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Thema: The death walks

  1. #21
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, mein neustes Kapitel spielt noch nicht in Atlantis. Hat aber wie das Vorherige, großen Einfluss auf das Ende der Geschichte.
    Doch keine Sorge, ich hab noch einige Kapitel auf Lager, bevor die Story endet.
    An dieser Stelle wünsch ich noch schnell, viel Spaß beim Lesen und würd mich über eure Meinung wieder mal sehr freun.


    „Ratsherr Kemal, darf ich stören?“
    Der junge Volksdiener Kilov stecke seinen Lockenkopf zur Tür herein.
    Kilov hatte den undankbaren Ruf, stets der Überbringer schlechter Nachrichten zu sein.
    Die anderen Ratsmitglieder warfen ihn deshalb meist, höflich aber bestimmt wieder aus ihren Gemächern.
    Da Kemal den Ratsvorsitz, ihrer vom Volk gewählten Regierung darstellte, war er nun mal für die schlechten Nachrichten die letzte Instanz.
    So wank er den jungen Mann, mit einem aufgesetzten Lächeln zu sich.
    Kilov schlich wie ein geprügeltes Tier, über die handgefertigten Seidenteppiche, welche in Kemals Quartieren auf den Boden lagen. Prunkvolle Wandteppiche und endlose Portraits der ehemaligen Ratsherren, verliehen dem Raum etwas Erhabenes und Uraltes.
    Kemal ruhte zu dieser Tageszeit noch mit der morgendlichen Zeitung beschäftigt, in einem schweren, alten Lehnsessel. Zigarrenrauch zog sich, wie dickflüssige Spinnweben, durch die Luft und ließen Kilov einmal kurz husten.
    Unruhig wippte der junge Mann, auf seinen Zehenspitzen.
    Da er seinen Bericht, nicht von selbst begann, forderte ihn Kemal nach einer kurzen Musterung dazu auf. „Was hast du zu berichten Kilov?“
    Der Angesprochene erschrak förmlich und Kemal musste ungewollt über diese Naivität lachen.
    „Besucher vom Planeten Ranagarr sind eingetroffen, um zu Handeln.“
    Als Kilov diesem Satz nichts mehr hinzufügte, hob der Ratsherr irritiert die Augenbrauen. Anscheinend war der Lockenkopf Kilov, allein wegen seines schlechten Rufes, ohne Meldung zu erstatten, von den anderen Ratsmitgliedern vertrieben worden, denn sonst würde er mit diesem Anliegen nicht Kemal selbst belästigen. Denn er war nicht für die Handelsgespräche, mit den Vertretern anderer Planeten, verantwortlich.
    Nicht das diese Aufgabe von zu geringer Bedeutung wäre, als dass sie das Ratsoberhaupt hätte führen können. Es gab jedoch einen gewählten Volksvertreter, dem die Aufgabe zuteil wurde, Atagra bei diesen Gesprächen zu repräsentieren.
    Und diese Gespräche waren für Atagra lebensnotwendig. Denn der Planet war, was die Vegetation betraf, sehr unwirtlich und bot kaum die Grundlagen, für das menschliche Leben.
    Jedoch besaß der Planet andere Vorteile.
    Die dichte Atmosphäre, mit ihren vielerlei Giften, welche für das wenige grün auf Atagra verantwortlich war, machte seinen Bewohnen das Verstecken im Untergrund leicht.
    Auf Dauer würde der menschliche Organismus, ein Leben an der Oberfläche auch nicht verkraften.
    Die Wraith waren oft in den Orbit um Atagra eingetreten. Ihre Sensoren schafften es gerade durch die Atmosphäre, aber nicht, bis in den Untergrund und fanden daher nie, auch nur eine Spur von Leben.
    So hatten die Atagra es geschafft, sich völlig Autark zu entwickeln und ihre Technologie hätte es mit der, der Wraith durchaus aufnehmen können. Jedoch nicht mit deren Anzahl.
    Dennoch war Atagra ein sicherer Ort, um Kinder großzuziehen und in dieser grausamen Galaxie eine art Paradies.
    „Warum berichtest du mir diese Neuigkeit? Fures ist doch für die Handelsgespräche verantwortlich.“
    Kilov wippte einmal mehr, auf seinen Zehenspitzen. Es schien Kemal, als suche er junge nach den richtigen Worten.
    Atagra war stets sehr vorsichtig, was Besucher von anderen Welten betraf. Denn würde einer dieser Handelspartner sie, wenn auch unabsichtlich, an die Wraith verraten, wäre dies das Ende einer weiteren Zivilisation. Daher war die Wahrung dieses Geheimnisses, stets die oberste Priorität, des für den Handel gewählten Volksvertreter. In diesem falle, Fures Interesse.
    So fanden die Handelsgespräche seit Generationen auf der Oberfläche, in einem weitläufigen Höhlensystem statt und nie hatte einer der Bauern Zweifel daran gehegt, dass die Atagra nicht mit ihrer ganzen Zivilisation in den Höhlen lebten.
    „Die Sache ist die, Rastherr“, begann Kilov schüchtern.
    „Einer der Bauern zeigt Symptome, einer starken Verhaltensstörung. Er wurde aggressiv und verletzte unseren Mittelsmann, den Volksvertreter Fures.“
    Kemals Stirn legte sich in Falten und er lies zur Gänze, von der Morgenzeitung ab.
    „Wie schlimm sind Fures Verletzungen?“
    Kilov druckste ein wenig um die Antwort herum.
    „Die Ärzte behandeln ihn.“
    Der Ratsherr schüttelte irritiert den Kopf.
    „Warum um alles in der Welt, stört man mich dann zu so früher Stunde und auch noch mit solch Belanglosigkeiten?
    Die Bauern der anderen Welten sind primitive und sie leiden unter den ständigen Angriffen der Wraith. Da ist es verständlich, dass ihr Verhalten gestört ist!
    Wenn Fures nicht ernsthaft verletzt und bereits in Behandlung ist, dann ist der Fall für mich erledigt.“
    Mit einer unmissverständlichen Handbewegung deutete Kemal, dem Volksdiener zu verschwinden. Dieser Verneigte sich leicht und schlich zum Ausgang.
    Doch noch bevor Kilov die Quartiere des Ratsherrn verlassen konnte, stürmte ein Ratsmitglied, ohne anzuklopfen und mit sorgenvollem Gesicht, zur Tür herein.
    Kilov, der nicht im Weg sein wollte, schlich schnellstmöglich durch die Tür auf den Gang.
    „Ich verbitte mir dieses ungebührende Verhalten!“ donnerte Kemal los.
    „Bitte verzeiht, aber diese Angelegenheit duldet keine Sekunde Aufschub.“ Damit rechte ihm der untersetzte, grauhaarige Mann einige Unterlagen.
    Kemal nahm, erneut Stirnrunzeln, die ihm gereichten Unterlagen an und überflog den medizinischen Bericht.
    Viele schwer verständliche Fachbegriffe reiten sich an 3-D Darstellungen und bunten Kalkulationsschemen.
    Fragend blickte Kemal den ihm gegenüberstehenden an.
    „Was sagt mir dieser Bericht?“
    Die Miene des Angesprochenen blieb steinhart, als er antwortete. „Volksvertreter Fures wurde von einem Gesandten des Planeten Ranagarr, mit einer Art Virus infiziert. Unsere Mediziner untersuchen den Vorfall noch, aber seit dem Ausbruch bei Fures, hat dieser bereits 9 weitere Menschen infiziert. Die Krankheit breitet sich rasendschnell unter dem Krankenhauspersonal aus. Wir haben das besagte Gebäude unter Quarantäne stellen lassen. Leider ist mindestens ein infizierter Arzt, kurz nach dem Ausbruch mit einem Krankenwagen, zu einer Unfallstelle gefahren. Wir verfolgen ihn jedoch bereits.“

    Nie hätte Kemal geglaubt, dass etwas so kleines wie ein Virus, sein ganzes Volk in derartige Gefahr bringen könnte.
    Die letzte Meldung, welche er erhalten hatte, sprach von 63 bekannt gewordenen Fällen der Infektion. Bisher konnten die Ärzte noch nichts dagegen tun. Die Quarantänemaßnahmen hatten kläglich versagt und die Bevölkerung wurde über alle öffentlichen Medien gebeten, ihre Häuser nicht zu verlassen.
    Eine dringende Ratsversammlung war einberufen worden und seit etwa 30 Minuten stritten die 12 hochrangigsten Ratsmitglieder über die weiteren Vorgehensweisen.
    „Wir sollten die Garde bewaffnen und Sie an jeder Straßenecke postieren. Mit den Infizierten werden wie fertig!“
    „Soll unsere Garde etwa auf Frauen und Kinder schießen? Möglicherweise finden die Ärzte noch eine Lösung!“
    „Doch bis diese Lösung gefunden ist, infizieren sich ständig neue Leute, mit dieser Seuche!“
    „Ich finde auch, wir sollten mit Gewalt vorgehen, um die noch gesunde Bevölkerung zu beschützen!“
    „Die Infizierten stellen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung da und wir sollten dafür sorgen, dass es so bleibt!“
    „Meine Herren, glauben Sie wirklich, dass das Volk, welches diesen Rat gewählt hat es duldet, wenn man ihre Familienmitglieder auf offener Straße tötet?“
    “Ob infiziert oder nicht, der Einsatz der Garde würde auf größten Widerstand in der Bevölkerung stoßen!“
    „Die Quarantäne hat bereits versagt, wenn wir die Garde jetzt nicht einsetzten, bleibt niemand zum Demonstrieren übrig!“
    „Und wenn die Mediziner doch ein Heilmittel finden? Wie rechtfertigen wir dann das Töten unserer Bürger?“
    „Wir hatten zu diesem Zeitpunkt keine andere Wahl, die Menschen werden das verstehen.“
    „Sicher? Wenn man ihre Frau erschießt, anstatt abzuwarten, bis es Heilung gibt, würden Sie das verstehen?
    „Bitte, bitte, meine werten Herren“, unterbrach Kemal die Meinungsverschiedenheiten.
    „Wie erwartet, sind wir nicht einer Meinung.“
    Kemal schritt durch den Ratssaal. Der Marmorsaal, mit seiner schweren, dunklen Holzeinrichtung, wirkte heute noch kälter auf ihm, als es sonst der Fall war.
    „Ich schlage vor, wir schicken die Garde aus, um alle Nichtinfizierten Personen, an Bord der Hashepsto in Sicherheit zu bringen.“
    Ein murmelndes Raunen ging durch den Raum, bis Kemal erneut seine Stimme erhob.
    „Die Hashepsto ist der sicherste Ort in ganz Atagra und wir geben den Ärzten somit genügend Zeit, ein Heilmittel für diese Krankheit zu entwickeln.“

    „Rasherr Kemal!“ ein Unteroffizier der Garde salutierte vor dem Ratsvorsitz. Kemal nickte ihm zu und erwartete dessen Bericht.
    „303 Zivilisten befinden sich an Bord. Unter ihnen auch Wissenschaftler, Techniker und Politiker. Somit sind 130 Personen vermisst, von denen wir, nach den letzten Meldungen, 90 als infiziert bestimmen konnten.“
    Kemal nickte und der Offizier verschwand, nach einem erneuten Salut, von der Brücke.
    Auf Atagra herrschte strenge Geburtenkontrolle.
    Sie konnten ihre unterindische Heimat, nicht nach belieben vergrößern. Die Energie, welche für die momentane Stadtgröße gebraucht wurden, war noch akzeptabel.
    Nicht nur, dass ein Weiterwachsen der Stadt Energiemengen verschlungen hätte, die sie nicht im Stande waren, zu decken, nein, es hätte auch das Risiko enorm erhöht, durch die gestiegenen Energieemissionen vom Orbit aus, mit Sensoren erfasst zu werden.
    Ein Losverfahren entschied, ob eine Familie Kinder bekommen durfte oder nicht.
    Rechnete man die Ärzte und Schwestern noch dazu, welche in Krankenhäuern, verteilt in der Stadt arbeiteten, zählte die Einwohnerzahle nie mehr als 500 Personen.
    Mit 130 Opfern konnten sie leben. Viel weniger, als befürchtet, aber doch zu viele, um Kemal eine weitere Amtsperiode zu bescheren.
    „Lassen Sie mich durch!“
    Kemal konnte auf den Gängen vor der Kommandobrücke, reges Stimmengewirr hören.
    Die Garde eskortierte gerade einen ihrer hochrangigsten Ärzte auf die Brücke der Hashepsto.
    Kemal hoffte inständig, man möge ihm gute Nachrichten verkünden. Doch der Blick des Arztes, belehrte ihm besseres.
    „Rastherr, ich überbringe schlechte Nachrichten“.
    Dr. Mulat reichte ein Klemmbrett weiter, auf dem ein mehrseitiger Bericht befestigt war.
    Wieder zierten Bunte Diagramme die medizinischen Fachbegriffe.
    Kemal hatte sich nie sonderlich, für Medizin interessiert. Ihm hatte man die Feinheiten der Politik, bereits in die Wiege gelegt und er rühmte sich, als stolzer Führer einer ganzen Nation.
    Somit gab er Kopfschüttelnd die Unterlagen an Dr. Mulat zurück.
    „Medizinen war nie mein Spezialgebiet“, kommentierte er Entschuldigend.
    Der Arzt nickte und blätterte auf die letzte Seite des Berichts.
    „Sehen Sie“, bat er dem Ratsherrn an.
    Dieser studierte die wenigen Sätze, die das Ergebnis, der medizinischen Analyse darstellten.
    „Die Vorfahren stehen uns bei!“ flüsterte Kemal entsetzt.
    „Gibt es keine Chance, dass Sie sich irren?“ fragte er vorsichtig an.
    Dr. Mulat schüttelte traurig seinen Kopf. Ihm schien dies alles noch viel näher zu gehen, als dem Politiker.
    Wenn man jetzt Planetar alle Zusammenhänge betrachtet, so stockte auch Kemal das Blut in den Adern.
    Vie viele Planeten wohl betroffen waren? Wie viele hunderte oder gar tausende von Menschen waren infiziert?
    Eine Katastrophe, die sich über das gesamte All ausweiten könnte!
    Und wenn erst einmal kein Menschen mehr übrig waren, würden die Wraith jagt auf die letzte Nichtinfizierten Nahrungsqualle machen. Wie die Hashepsto!
    Kemal konnte dies nicht zulassen.
    „Steuermann!“ schrie er!
    „Berechnen Sie einen Kurs nach Ranagarr!“
    Dann wandte er sich an den Befehlshaber der Garde, sowie an Dr. Mulat.
    „Bringen Sie umgehend alle Ärzte und Schwestern sicher auf die Hashepsto. Wie werden die Ausbreitung der Seuche über die Planeten dieser Galaxie stoppen und wenn wir dafür jeden Infizierten einzeln töten müssen!“

  2. #22
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    uiuiui heftig.
    ich finde, du hast den teil gut geschrieben, bis auf ein paar einzelne rechtschreibfehler, die aber zumindest mich nicht weiters stören.
    interessant war auch die szene mit den ratsmitgliedern und die getroffenen entscheidungen zu lesen.
    alles in allem ein sauberer und flüssiger teil finde ich und dazu noch recht spannend.
    ich freue mich auf eine fortsetzung.
    lg megana

  3. #23
    Chaos-Mediziener Avatar von Carson
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    ich bin auch der Meinung. Gut gemacht.
    Ich weiß zwar noch nicht wie das denen auf Atlantis helfen soll, aber du weißt dass bestimmt. Ich lass mich einfach mal überrachen und hoffe das man die Seuche überlebt.

    dank deiner geschichte habe ich jetzt soger etwas angst Aspirin zu schlucken... O.o



    ~Ever tried. Ever failed. No matter! Try again. Fail again. Fail better.~
    Samuel Beckett

  4. #24
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, ich hab nach einigem Kopfzerbrechen doch einen Anschluss an die letzten beiden Kapitel hinbekommen.
    Dieser Teil hat sich langsamer entwickelt, als zuerst angenommen. Irgendwie hat mir einfach nicht gefallen, was ich da geschrieben hab. Nach vielen Korrekturen hab ich aber doch einen ganz passablen Teil hin bekommen. Hoffe ich zumindest.
    Daher würd ich mich, über eure ehrliche Meinung freun.
    Jetzt aber erst mal, viel Spaß, mit diese verhältnismäßig langen Teil.

    „*Oh, proboha!“ rief Radek Zelenka, als er durch die plötzliche Erschütterung, welche den Boden unter seinen Füßen zum Beben brachte, gegen die Wand geschleudert wurde und sein Trommelfell schmerzhaft auf das Dröhnen der gewaltigen Explosion reagierte, welche durch ganz Atlantis hallte.
    Irgendjemand hatte das Feuer auf die Antiker-Stadt eröffnet!
    Ohne Unterlass schlugen neue Geschosse überall in der Stadt ein.

    Radek war gerade auf dem Weg, zurück in sein Labor gewesen.
    Die Schutzanzugteams hatten begonnen, Lebensmittel zu verteilen und die aufgebrachte Bevölkerung zu beruhigen.
    Irgendwann war Radek die Lust vergangen, untätig auf der Krankenstation zu warten. Die Ärzte waren alle, Scheins mit schrecklich wichtigen Dingen beschäftigt, so dass sich Radek mit seinen aufgewühlten Gedanken alleingelassen vorkam.
    Er wollte etwas tun, irgendetwas ob es nun sinnvoll war, oder nicht! Dieses Warten auf die Absolution machte ihn schier Wahnsinnig!
    Als ob die immer noch andauernde Katastrophe nicht schon genug für einen Tag wäre, so lieferte ihnen hier ein Unbekannter, die Nächste.

    Erneut warf eine Erschütterung, den Wissenschaftler zu Boden. Schmerzerfüllt rieb er sich über seinen Kopf, verwarf aber den Wunsch, nach einer Aspirin sofort wieder.
    Ohne erneut zu stolpern, schaffte es Radek, bis zur Labortür, welche er, durch überbrücken der Stromkreise öffnete. Genau wie Dr. Peter Grodin im letzten Jahr, als sie es zum ersten Mal, mit einem außerirdischen Virus zu tun bekamen.
    Dr. Iori Kinahi und Dr. Alexej Colao, die Kollegen, welche wegen der wenigen Schutzanzüge, vor einigen Stunden im Labor zurückbleiben mussten, suchten Deckung, unter einem der Schreibtische.
    Die Angst stand Beiden im Gesicht geschrieben.
    „Was geht hier vor?“ wimmerte Colao.
    Radek schüttelte seinen Kopf und unter einem gemurmelten, „weis noch nicht“, begann er, auf die Computertastatur einzuhacken.
    Neugierig geworden, verließen seine wissenschaftlichen Kollegen, ihren Unterschlupf und traten auf den Tschechen zu.
    Erneut heulte eine Explosion durch die Gänge der Stadt.
    „Die Wraith?“ spekulierte Iori Kinahi sorgenvoll.
    Colao erwiderte darauf nichts, sondern versuchte vielmehr, Radeks Bemühungen, in den Hauptcomputer der Stadt zu gelangen, zu überblicken.
    „Wir haben bereits versucht, die Sperre des Computers zu übergehen. Ich fand ein Programm, welches das Kraftfeld im Quarantänefall aktivieren sollte, wenn der Stadt ein Angriff droht.“
    Radek stoppte seine Bemühungen und sah seinen Kollegen über die Schulter hinweg an.
    „Warum startete es dann nicht automatisch?“
    Colao wirkte kurz ratlos. „Ich denke, ein ZPM reicht der Stadt wohl nicht, als Energiequelle, um alle Quarantäneunterprogramme zu starten. Momentan werden, “ Colao rief ein Programm, über Radeks Laptop auf, „genau 20 der 51 vorgegebenen Sicherheitsunterprogramme im Quarantänefall befolgt. Der Rest bleibt wegen mangelnder Energie auf der Stecke.“
    „Haben Sie versucht, zu beeinflussen, welche Programme das Sicherheitssystem aktiviert?“
    Alexej nickte, „ja, doch es gelang mir nicht. Wann immer ich ein Unterprogramm deaktivieren wollte, um die Dominanz auf ein anderes Programm zu legen, bekam ich eine Warnmeldung. Sehen Sie!“
    Colaos Finger flogen über die Tastatur und nach wenigen Sekunden erschien eine Warnmeldung auf dem Bildschirm.
    „Der Computer sagt mir also, dass dieses Programm zu wichtig sei, um es zu deaktivieren. Andersherum, also wenn ich versuche, ein inaktives Programm zu starten, kommt diese sinnvolle Meldung. Zum aktivieren dieses Programms, ist die Energieleistung zu gering. Steigern sie das Energieniveau, um den Vorgang, bla, bla, bla. Sie sehen also unser Dilemma?“
    Eine weitere Detonation, ließ die Erde erbeben.
    Radek hoffte, dass die Wohnbereichte und die zentralen Orte, wie der Speisesaal, noch nicht, oder bisher nur geringfügig getroffen wurden. Denn durch die Quarantäne hielten sich dort die meisten Expeditionsmitglieder auf.
    Sie mussten diesen Angriff stoppen und zwar gleich!
    „Sehen Sie eine Möglichkeit, die Kommunikation online zu bekommen?“
    Hoffnungsvoll blickte Radek auf seine beiden Kollegen.
    Von Iori kam nur ein Kopfschütteln. Die Angst hatte ihre Züge erstarren lassen und Radek glaubte nicht, dass sich die Dame, noch auf das Wesentliche konzentrieren konnte.
    Alexej, der wohl seinen ganzen Mut zusammengenommen hatte, um nicht ebenfalls in Panik zu verfallen, überlegte angestrengt.
    Nicht das Radek diese Situation hier kalt ließ. Auch er wüsste jetzt gerne, Colonel Sheppard, Dr. Weir, ja sogar McKay hier, um all ihre Probleme zu lösen. So wie sie es immer taten.
    Doch ihr seit auf euch allein gestellt!
    Mahnte sich Radek in Gedanken.
    Dann kam ihm eine Idee.
    „Die Notfallsendeanlage im Lagerraum!“
    Colao verneinte dies sogleich.
    „Erstens wissen wir nicht, ob einer von uns heil dorthin kommt, Zweitens, bis wir die Frequenz des Angreifers herausgefunden haben, ist von Atlantis nicht mehr viel übrig und Drittens, was wenn es wirklich die Wraith sind?“
    Von Dr. Kinahi kam ein kurzes Wimmern.
    Zelenka war sich bewusst, dass Dr. Colaos Aussagen, durchaus alle ihren Sinn ergaben. Doch was war die Alternative? Nichts tun und zu warte, bis sie alle Starben?
    Nein, nicht schon wieder! Nicht noch einmal nichts tun!
    „Ich werde gehen, sie können ja hier bleiben, wenn ihnen danach ist.“
    „Bitte seien Sie vernünftig Radek, Sie könnten dabei umkommen!“
    Radek schluckte und versuchte seine nächsten Worte, so Heldenhaft klingen zu lassen, wie irgend möglich. „Sterben müssen wir alle einmal.“
    Damit stürmte er aus dem Labor.

    Radek kannte sich und seine Grenzen sehr gut. Er war weder stark, noch war er ein Held.
    Wie die meisten Wissenschaftler, hatte er den grossteil seines bisherigen Lebens, in geschlossenen Räumen und vor Computern verbracht.
    Diese Aktion hier, stand nicht nur im grasen Kontrast zu dem, was er sonst in solchen Situationen tat, sondern auch zu seiner ganzen Lebenseinstellung an sich.
    Im Gegensatz zu Rodney McKay hatte Radek nie den Wunsch verspürt, als Mutig oder Heldenhaft angesehen zu werden. Rodney dagegen, erwartete besonders von Sheppard, dass dieser jede noch so kleine Tat seinerseits rühmte und den Rest des Tages verbrachte der Wissenschaftler dann stets damit, mit dieser Tat, vor allen Andern zu prahlen.
    Radek war da ganz anders und doch, lief er jetzt, hier und heute, unter Einsatz seines Lebens, durch den Bombenregen eines feindlichen Schiffes.
    Nicht viele Türen versperrten ihm den Weg, in den Lagerraum.
    Dieser hatte leider auch schon mal bessere Tage gesehen. Die Deckenverkleidung hatte einiges abbekommen und war an manchen Stellen, bereits zu Boden gefallen.
    Vorsichtig bahnte er sich einen Weg, durch die Trümmer und die vielen Kisten.
    Ein Stoßgebet gen Himmel schickend, der Sender möge noch intakt sein.
    Radek schob eine Hand voll Schutt, vom Deckel der schweren Metallkiste. Diese lies sich verhältnismäßig leicht öffnen, jedoch hatte der Tscheche dann seine liebe mühe damit, den schweren Apparat draus hervor zu holen.
    Schnaufend mobilisierte er noch einmal seine ganzen Kraftreserven, als der Notsender, leichter als erwartet, nachgab.
    Verwirrt erkannte er neben sich, Dr. Colao, welcher ebenfalls mit angefasst hatte. Ein Lächeln umspielte ihrer beider Lippen.
    Endlich stand der Sender vor ihnen.
    „Wir sollten es zuerst, auf allen uns bekannten Standartfrequenzen versuchen“, schlug Zelenka vor.

    „Ratsherr Kemal“, meldete sich eine verwunderte Stimme und der Ratsherr drehte sich in seinem Kommandosessel, zu dem Kommunikationsoffizier um.
    „Was gibt es?“ fragte er streng.
    Der junge Offizier schüttelte erst verwirt den Kopf und überprüfte seine Daten erneut. Dann wandte er sich, an den Ratsherrn.
    „Wir empfangen eine Nachricht. Sie wird nicht auf unseren Standartfrequenzen gesendet, stammt jedoch ohne Zweifel, aus der Stadt unter uns.“
    Kemal überlegte. Die Möglichkeit, dass dort unten noch jemand war, der nicht unter der Seuche litt, bestand immer. Doch er würde kein Risiko eingehen.
    „Weiterfeuern und die Nachricht ignorieren“, befahl er der Crew.
    „Ratsherr?“ meldete sich Dr. Mulat.
    Kemal gab ihm mit einer Handbewegung die Erlaubnis zu sprechen, doch ihm war klar, was der Arzt im sagen wollte und dies würde er nicht mit einer Antwort würdigen.
    „Bitte Ratsherr, überdenkt eure Entscheidung. Ihr seht doch selbst, wie hoch entwickelt diese Kultur sein muss, wenn sie eine Stadt wie diese geschaffen hat. Vielleicht, ist ihren Ärzten eine Lösung eingefallen, die wir nicht fanden.“
    Mulats Einwand schaffte es immerhin, des Ratsherrn Aufmerksamkeit zu erwecken. Dennoch verwarf er diese Idee sogleich wieder.
    „Unsere Sensoren melden, dass sich in der Stadt Infizierte befinden. Mehr brauch ich nicht zu wissen.“
    „Aber was könnte es schaden, ihren Ruf zu beantworten?“
    Kemal überlegte. Wieder hatte der Dr. Recht.
    Natürlich würde Kemal ein Heilmittel gegen diese Krankheit begrüßen. Sie könnten in den Untergrund zurückkehren, ohne dass die Wraith es merkten und weiter ein friedliches Leben führen. Die Atagra wären nicht zu einem Leben auf der Flucht verurteilt.
    Doch er hatte Mulats Bericht gelesen. Ein Gegenmittel herzustellen, dürfte auch außerhalb der Möglichkeiten dieser Welt liegen. Dennoch…
    „Gut, ich will mit ihnen reden.“

    „Wir erhalten eine Antwort?“
    Die Wissenschaftler waren gleichermaßen verblüfft, wie erfreut. Gespannt, was sie wohl jetzt erwarten würde, hielten sie unwillkürlich den Atem an.
    „Hier spricht Ratsherr Kemal. Mit wem spreche ich?“
    „Gott sei gepriesen, es sind nicht die Wraith“, kam es von Dr. Colao.
    Auch Radek verspürte Erleichterung, doch noch kannten sie den Grund nicht, weshalb dieser Ratsherr einen Angriff auf Atlantis gestartet hatte und selbst wenn, die Einzige, der Radek es zutrauen würde, die Verhandlungen über die Einstellung der Aggressionen ihnen gegenüber zu einem Erfolg zu führen, wäre Dr. Weir.
    Radek schluckte, dann begann er, immer in der Hoffnung, man möge die Panik und Ungewissheit nicht all zu deutlich in seiner Stimme hören.
    „Ratsherr Kemal, hier spricht Dr. Radek Zelenka. Wissenschaftler hier auf Atlantis. Also ich würde gerne erfahren warum…also warum sie uns angreifen.“
    Trotz Radeks Bemühungen, zitterte seine Stimme und in diesem Moment, hasste er sich dafür, nicht Mutiger zu sein.
    Statisches Rauschen, dann erneut die Stimme von Kemal.
    „Diese Krankheit, unter welcher auch ihre Leute leiden, wurde von einer fremden Welt, mit durch unser Sternentor gebracht. Viele unserer Bevölkerung sind daran erkrankt. Wir konnten bisher kein Heilmittel dagegen entwickeln. Mein Chefmediziner hat jedoch die Möglichkeit geäußert, dass ihr uns in eurem Verständnis für Medizin voraus sein könnten.“
    Der Ratsherr schwieg und das statische Rauschen erfüllte wieder den Lagerraum.
    Was sollten sie drauf antworten? Wenn ein Heilmittel die einzige Chance darstellte, dass dieser Kemal das Feuer auf sie nicht wieder eröffnete, so waren alle in der Stadt so gut wie tot.
    Doch Radek wollte nicht aufgeben! Wenn dieses Volk hoch entwickelt genug war, um zu interstellaren Reisen fähig zu sein, könnte ihr Problem durchaus gelöst werden.
    „Ratsherr Kemal, wir haben Blutproben der Betroffenen untersucht. Unsere Ärzte glauben, sie wären durchaus in der Lage ein Gegenmittel herzustellen.“
    Colao blickte Radek verwirrt an.
    Dieser deutete ihm lediglich, still zu sein.
    „Wir wissen von welchem Planeten dieser Virus ausging und wir haben die Basis isoliert, auf welcher das Virus in seiner jetzigen Form aufgebaut wurde. Uns fehlen jedoch noch die genauern Informationen, über die zusätzlichen Mittel, welche für das Virus verwendet wurden. Wenn wir also mit Hilfe ihres Schiffes zu dem Planeten flie…“ Radek wurde abrupt unterbrochen.
    „Das können Sie sich sparen. Wir waren bereits dort und unsere Ärzte konnten die Bestandteile des Virus bereits studieren.“
    Radeks Miene erhellte sich schlagartig. Das klang wie gute Neuigkeiten! Die ersten, die er heute gehört hatte.
    „Rastherr Kemal, ich muss gestehen, dass das in meinen Ohren wundervoll klingt! Ihre und unsere Ärzte werden in Kooperation bestimmt ein Gegenmittel entwickeln können!“
    „Das glaub ich weniger, Dr. Zelenka.“
    Schlagartig war die gute Stimmung wieder auf dem Nullpunkt.
    „Bis auf eine Komponente des Virus, könnten wir alle anderen Synthetisch herstellen. Die fehlende Komponente jedoch, liegt wohl auch außerhalb ihrer Fähigkeiten.“
    Kemal schwieg kurz. Die nächsten Worte vielen ihm sehr schwer. Sie bedeuteten nicht nur den Untergang für die Rasse, dieses Planeten, sondern auch, für die Seine.
    „Da wir uns Außerstande sahen, ein Gegenmittel herzustellen und die Seuche sich bereits über 15 Planeten ausgebreitet hat, blieb uns keine andere Wahl. Wir haben die infizierte Bevölkerung, von 3 Welten bereits ausgelöscht. Sie werden die 4. gesäuberte Welt sein.
    Ich bitte sie nicht um Verständnisse und Vergebung für unser tun. Wir haben nur keine andre Wahl.“
    „Bitte Ratsherr Kemal, geben sie unseren Ärzten ihre Informationen und ein paar Stunden Zeit. Ich bin sicher, sie finden eine Möglichkeit, den letzten Bestandteil des Virus zu…“ Erneut wurde Radek mitten im Satz unterbrochen. Wäre diese Situation nicht so brenzlig gewesen, dann hätte Radek, sich über Kemals Benehmen beschwert.
    „Ihre Ärzte könnten alle Zeit der Welt haben und doch würde es an dem Ergebnis nichts ändern. Denn die Rebil haben Wraith DNA zur Herstellung des Virus verwendet.“


    * Der Ausruf, >Oh, mein Gott!< auf Tschechisch

  5. #25
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Hi
    Ich bin neu hier und gerade auf deine Story gestossen.
    Hat wirklich was von Resident Evil, obwohl ich den Film gar nicht kenn
    15 Planeten, oh man das ist viel.
    Aber dieser Ratsboss ist ja schon krass. 10 Leute infiziert und darum gleich 200 Leute umbringen?!
    Und sie würden sie ja einfach dort verhungern lassen und dann wäre es ja vorbei, oder nicht?

    Das mit der Wraith DNA versteh ich jetzt aber nicht ganz. Brauchen die das jetzt oder was hat es sonst damit zu tun?

    Schreib schnell weiter.

  6. #26
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, jetzt hab ich endlich ein weiteres Kapitel fertig und Radeks große Stunde rückt näher.
    Viel spaß beim Lesen!

    „Und?“ fragende Blicke hafteten auf dem jungen Arzt.
    „Im Grunde genommen“, begann Dr. Steffens und räusperte sich kurz. „nun, es ist nicht direkt Wraith DNA.“
    Als er diesem Satz nichts mehr hinzufügte, ahnte Radek Zelenka bereits, dass die unausgesprochenen Worte Dinge waren, die niemand hören wollte.
    Vor wenigen Stunden war es ihm und Dr. Alexej Colao gelungen, ein vorläufiges Einstellen, der aggressiven Handlungen, durch das Schiff des Ratsherrn Kemal, auf Atlantis auszuhandeln.
    Ihre Bitte, den Ärzten hier in der Stadt, die von Dr. Mulat gewonnenen Informationen und etwas Zeit zur Verfügung zu stellen, war nicht zuletzt, von Mulat selbst unterstützt worden.
    Kemal schien ihm sehr zu vertrauen oder es lag schlicht und ergreifend daran, dass sich auch Kemal insgeheim Heilung und einen Sieg über diese Krankheit erhoffte.
    Letzten Endes war Radek der Grund egal, der Kemals Meinung nachhaltig geändert hatte. Wichtig war nur, dass sie im Moment sicher waren und die Forschungsergebnisse hatten wieder Hoffnung in allen geschürt.
    Der sprichwörtliche Silbersreifen am Horizont.
    Doch Marc Steffens Blick, welcher gesengt auf dem Bildschirm mit den Ergebnissen ruhte, versprach nichts Gutes.
    „Anscheinend ist es den Rebil einst gelungen, einen lebenden Wraith, für ihre Forschungsarbeit in die Finger zu bekommen.
    Sie benutzten jedoch nicht seine DNA, wie die Atagra Ärzte dies Glaubten. Ihre Forschung und ihre Kenntnisse im Bezug auf die Wraith sind gering.
    Durch unserer hoch entwickelte Technologie und unser Wissen über die Wraith, dass wir uns in den zahlreichen Begegnungen mit ihnen, aneignen konnten, gelang es mir und meinen Kollegen herauszufinden, was die Rebil mit der ursprünglichen Wraith DNA geschaffen hatten.
    Ihren Medizinern gelang es, einige DNA-Strängen zu isolieren.
    So konnten sie, einige der für die Wraith typischen Eigenschaften, isolieren und sie ihrem veränderten Antiker-Betäubungsmittel beifügen. Sie wollten sich diese Fähigkeiten zunutze machen und haben dabei übersehen, dass die Nukleoide der fremden DNA eine für den Menschen gefährliche Veränderung im Gehirn zur Folge haben.“
    „Sie reden von Veränderungen im Gehirn?“ mischte sich Dr. Colao ein. Bisher hatte er wie alle Anderen stumm, der Erklärung des Mediziners gelauscht. Stolz hätte er behaupten können, alle medizinischen Zusammenhänge begriffen zu haben, doch all diesen Berichten zum Trotz, hatte der Arzt noch mit keiner Silbe, eine Heilungschance erwähnt.
    Auch Radek, der sich zwischen all den Ärzten etwas deplaziert vorkam und lieber in irgendeiner Weise, einen Betrag leisten wollte, anstatt abzuwarten, hob fragend die Augenbrauen.
    „Die Infizierten“, begann dieses mal Dr. Spencer, „zeigen ein sehr irrationalen Verhalten. Sie sind, sobald sich der Wirkstoff in ihrem Blutkreislauf befindet und ins Gehirn gelangt, zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Je mehr Zeit nach der erstmaligen Infizierung vergeht, desto schlimmer werden die Auswirkungen. Immer mehr Bereiche im Gehirn, schalten sich ab. Nach der von uns bereits genannten Frist von 48 Stunden, ist es nicht möglich, den angerichteten Schaden noch zu reparieren. Dann werden unsere Leute im Torraum nur noch von den primitivsten Instinkten geleitet.“
    „Was bedeutet, dass sie übereinander herfallen und sich irgendwann gegenseitig töten werden.
    Wie Zombies.“
    „Gott bewahre“, hörte man eine flüsternde Frauenstimme aus der Menge, der in weiß gekleideten Personen.
    Entsetzen hatte sich auf allen Gesichtern breit gemacht. Die Hoffnungen, welche die neuen Daten vor wenigen Stunden noch dargestellt hatten, waren endgültig zerschlagen.
    „Eine Frage.“ Radek zog kurz noch einmal alle Aufmerksamkeit auf sich.
    Dr. Steffens nickte den Tschechen zu.
    „Sie haben mit keinem Wort erwähnt, ob ihnen diese Daten bei der Entwicklung eines Heilmittels helfen können, oder nicht.“
    Steffens bewunderte den Wissenschaftler. Trotz dieser aussichtslosen Situation, gab er nicht auf. Hinterfragte alles, was er nicht auf Anhieb verstand. Immer in der Hoffnung, er könnte noch etwas verändern.
    Aber hier gab es nichts mehr, das man verändern könnte. Zumindest nicht im positiven Sinne.
    „Rein theoretisch helfen uns die Daten durchaus. Wenn sie uns jetzt noch einen Wraith liefern, dann sollten wir ein Gegenmittel in der verbleibenden Zeit, herstellen können.“
    Das hatte gesessen.
    Natürlich hatte Radek mit einer Antwort in dieser Form gerechnet. Er war zwar kein Mediziner, aber sein IQ war dennoch hoch genug, um die Situation zu begreifen und alle Informationen diesbezüglich richtig einschätzen zu können.
    Die Antwort passte ihm nur nicht.
    „Ihnen ist klar, dass wenn ich diese Nachricht an den Ratsherrn Kemal weiterleite, nicht nur wie sterben werden, sondern die Bevölkerung jedes mittlerweile infizierten Planeten?“
    Ein verächtliches schnauben war zuhören. Dr. Spencer musterte den Tschechen mit wütendem Blick. „Selbstverständlich ist uns das klar! Glauben sie etwa, uns lässt das kalt? Wenn sie eine Idee haben, dann schlage ich vor, sie nennen sie uns!“
    Schweigen machte sich in der Krankenstation breit.
    Radek konnte die Blicke der Anderen fast spüren. Sie alle warteten auf einen Vorschlag seinerseits.
    Warum um alles in der Welt war McKay jetzt nicht hier? Das wäre ein großer Auftritt für den Kanadier geworden. Rühmte er sich doch immer damit, in bisher allen schwierigen Fällen, zur Lösung beigetragen oder selbst eine brilliante Idee gehab zu haben.
    Warum nur kam es Radek so vor, als ob heute alles an ihm hinge? Als unterstütze ihn sonst niemand, da alle bereits aufgegeben hatten?
    Ein Seitenblick auf Colao zeige ihm, dass dieser Ratlos, den allen Anschein nach, so faszinierenden Fußboden begutachtete.
    Warum ich? Seufzte Radek in Gedanken.
    „Wie viel Zeit haben wir“, und mit diesen Worten klopfte er seinem wissenschaftlichen Kollegen auf die Schulter, „um uns eine Lösung einfallen zu lassen?“
    Steffens und Spencer sahen einander verwirrt an.
    „Wenn wir die Zeit der ersten Infektion nehmen, die vergangenen 9 Stunden abziehen und in diese Rechnung miteinbeziehen, dass wir mit den Tests und den Experimenten noch mindestens 12 Stunden brauchen, haben sie grob einen Tag für eine Lösung, inklusive der Gefangennahme eines lebenden Wraith.“

  7. #27
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    Wow, starke Fortsetzung.
    Der arme Radek, da kommt nach ganz schön was auf ihn zu...
    Auf jeden Fall haben sie jetzt erstmal einen ganz schön engen Zeitplan.
    Stabile Storyline, guter Satzbau und die Charaktere getroffen. Was wünscht sich das Leserherz mehr?
    Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  8. #28
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Und wieder ein neuer Teil.
    Viel spaß damit!


    „Ein Virus?!“
    Iori Kinahi blickte die beiden Männer mit großen Augen, über den Rand ihrer Brille hinweg an.

    Seit nunmehr 3 Stunden saßen die Wissenschaftler, welche seit beginn der Quarantäne die einzigen im Labor waren, an der Lösung eines unlösbaren Problems.
    Viel hatten sie darüber diskutiert, wie man als nächstes vorgehen sollte.
    „Wir brauchen auf jeden Fall die Hilfe des Militärs, wenn wir auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, einen Wraith zu fangen“, hatte Colao von Anfang an klar gestellt.
    Dies war ein Fakt, den niemand hätte widerlegen können. Doch viel Spielraum ließ die stadtweite Quarantäne nicht.
    „Wenn die Ärzte, die eingesperrten Soldaten mit Schutzanzügen ausstatten, dann bekommen wir vielleicht auch Zugriff, auf die Waffenkammern.“
    „Daran hab ich auch schon gedacht“, kommentierte Radek Colaos optimistisch klingenden Redefluss.
    „Doch wenn wir die Quarantäne nicht aufheben können, stecken wir dann den Wraith, wenn wir einen haben, in einen Schutzanzug und führen in brav in die Krankenstation? Wie stellen sie sich das vor? Ein Wraith würde sich niemals kooperativ uns gegenüber verhalten. Sobald wir gezwungen wären, auf ihn zu schießen, wäre der Schutzanzug, würden wir ihn denn in so einen bekommen, nutzlos werden und keine Tür würde sich mehr für uns öffnen.
    Ich glaube kaum, dass ich sie daran erinnern muss, das man nicht alle Türen von Hand öffnen kann.“
    Radeks ernste Worte ließen den dicklichen Wissenschaftler betreten schweigen.
    Erst Dr. Kinahis Worte, brachen die drückende Stille im Raum.

    „Ja, ein Virus“, bestätigte diese ihren beiden Kollegen.
    „Versteh ich nicht so recht“, gestand Colao ungeniert.
    Iori lächelte kurz, wurde sich dann aber der mangelnden Zeit und dem Ernst der Situation schlagartig wieder bewusst.
    „Ich meine ein Computervirus.“
    „Ein interessanter Ansatz, bitte erklären sie uns ihre Idee genauer“, bat Radek.
    Ein kleines Lächeln konnte sie sich doch nicht verkneifen, als Iori das Quarantäne-Sicherheitsunterprogramm des Hauptrechners der Stadt öffnete. Selten waren ihre männlichen Kollegen, so an ihren Vorschlägen interessiert gewesen und ein klein wenig, genoss sie diesen Moment.
    „Wie sie wissen meine Herren, ist es uns nicht möglich, Einfluss auf die laufenden Sicherheitsprogramme zu nehmen. Wenn wir ein Virus ähnliches Programm entwickeln, dass uns den Zugriff über das Unterprogramm geben würde, könnten wir bestimmte Teile der Stadt, von der Quarantäne befreien.
    Die Zeit ist momentan unser größter Feind. Je weniger Arbeit wir damit haben, die Soldaten zu befreien und die Waffenkammern zu öffnen, desto mehr Zeit bleibt für die Gefangennahme des Wraith.“
    Die beiden Herren nickten tonlos, aber anerkennend, als Iori mit ihrer Präsentation fertig war.
    „Wir werden das Militär so, in einem Bruchteil der von uns geplanten Zeit, über den momentanen Status aufgeklärt haben und sie werden mit Kemal einen Plan für unser Wraith Problem schmieden können! Hervorragen Dr. Kinahi!“ lobte Alexej.
    „Auf die Gefahr hin, das pessimistische Schlitzohr zu sein, selbst wenn es uns gelänge, dieses Virusprogramm zu schreiben und es als Trojaner in den Hauptcomputer zu laden…
    Ich meine, wir haben nicht einmal zugriff auf den Hauptrechner. Die Quarantänemaßnahmen schützen ihn und der Torraum ist voll von unseren Freunden, die gerade keine Skrupel hätten, uns anzugreifen und zu verletzen.“
    Wieder war es Radek, der den Bemühungen seiner Kollegen zum Trotz, ein plausibles Gegenargument einbringen musste.
    Wie er es hasste, in solchen Momenten Recht zu haben.
    Warum konnte es nicht einfach mal einen leichten Ausweg geben?
    Radek lies hörbar, seinen Atem entweichen.
    „Solange uns nichts besseres einfällt, möchte ich, dass sie Beide dieses Virusprogramm entwickeln. Ich werde mit Dr. Steffens reden. Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, wie wir ungehindert in den Kontrollraum gelangen können.“

    „Ich habe ihnen bereits gesagt“, begann Dr. Steffens erneut. „Alles was die Infizierten lange genug außer Gefecht setzen könnte, um so einen Plan wie den ihren durchzuführen, würde sie gleichzeitig töten!“
    Radek hob beschwichtigend die Hände und schenkte dem Dr. ein aufgesetztes Lächeln.
    „Schon gut, ich hab sie beim ersten Mal verstanden, als sie mir diese Zusammenhänge geschildert haben. Ich dachte nur, weil sie die verminderten Gehirnaktivitäten der Infizierten angesprochen haben, dass dort der Schlüssel zur Ausführung unseres Plans liegen könnte.“
    Die Worte des Tschechen brachten Marc zum nachdenken.
    Ja, im Grunde genommen war der Wissenschaftler auf eine interessante Theorie gestoßen und erneut bewunderte Steffens seinen Gegenüber.
    „Daraus könnte man was machen“, murmelte Marc und seine Aufmerksamkeit galt erneut den gesammelten medizinischen Daten.
    „Die Infektion schränkt sie zwar nicht in ihrer Bewegung ein, dennoch ist ihre Wahrnehmung gestört. Wenn sie Rauchbomben einsetzen, sich dann leise und gebückt du den Raum bewegen, dann könnte es klappen.“
    Freudig strahlte Steffens Dr. Zelenka an.
    Dieser konnte das lächeln jedoch noch nicht so recht erwidern.
    Zu viele Dinge an diesem Plan konnten noch schief gehen.
    „Sie sind nicht besonders optimistisch?“ erkundigte sich Steffens, als er Radeks Zurückhaltung bemerkte.
    Radek hob und senkte die Schultern. Er war weder Optimist, noch Pessimist.
    „Ich bin Realistisch, Dr. Steffens.
    Wenn der Rauch sich verzogen hat, ist die Peron oder die Personen, welche in den Gateraum eindringen, so gut wie erledigt.
    Das wäre noch nicht einmal das schlimmste Szenario!
    Wenn sich auch nur ein Infizierter, in direkter Nähe der Tür aufhält, wir der uns angreifen, bevor wie die Rauchbomben werfen konnten.“
    „Aber es ist ein Plan. Der einzige und beste, den wir haben. Wir sind es unseren Freunden im Torraum schuldig, ihn zumindest zu versuchen.“ Es gelang Marc nicht wirklich, Radeks Stimmung zu heben.
    Dann wurde es dem jungen Arzt schlagartig bewusst!
    Wie hatte er nur so blind sein können?
    Seit er von Carsons Infizierung gehört hatte, war er doch stets in dem Glauben gewesen, alles würde von ihm und seiner Forschung abhängen.
    „Sie glauben, alles was geschieht läge in ihrer Verantwortung?“
    Eine Frage oder eher eine Feststellung? Radek wusste es nicht, doch er nickte.
    „Sie könne das Gegenmittel nur herstellen, wenn ich ihnen eine Wraith bringe.
    Wenn ich unseren gefährlichen Plan nun einfach so genehmige, dann muss ich unter anderem Dr. Colao mit in den Gateraum schicken.
    Wie könnte ich einem Soldaten diesen Plan vorschlagen, mit dem Wissen, dass er nur daran teilnimmt und sterben könnte, weil ich keine bessere Idee hatte?
    Ich bin Wissenschaftler! In meiner Position sollte ich keine Entscheidungen treffen müssen, die über Leben und Tot bestimmen!
    Selbst wenn ich diese Entscheidung vor einem Gericht rechtfertigen könnte, mit meinem Gewissen lässt sich das nicht so einfach regeln!“
    All die Sorgen, die Wut und die Verzweiflung übermannten Radek in diesen einen Augenblick.
    Er fühlte sich so leer, so entsetzlich Hilflos!
    Marc Steffens konnte diesen Mann, der gerade wie ein Häufchen Elend vor ihm saß, nur zu gut verstehen. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, stand er auf und umarmte den Tschechen.
    Noch vor wenigen Stunden waren sie nichts weiter als flüchtige Bekannte gewesen. Man hatte sich hier und da mal getroffen, sich vielleicht sogar gegrüßt, doch mehr nicht.
    Und jetzt, hier in diesem Augenblick teilten sie so viel mehr!
    Die Ungewissheit über das, was morgen sein würde, genauso wie die Bürde, welche das Schicksal auf ihren Schultern abgeladen hatte.
    Nein, egal was kommen würde, sie würden es von jetzt an gemeinsam tragen.
    Nicht an einem Menschen allein sollte so eine Entscheidung hängen. Im Grunde genommen, sollte kein menschliches Wesen jemals so eine Entscheidung treffen müssen. Doch wie so oft, gab es keine Wahl. Keinen Ausweg, der ihnen das noch kommende abnehmen würde.
    Nichts, nur ein geflüstertes Versprechen „wir stehen das gemeinsam durch!“

  9. #29
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Tolle Story.
    Hab nur ne Frage: Haben sie keine DNA von einem Wraith den sie mal gefangen genommen hatten?
    Nur schade das Lorne nicht mitspielt, aber unser Tscheche in der Hauptrolle ist auch toll.

    LG
    Dummheit ist die Abwesenheit von Intelligenz,
    die zu oft abwesend ist.

    Errare humanum est

  10. #30
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    Wieder eine sehr stabile und emotionsgeladene Fortsetzung, sehr schön.
    Warte gespannt auf die Fortsetzung *zappel*

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  11. #31
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    wie immer zwei tolle teile.
    es ist interessant, einmal die wissenschaftler und ärzte als helden zu sehen und zwar als solche, die auch einmal verzweifeln und angst haben, anstatt immer die "tollen" militärs, die scheinbar unerschrocken in jede gefahr gehen.
    nicht dass ich etwas gegen sheppard und lorne habe, gott bewahre
    aber es ist mal ne abwechslung.

    du verbaust dir aber auch jede lösungsmöglichkeit, oder hast du *hoffentlich* schon eine idee, wie sie aus der katastrophe rauskommen?
    ich freu mich auf ne fortsetzung,
    lg megana

  12. #32
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Also, erst einmal wieder ein Dankeschön für all die Feedbacks.
    Und keine Sorge, Major Lorne darf auch noch mitspielen! Zwar noch nicht in diesem Teil, aber sein großer Auftritt kommt auch noch.
    Nun viel Spaß, mit dem nächsten Teil.


    „Sie wurden über die Situation aufgeklärt?“ Dr. Steffens musterte den jungen Major.
    Da ihnen die Zeit davon lief und die Stunde Null immer näher rückte, war die Entscheidung,
    Dr. Kinahis Plan zu versuchen, die einzige Option geblieben.
    So hatte Marc ein Team zusammengestellt, welches in Schutzanzügen Militärangehörige aus der Quarantäne befreite. Diese Prozedur erwies sich als recht Zeitaufwändig, da man die Leute erst finden und sie dann mit Schutzanzügen zum Kontrollraum bringen musste.
    Radek und Alexej, welcher sich als Techniker für diese Mission freiwillig gemeldet hatte, warteten nun mit Marc zusammen, bis die ersten Soldaten ausgerüstet bereit standen.
    Um sowenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken, bestand die Gruppe nur aus zwei Soldaten und Dr. Colao.
    Der Major, ein netter junger Mann, der unter dem Schutzanzug noch immer seine Freizeitkleidung trug, hörte auf den Namen Dwayne Kobschätzky.
    Er hatte sich mit einem Wraith-Betäuber bewaffnet. Zwar mit dem Wissen, dass er mit dieser Waffe nicht viel gegen die Infizierten auszurichten vermochte, aber besser als gar nichts.
    Der zweite Mann, war ein dunkelhäutiger Lieutenant, der stets Firo gerufen wurde, so da kaum einer seinen richtigen Namen kannte. Dieser Herr hatte es allerdings bereits in den Speisesaal geschafft, als sich die Stadt aus Sicherheitsgründen abriegelte. Er trug bereits die typischen Militärklamotten.
    Colao nagte nervös an seinen Fingernägeln.
    Ihm war klar, dass wenn etwas schief gehen würde, er in bestem Fall nur infiziert, im schlimmsten Falle aber bereits von seinen früheren Freunden getötet werden konnte.
    „Wird schon gut gehen“, versuchte Steffen ihn aufzumuntern.
    „Warten Sie es ab Alexej, wenn wir erst ein Gegenmittel haben, werden Sie als Held gefeiert!“ gab Radek zu bedenken und klopfte seinem Freund auf die Schulter.
    „Können wir?“ Die Stimme des Majors klang streng, aber siegessicher.
    Noch einmal schluckte Alexej schwer, dann trat er hinter die beiden Soldaten, die so hoffte er, wussten, was sie taten.
    „Hier noch einmal der Plan. Firo wirft die Rauchbomben. Sie Dr. sie bleiben dicht bei mir und wir bewegen uns gebückt, so schnell wie möglich Richtung Kontrollzentrum.
    Firo Sie werden dann folgen. Wir halten die Infizierten so lange auf, bis sie mit dem Überspielen des Virus fertig sind.
    Im besten Falle, ist dann noch genügend Rauch vorhanden, dass wir noch unentdeckt sind und auf dem gleichen Weg wieder fliehen können.
    Wenn dies nicht so sein sollte, dann werden wir warten, bis unsere Leute hier draußen ein Gegenmittel für uns haben. Klar so weit?“
    Major Kobschätzkys Stimme hätte keinen Widerspruch geduldet und so bejahten alle diesen Plan.
    „Gut, die Herrn Doktoren dürfen sich dann zurückziehen.“
    Radek uns Marc setzen sich die Helme ihrer Schutzanzüge wieder auf und verschwanden mit einem letzten, leicht besorgten Blick, hinter dem sich schließenden Schott.

    Mit einem schier überlautem Geräusch, öffnete sich die Tür zum Gateraum, für das Team und mit einem mechanischen klirren, rollten die Beiden Rauchbomben in die Mitte des Raumes.
    Eine weitere wurde zielsicher die Treppe nach oben, auf den Gang vor den Kontrollraum geworfen.
    Gebückt schlichen sie sich, an der Wand entlang, in den großen Raum.
    Der weiße Rauch waberte wie Nebel durch die Luft und wäre Alexej nicht dich hinter dem Major durch die Tür gekommen, er hätte sich wohl nicht zu Recht gefunden.
    So folge er einfach, dem bestens ausgebildeten Offizier und ohne einem Infizierten zu begegnen, erreichten sie den Treppenansatz.
    Der Schutzanzug verschlang jedes ihrer Geräusche und Alexej hätte nicht einmal sagen können, ob er jetzt schlich, oder einen Krach, wie eine Elefantenherde verursachte.
    Major Kobschätzky warf eine weitere Rauchbombe direkt in den Kontrollraum und den sich dort befindenden Virusträger die Sicht zu nehmen.
    Mit einer Hand wank der Soldat den Wissenschaftler an sich vorbei, in den Kontrollraum.
    Alexejs Herz klopfte wie noch nie in seinem Leben.
    Nicht einmal der Angriff, des feindlichen Schiffes vorhin, oder die Ankunft eines Wraith Schiffes hatten ihm so viel Angstschweiß fühlen lassen, wie jetzt.
    Seine Knie zitterten und für einen Moment fühlte er sich nicht wirklich imstande, ihren Plan durchzuführen. Am liebsten hätte er kehrt gemacht und wäre zurück in das Labor gelaufen.
    Nur Mut, die zählen alle auf dich! Sagte er sich in Gedanken, während er mechanisch einen Fuß vor den anderen Setzte.
    Unterhalb der Konsole blieb der Major stehen. Alexej nickte ihm kurz zu und schloss seinen mitgebrachten Laptop an.
    Die übergroßen Handschuhe, welche teil des Schutzanzugs waren, erschwerten ihm seine Arbeit jedoch ungemein.
    Plötzlich sprang der Major neben ihm auf, stieß ihn beiseite und warf eine Person mit sich zu Boden. Entsetzt erkannte Colao das Gesicht von Elisabeth Weir, die von Kobschätzky zu Boden gedrückt wurde.
    Sie hatte den Soldaten trotz des Rauches bemerkt, als sie gegen ihn stieß.
    Dwayne betete still, dass kein andere Infizierter über sie beide stolpern würde, oder seine Aktion gar erkannt hatte. Waren sie noch intelligent genug, nach den Eindringlingen zu suchen, oder sie als solche zu erkennen?
    Stumm wehrte er sich gegen Dr. Weir Versuche, sich zu befeien und dabei behielt er den neben ihm knienden Wissenschaftler im Auge.
    Ihre Mission musste erfolgreich sein, egal was aus ihnen drei hier wurde, das hatte er sich geschworen.
    Von einem entfernten Winkel des Raumes aus, drang ein Schrei zu ihnen vor.
    Firo?!
    Der Lieutenant war auf den infizierten Ronon gestoßen, als er versuchte, den Treppenabschnitt zu sichern, um später seinen beiden Kameraden einen Fluchtweg offen zu halten.
    Als Alexej den Schrei vernahm, stoppte er in seiner Tätigkeit. Das Blut schien in seinen Adern gefroren zu sein und wenn in sein Herz jetzt unter der Anstrengung kollabiert wäre, es hätte ihn nicht gewundert.
    Das Programm, welches ihnen die Kontrolle über bestimmte Teile der Stadt wiedergeben sollte, lief bereits. Noch ein paar zusätzliche Minuten und es wäre erfolgreich in den Hauptcomputer geladen worden.
    Nur noch ein paar Minuten!
    Dies waren Alexejs letzte klare Gedanken, bevor er von den Beinen nach hinten gerissen wurde.
    Der Rauch hatte sich zum größten Teil gelichtet und sein roter Schutzanzug leuchtet förmlich im Raum.
    Eine Faust traf ihn direkt in die Magengrube! Er röchelte und versuchte, sich dem Einfluss seines Peinigers zu entziehen. Doch ein weiterer Schlag traf mit unglaublicher härte auf seinen Brustkorb und schickte ihn zu Boden.
    Die Luft blieb ihm weg!
    Panisch blickte Alexej sich um, in der Hoffnung, der Major würde ihm noch zur Hilfe eilen.
    Eine weitere Gestallt, durch den verbleibenden Nebel, waren ihre Gesichter immer noch verhüllt, trat an ihn heran.
    Wider schlug und trat man auf den am Boden liegenden Mann ein, der hilflos versuchte, sich zu schütze!
    „Hilfe“ schrie er verzweifelt in sein Funkgerät!
    Infiziert werde war eine Sache gewesen, doch so brutal zugerichtet zu werden, eine andere.
    „Bitte helft mir doch!“ schrie er in seiner puren Verzweiflung noch einmal!
    Dann beugte sich die Person, welche bis vor kurzem noch nach ihm getreten hatte, in sein Blickfeld und riss ihm den Schutzhelm vom Kopf.
    „Colonel Sheppard“, flüsterte Colao leise.
    Ein unnatürlich wirkendes Grinsen zog sich über Sheppards Gesicht, als dieser erneut ausholte und mit einem Schlag Alexejs Nase brach.
    Blut lief dem Wissenschaftler über das Gesicht und der Schmerz lies ihm übel werden.
    Die Realität verschwamm immer wieder vor seinen Augen und nichts hätte sich Alexej jetzt mehr gewünscht, als in die süße schwärze der Bewusstlosigkeit abtauchen zu können.
    Verschwommen nahm Alexej noch wahr, wie sich John Sheppard das Blut von seiner Faust leckte, die ihm gerade die Nase gebrochen hatte.
    Mit dem nächsten schlag, übermannte ihn der Schmerz wie eine welle und spülte ihn in die schwärze fort.

  13. #33
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Ich freue mich auf Lorne das kannst du mir glauben.^^
    Aber wie du aus dieser Geschichte wieder rauskommen willst frag ich mich echt.
    Freue mich auch eine Fortsetzung.

    lg
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    Errare humanum est

  14. #34
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    way, was tust du mir an??
    jetzt haben sie es da hin geschafft und dann so was, ich sehs schon kommen, sie sterben alle
    oder was willst du dir sonst aus dem ärmel schütteln um sie zu retten.
    ausgerechnet ronon und shepp, dass musste sein, oder?
    klar, sonst wärs ja net spannend
    ich bin gespannt, welche rolle lorne spielt, rettet er sie und wird zum helden?
    wär schön
    also bis zum nächsten mal,
    lg megana

  15. #35
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    So, endlich ein neues Kapitel. Ich bin damit, zwar nicht 100% zufrieden damit, aber besser hab ichs nicht hinbekommen.
    Viel Spaß beim lesen.

    „Hat es funktioniert?“ Marc Steffens blickte Radek Zelenka neugierig über die Schulter, als dieser versuchte, Zugriff auf den Hauptcomputer zu bekommen.
    Ein lächeln huschte über das Gesicht des Tschechen.
    „Ja, so wie es aussieht, konnte Alexej das Programm erfolgreich überspielen. Ich muss es nur noch starten und dann sollte es uns möglich sein, das Quarantänesicherheitsprogramm zu steuern.“
    Radeks schlanke Finger huschten blitzschnell über die Tastatur.
    In freudiger Erwartung, dass nun alles weitere so ablaufen würde, wie sie es planten.

    „Dr. Steffens!“ meldete sich eine Stimme über Funk.
    Marc aktivierte sein Funkgerät. „Was gibt es?“ hakte er nach.
    „Wir haben einen Hilferuf von Dr. Colao aufgefangen. Anscheinend wurden sie entdeckt, denn bisher hat es keiner von ihnen zurück geschafft.“
    Radek unterbrach seine Arbeit und schluckte schwer. Kurz hatte er den Klos in seinem Hals vergessen, der sich seit Alexejs freiwilligen meldens, für diese Mission dort gebildet hatte.
    Das wissen, dass sein Freund um Hilfe geschrieen hatte und er nichts hatte tun können, um ihm zu helfen raubte ihm fast den Atem. Schuldgefühlte nagten an ihm.
    Erst Marcs beruhigende Worte schafften es, Radeks aufgewühlte Gedanken wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren.
    „Dr. Colao wusste was er tat, als er in den Kontrollraum ging. Sein Mut war ja auch nicht vergebens. Wir können die Soldaten befreien und uns auf die Such nach einem Heilmittel machen. Wir werden ihn zurückholen. “
    Radek schüttelte jedoch verneinend den Kopf.
    „So einfach ist das nicht. Er hat um Hilfe geschrieen, verstehen Sie?
    Da drinnen ist etwas ganz gewaltig schief gelaufen!“
    „Das ist nicht ihre Schuld. Wir brauchen Sie hier, und ihr Freund Dr. Colao wusste das.
    Reißen Sie sich zusammen.“
    Steffens hatte versuchen wollen, den Wissenschaftler aufzumuntern. Doch dieser hatte soviel Angst davor, einen Fehler zu machen, der möglicherweise jemandem das Leben kosten könnte, dass er all die anderen Leben, die von einem Heilmittel abhängig waren, kurzzeitig ganz vergaß.
    Den ganzen Tag hinweg, war es Radek Zelenka gewesen, der verzweifelt jedem der dem Aufgeben nahe war, klar zu machen, wie viele Leben auf dem Spiel standen und jetzt, verließ ihn sein Mut und seine Entschlossenheit, wegen dieses Rückschlags?
    Auch wenn dieser Alexej Colao ein Freund Radeks war, verdammt auch alle anderen Personen im Torraum waren Freunde oder zumindest Bekannte des Tschechen.
    Nicht nur er bangte um das Leben, von für ihm bedeutsamen Menschen.
    „Ich bin Arzt, glauben Sie mir wenn ich ihnen sage, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass trotz des anfänglichen Schreckens und des Hilferufes, ihr Freund lediglich infiziert wurde.
    Ich weiß, das klingt im ersten Moment dennoch schrecklich, aber bedenken Sie, es bleiben uns noch 21 Stunden für ein Heilmittel. Das ist eine durchaus realistische Zeitspanne.“
    Aufmunternd legte Marc, Radek die Hand auf die Schulter.
    Ein Lächeln bildete sich auf Radeks Lippen.
    Ja, der Arzt hatte vollkommen Recht.
    Jetzt in Depressionen zu versinken, wo doch die Möglichkeit eines Heilmittels greifbar, näher war, als jemals zuvor.
    Das war nicht drin!
    Schließlich gab es in der Galaxie genügend Wraith und so dürfte es nicht schwer sein, einen von denen zu finden. Die Soldaten würden das schaffen, da war er sich sicher!
    Bisher hatten sie stets eine Lösung gefunden und noch jedes Problem in den Griff bekommen.
    Auch über die Wraith hatte sich ein beachtliches Wissen angesammelt, auf das sie zugreifen konnten.
    Fehlten nur noch die Helden, wenn auch ohne Colonel Sheppard.
    Dennoch hätte Radek nie an dem Können, der anderen Soldaten hier gezweifelt.
    John Sheppard war zwar der ranghöchste Offizier, der in Atlantis auf militärischen Gebiet das sagen hatte, doch auch Rodney McKay hatte in seiner Abteilung das Sagen, und trotz seiner überheblichen Arroganz, niemand wäre so genial wie er, glänzte auch stets der Rest der Wissenschaftler.
    Jeder einzelne Mensch, welcher diese Mission in die weit entfernte Pegasus Galaxie angetreten hatte, war einer der Besten unter den Besten.
    Mit einem Anflug von Stolz und Siegesgewissheit klapperte die Tastatur unter Radeks Fingern.
    „Ich aktiviere das Programm…jetzt!“
    Marc beobachtete interessiert, wie sich Zahlenkolonnen auf den Bildschirm aneinander reihten und dutzende von Informationen fast zeitgleich die Aufmerksamkeit des Wissenschaftlers beanspruchten.
    Plötzlich öffnete sich eine Meldung, die alles überlagerte und die Unterprogramme, welche Radek gerade alle aufgerufen hatte, in den Hintergrund drängte.
    „Nein, nein, nein!“
    Erst klang Radeks Ruf entsetzt, dann verzweifelt!
    Der Tscheche schlug die Hände vor den Mund und beobachtete mit, vor Schrecken geweiteten Augen, das Geschehen auf dem Bildschirm.
    „Was ist los? Funktioniert es nicht?“
    Marc erhielt keine Antwort.
    „Radek, was ist passiert?“ fragte er nach und in seiner Stimme klang Angst mit.
    Sekunden der Anspannung zogen sich förmlich zu Stunden.
    Dr. Steffens hatte angespannt, seinen Atem angehalten und beobachtete den kreide bleichen Dr. Zelenka mit immer weicher werdenden Knien.
    Was war nur passiert?
    Langsam lies Radek seine Hände wieder senken. Untätig saß er auf seinen Stuhl und starrte ohne unterlass auf seinen Laptop. Unfähig das gerade erlebte in Worte zu fassen.
    In den wenigen Minuten, die er gebraucht hatte, um das Virenprogramm zu starten, hatte er ihre Lage von Gefährlich zu vollkommen Hoffnungslos rotieren lassen.
    Sein ganzer Körper fühlte sich taub an und Dr. Steffens hektisch, besorgte Stimme, drang kaum zu ihm durch.
    Vorbei.
    Es war vorbei. Aus und vorbei!
    „RADEK!“
    Marcs Schrei, ließ alle im Raum hellhörig werden.
    Neugierig, sammelten sich alle Anwesenden um die beiden Männer und den Computer.
    Erst jetzt registrierte Radek, wie viele Augenpaare sie gespannt anblickten und dass er die Situation noch keines Wortes gewürdigt hatte.
    Es war Vorbei und es war seine Aufgabe, diese Nachricht zu verkünden.
    „Das Programm hat nicht so funktioniert, wie wir es uns eigentlich gedacht hatten…“
    „Spannen Sie uns nicht länger auf die Folter, raus mit der Sprache!“ verlangte Dr. Spencer.
    Radek schluckte seine Trauer hinunter und wischte so unauffällig wie möglich, einmal über seine feuchten Augen.
    „Das Programm sollte uns, sobald es erst einmal im Hauptrechner wäre, die Kontrolle über die einzelnen Quarantäneprogramme verschaffen, damit wir entscheiden können, welches Sicherheitsprogramm wir aktivieren. Um das zu erreichen, sollte unser Virus den Antiker-Computer davon überzeugen, dass die Kontamination auf den Kontrollraum beschränkt und keine Gefahr für den Rest der Bevölkerung darstellt.
    Uns ist jedoch ein Fehler unterlaufen.“
    Noch einmal pausierte Radek.
    „Das von uns entwickelte Programm hat den Hauptcomputer fälschlicherweise suggeriert, die Seuche wäre eliminiert. Was zur folge hat, dass die Quarantänemaßnahmen komplett aufgehoben wurden und nicht wieder initialisiert werden können.
    Wir haben gerade den Infizierten den Weg in die Stadt geöffnet.“

  16. #36
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    meine güte, es sieht wohl doch aus, als ob sie nicht überleben würden, zumindest im moment
    bin gespannt, wie du da einen ausweg finden wirst.
    mach nur weiter, war gut geschrieben
    lg megana

  17. #37
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Oh mein Gott!!!*schrei*
    Was tust du da?!
    Wie willst du das Chaos nur wieder unter Kontrolle bringen????
    Ich will jetzt wirklich mal langsam wissen wie unser Radek diese ganze Krise abwendet. Ich persönlich wüsste jetzt keinen Ausweg mehr.
    Schreib schnell weiter, freue mich auf die Fortsetzung.

    lg
    Dummheit ist die Abwesenheit von Intelligenz,
    die zu oft abwesend ist.

    Errare humanum est

  18. #38
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Also ich denke, dieses Kapitel ist mir recht gut gelungen. Ich hoffe ihr habt beim Lesen genauso viel Spaß, wie ich beim schreiben.
    Feedback ist wie immer erwünscht.


    Das hier war Irrsinn!
    Mit seit Stunden wachsender Ungeduld, schritt Evan Lorne durch sein Quartier.
    Der Ausbruch der unbekannten Krankheit im Gateraum, welcher zur Quarantäne geführt hatte und welcher ihn und den Rest der Bevölkerung dieser Stadt in ihren Räumlichkeiten eingesperrt hatte, war schon einen ganzen Tag her.
    Die Ungewissheit, über den derzeitigen stand der Dinge machte in Verrückt!
    Vor endlos vielen Stunden, so schien es Lorne, war ein in Schutzanzug gekleideter Arzt gekommen und hatte mehrere Beutel mit Notrationen verteilt.
    Dieser stand jedoch, zu sehr unter Zeitdruck, als dass er dem Major all seine Fragen hätte beantworten können.

    „Unser Außenweltteam hat einen Krankheitserreger einschleppt, “ hatte ihm der Arzt, mit einer Gleichgültigkeit erzählt, als zitiere er nichts bedeutenderes als den Wetterbericht.
    „Seien Sie unbesorgt, alle auf der Krankenstation arbeiten fieberhaft an einer Lösung. Im Handumdrehen ist die Quarantäne aufgehoben und alles wieder beim alten.“

    So gern Evan den Worten des Arztes Glauben geschenkt hätte, er zweifelte doch sehr daran. Jetzt, da die letzte Meldung Stunden her war, schienen seine ersten Zweifel gerechtfertigt.
    Wieder einmal aktivierte Evan sein Funkgerät, und zum hundertsten Mal, so schien es dem jungen Soldaten, bekam er keine Antwort. Wenn sie sich wenigstens melden würden, ihm wäre wesendlich wohler zu mute, wenn er wüsste, dass noch jemand da war, der nur zu beschäftigt wäre, um mit ihm zu reden. Aber nicht einmal das war der Fall.
    Gedankenverloren schlenderte er, die Hände in den Hosentaschen, durch seinen Raum, auf den Schreibtisch zu.
    Er hatte versucht zu Lesen, seinen letzten Bericht zu überarbeiten und seinen Tetris Rekord zu verbessern. Alles hatte er versucht, um sich abzulenken, um die Zeit des untätigen Wartens hinter sich zu bringen. Nichts hatte funktioniert. Mehr als eine Stunde am Stück, hatte er sich auf nichts Nebensächliches konzentrieren können.
    Immer wieder waren seine Gedanken gewandert. Er hatte sich sämtliche Szenarien ausgemahlt, die passiert sein könnte. Eines schlimmer als das Andere.
    Doch ohne nähere Informationen, waren diese Schreckensszenarien so unrealistisch, wie ein Horrorfilm, dem sie entsprungen zu sein schienen.
    Entweder hatte er deutlich zu viele, dieser Filme gesehen, oder die beklemmende Enge dieser vier Wände machte ihn paranoid!
    Auch dieser Angriff, unter dem Atlantis vor einigen Stunden erbebte, hatte ihm zu denken gegeben.
    Wieso griff jemand Atlantis genau in diesem Moment an?
    Wer griff Atlantis überhaupt an?
    Als erstes waren ihm die Genii als Angreifer durch den Kopf gegangen. Denn sie hätten das beste Motiv gehabt.
    Doch alsbald war ihm klar geworden, dass sie aus dem All bzw. aus der Luft bombardiert wurden. Somit vielen die Genii aus und Evans Überlegungen tendierten weiter in Richtung der Wraith.
    Die Wraith jedoch, schloss er nach wenigen Minuten ebenfalls aus, denn sie hätten ihren Transporter benutzt und sicher keinen Menschen in dieser Stadt zurückgelassen. Dafür waren ihre >Nahrungsvorräte< seit dem erwachen aller, zu sehr geschrumpft und da er auch Stunden nach dem einstellen des Feuers noch wohl behalten hier war, viel ihm niemand mehr ein, den er als Bedrohung für Atlantis einstufen könnte.
    Wieder drehte er aufgewühlt, eine weitere Runde durch sein Quartier.
    Warum kam den niemand, um sie hier rauszuholen? Man hatte diese Stadt angegriffen! Verdammt, dabei brauchten die Zivilisten doch Hilfe von den Militärs!
    Bestimmt, so dachte er, war es Sheppard zu verdanken, dass wer auch immer sie unter Beschuss genommen hatte, sein Ziel noch einmal überdacht hatte.
    Ja, Sheppard hatte diesen Typen bestimmt schon in den Hintern getreten und war jetzt sicher dabei, mit Dr. Beckett zusammen ein Heilmittel für den besagten Virus zu finden!
    Anders konnte es sich der junge Major nicht vorstellen.

    Abrupt blieb Evan stehen. Hatte er sich das nur eingebildet?
    Dieses leise Geräusch, war es von seinen überreizten Nerven produziert, oder teil der Realität?
    Ein Geräusch so leise, dass er es im Nachhinein nicht zuzuordnen vermochte. Doch im ersten Augenblick, war es ihm bekannt vorgekommen.
    Wütend über den zu schnell entwichenen Gedanken, der in Bruchteil einer Sekunde dieses Geräusch benannt hatte, schlug er sich mit der Faust leicht gegen die Stirn.
    Konzentrier dich! Rief er sich in Gedanken zu Recht.
    Um den verlorenen Gedanken vielleicht doch wieder einzufangen, machte er einen Schritt rückwärts, um zu der Stelle zurück zu kehren, an dem er ihm durch den Kopf gegangen war.
    Erschrocken zuckte Evan zusammen!
    Mit allem hätte er jetzt gerechnet, aber damit nicht!
    Wieder rasten seine Gedanken!
    Mit dem fast schon alltäglichen, surrenden Geräusch, hatte sich die Tür seines Quartiers, für ihn geöffnet.
    War die Quarantäne etwa vorbei?
    Anscheinend hatte man alle Probleme beheben können und das Warten war vorbei.
    Sicher würde bald eine Durchsage von Dr. Weir kommen, die ihnen die Unbedenklichkeit für eine Rückkehr in die Stadt bescheinigte.
    Gespannt trat Lorne auf den Gang hinaus.
    Niemand war zusehen.
    „Achtung!“
    Wieder zuckte Evan Lorne kurz zusammen, als endlich eine Stimme durch die Lautsprecher der Stadt hallte. Nicht wie erwarten, die von Dr. Elisabeth Weir oder von Colonel Sheppard.
    Nein, er brauchte einen Moment, der Stimme ein Gesicht zu geben.
    Dr. Zelenka!
    Der Wissenschaftler mit dem leichten Akzent, der stets unter der Fuchtel von Dr. McKay stand.
    Angespannt wartete Lorne, bis sich die Stimme des Wissenschaftlers erneut, über die unhaivolle Stille der Stadt erhob.
    „Die sich im Kontrollraum befindenden infizierten Personen, haben durch einen fehlgeschlagenen Plan unsererseits, Zugang zum Rest der Stadt erlangt. Bitte gehen Sie alle umgehend ein ihre Quartiere und verriegeln Sie die Türen!“
    Eine andere Stimme, welche Evan nicht bekannt war, sprach, nun da Dr. Zelenka schwieg.
    „Bitte beachten Sie, das Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen! Zusätzlich ist zu erwähnen, dass nach der Infizierung, bis zum Ausbruch der Krankheit, mindestens 20 Minuten liegen.
    Die Infizierten sind nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Sie benehmen sich irrational und extrem gewalttätig!“
    „Bewahren Sie Ruhe, wir kümmern uns um das Problem“, fügte eine weitere unbekannte Männerstimme hinzu.
    „Ach und alle Militärangehörige sollten sich bitte umgehend im Juper Hangar melden!“ fügte Dr. Zelenka aufgebracht hinzu.
    Dann wurde es wieder Still.
    Fürs erste hatte Major Lorne genug gehört.
    Die Situation hatte sich verschlechtert. Auch wenn er nicht geglaubt hätte, dass das noch möglich wäre.
    Viele seiner unbeantworteten Fragen waren auch nach dem Funkspruch geblieben.
    Selten hatte er einen Arzt oder Wissenschaftler so sparsam mit Erklärungen umgehen sehn, wie in diesem Moment.
    Sonst redeten sie meist wie Wasserfälle und hatten stets das unglaubliche Geschick an den Tag gelegt, jeden mit ihren konfusen Erklärungen durcheinander zu bringen.
    Warum mussten sie sich in dieser Situation nur so zurückhalten?
    Lieben gern hätte er jetzt eine dieser langatmigen Reden gehört, die ihn meist peinlich berührt nachfragen lassen mussten, was die Wissenschaftler nun eigentlich damit sagen wollten.
    Doch wer würde seine Antworten bekommen! Wäre er erst einmal im Hangar, würden sich seine Fragen bestimmt alle beantworten lassen.
    Evan lief zurück in sein Quartier und zog in Windeseile seine Stiefel an.
    Ohne weitere Zeit zu verschwenden und sichtlich dankbar, dass er endlich aus seinem Quartier befreit, an der Lösung ihres Problems mithelfen konnte, lief er mit langen Schritten zum Hangar.

    „Gleich haben wir es geschafft!“ flüsterte Marc, der zusammen mit Radek so leise wie möglich durch die Gänge der großen Stadt schlich.
    Sie hatten die Soldaten in den Jumper Hangar geschickt, ohne vorher darüber nachzudenken, dass dieser Raum recht weit entfernt von der Krankenstation lag.
    David Spencer, der den zweien hatte Mut zusprechen wollen, vertrat die Theorie, dass die Infizierten nicht mehr in der Lage waren, die Transporter zu nutzen.
    So schlichen die beiden Herrn Doktoren leise und zügig, durch die Gänge zu einem der Transporter. Dieser vermochte sie zwar nicht, in die unmittelbare Nähe des Hangars zu bringen, dennoch war es nach Radeks Berechnungen, den Virusträgern nicht möglich, in der kurzen Zeit, die sie seit dem Ausfall der Quarantäne hatte, zu Fuß bereits in diesen Teil der Stadt vorgedrungen zu sein, in dem die Shuttlerampe lag.
    Sobald sie den Transporter benutzt hatten, würden sie sich in vorübergehender Sicherheit befinden.
    Als die Männer gerade um eine weitere Ecke bogen, kam der Transporter am Ende des Ganges in Sicht.
    Ein grossteil der Anspannung wich aus ihren Körpern. Sie hatten es hier her geschafft, ohne Konfrontation mit einem Virusträger!

    Als hinter ihnen ein Geräusch erklang, blieben sie sofort stehen!
    Starr und unbeweglich hofften sie, sich das nur eingebildet zu haben, doch als sich das Geräusch wiederholte, ließ das Adrenalin in ihren Adern sie schwindlig werden.
    Schritte!
    Sie näherten sich unaufhaltsam!
    Dann verstummten sie abrupt und ihnen wurde klar, dass die betreffende Person, direkt hinter ihnen stand.
    Ein Mitarbeiter aus dem Labor?
    Ein Arzt oder eine Schwester die sich entschlossen hatten, doch mitzukommen?
    David?
    Radeks Hände zitterten und ein Seitenblick zu Marc zeigte ihm, dass es dem Arzt nicht anders erging. Der hatte die Augen geschlossen und die Hände zu Fäusten geballt.
    Sollte er sich umdrehen?
    Radek hatte nicht den Mut dazu. Nicht in diesem Moment, nicht jetzt, nicht hier.
    Nicht in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zustande zu bringen, sah er sehnsüchtig den Gang hinunter, zu dem Transporter.
    Er war nicht mehr als 20, vielleicht 25 Schritte von ihnen Entfernt und doch außerhalb ihrer Reichweite.
    Wieder näherte sich die Person hinter ihnen, Schiritt für Schritt.
    Radeks Herz klopfte bis zum Hals.
    Sollten sie weglaufen?
    Auch Marc verspürte ein Kribbeln, welches sich seine Wirbelsäule hinauf schlängelte und dafür sorgte, dass sich jedes noch so kleine Haar auf seinem Rücken aufrichtete.
    Als die Angst ihn vollkommen übermannte, packte er Radeks Arm und zog ihn mit sich herum, öffnete mit allem verbleibenden Mut seine Augen und…
    Hätte sie am liebsten gleich wieder geschlossen!
    Vor einer Sekunde war noch der Gedankte >renn< durch ihre Köpfe gegeistert.
    Jetzt war jede Flucht zwecklos.
    Radeks Lippen formten Stumm den Anfang eines alten Gebetes, als er Marcs Hand fest und zittrig in der Seinen spürte.
    Wehrlos ergaben sie sich ihrem Schicksal, als der ehemalige Runner Ronon mit einem überbreiten Lächeln weiter auf sie zu schritt…

  19. #39
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    wow, evan in action, gefällt mir. bin gespannt, ob er zur lösung des problems beiträgt. hoffe ich doch sehr.
    am besten hat mir die szene in lornes quartier gefallen, wo er über die wissenschaftler nachdenkt. fand ich gut.
    und dann der schluss bevor sie sich umdrehen.
    man, ich hab glaub ne halbe minute nicht mehr geatmet und mir sind die haare zu berge gestanden und ein schauer nach dem anderen ist mir über den rücken gelaufen, als marc und zelenka das geräusch hörten
    bitte schreib bald weiter, ja?
    lg megana

  20. #40
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Standard

    Juhu mein Lorne ist dabei.
    Ich fand, wie Megana auch schon sagte, die Szene in seinem Quartier auch super. Absolut toll beschrieben, genau wie der Moment in dem Radek und der andere ein Geräusch gehört hatten.

    Aber das kannst du jetzt langsam wirklich nicht mehr tun, einen nach dem anderen einfach infizieren. Wer soll denn bitte dieses Problem noch lösen???
    Ausser Lorne fällt mir im Moment ausser dem anderen Wissenschaftler (gibt es überhaupt noch einen? ) niemand mehr ein.

    Freue mich total auf eine Fortsetzung, du schreibst sehr spannen.

    lg
    Dummheit ist die Abwesenheit von Intelligenz,
    die zu oft abwesend ist.

    Errare humanum est

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