Titel: Für immer und ewig
Serie: SGU / Anfang Staffel 1
Charakter: Rush
Rating: PG
Anmerkung: Diese Kurzgeschichte ist die Fortsetzung meines Drabbles:
Die Liebe seines Lebens
Sie nimmt eine völlig andere Wendung als in der bisherigen Serie und endet nicht mit einem Cliffhanger. ^^
Disclaimer: Alle entsprechenden Rechte gehören MGM – mir nur die Idee und das Ende.
Rush hatte Tag und Nacht gearbeitet, Theorien aufgestellt, wieder verworfen. Heimlich zahlreiche Tests durchgeführt, von denen aber keiner das erwünschte Ergebnis brachte. Es hatte ihn schon an den Rand des Wahnsinns gebracht, weil die angestrebte Verbindung zur Erde immer und immer wieder vor dem Einrasten des letzten Chevrons abgebrochen war.
Je länger es dauerte, desto unruhiger wurde er. Es kam immer öfters vor, dass er anfing laut herumzubrüllen, wenn wieder einmal einer dieser dummen Leute, die sich völlig zu Unrecht Wissenschaftler nannten, so lieblos mit der Destiny umging. Vor allem hatte dieser Junge keine Ahnung von der zarten Seele dieses Schiffes, die doch schon so lange darauf wartete, umsorgt zu werden und förmlich nach Liebe lechzte, die ihr nur er, er - Rush allein, geben konnte. Oft war er nahe dran gewesen, Eli gewaltsam von den Konsolen wegzuzerren oder ihn am besten gleich zu erschießen.
Eines Tages war es dann endlich soweit. Er hatte eine einigermaßen stabile Wurmlochverbindung aufbauen können. Um auch wirklich keinen Einzigen an Bord ungewollt zurückzulassen, hatte er eine drohende Explosion des Schiffes simuliert und die Menschen waren in Panik in das rettende Wurmloch geflüchtet.
Col. Young, TJ und Lt. Scott waren die letzten gewesen. Young musste natürlich wieder einmal den Colonel herauskehren und wollte trotz der Differenzen, die sie beide in der letzten Zeit vermehrt gehabt hatten, ohne Rush das Schiff partout nicht verlassen. Aber der Wissenschaftler hatte sich standhaft geweigert und damit bewusst den Helden gespielt.
Er, der große Rush, hatte alle überlistet. Er hatte sich quasi „geopfert“, um den anderen die ersehnte Flucht zurück auf die Erde zu ermöglichen. Er hatte bisher gar nicht gewusst, dass er einen so großartigen Schauspieler abgeben würde. Das eben war sie gewesen – die Rolle seines Lebens. Und er hatte sie perfekt gespielt.
Und nun war es vollbracht.
Er konnte den Lohn für die harte Arbeit der vergangenen Wochen, in denen er seinen Körper und Geist bis hart an die Grenzen gebracht hatte, einheimsen. Sein ihm schon lästig gewordener Körper hatte unglücklicherweise ein paarmal versagt und er musste gezwungenermaßen mittendrin eine Pause einlegen. Gerade einmal war er nur kurz davor gestanden, die perfekte Lösung zu finden, als er wieder zusammengebrochen war. Als er danach auf der Krankenstation zu sich gekommen war, entwickelte er einen regelrechten Hass auf seinen Körper für dieses Versagen.
Jetzt waren sie beide endlich allein. Keiner dieser lästigen Menschen mehr. Nur dieses Schiff und er. Die perfekte Einheit schlechthin, die keiner mehr durchtrennen würde. Nun blieb ihnen zusammen alle Zeit der Ewigkeit.
Der Wissenschaftler schlenderte langsam durch die verlassenen Gänge; streckte ab und zu eine Hand aus, um damit liebevoll, ja fast schon zärtlich über die Konsolen zu streichen und betrachtete immer wieder verzückt seine Umgebung. Er schickte seinen Geist auf die Reise, um sich mit seiner Geliebten zu verbinden. Er ließ sich einlullen von den einschmeichelnden Klängen seiner Lieblingsmusik, die er in seinem Kopf heraufbeschwor. Rush blieb immer wieder stehen, schloss die Augen, atmete tief durch und genoss dieses Gefühl der Vollkommenheit.