Titel: Twilight Life
Autor: Rijan
Short-Cut: warte bis du aufwachst...
Kategorie: Torture, Drama, Violence
Rating: PG-12, später Rated!
Author's Note: Forscherdrang hat nicht nur gute Ergebnisse
Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment.
All Rights Reserved. -> Idee nix desto trotz von mir Serienfremde Figuren basieren auf meinen Ideen und gehören mir *G*
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Dank an halessa für das Bild
Twilight-Life
Sein Körper war mit klebrigem Schweiß bedeckt.
Er hatte geträumt, dass die Wraith ihn auf einer noch unbenannten Welt aufgegriffen hatten. Selbst im Traum hatte er den Übertritt von physischer Existenz in den entmaterialisierten Zustand und wieder zum Körperlichen Zustand als unangenehm empfunden und nach seinen zahlreichen Reisen zwischen den Welten war die Abneigung sich zu Entmaterialisieren geblieben. Es war ein Notfall, wie schon so oft, der ihn aus der Vertrautheit von Atlantis gerissen hatte. Als er sich über den Verletzten beugte, hatte er sich allein geglaubt. Der Stunner hatte ihn überraschend hinterrücks getroffen und er war haltlos zu Boden gestürzt, nur um wieder unsanft hochgerissen zu werden. Einer der Wraith war ihm dabei so nahe gekommen, dass er sein entspanntes Gesicht sehen konnte, aber auch das Entsetzen in den eigenen Augen.
Der Stunner lähmte das Opfer vorerst nur auf motorischer Ebene – soweit war er bei seinen Untersuchungen und durch Berichte der Crew auch schon gekommen. Er hatte sich aber sehr gewünscht diese Erfahrung nicht am eigene Leib zu machen.
Sämtliche Nervenbahnen wurden durch den Strahl derart gestört, dass sie dem Wunsch, dem Befehl sich zu bewegen nicht mehr nachkommen konnten. Scheinbar wurden die Nervenkanäle überlastet, sodass die Botenstoffe wie zum Beispiel Adrenalin, das die schnelle Flucht vorbereitete, und die elektrischen Impulse zwischen dem motorischen Zentrum im Cerebrum und den einzelnen Extremitäten, nicht mehr ankamen. Er war auf physischer Ebene taub. Er konnte nicht einmal die Unebenheiten des Bodens über den sie ihn schleiften wahrnehmen.
Nun lehnte er schwitzend da, fuhr sich zitternd und geschwächt übers Gesicht, durch die Haare, atmete; hatte ein Gefühl wie Spinnweben über Gesicht und Körper. Er sah kaum etwas. Übelkeit würgte ihn; eine Mischung aus Hunger und verdorbenem Magen. Die Welt war ein stumpfes Grau. Er wollte sich gar nicht bewegen, geschweige denn aufstehen und entschied sich zu bleiben, abzuwarten, bis dieser Zustand abklang. Er hätte keinen Schritt gehen können, fühlte sich wie gefesselt. Durst quälte ihn, wie ihm schien schon eine Ewigkeit lang.
Er blieb wo er war, dämmerte dahin und dachte über seinen Traum nach.
Es war nicht bei der Entführung geblieben, die Wraith hatten ihn aber auch nicht gleich seines Lebens beraubt. Sie hatten ihn auf eines ihrer Versorgungs-Schiffe geschleppt, um ihn in die „Vorratskammer“ zu stecken wie so viele andere, die den Wraith als Nahrung dienten.
Er konnte die halb organische Bauweise des Schiffes im Dämmerlicht gut erkennen. Die Strukturen waren eine seltsame Mischung aus organischem Material und Metall. Sie erinnerten ihn an Filme, die er in den 90ern gesehen hatte, als ein Schauspieler halb Maschine und halb Mensch gewesen war und entgegen seiner Programmierung die Welt rettete. Was für ein harmloses Vergnügen im Vergleich zur harten Realität! Der Wraith unter ihm schüttelte seine Last zurecht und ging seelenruhig weiter
Merkwürdigerweise hatte sein Verstand auf Hochtouren gearbeitet, während er wie ein hilfloses Kind von seinem Feind durch das Schiff getragen worden war. Der Wraith, der ihn trug schien sein Gewicht kaum zu spüren. Es war einer mit der Maske über dem Gesicht. Scheinbar die niedriger Gestellten bei diesem Volk
Er hatte beobachtet, dass die Wraith mit ihrer Nahrung sehr unhygienisch und achtlos umgingen. Überall lagen Reste ihrer „Mahlzeit“ herum. Was für ein rohes Volk – aber was erwartete er eigentlich von einer Rasse, die sich wie Kannibalen vampirgleich von der Lebensenergie in der Pegasus-Galaxie und vielleicht auch von der anderer Galaxien ernährten?! Was er sah verleitete ihn zu einem Gedankenspiel, das eine Verwandtschaft der Wraith mit der Familie der Arachnida Araneae (Webspinnen) nahe legte – so wie sie ihre Nahrungsvorräte speicherten lag der Verdacht nahe...wenn er gekonnt hätte, hätte er sich vor Ekel geschüttelt.
Viele Opfer waren halb mumifiziert oder gar schon als Skelette in den einzelnen Alkoven belassen worden. Ihre ausgemergelten Leiber waren mit einer netzartigen Substanz überzogen, die an Spinnweben erinnerte, andere wieder waren ganz in Kokons eingewickelt, die mit einer dünnen Membran zusätzlich versiegelt worden waren. Die Menschen darin schienen noch zu leben, da die meisten von ihnen normale menschliche Umrisse hatten. Ansonsten aber bewegten sie sich nicht, schienen zu schlafen. Er sah schlauchartige Verbindungen zwischen Mensch und Schiff. Einige waren nur geringfügig ausgemergelt, aber zu schlank für gesunde Menschen. Ihre Leben waren bereits berührt und angezapft worden. Vielleicht töteten die Wraith ihre Beute nicht immer gleich auf einen Schlag sondern kosteten einmal hier, einmal da. Wieder war Ekel in ihm hochgekrochen; er schmeckte die Bitternis noch immer heftig. Die Lähmung schien nachzulassen, dennoch war er noch nicht soweit wiederhergestellt, um über seine Motorik völlig Herr zu sein. Er achtete darauf sich weiterhin wie ein Sack Mehl zu verhalten. Vielleicht bestand noch Hoffnung, wenn er nur genug Zeit bekam.
Die spinnwebenartigen Fäden wurden viel zu früh auch über ihn gelegt. Er konnte nicht sehen, wie genau es geschah. Er war körperlich nicht fähig zu fliehen. Zu diesem Zeitpunkt hätte er nur über den Boden kriechen können. Sie hatten ihn grob entkleidet, ihm einfach alles vom Leib gerissen, was sie bei der Nahrungsaufnahme behindern könnte. ~Er mochte schließlich auch keine Haut auf der Milch.~
Er konnte jede Faser, die über seinen fast nackten Körper glitt noch immer fühlen. Er konnte nichts dagegen tun. Die Substanz über seinem Körper war weich und dennoch nicht zu zerreißen. Er war wacher im Geiste als vorher, aber noch immer wie gelähmt und das taube Gefühl nahm mit jeder Lage wieder zu.
Vorerst konnte sich das geschwächte Opfer nicht selbst befreien. Dann, je länger das Material Haukontakt hatte, lähmte es den Eingeschlossenen und raubte ihm schließlich die Besinnung. ~Was für ein großer Nutzen für die Medizin~, dachte er bitter. Er konnte das Gift bereits spüren, das mehr und mehr sein Denken lähmte. Er haderte mit seiner Schwäche und fühlte, wie sein Bewusstsein langsam versiegte. Die Zeit fror für ihn ein.
Er war in eine Art Dämmerschlaf verfallen, aus dem ihn nur die zeitweise Zufuhr von Flüssigkeit weckte. Sie hatten eine Art Tubus gelegt, der die Opfer durch Flüssigkeitszufuhr frisch halten sollte, wie sein müdes Hirn konstatierte. Er war Frischfleisch! Was für eine Ironie. Matt hatte er versucht sich seiner selbst wieder vollständig bewusst zu werden. Schon dämmerte sein Verstand wie trunken dahin, verschwand in tiefem Grau, das nur von fremdartigen Geräuschen, Schreien, Stöhnen und ein wenig Feuchtigkeit durchdrungen wurde.
Fahles Licht. Schatten vor seinem Alkoven...
Flüssigkeit und Atemholen...
Übelkeit, Brechreiz, Schmerz in allen Extremitäten, seine Füße hatten aus Feuer bestanden. Er atmete den Geschmack der Pestilenz...
Leere...
Schatten...
Noch immer hier... was für ein endloser Albtraum.
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Wieder wischte er die Spinnweben seines Traumes fort. Seine Umgebung fing langsam an, Konturen zu gewinnen. Er war so froh, dass er diesem Alpdruck entronnen war und nun wieder klar denken konnte...
Bis er eine überdimensionale fahle Hand auf sich zukommen sah... voller Entsetzen schrie er auf...
S c h m e r z durchzuckte ihn wie Säure... Er fühlte sein Leben davon fließen, spürte, wie die Kraft von ihm wegfloss, seine Gedanken, sein Wissen, seine Träume, seine Pläne – viel zu schnell um sie zurückzuhalten. Er war hilflos.
Seine Muskeln verloren mehr und mehr ihre Spannkraft, seine Haut schien zu knittern, wie unter der heißen Sonne. Er glaubte seine Haut knittern zu hören. Sein Blick wurde stetig unschärfer. Bilder strömten auf ihn ein. Fremde Bilder.
Nur eines sah er scharf vor sich: das erbarmungslose Gesicht eines Wraith, der ihn seines Lebens beraubte. Er hatte diese geschlitzten Augen Dank der Gaukeleien und falschen Bilder seines Angreifers beinahe vergessen – geglaubt, er hätte nur geträumt.
Kein Traum! Er schloss ergeben die Augen. Der Druck wurde unerträglich, sein Atem versiegte... bald würde nichts mehr von seiner Kraft übrig sein.
Plötzlich ließ der Druck nach. Geschockt holte er tief Luft, riss die Augen auf, kippte nach vorne... und fand überraschend Halt. Er fühlte Feuchtigkeit auf seinem Gesicht. Weinte er?
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TBC -