Violá, meine nächste Schöpfung. Kapitelanzahl liegt noch im Dunkeln, ich schätze mal auf 4-5.
Diesmal ist es etwas SEHR ernstes, außerdem wollte ich meine dunkle Seite etwas mehr zeigen, und mit der Anregung eines Liedes ist dann diese FF entstanden. Zu späteren Zeiten kommt Slash vor, ich weiß noch nicht, ob ich Sexszenen direkt beschreibe, deswegen bin ich mir mit dem Rating noch unsicher, wobei ich denke, dass alle aufgeklärten Menschen es lesen können
Ein großes SORRY geht an alle, die meine nächste Verarsche erwarten, aber die kann ich erst posten, wenn sie komplett fertig ist, deshalb dauert es noch ein Weilchen.
So, und nun viel Spaß. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Over the hills and far away
Titel: Over the hills and far away
Shortcut: One day I’ll know the taste of freedom, I swear, my Love.
Kategorie: Slash, Drama, Tragedy
Charaktere: McKay, Sheppard, Weir, Dr. Heightmeyer...
Rating: PG-13/16
Anmerkungen: Nichts gehört mir, außer die Idee. Das Lied ist von Nightwish geklaut, abzüglich ein paar Änderungen. Wer Fehler jeder Art findet, BITTE sagen, glaube allerdings nicht, dass ihr fündig werdet... *grins*
Feedback: Unbedingt erwünscht! Ohne Feedback bin ich keine FF-Schreiberin.
Widmung: Diesmal widme ich meine FF allen Usern hier im Forum, die wirkliche echte Feedbacks schreiben – Sind kaum eine Handvoll, aber diese wenigen gehören zu denen, die mich ermuntern, neue FFs zu schreiben. Wären diese wenigen Feedbacks nicht, könnte ich so gut wie alle Kommentare zu meinen FFs auf den Müll werfen. Und dafür entschuldige ich mich jetzt nicht bei jenen, die sich jetzt hoffentlich als Nicht-Feedback-Schreiber-sondern-nur-kaum-hilfreiche-Kommentarabgeber angesprochen fühlen. Auf der anderen Seite hoffe ich, dass die wenigen Feedbackschreiber nicht aufhören, mit dem was sie tun, und sich durch meine Widmung vielleicht etwas bekräftigt fühlen. Ohne euch wäre ich nichts. Danke.
(1) One winter's night
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They came for me one winter’s night
Arrested, I was bound
They said there had been a robbery
My pistol had been found
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Trommelschläge dröhnten in Sheppards Ohren. Er drehte sich knurrend im Bett herum und zog sich die Decke über die Ohren.
„Lasst mich“, murmelte er, noch halb im Schlaf. „Ich bin doch...“
„Major! Öffnen Sie die Tür!“, schallte die energische Stimme von Sergeant Bates von außen in das kleine Quartier. „Sheppard!“
Die Trommelschläge wurden immer lauter. Langsam öffnete Sheppard die Augen. Der Lärm verstummte nicht.
„Was zum...“, stöhnte er, denn einen Augenblick hatte er gedacht, diesen Radau vor seiner Tür nur zu träumen, was aber offensichtlich nicht der Fall war.
Es waren auch keine Trommeln, wie ihm schnell klar wurde, als er seine Beine verschlafen aus dem Bett schwang. Wie wild hämmerte irgendwer gegen seine Tür.
„Komme ja schon!“, rief er und torkelte in T-Shirt und Boxershorts zum Eingang seines Quartiers und öffnete die Tür. Draußen standen Bates, der ihn ziemlich böse ansah, und drei weitere bewaffnete Soldaten.
„Warum wecken Sie mich mitten in der Nacht?“, fragte Sheppard gähnend. „Hab ich was verpasst? Ist was passiert?“
„Kann man so sagen, Major“, bestätigte Bates. „Ziehen Sie sich was über und kommen Sie in Weirs Konferenzraum.“
„Sie wollen mir Befehle erteilen?“, tadelte ihn Sheppard.
„Allerdings“, antwortete Bates. „Etwas ist passiert, dass Sie höchstwahrscheinlich von Ihrem Militärdienst entbinden wird.“
„Wie bitte?“
„Dr. Weir wird Ihnen alles erklären. Und jetzt ziehen Sie sich an, Major.“
Sheppard schloss erstaunt die Tür. Zu einer anderen Tageszeit hätte er Bates vielleicht die Hölle unter dem Hintern heiß gemacht, aber ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach Mitternacht war, und er wollte nicht mitten in der Nacht einen Streit anfangen.
So schlüpfte er hastig in Hose und Jacke, zog seine Schuhe an und trat wieder zu Bates und den Soldaten.
„Bin fertig“, murmelte er.
Bates nickte und packte ihn am Arm.
„Protestieren Sie besser nicht“, meinte er kalt. „Neben Ihnen stehen drei Bewaffnete, die keinen Augenblick zögern würden, Ihnen eine Kugel in den Kopf zu jagen.“
„Was?“, fragte Sheppard entsetzt. „Was hat das zu bedeuten? Was geht hier eigentlich vor?“
„Dr. Weir wird es Ihnen erklären“, wiederholte Bates. „Und nun kommen Sie.“
Er packte Sheppard noch fester und führte ihn unter Aufsicht der drei Soldaten zu Weirs Konferenzraum. Dort saß die Atlantis-Chefin mit blassem Gesicht auf einem Stuhl und starrte Sheppard an.
„Guten Tag... Gute Nacht... Elizabeth...“, begrüßte Sheppard Weir, verunsichert durch ihr ernstes Gesicht und durch seine dumme Begrüßung.
„Ha-hallo Major“, murmelte Weir. “Setzen Sie sich...“
Sie wies auf einen der schwarzen Sessel, in dem Sheppard sich sogleich niederließ. Bates setzte sich unaufgefordert neben ihn, als ob er ganz plötzlich abhauen könnte oder ähnliches. Auf einen Wink des Sergeants verließen die drei Soldaten den Raum.
Stille trat ein, nachdem sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten.
„Was ist los, Elizabeth?“, fragte Sheppard, nachdem sie von sich aus nichts gesagt hatte. „Warum haben Sie mich hierher eskortieren lassen?“
„Major, ich hoffe Sie haben eine Erklärung dafür...“, seufzte sie und fuhr sich durch die ungekämmten Haare. „Dr. Kavanagh wurde... Sie haben...“
„Was?“, hakte Sheppard nach.
„Dr. Kavanagh wurde vorhin ermordet in einem der Büros aufgefunden“, erklärte sie mit zittriger Stimme.
Sheppard fuhr zusammen.
„Dr. Kavanagh ist tot?”
Er konnte es kaum glauben. Sollte das bedeuten, dass sie einen Mörder in Atlantis hatten?
„Es tut mir leid, John“, murmelte Weir. Sheppard fiel auf, dass sie seinem Blick absichtlich auswich. „Aber Sie sind der Hauptverdächtige.“
„Wie bitte?“
Einen Moment lang glaubte Sheppard, doch noch in seinem Traum zu stecken. Aber es war die Realität.
„Warum sollte ich Kavanagh umbringen?“
„Das will Dr. Weir ja von Ihnen wissen, Sir“, erklärte Bates kalt. „Und Sie brauchen gar nicht erst versuchen, sich herauszureden. Wir haben Beweise, die für Ihre Schuld sprechen.“
Sheppard atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Jetzt musste er Ruhe bewahren.
„Ich war es nicht“, sagte er. „Was auch immer Sie für Beweise haben, sie sind falsch.“
„Major, es ist sinnlos“, zischte Bates. „Am Tatort wurde Ihre Pistole gefunden, voll von Ihren Fingerabdrücken. Zudem hatten Sie gestern einen heftigen Streit mit Kavanagh, Sie erinnern sich? Ein Motiv hatten Sie also auch.“
„Ich war’s nicht!“, rief Sheppard und sah Weir entsetzt an. Sie hatte ihren Kopf in den Händen vergraben.
„Könnten Sie uns einen Moment allein lassen, Sergeant?“, bat sie.
„Allein mit einem Mörder?“, zweifelte Bates.
„Gehen Sie, Bates“, forderte sie ihn auf. „Ich rufe Sie, wenn... wenn etwas ist.“
Zögernd verließ Bates den Raum.
„Elizabeth, was soll das?“, fragte Sheppard, kaum dass der Sergeant draußen war. „Wollen Sie mich über’s Ohr hauen?“
„Nein, John“, murmelte Weir. „Es tut mir so leid... Aber Kavanagh wurde mit Ihrer Waffe getötet, und Ihre Fingerabdrücke sind darauf.“
„Natürlich sind da meine Abdrücke drauf!“, rief Sheppard. „Ist ja auch meine Waffe, oder?“
„Die Abdrücke sind blutig“, seufzte Weir. „Mit Kavanaghs Blut.“
„Was?“
Sheppard schloss die Augen.
„Das kann nicht sein. Ich glaube Ihnen die ganze Sache nicht.“
„Aber ich muss glauben, dass Sie ein Mörder sind“, sagte Weir leise, und Sheppard vermutete, dass es nicht mehr lang dauern konnte, bis sie losweinte.
„Denken Sie das wirklich von mir?“, fragte er.
„Nein“, flüsterte sie, und sah ihn direkt an. „Ich will es nicht glauben.“
Wieder entstand eine Stille zwischen ihnen. Sheppard wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Er wurde eines Mordes beschuldigt, den er gar nicht begangen haben konnte...
„Erzählen Sie mir von dem Streit“, bat Weir nach einigen Minuten des Schweigens.
„Gestern Abend hat McKay irgendein neues Gerät gefunden“, erzählte Sheppard bereitwillig. „Irgendwo in einem der Türme. Danach er ist hier her zu Ihnen gekommen, das wissen Sie, und er hat uns beiden davon erzählt. Er hatte keinen Schimmer, zu was das Ding gut sein sollte, aber er hatte eine Hoffnung, dass es etwas mit den Waffen zutun hatte, die der Stuhl kontrolliert.“
Weir nickte. Das alles wusste sie bereits.
„Ich bin ihm zu dem Gerät gefolgt, um es mir selbst einmal anzusehen, und als wir dort ankamen, werkelte Kavanagh an den Schaltflächen herum. McKay ist fast durchgedreht, Sie wissen ja, die zwei können... konnten... sich nicht leiden...“
Er kratzte sich am Kopf und dachte über diese Formulierung nach. Kavanagh war tot. Er musste im Perfekt von ihm sprechen, und es fiel ihm wirklich nicht leicht. Weir glaubte, dass er den Wissenschaftler umgebracht hatte. Diese Tatsache hatte er noch immer nicht ganz erfasst.
„Fahren Sie fort“, unterbrach Weir seine Gedanken. „Diesen Teil der Geschichte kenne ich. Aber wie kam es zu dem Streit, und wie verlief er? McKay hat mir gestern nur Bruchstücke davon erzählt.“
Sheppard nickte.
„McKay hat Kavanagh von diesem Gerät weggezogen und ihn beschimpft, was ihm denn einfiele, einfach so an fremden Geräten zu arbeiten, die er gar nicht selbst gefunden habe. Kavanagh behauptete, zu wissen, um was es sich handle, aber McKay ließ ihn nicht zu Wort kommen. Ehrlich, die zwei waren kurz vor einer Schlägerei, und da habe ich Kavanagh befohlen, den Raum zu verlassen.“
Er seufzte.
„Zu meinem Erstaunen hat er es getan. Ich habe mich mit McKay über ihn unterhalten, aber der war ziemlich geladen, und ich wollte ihn ein Weilchen alleine lassen. Deshalb bin ich hinaus gegangen, wo ich auf Kavanagh traf, der mir vorwarf, dass ich mich unrechtens eingemischt hätte. Er hat sich in Rage geredet und mir immer mehr an den Kopf geworfen, unter anderem, dass ich unfähig wäre, mein Team zu führen, und was weiß ich alles.“
„Was haben Sie dann getan?“, wollte Weir wissen.
„Keiner konnte Kavanagh je leiden“, meinte Sheppard schulterzuckend. „Ich wusste, wenn ich einen Kleinkrieg mit ihm beginnen würde, hätte ich ganz Atlantis hinter mir.“
„Und deshalb haben Sie ihn umgebracht?“, fragte Weir scharf.
Sheppard zuckte zusammen.
„Nein“, antwortete er leise. „Ich hatte keine Lust auf eine größere Auseinandersetzung, vor allem, weil es nur um dieses dumme Gerät ging. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir jedes Wort, dass er mir sagte, merken würde, und bin gegangen.“
Er blickte ihr in die Augen.
„Den Rest kennen Sie ja. Ich bin zurück in den Gateraum gekommen und habe Bates getroffen, dem ich von meinem Streit mit Kavanagh erzählt habe. Das tat ich eigentlich aus dem Grund, dass er sich von ihm fernhalten sollte, weil ich mir denken konnte, was für eine Laune Kavanagh jetzt hatte.“
„Was taten Sie dann?“
„Ich habe Ihnen eine gute Nacht gewünscht und bin in mein Quartier. Bis eben habe ich es nicht mehr verlassen.“
Das war eine glatte Lüge, und Sheppard fühlte sich unwohl dabei. Aber wenn er wieder tun wollte, was er diesen Abend getan hatte, würde er wieder und wieder lügen müssen.
„John, ich... ich glaube Ihnen“, murmelte Weir. „Ich halte Sie nicht für einen Mörder.“
Sie schlug mit der Faust auf den Tisch, und Sheppard hatte den Eindruck, als wolle sie sich selbst damit von seiner Unschuld überzeugen.
„Und verdammt, es gibt andere in Atlantis, die Kavanagh viel lieber tot sehen würden als Sie.“
„Der Meinung bin ich auch“, sagte Sheppard und lehnte sich zurück. „Wer hat ihn eigentlich gefunden?“
„Dr. Beckett“, erzählte Weir. „Vor gut einer Stunde. Er lag – und liegt noch immer – in einem der Büros, durchlöchert von mehreren Kugeln. Der ganze Raum ist voller Blut.“
Sie fasste sich an den Kopf und schloss die Augen.
„Sie haben es gesehen?“, fragte Sheppard. Sie nickte wortlos. „Das hätte ich Ihnen gerne erspart.“
„Warum haben Sie ihn dann getötet?“, flüsterte sie tonlos, aber Sheppard verstand trotzdem die Bedeutung.
„Es tut mir leid“, entschuldigte er sich und stand auf. „Wirklich, Elizabeth. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, wer der Mörder ist und meine Fingerabdrücke auf die Tatwaffe gemacht hat.“
Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal um, bevor sie sich öffnete.
„Ich begebe mich wieder in Bates Hände“, kündigte er an. „Aber ich bitte Sie, sperren Sie mich nicht ein.“
Sie schüttelte den Kopf und drückte langsam auf ihr Funkgerät.
„Bates, bringen Sie Sheppard in sein Quartier zurück“, befahl sie mit zitternder Stimme. „Behandeln Sie ihn wie einen Unschuldigen.“
„Ja, Doktor“, erwiderte Bates und unterbrach die Verbindung. Als Sheppard Weirs Konferenzraum verließ, empfing er ihn mit einem kalten Grinsen. Weir glaubte diesem Verräter anscheinend, aber er tat es nicht. Wortlos führte er den Major zu seinem Quartier zurück und wollte einen Soldaten davor postieren. Jedoch schickte er die drei Bewaffneten ins Bett zurück. Wenn Weir wollte, dass er Sheppard wie einen Unschuldigen behandelte, dann tat er es auch – Er würde gewiss ein weiteres Mal zuschlagen, aber er hatte seine Befehle und würde sie befolgen. Entschlossen ging er zu seinem eigenen Quartier zurück, gespannt auf den nächsten Morgen...
Sheppard hörte, wie hinter ihm die Tür zuknallte, dann entfernten sich die Schritte von Bates und seinen Soldaten. Ohne das Licht einzuschalten zog er sich die Schuhe und die Jacke aus und setzte sich auf sein Bett, vergrub den Kopf in den Händen.
„Was habe ich nur getan“, flüsterte er in die Dunkelheit hinein. Warum war er diesen Abend nicht in seinem Quartier geblieben? Warum hatte er sein Verlangen stillen müssen? Morgen früh würden sie ihn einsperren, dessen war er sich sicher. Auch wenn Weir ihm glaubte – oder ihm zumindest glauben wollte – so würde er doch als einziger potentieller Mörder gelten. Seine Fingerabdrücke, vermischt mit Kavanaghs Blut, waren auf der Tatwaffe. Es gab keinen Ausweg für ihn, denn ein Geständnis war unmöglich. Es würde ihn noch viel tiefer in die Misere ziehen.
Mit den Nerven völlig fertig ließ er sich in seine Kissen sinken und schloss die Augen. Mit ein bisschen Glück würde er noch ein paar Stunden schlafen können, bevor er in ganz Atlantis als Mörder bekannt wurde...
Ganz allein saß Weir in ihrem Konferenzraum und legte ihren Kopf auf die kühle Tischplatte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sheppard hatte Kavanagh nicht erschossen, das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Keinem in Atlantis traute sie das zu. Aber irgendeiner musste es getan haben... Und alle Indizien sprachen für Sheppards Schuld.