Titel: Ein Tag zum Davonlaufen
Shortcut: Sheppard erlebt seinen persönlichen Freitag den 13.
Spoiler: 1. Staffel
Disclaimer: Stargate and all characters are property MGM Television Entertainment. All Rights Reserved.
Feedback: Irgendwo zwischen erwünscht und benötigt.
Ein Tag zum Davonlaufen
*Ein ganz normaler Tag in Atlantis. Langweilig und öde wie immer*, dachte ich mir, während ich irgendeinen Gang entlang schlenderte. Wie konnte ich auch wissen, dass das ein alles andere als langweiliger Tag wird?
Irgendwann stieß ich auf das Labor, in dem McKay im Moment arbeitete. Rodney war mal wieder in seiner Arbeit vertieft, umgeben von leeren Kaffeebechern und Schokoriegeln. Ich schlich mich ganz leise ins Labor hinter Rodneys Stuhl, kam ganz leise an sein Ohr und sagte: "Buh". Auf einmal kreischte McKay wie am Spieß und sprang vor Schreck von seinem Stuhl. Ich musste so sehr lachen, dass ich mich an einer Antikerkonsole festhalten musste. McKay, der nach Luft schnappte sah aus als hätte man ihm sein Schokoriegelvorrat weggenommen. Er wollt etwas sagen, aber er schnappte immer noch nach Luft, mit jedem Atemzug viel es ihm schwerer. Er bekam nur noch ein paar Wortfetzen zusammen: "Ma... Major" und fiel zu Boden.
Ich sah McKay an und erkannte den Ernst der Lage. Ich kniete mich zu ihm runter. "Hey, McKay mach jetzt keinen Scheiß" Meine Stimme zitterte leicht. Ich versuchte eine Herzmassage und gerade als ich kurz davor war eine Mund zu Mund Beatmung zu versuchen und meine Lippen kurz vor den Rodneys waren öffnete er seine Augen. Er wunderte sich, warum ich vor ihm kniete. Langsam richtete McKay sich auf. Ich war so erleichtert, dass ich den Physiker einfach umarmen musste. McKay musste erst einmal realisieren warum der ich ihn so umarmte.
Dann plötzlich ging die Tür auf und Dr. Weir kam ins Labor und sah verunsichert die beiden Herren immer noch kniend, dabei auch noch mit den Armen umwickelt. "Oh... oh, es ist nicht so, wie Sie denken!", versuchte ich mich rauszureden.
"Ich weiß nicht so recht, was ich deswegen denken soll." Sie deutete auf uns, wie wir da saßen und ich McKay umarmte.
Als mir auffiel, dass meine Arme noch McKay umgaben wollte ich sofort loslassen, was aber nicht klappte, da sich meine Armbanduhr an einem losen Faden von McKay Jacke verheddert hatte. „Na toll, das auch noch!“, fluchte ich leise vor mich hin. Doch nicht leise genug, denn Dr. Weir hob die Augenbrauen. „Was meinen Sie?“
„Sehen Sie doch!“ Dr. Weir trat näher und begutachtete das kleine Missgeschick. Plötzlich fing sie an zu lachen. „Was?“
„Tut mir leid, Major. Nur... nur Sie haben sich an einem Faden verhakt, der zur naht von Dr. McKays Jacke gehört. Den können Sie beim besten Willen nicht einfach abschneiden, sonst würde Rodneys Jacke sich wohl von seinem linken Ärmel verabschieden.“ Ich stöhnte. Ein Schneider war natürlich nicht in Atlantis. Und nach Elizabeth wäre es nicht so leicht den Faden von meiner Armbanduhr zu befreien ohne die Jacke dabei aufzutrennen.
Schließlich gingen wir, meine linke Hand an der linken Schulter von McKay, zu einem der Lagerräume, um zumindest die Jacke und meine Armbanduhr gegen andere zu tauschen, bis der „Schaden“ behoben war. Natürlich zogen McKay und ich einige Blicke auf uns, doch wir ignorierten sie eisern.
Endlich kamen wir im Lagerraum an. Ein junger Soldat hatte Dienst und saß auf einem Stuhl in der Ecke und las ein Buch. Als wir näher traten konnte ich den Titel erkennen: „Krieg und Frieden“.
„An dem Buch liest man eine Weile, nicht war?“, sagte ich, als der Soldat aufblickte.
„Oh, Major, ich dachte schon das diese Expedition etwas länger dauert, also habe ich mir ein Buch mitgenommen, an dem man eine Weile liest.“ Ich stutzte kurz. Dieser Dialog kam mir irgendwie bekannt vor. „Also, was kann ich für Sie tun?“
„Eine neue Jacke für Dr. McKay und eine Armbanduhr für mich. Und sagen sie, können Sie zufällig nähen?“ Während ich die Dinge aufzählte lief der junge Mann von einem Regal zum anderen und holte die benötigten Sachen.
„Bitte schön. Aber mit Nähen kann ich leider nicht dienen. Aber Sergeant Bakes hat nach mir Dienst und ich glaube sie kann nähen.“
„Gut. Dann lassen wir seine Jacke hier und Sie sagen Sergeant Bakes bitte, dass sie die Uhr von der Jacke trennen und wenn möglich den losen Faden wieder festnähen soll. Danke!“
Gerade als ich den Korridor zu meinem Quartier entlang ging kam Ford um die Ecke gehetzt. „Major... Dr. Weir hat ihnen eine Mission zugeteilt. Der eigentliche Leiter ist krank. Sie mit ihrem Team übernehmen. In einer halben Stunde im Gatetrium.“
„Okay, danke Lieutnant. Sagen Sie bitte auch Teyla Bescheid? Ich sage es Dr. McKay.“
Ford willigte ein und verschwand gleich darauf um die nächste Ecke. Ich wollte McKay Bescheid sagen, weil Ford nicht wusste wo dieser war. Er musste noch bei den Soldaten im Lagerraum bleiben, weil die Jacke, die ihm gereicht wurde nicht die richtige Größe hatte. Ich sprintete los. Ich wollte dem Wissenschaftler möglichst schnell bescheid geben, um uns beiden noch genügend Zeit zur Vorbereitung blieb.
In seinem Quartier war er natürlich noch nicht, darum ging ich von seinem Quartier aus zum Lagerraum. Auf halbem Weg erblickte ich ihn am Ende eines Ganges. „McKay!“, rief ich. Er blieb stehen und fuhr erschrocken herum. „Eine Mission für mein Team. In 25 Minuten im Gatetrium.“
„Alles klar.“ Und er ging weiter. Ich tat es ihm gleich und ging zu meinem Quartier. Dort angekommen hatte ich noch 20 Minuten Zeit um mich vorzubereiten. Genug Zeit. Ich zog mich um und suchte ein Paar Outdoor Schuhe. Normalerweise müssten sie direkt neben dem Schrank stehen, doch da waren sie nicht.
Ich suchte ungefähr eine Viertel Stunde bis ich feststellte, dass die Schuhe noch vor der Dusche standen, wo ich sie nach der letzten Mission abgestellt hatte. Ich zog sie an und schaute auf die Uhr. Entsetzt sah ich, dass ich nur noch zwei Minuten Zeit hatte. Bis ins Gatetrium brauchte ich mindestens fünf. Zum Glück gab es Transporter.
Also machte ich mich auf den Weg zu einem Solchen. In der Eile bemerkte ich nicht, dass die Schleife meines rechten Schuhes sich immer mehr lockerte. Das wurde mir zum Verhängnis als ich den Transporter betrat. Die Schleife war inzwischen ganz auf und prompt stolperte ich darüber.
Ich kippte vorwärts direkt mit der Stirn gegen den Bildschirm. Die Tür schloss sich und ich wurde transportiert. In entlegensten Ecke in Atlantis rappelte ich mich wieder auf. Mein Kopf schmerzte und ich wusste, dass eine hübsche Beule entstehen würde.
Endlich transportierte ich mich in den Kontrollraum. Ich sprintete in Rekordzeit ins Gatetrium und war insgesamt nur zwei Minuten zu spät. Grodin wählte an. Beim sechsten Chevron wurde er allerdings unterbrochen, da sich ein eingehendes Wurmloch aufbaute. Ich bemerkte es allerdings nicht.
Da ich mit der Beule beschäftigt war, sah ich nicht den Gateschild, der inzwischen vor dem Gate hochgefahren wurde. Und wie zu erwarten prallte ich dagegen. Es gab ein dumpfes Klonk und ich fiel abermals zu Boden.
„Wir hätten Ihnen wohl sagen sollen, dass ein anderes Team zurückerwartet wird?“, fragte Ford und zog mich wieder auf die Beine.
„Ja, das hätten Sie allerdings.“ Zwei Beulen in weniger als fünf Minuten. Ich hatte ein Gefühl, dass dieser Tag alles andere als gemütlich werden würde.