Mich hat das Coronavirus und dessen Folgen bisher nicht so wirklich getroffen. Ist jetzt vielleicht gerade Glück in einer recht kleinen Firma (6 Leute) mit überschaubarem Kontakt zu Kunden zu arbeiten. Ich muss zugeben, die größten Sachen, woran ich persönlich das ganze momentan bemerke (mal abgesehen von den Gesprächen mit anderen) ist die Absage der Formel 1 für mindestens vier Rennen und das ich bei der Parkplatzsuche in der Nähe meiner Arbeit schneller fündig werde.

Woanders sieht es natürlich anders aus. Mein Chef sollte dieses Wochenende ein Seminar an einer Uni im Ausland halten, was jetzt aber abgesagt wurde. Mein Bruder arbeitet bei einem größeren Versicherer, da sind ihre Teams jetzt halbiert worden und die halben Teams sollen jetzt immer abwechselnd eine Woche ins Büro und eine Woche Homeoffice machen. Meine Schwägerin ist Lehrerin, die muss jetzt, nachdem ab Montag die Schulen geschlossen sind, ihren Unterricht online aufbereiten und ins Internet stellen, damit die Schüler auf diese Weise weiterlernen können - und anschließend die bearbeiteten Aufgaben von jedem einzelnen Schüler aus jeder ihrer Klassen wieder korrigieren (die ist begeistert ).

Was Italien angeht: Ich bin ja überzeugt davon, dass die nur soviel mehr Coronainfizierte als andere europäische Länder haben, weil sie dort einfach mehr getestet haben.

Im Denkerthread habe ich schon das Erlebnis meines Bruders erzählt, aber gerne auch nochmal hier: Als Corona noch überwiegend in Asien war und erst langsam hier in Europa losging, hatten sie in der Arbeit eine Kollegin aus Asien zu Besuch. Auf deren Rückfulg zeigte die dann grippeähnliche Symtome und bei meinem Bruder ging es kurz darauf auch los. Bei einem Arztbesuch frage er deshalb nach, ob es nicht sinnvoll wäre auf Corona zu testen, worauf der Arzt meinte, er solle sich nicht so haben. Außerdem hätte er nichts zum testen da und Zitat: "Selbst wenn, wäre ich ja schön blöd wenn ich es feststellen würde, weil ich dann meine Praxis zusperren müsste."

Von Vorteil ist vielleicht auch gerade, wie ich, in einem recht kleinen Dorf zu leben. Da ist noch alles relativ normal. Ich hatte gestern Nachmittag, bei einer größeren Baumfällaktion bei uns im Garten sogar soviel Kontakt zu meinen Nachbarn wie schon seit langem nicht mehr. Und das Gesprächsthema drehte sich überwiegend um den neuen Kanal, der bei uns in die Straße kommt.

Na ja, bin mal gespannt wohin sich das Ganze noch entwickelt ...