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Thema: Over the hills and far away

  1. #1
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    Violá, meine nächste Schöpfung. Kapitelanzahl liegt noch im Dunkeln, ich schätze mal auf 4-5.

    Diesmal ist es etwas SEHR ernstes, außerdem wollte ich meine dunkle Seite etwas mehr zeigen, und mit der Anregung eines Liedes ist dann diese FF entstanden. Zu späteren Zeiten kommt Slash vor, ich weiß noch nicht, ob ich Sexszenen direkt beschreibe, deswegen bin ich mir mit dem Rating noch unsicher, wobei ich denke, dass alle aufgeklärten Menschen es lesen können

    Ein großes SORRY geht an alle, die meine nächste Verarsche erwarten, aber die kann ich erst posten, wenn sie komplett fertig ist, deshalb dauert es noch ein Weilchen.

    So, und nun viel Spaß. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.

    Over the hills and far away

    Titel: Over the hills and far away
    Shortcut: One day I’ll know the taste of freedom, I swear, my Love.
    Kategorie: Slash, Drama, Tragedy
    Charaktere: McKay, Sheppard, Weir, Dr. Heightmeyer...
    Rating: PG-13/16
    Anmerkungen: Nichts gehört mir, außer die Idee. Das Lied ist von Nightwish geklaut, abzüglich ein paar Änderungen. Wer Fehler jeder Art findet, BITTE sagen, glaube allerdings nicht, dass ihr fündig werdet... *grins*
    Feedback: Unbedingt erwünscht! Ohne Feedback bin ich keine FF-Schreiberin.
    Widmung: Diesmal widme ich meine FF allen Usern hier im Forum, die wirkliche echte Feedbacks schreiben – Sind kaum eine Handvoll, aber diese wenigen gehören zu denen, die mich ermuntern, neue FFs zu schreiben. Wären diese wenigen Feedbacks nicht, könnte ich so gut wie alle Kommentare zu meinen FFs auf den Müll werfen. Und dafür entschuldige ich mich jetzt nicht bei jenen, die sich jetzt hoffentlich als Nicht-Feedback-Schreiber-sondern-nur-kaum-hilfreiche-Kommentarabgeber angesprochen fühlen. Auf der anderen Seite hoffe ich, dass die wenigen Feedbackschreiber nicht aufhören, mit dem was sie tun, und sich durch meine Widmung vielleicht etwas bekräftigt fühlen. Ohne euch wäre ich nichts. Danke.


    (1) One winter's night

    **********************
    They came for me one winter’s night
    Arrested, I was bound
    They said there had been a robbery
    My pistol had been found

    **********************

    Trommelschläge dröhnten in Sheppards Ohren. Er drehte sich knurrend im Bett herum und zog sich die Decke über die Ohren.
    „Lasst mich“, murmelte er, noch halb im Schlaf. „Ich bin doch...“

    „Major! Öffnen Sie die Tür!“, schallte die energische Stimme von Sergeant Bates von außen in das kleine Quartier. „Sheppard!“

    Die Trommelschläge wurden immer lauter. Langsam öffnete Sheppard die Augen. Der Lärm verstummte nicht.
    „Was zum...“, stöhnte er, denn einen Augenblick hatte er gedacht, diesen Radau vor seiner Tür nur zu träumen, was aber offensichtlich nicht der Fall war.
    Es waren auch keine Trommeln, wie ihm schnell klar wurde, als er seine Beine verschlafen aus dem Bett schwang. Wie wild hämmerte irgendwer gegen seine Tür.
    „Komme ja schon!“, rief er und torkelte in T-Shirt und Boxershorts zum Eingang seines Quartiers und öffnete die Tür. Draußen standen Bates, der ihn ziemlich böse ansah, und drei weitere bewaffnete Soldaten.
    „Warum wecken Sie mich mitten in der Nacht?“, fragte Sheppard gähnend. „Hab ich was verpasst? Ist was passiert?“

    „Kann man so sagen, Major“, bestätigte Bates. „Ziehen Sie sich was über und kommen Sie in Weirs Konferenzraum.“

    „Sie wollen mir Befehle erteilen?“, tadelte ihn Sheppard.

    „Allerdings“, antwortete Bates. „Etwas ist passiert, dass Sie höchstwahrscheinlich von Ihrem Militärdienst entbinden wird.“

    „Wie bitte?“

    „Dr. Weir wird Ihnen alles erklären. Und jetzt ziehen Sie sich an, Major.“

    Sheppard schloss erstaunt die Tür. Zu einer anderen Tageszeit hätte er Bates vielleicht die Hölle unter dem Hintern heiß gemacht, aber ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach Mitternacht war, und er wollte nicht mitten in der Nacht einen Streit anfangen.
    So schlüpfte er hastig in Hose und Jacke, zog seine Schuhe an und trat wieder zu Bates und den Soldaten.
    „Bin fertig“, murmelte er.

    Bates nickte und packte ihn am Arm.
    „Protestieren Sie besser nicht“, meinte er kalt. „Neben Ihnen stehen drei Bewaffnete, die keinen Augenblick zögern würden, Ihnen eine Kugel in den Kopf zu jagen.“

    „Was?“, fragte Sheppard entsetzt. „Was hat das zu bedeuten? Was geht hier eigentlich vor?“

    „Dr. Weir wird es Ihnen erklären“, wiederholte Bates. „Und nun kommen Sie.“
    Er packte Sheppard noch fester und führte ihn unter Aufsicht der drei Soldaten zu Weirs Konferenzraum. Dort saß die Atlantis-Chefin mit blassem Gesicht auf einem Stuhl und starrte Sheppard an.

    „Guten Tag... Gute Nacht... Elizabeth...“, begrüßte Sheppard Weir, verunsichert durch ihr ernstes Gesicht und durch seine dumme Begrüßung.

    „Ha-hallo Major“, murmelte Weir. “Setzen Sie sich...“
    Sie wies auf einen der schwarzen Sessel, in dem Sheppard sich sogleich niederließ. Bates setzte sich unaufgefordert neben ihn, als ob er ganz plötzlich abhauen könnte oder ähnliches. Auf einen Wink des Sergeants verließen die drei Soldaten den Raum.
    Stille trat ein, nachdem sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten.

    „Was ist los, Elizabeth?“, fragte Sheppard, nachdem sie von sich aus nichts gesagt hatte. „Warum haben Sie mich hierher eskortieren lassen?“

    „Major, ich hoffe Sie haben eine Erklärung dafür...“, seufzte sie und fuhr sich durch die ungekämmten Haare. „Dr. Kavanagh wurde... Sie haben...“

    „Was?“, hakte Sheppard nach.

    „Dr. Kavanagh wurde vorhin ermordet in einem der Büros aufgefunden“, erklärte sie mit zittriger Stimme.

    Sheppard fuhr zusammen.
    „Dr. Kavanagh ist tot?”
    Er konnte es kaum glauben. Sollte das bedeuten, dass sie einen Mörder in Atlantis hatten?

    „Es tut mir leid, John“, murmelte Weir. Sheppard fiel auf, dass sie seinem Blick absichtlich auswich. „Aber Sie sind der Hauptverdächtige.“

    Wie bitte?“
    Einen Moment lang glaubte Sheppard, doch noch in seinem Traum zu stecken. Aber es war die Realität.
    „Warum sollte ich Kavanagh umbringen?“

    „Das will Dr. Weir ja von Ihnen wissen, Sir“, erklärte Bates kalt. „Und Sie brauchen gar nicht erst versuchen, sich herauszureden. Wir haben Beweise, die für Ihre Schuld sprechen.“

    Sheppard atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Jetzt musste er Ruhe bewahren.
    „Ich war es nicht“, sagte er. „Was auch immer Sie für Beweise haben, sie sind falsch.“

    „Major, es ist sinnlos“, zischte Bates. „Am Tatort wurde Ihre Pistole gefunden, voll von Ihren Fingerabdrücken. Zudem hatten Sie gestern einen heftigen Streit mit Kavanagh, Sie erinnern sich? Ein Motiv hatten Sie also auch.“

    „Ich war’s nicht!“, rief Sheppard und sah Weir entsetzt an. Sie hatte ihren Kopf in den Händen vergraben.

    „Könnten Sie uns einen Moment allein lassen, Sergeant?“, bat sie.

    „Allein mit einem Mörder?“, zweifelte Bates.

    „Gehen Sie, Bates“, forderte sie ihn auf. „Ich rufe Sie, wenn... wenn etwas ist.“
    Zögernd verließ Bates den Raum.

    „Elizabeth, was soll das?“, fragte Sheppard, kaum dass der Sergeant draußen war. „Wollen Sie mich über’s Ohr hauen?“

    „Nein, John“, murmelte Weir. „Es tut mir so leid... Aber Kavanagh wurde mit Ihrer Waffe getötet, und Ihre Fingerabdrücke sind darauf.“

    „Natürlich sind da meine Abdrücke drauf!“, rief Sheppard. „Ist ja auch meine Waffe, oder?“

    „Die Abdrücke sind blutig“, seufzte Weir. „Mit Kavanaghs Blut.“

    „Was?“
    Sheppard schloss die Augen.
    „Das kann nicht sein. Ich glaube Ihnen die ganze Sache nicht.“

    „Aber ich muss glauben, dass Sie ein Mörder sind“, sagte Weir leise, und Sheppard vermutete, dass es nicht mehr lang dauern konnte, bis sie losweinte.

    „Denken Sie das wirklich von mir?“, fragte er.

    „Nein“, flüsterte sie, und sah ihn direkt an. „Ich will es nicht glauben.“

    Wieder entstand eine Stille zwischen ihnen. Sheppard wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Er wurde eines Mordes beschuldigt, den er gar nicht begangen haben konnte...
    „Erzählen Sie mir von dem Streit“, bat Weir nach einigen Minuten des Schweigens.

    „Gestern Abend hat McKay irgendein neues Gerät gefunden“, erzählte Sheppard bereitwillig. „Irgendwo in einem der Türme. Danach er ist hier her zu Ihnen gekommen, das wissen Sie, und er hat uns beiden davon erzählt. Er hatte keinen Schimmer, zu was das Ding gut sein sollte, aber er hatte eine Hoffnung, dass es etwas mit den Waffen zutun hatte, die der Stuhl kontrolliert.“
    Weir nickte. Das alles wusste sie bereits.
    „Ich bin ihm zu dem Gerät gefolgt, um es mir selbst einmal anzusehen, und als wir dort ankamen, werkelte Kavanagh an den Schaltflächen herum. McKay ist fast durchgedreht, Sie wissen ja, die zwei können... konnten... sich nicht leiden...“
    Er kratzte sich am Kopf und dachte über diese Formulierung nach. Kavanagh war tot. Er musste im Perfekt von ihm sprechen, und es fiel ihm wirklich nicht leicht. Weir glaubte, dass er den Wissenschaftler umgebracht hatte. Diese Tatsache hatte er noch immer nicht ganz erfasst.

    „Fahren Sie fort“, unterbrach Weir seine Gedanken. „Diesen Teil der Geschichte kenne ich. Aber wie kam es zu dem Streit, und wie verlief er? McKay hat mir gestern nur Bruchstücke davon erzählt.“

    Sheppard nickte.
    „McKay hat Kavanagh von diesem Gerät weggezogen und ihn beschimpft, was ihm denn einfiele, einfach so an fremden Geräten zu arbeiten, die er gar nicht selbst gefunden habe. Kavanagh behauptete, zu wissen, um was es sich handle, aber McKay ließ ihn nicht zu Wort kommen. Ehrlich, die zwei waren kurz vor einer Schlägerei, und da habe ich Kavanagh befohlen, den Raum zu verlassen.“
    Er seufzte.
    „Zu meinem Erstaunen hat er es getan. Ich habe mich mit McKay über ihn unterhalten, aber der war ziemlich geladen, und ich wollte ihn ein Weilchen alleine lassen. Deshalb bin ich hinaus gegangen, wo ich auf Kavanagh traf, der mir vorwarf, dass ich mich unrechtens eingemischt hätte. Er hat sich in Rage geredet und mir immer mehr an den Kopf geworfen, unter anderem, dass ich unfähig wäre, mein Team zu führen, und was weiß ich alles.“

    „Was haben Sie dann getan?“, wollte Weir wissen.

    „Keiner konnte Kavanagh je leiden“, meinte Sheppard schulterzuckend. „Ich wusste, wenn ich einen Kleinkrieg mit ihm beginnen würde, hätte ich ganz Atlantis hinter mir.“

    „Und deshalb haben Sie ihn umgebracht?“, fragte Weir scharf.

    Sheppard zuckte zusammen.
    „Nein“, antwortete er leise. „Ich hatte keine Lust auf eine größere Auseinandersetzung, vor allem, weil es nur um dieses dumme Gerät ging. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir jedes Wort, dass er mir sagte, merken würde, und bin gegangen.“
    Er blickte ihr in die Augen.
    „Den Rest kennen Sie ja. Ich bin zurück in den Gateraum gekommen und habe Bates getroffen, dem ich von meinem Streit mit Kavanagh erzählt habe. Das tat ich eigentlich aus dem Grund, dass er sich von ihm fernhalten sollte, weil ich mir denken konnte, was für eine Laune Kavanagh jetzt hatte.“

    „Was taten Sie dann?“

    „Ich habe Ihnen eine gute Nacht gewünscht und bin in mein Quartier. Bis eben habe ich es nicht mehr verlassen.“
    Das war eine glatte Lüge, und Sheppard fühlte sich unwohl dabei. Aber wenn er wieder tun wollte, was er diesen Abend getan hatte, würde er wieder und wieder lügen müssen.

    „John, ich... ich glaube Ihnen“, murmelte Weir. „Ich halte Sie nicht für einen Mörder.“
    Sie schlug mit der Faust auf den Tisch, und Sheppard hatte den Eindruck, als wolle sie sich selbst damit von seiner Unschuld überzeugen.
    „Und verdammt, es gibt andere in Atlantis, die Kavanagh viel lieber tot sehen würden als Sie.“

    „Der Meinung bin ich auch“, sagte Sheppard und lehnte sich zurück. „Wer hat ihn eigentlich gefunden?“

    „Dr. Beckett“, erzählte Weir. „Vor gut einer Stunde. Er lag – und liegt noch immer – in einem der Büros, durchlöchert von mehreren Kugeln. Der ganze Raum ist voller Blut.“
    Sie fasste sich an den Kopf und schloss die Augen.

    „Sie haben es gesehen?“, fragte Sheppard. Sie nickte wortlos. „Das hätte ich Ihnen gerne erspart.“

    „Warum haben Sie ihn dann getötet?“, flüsterte sie tonlos, aber Sheppard verstand trotzdem die Bedeutung.

    „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich und stand auf. „Wirklich, Elizabeth. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, wer der Mörder ist und meine Fingerabdrücke auf die Tatwaffe gemacht hat.“
    Er ging zur Tür und drehte sich noch einmal um, bevor sie sich öffnete.
    „Ich begebe mich wieder in Bates Hände“, kündigte er an. „Aber ich bitte Sie, sperren Sie mich nicht ein.“

    Sie schüttelte den Kopf und drückte langsam auf ihr Funkgerät.
    „Bates, bringen Sie Sheppard in sein Quartier zurück“, befahl sie mit zitternder Stimme. „Behandeln Sie ihn wie einen Unschuldigen.“

    „Ja, Doktor“, erwiderte Bates und unterbrach die Verbindung. Als Sheppard Weirs Konferenzraum verließ, empfing er ihn mit einem kalten Grinsen. Weir glaubte diesem Verräter anscheinend, aber er tat es nicht. Wortlos führte er den Major zu seinem Quartier zurück und wollte einen Soldaten davor postieren. Jedoch schickte er die drei Bewaffneten ins Bett zurück. Wenn Weir wollte, dass er Sheppard wie einen Unschuldigen behandelte, dann tat er es auch – Er würde gewiss ein weiteres Mal zuschlagen, aber er hatte seine Befehle und würde sie befolgen. Entschlossen ging er zu seinem eigenen Quartier zurück, gespannt auf den nächsten Morgen...

    Sheppard hörte, wie hinter ihm die Tür zuknallte, dann entfernten sich die Schritte von Bates und seinen Soldaten. Ohne das Licht einzuschalten zog er sich die Schuhe und die Jacke aus und setzte sich auf sein Bett, vergrub den Kopf in den Händen.
    „Was habe ich nur getan“, flüsterte er in die Dunkelheit hinein. Warum war er diesen Abend nicht in seinem Quartier geblieben? Warum hatte er sein Verlangen stillen müssen? Morgen früh würden sie ihn einsperren, dessen war er sich sicher. Auch wenn Weir ihm glaubte – oder ihm zumindest glauben wollte – so würde er doch als einziger potentieller Mörder gelten. Seine Fingerabdrücke, vermischt mit Kavanaghs Blut, waren auf der Tatwaffe. Es gab keinen Ausweg für ihn, denn ein Geständnis war unmöglich. Es würde ihn noch viel tiefer in die Misere ziehen.
    Mit den Nerven völlig fertig ließ er sich in seine Kissen sinken und schloss die Augen. Mit ein bisschen Glück würde er noch ein paar Stunden schlafen können, bevor er in ganz Atlantis als Mörder bekannt wurde...

    Ganz allein saß Weir in ihrem Konferenzraum und legte ihren Kopf auf die kühle Tischplatte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sheppard hatte Kavanagh nicht erschossen, das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Keinem in Atlantis traute sie das zu. Aber irgendeiner musste es getan haben... Und alle Indizien sprachen für Sheppards Schuld.

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

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  2. #2
    John´s wife Avatar von JohnnysGirl
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    Sehr interessant. Schreib bald weiter!! Ich will aber doch mal hoffen, das John Kavanagh nicht wirklich umgelegt hat! *g*


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  3. #3
    Wraith-Elite Avatar von badwraith
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    ich finde die Idee,die hinter deiner Story steckt sehr interessant und man kann sich richtig in die Charaktere hineinversetzen.Der schmale Grat zwischen schuldig oder nicht schuldig...
    Wirklich sehr gelungen...
    Freu mich schon auf ne Fortsetzung



    Geniesse es, denn es wird noch schlimmer
    Schweigen - mit arrogantem Unterton - schlägt das schlagendste Argument. (Oliver Hassencamp,1921-1987 , deut. Schriftsteller und Kabarettist)
    Versuche niemals, jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist. (Ralph Waldo Emerson 1803-1882, amer. Philosoph und Dichter)

    wie wärs mal damit : http://www.stargate-project.de/starg...ead.php?t=6181

  4. #4
    Wraith-Elite
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    mmmhhhh, eine wirklich sehr interessante Idee. Bin echt gespannt, wie du die Storie weiterführst. Aber wenigstens hat es diesmal das richtige Opfer gegeben.
    Der Vorteil der Intelligenz ist - man kann sich dumm stellen!

  5. #5
    Thommy
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    ja, das opfer ist gut gewählt


    der täter (shep) nicht

    „Was habe ich nur getan“, flüsterte er in die Dunkelheit hinein. Warum war er diesen Abend nicht in seinem Quartier geblieben? Warum hatte er sein Verlangen stillen müssen?
    daran erkennt man wohl, wozu shep fähig ist/war



    aber wie bates das rausfindet, und ob sheppard noch einen ermordet, seht ihr nach der nächsten maus

  6. #6
    Senior Master Sergeant Avatar von JumperGirl
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    Hi!

    Also ich finde die Story bis jetzt sehr gut. Hast einen sehr spannenden Einstieg gewählt und arbeitest mit Andeutungen, die einen schon ganz neugierig machen. Bin gespannt, ob der zweite Teil so "krimimäßig" (find gerade kein besseres Wort) weitergeht.

    Bates kommt mir zwar ein bißchen zu "böse" vor, aber in der gegebenen Situation - schon möglich, daß er so reagieren würde. Sheppard und Weir hast Du meiner Meinung nach sehr gut getroffen.

    Was Deinen Schreibstil angeht, wieder mal seeeeehr angenehm zu lesen. Macht trotz des düsteren Themas einfach Spaß.

    Einen winzigen Kritikpunkt hätte ich da allerdings. Du läßt Sheppard zu Weir sagen: "Wollen Sie mich über's Ohr hauen?" - Da bin ich irgendwie drüber gestolpert. Paßt meiner Meinung nach nicht ganz an der Stelle. Besser wär vielleicht: "Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?" - Tja. Geschmackssache. Tut der Geschichte keinen Abbruch.

    Ich hoffe, das Feedback hilft ein bißchen weiter. Muß Dir recht geben - wenn man gar keine Reaktionen bekommt, ist das Ganze irgendwie sinnlos. Bin allerdings meistens einfach selbst zu faul gewesen, um "ordentlich" zu antworten. Gelobe Besserung!!

    Ach, eins noch: Bitte bald weiterschreiben!
    Wenn du erkennst, dass das Kerzenlicht Feuer ist, wurden die Marshmallows vor langer Zeit geröstet.

  7. #7
    Major Avatar von Mac248
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    Oh ja sehr sehr spannend freue mich schon auf die Fortzetzung, hoffentlich bald.

  8. #8
    Thommy
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    freyja ist eine meisterin darin, uns hängen zu lassen

  9. #9
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    @JumperGirl
    Danke für das Feedback. Das war genau eins von der Sorte, die ich will

    Das mit dem Übers Ohr hauen... Da hast du recht, das klingt ein wenig blöde. Mir ist nur nix besseres eingefallen I-)
    Bei gelegenheit werde ich es in "auf den Arm nehmen" umtauschen, den Vorschlag finde ich sehr gut *bedankt*

    @alle
    Danke fürs Lob

    Ich hab das nächste Kapitel fast fertig, werd ich vermutlich morgen... oder übermorgen... posten.

    @Thommy
    Meisterin im Hängenlassen?
    Das sehe ich mal als Kompliment an

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

    --nur sporadisch online--

  10. #10
    LC "Absolutely Doctored" Avatar von Rijan
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    Originally posted by Freyja@21.07.2005, 12:55
    @Das mit dem Übers Ohr hauen... Da hast du recht, das klingt ein wenig blöde. Mir ist nur nix besseres eingefallen I-)
    Bei gelegenheit werde ich es in "auf den Arm nehmen" umtauschen, den Vorschlag finde ich sehr gut *bedankt*
    Hi Freyja!

    Sehr gute Storyline - interessanter Einstieg - man ist vorerst genauso verwirrt, wie der verschlafene Sheppard... Manchmal atypische Ausdrucksweisen für die einzelnen Charaktere (yuppie ich habs richtig geschrieben *G-> injoke für mich selbst* aber das liegt ein bissl am "Dialekt" Man kann sich die Personen bildlich vorstellen - bin gespannt, was Sheppy ausgefressen hat
    well done - go on writing! bin gespannt.
    rijan
    P.S. mehr -> als PM
    ************************************************** **********
    Ever lived a "Twilight Life"?
    ************************************************** **********

    Die Zeit hat viele Eigenschaften, die man auch Gott nachsagt...
    und wenn die Zeit Gott ähnlich ist, muss die Erinnerung wohl
    der Teufel sein. Outlander Series, Vol. 6 (Doug Watkins / Diana Gabaldon)
    ************************************************** **********

    Fast track to my stories in SGP: Bevin's Dragons
    Watch out for new drabbles in the "Drabbles" section of this forum...

  11. #11

    Standard

    ja, lass uns blossnicht hängen. ich finde stilistisch schreibst du sehr gut, aber die storiestücke sind halt viiiiel zu kurz
    Any number that reduces to one when you take the sum of the square
    of its digits and continue iterating until it yields 1 is a happy number,
    any number that doesn't, isn't. A happy prime is both happy and prime.
    --The Doctor

  12. #12
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    @Rijan und halessa
    Merci bien für das Feddback und für's Lob *gg*

    Ich hoffe eure Hoffnungen werden mit Kapitel 2 nicht enttäuscht...

    Kleine Anmerkung dazu:
    Die Story spielt VOR "The Siege", folglich lebt Grodin noch. Die ganze FF handelt sozusagen davon, wie es noch weitergehen hätte können... Und wie Grodin auch hätte sterben können

    Fehler dürften keine drin sein, hab Rechtschreibprogramm durchlaufen lassen und alles zweimal gelesen... Wer doch was findet ---> sagen!

    Have fun

    (2) Mourning freedom

    **********************
    We marched to the station house
    I waited for the dawn
    And as they led me to the dock
    I knew that I’d been wronged

    “You stand accused of robbery”
    I heard the bailiff say
    I knew without an alibi
    Tomorrow’s light would mourn my freedom

    **********************

    Sheppard wachte wie jeden Morgen vom Klingeln seines Weckers auf. Sieben Uhr in der Früh, und er musste raus. Gähnend quälte er sich unter der Decke hervor und torkelte ins Bad. Als er sich zum Duschen entkleidete, fiel ihm auf, dass er nicht seine gewöhnliche Schlafkleidung trug, sondern seine Armeehose und ein normales T-Shirt. Langsam kehrte die Erinnerung an die Nacht zurück. Kavanagh war ermordet worden. Und er, Sheppard, war laut Indizien der Täter.

    Selten hatte Sheppard so lange geduscht. Aber er konnte sich nicht von dem kühlen Nass trennen, dass angenehm erfrischend seine Haut befeuchtete, denn er hatte nicht den Drang, früh ins Gatrium zurückzukehren. Dort würde ihn nur eine Verurteilung erwarten. Was wollten sie eigentlich mit ihm anstellen? Ihn wegsperren? In Atlantis gab es nur die Zellen für Wraith, welche leer und für einen Menschen kaum bewohnbar waren. Da konnten sie ihn eigentlich nicht hineinsperren. Aber was würden sie dann machen? Ihn auf einem fernen Wüstenplaneten aussetzen? Das wäre Mord. Würden sie das tun? Amerikanische Gesetze auch in Atlantis walten lassen? In seiner Heimat hätte er mindestens lebenslänglich für diese Tat bekommen, wenn nicht die Todesstrafe.

    Irgendwie wäre es Sheppard in diesem Augenblick leichter gefallen, das alles zu verarbeiten, wenn er die Tat wirklich begangen hätte.

    Eine Viertelstunde später machte er sich auf den Weg in den Gateraum. Unterwegs begegneten ihm mehrere Atlanter, und alle sahen ihn etwas schief an. Ob sie das immer taten oder nur jetzt wusste Sheppard nicht, auf alle Fälle war es ihm unangenehm.
    Im Center angekommen betrat er sogleich Weirs Büro.
    „Guten Morgen“, grüßte er.

    „Gleichfalls“, erwiderte Weir mit ernster Miene. Sie sah nicht einmal auf als er eintrat, sondern starrte auf den Bildschirm ihres Laptops.

    „Was machen Sie?“, fragte Sheppard und setzte sich auf einen der Stühle.

    „Ich sehe mir Fotos vom Tatort an“, antwortete sie.

    „Darf ich mal sehen?“
    Wortlos drehte sie den Bildschirm zu Sheppard, sodass er die Bilder darauf sehen konnte. Es schüttelte ihn. Vieles hatte er in seiner Militärlaufbahn schon gesehen, aber diese Aufnahmen ließen ihm Schauer über den Rücken laufen. Kavanagh war wirklich übel zugerichtet worden: sein Gesicht war fast bis zur Unkenntnis von mehreren Kugeln entstellt, der Oberkörper völlig zerfetzt.
    „Warum schauen Sie sich das an?“, wollte Sheppard wissen. „Ich glaube, das tut Ihnen nicht gut...“

    „Nein, keinesfalls“, seufzte Weir. „Aber was soll ich sonst tun? Ich bin als Leiterin einer wissenschaftlichen Expedition hierher gekommen, und nun muss ich Polizei spielen und einen Mord aufklären, den ganz Atlantis schon für aufgeklärt hält.“

    „Das bedeutet...“, setzte Sheppard an, doch Weir kam ihm zuvor.

    „Ganz recht“, murmelte sie. „Ich habe noch keinen Beweis für Ihre Unschuld gefunden.“
    Sie drehte den Laptop wieder herum.
    „Dr. Beckett hat alles noch einmal untersucht“, erzählte sie. „Er bestätigte, dass die blutigen Fingerabdrücke auf der Pistole von Ihnen stammen.“

    „Aber ich war es nicht“, beteuerte Sheppard. „Letzten Abend war ich wirklich in meinem Quartier.“
    Schon wieder log er sie an. Aber in Angesicht dessen, was er letzten Abend zur Tatzeit getan hatte, schien es ihm besser, auch weiterhin zu lügen.

    „Gibt es dafür Zeugen?“

    Sheppard dachte kurz nach. Es gab einen Zeugen für das, was er wirklich gemacht hatte, aber für seine kleine Lüge gab es niemanden.
    „Nein“, antwortete er resigniert. „Keiner hat mich gesehen.“

    „Dann wird Ihre Verteidigung schwer“, stellte Weir fest. „Aber ich halte zu Ihnen. sie haben diesen Mord nicht begangen.“
    Sie klappte ihren Laptop zu und rieb sich die Augen. Die ganze Nacht über war sie auf den Beinen gewesen.
    „Wissen Sie was? Sie sollten es allen in Atlantis erklären“, schlug sie vor. „Alle glauben, dass Sie Kavanagh umgebracht haben, und Sie sollten ihnen selbst sagen, dass das nicht stimmt.“

    Sheppard wog diesen Vorschlag kurz ab.
    „Mache ich“, stimmte er zu. „Jetzt gleich?“
    Sie nickte und drückte auf einen Schalter.
    „An alle Bewohner: Hier spricht Weir. Bitte kommen Sie alle in den Gateraum, Major Sheppard und ich müssen Ihnen etwas Wichtiges mitteilen.“
    Sie trennte die Verbindung zum Lautsprecher.
    „Ich hoffe, Sie haben eine Rede im Kopf“, meinte sie.

    „Nein“, bedauerte Sheppard. „Aber mir wird schon was einfallen.“
    Sie standen beide auf und gingen zum Center.

    Dort versammelten sich wenige Minuten später sämtliche Mitglieder des Atlantisteams und alle sahen zu Sheppard und Weir auf, die an der Brüstung zum Torraum standen.
    „Guten Morgen“, begrüßte Weir sie. „Wie Sie wahrscheinlich alle schon wissen, wurde heute Nacht Dr. Kavanagh ermordet.“
    Stille trat ein.
    „Alle Indizien sprechen für die Schuld Major Sheppards, jedoch bin ich von seiner Unschuld überzeugt und stehe voll hinter ihm.“
    Sie nickte Sheppard zu und er holte tief Luft.

    „Ich weiß nicht, warum meine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe sind“, begann er. „Ich weiß nicht, wer das getan hat. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich Dr. Kavanagh nicht ermordet habe, denn Sie wissen, dass ich niemals ein Mitglied des Expeditionsteams töten würde.“

    „Das haben Sie aber schon getan!“, rief einer der Versammelten.

    „Das war etwas völlig anderes“, beteuerte Sheppard. Er hatte geahnt, dass diese Geschichte wieder aufgerollt werden würde. „Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich die letzte Nacht in meinem Quartier verbracht habe und nicht Kavanagh ermordete. Für Sie alle ist das vermutlich schwer zu glauben, aber ich kann Sie nur darum bitten, mir zu glauben, und nicht irgendwelchen Beweisen. Das ist alles, was ich Ihnen sagen wollte.“
    Er trat zurück und die Besatzung verstreute sich wieder. Sheppard und Weir wussten, dass jetzt ein großes Gerede entstehen würde: Sheppard ein Mörder? Sheppard ein Unschuldiger? Aber wer hatte es dann getan?

    Nur eine einzige Person in ganz Atlantis kannte die Wahrheit – Die Person, die Kavanagh getötet hatte.

    **********************

    Den Tag verbrachte Sheppard größtenteils in seinem Quartier. Viele Atlanter zeigten großes Interesse daran, mit ihm zu sprechen, doch er war zu keinem Gespräch bereit und wimmelte alle Besucher vor seiner Tür ab. Er aß und trank kaum etwas und wartete nur auf den Abend, denn dann würde er für eine kurze Zeit seine Sorgen und Probleme vergessen... Solange, bis er seinem Drang nachgegeben und seine Seele befriedigt hatte.
    Heute Nacht würde er es wieder tun. Keiner durfte es bemerken, außer der eine, der dann jedoch schweigen würde...
    „Ihr alle wisst doch gar nicht, wer ich bin und was ich allnächtlich tue“, murmelte er in die Leere seines Quartiers hinein. „Ihr seid so ahnungslos...“

    Die Nacht kam, und die Nacht ging.
    Im Morgengrauen, zu einem Zeitpunkt, als nur wenige Atlanter schon (oder immer noch) auf den Beinen waren, hämmerte es wiederholt an Sheppards Tür.
    „Major, öffnen Sie die Tür!“, zeterte Bates’ Stimme.

    Sheppard stöhnte und stand gequält auf. Was Bates wohl diesmal von ihm wollte? hatte er etwa sein kleines Geheimnis herausgefunden?
    Er öffnete die Tür.
    „Guten Morgen, Sergeant“, murmelte er verschlafen. Gestern Nacht war er furchtbar spät ins Bett gefallen. „Was gibt’s?“

    „Major, diesmal kenne ich keine Gnade“, zischte Bates ohne Begrüßung. Hinter ihm standen die drei Soldaten und entsicherten ihre Pistolen.

    „Was ist passiert?“, fragte Sheppard. Erlebte er soeben ein Déjà-vue?

    „Das wissen Sie ganz genau“, antwortete Bates. „Ziehen Sie sich an. Ich muss Sie zu Dr. Weir bringen.“
    Sheppard nickte und schloss die Tür. Müde taumelte er zu seinen Klamotten, die er nach seinem nächtlichen Erlebnis achtlos auf einen Stuhl geworfen hatte. Lustlos zog er sich an und trat wieder zu Bates. Er würde keinen Ärger machen, es lohnte sich nicht, und außerdem wollte er schnellstens zu Dr. Weir. Sie war wohl die einzige, die ihm vernünftig Auskunft geben konnte.
    Kaum war er wieder draußen, packte ihn Bates am Arm und zog ihn nicht gerade rücksichtsvoll mit sich. Sheppard beschloss, lieber den Mund zu halten und die Prozedur über sich ergehen zu lassen. Er würde früh genug erfahren, was hier gespielt wurde.

    „Major, setzten Sie sich“, bat Weir grußlos und mit ernster Stimme, als Bates Sheppard in ihren Konferenzraum zog. „Sergeant, warten Sie vor der Tür. Wenn etwas ist, rufe ich Sie.“
    Beide taten, wie ihnen befohlen.

    „Guten Morgen erstmal“, sagte Sheppard mit leichtem Tadel. „Was ist los?“

    „Wo waren Sie gestern Nacht, etwa von elf bis ein Uhr?“, fragte Weir ohne Umschweife, ohne auf Sheppards Bemerkung zu antworten.

    „In meinem Quartier“, gab Sheppard die gewünschte Auskunft. Er log wie gedruckt. „Warum wollen Sie das wissen?“

    „Sie waren nicht in Ihrem Quartier“, erklärte Weir scharf. „Sie waren in einem der Büros und haben Peter Grodin ermordet.“

    Sheppard blieb der Mund offen stehen. Weir beschuldigte ihn also, einen weiteren Mord begangen zu haben? Allmählich ging das nicht mehr mit rechten Dingen zu. Was er nachts tat, ging nur ihn etwas an, ihn allein.
    „Ich... Elizabeth, wie kommen Sie darauf?“, empörte er sich. „Grodin... Das tut mir wirklich leid... Ich war es nicht!“

    „Wie dumm war ich, Ihnen zu glauben, Sie hätten Kavanagh nicht getötet“, zischte sie. „Natürlich waren Sie es. Ich hätte Sie einsperren sollen.“

    Sheppard schloss die Augen und amtete tief durch. Jetzt musste er Fassung bewahren.
    „Wie ist es geschehen?“, fragte er leise. „Wurde Grodin ebenfalls erschossen?“

    „Erstochen“, antwortete Weir. „Aber das wissen Sie wohl am besten. Und versuchen Sie nicht, sich herauszureden. Auf dem Messer waren Ihre Fingerabdrücke, mal wieder mit Grodins Blut verschmiert. Sie hätten wirklich besser aufpassen sollen.“

    „Elizabeth!“, rief Sheppard. “Warum zur Hölle sollte ich ihn umgebracht haben? Habe ich irgendeinen Nutzen davon?“

    „Nicht das ich wüsste“, murmelte Weir. „Dass Sie Kavanagh erledigt haben, war nachzuvollziehen. Aber warum Grodin?“

    „Das wüsste ich auch ganz gerne.“

    „Sie wollen also kein Geständnis ablegen?“

    „Welches Geständnis?“

    Weir stand auf.
    „Dann eben nicht. Sie enttäuschen mich, Major. Ich hätte etwas mehr Haltung von Ihnen erwartet.“
    Mit erhobenem Kopf stolzierte sie an ihm vorbei aus dem Raum. Bates und die Soldaten traten ein.

    „Major, Ihre Zeit ist abgelaufen“, meinte Bates und zog Sheppard vom Stuhl auf die Beine. „Daheim würden Sie für diese Aktion vielleicht sogar die Todesstrafe bekommen.“
    Er zog Handschellen aus der Tasche und fesselte Sheppards Hände.
    „Wir haben eine kleine Zelle für Sie eingerichtet“, erzählte er. „Ich bin sicher, Sie werden sich dort wohl fühlen, bis wir über Ihr Schicksal entschieden haben.“

    Wortlos ließ sich Sheppard in die unteren Ebenen Atlantis’ führen. Sie brachten ihn zu den dunkelsten und düstersten Teilen der Stadt, in denen das kleine Gefängnis lag. In der Zelle, in der auch schon die Wraith Steve und Bob gewesen waren, stand ein ungemütlich aussehendes Feldbett. Bates schob Sheppard in die Zelle, löste seine Fesseln und schloss dann die Tür hinter ihm. Per Knopfdruck aktivierte er die Schilde zwischen den Strängen, und Sheppard lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Gefangen. Er war jetzt in einem kaum erleuchteten Raum, in einer fast leeren Wraith-Zelle gefangen. Seufzend setzte er sich auf das Bett. Um seine neue Heimstatt herum verteilten sich auf Bates Anweisung die drei Soldaten, der Sergeant selbst verließ den Raum.
    „Gehen Sie nur!“, rief ihm Sheppard hinterher. „Eines Tages werden Sie sehen, was Sie davon haben!“
    Hinter Bates schlug die Tür krachend zu und Stille trat ein.

    **********************
    Over the hills and far away
    For a long time I’ll count the days
    Over the mountains and blue seas
    A prisoner’s life for me there’ll be

    **********************

    Weir betrat noch einmal das Büro, in dem Grodin ermordet worden war. Sie hatte es heute bereits gesehen, kurz nachdem man sie geweckt hatte. In dem kleinen Zimmer liefen mehrere Atlanter herum, dieselben, die auch bei Kavanaghs Mord die Leiche vom Tatort entfernt und untersucht hatten. Es waren keine Profis, keine ausgebildeten Ermittler, aber sie waren besser als nichts.
    Langsam näherte sich Weir Grodin, der in einer schon getrockneten Blutlache am Boden lag. Es war deutlich zu erkennen, wo man ihn verletzt hatte: Zwei tiefe Stiche in die Brust hatten seinem Leben ein grausames Ende bereitet.
    Weir sah dem Toten ins blutleere Gesicht. Jemand hatte gütigerweise seine Augen geschlossen, denn zuvor waren sie weit aufgerissen gewesen und hatten von dem Schmerz gezeugt, den Grodin bei seinem Tod empfunden haben musste. Dr. McKay hatte ihn gefunden, als er etwas aus dem Büro gebraucht hatte. Gleich darauf hatte er Weir benachrichtigt, und es erstaunte sie, dass er seinen schrecklichen Fund mit Fassung ertragen und sich wieder seiner Arbeit gewidmet hatte. Sie selbst wusste nicht, ob ihr das auch gelingen würde. Grodin war ihr Freund gewesen, sie hatte ihn im Vergleich zu anderen Atlantern relativ gut gekannt, und es schmerzte sie, dass ausgerechnet er nun tot war. Kavanaghs Tod hatte sie nicht so sehr erschüttert wie Grodins. Auch, weil sie jetzt die Gewissheit hatte, dass Sheppard ein Mörder war.
    Sie zitterte, als sie das blutige Messer sah, dass neben der Leiche lag, versehrt mit einer kleinen schwarzen Nummer. Damit hatte er es getan, dieser Verräter. Sheppard wäre der letzte gewesen, dem sie einen Mord zugetraut hätte.
    Eine einsame Träne rollte ihr über die Wange, als sie das Büro wieder verließ. Sie wünschte, dass jemand in Atlantis dieselben Fingerabdrücke hatte wie Sheppard. Von ganzem Herzen wünschte sie sich, dass er unschuldig war. Er, der zwei ihrer Männer getötet hatte.

    Sheppard lag auf seinem Feldbett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und starrte zur dunklen Decke. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte am liebsten die Wände einschlagen und am besten gleich ganz Atlantis zertrümmern, so groß war seine Wut über diese Ungerechtigkeit. Aber stattdessen lag er schweigend auf seinem Bett und ließ alles über sich ergehen.
    Seine Fingerabdrücke waren gefunden worden, auf beiden Tatwaffen. Wie konnte das sein, wo er doch an keinem der beiden Tatorte gewesen war?
    Aber er konnte die Anschuldigungen kaum bestreiten. Er hatte kein Alibi, behauptete, in beiden Nächten in seinem Quartier gewesen zu sein.
    Aber das war er nicht. Und trotzdem war er unschuldig.
    Denn er war jeden Abend nach der Arbeit zu seinem besten Freund und Vertrauten gegangen, Dr. McKay. Er hatte ihn anfangs nicht leiden können, aber mit der Zeit war ihr Verhältnis besser geworden, so gut, dass sie seit wenigen Wochen etwas taten, das um ihrer beiden Willen besser niemand mitbekam.
    Er hatte beide Nächte in McKays Bett verbracht, und er hatte dort Dinge getan, die er niemals erzählen würde. Sie hatten sich geschworen, ihr Verhältnis geheim zu halten, und er würde diesen Schwur nicht brechen. Und wenn er dafür sein restliches Leben in dieser Zelle verbringen musste.

    **********************
    I knew that it would cost me dear
    But yet I dare not say
    Where I’d been that fateful night
    A secret it must stay

    I had to fight back tears of rage
    My heart beat like a drum
    For with my INNOCENT best friend
    I spent my final night of freedom

    **********************

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

    --nur sporadisch online--

  13. #13
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    Mußt du mich so auf die Folter spannen? Das etwas zwischen McKay und Shep läuft, konnte ich mir bei deiner Einleitung schon denken. Aber das dieses Verhältnis zwischen Leben und eventuell Tod entscheidend ist - Klasse

    PS: Einen winzig kleiner Rechtschreibfehler ist drin, aber nur sehr winzig....
    Der Vorteil der Intelligenz ist - man kann sich dumm stellen!

  14. #14
    John´s wife Avatar von JohnnysGirl
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    Das si gut, verdammt gut. Aber spann mich doch bitte nicht so auf die Folter. Wie gehts weiter?? John is kein Mörder, das weiß ich. Er könnte niemals jemanden vorsätzlich töten!


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  15. #15
    General Avatar von Dr.McKay
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    Also wenn ich mal ganz ehrlich bin, die Characktere finde ich ziemlich out of charackter. Speziell Bates und Weir. Ich bezweifle das die echte Weir je so schnell daran denken würde das Sheppard der Mörder ist, ebenso glaube ich nicht das Bates so "freudig" vorgehen würde. Denn auch wenn er mit sheppard nicht immer einer Meinung ist, denke ich dennoch das er seinen vorgsetzten anders behandeln würde. Daher kann ich mich mit der Story (der Inhalt selbst, also die Geschichte ist ok) nicht anfreunden. Da für mich einfach zu "fremd" was das verhalten der Characktere angeht.

    Ausdrucksmäßig ist alles ok und kleinere Fehler hat jeder drin.
    ***
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    ***

  16. #16
    Gödelitätsverehrerin Avatar von zona
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    Mit etwas Verspätung bin ich nun auch auf dem Laufenden. Inhaltlich dachte ich mir beim ersten Teil, wenn Sheppi es nicht war, wer dann? Gut beschrieben fand ich, Sheppards Verwirrung und Weirs Entsetzen. Ich denke, Bates hast du gut getroffen, der reagiert doch immer so diensteifrig.

    Einen Tippfehler habe ich erlesen. In dem Teil, in dem Sheppi erläutert, was am Mordabend passiert ist, müßte es statt breitwillig bereitwillig heißen. Ansonsten macht allgemein das Lesen deiner Geschichten Spaß, weil eben keine Rechtschreibfehler vorhanden sind und der Ausdruck hervorragend ist.

    Beim zweiten Teil entsteht ja schon fast ein Schema in den Morden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da was faul ist und alles entpuupt sich als Traum oder so etwas in der Richtung.

    Bin gespannt, wie es weitergeht und bitte mehr davon.

  17. #17
    Wraith-Elite Avatar von badwraith
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    Diese Fortsetzung ist echt klasse...
    der arme Shepppard in der Zwickmühle.Da kann man sich richtig reinversetzen,wie er sich jetzt fühlt.Unschuldig sein,ohne es beweisen zu können...
    Bates Verhalten is mal wieder typisch...gut rübergebracht
    Ich freu mich schon auf den nächsten Teil...



    Geniesse es, denn es wird noch schlimmer
    Schweigen - mit arrogantem Unterton - schlägt das schlagendste Argument. (Oliver Hassencamp,1921-1987 , deut. Schriftsteller und Kabarettist)
    Versuche niemals, jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist. (Ralph Waldo Emerson 1803-1882, amer. Philosoph und Dichter)

    wie wärs mal damit : http://www.stargate-project.de/starg...ead.php?t=6181

  18. #18
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    @alle fünf
    Thanks fürs Feedback

    @McKay
    Wegen Bates: Ich hab mir überlegt, ob ich ihn so gehässig darstellen sollte oder nicht und hab mich dafür entschieden, weil ich mir denke, dass er in diesen Situationen ziemlich schlecht von Sheppard denkt, auch wenn es sein Vorgesetzter ist. In seinen Augen hat er ein bzw. später zwei Menschen umgebracht, und er fühlt sich ihm deshalb ein wenig überlegen, bzw. er ist der Meinung, dass Sheppard aufgrund seiner Taten minderwertig ist. Ich habe keine Ahnung, ob der echte Bates so reagieren würde, aber weil es so gut gepasst hat, hab ich's so gelassen

    Wegen Weir:
    Zu Anfang hält sie auch noch zu Sheppard, nachdem bei Grodin ebenfalls seine Fingerabdrücke gefunden worden sind und sein Alibi nicht nachgewiesen ist, hat sie keine andere Wahl, als an seine Schuld zu glauben, auch wenn sie es eigentlich nicht will.

    Aber du hast schon Recht, Charakter-Treffen ist nicht gerade meine Stärke


    @zona
    Danke für das Lob
    Und danke auch für den Hinweis. Werd ich gleich ausbessern.

    Also, eins kann ich vorweg schon sagen, es ist diesmal kein Traum sondern ausnahmsweise Realität, auch wenn ich gerne über Träume schreibe I-)

    @badwraith
    ich fürchte, es dauert wieder hundert Jahre, bis der nächste Teil kommt... Hab grad ne Menge zu tun

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

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  19. #19
    General Avatar von Dr.McKay
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    Sorry aber ich finde dennoch Bates verhalten absolut unrealistisch. Denn in erster Linie ist er Soldat und das er dennoch zu Sheppards Befehl steht sieht man zb in Hot Zone. Sein verhalten hat nichts mit Diensteifer zu tun sondern da ist zuviel persönliches Verhalten drin was untypisch ist. Wie eben auch bei weir.

    Nicht persönlich nehmen, auch meine Charas sind nicht immer getroffen. Jedoch ist deine Story ja was "ernstes", also kein slash nc-17 oder satire wo es teilweise nicht möglich ist die charas zu 100% zu treffen oder es eben absolut nicht schlimm ist.

    ALLERDINGS (jetzt kommt das positive *g*) gefällt mir inhaltlich auch der 2 Teil, sogar besser. Es ist nachvollziehbar warum das eine bzw das andere da ist (nicht sagen wo er war etc). Werde also dennoch weiter lesen. Nur ist es unlogisch das niemand verdacht schöpft, denn ehrlich, wer unter arrest steht wegen einem mord, ist der so dumm nen zweiten (gleich danach) zu begehen? Ist doch irgendwie merkwürdig, zu mal da logik und sinn fehlt. Also sollten die anderen da stutzig werden das er es entweder nicht war, also es nen anderen gibt oder aber das es "etwas" gibt was mordet.

    p.s. mehr als wer der Mörder ist, interessiert mich eigentlich was die beiden in der Nacht so treiben *g*
    ***
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  20. #20
    Major Avatar von Mac248
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    mehr als wer der Mörder ist, interessiert mich eigentlich was die beiden in der Nacht so treiben
    War ja klar. Also ich will wissen wer der Mörder ist.

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