Short-Cut: Es wird wieder ein Wir geben.
Spoiler: 2nd Season
Charakter: Elizabeth Weir
Kategorie: Vignette, Character Death, Friendship, UST
Rating: R
Author’s Note: Und ich konnte mal wieder nicht widerstehen, schon wieder musste jemand sterben.
Nya, auf die Idee kam ich durch ‚Everything Burns’ von Ben Moody & Anastacia, aber eigentlich kam ich dadurch nur auf die Idee von einem brennenden Atlantis und einer Liz, die sich verabschiedet. Nun ja, das hier ist draus geworden ^^
Widmung: Für Nin, Lonely und Fe – ich kann keinen Slash schreiben und es ist wirklich besser, wenn ich es nicht tue ^^
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Eine meiner vielen CD FFs…

Notre Fin

Ich stehe hier, vom Wind gestreichelt, vom Ozean getröstet und doch ist alle Hoffnung verloren. Atlantis brennt, das Team hat sein Leben gelassen, die Athosianer sind ausgelöscht, er ist tot.
Hinter mir höre ich das vernichtende Prasseln der Flammen und spüre die Hitze, die mir entgegen schlägt, meine Haut verbrennt. Das Feuer ist so verdammt heiß und es wird mich bald erreicht haben, denn für mich gibt es keine Flucht, ich bin eingeschlossen. Ich dachte einmal, die Gewissheit meines bevorstehenden Todes würde mir Angst machen, aber in Wirklichkeit ist es erstaunlich beruhigend. Es gibt keine Furcht vor dem Schmerz, keine Angst vor dem Nichts, es gibt nur das Wissen, dass ich ihnen bald folgen werde, dass es nur noch Minuten sind, bis ich sterbe. Sie waren meine Freunde, sie haben mir vertraut und ich habe sie bitter enttäuscht. Ich hätte auf Rodney hören sollen, als er sagte, es sei hoffnungslos, auf Teyla, als sie wiederholt die Evakuierung vorschlug, auf Carson, als er meinte, dass beten eine gute Idee wäre, auf Caldwell, als seine Worte von der Explosion der Daedalus abgewürgt wurden und auf John, als er mich völlig ruhig ansah und meinte: „Dort draußen sterben meine Männer, Elizabeth, sie sterben für Atlantis, für das, woran sie glauben. Sie werden weiter kämpfen, bis keiner mehr übrig ist, aber ich sagen Ihnen, dass... dass wir verloren haben.“
Und doch bin ich zu arrogant gewesen, habe geglaubt, dass wir den Kampf gewinnen könnten und wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Ich habe gezögert, ich habe falsche Entscheidungen getroffen und sie haben bezahlt, jeder einzelne von ihnen. Rodney erstickte in seinem brennendem Labor, zusammen mit Zelenka, Teyla starb bei dem Versuch, ihre Leute zu retten, Carson ertrank, als der Puddle Jumper abstürzte, genauso wie Ronan und Caldwell wurde von der Explosion der Daedalus in den Tod gerissen. Ich trage die Schuld dafür, dass sie ihr Leben lassen mussten, sie alle und nur ich habe überlebt. Ich bin noch am Leben, weil er seines gab und es schmerzt zu wissen, dass er es umsonst tat.
Die Fremden – wir werden nie erfahren, wer sie waren oder was sie wollten – haben den Gateraum gestürmt, wo John mir Bericht erstattete. Sie feuerten ohne Worte und er riss mich zu Boden, schützte mich mit seinem Körper und ich werde nie das Gefühl von seinem Blut vergessen, das langsam aber stetig in meinen Nacken tropfte, warm und klebrig. Er war tot, bevor ich es wagte, mich zu bewegen, aber sein Blut färbt meine Hände immer noch rot, zeugt von der Verzweifelung, mit der ich versucht habe, ihn zurück zu holen. Ich weiß, dass es unmöglich war, dass es nichts gab, was ich hätte tun können und doch fühle ich Schuld.
Die Fremden verschwanden nach dem Massaker so schnell, wie sie gekommen waren und hinterließen das Feuer, vor dem ich auf diesen Balkon geflohen bin.
Ich blicke über das Geländer in die Tiefen des Ozeans, dessen Wellen unten gegen die Stadt donnern, eine Stadt, die bald nicht mehr sein wird – Atlantis wird entgültig versinken und mit ihr gehen mein Team und alle Athosianer unter. Wir waren Hunderte von Menschen und alles was übrig ist, bin ich, ich und die verlorene Hoffnung, die gestorbenen Träume. Atlantis war von Anfang an dazu verdammt unser Grab zu sein, wir haben dieser Galaxie kein Glück gebracht und trotzdem finde ich es erstaunlich, dass die Wraith nicht unser Ende waren. Sie glauben wohl immer noch, Atlantis sei zerstört; mittlerweile ist es noch nicht einmal mehr gelogen.
Die Flammen sind näher als einen Meter; ich kann kaum atmen, Tränen verschleiern meinen Blick und ich weiß, dass nun die Zeit gekommen ist, Abschied zu nehmen. Ich bin eine Leiterin ohne Team, meine Expedition ist gescheitert und keiner von uns wird die Erde jemals wieder sehen.
Alles was bleiben wird, ist ein simpler Brief mit einer kurzen Nachricht: Es tut uns Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Sohn/Ihre Tochter in Erfüllung seiner/ihrer Pflicht getötet wurde.
Getötet... Niedergemetzelt wäre ein besseres Wort, auch wenn Stargate Command niemals von dem erfahren wird, was hier geschehen ist, welches Grauen wir erlebt haben.
Die Hitze ist unerträglich und ich spüre förmlich, wie sich meine Haut auflöst und ich stöhne unter Schmerzen, während ich entschlossen einen Fuß auf das Geländer setze. Ich muss mir nicht unbedingt die schmerzhafteste Art zu sterben aussuchen, wenn ich schon eine Wahl habe.
Als ich auf dem Geländer stehe breite ich vorsichtig meine Arme aus und frage mich, ob ich das wirklich kann, ob ich wirklich springen kann, allerdings überzeugt mich der Geruch von versenktem Stoff davon, dass ich es tun werde. Es schmerzt zu wissen, dass in diesem Moment alles ein Ende findet, dass es entgültig vorbei ist, es gibt keine Rettung. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich überhaupt welche wünsche, als einzige Überlebende der ach so gigantischen Atlantis-Expedition, nachts von Albträumen gequält und innerlich zerstört von den Schmerzen, sie alle verloren zu haben, ihn verloren zu haben.
Es widerstrebt mir aufzugeben, zu akzeptieren, dass wir am Ende sind und das Atlantis hinter mir in Flammen aufgeht. Ich rede gedanklich immer von wir, weil wir eine Einheit sind, wir waren die Expedition, wir waren Freunde, eine Familie und wir werden wieder vereint sein.
Ich atme tief durch, schließe dann die Augen und lasse mich nach vorne fallen, spüre das Adrenalin in meine Adern schießen und die Todesangst mich einnehmen, doch es ist zu spät, zu spät, um sich um zu entscheiden.
Ich höre den Wind an mir vorbeirauschen und habe durch die Drehung meinen Orientierungssinn verloren, spüre nur noch, dass ich falle. Und plötzlich ist da das Wasser, mein Körper wird zerschmettert, es wird schwarz.
Es wird wieder ein Wir geben.

La Fin