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Thema: [Strange] Warum Christine? - Darum!

  1. #1
    Major General Avatar von Kris
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    Standard [Strange] Warum Christine? - Darum!

    Titel: Warun Christine? - Darum!
    Fandom: Marvel Cinematic Universe - Doctor Strange in the Multiverse of Madness
    Genre: Movie-Tie-In, Romantik, Liebe, Drama
    Rating: FSK 12

    Kurzinhalt: Christine heiratet – allerdings einen anderen Mann als Stephen Strange. Keine spontane, aber auch eine wenig überraschende Entscheidung, denn sie hat durchaus ihre Gründe dafür, seine Nähe nicht mehr zu suchen, sondern einen eigenen Weg zu gehen. Milde Spoiler für „Multiverse of Madness“.

    Anmerkung: Das ist nur ein kleines Gedankenspiel, ein Stimmungsbild zum Film passt und erklärt, warum Christine sich für einen anderen Entschieden hat. Es passt zu der Frau, die mit ihren Beinen fest auf dem Boden steht und scheinbar auch eine leidenschaftliche Ärztin ist, die einen Gegenpol zum aufreibenden Job braucht und nicht noch jemanden, der sich tagtäglich in Gefahr bringt und das Unheil anzieht, so dass sie nicht wirklich Ruhe bekommen würde.


    * * *


    „Warum, Christine?“, schien er stumm zu fragen, als sie sich gegenüber standen und einander in die Augen blickten. Doctor Palmer stellte dabei erst einmal nur eines fest: Stephen Strange war immer für eine Überraschung gut, selbst jetzt - nach all den Jahren.

    Andererseits - hatte sich wirklich alles an seinem Denken und Fühlen geändert?

    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie genau das aufregende Wechselspiel und die Leidenschaft für seine Berufung und ihre Person an ihm geschätzt und geliebt, bis seine Überheblichkeit und Arroganz, geboren aus übersteigertem Ehrgeiz, ihre Gefühle hatte abkühlen lassen.

    Sein Verhalten nach dem Unfall hatte den Rest an Zuneigung zerstört, auch wenn sie ihn in seinem Schmerz durchaus verstehen konnte, wusste sie doch, woher er rührte. Andererseits hatte sich auch dabei eines gezeigt: Es ging immer nur um ihn, die Schuld, suchte er zu allerletzt bei sich.

    Einfach etwas hinnehmen und etwas Neues draus machen, daran dachte er nicht. Noch akzeptierte er Hilfe von anderen, spuckte sogar auf das vermeintliche Mitleid. Das hatte sie ihm letztendlich sehr übel genommen und bis heute nicht vergessen.

    Gut, seit seiner Rückkehr aus Nepal mochte er sich menschlich zum Besseren verändert haben, aber dennoch wusste sie immer weniger, was sie von ihm halten sollte. Stephen lebte nun in höheren Sphären, tat Dinge, die so unglaublich waren, dass sie diese nicht einmal verstehen konnte, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.

    So wie damals, bei seinem überraschenden Wiederauftauchen, als sie mit seinem Geist gesprochen hatte, während sein lebloser Körper vor ihr lag. Und nun führte er schon seit Jahren ein wildes, verrücktes Leben, in dem er völlig aufzugehen schien.

    Hatte sie da überhaupt noch Platz in seinem Herzen?
    Lohnte es sich überhaupt, einen Neuanfang mit ihm zu wagen?

    Sie bezweifelte das, sehnte sie sich doch nach einem bodenständigen Leben, in dem die einzigen Herausforderungen in ihrem Job zu finden waren. Und dazu gehörte für sie nun einmal ein einfacher Mann, der immer an ihrer Seite sein würde, der auf gleicher Ebene mit ihr sprach und nicht ständig in irgendwelchen anderen „Dimensionen“ herum hüpfte oder die Probleme einer ganzen Welt zu lösen versuchte.

    Es hatte sich über die Jahre herauskristallisiert, dass sie sich als ganz normaler Mensch wie jeder andere einen Partner wünschte, mit dem sie zusammen ein Nest bauen konnte, in dem sie vielleicht eines Tages nicht mehr nur zu zwei sein würden. Mit dem sie Leid und Freude gleichermaßen teilen konnte - bis hinein ins hohe Alter.

    Diesen Mann hatte sie in Charles gefunden, der all das verkörperte, was Stephen niemals würde sein könnten.

    Und doch erstaunte sie der ehemalige Kollege und Ex-Freund auf ihrer eigenen Hochzeit. In dem Moment, in dem sie ihm in der Bar in die Augen sah und seine Traurigkeit erkannte. Trotz seines bewegten Lebens und all den Abenteuern, die er mittlerweile erlebt haben musste, schien er sie nicht aufgeben oder vergessen zu können.

    Er liebte sie also immer noch.

    Doch sie zwang sich bewusst dazu, sich von seiner Melancholie und Traurigkeit nicht mitreißen zu lassen, denn sie spürte, dass das nur in einer Katastrophe enden und sie nichts gewinnen sondern nur alles verlieren würde, wenn sie den aufkommenden Gefühlen – einer Mischung von Schuld und sehnsüchtiger Erinnerung, gepaart mit aus dem Verstand geborener pragmatischer Nüchternheit, nachgab.

    Ein Gedanke holte sie auf den Boden zurück: Er wird dich erneut enttäuschen und alles andere über dich stellen!

    Ihre Vermutung bestätigte sich nur Minuten später, als Stephen ohne Zögern und Rücksicht auf Verluste vom Balkon sprang, um sich entschlossen gegen ein Monster zu stellen, dass gerade in den Straßen unter ihnen wütete.

    Sicher er machte dabei eine gute Figur, schien ganz genau zu wissen, was er tun musste … aber sie sah auch, das er in diesem Moment alles andere um sich herum vergessen hatte. Das mochte wohl einen Held ausmachen und viele in Bewunderung nach ihm schmachten lassen.

    Das war nicht ihr Ding, niemals gewesen.
    Und aus dem Teenageralter war sie lange heraus.


    Rasch legte sie ihren Arm um Charles und ihren Kopf an seine Schulter. Denn auch sie konnte einmal so egoistisch sein, wie Stephen Strange und sich das nehmen, was sie wollte – nämlich einen Mann an ihrer Seite, der auf den Boden blieb und nicht bei jeder Gelegenheit buchstäblich abhob.

    So wie immer, wenn ihr ehemaliger Kollege und Freund von einer Aufgabe so sehr in Beschlag, genommen wurde, dass er sich mit Leidenschaft und dem ihm angeborenen Ehrgeiz auf sie stürzte, dabei aber alles andere vergaß.

    „Darum!“, beantwortete sie für sich die von Stephen ungestellte Frage.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  2. Danke sagten:


  3. #2
    -
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    Hallo Kris!

    Es ist schön, auch hier wieder etwas Neues aus deiner Feder zu lesen!

    Bedauerlicherweise fehlt mir für das Verständnis dieses Stimmungsbildes jede nähere Kenntnisse von Dr. Strange.

    Der spezielle Beruf, oder vielmehr die Bürde, Stephens und wie voll darin aufgeht (zer-)störte die Beziehung zu Christine. Seien angedeutete Arroganz wird durch die Aufgaben und Mächte zusätzlich gefördert.

    Auf gewisse Weise ist das (Ex-)Paar sich darin ähnlich Helden zu sein. Die Arbeit als Ärztin im Krankenhaus rettet ebenso Menschenleben und verlangt auch ständige Einsatzbereitschaft und -fähigkeit. Allerdings schließt diese Arbeit (hoffentlich) keine Familie und Beziehung so aus, wie der ständige, lebensbedrohliche Kampf gegen Monstren und Reisen in andere Dimensionen.

    Einen tieftraurigen Blick des Ex-Partners auf der eigenen Hochzeit zu sehen, das muss schmerzlich sein. Vielleicht ist es richtig sich nicht darauf einzulassen. Die Gefühls- und Gedankengänge von Christine sind plausibel. Zumindest aber eine kleine, anerkennende Geste, die es wohl im Film nicht gab, wäre richtig gewesen, denke ich.

    Das kleine Werk dürfte glaubwürdig eine Lücke im Kanon füllen.
    "Die Zeit macht jede Wahrheit zum Roman."
    aus dem Lied Mayerling von
    Udo Jürgens (Text v. Michael Kunze)

    "Das "Vaterland" ist der Albdruck der Heimat."
    Kurt Tucholsky

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Major General Avatar von Kris
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    Ja ich weiß, es ist nicht einfach, wenn du die beiden Filme tatsächlich nicht gesehen hast.

    Im ersten begegnen wir quasi den beiden als Freunden, die wohl mal eine Zeit lang miteinander liiert waren. Aber auch schon da hat Christine keinen Hehl daraus gemacht, dass sie und Stephen Strange nicht wirklich zusammen passen, weil er eben ein wenig zu selbstverliebt ist. Freunde sind sie dennoch geblieben.

    Zwischendrin knistert es noch mal ganz leicht. Und das scheint bei Stephen, der ja durch seinen Unfall und den neuen Lebensweg zum Nachdenken gekommen ist, auch dazu geführt hat, dass er durchaus wieder mehr für sie empfindet. Sie jetzt an einen anderen Mann zu verlieren tut ihm weh, und das sieht man vor allem seinen Augen, seiner Mimik an.
    Die Szenen im zweiten Film sind recht kurz und gehen dann natürlich unter - ich habe das ganze noch ein wenig mit Leben aka Gedanken gefüllt.

    Danke für deinen lieben Kommentar!
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