorie: PoV
    Rating: PG-13
    Widmung: Ein herzliches Dankeschön an Teleia, die mich unterstützt hat.
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich freuen!


    ---


    Wünsch Dir was


    „Danke für die Information, Carson!“, sagte John und der Arzt nickte.
    „Ist noch etwas?“, wollte er wissen, da der Colonel noch immer am selben Fleck stand.
    „Mir geht nur Lilys trauriger Blick nicht aus dem Kopf. Ich denke, sie wollte Ihnen etwas erzählen, als ich kam!“
    „Könnte sein. Ich hab sie erst nicht erkannt in ihrer Freizeitkleidung. Sie hat übrigens morgen Geburtstag!“, erzählte Carson und da es nichts mehr zu sagen gab, gingen beide wieder ihrer Arbeit nach.


    John ließ sich schnaufend auf seine Couch fallen und trank einen Schluck Wasser. Er hatte mit Ronon noch ein paar Runden gejoggt und der Satedaner war natürlich wieder schneller gewesen als er. Jetzt, wo sich sein Körper langsam entspannte, dachte er wieder an Johnson. Kein Wunder, das sie traurig war. Sie hatte erst vor kurzem eine Kollegin und Freundin verloren. Und so wie es aussah, hatte sie auch nicht Dr. Heightmeyer aufgesucht.
    Die Psychologin hatte ihn schon mehrmals darauf angesprochen, dass sie nach wie vor einige Soldaten nicht aufsuchten. Er hatte dann mit den Teamführern gesprochen und sie gebeten, ihre Leute auf Heightmeyers Angebot hinzuweisen. Aber er konnte die jungen Leute durchaus verstehen.
    Er sprach auch lieber mit seinen Kameraden über seine Ängste und Probleme, als mit einem Psychologen, der diese Sorgen nicht verstehen konnte und eigentlich erwartete von den Soldaten beschützt zu werden.
    John seufzte, machte seinen CD-Player an und ging duschen. Als er sich danach anzog kam ihm eine Idee und kurz darauf verließ er sein Quartier, um zu prüfen, ob er diese verwirklichen konnte.


    Lily saß auf ihrem Bett und las sich den Brief von ihrer Mutter durch. Danny, der die Post ausgeteilt hatte, hatte ihn ihr vorhin, nachdem sie den Balkon verlassen hatte, übergeben.

    `...Alles Gute, mein Kind.
    Wir hoffen, du kannst dort, wo auch immer du bist, ein bisschen feiern.
    Ich werde deinen Lieblingskuchen backen, wir schneiden ihn an deinem Ehrentag an und essen ein Stückchen für dich mit.
    So bist du für uns immer noch hier. Wir vermissen dich, Lily!
    Wünsch Dir was...´


    Ihr liefen ein paar Tränen über die Wange und sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Wer könnte jetzt so spät noch was von ihr wollen?
    Sie kletterte aus ihrem Bett und öffnete die Tür. Davor stand der Colonel und nickte ihr zu. Sie sah ihn fragend an und runzelte die Stirn, als er auf die Uhr blickte und vor sich hin murmelte. Dann blickte er auf und lächelte sie an.
    „Herzlichen Glückwunsch!“, sagte er und hob den Korb hoch, den sie erst jetzt bemerkte. Etwas verwirrt dankte sie ihm und bat ihn herein.
    Er stellte den Korb auf den Tisch, der an der Wand im Zimmer stand und holte zwei Teller heraus, auf denen Kuchenstücke lagen. Außerdem noch eine Kanne und zwei Becher. Dann reichte er ihr eine Gabel und setzte sich auf einen Hocker. Da sie nicht reagierte sah er auf und musste lachen. Ihr verdatterter Blick war einfach goldig.
    „Nun kommen Sie schon!“, meinte er schmunzelnd und sie senkte verlegen den Kopf. Dann nahm sie den Teller und setzte sich gemütlich auf den Sessel ihm gegenüber und probierte den Kuchen.
    „Ist gut!“, nuschelte sie nach ein paar Bissen und John lächelte.
    „Loben Sie die Kantinenköchin. Ich kann nicht backen!“
    Lily grinste und nahm einen Schluck Kaffee zu sich.
    „Danke, Sir!“
    John schüttelte den Kopf. „Nicht Sir. Sehen Sie hier jemanden? Ich bin John!“
    Lily schluckte. „In Ordnung, Sir... John! Entschuldigung!“
    Er drohte ihr gespielt mit dem Finger und widmete sich wieder dem Kuchen.
    Schweigend aßen sie weiter und John stellte seinen Teller schließlich zur Seite.

    „Reden Sie!“, sagte er plötzlich und sah ihr fest in die Augen.
    „Wa...Was?“, fragte sie überrascht und musste woanders hinschauen, da sie seinen Blick nicht standhalten konnte.
    „Wenn Sie schon nicht zu Dr. Heightmeyer gehen oder mit sonst Jemandem darüber sprechen, können ihre Augen nie mehr glücklich sein!“
    Er bemerkte wie ihre Hand zitterte und sie schüttelte den Kopf.
    „Lily, erzählen Sie mir doch einfach, was geschehen ist!“ Seine Stimme war ganz ruhig und sie schloss die Augen.
    ...können ihre Augen nie mehr glücklich sein... Das würde Jessica nicht wollen, dachte sie und seufzte.
    Ihre Augen waren immer noch geschlossen, als sie anfing von der Mission zu erzählen.
    „Außer ein paar Tieren war nichts von irgendwelchen Lebewesen zu sehen gewesen und nachdem wir ein paar Stunden gelaufen waren, entschieden wir uns wieder umzukehren. Das Tor war in einen Tal umgeben von Felsformationen und wir liefen den Hang hinab. Major Greg und Lieutenant Bradley gingen vor uns.
    Jessica berichtete von ihrem Urlaub in Neuseeland, denn sie war erst seit ein paar Tagen wieder auf Atlantis gewesen und wir hatten noch keine Zeit gehabt, darüber zu sprechen. Sie schwärmte von der herrlichen Landschaft und sie erzählte, was man dort alles unternehmen konnte.
    Jessica hat sich dort mit ihrem Freund verlobt und zur Feier des Tages hatte er ihr das Angeln beigebracht. Ihr herzhaftes Lachen hatte durch das ganze Tal gehallt, da es nicht üblich ist so seine Verlobung zu feiern, ihrer Meinung nach. Dann sagte sie, dass sie gleich am ersten Tag etwas gefangen hatte und sie wollte mir zeigen, wie groß der Fisch war. In dem Moment, als ich mich zu ihr drehte, wurde sie getroffen und ihren Blick werde ich niemals vergessen.
    Eine Sekunde glitzerten ihre Augen noch von den schönen Erinnerungen und darauf folgend waren sie leer. Leer und starr. Das Leben war aus ihnen gewichen. Ich habe mich neben sie auf den Boden fallen lassen, um den Schüssen auszuweichen und ihr letzter Blick brannte sich in meinen Kopf ein. Ich war wie versteinert, erst durch Gregs Schreie wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und schoss zurück. Dann trugen wir sie nach Hause!“

    Lily schluchzte auf und verbarg ihr Gesicht unter ihren Händen. John sagte nichts und ließ sie weinen. Er konnte sie gut verstehen.
    „Colonel Sumner“, murmelte John vor sich hin und die junge Frau sah auf. Der Mann, der ihr gegenüber saß, wirkte in sich gekehrt und nachdenklich. Er spürte ihren Blick und sah sie wieder an.
    „Ich habe ihn erschießen müssen...“
    Lily nickte. Im Stargate Center hatte man von nichts Anderem gesprochen, nachdem es von Irgendjemandem in Umlauf gebracht worden war, was eigentlich niemand hätte wissen sollen.
    „...Sumner flehte mich mit seinen Augen um seine Erlösung an. Ich hab darin Hoffnung und Trauer gleichzeitig erkannt und mir ist dabei wieder bewusst geworden, das der Spruch `In den Augen liegt die Kraft der Seele´ richtig ist. Dieser Soldat und Anführer hat mich, als Fremder, in diesem Moment in sein innerstes gelassen und sein wahres Ich gezeigt. Mir wäre es schon so schwer gefallen zu schießen, aber sein Blick; ich konnte es nicht. Und als er das bemerkte, nickte er mir noch einmal zu und schloss seine Augen. Diesen Moment wird man niemals vergessen, aber man muss lernen, damit zu recht zu kommen und da hat mir das Reden geholfen!“

    Bestürzt hatte sie ihm zugehört und wusste nun, warum er so geschätzt wurde. John räusperte sich, packte dann die Sachen wieder in den Korb und stand auf. Auch Lily erhob sich und folgte ihm zur Tür. Bevor sie diese öffnete umarmte sie ihn und er fuhr ihr kurz über ihren Rücken.
    „Danke, John!“, sagte sie und er lächelte.
    „Gute Nacht, Lily! Schlafen Sie gut!“ Dann verließ er ihr Zimmer und als sie ans Bett trat, sah sie auf den Brief ihrer Mutter. Lächelnd zog sie ihren Schlafanzug an und legte sich schlafen.


    Ende



    ----


    Fortsetzung gibt es hier
    Geändert von Kathi90 (17.04.2014 um 22:01 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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  2. #2
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    traurig schön und wunderschön geschrieben Kathie, wahnsinn, wie du das immer machst. Das geht mitten ins Herz!



  3. #3
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Zitat Zitat von Scout Beitrag anzeigen
    traurig schön und wunderschön geschrieben Kathie, wahnsinn, wie du das immer machst. Das geht mitten ins Herz!
    Danke sehr.

    Ich freu mich immer immer wieder, wenn euch meine Storys gefallen und dazu noch berühren.

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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  4. #4
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Nochmal ich. *g*

    Auch der Teil ist wieder sehr gut und wirklich berührend geschrieben.
    Ich persönlich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass John so offen über seine Gefühle redet. Das fällt ihm auch mit seinen engen Freunden schwer. Aber, okay, wie man die Charaktere darstellt ist auch immer etwas Interpretationsfrage und liegt im Ermessen des einzelnen Autors.

    Dann werde ich mal sehen, wie's weiter geht. *g*

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