Also,jetzt habe ich endlich auch mal ne FF geschrieben und hoffe,dass sie euch gefällt.
Ist mal was ganz anderes,da es KEIN happy-end gibt.
Ich würde mich freuen,wenn sich trotzdem ein paar Leute mitreißen lassen...
@Willi-ganz großen Dank fürs Betalesen
...und natürlich immer her mit euren Meinungen.
Hier der erste Teil:
Titel: Kein Zurück
Es war wieder mal einer dieser Tage, an denen Johnson am liebsten gar nicht erst aufgestanden wäre. Seit seiner Abreise vor ein paar Monaten hatte er sich für nichts mehr begeistern können. Sicher, es war eine große Ehre für sein Land nach Atlantis zu gehen. Aber er hatte sich irgendwie mehr davon versprochen.
Es langweilte ihn jeden Tag dasselbe zu tun. Morgens aufstehen, mit den anderen frühstücken und den obligatorischen Kaffe trinken. Danach ran an die Arbeit.
Er war Wissenschaftler, einer unter vielen, die diese Reise antraten. Es gehörte zu seinen Aufgaben die Daten der Antikerdatenbank zu entschlüsseln und zu sichern. Eine sehr mühselige Arbeit, da es sich um enorme Datenmengen handelte. Und die gewünschten Erfolge waren bisher auch ausgeblieben.
So kam es wie es kommen musste: Er saß wieder stundenlang vor seinem Laptop und starrte gelangweilt auf den Bildschirm, die Packung Aspirin auf dem Tisch.
Allmählich verfiel er in einen Tagtraum. Wie so oft in letzter Zeit ,musste er an seine Familie denken, an seine beiden Söhne, die zuhause saßen und sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Vaters warteten. Und ebenso an seine Frau Debora. Er hatte sie alle anlügen müssen, was ihm sehr weh tat. Die Geheimhaltungsstufe verbot es ihm, von
seiner wahren Mission zu erzählen.
Die Bilder ,als er sein Haus verließ und in die traurigen Augen seiner Kinder blickte, ließen ihn einfach nicht los. Es war ihm bewusst, dass dies eine Reise ohne Rückkehr werden könnte, trotzdem hätte er das Angebot, eine fremde Galaxie zu erforschen,
nicht ausschlagen können.
Sein Traum wurde jäh unterbrochen, als die Tür aufging und Dr. Weir eintrat.
"Guten Morgen Dr. Johnson. Wie kommen sie voran?"
Johnson brauchte erst einen Moment, um richtig wach zu werden.
"Dr. Weir? Entschuldigen Sie meine Abwesenheit."
"Geht es Ihnen nicht gut?" fragte Weir. "Sie sehen etwas blass aus."
"Ich fühle mich auch nicht besonders. Es ist..."
"Sie vermissen ihre Familie nicht wahr?"
Es schien, als ob Dr. Weir seine Gedanken gelesen hätte.
"Ja, ich muss ständig an sie denken."
"Das kann ich verstehen. Es geht uns allen so, glauben Sie mir. Wir sind jetzt schon einige Wochen hier, weit weg von unserer Heimat und wir wissen nicht einmal, ob wir jemals die Möglichkeit haben werden zurückzukehren."
Weir machte eine kurze Pause. "Aber Sie werden das schaffen, das weiß ich Alex."
Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.
Johnson war ein wenig überrascht, dass sie ihn mit dem Vornamen ansprach. Aber warum auch nicht, dachte er sich.
"Haben sie schon etwas Brauchbares gefunden?" Weir lächelte ihm aufmunternd zu.
"Nein, leider nicht .Das sind enorm große Datenmengen. Hoffentlich finden wir etwas, bevor wir ungebetenen Besuch bekommen."
Johnson wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Wraith vor ihrer Tür standen.
Jetzt, da sie über die Existenz eines reichlich bewohnten Planeten Bescheid wussten.
Und Atlantis war ihr Tor ins Paradies.
"Da haben Sie Recht .Ich hoffe es auch."
Dr. Weir drehte sich um und ging zur Tür. Sie wand sich ihm noch einmal kurz zu:
"Übrigens, die brauchen Sie nicht mehr." Sie zeigte auf die Packung Aspirin. "Ich habe eine interessante Aufgabe für Sie." Weir lächelte erneut.
Johnson konnte kaum glauben, was er da hörte.
"Sie sind bei der nächsten Expedition dabei." Dann verschwand Weir aus dem Raum.
Das gibt's doch nicht, war sein erster Gedanke .Wie kam sie nur darauf? Johnson war außer sich vor Freude. Er ließ die Analyse der Datenbank weiterlaufen, stand auf und folgte Weir so schnell er konnte.
Nach ein paar Metern auf dem Gang holte er sie schließlich ein.
„Dr. Weir?“
„Ja? Ach Sie sind es Dr. Johnson.“ Weirs Lächeln war nicht zu übersehen. “Sie wollen sicher wissen, warum ich Sie auf einen fremden Planeten schicke?“
„Ähm...ja.“
„Ich denke, dass Sie es sich verdient haben .Die letzten Wochen waren Sie so sehr mit der Datenanalyse beschäftigt, da muss Ihnen bestimmt langweilig geworden sein. Ich habe Sie schließlich mit hierher genommen, weil Sie sich auf dem Gebiet der Antiker-Technologie gut auskennen und sich mit fremden Kulturen beschäftigt haben.
Es ist sehr wichtig, dass wir möglichst viele Antiker-Daten sichern, schon deswegen, weil die Wraith irgendwo da draußen lauern.
Sie haben ihre Aufgaben bis jetzt immer erfüllt, ich bin sehr zufrieden mit Ihnen.“
„Danke.“ Johnson fühlte sich geschmeichelt.
Weir fuhr fort: „Und es ist mal an der Zeit, dass Sie hier rauskommen und etwas Abwechslung kriegen.“
„Wo wird uns diese Expedition hinführen?“ er konnte es kaum erwarten, endlich mal an die frische Luft zukommen .Eine Expedition zu fremden Kulturen, das war schon immer sein Traum.
„Sie werden dort auf ein friedliches Volk stoßen. Es sind hauptsächlich Farmer und gute Freunde von Teyla. Sie brauchen sich also keine Sorgen machen.“
„Ich mache mir auch keine Sorgen, ich bin nur so...aufgeregt.“
„Es ist ja auch ihre erste Expedition dieser Art.“ Weir lächelte erneut. „Major Sheppard Lt. Ford und Teyla werden mit dabei sein .McKay braucht mal Zeit sich auszuruhen. In einer halben Stunde geht’s los.“
„Selbstverständlich“ und schon war Johnson auf dem Weg zu seinem Zimmer. Die Vorfreude war so groß, dass er sein Heimweh vergaß und für den Moment der glücklichste Mensch auf Atlantis war.
Dr. Weir begab sich in den Kontrollraum. Es gab noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor sie ihr Team losschickte. Außerdem wollte sie bei McKay nach dem Rechten schauen.
Sie musste noch einmal an Dr. Johnson denken und wie er sich im Stil eines Kleinkindes gefreut hatte. Das hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Ein weiteres Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Währenddessen saß Johnson in seinem Zimmer und bereitete sich auf die Expedition vor. Er versuchte sich vorzustellen, wie es auf diesem Planeten aussah und was für Menschen auf ihm lebten.
Die Zeit verging wie im Flug und als er sich in Richtung Gateraum begeben wollte, stand plötzlich McKay in der Tür.
„Dr. Johnson?“
Johnson war sichtlich überrascht, dass McKay in seinem Zimmer auftauchte. Zumal Dr. Weir ihm eine Ruhepause verordnet hatte.
„Dr. McKay“ die Ringe unter McKays Augen waren nicht zu übersehen. Er hatte ein paar Stunden Schlaf dringend nötig.
„Ich habe hier noch was für Sie“ McKay überreichte ihm eine handvoll seiner geliebten Schokoriegel. „Die werden Sie sicher brauchen .Schokolade beruhigt die Nerven.“
Und dann war er auch schon wieder verschwunden. Johnson packte die Riegel ein und ging hinaus auf den Gang. Er konnte noch sehen, wie McKay mit letzter Kraft in sein Zimmer trottete.
Im Gateraum warteten auch schon Sheppard, Ford und Teyla, mit einer Mischung aus Tatendrang und Vorfreude gesellte er sich zu ihnen. Für ihn war es das Größte mit diesem Team einen fremden Planeten zu besuchen.
Bevor es endlich losging kam noch einmal Dr. Weir um ihnen viel Glück zu wünschen.
„Ich hoffe wir werden auf diesem Planeten Handelspartner finden und neue Freundschaften schließen. Also, versuchen sie ihr Bestes. Mit der Anwahl des Gates beginnen!“
Die Aufregung von Johnson stieg ins Unermessliche. Gleich würde er zum ersten Mal in seinem Leben auf eine fremde Kultur stoßen.
„Einen Moment noch, “ warf Sheppard ein. „Vielleicht sollten wir einen Jumper mitnehmen,
das Dorf ist etwas weiter vom Gate entfernt, dann würden wir uns den langen Fußmarsch sparen und könnten, wenn es Probleme geben sollte, ganz schnell wieder verschwinden.“
„Ok in Ordnung .Major, holen Sie den Jumper!“
Es dauerte gar nicht lange, da kam Sheppard mit dem Jumper in den Gateraum geflogen.
„Alle einsteigen, dann kann es losgehen!“
Teyla und Ford stiegen zuerst ein, dann folgte Johnson. Die Ladeluke begann sich zu schließen, während er seinen Platz suchte. Dann flogen sie durch den Ereignishorizont.
„Dr. Johnson?“ fragte Sheppard, „das ist ihre erste Expedition, nicht wahr?“
„Ja Sir!“
„Sie sind bestimmt ziemlich nervös.“
„Ja Sir, Ist auch das erste Mal, dass ich in einem Jumper sitze.“
„Sie werden sich schnell dran gewöhnen.“
Johnson packte einen von McKays Schokoriegeln aus und begann ihn zu essen.
„Wo haben Sie den denn her? Etwa von McKay?“ Sheppard musste lachen.
„Den hat er mir geschenkt, damit ich meine Nerven in den Griff kriege.“
„Unser Rodney hat damit ja schon Erfahrung...“ jetzt lachten sie gemeinsam.
In der Zwischenzeit hielt Sheppard schon Ausschau nach einem geeigneten Landeplatz, er hatte ihn auch schnell in Form einer großen Lichtung gefunden und stellte den Jumper ab. Nachdem alle ausgestiegen waren und er die Tarnung aktivierte sagte er beiläufig:
„Heute ist ein schöner Tag um unseren Freunden einen Besuch abzustatten.“
Es war durchaus ein schöner Tag. Die Sonne schien und es war angenehm warm .Johnson blickte sich neugierig um, für ihn war das alles Neuland.
Sie befanden sich inmitten einer großen Lichtung, die scheinbar von Menschen geschaffen worden war. Ringsherum war dichter Wald ,vorwiegend aus Laubbäumen,die Johnson noch nie zuvor gesehen hatte. Hier und da knisterte etwas in den Büschen.
„Von hier ist es nicht weit bis zu dem Dorf“ sagte Teyla und ging voran, „hier entlang!“
Sie schlugen sich durch den sehr dicht bewachsenen Wald in dem man sich leicht hätte verlaufen können. Teyla schien den richtigen Weg genau zu kennen, sodass die anderen Drei ihr nur folgen mussten. Nach einer Viertelstunde Fußmarsch hatten sie den Waldrand erreicht und blickten auf das Dorf.
„Was für eine atemberaubende Landschaft.“ Johnson war überwältigt.
„Ja es ist wunderschön hier“, erwiderte Teyla.
Das Dorf lag in einer kleinen Senke und war umgeben von vielen Feldern auf denen Getreide wuchs. Am Horizont türmte sich ein Gebirge auf, dessen Gipfel von Schnee bedeckt waren.
Nicht weit vom Dorf entfernt schlängelte sich ein Fluss durch die Landschaft.
Sheppard packte zunächst sein Fernglas aus um die Lage zu begutachten. So sah er auch die vielen kleinen Boote, deren Insassen im Fluss nach Fischen suchten.
„Es scheint alles in Ordnung zu sein, gehen wir.“
Nach kurzer Zeit hatten sie das Dorf erreicht. Ein paar Dorfbewohner kamen auf das Team zu.
Misstrauisch begutachteten sie die Fremden, als einer von ihnen Teyla erblickte .Seine Miene hellte sich unverzüglich auf.
„Herzlich Willkommen Teyla, “ sagte er freundlich. „Sind das neue Freunde von dir?“
„Ja, das sind Major Sheppard, Lt. Ford und Dr. Johnson.“
„Ihr seid alle willkommen bei uns. Kommt, ihr seid sicher hungrig.“
Die Vier folgten den Bewohnern in ein großes Haus, welches scheinbar eine Art Treffpunkt für alle war. Die Einrichtung und Bauweisen erinnerten an das Mittelalter.
Johnson konnte es kaum erwarten, mehr über diese Leute zu erfahren.
Man bot ihnen sofort einen Tisch und eine warme Mahlzeit .Dankbar setzten sie sich und begannen zu essen.
„Mein Name ist Dex, “ begann der Bewohner zu erzählen, „und Teylas Freunde sind auch unsere Freunde.“
„Wo kommt ihr eigentlich her?“ der Mann war ziemlich neugierig .Sheppard wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Dafür hatten er und sein Team zu oft schlechte Erfahrungen gemacht. Die Genii hatten ihre Spitzel überall und er konnte es nicht riskieren schon wieder in einen Kampf verwickelt zu werden.
„Wir kommen von einem weit entfernten Planeten und sind auf der Suche nach Handelspartnern. Es war Teylas Idee hierher zu kommen und mit euch Freundschaft zu schließen.“
„Und wieso tragt ihr dann Waffen bei euch?“
„ Man weiß ja nie was kommt“, scherzte Sheppard. Die Runde begann zu lachen.
Das Essen schmeckte vorzüglich und die Stimmung war warm und freundlich. Johnson sog die Atmosphäre in sich auf und genoss seinen Aufenthalt. Er war immer wieder erstaunt wie es Sheppard gelang, auf eine lockere Art und Weise neue Partner zu gewinnen.
„Hat es euch geschmeckt? “ fragte Dex nachdem alle fertig waren.
„Natürlich“, sagte Sheppard, woraufhin der Rest des Teams nickte.
„Euer Essen ist immer wieder einen Besuch wert.“ Teyla lächelte und reichte ihren Teller einem der Bewohner, die gerade dabei waren den Tisch abzuräumen.
„Dex ist der Anführer dieses Dorfes und einer meiner besten Freunde. Schon unsere Väter haben sich gekannt, “ erzählte Teyla voller Stolz. Sie blickte suchend in den großen Raum. Aus Freude wurde allmählich Ernst.
„Wo ist denn eigentlich Damian?“
Dex schaute ihr tief in die Augen. In der gerade noch fröhlichen Runde verfinsterte sich die Stimmung. Andere Bewohner starrten Teyla an.
„Die Wraith?“ Ein Schreck ging durch die Bewohner als sie danach fragte. Einige zuckten sogar zusammen und begannen zu weinen.
„Ja, “ antwortete Dex, „vor wenigen Tagen ist es passiert. Als die Sonne unterging. Wir haben sie zu spät bemerkt und konnten uns nicht mehr rechtzeitig verstecken. Wir haben fast die Hälfte unserer Leute verloren. Sie kamen durch das Tor, am anderen Ende des Waldes.“
„Wie viele waren es?“
„Vielleicht 2 oder 3, wir wissen es nicht genau.“
Johnson merkte augenblicklich, wie er einen Klos im Hals bekam. Er wurde immer dicker und es kam ihm so vor, als würde er jeden Moment ersticken. Hinzu kam die Angst, die sich langsam aber sicher einschlich.
„Ich hoffe, sie kommen nicht noch einmal. Dann haben wir ein großes Problem.“ Sheppard begann sich ernsthaft Sorgen über die Sicherheit seines Teams zu machen. Dieser Vorfall änderte so einiges.
„Damian war mein Sohn“, sagte Dex, „mein einziger Sohn und Nachfolger.“
Der Schock saß noch sehr tief. Johnson erlebte so was zum ersten Mal. Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Dex wieder das Wort ergriff.
„Kommt, gehen wir nach draußen. Ich werde euch unser Dorf zeigen.“
„Gern“, meinte Teyla. Sie war erleichtert nicht mehr in die traurigen Gesichter der Bewohner blicken zu müssen. Johnson ging es genauso, diese Stimmung hätte ihn beinahe erdrückt.