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Thema: [SG/Multi-Crossover] Odyssee

  1. #41
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Danke alle treuen Leser, darunter natürlich an Ehre_Sei_den_Ori, John´s Chaya, SaturnV & skydiver fürs Drücken des Buttons

    Es ist mal wieder soweit, und heute gibt es eine weitere Folge. Dieses Mal geht es mal wieder zu einen der Nebenhandlungsstränge, wobei ich viel Spaß beim Lesen wünsche

    Odyssee
    Folge 2.02 Phobos und Deimos, Teil 1

    Andromeda-Galaxie
    Messier 110 alias NGC 205 alias Andro-Alpha-Galaxie
    Planet Heraclia - Festland, neutrale Region

    Wie sie es vor einigen Tagen versprochen hatte, war Veronika mit einer guten Anzahl von Kriegerinnen auf dem Hof von der Familie von Adriana erschienen.

    “Es kommen noch mehr Kriegerinnen nach. Zum einen um die Familie von Alexander, sowie diejenigen, die es wünschen in das Reich der Amazonen zu führen wo sie alle in Sicherheit wären. Und andere Kriegerinnen um unserer Gruppe im Notfall beizustehen, denn unsere Mission wird dieses Königreich und alle anliegenden Reiche in eine sehr große Aufregung versetzen”, versicherte die Prinzessin der Amazonen.

    Kurz danach hatten zahlreiche Mägde und Knechte damit begonnen untereinander zu tuscheln, wobei sie auch ab und wann auch recht heftig miteinander diskutierten.

    Erstaunlich war aber eines, denn obwohl die Amazonen bereits da waren, hatte Adriana das Haus immer noch nicht verlassen - im Gegensatz zu Eve, Egeria, Ruben und Alexa, die nervös immer wieder hinüber zur Tür schauen mussten.

    Es verrannen noch einige Minuten, ehe die Wartezeit vorüber war und die junge Frau in der Kleidung, welche sie erst gestern in der Grotte gefunden hatte, aus der Tür trat. Dieses Erscheinungsbild hatten vor allem ihre Mutter und zahlreiche Bedienstete der Farm nicht erwartet, weswegen sie auch einen ziemlichen Schreck bekamen. Im Gegensatz zu den Amazonen, welche neugierig näher traten und interessiert die junge Frau und ihr Outfit begutachteten.

    “Du sag mal”, begann Veronika verwundert, “ist dir etwa zu kalt, wir haben doch Hochsommer? Du musst doch in diesen Sachen schwitzen wie ein Bär, liebe Schwester.”
    Adriana hatte kurz überlegen müssen, ehe sie reagierte und sagte dann: “Es klingt zwar merkwürdig, aber ich friere nicht und schwitze trotz dieser Sachen, welche ich am Körper trage nicht.”
    “Ist deine Sache… Und was ist mit euch? Ihr müsst euch entschieden haben bis die anderen Kriegerinnen hier sind. Dies wird sein sobald es dämmert!”
    Die Amazonenprinzessin schaute sich noch einmal kurz in der Runde um, dann hatte sie sich wieder auf ihr Pferd geschwungen. Auch die junge Frau tat es ihr gleich nachdem sie sich von ihrer Pflegefamilie verabschiedet hatte.

    Danach war die Gruppe auch schon davon geritten ins Königreich Capripolia, um keine unnötige Zeit mehr zu verlieren.


    Inselreich Katmos

    “Wir waren wieder siegreich! Ehre sei den Ori!”, hatte so eben ein junger Mann euphorisch laut geschrien, nachdem sie endgültig das letzte verbliebene Bündnis der Könige und Fürsten sämtlicher noch bisher nicht unterworfener Inselreiche vernichtend geschlagen hatten.
    Dieser junge Mann, welcher Darius hieß, wusste nicht dass er die ganze Zeit über aus weiter Ferne mit äußerster Zufriedenheit beobachtet worden war.

    Wie zu erwarten war, war einer seiner obersten Hauptleute, der zu seiner Leibgarde gehörte, die von seiner Mutter der Orici für diese Mission auserwählt worden war, an ihn herangetreten, und meldete: “Mein Gebieter, wir haben zahlreiche Rädelsführer, darunter auch einige der Könige und Fürsten gefangen nehmen können.”
    “Hervorragend. Bringe mich sogleich zu ihnen!”
    “Wie ihr befiehlt. Bitte folgt mir. - Hier entlang. Gebieter durch diesen glorreichen von den Ori gewollten Sieg sind euch von diesem Tage an alle Inseln untertan. Wann wendet ihr euch dem Festland zu?”
    “Schon sehr bald, Hauptmann. Schon sehr bald.”

    Während er sich mit diesem Hauptmann besprach, waren sie bei den wichtigsten Leuten, die jetzt seine Gefangenen waren angekommen.

    “Wie ihr alle mitbekommen habt, ist euer lächerlicher Versuch die Auserwählten der Ori aufzuhalten oder gar zu vernichten endgültig gescheitert. Euer Bündnis ist besiegt, was auch dazu führt, wie es im Gesetz festgelegt worden ist, dass von den heutigen Tage an mir alles gehört: Reiche, Besitz und sämtliche Armeen. Doch ich will großzügig sein, wenn ihr euern falschen Göttern abschwört und stattdessen den wahren, den Ori unterwerft. Jeder der dies tut, erhält den Rang eines Fürsten, der dann sein bisheriges Land für mich verwalten darf. Wer von euch allen dazu bereit ist, möge nun hervortreten.”

    Lange Zeit geschah nur dies: Alle Gefangenen blickten sich und ihren Bezwinger prüfend an.
    Minuten vergingen bis Bewegung in das Geschehen kam, und der besiegte aber von sehr vielen angesehene und alte König von Katmos, Menas, verächtlich auf den Boden spuckte sowie einige Schritte nach hinten getreten war.
    Als er dies getan hatte, erklärte er: “Ich weiß noch nicht wie sich meine Brüder hier noch entscheiden werden, aber ich verrate auf keinen Fall das Erbe unserer ehrwürdigen Ahnen, nur um mein vergängliches Leben zu retten - du elender Sprössling eines Piraten!”

    Darius hatte darauf kurz etwas das Gesicht verzogen, ließ die Bemerkung seines Feindes ohne Kommentar stehen, stattdessen fragte er: “Will sich hier noch jemand kundtun?”

    Kurz darauf waren zunächst Gemurmel und Geflüster, und danach Beschimpfungen sowie wüste Verwünschungen zu vernehmen. Der Grund dafür war da sich einige dazu entschlossen hatten einen oder mehrere Schritte vorzutreten, und andere die es Menas gleichgetan hatten. Aber einige waren reglos an Ort und Stelle stehengeblieben.

    Alle wurden dann wie von Darius befohlen in drei separaten Gruppen abgeführt. Die Gruppe von Königen und Fürsten, die bereit waren sich zu unterwerfen in ein Zelt, die Unentschlossenen und diejenigen welche sich nicht beugen wollten wurden zusammen in Käfige gesperrt.


    Festland - Königreich Capripolia

    Die Amazonenkriegerinnen und Adriana hatten das neutrale Gebiet verlassen und waren schon tief in das Königreich Capripolia eingedrungen. Es zeigte sich dass die Amazonen eine Vielzahl von unbekannten Pfaden kannten, weswegen sie ihrem Ziel schon sehr nahe gekommen waren. Auch war bereits schon das leise Rauschen des nahen Meeres zu hören, denn die Hauptstadt Capripolis mit ihrem großen Hafen lag in einer günstig gelegenen und geschützten Bucht.

    Auf einer bewachsenden Anhöhe befahl Veronika allen anderen mit einer eindeutigen Geste, die Pferde anzuhalten und ruhig zu halten. Der Grund dafür war klar, es war noch heller Tag und die Stadt war bereits in Sichtweite.
    “Wir warten wohl bis zur Dämmerung?”, fragte Adriana, die sich ebenso wie ihre beste Freundin, welche kurz bestätigend genickt hatte, vom Pferd gleiten ließ.

    “Wir werden uns ausruhen bis es dämmert, dann gehen wir alle, bis auf zwei von uns hinab in die Stadt um deinen Vater zu suchen, sowie ihn zu befreien falls er in Not sein sollte!”, legte die Prinzessin der Amazonen fest.

    Ihr Lagerplatz war gut gewählt, weil er auch sehr leicht für eine gewisse Zeit zu verteidigen war. Während sich Veronika stärkte, suchte sie bereits mit ihren Augen einen sicheren Weg zur Stadt. Schließlich lächelte sie siegessicher, erhob sich und ging zurück zu Adriana und ihren Kriegerinnen. Auch sie nahmen gerade Nahrung und Wasser zu sich, als Veronika ihnen den Plan erläuterte: “…bis dorthin haben wir Deckung, wo auch Vivien und Lalila mit den Pferden zurückbleiben werden! Ihr beiden müsst genau auf die Umgebung achten! Wir übrigen und Adriana dringen dann in die Stadt ein, dringen bis zu den Palast von Rufus und seiner Familie vor, dabei ist es wichtig immer bereit für den Kampf mit dem Feind zu sein!”


    Insel & Königreich Katmos

    Lange hatte Darius in seinem fürstlichen Zelt auf den besiegten König von Katmos, der sich geweigert hatte sich ihm zu unterwerfen, gewartet.
    Doch das Warten hatte ein Ende, denn acht seiner Krieger hatten König Menas zu ihm gebracht.
    Für den Bezwungenen war es eine Schmach, da er auf einer sandigen Stelle stehen bleiben musste. Es war klar zu erkennen, man hatte die kostbaren Teppiche und Felle, die noch vor einiger Zeit hier gelegen hatten, weggenommen.

    Gemächlich schritt Darius auf Menas zu, wobei er kurz nach draußen geschaut hatte, dann sprach er: “Ihr habt mich respektlos behandelt und die wahrhaften Götter, die Ori beleidigt. Außerdem bin ich der Sohn der göttlichen Orici, die die verheißene Tochter der Ori…”
    Abrupt unterbrach der Besiegte trocken: “Das ändert nichts daran, dass Du nichts weiter als ein Verbrecher bist. Wer sehr hoch thront, wird irgendwann schwer fallen!”
    “Ah ja, so wie Du? Oder bist du ein Prophet Menas? Die Sonne geht gerade unter, wie am heutigen Tage auch deine Herrschaft über diese gewaltige Insel bereits untergegangen ist - genauso… ach ja, du ziehst es vor zu sterben hast du mir vorhin gesagt… also endet heute Abend euer Leben”, entgegnete Darius leise murmelnd. Die letzten Worte sprach er so leise, dass sie nur Menas gerade noch so vernehmen konnte.

    Voller Schmerz schrie der alte besiegte König kurz darauf auch noch auf, denn sein Bezwinger hatte den wehrlosen ohne jegliche Warnung mit dem Schwert durchbohrt.
    Tödlich verwundet stöhnte er daher anklagend: “Du bist ohne jede Ehre… eine Schande für alle Könige, weil du vor nichts zurückschreckst… Und ob ich ein Prophet bin, …wird Dir deine eigene Zukunft zeigen… du… du Deimos!”
    “Ja. Ganz genau. Denn ich werde sogar meine Zwillingsschwester beseitigen, sobald sie mir begegnet, um mir auf diesem Wege mein verheißenes Erbe zu sichern - ganz genauso wie man es mir bereits prophezeit hat. Witzig nicht wahr?”, erklärte Darius mit einem kalten Grinsen, ehe König Menas verstarb.


    Festland - Königreich Capripolia
    Hauptstadt Capripolis

    Die lang ersehnte Dämmerung war endlich gekommen. Anhand des Geschickes der Kriegerinnen war Adriana sehr schnell klar geworden, dass jene nicht das erste Mal eine solche Mission vor sich hatten. Denn jede Wache, die man nicht umgehen konnte, wurde von den Amazonen lautlos und ohne Aufsehen zu erregen beseitigt.

    Geräuschlos und still wie Katzen huschten sie durch die Straßen und Gassen der Stadt, wobei sie sich meist im Schatten verborgen hielten. Ihr Ziel war der Palast von der Familie von Rufus, welcher sich in der Nähe des Tempelbezirks befand.

    “Der Wachposten dort am Tor muss weg!”, wisperte Veronika, die den Bogen und den Köcher abgelegt hatte um diese Aufgabe persönlich zu übernehmen. Aus dem Schatten heraus griff sie blitzschnell zu, als sich der Mann für einen kurzen Moment wegdrehte.
    Mit der linken Hand hielt sie dem Wachposten den Mund zu um jenen am Schreien zu hindern, und mit der rechten stieß sie ihn mit ihrem Dolch ins Herz. Anschließend zerrte sie den Toten ins naheliegende Gebüsch, nachdem sie ihren Gefährtinnen angezeigt hatte zu ihr aufzuschließen.

    Ein weiteres Mal hatte Adriana mitverfolgen müssen, wie kaltblütig und brutal ihre beste Freundin sein konnte. Daher hatte sie mehrfach erschrocken schlucken müssen.
    Veronika schien das Unbehagen von ihr zu spüren, daher fasste sie ihr kurz an den Arm, und flüsterte: “Du weist genau, dass dies bei einer solchen Mission passieren wird. Und auch Du selbst wirst leider bald jemanden töten müssen, sonst ist dein Vater und deine Familie verloren - und auch um nicht selber zu sterben.”
    “Ich weiß. Davor habe ich ja Angst.”
    “Das ist gut, es soll ja auch nicht leicht sein andere Menschen zu töten. Doch leider geht es in diesen Stunden nicht anders, wenn wir deinen Vater Alexander aus den Händen dieser ruchlosen Verbrecher befreien wollen. Also komm jetzt!”

    Adriana war auch die Erste, die den Gesuchten erspäht hatte, und stellte dabei entsetzt fest: “Sie haben ihn ohne jegliche Kleidung dort in den Block gelegt!”

    Und tatsächlich wenige Meter vor ihnen befand sich Alexander, der vor Erschöpfung erst vor kurzem eingeschlafen war. Im fahlen Mondlicht war deutlich zu erkennen gewesen dass er schwer misshandelt worden war. Deswegen stieg in Adriana schier unbändiger Zorn auf.
    Auf ein Zeichen Veronikas hin verteilten sich die Kriegerinnen mit schussbereiten Bögen auf dem Gelände. Und nur sie und ihre beste Freundin hatten sich den Gefangenen mit größter Vorsicht genähert.
    “Vater! Vater!”, flüsterte jemand leise in Richtung des Mannes, der schläfrig die Augen öffnete aber mehrfach blinzeln musste.
    Der Mann glaubte nur zu träumen, oder eine Vision oder dergleichen zu haben und erst als er sanft berührt wurde, seufzte er mitgenommen: “Du bist ein gutes Kind. Das du gekommen bist… Agamon, Rufus und all die anderen von seinem Hause, sowie viele seiner Knechte und Soldaten haben mich fast ohne Unterlass bis kurz vor dem Untergang der Sonne gegeißelt…”
    “Diese feige Tat wird nicht unbestraft bleiben, Alexander!”, raunte Veronika leise. “Aber zunächst müssen wir Euch in Sicherheit bringen!”
    “Was hast du nur vor, Schwester?”, fragte Adriana leise, der nichts Gutes schwante.
    “Wir werden den Palast und alles andere in Brand stecken, sobald wir den Innenhof verlassen haben!”, antwortete Veronika entschlossen, nachdem sie Alexander ein leinendes Tuch umgelegt hatte, welches sie zuvor mit einem ätherischen Öl mit lindernder Wirkung getränkt hatte. “Wir haben keinen Schlüssel. Am besten benutzt du dein Schwert um den Block zu öffnen, Schwester!”

    Adriana gehorchte ohne zu zögern, und nachdem sie es aus der Scheide gezogen hatte, holte sie nur kurz aus, schlug einmal kräftig zu. Ohne Schwierigkeit hatte sie den Block zerstört, und Alexander war wieder frei.

    “Mein liebes Kind. Sieh dich nur an, du siehst wie eine Kriegerin aus…”
    “Später lieber Vater! Später! Wir müssen uns erst einmal so schnell wie nur irgendwie möglich in Sicherheit bringen!”, unterbrach die junge Frau mit einem aufmunternden Lächeln.

    Ungünstigerweise war ihre Anwesenheit von einer Wache schließlich doch noch entdeckt worden, welche daher sofort mit lauter Stimme: “Alarm! Alarm! Überfall!”- rief. Abrupt wurde ein Röcheln daraus, weil er von einem Pfeil zum Schweigen gebracht wurde. Aber sämtliche andere Wachen waren dadurch bereits alarmiert worden, und drinnen im Palast wurde es überall hell.

    “Jetzt werden wir so schnell es geht Feuer legen!”, schimpfte Veronika, die eine Fackel aufs Strohbedeckte Dach der Stallungen geschleudert hatte, worauf die auflodernden Flammen dort sofort ein üppiges Mahl fanden.

    Und auch die anderen Amazonenkriegerinnen taten es ihrer Prinzessin gleich, worauf überall Flammen emporloderten und Feuer ausbrachen.

    Schnell herbeigeeilte weitere Wachen und Knechte waren somit zunächst mit dem vielen gelegten Bränden beschäftigt, was die Flucht der Eindringlinge und des befreiten Alexander begünstigte.

    Unwirsch brüllte Agamon, der auf der Dachterrasse aufgetaucht war, seine Untergebenen an: “Nur die Knechte und Mägde sollen sich um die Feuer kümmern, und das Vieh retten! Die Pferde zuerst! Die Wachen nehmen die Verfolgung auf! Los bewegt euch, und tötet die Eindringlinge!”

    Mit gut gesetzten Bogenschüssen deckten die Amazonen die Flucht von Veronika, Adriana und Alexander.
    Derweil rannte Rufus vor das Tor, und schrie panisch: “Hilfe! Zu Hilfe! Bitte helft beim Löschen Bürger! Wir wurden überfallen! Hilfe!”

    Was niemand ahnte war, dass Eremitias sich ebenfalls in der Nähe der Hauptstadt aufhielt. Aber er war nicht mehr allein, denn die eine Hälfte der Leibgarde, die zum Schutz von Adriana bestimmt war, hielt sich bei ihm auf. Aber sie hielten sich in einer der zahlreichen Höhlen verborgen.
    Der Prior wandte sich an die Soldatinnen und Soldaten: “Ihr wisst was eure Aufgabe ist: Die Tochter der Orici zu schützen, und ihr zu gehorchen! Wartet auf mein Zeichen!”
    Wortlos hatten die Männer und Frauen nur genickt, um auf den Befehl zu warten.


    Insel & Königreich Katmos

    “Wir wissen dass ihr eine Schwester habt, Gebieter.”
    “Ich weiß. Aber nicht mehr lange.”
    “Die Prophezeiung ist jeden aus der Leibgarde bekannt. Wir wissen dass es nur ein Kind der Orici geben wird, welches uns anführen soll.”
    “Und das geht nur, wenn ich meine Schwester töte. Silon, befehle den Wachen die Leiche von König Menas und die Spuren hier in meinem Zelt zu beseitigen! Und macht alle Gefangenen nieder, die sich den Ori und mir nicht unterwerfen wollen!”
    “Wie ihr es angeordnet habt, werden wir es ausführen, großer Darius!”


  2. #42
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Odyssee
    Folge 1.20 - Der Pulsar, Teil 1


    Es handelt sich um eine Tok’ra-Agentin mit dem Namen Anise…”, begann jener.

    “Puh! Tja, da fällt mir ein, ich muss auch schon wieder los... Ich bin dann mal so langsam auf dem Weg nach oben, Hank!”, erklärte Jack, der dann aus dem Kontrollraum geradezu geflüchtet war. “
    Hihiii... das erinnert mich an was.

    “Genauso wie damals.”
    “Du siehst es also ein… sehr gut.”
    Hiiiiihiiii... die Atlantis Folge habe ich erst vor kurzem wieder gesehen.

    “Ich will die Anwahlsequenz starten.”
    “Schmollst du etwa Daniel?”
    “Unwichtig. Also was ist?”
    “Aha. Na schön, meinetwegen. Wenn Master Sergeant Siler grünes Licht gibt und alle Jumper besetzt sind, darfst du dich gerne dorthin setzen und Knöpfchen drücken.”
    Hiihiiii... ich liebe ihre witzigen Dialoge.

    Tut mir leid, mit BSG kann ich immer noch nichts anfangen, da ich sie nie, bzw. nur eine Folge, geschaut habe.

    Seitdem das Sternentor aktiv war, hatte Jack O’Neill wachsam Daniel Jackson im Auge behalten, damit dieser nicht doch noch auf die verrückte Idee kam sich in letzter Sekunde an Bord von einem der Jumper zu schmuggeln.


    Insbesondere da das gesamte System zu dem Zeitpunkt zusammengebrochen war als der letzte Jumper gerade eben im Stargate vollständig eingetaucht war.


    Ich gebe Ihnen 5 Tage Zeit mir einen Bericht vorzulegen, ansonsten erkläre ich der Erde den Krieg!”
    Ach herjeee...

    “Wo seid ihr bloß hingeraten, Leute?”
    Das möchte ich auch sehr gerne wissen ...


    Odyssee
    Folge 2.01 Der Pulsar, Teil 2


    “Ja”, nickte Magneto, der mal wieder zu Besuch war um mit Charles eine Runde Schach zu spielen, “vor allem weil die Frau von vorneherein dagegen war, dass sich ihr Ehemann der Expedition anschließt.”
    Er hätte auf seine Frau hören sollen, sie haben immer recht.

    ´Jetzt habe ich dich ein zweites Mal, und wohl auch für immer verloren Jonathan´, dachte sie betrübt im Stillen.
    Hoffentlich nicht.


    Odyssee
    Folge 2.02 Phobos und Deimos, Teil 1


    “Wir werden uns ausruhen bis es dämmert, dann gehen wir alle, bis auf zwei von uns hinab in die Stadt um deinen Vater zu suchen, sowie ihn zu befreien falls er in Not sein sollte!”, legte die Prinzessin der Amazonen fest.
    Hoffentlich schaffen sie es.

    Wer sehr hoch thront, wird irgendwann schwer fallen!”
    Da war schon immer so und hoffentlich auch diesmal.
    “Du bist ein gutes Kind. Das du gekommen bist… Agamon, Rufus und all die anderen von seinem Hause, sowie viele seiner Knechte und Soldaten haben mich fast ohne Unterlass bis kurz vor dem Untergang der Sonne gegeißelt…”
    Es gibt tatsächlich noch gute Kinder. Da hat Alexander Glück, so ein Kind zu haben.

    “Und das geht nur, wenn ich meine Schwester töte.
    Oh nein ...

    Hoffentlich finden sie die Jumper, mit allen Insassen. Arme Jeanne ...

    Das waren drei spannende Kapitel und ich bin neugierig wie es weitergeht.
    Tut mir leid, dass es mit dem Feedback so lange gedauert hat. Mit dem Tablet funktioniert es nicht, da verschwindet immer wieder der Text, voll nervig, dämliche Technik. Außerdem bekomme ich es dort mit dem Markieren nicht so ganz hin. Und der Desktop PC will nicht immer so wie ich will, vor allem bei Hitze nicht. Außerdem steht er im Schlafzimmer, da brauche ich nicht noch mehr Wärme. Heute war eine Ausnahme, da es etwas, nur etwas kühler geworden ist.
    Geändert von John's Chaya (30.07.2019 um 19:48 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  3. Danke sagten:


  4. #43
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Danke alle Leser, der Kritikschreiberin, und Ehre_Sei_den_Ori, John´s Chaya & SaturnV fürs Drücken des Buttons

    Feedback-Feedback:
    @ John‘s Chaya:
    Spoiler 
    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 1.20 - Der Pulsar, Teil 1


    Hihiii... das erinnert mich an was.

    Hiiiiihiiii... die Atlantis Folge habe ich erst vor kurzem wieder gesehen.

    Hiihiiii... ich liebe ihre witzigen Dialoge.

    Tut mir leid, mit BSG kann ich immer noch nichts anfangen, da ich sie nie, bzw. nur eine Folge, geschaut habe.





    Ach herjeee...

    Das möchte ich auch sehr gerne wissen ...
    Freut mich dass dir dieser Dialog zwischen Daniel und Jack gefallen hat
    Und ist nicht so schlimm dass du eine kleine BSG-Schwäche hast.

    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 2.01 Der Pulsar, Teil 2


    Er hätte auf seine Frau hören sollen, sie haben immer recht.

    Hoffentlich nicht.
    Wieso hätte Wolfrino das tun sollen
    Und warten wir mal ob es ein Wiedersehen gibt.

    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 2.02 Phobos und Deimos, Teil 1


    Hoffentlich schaffen sie es.

    Da war schon immer so und hoffentlich auch diesmal.

    Es gibt tatsächlich noch gute Kinder. Da hat Alexander Glück, so ein Kind zu haben.

    Oh nein ...

    Hoffentlich finden sie die Jumper, mit allen Insassen. Arme Jeanne ...

    Das waren drei spannende Kapitel und ich bin neugierig wie es weitergeht.
    Tut mir leid, dass es mit dem Feedback so lange gedauert hat. Mit dem Tablet funktioniert es nicht, da verschwindet immer wieder der Text, voll nervig, dämliche Technik. Außerdem bekomme ich es dort mit dem Markieren nicht so ganz hin. Und der Desktop PC will nicht immer so wie ich will, vor allem bei Hitze nicht. Außerdem steht er im Schlafzimmer, da brauche ich nicht noch mehr Wärme. Heute war eine Ausnahme, da es etwas, nur etwas kühler geworden ist.
    Ja. Adriana ist ein gutes Kind, da hast du Recht.

    Tja, und Darius ist das absolute Gegenteil, welcher von Macht und so gelenkt wird. Und erst Recht seitdem er von seiner Berufung erfahren hatte.

    Abwarten ob es was zu finden gibt. Kann ja schließlich dauern

    Vielen Dank für das Lob und das Feedback liebe Chaya


    Heute gibt es den Abschluss des Zweiteilers, in welchen auch einige Charaktere ums Leben kommen werden.

    Odyssee
    Folge 2.03 Phobos und Deimos, Teil 2

    Festland - Königreich Capripolia
    Hauptstadt Capripolis

    Nicht nur Rufus, sondern auch sein Vater waren gerade noch rechtzeitig in Deckung gegangen als ein letzter gut gezielter Pfeilhagel der Amazonen auf die nachsetzenden Verfolger niederging. Dadurch waren beide Männer im letzten Moment dem sicheren Tode entgangen.
    “Diese verfluchten kriegerischen Amazonen! Alles Verbrecherinnen!”, fluchte deswegen der alte Kaufmann Agamon hasserfüllt, weil er bereits seit vielen Jahren schon eine tiefe Abneigung gegen dieses Volk hegte, da sie schon des Öfteren unzählige seiner Karawanen überfallen und aufgebracht hatten. Was aber daran lag, weil er sich weigerte den fälligen Zoll zu zahlen.

    Mit wutrotem Kopf war er nach drinnen entschwunden, um sich persönlich der Verfolgung anzuschließen und Vergeltung zu üben.
    “Wartet Vater - ich werde Euch begleiten!”, rief Rufus, der sich ebenfalls seine Rüstung anlegte. Aber sehr umständlich, weswegen er die Hilfe eines Dieners benötigte.

    Aber schon bereits wenige Minuten später waren sie aus dem Palast geeilt, und mit einer großen bewaffneten Eskorte losgeritten. Im wilden beinahe halsbrecherischen Tempo galoppierten sie durch die Straßen und Gassen der Stadt, die ihre Heimat war.

    Unterdessen waren aber die Amazonenkriegerinnen um Veronika, Adriana und dem befreiten Alexander, welcher sich nur mit großer Mühe auf den Beinen halten konnte, einigermaßen ohne nennenswerte Schwierigkeiten an die Stadtmauer gelangt.

    Noch waren sie durch die Schatten und die Büsche verborgen. Aber sie mussten überall wo sie bislang hingekommen waren mit Unbehagen feststellen, die Stadtmauer wurde wie auch die Stadttore schwer bewacht.

    “Nein! Nein, meine lieben Freunde!”, hustete Alexander, der mitbekommen hatte was Veronika plante. Sie hatte nämlich vor das am schwächsten bewachte Tor anzugreifen um auf diesem Wege Capripolis wieder zu verlassen. “Ich weiß: Ihr seid stark, tapfer und mutig - aber versucht es nicht, bitte! Wenn wir es aber doch wagen, werden viele von uns heute Nacht noch sterben… und ihr hättet die Gefahren umsonst auf euch genommen um mich zu befreien… ich bin zu… geschwächt um…”, erklärte der Farmer, der mitten im Satz erschöpft zusammen gesackt war.

    Aber der stets wachsamen und aufmerksamen Prinzessin der Amazonen war durch die Armbewegung des Mannes etwas aufgefallen. Sie folgte der angedeuteten Richtung und musterte konzentriert mit kritischen Augen die Stadtmauer.

    Es waren einige Minuten vergangen, da erkannte Veronika endlich was Alexander im Begriff war vorzuschlagen. Es tat sich für die Gruppe von ihr eine Alternative auf, welche wohl den Kriegern von Capripolis bislang entgangen war. Da einige Meter von ihnen nur entfernt war eine kleine Tür, die kaum noch zu erkennen war, weil sie von Kletterpflanzen beinahe fast zur Gänze überwuchert war. Ein weiterer kleiner Vorteil war der Hain aus etwa einem Dutzend Pappeln, alten Obst- und Olivenbäumen, sowie einigen Büschen, welche ihnen Deckung und Schutz boten.

    Langsam und sich immer wieder wachsam umschauend vergewisserten sie sich nicht beobachtet zu werden. Schließlich hatten sie wohl ihre einzige Fluchtmöglichkeit aus der Stadt heraus erreicht. Sofort hatten die drei kräftigsten Frauen unter ihnen begonnen sich an der Tür zu versuchen. Alle anderen sicherten mit schussbereiten Bögen die Umgebung ab.
    Die Tür hatte sich trotz großer Mühen kaum bewegt. Dabei knarrte und ächzte sie aber verräterisch leise in den Angeln, worauf eine der Kriegerinnen, namens Ruisa, diese mit Olivenöl behandelte.

    Kurz darauf zerrten Veronika, Adriana und Ruisa grinsend beinahe lautlos die Tür auf. Vorsichtig traten sie in die Tür und suchten aufmerksam die Umgebung draußen vor der Stadt ab. Erst als sie der Meinung waren, dass die Luft rein sei gaben sie den anderen ein Zeichen ihnen vorsichtig zu folgen.

    Die ganze Zeit über hatte derweil Adriana immer wieder voller Sorge zu ihren nach wie vor bewusstlosen Vater geschaut. Doch Alexander war glücklicherweise wenige Minuten später wieder zu sich gekommen, musste aber von zwei Kriegerinnen gestützt werden, weil er sich nicht ohne fremde Hilfe auf den Beinen halten konnte.

    “Wo sind unsere Schwestern nur mit den Pferden?”, wisperte Veronika irritiert, die den Horizont mit konzentrierten Blicken nach ein Zeichen ihrer beiden Kriegerinnen abgesucht hatte.
    Denn die Zeit drängte, da ihnen vor wenigen Minuten erst der Atem gestockt hatte als sie die vielen Soldaten bemerkt hatten die unterwegs vor der Stadt waren. Was die Gruppe noch nicht wusste, war dass man ihre beiden Gefährtinnen aufgegriffen hatte.

    Nach einer sorgfältigen Suche und der Rückverfolgung der Spuren hatte Ruisa die Pferde schließlich entdeckt. Diese waren gerade noch rechtzeitig von den beiden jungen Amazonen versteckt worden, ehe sie gefangengenommen wurden.
    Auf Grund dieses Indizes war allen klar, dass die beiden sich in den Händen des Feindes befinden mussten.

    Somit war die Gruppe um Adriana vor die schwere Wahl gestellt, sie könnten sich in Sicherheit und die beiden jungen Frauen in den Händen der Feinde zurücklassen. Aber es lag an der Prinzessin der Amazonen die Entscheidung zu treffen. Veronika war hin- und hergerissen, denn ihr stand zum einen nicht danach die zwei in Stich zu lassen, oder ihr Opfer zu missachten.

    Doch es hatte bereits begonnen zu dämmern und ein neuer Tag kündigte sich an. Dies würde eine erfolgreiche Flucht sehr erschweren, weshalb sich die Flüchtigen im tiefsten Dickicht verborgen hielten.

    Schließlich ging auch die Sonne auf. Im Tageslicht konnten sie die Anzahl ihrer Verfolger viel deutlicher erkennen.

    Mit dem Wissen das die Suche nach den Gesuchten zu lange dauern würde, änderten die führenden Männer der Stadt, zu denen auch Agamon und Rufus gehörten ihre Taktik. Sie führten Vivien und Lalila vor, denen man die Hände auf den Rücken gefesselt hatte.
    Mit roher Gewalt zwangen die Männer die beiden jungen Frauen auf die Knie.

    “Was haben die nur mit den beiden vor?”, fragte Adriana entsetzt flüsternd.
    Obwohl Alexander schwer mitgenommen von den Misshandlungen war, konnte er auf dem Pferd kauernd alles gut genug erkennen, und murmelte: “Das sind ja noch Mädchen. Und in ihrer Aufwartung noch keine vollwertigen aufgenommenen Kriegerinnen…”
    “So ist es”, bestätigte Adriana, “denn beide sind Jägerinnen und Kundschafterinnen.”

    Das es sich um eine Provokation handelte, und dem Zweck dienen sollte sie aus dem Versteck herauszulocken war Veronika sofort klar, weswegen sie geduldig abwartete.

    Rufus hatte genug vom Warten gehabt, deshalb war er vorgetreten. Mit verächtlichen Blicken maß er die beiden Gefangenen vor sich, die immer noch gedemütigt in Sand und Staub niederknien mussten.
    “Adriana! Wir wissen das deine Bande von Verbrecherinnen und Alexander, der Verräter immer noch hier in der Nähe sind! Kommt heraus und ergebt euch, sonst werden die beiden hier sterben!”, schrie Rufus hasserfüllt. Während er diese Worte laut aus sich herausrief, hatte er ein Messer gezogen und war hinter Lalila getreten, um seiner Drohung sofort den nötigen Nachdruck zu verleihen.

    “Das wagt der Bursche nicht. Diese Tat wäre mehr als nur feige”, bemerkte eine Kriegerin namens Layla im Flüsterton, die neben Veronika stand. Doch die Prinzessin war sich da nicht so sicher, denn sie überlegte fieberhaft wie sie ihren Gefährtinnen helfen könnte.

    Die Provokationen der Soldaten der Hauptstadt und der nahegelegenen Garnison gingen indessen ohne Pause weiter. Aber die erhoffte Reaktion blieb aus.

    “Na schön”, murmelte Rufus, der Lalila schließlich an den Haaren gepackt hatte und noch einmal mit seinen Augen aufblickte und den Horizont absuchte. Doch als er sah dass nichts passieren würde, flüsterte er verächtlich: “Anscheinend bedeutest Du deinen Freunden nichts!” - während er der wehrlosen jungen Amazone die Kehle durchschnitt.

    Von dieser Tat waren nicht gerade wenige Leute entsetzt, denn die Soldaten der Stadt darunter auch sein eigener Vater, die eines wussten, nämlich das die Amazonen diesen gerade ausgeübten kaltblütigen Mord mit voller Härte rächen würden.

    Voller Abscheu hielt sich Adriana den Mund zu, während sich die Amazonen um Veronika bereits zum Kampf rüsteten.
    Gemeinsam verließen kurz darauf die beiden Blutsschwestern ihr Versteck, wobei sie auch mit lauter Stimme synchron: “Halt!”- riefen. Dies geschah genau zu dem Zeitpunkt, als Rufus auch schon Vivien an den Haaren gepackt hatte.
    “Wenn du unserer Schwester Vivien auch nur ein weiteres kleines Haar krümmst und nicht von ihr ablässt, dann stirbst du genau dort wo du jetzt stehst!”, warnte Veronika laut rufend an die Adresse von Rufus.
    Die Amazone stand dabei bereits mit gespannten Bogen neben Adriana.

    Der kaltblütige Mörder von Lalila erwiderte daraufhin spottend: “Und wie willst Du diese Drohung in die Tat umsetzen?” Er lachte kurz hämisch belustigt auf.

    Die Distanz zwischen ihnen betrug etwas mehr als 100 Meter. Schließlich küsste Rufus Vivien auch noch kurz auf die Stirn, um seine Verachtung abermals für die Amazonen auszudrücken. Die gefangene Amazone hatte Tränen in den Augen, zum einen weil ihre Gefährtin so grauenhaft hatte sterben müssen, und zum anderen weil ihre Prinzessin sie nicht aufgeben und ebenfalls noch verlieren wollte.

    Und dann endlich machte Rufus eine Bewegung, die der Anführerin der Amazonen verriet dass die Warnung klar missachtet werden würde. Aber Veronika hatte eh vorgehabt Rufus für den feigen Mord an Lalila zu bestrafen, denn sie hatte vor ihn deswegen zu töten.
    Ohne einen Kommentar entließ die Amazonenprinzessin mit einem ausdruckslosen Ausdruck im Gesicht den Pfeil, welcher auf den jungen Mann zuflog.

    Besser hätte Veronika auf diese große Entfernung auf ihren Gegner nicht zielen können, denn der Pfeil hatte Rufus mitten ins Herz getroffen. Sie war eben die perfekte Meisterin mit den Bogen. Es gab nur wenige Amazonen und auch Adriana, die ihr das Wasser in dieser Disziplin reichen konnten.

    Voller kommen unerwartet für die Soldaten der Stadt, brachen im wilden Galopp zwei schwer gepanzerte Kriegerinnen auf ihren Pferden vor um Vivien zu retten und den Körper von Lalila zu bergen. Dies war aber auch nur gelungen weil die Verteidiger der Stadt zu sehr unter Schock standen, deshalb hatten auch die eigenen Bogenschützen zu spät reagiert.

    Voller Schmerz war Agamon neben seinen bereits toten Sohn in die Knie´ gegangen, und versprach: “Nein! Ich werde deinen Tod rächen, mein lieber Sohn! O Rufus!”
    Kurz darauf hatte er sich bereits wieder erhoben und ging auf Adriana und Veronika zu, hatte aber angewiesen nicht begleitet werden zu wollen. Als er die Entfernung zu den beiden jungen Frauen in etwa zur Hälfte zurückgelegt hatte, rief er voller Wut: “Alexander! Ich werde alles was Dein ist - vernichten! Dich und Deine gesamte Familie! Beginnen werde ich mit Dir, und dieses Weibsstück welches Du als Tochter angenommen hast… dieses Hurenbalg… schicke ich Dir in die Unterwelt hinterher! Tritt also hervor Alexander, damit ich mit meiner Rache an Deinem Hause beginnen kann!”

    Aus seinem Versteck heraus konnte Eremitias dies alles dank seiner Fähigkeiten alles gut verfolgen, ließ aber die Soldatinnen und Soldaten der Leibgarde der Orici, die er aus ihrem jahrelangen Schlaf wieder erweckt hatte, immer noch nicht eingreifen.

    Doch bevor Alexander den schwerwiegenden Fehler begehen konnte sich aus der Deckung zu wagen, hatte schon längst Adriana das Wort ergriffen und rief wütend Agamon zu: “Ihr wollt euch also an einem wehrlosen misshandelten Mann vergreifen, genauso wie Rufus ein gefesseltes Mädchen ermordet hat!”
    Wütend hatte sie bereits ihren Bogen und den Köcher an ihre beste Freundin in die Hände gegeben, bevor sie einige Schritte auf ihren Feind zugegangen war.

    “Wie kannst Du dies nur wagen, mich und meinen toten Sohn zu beleidigen? So ein verfluchtes Miststück!”, knurrte der alte Kaufmann, der einst in seiner Jugend ein guter Soldat gewesen war.
    “Ich fordere Euch dennoch zu einem Zweikampf heraus! Oder traut ihr euch etwa nicht zu es mit einem Mädchen aufzunehmen, welches nicht gefesselt ist?”
    “Lachhaft. Hast Du etwa das Gesetz vergessen? Nur jemanden von edlem Blute ist es gestattet sich mit seinesgleichen zu messen, oder gar herauszufordern!”
    “Dann ist diese Regel erfüllt. Denn ich bin Adriana, die Tochter der Orici Adria, welche das verheißene Kind der Ori, der wahren Götter ist! Also solltet Ihr und auch alle anderen viel besser niederknien und um Gnade ersuchen, anstatt meiner Familie und meinen Freunden zu drohen, sowie mich und meine Herkunft zu beleidigen!”
    “Habt ihr das gehört, meine Freunde? Jetzt behauptet sie auch noch göttlicher Herkunft zu sein. Für diese hohe Anmaßung wirst du heute noch sterben, du niederträchtige Göre. Denn in nur wenigen Minuten wirst du einen Kopf kürzer sein, und danach sterben deine Familie und Freunde. Eure Leichen werden den Tieren des Feldes und der Lüfte zum Fraß dienen!”, orakelte Agamon voller Grimm und Hass im Herzen, der somit mit jenen Worten auf die ausgesprochene Herausforderung einging. Was aber auch daran lag, dass er durch den Verlust seines Sohnes geblendet war.

    Auf einen der zahlreichen Hügel stand der Prior, der zufrieden: “Sehr gut gesprochen, Tochter meiner Gebieterin. Bald ist es soweit und der Glaube an den Pfad des Ursprungs wird auch hier auf diesen Kontinent Fuß fassen, sobald du und dein Heer den Sieg über diese Geblendeten errungen haben, denn sie sind voller Hochmut und werden zu Staub zerfallen.” - murmelte. Auch sah er nur allein die Streitmacht der Amazonen, das sich noch hinter den Anhöhen verborgen hielt.

    Mit versteinerten Mienen waren beide, Adriana und Agamon, derweil weiter aufeinander zugegangen. Erst als sie nur noch eine Distanz von etwa zehn Metern voneinander trennte, blieben sie erneut stehen.
    “Du hättest bloß meinen Sohn Rufus heiraten brauchen, dann wäre all dies hier nicht geschehen und wir würden hier nicht uns gegenüberstehen… Doch nun jetzt wirst du schon sehr bald sterben, wie dann dein Vater und deine übrige Familie. Das Heer da hinter mir wird sich um die Amazonen kümmern und niedermachen”, erklärte der alte Mann, der kurz hinter sich gedeutet hatte und in derselben Bewegung seinen guten Schutzschild achtlos auf den Boden fallen ließ. Erst danach zog er sein Schwert.
    “Da dies leider wahr ist - werde ich euch leider töten müssen, Agamon. Denn es wäre für wahr für jeden den ich liebe zu gefährlich euch am Leben zu lassen”, seufzte Adriana, die ihr Schwert bereits in der rechten Hand hielt, aber ebenfalls auf den Schutzschild verzichtete, indem sie ihn auf den Boden hinter sich ablegte.

    Diese Vorgehensweise und Worte verfehlten ihre Wirkung nicht, denn gereizt bellte jener zurück: “Du Närrin! Ohne einen Schild ist Dir der sichere Tod gewiss!”
    Kaum hatte er den Satz beendet, stürmte er mit einem entschlossenen Kampfschrei auf seine Rivalin zu.
    Geschickt und auch geschmeidig wich die junge Frau ihrem Angreifer aus. Sie hatte gewartet bis jener dicht vor ihr war, so stürmte Agamon ins Leere.
    Dessen wütenden Schwerthieben wich sie immer noch aus, da es ihr erster Kampf mit dem Schwert überhaupt war. Einerseits hatte sie auf den Schild verzichtet, was unter umständen tödlich sein könnte, doch andererseits hatte sie somit beide Hände frei.

    Schon nach wenigen Versuchen änderte ihr Gegner seine Taktik. Agamon war im Kampf mit dem Speer und Schwert, aber auch mit der Streitaxt geübt, und hatte dank seines Könnens und Körperkraft so einige Duelle und auch Schlachten meist stets ohne große Verwundungen überstanden.
    Deswegen konnte Adriana nur hoffen ihn mit ihren schnellen Bewegungen irgendwie zu ermüden. Dies schien bislang unmöglich, denn ihr Widersacher war trotz seines Alters in einer nach wie vor hervorragenden körperlichen Verfassung.

    Dann nach einigen weiteren Minuten ihres Zweikampfes passierte es: Adriana hatte sich übel verschätzt, wodurch Agamon eine gute Chance sah dieses Duell auf Leben und Tod zu seinem Gunsten zu entscheiden. Doch wie war es dazu gekommen? Zum allerersten Mal hatte die junge Frau sich für eine Angriffsaktion entschieden, aber dabei ihre eigene Stosskraft schwer unterschätzt. Sie geriet unglücklich ins Straucheln, was dazu führte das alle auf beiden Seiten den Atem anhielten. Adriana spürte den harten Schlag des gegnerischen Schwertes zu allererst in den Rücken, der dank des Rückenpanzers keinen gesundheitlichen Schaden verursacht hatte. Aber sie musste noch einen schnellen weiteren, aber weniger heftigen gegen ihr linkes Bein hinnehmen. Sofort spürte sie den brennenden Schmerz an jenem Bein, welches böse zu bluten begann.
    Diese beiden Schläge brachten sie also zu Boden. Hingegen schaffte sie es aber soeben noch im letzten Moment sich auf den Rücken zu drehen, und mit einem wütenden Aufschrei einen weiteren Hieb mit ihrem eigenen Schwert zu parieren. Doch ein weiterer noch härterer Schlag war zuviel, denn ihr eigenes glitt ihr aus der Hand.

    Voller Angst blickte Adriana nach oben zu Agamon, welcher die Spitze seines Schwertes an ihre Kehle hielt, und spöttisch lachte und geiferte: “Hast länger durchgehalten als ich gedacht hätte. Doch nun kommt für dich die größte Schmach, denn ich werde dich mit meinem Schwert auf den Boden hier spießen und mit deinem eigenen enthaupten…”

    Noch während er sprach, hatte der alte Haudegen schnell und kurz ausgeholt um seine Ankündigung in die Tat umzusetzen. Die Spitze seines Schwertes fuhr auf Region kurz unter ihrer Brust nieder - federte aber vollkommen unerwartet aus seiner Sicht so heftig am Brustpanzer von der Rüstung Adrianas ab, dass Agamon durch jene Wucht ein paar Meter weit weggeschleudert wurde und hart zu Boden ging. Davon war er so benommen, dass er eine zeitlang regungslos liegen blieb.
    Dies lag daran dass die komplette Rüstung seiner Gegnerin aus einem besonderen Metall gefertigt worden war, wie auch der Dolch und das Schwert.

    In ihrer ungünstigen Lage hatte Adriana in ihrer Verzweiflung aber hervorragend reagiert, und unbemerkt von ihrem Gegner schon bereits kurz nach dem Verlust des Schwertes, das ihr aus der rechten Hand entglitten war ihren Dolch gezogen.
    Agamon hatte sich bereits mit einem fluchenden Schimpfen bereits wieder erhoben und war kurz davor wieder auf seine Gegnerin loszustürmen. Aber die junge Frau reagierte wieder gut, denn sie schleuderte ihre einzige verbliebene Waffe dem Mann entgegen.

    Ohne Probleme durchdrang der Dolch von Adriana den harten ledernen Panzer von Agamon in der Höhe des Bauches.
    “Du verdammtes elendiges Miststück!”, röchelte er fluchend schwer getroffen. Seine Angriffsbewegung war somit verzögert worden, was der jungen Frau ermöglichte wieder ihr Schwert in die Hände zu nehmen.

    Beide waren somit verwundet. Adriana hatte einen leichten Schnitt am Oberschenkel, und Agamon eine tiefe Stichwunde im Bauch, die übel zu bluten begonnen hatte nachdem er den Dolch entfernt und wütend in Richtung seiner Gegnerin geschleudert, aber knapp verfehlt hatte. Schnell hatte sich die junge Frau gebückt und diese Waffe wieder sicher in der Scheide verwahrt.
    Überraschenderweise hatte sie solange gewartet bis ihr Todfeind ebenfalls sein Schwert wieder in den Händen hielt, nachdem er es nach der Attacke von Adriana hatte fallen lassen.

    Der alte Mann wusste dass er die junge Frau so schnell wie nur möglich bezwingen musste, denn sonst würde er diese Auseinandersetzung nicht überleben können. Er spürte regelrecht wie das warme Blut seinen Körper verließ.

    Durch diese schwere Verwundung des Feindes sah sich Adriana im Vorteil, worauf sie ihre wirkliche zweite Offensivaktion folgen ließ. Sie hatte gewartet bis Agamon seinen Hieb gesetzt hatte, ehe sie sich schnell halb um ihre eigene Achse gedreht hatte, mit einem kräftigen Schlag mit ihrem Schwert das von ihren Gegner zerschlug. Dabei bewegte sich aber die junge Frau so schnell und fließend, dass sie es zunächst gar nicht bemerkte, sondern abermals ausholte und mit aller Kraft zugestochen hatte.
    Agamon sah kurz an sich hinab, und sah das Schwert seiner Feindin seinen eigenen Leib durchbohrt hatte, denn jene Stand nur etwa einen halben Meter von ihm entfernt.

    Aus dem Mund blutend war er schließlich auf die Knie gesunken, musterte die junge Frau kurz und murmelte dann mit einem leisen Seufzen fragend: “Wieso hat dein Brustpanzer keinerlei Kratzer?”
    “Weil die Ori mich schützen. Und der Schnitt an meinem linken Bein wird schon sehr bald verheilt sein”, antwortete Adriana, die ihr Schwert dann langsam aus Agamon herauszog, welcher kurz darauf auf die linke Seite kippte und seine Seele aushauchte.

    Diesen Ausgang des Zweikampfes wollten die Soldaten von Capripolia nicht akzeptieren. Daher stürmte das Heer auf Adriana zu, die schnell zu ihren Schutzschild eilte und jenen seinem Zwecke entsprechend verwendete. Sie blieb ohne weitere Wunden als ein böser Pfeilhagel auf sie herniederging.
    Aber auch ihre Angreifer wurden von einem solchen begrüßt, denn das auf der Lauer liegende Heer der Amazonen griff ein.
    “Los Soldatinnen und Soldaten der Ori - vernichtet die Feinde der Tochter der Orici!”, befahl Eremitias den bereitstehenden 24 Frauen und Männern der Leibgarde seiner Gebieterin, die sich ebenfalls nun in den Kampf einschalten durften.

    Eine heftige Schlacht vor der freien Fläche von Capripolis entbrannt. In erster Linie wurde eine sichtlich erstaunte Adriana von den Soldaten der Leibgarde zuerst abgeschirmt, was ihr den Rückzug vom Schlachtfeld ermöglichte. Eine Phalanx von 8 von ihnen blieb zu ihren Schutze bei ihr, was es Adriana endlich ermöglicht hatte vom Heilelixier zu trinken, während die anderen Gardisten mit aller Kraft die Amazonen unterstützten.

    Dem vollkommen überraschenden Angriff der beiden Streitkräfte konnten die Verteidiger so gut wie nichts entgegensetzen, weil die Leibgarde der Orici ihre Stabwaffen mit tödlicher Präzision einzusetzen wussten.

    Viele der Krieger von Capripolia flohen zurück in die Stadt. Aber ihre Verfolger setzten ihnen sofort nach. Ihre Verfolger drangen erfolgreich in die Stadt ein, und plünderten dann noch viele Bezirke der Hauptstadt aus.
    Mit reicher Beute zogen die Amazonen gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten der Ori wieder ab.
    Einer der überlebenden Senatoren des Königreiches Capripolia stöhnte in der Nacht vor dem Tempeln klagend: “Heute haben wir Phobos erfahren! Weh uns, wenn diese junge Kriegerin wiederkehrt! Weh uns! Helft uns Götter, sonst sind wir verloren!”


  5. #44
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    Standard

    Danke an alle Leser, sowie an die 2 Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    Die Zeit ist mal wieder einmal gekommen und es gibt ein neues Kapitel, welches den Auftakt einer Reihe ist wo der Fokus auf das BSG-Universum liegt.
    Wünsche allen viel Vergnügen beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.04 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 1


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Ouranos Asteroid Belt

    Erstaunlicherweise waren alle ausgesandten Puddle-Jumper-Verbände, viel eher wieder am Treffpunkt eingetroffen, als die nervöse Expeditionsleiterin vermutet hatte. Worüber jene verständlicherweise sehr froh, denn dies sparte kostbare Zeit.

    Über eine darauffolgende Videokonferenz wurde die große Menge der gesammelten Informationen jedem Expeditionsmitglied so gut es ging vorgestellt. Das Interesse war groß, was anhand der Ansammlung von Personen in den Cockpitsektionen der Jumper nicht zu übersehen war. Jeder von uns versuchte einen Blick auf die Monitore zu erhaschen.

    Als die stundenlangen Präsentationen zu Ende waren, beratschlagten sich die wichtigsten Mitglieder eine Stunde lang, auf welchen der beiden bewohnten Planeten zuerst einen Besuch und eine genauere Erkundung stattfinden sollte.

    Letztendlich entschied Miss Shen: “…und da wir diesen Planeten hier am nächsten sind, nehmen wir ihn uns zuerst vor! Er weist ein stabiles und mildes Klima auf. Den anderen Planeten, ebenfalls bewohnt ist und der von einem Mond umkreist wird, nehmen wir uns als nächstes vor! Da wir uns auf immer noch unbekanntem Terrain befinden, verbleiben alle Jumper im Tarnmodus bis wir die Atmosphäre unseres Ziels erreichen und jene durchqueren müssen! Weitere Anweisungen gebe ich bekannt sobald wir dort sind!”


    Milchstraße
    Goa’uld-Planet

    Mit großem Misstrauen beäugte Selene nach wie vor die große Anzahl von Fundstücken, welche Athene ihr zur Ansicht vorgelegt hatte.

    “Ich will gar nicht erst wissen, wie Du an all das hier herangekommen bist… Ah, das Zeichen von Ba´al!”
    “Genau, meine Teure. Dieser alte Gauner, der wie ich selbst eine Weile angenehme Zeit auf der Heimatwelt Tau’ri verbracht hat, war sehr fleißig gewesen. Ba´al hat sogar geplant ein eigenes Netzwerk von Cha’apa’ai zu installieren. Sein Ziel war es dadurch den Tau´ri den Zugriff auf ein abgeschirmtes neues Imperium zu erschweren. Doch wie leider nur allzu oft in dieser Zeit kamen ihm diese Menschen vom Stargate-Kommando, die Luzianische Allianz und schließlich auch noch diese Ori-Anhänger in die Quere”, berichtete die andere Goa’uld, die verächtlich den Mund verzog als sie von den Tau’ri sprach.

    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort und sprach von weiteren geheimen geplanten Projekten von Ba´al.

    “Er hat was getan? Habe ich das gerade korrekt verstanden - ist das wirklich wahr? Er hat unzählige genetische Proben von den Systemlords und weiteren Lords, sowie Goa’uld gesammelt…”, stockte Selene erschrocken, während Athene mit ihr sprach. Diese konnte die Unterbrechung nachvollziehen, weshalb sie entspannt und ruhig blieb.

    “Ich verstehe Deinen Unmut über diese Information. Systemlord Ba’al hat in der Tat von so gut wie jeden Goa’uld genetische Proben gesichert. Dabei sind alle seine Agenten ein hohes Risiko eingegangen… er war allen Anschein nach sehr erfolgreich mit diesem Experiment.”
    “Und er hat Dich in diesen Plan eingeweiht? Aber wie soll er funktionieren? Denn mich beunruhigt so ziemlich diese fremde und gefährliche Rasse, die Dank der dummen Menschen von der Erde in unsere Galaxie eingedrungen ist… Also was genau ist der Plan?”, wollte Selene wissen.

    Nach einem kurzem tiefen Durchatmen antwortete Athene: “Ich verstehe und teile Deine Sorgen, meine Liebe. Doch hat Ba’al auf Grund seines guten Netzwerkes schon lange Kenntnis über diese Rasse, die die Menschen Wraith nennen. Daher konnte er auch gut planen um dem Volk der Goa’uld einen Neubeginn zu ermöglichen, damit wir wieder zu alter Größe und Macht erlangen. Es wird nur eine kleine Streitmacht hier in dieser Galaxie verbleiben, gewissermaßen als ein Brückenkopf.”
    “Wir werden also unsere Heimatgalaxie verlassen um diesen Plan umzusetzen”, war daher die Schlussfolgerung der anderen Goa’uld, die in Kara steckte.
    “So ist es. Wir werden schon sehr bald aufbrechen”, unterstrich die andere Goa’uld mit einem zuckersüßem Lächeln, die aber weitere Details noch unenthüllt ließ. Denn sie verriet weder den Brückenkopf in der Milchstraße, noch das Ziel zu dem man aufbrechen würde.

    Erde
    USA - Homeworld Command

    Schon eine längere Zeit war Jack O´Neill in seinem Büro nervös auf- und abgegangen. Dabei ignorierte er sämtliche Anrufe, die er als unwichtig erachtete. Aber hin und wieder musste er doch ein wirklich wichtiges Telefonat, wie vom US-Präsidenten, dem Vorsitzenden des IOA oder UN-Generalsekretär entgegennehmen, worauf ihn seine Assistentin hinwies.

    Für den Moment hatte er zwar Ruhe, da er den aktuellen Bericht von Samantha Carter auf seinem Schreibtisch lag. Er wusste aber auch dass sowohl Commander Doran und noch einige weitere wichtige Personen derselbe Bericht vorgelegt worden war.

    Es hieß also warten. Und dies war eine Eigenschaft, die General O´Neill nur ungern auf die Probe stellte - zu wichtig war das Resultat und die Entscheidung, die Commander Doran auf Grund des Berichtes fällen würde. Jack hoffte inständig dass es keinen weiteren Krieg mit der Luzianischen Allianz geben würde. Der Trumpf für die Erde könnte sein, dass sowohl Brigadier General Samantha Carter und Doktor Daniel Jackson sich dazu bereit erklärt hatten als Botschafter zu Commander Doran reisen. Gemeinsam wollten sie dem Luzianer die Erkenntnisse über das Verschwinden seiner Schwester Jill Ludien überbringen.


    Andromeda-Galaxie
    Heimatkolonie der Zylonen

    Verborgen in einem Nebel, viele Lichtjahre jenseits der Waffenstillstandslinie befand sich die gewaltige Heimatkolonie der Zylonen. Diese war umsäumt von einer gewaltigen Armada von Basis-, Hilfs- und Wiederauferstehungsschiffen.

    Im großen Kontrollraum hatten sich alle Modelle, der menschlichen Form aber auch einige Zenturios versammelt um gemeinsam den Angriff auf die Menschen zu koordinieren und zu überwachen. Obwohl es nicht ein normaler Krieg werden sollte um seinen Feind die eigene Überlegenheit zu zeigen. Nein. Die Menschheit sollte, wenn es nach dem Willen insbesondere von Cavil ging, ganz und gar für immer ausgelöscht werden.
    “Schade dass ich hier sein muss. Würde viel lieber selber gerne ein paar Menschen unschädlich machen”, erklärte einer der Dorals ein wenig verstimmt.
    “Dafür wird es bestimmt noch einige Gelegenheiten geben”, versuchte einer der Cavils ihn zu beschwichtigen, “aber auch unsere Anwesenheit hier ist von großer Wichtigkeit.”

    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis

    Der Zielanflug hin zum Zielplaneten war noch einigermaßen normal. Erstaunen erfasste alle erneut als man an einigen der gewaltigen Kriegsschiffe vorbei flog, die eindeutig für den Schutz dieser Welt verantwortlich waren.

    “Hier Shen! Wir suchen uns eine Stelle wo nicht so viele Kriegsschiffe im Orbit dieses Planeten stationiert sind! Ende!”

    Wie von der Expeditionsleiterin angeordnet umkreiste unsere Jumper-Flotte den Planeten.

    “Wow! Schaut euch mal dieses Riesending an!”, schluckte Lieutenant Tessa de Vaux, die ihr Erstaunen nicht verbergen konnte.
    “Das gewaltige Schlachtschiff heißt wohl Athena”, ergänzte First Lieutenant Jiao Jin, die sehr beeindruckt von der Leistung der Erbauer war, “solche Schiffe könnten wir sehr gut auch zuhause gebrauchen.”

    Endlich hatte man eine Stelle im Orbit erreicht, der weniger stark bewacht wurde. Der Grund dafür war klar, es befand sich keine Besiedlung unter uns, sondern nur Natur.

    “Okay! Festhalten, wir gehen runter! Auf Turbulenzen gefasst machen!”, warnte Jin, ehe sie tiefer ging. Im genau richtigen Zeitpunkt schaltete de Vaux die Tarnung aus.

    Auf der Battlestar Athena bemerkte man kurz zwölf auftauchende kleine Objekte von der Größe eines Raptor auf den DRADIS-Monitoren, die ganz kurz vor der Atmosphäre des Planeten aufgetaucht waren.
    “Verfluchte Schmuggler!”, schimpfte der XO des Schiffes der die Wache hatte.
    Der Taktikoffizier nickte: “Ja. Die werden in letzter Zeit immer dreister…”

    Noch während sich die beiden Kolonialen Offiziere miteinander besprachen, tauchten mehrere Dutzende Signale auf dem DRADIS auf.
    Es waren die Zylonen, die sofort ohne jegliche Vorwarnung ihren Angriff auf die Zwölf Kolonien von Kobol starteten.


    Cyrannus Star System

    In den gesamten Zwölf Kolonien von Kobol waren somit die dunkelsten Stunden seit über vierzig Jahren in der Kolonialen Geschichte hereingebrochen.
    Denn in allen vier Sternensystemen in denen sich die bewohnbaren Welten befanden, waren die Zylonen wie geplant simultan hereingefallen, wobei die im Orbit stationierten Verbände der Kolonialen Flotte vollkommen überrascht worden waren. Dies gelang durch clever gestohlene Geheiminformationen, womit es den Angreifern gelang in die Rechner des Verteidigungsministeriums zu gelangen, sowie die größtenteils Computersysteme der Verteidiger lahmzulegen.

    Nur eine geringe Anzahl von Kampfsternen war immun gegen die Angriffe auf die Bordcomputer, die sich deswegen einer gewaltigen Übermacht ausgesetzt sahen.

    Während über allen Planeten der Kolonien erbittert gekämpft wurde, schossen die Zylonen zahlreiche Atomraketen ab um alle Besiedlungsstätten der Menschheit und ihre Bewohner auszulöschen.


    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis

    Unsere Jumper-Flotte hatte gerade eben erst die äußere Atmosphäre durchquert als die ersten Atombomben der Zylonen auf der Planetenoberfläche einschlugen. Somit begann ein wahres Inferno in das man vollkommen unvermittelt hineingeraten war

    Man erwog kurz einzugreifen, was aber verständlicherweise mit der Begründung - ´Man wisse nicht in diesem Falle wer die Guten und die Bösen seien´ - abgelehnt.
    Unten auf dem Boden des Planeten angekommen, schaltete man vom Tarnschild auf den Schutzschildmodus um. Die Strahlungswerte stiegen rasant an.
    Voller Neugier starrte man entweder nach vorne durch das Cockpit-Fenster hinaus ins Freie, oder richtete seine Blicke auf die holografischen Displays der Jumper.

    Zur selben Zeit kontaktierte Miss Shen das medizinische Personal der Expedition, während sich Major Ivan Karpov aus dem vierten Jumper über Funk zu Wort meldete: “Unserer Quadrant wird gar nicht bombardiert. Doch dafür konnten wir seit geraumer Zeit mehrere Jagdflugzeuge und schwere Truppentransporter erkennen. Ich schlage daher vor, dass wir ein Team zusammenstellen um zu erfahren was da draußen im Gange ist.”

    “Ich stimme dem Vorschlag des Major zu. Ist eine militärische sinnvolle Entscheidung um zu erfahren womit wir es hier zu tun haben!”, brummte Colonel Chou, der Jumper #2 kommandierte.

    “Wieso überrascht es mich dann auch nicht mehr, dass sowohl die Amerikaner, Chinesen, Russen und Israelis Antistrahlungsmedikamente in den letzten Jahren entwickelt und auch mit auf die Expedition mitgenommen haben”, brummte Doktor Kim Park, die aus Südkorea kam und im dritten Jumper saß.
    Während der angelaufenen Vorbereitungen für den ersten Außeneinsatz auf dieser Mission, stellte sich heraus dass die Luzianische Allianz ebenfalls derartige Medikamente besaß.

    Konzentriert kontrollierte Miss Shen noch einmal die Liste der Kandidaten, bevor sie sich für die Zusammensetzung des Erkundungsteams entschieden hatte.

    “Na toll! Ich werde ein Versuchskaninchen!”, meinte Leutnant Jessica Schneider zynisch, als die chinesische Ärztin ihren Hals für die Behandlung vorbereitete um das Serum zu injizieren. Außer der Bundeswehrsoldatin wurden außerdem noch Lieutenant de Vaux und Leutnant Kanchleskov mit dem Serum behandelt. Nur mir allein blieb die Behandlung dank meiner Mutation erspart.
    Außerdem war der Vorrat dieses Mittels limitiert, weswegen nur wenige für den Einsatz außerhalb der Jumper zum Einsatz kamen. Außer uns vier bereiteten sich noch Lieutenant Cassandra Fraiser, Ta’mon, Anise/Freya, Masay, Tuma Mu’lon, Jill Ludien, Captain Sharon Satterfield und Second Lieutenant Jiao Ma dafür vor.

    “Und warum das alles - nur um auf Wolfrino aufzupassen”, murmelte die Soldatin, die sich die Injektionsstelle rieb, da das Serum für einige Sekunden einen Juckreiz auslöste.
    “Von mir aus hätten Sie auch hier im Jumper bleiben können…”
    “Zu spät. Außerdem habe ich meine Befehle, Kollege. Und jetzt raus… an die frische Luft”, brummte sie sarkastisch.

    Fast gleichzeitig traten wir zwölf heraus. Der Jaffa Ta’mon und ich sahen uns sofort wachsam um. Wobei meine anderen Sinne zusätzlich auf höchstem Niveau zu arbeiten begannen. Es roch unter anderem nach verbranntem Holz, geschmolzenem Gestein und Metall.

    Langsam bewegten wir uns vorwärts. Drangen immer tiefer in den Wald vor. Nach ungefähr vier Kilometern erreichten wir eine alte Besiedlungsstätte.
    “Was ist los Masay?”
    “Hier hat vor kurzem ein Kampf stattgefunden. Der aber nicht lange angedauert hat”, antwortete der Tok’ra-Kämpfer auf die Frage von Anise.
    Derweil sah sich der Jaffa die Gegend genauer an. Wir hatten eine alte Ruine vor uns, die wohl früher eine Festung gewesen sein muss.

    “He! Was gibt es hier die ganze Zeit über zu schnuppern, Wolfrino? Ist mein Deo etwa so mies?”, fragte Jessica Schneider irritiert, die neben mir stand, weil ich seit einigen Minuten bereits unentwegt die Luft prüfte.
    Schließlich war ich mir sicher, und warnte daher die anderen: “Hier riecht es gewaltig nach irgendeinem Gas, Leute! Und, mit ihrem Deo ist alles in Ordnung Leutnant.”
    “Okay! Das Zeug hat sich offenbar hier drin gesammelt. Dann also nichts wie weg hier!”, entschied Captain Satterfield, weil sie die höchsten militärischen Rang innehielt.
    Aber da war noch etwas anderes, was ihr vertraut aber zugleich auch fremd vorkam, denn tief in ihr drin stieg immer mehr ein seltsames dunkles Gefühl und auch Verachtung auf.

    Diese Regung wurde von einem Moment auf den anderen abrupt gestoppt, als sich die Stimme von Tessa de Vaux bemerkbar machte, die offensichtlich mit jemand zu sprechen versuchte.


  6. #45
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    So, das Zeitfenster ist mal wieder herangerückt Danke an alle Leser, und besonders an die 2 Button-Drücker: Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    Viel Spaß mit der Fortsetzung.

    Odyssee
    Folge 2.05 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 2


    Andromeda-Galaxie
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    Alleine hatte sich Lieutenant de Vaux von ihren übrigen Teamgefährten entfernt, weil sie etwas gehört hatte. Es klang wie ein sehr leises Seufzen, was zeitweise aber immer wieder erneut von einem beinahe lautlosen Fluchen unterbrochen worden war.
    Da auch ich dies wahrgenommen hatte, folgte ich der amerikanischen Soldatin zunächst nur mit den Augen.
    Schließlich war Tessa stehengeblieben, da sie nach kurzer aber sorgfältiger Suche die Ursache dafür gefunden hatte.

    “Oho! Langsam bitte jetzt. Ja. Also bitte jetzt nicht gleich unbedacht losballern, ja”, bat Lieutenant de Vaux, welche vor einem dichten Buschdickicht stand. Langsam bewegte sie ihre Hände vom Körper weg. Dies erweckte meine Neugier, weil mein schärferer Geruchssinn den Duft von Blut wahrgenommen hatte. Auch Leutnant Schneider folgte mir, die nebenbei leise in ihr Funkgerät sprach: “Wolfrino scheint eine Schwäche für eine Kameradin zu haben… ich gehe da mal besser mit.”

    Die Schweißperlen auf der Stirn von Tessa de Vaux wurden immer mehr und auch größer, denn die junge Frau, die in einem schwarzen Kampfanzug vor ihr lag war nicht nur schwer verwundet worden, sondern zielte mit wohl allerletzter Kraft mit ihrer Handfeuerwaffe auf sie.
    Die US-Soldatin versuchte sie zu beruhigen als Jessica und ich hinzutraten.
    “Wer… wer bei den Göttern seid ihr?”, fragte sie hustend, die dabei kurz ihre Pistole umherschwenkte.
    “Wir sind Menschen, genau wie sie auch. Sie benötigen so schnell es geht medizinische Hilfe. Lieutenant Fraiser kann Ihnen helfen”, versuchte Tessa zu erklären, als Cassie ebenfalls im Blickfeld der unbekannten noch namenlosen Soldatin erschien.
    Cassandra Fraiser hatte aufmerksam das Geschehen mitverfolgt, und sich mit größter Vorsicht genähert.

    “Wir benötigen eine Trage”, brummte Leutnant Kanchleskov, der bereits nach einigen geeigneten Ästen und Zweigen für eben eine solche suchte.
    “Sie ist nicht transportfähig, Kanchleskov! Noch nicht…”, wies sofort Lieutenant Fraiser seufzend ab, die wusste dass sie die junge Frau umgehend notoperieren musste, wenn sie jener das Leben retten wollte.
    “Sie wollen an mir herumdoktern?”, stutzte die eher widerwillige Patientin, die sofort auf Cassie zielte.
    Diese entgegnete: “Ich habe einen Eid geleistet. Bitte, lassen Sie mich es tun, denn sonst sterben Sie in den nächsten Stunden. Bitte.”
    Lieutenant Fraiser flehte die verwundete Soldatin an, der die Tränen vor Schmerzen in den Augen standen.

    Auf Grund ihres Zustandes verlor die Verletzte kurz darauf auch noch das Bewusstsein. Jetzt sah Cassie den Moment gekommen nicht noch länger kostbare Zeit verstreichen zu lassen, sondern zu handeln und entschied daher: “Okay! Dann mal los: Wir bringen sie erst einmal von hier weg, sobald ich die Wunde… oh man sieht das böse aus… mit einem Verband verdeckt habe. Anise! Ich benötige ihre Hilfe, sowie die von Mu’lon, Kanchleskov, Satterfield und Ma. Es wird hier eine sehr komplizierte Notoperation auf einem heißen Terrain. Und jetzt ganz vorsichtig… ja, da hin. Ja, genau darüber. Gut. Und jetzt die sterile Plane!”

    Einige aus unserem Team transportierten die schwer verwundete koloniale Soldatin dorthin wo es Cassie wollte. Es war eine kleine Anhöhe mit einer Mauer und einer Formation von Steinen und Felsen, die einigermaßen für eine gewisse Zeit im Ernstfall gut zu verteidigen sein würde. Dort hatte man schnell etwas für ein medizinisches Lager vorbereiten können.

    Kaum war die sterile Plane als Zelt verschlossen worden, verteilten wir anderen sechs uns. Aber eines war auch klar, weshalb wir die Bitte äußerten im Ernstfall jede Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen die nötig sei.


    Drinnen im notdürftigen OP-Zelt entfernte Cassandra zunächst die militärische Ausrüstung und Kleidung ihrer Patientin. Dabei stieß sie unvermeidbar auch auf deren metallene Erkennungsmarke. Darauf war der Rang und Name, Private Sandra Kieras, die militärische Zugehörigkeit, Koloniale Marines, sowie die Dienstnummer, CM10012-AF, eingraviert.
    “Sie werden leben Private Sandra Kieras, das verspreche ich Ihnen”, murmelte Lieutenant Fraiser, die sogleich mit höchster Konzentration mit ihrer Aufgabe begann.


    Draußen gingen wir lange ebenso konzentriert auf und ab, wobei wir damit beschäftigt waren nach guten Stellen für unsere potentielle Verteidigung zu suchen.

    “Hiergeblieben! Schön in Sichtweite von mir bleiben! Also höre damit auf hier alleine herumzutigern, denn wir brauchen Dich vielleicht schon in der nächsten Sekunde hier!”, mahnte meine persönliche Aufpasserin. Dies bewies einmal mehr wie genau Leutnant Jessica Schneider ihren Auftrag nahm mich im Auge zu behalten.
    “Irgendjemand muss sich hier umsehen… und dafür bin ich nun einmal am Besten geeignet…”
    “Kommt gar nicht in Frage, Wolfrino! Und da mein Befehl eindeutig ist, müsste ich Dich begleiten. Somit würden hier schon zwei für die Verteidigung fehlen. Und dabei sind wir hier schon total unterbesetzt… Also hiergeblieben, sonst lege ich Dir Handschellen an”, erwiderte die Bundeswehrsoldatin im energischen Tonfall.
    “Wenn Sie glauben dass das mich zurückhält…”, murmelte ich leise mit einem leichten Schmunzeln.
    Daraufhin funkelte sie mich sofort mit einem wütenden Blick an.

    Ta’mon, der unserer Position am nächsten stand, hatte unsere Unterhaltung mit angehört und trat heran um sich als Späher anzubieten. Der Vorschlag des Jaffa wurde ohne lange zu überlegen angenommen, worauf jener wenige Minuten später auch schon im Unterholz verschwand.

    Kaum war er weg, rückten wir zusammen geschlossen einige Meter zurück.
    Die Soldatin Jill Ludien von der Luzianischen Allianz fragte flüsternd: “Weswegen fordern wir nicht ein paar der Jumper zu unserer Unterstützung an?”
    “Wäre auch nur allzu schön… Aber wir wissen nichts über den Feind, der diesen Planeten und vielleicht noch weitere angreift. Es wäre zu riskant, da man unsere Funksignale vermutlich auffangen und unsere Positionen ermitteln könnte”, antwortete Tessa de Vaux leise.


    Im Orbit von Leonis und den anderen besiedelten Welten der Zwölf Kolonien von Kobol waren eine heftige Schlachten entbrannt, die die Kampfsterne, die noch nicht dem Computerviren der Zylonen zum Opfer gefallen waren, gegen die Angreifer führten. Dies hinderte die Angreifer nicht daran nach und nach auch Bodentruppen abzusetzen.


    Helios Alpha System
    Orbit von Caprica & Gemenon
    Battlestar Caprica

    Auf dem DRADIS sah der arme Commander Williams es nicht als einziger im CIC. Wieder war das Signal eines weiteren Kampfsterns für immer verschwunden. Bis jetzt waren es unter anderem die Acropolis, Gemenon, Yashuman und die Theben, von denen nur noch Trümmer existierten.

    Die verschwitzten Hände hatte er auf die Konsole gelegt, und schließlich löste er seinen Blick von dem Bildschirm über seinem Kopf. Der Kommandeur des Kampfsterns des Valkyrie-Typs musste allmählich eine Entscheidung fällen, denn immer mehr Leute, die unter seinem eigenen Befehl standen verloren ebenfalls ihre Leben.

    “Na gut. Wir nehmen so viele Viper und Raptor an Bord auf wie es uns möglich ist! FTL?”
    “Auf Stand by, Sir.”
    “Sprung auf meinen Befehl!”
    “Unsere Verluste sind enorm… wir müssen hier so rasch wie nur möglich hier weg!”, mahnte der XO, als die Caprica von einem weiteren Treffer schwer erschüttert wurde.
    “Alles klar. Danke, Captain… und Sprung!”, befahl Williams, nachdem er die Bestätigung erlösende Bestätigung erhalten hatte.

    Orbit von Tauron
    Battlestar Centauria

    Seit dem Überraschungsangriff trotzte der mächtige Kampfstern der Mercury-Klasse den Angriffen der Zylonen. Die Centauria hatte Glück im Unglück, denn nur durch eine Panne im Zentralrechner an Bord hatte es der Computervirus der Zylonen es nicht geschafft sich auszubreiten.
    Doch es wurde immer enger, denn der FTL war immer noch offline und die Zylonen gewannen durch ihre zahlenmäßige die Oberhand, und begannen damit die Centauria einzukreisen.

    “Verdammt noch mal! Wie lange dauert das denn noch? Machen Sie endlich was, sonst reißen uns diese verfluchten Toaster genauso brutal den Arsch auf, wie den anderen aus unserer Battlestar Group!”, schrie Admiral Thasos voller Ungeduld über den Lärm hinweg einen seiner Technikoffiziere zu. Er versuchte dabei seine eigene Furcht zu verbergen.

    Da meldete sich einer der Kommunikationsoffiziere zu Wort: “Sir. Die Icarus und auch die Tauron sind weg! Sie sind ohne uns gesprungen… und jetzt auch noch die Demeter!”
    “So - der FTL ist wieder online!”
    “Na endlich. Bringen Sie uns hier endlich raus!”, bellte der Admiral heiser geworden.


    Helios Beta System
    Ouronos Asteroid Belt
    Battlestar Tauron

    Gestresst von der Hektik und dem ständigen Gerede in ihrem CIC hatte Commander Sara York ein lautes Machtwort gesprochen. Mit Erfolg, denn die Gespräche und das Gerenne um sie herum waren weniger geworden.
    Zum anderen kam hinzu dass ihr Schiff, eines der Berzerk-Klasse, eigentlich nicht dafür bestimmt war alleine in eine tobende Schlacht zu ziehen, sondern Battlestar Groups mit benötigter Ausrüstung zu versorgen und im Kampf die eigenen Viper und Raptor zur Unterstützung starten zu lassen. Dennoch konnten sich diese Schiffe für einige Zeit gut zur Wehr setzen, aber nicht in der augenblicklichen Situation. Der eigene FTL war defekt und sie wurden von einem großen Geschwader von Zylonenjägern verfolgt.

    “Neuer DRADIS-Kontakt! Genau vor uns!”
    “Mist!”, schluckte Sara York, die bisher ihr Kommando mehr als nur gut durch diese sehr gefährliche Lage geführt hatte.
    “Vorerst Entwarnung, Sir. Es sind die Centauria und die Caprica. Die Identifikationscodes sind identisch!”, meldete die Kommunikationsoffizierin rasch, was die Aufregung im CIC sofort wieder abebben ließ.
    Commander York seufzte erleichtert: “Sehr gut. Das erhöht unsere Überlebenschancen. Steuermann! Bringen Sie uns zwischen die Centauria und die Caprica! Unsere Viper sollen wenden und den Kampf gegen die feindlichen Jäger wieder aufnehmen!”

    Ihr Glück war es dass sie sich weit genug entfernt von den beiden Kolonien Leonis und Virgon befanden, was ihnen nebenbei die ganze Zeit über ermöglicht hatte Raptor und Viper samt Besatzungen zu bergen, sowie ein paar zivile Passagierschiffe zu evakuieren.


    Helios Delta System
    Orbit von Aquaria
    Battlestar Ajax

    Der arme Commander Thomas Sassari hatte leider nur Bruchstücke von den letzten Befehlen des Admirals, der die Triton befehligte, verstehen können bevor die Verbindung endgültig zusammengebrochen war. Seit einigen Stunden bereits tobte der erbitterte Kampf um die wohl kleinste und bevölkerungsärmste Kolonie der Stämme von Kobol. Deswegen war auch nur eine kleinere Battlestar Group dort stationiert worden. Aber dies war den Zylonen egal, denn sie hatten ja eh das Ziel die komplette Menschheit ein für alle mal auszulöschen.

    Mit blankem Entsetzen nahm er die Nachricht auf, dass sowohl die Triton als auch die Aquaria zerstört worden waren. Allen an Bord seines Kampfsternes der Valkyrie-Klasse war sofort klar - sie würden als nächste dran glauben müssen. Denn hohe Verluste hatten sie schon bereits hinnehmen müssen.
    Aber Sassari wollte es nicht dazu kommen lassen, daher ordnete er an: “Wir werden noch alle Evakuierungsraptor von der Triton und Aquaria an Bord nehmen, ebenso die Viper! Meldet unseren Jungs und Mädels dass sie 10 Minuten haben, dann sind wir hier weg! FTL?”
    “Ich warte nur auf ihren Befehl, Commander.”
    “Sehr gut, Lieutenant. Haltet euch alle bereit!”, brummte dieser zufrieden.
    Im Stillen nur ganz für sich allein dachte er, während er abwechselnd nur noch auf die Uhr, das DRADIS und die Überwachungsmonitore starrte: ´Bin ich froh so was darüber dass es seit einigen Jahren schon die Stretched-Version der Valkyrie-Class-Battlestars gibt. Dies erhöht unsere Aufnahmekapazität um mindestens 50 Prozent.´

    Alle an Bord der Ajax wussten dass ihre Zeit ablief, denn die Zylonen versuchten sich in die Computersysteme des Kampfsterns zu hacken.


    Helios Beta System
    Leonis

    Mit größter Sorgfalt führte Cassandra Fraiser nach wie vor die schwierige Notoperation durch. Dabei hoffte sie sehr, dass die verwendete Kochsalzlösung genügen würde um den ohnehin schon akuten Blutverlust auszugleichen. Dennoch hatte sie sicherheitshalber Sharon Satterfield damit beauftragt die Blutgruppe zu bestimmen.

    Ein hochgehaltener Daumen signalisierte ihr die Nachricht, dass man eine passende Blutkonserve glücklicherweise mit dabei hatte.
    “Puh! Die Blutung ist gestoppt. Halten sie die Klammer fest, somit bleibt das Gefäß geschlossen und ich kann etwas besser sehen! Hat sich wohl verdammt tief eingegraben, deswegen hat sie wohl so starke Schmerzen…”, murmelte Cassie während sie ihre Arbeit mit sicheren Fingern fortsetzte.


    Milchstraße
    Erde
    USA - Los Angeles, Phoenix Foundation

    Was hatte MacGyver gerade von einem der Techniker hören müssen. Er wollte es einfach nicht wahrhaben.
    “Könnten Sie das bitte noch einmal wiederholen, Ben!”
    “Tut mir leid Mister MacGyver, aber diese ID-Karte ist nicht funktionsfähig, weil es sich um eine billige normale Blankokarte handelt.”
    “Ich kann mir bereits denken wo die echte Karte abgeblieben sein könnte… First Lieutenant Jin”, seufzte Mac, der deswegen schon zum Telefon griff um sich mit dem IOA in Verbindung zu setzen.


    Deutschland - Hamburg

    Jeder auf dem Kommissariat, vorneweg natürlich besonders Jasmin, hatte Jeanne ihre volle Unterstützung zugesagt. Viele kannten das Gefühl jemanden zu verlieren, doch ihre arme Kollegin hatte in wenigen Jahren den wohl wichtigsten Menschen in ihren Leben gleich zweimal verloren.

    Nicht gerade wenige versuchten mehr als Jeanne nur zu trösten, weil sie sehr zudem auch noch sehr attraktiv aussah.

    Gerade eben war sie alleine in der Stadt unterwegs und ihre Partnerin versuchte dem flüchtigen Taschendieb den Weg abzuschneiden. Aus heiterem Himmel wurde aber die Polizistin von einem Energieblitz getroffen und ging betäubt zu Boden.

    “He! He! Aufwachen! Polizeiobermeisterin Jeanne Nicole Schneider! Ich bin es Jasmin”, rief ihre Kollegin, die sie minutenlang gesucht hatte und benommen aufgefunden hatte. Um sie wieder munter zu machen, rüttelte sie kräftig an deren Schultern.
    “Jassi?”
    “Ja.”
    “Was ist passiert?”
    “Ist eine gute Frage. Hatte gehofft Du wüsstest es. Bist wohl nicht überfallen worden, denn du trägst noch alles bei dir”, antwortete Jasmin, die ihre Kollegin und auch Freundin kurz aufmerksam gemustert hatte.
    “Vielleicht bist Du ja gerade noch rechtzeitig gekommen um…”
    “Scheint so. Los, auf die Füße… Ach ja, der Strolch ist uns entwischt… Aber vielleicht war er es ja auch, der dich…”


    Andromeda-Galaxie
    Helios Ganma System
    Scorpia Shipyards - Battlestar Pegasus

    Wie gerade eben von Admiral Helena Cain gefordert, wählte Lieutenant Kendra Shaw blind ehe sie in letzter Sekunde den Schalter für den FTL betätigte. Das gewaltige Schlachtschiff verschwand somit in allerletzter Sekunde von der Werft und die von den Zylonen abgefeuerten Atomraketen schlugen in die gewaltige Weltraumdockkonstruktion ein.

    Zylonisches Basisschiff

    Auf der Kommandobrücke hatte einer der Cavils die Szene mitverfolgt und stieß einen bösen Fluch aus, weil die Pegasus somit der erhofften Zerstörung entkommen war.
    Denn man kannte bei den Zylonen natürlich die Gefährlichkeit des Ehrgeizes von Admiral Helena Cain, die ihnen schon sehr bald gewaltige Probleme bereiten könnte, auch wenn sie keinerlei Unterstützung finden würde.


  7. #46
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Odyssee
    Folge 2.03 Phobos und Deimos, Teil 2

    “Adriana! Wir wissen das deine Bande von Verbrecherinnen und Alexander, der Verräter immer noch hier in der Nähe sind! Kommt heraus und ergebt euch, sonst werden die beiden hier sterben!”, schrie Rufus hasserfüllt. Während er diese Worte laut aus sich herausrief, hatte er ein Messer gezogen und war hinter Lalila getreten, um seiner Drohung sofort den nötigen Nachdruck zu verleihen.
    Oh je, klingt nicht gut.

    Dem vollkommen überraschenden Angriff der beiden Streitkräfte konnten die Verteidiger so gut wie nichts entgegensetzen, weil die Leibgarde der Orici ihre Stabwaffen mit tödlicher Präzision einzusetzen wussten.
    Denen kann keiner etwas entgegensetzen.


    Odyssee
    Folge 2.04 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 1


    Systemlord Ba’al hat in der Tat von so gut wie jeden Goa’uld genetische Proben gesichert.
    Das klingt ja mal so gar nicht gut.

    “Hier riecht es gewaltig nach irgendeinem Gas, Leute!
    Wolferino hat wirklich eine super Spürnase. Ich hoffe, sie laufen nicht in eine Falle.

    denn tief in ihr drin stieg immer mehr ein seltsames dunkles Gefühl und auch Verachtung auf.
    Diese Ahnung habe ich leider auch.

    Odyssee
    Folge 2.05 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 2


    “Sie werden leben Private Sandra Kieras, das verspreche ich Ihnen”, murmelte Lieutenant Fraiser, die sogleich mit höchster Konzentration mit ihrer Aufgabe begann.
    Bei ihr ist Sandra Kieras in den besten Händen.

    “Wenn Sie glauben dass das mich zurückhält…”, murmelte ich leise mit einem leichten Schmunzeln.
    Daraufhin funkelte sie mich sofort mit einem wütenden Blick an.
    Hihii... wo er recht hat, hat er recht.

    Aus heiterem Himmel wurde aber die Polizistin von einem Energieblitz getroffen und ging betäubt zu Boden.
    Ein Energieblitz in Hamburg? Das klingt auch so gar nicht gut.

    Aber vielleicht war er es ja auch, der dich…”
    Hatte derjenige vielleicht absichtlich Jeanne Nicole Schneider ausgesucht?
    Hoffentlich treibt er nicht weiter in Hamburg sein Unwesen. Vielleicht ist er auch nicht alleine?


    Das waren drei spannende Kapitel, wobei ich alles was BSG betrifft nur überflogen habe, weil ich da eh nicht durchsteige. Bin gespannt wie es weitergeht.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  8. Danke sagten:


  9. #47
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Danke an euch Leser, der Kritikschreiberin, sowie an die beiden Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    Feedback-Feedback:
    Spoiler 
    @ John‘s Chaya:
    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 2.03 Phobos und Deimos, Teil 2

    Oh je, klingt nicht gut.

    Denen kann keiner etwas entgegensetzen.
    Wahre Worte.

    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 2.04 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 1


    Das klingt ja mal so gar nicht gut.

    Wolferino hat wirklich eine super Spürnase. Ich hoffe, sie laufen nicht in eine Falle.

    Diese Ahnung habe ich leider auch.
    Es ist nie gut, wenn ein Schlangenkopf herumexperimentiert

    Klar hat er eine gute Spürnase : ) Öh - mal sehen

    Ne, diese Ahnung rührt von etwas anderem her

    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Odyssee
    Folge 2.05 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 2


    Bei ihr ist Sandra Kieras in den besten Händen.

    Hihii... wo er recht hat, hat er recht.

    Ein Energieblitz in Hamburg? Das klingt auch so gar nicht gut.

    Hatte derjenige vielleicht absichtlich Jeanne Nicole Schneider ausgesucht?
    Hoffentlich treibt er nicht weiter in Hamburg sein Unwesen. Vielleicht ist er auch nicht alleine?
    Klar ist die Verletzte bei Cassie in den besten Händen, die ihrer Adoptivmutter und auch Sam nacheifert.

    Soll vorkommen das man Recht hat

    Energieblitze? Zufall? Unwesen in Hamburg treiben? Steckt da gar noch mehr dahinter? Wir werden es vielleicht noch herausfinden

    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Das waren drei spannende Kapitel, wobei ich alles was BSG betrifft nur überflogen habe, weil ich da eh nicht durchsteige. Bin gespannt wie es weitergeht.
    Aber BSG- Abschnitte nicht nur überfliegen, sonst wird es vielleicht ein wenig zu kompliziert in den nächsten Episoden. Danke für die Blumen und die netten Worte liebe Chaya


    Heute folgt der Abschluss des Dreiteilers. Viel Spaß beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.06 Unter Feuer - Der Fall der Kolonien, Teil 3


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Delta System
    Orbit von Aerilon
    Battlestar Mercury - CIC

    Mit grimmiger Miene betrachtete der Kommandeur des Kampfsterns einige der vielen Überwachungskameras, als er für einen kurzen Moment seinen Augen vom DRADIS gelöst hatte. Und was er dort zu Gesicht bekam gefiel ihm gar nicht.
    Daher griff er zum Hörer und schimpfte wütend seine Anordnung hinein: “…ist mir egal Corporal! Schafft diese Heulsusen von Zivilisten sofort runter von den Hangardecks! … Ach, denen passt die Behandlung hier nicht… tja, wir haben Krieg und wem es hier nicht gefällt, darf gerne seinen Arsch wieder von meinem Schiff bewegen!”
    Immer noch erkennbar genervt reichte Admiral Steven Baker den Hörer an seinen XO weiter.
    Dieser seufzte kurz als er den Apparat in die Hand gedrückt bekam, und entschied: “Hier spricht der XO! Sie haben den Admiral gehört, Corporal - schafft die Zivilisten dorthin, wo sie den Ablauf an Bord nicht stören! Sie wissen schon wohin!”
    Dann hängte der Colonel den Hörer wieder in die Konsole ein, und brummte dann: “Wenn das so weitergeht und es noch weitere Kampfsterne gibt, die wie wir noch Widerstand leisten, sehen deren Lande- und Hangardecks genauso aus wie die unserigen… nämlich wie überfüllte Parkplätze.”
    “Da könntest Du Recht haben. Hm! Noch ein paar wenige Minuten, dann sollten wir springen.”
    “Und wohin?”
    “In den Aeolus Asteroid Belt, Colonel. Dort wären wir erst einmal einige Stunden lang verborgen”, murmelte der Admiral, der wieder auf den DRADIS-Monitor starrte als die Mercury mehrfach hintereinander durch eine Salve von Treffern heftig erschüttert wurde.

    Orbit von Canceron
    Battlestar Titania

    Im schnellen Tempo wurden die beiden Landedecks von den gelandeten Viper und Raptor unverzüglich geräumt, um den benötigten Raum für weitere Fluggeräte zu schaffen, die sich im Anflug befanden.

    Auf dem Backbordlandedeck klopfte einer der Landedeckmechaniker seinem Kameraden auf den Rücken - er hatte einen Funkspruch empfangen. Dieser drehte sich fragend in dessen Richtung.
    “Offenbar hat unser guter Admiral Joseph Tarsus sich dafür entschieden die Gondeln einzufahren, und sich sofort zurückzuziehen. Also sollten wir so schnell wie es möglich ist von den Pisten runter! Los! Schneller!”

    Draußen einige hundert Meter von der Backbordlandebucht entfernt, blieb die Bewegung der Gondeln nicht unbemerkt.
    “Verdammt! Die Titania fährt die Landebuchten ein! Sie wird also in wenigen Minuten von hier weg springen!”, warnte eine der Viperpilotinnen alarmiert, die noch rechtzeitig von der schon bereits zerstörten Battlestar Columbia hatte gerade noch rechtzeitig entkommen können. Sie flog eine scharfe Kehre, versuchte das rettende Ufer in Gestalt der Landebucht der Battlestar Titania zu erreichen. Wenige Minuten ehe die Lücke sich zu sehr verkleinert hatte um hindurchzugelangen, schaffte sie es gerade noch rechtzeitig.

    Mit Tränen in den Augen musste sie die Funksprüche vieler anderer vernehmen, die man zurücklassen und wohl dem sicheren Tod überlassen würde.


    Helios Beta System
    Battlestar Iuno

    “Sobald das Shuttle der Zivilisten in der Landebucht festgemacht hat, springen wir!”, entschied die Kommandantin des Kolonialen Schlachtschiffes hustend, nachdem sie sich wieder mühsam aufgerappelt hatte, weil die Iuno durch mehrere Treffer schwer erschüttert worden war.
    Ihr Schiff wurde immer mehr von drei Basisschiffen der Zylonen in die Zange genommen, und zwei weitere würden schon sehr bald noch zusätzlich hinzukommen.
    Dabei hätte Kimberly Park nur allzu gerne den Überlebenden der Battlestar Athena geholfen, denen es gelungen war gerade noch rechtzeitig in Evakuierungsraptor den auseinander gebrochenen Kampfstern zu verlassen. Aber sie musste auch an ihre eigene Crew denken.
    “Das zivile Shuttle ist gesichert!”, meldete jemand.
    “Dann sofort den Sprung ins Helios Delta System, genau in die Umlaufbahn von Hestia durchführen!”, befahl Commander Park sofort.


    Helios Gamma System
    Battlestar Lyxis

    Seit mehreren Minuten hatte Commander Lawrence Andrews mit sorgevollem Blick die Liste der bislang zerstörten Kampfsterne gelesen. Dabei war klar zu erkennen das ganze Battlestar Groups zerstört worden waren. Viele der Kommandeure kannte Andrews seit Jahren persönlich. Gequält von den Erinnerungen an diese Personen und ihre Schiffe schüttelte er den Kopf.
    Aber es gab zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn in ihrer Not hatte es seine Crew dann doch irgendwie geschafft Kontakt sowohl mit der Heracles und der Hyperion aufzunehmen, die man um sofortige Hilfe bitten konnte.

    Mit einem erleichterten Seufzer nahm er nun endlich die Meldung entgegen lediglich zumindest die Hyperion bald zu ihnen stoßen würde. Es wurde aber verlangt sich sofort mit der Lyxis zurückzuziehen.

    “…das Protokoll somit missachten? Na gut”, murmelte Commander Andrews, der nur kurz mit den Schultern zuckte, bevor er die entsprechenden Anweisungen folgen ließ.


    Helios Alpha System
    Gasgigant Zeus
    Battlestar Nyx

    Das Gesicht von Commander Samuel O’Hara hatte sich immer mehr verfinstert. Schuld daran war ausgerechnet sein eigener Bruder, der als Colonel Simon O’Hara den Dienst des XO an Bord seines Kommandos versah, und ihn wieder einmal auf den aktuellsten Stand der bedrohlichen Lage gebracht hatte.

    “Und was ist mit Commander Adama?”, fragte der Ältere der beiden O’Haras, den jüngeren.
    “Ich weiß es nicht Samuel. Du behauptest doch etwa nicht dass dieser alte Eimer eine Chance hätte. Ich weiß das Commander William “Husker” Adama einer der alten Haudegen und auch Helden aus dem ersten Krieg gegen diese verfluchten Toaster ist, aber die Galactica ist schon seit einem guten Monat so gut wie ein Museum gewesen. Das Personal wurde um rund 50 Prozent reduziert und auf andere Kampfsterne oder sonst wohin versetzt…”

    Diese negative aber wahrheitsgemäße Antwort seines jüngeren Bruders führte dazu, dass der Commander den Bericht frustriert auf den Boden schleuderte. Die Blätter hatten sich noch nicht gelegt, als der Befehlshaber barsch nach einem Positionsplan, sowie eine sichere Kommunikationsleitung zur Trojan und der Aron verlangte, mit denen man eine Battlestar Group bildete.

    Zeitgleich waren er und seine Mannschaft darauf bedacht so gut es ging den vielen in Not geratenen Kameradinnen und Kameraden, und auch den zivilen Schiffen zu helfen. Dabei achteten Commander Samuel und Colonel Simon O’Hara darauf kein allzu großes Risiko einzugehen, weil ihnen das Geleit eines Battlestars des Mercury- oder Galactica-Typs fehlte.

    Mit wachsamen Blick sah der Kommandeur der Nyx zur Uhr hinüber, nickte kurz, und entschied: “Die Zeit ist gleich um. Hier wird es uns bald sehr heiß werden, denn auf dem DRADIS sehe ich einige Basisschiffe, die wohl in Kürze hier eintreffen werden…”
    “Commander.”
    “Was ist los Colonel?”
    “Ein Hilferuf von der Demeter. Kolonie Picon.”
    “Gut. Wir werden helfen. Meldung über einen sicheren Kanal an den Verband: Ziel ist Picon! Wir bleiben dort maximal 30 Minuten! In dieser Zeit tun wir was möglich ist, dann ziehen wir uns wieder umgehend zurück!”
    “Die Trojan und die Aron haben unsere Nachricht erhalten und warten auf unser Signal, Sir”, meldete die Kommunikationsoffizierin.
    “Sprung durchführen!”, befahl der XO.


    Helios Beta System
    Planet Pallas
    Battlestar Dionysos

    Auf dem Kampfstern der Berzerk-Klasse hatte man es gerade eben so geschafft, zumindest einige der Passagiere eines zivilen Kreuzers zu bergen und an Bord zu holen. Weitere Flüge um weitere Personen zu retten wurden abrupt durch ein auftauchendes Basisschiff der Zylonen beendet.

    “Wir nehmen so schnell es geht noch unsere Vögel an Bord, und dann springen wir! FTL auf Stand by! Alle verfügbaren Abwehrgeschütze auf das Basisschiff ausrichten!”, ordnete Commander Balthazar Euphrat an, dem eigentlich schon genug Schweiß vor lauter Stress auf der Stirn stand.
    Ganz leise für sich murmelte er: “Alleine und ohne die Unterstützung eines anderen Kampfsternes haben wir keine echte Chance gegen ein Zylonisches Basisschiff…”


    Helios Gamma System
    Orbit von Libran
    Battlestar Heracles - CIC

    Das gesamte Team im Combat Information Center, aber auch die übrige Mannschaft an Bord war gut eingespielt.
    “Sir. Mehr Überlebende gibt es hier wohl nicht mehr”, meldete jemand Admiral Diana McBride, die fassungslos auf das DRADIS schaute. Kein weiteres Koloniales Signal war mehr auf dem Monitor zu sehen.
    “Diese dämlichen und verfluchten Toaster! Hier spricht der Admiral: Wir springen nach Scorpia, sobald alle unsre Raptor und Viper wieder an Bord sind!”


    Helios Beta System
    Leonis

    In Jumper #1 ging, soweit es der Platz darin überhaupt zuließ, First Lieutenant Jin ungeduldig auf und ab, und murmelte an die Adresse von Shen gerichtet: “Wo bleibt das Team bloß? Die sind schon seit knapp acht Stunden weg.”
    “Sie haben Recht. Unsere Leute sind überfällig. Es ist bedenkenswert, eventuell einen Jumper im Tarnmodus loszuschicken”, seufzte Miss Shen, die wieder kurz, nur für einige Sekunden auf ihre Armbanduhr schaute.


    Zeitgleich entfernte Cassandra Fraiser mit größtem Geschick das gefährliche Schrapnell aus der Wunde am Bauch von Sandra Kieras.
    Auch war endlich Ta’mon wieder von seinem Rundgang zurückgekehrt. Der Jaffa hatte beunruhigende Nachrichten für unser Team: “… es sind Maschinen, die offenbar von einigen Menschen kommandiert werden, die aber bürgerliche Kleidung trugen. Doch das seltsame habe ich dann auf meinem Rückweg zu euch gesehen… vier von ihnen, die wie normale Menschen aussahen, sahen vollkommen identisch aus. So etwas ist bei Menschen sehr ungewöhnlich…”
    “Wären da nur ein paar Möglichkeiten: Replikanten oder Klone”, vermutete Tessa de Vaux deshalb sofort, “was ein großer Schlamassel und Mist für uns alle, und die Menschen in dieser Galaxie wäre, hier gegen eine weitere Form von hartnäckigen und zerstörerischen Replikatoren kämpfen zu müssen. Wir sollten uns daher so schnell es uns möglich ist zu den Jumpern zurückziehen!”

    Orbit von Leonis
    Battlestar Athena

    Voller Pflichtbewusstsein verweigerte die Befehlshaberin des Kriegsschiffes der Mercury-Klasse an Bord eines Raptor das zum Untergang geweihte Schiff zu verlassen.
    “Wer von der Mannschaft sein Leben retten will, darf es gerne tun. Aber ich bin verwundet und verbleibe hier an Bord”, erklärte sie, die mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck feststellen konnte, dass sich vor allem die älteren Offiziere dazu entschieden hatten an ihrer Seite zu bleiben.
    “Laufen Sie los! Und sie auch Captain! Sie auch! Genauso wie ihr drei da hinten! Macht euch auf den Weg in die Hangars und versucht an Bord von einen der Evakuierungsraptor zu gelangen!”, versuchte sie die jüngsten im CIC zum Gehen zu bewegen.

    Einige von ihnen eilten kurz darauf hinaus auf den Korridor, wo sie weitere Crewmitglieder trafen, die dasselbe Ziel hatten. Ihre Flucht wurde durch viele heftige Erschütterungen der Athena erschwert, weil sie dabei immer wieder zu Boden gingen und sich erst wieder auf die Füße bemühen mussten, ehe sie ihre Flucht fortsetzen konnten.


    Milchstraße
    Wraith-Hive der Übermutter

    Es war wie bei einem Puzzle, welches die oberste Wraithkönigin zusammensetzte. Die Informationen, die ihre Späher täglich vortrugen stimmte sie zuversichtlich in der Galaxie, wo sich die Erde befand auch leichtere Beute finden lassen würde.

    Aber es gab auch Mächte hier, die den Wraith schnell zu einem Problem werden könnten, daher benötigte ihr Volk dringend einen genaueren Überblick.

    In der kurzen Zeit hatten sie sehr viele Erfahrungen bereits sammeln können. Dabei bemerkte sie auch das veränderte Verhalten ihres wichtigsten Gefangenen: Todd. Sie erwog mehrere Optionen, die ihn betrafen - aber ihn auf freien Fuß zu setzen war ihr zu riskant, denn sie spürte irgendwie dass der Verratene nach Rache sann.

    “Meine Königin. Die Späher haben Beute gemacht, die Ihr so sehr ersehnt habt”, meldete einer der Sub-Commander als er den Thronsaal betreten hatte.
    Mit einem zufriedenen Fauchen ordnete die Übermutter: “Bringt mir einen von ihnen hier her!” - an.


    Andromeda-Galaxie
    Jenseits der Roten Linie
    Heimatkolonie der Zylonen

    Eigentlich könnten die Zylonen bisher mit den ersten Ergebnissen ihres Angriffes auf die Menschen zufrieden sein. Denn Cyrannus Star System herrschte das große Chaos. Aber es gab Unerwarterweise aus der Sicht der Einser an zu vielen Stellen immer noch zu viel Widerstand, wie man durch die neuesten Meldungen erfuhr.

    “Die Bodentruppen sollen damit fortfahren überlebende Frauen zusammenzutreiben und einzusperren!”, wies Cavil mürrisch dreinblickend an, dem es akut wurmte das seinem Volk so viele Kampfsterne des Feindes immer noch Widerstand leisteten, oder einfach verschwunden waren.

    Als er dies gesagt hatte tauchte er beide Hände in die Kontaktflüssigkeit um auf diese Art an den Untergang der Zwölf Kolonien von Kobol weiterhin teilzuhaben. Konzentriert schloss der Zylon dabei die Augen.


  10. #48
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Danke, an alle stillen und treuen Leser und die beiden Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    So laut meinem Kalender ist es wieder soweit , was bedeutet dass es heute mit einem weiteren Zwei-Teiler bei Odyssey weitergeht .
    Viel Spaß beim Lesen !

    Odyssee
    Folge 2.07 Unter Feuer - Computervirus, Teil 1


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Alpha System
    Orbit von Picon

    Unvermittelt waren die drei Kampfsterne aufgetaucht, was die Zylonen im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelte. Die Maschinenwesen hatten bislang angenommen alle Verbände der gesamten Kolonialen Flotte im Griff zu haben. Womit auch das kurzzeitige Aufflackern von Admiral Nagala an Bord der Atlantia im Orbit von Virgon nicht mehr ins Gewicht fiel, da dieser gefährliche Verband erst vor wenigen Stunden vernichtet werden konnte, wenn auch unter eigenen hohen Verlusten.
    Was die Zylonen nun ins Hintertreffen brachte war dass ein eingesetztes Computervirus so gut funktioniert hatte, was sie schließlich dazu verleitet hatte, alle Basisschiffe bis auf zwei als Wachposten abzuziehen.

    Diese beiden Basisschiffe samt ihrer Jägergeschwader hatten den Auftrag alle übrigen Viper- und Raptorgeschwader, sowie zivilen Schiffe aufzuspüren und zu vernichten.

    Battlestar Demeter - CIC

    Dort mitten hinein war die Battlestar Demeter geraten, und da sie nur ein Kriegsschiff der Berzerk-Klasse war, auch noch in eine gefährliche Abwehrschlacht. Als die Signale der Nyx, der Trojan und der Aron auf ihren DRADIS-Monitoren aufleuchteten ertönte lauter Jubel.
    Auch Commander Lauren Perry war verständlicherweise mehr als nur erleichtert darüber, dass es offenbar immer noch genügend Kräfte der Kolonialen Flotte gab, die wie sie selbst versuchten so gut es ging sich gegen den Angriff der Zylonen zu wehren oder den wehrlosen Zivilisten Hilfe zu leisten. Doch die Frau Anfang vierzig war auch ebenso erbost darüber gewesen, dass der Commander der Icarus, Jaden Burns, ihren mehr als nur berechtigten Hilferuf abgewiesen hatte. Denn nach dessen kurzen Statement war die Crew der Icarus ebenfalls selber mit Bergung und Rettung in Not geratener Militärs und Zivilisten beschäftigt.


    Minos, Tauronmond
    Battlestar Icarus CIC < = > Backbordhangardeck

    In seiner Verzweiflung hatte er sich mit seiner Besatzung schnell vom Kampfgeschehen zurückgezogen. Hier im Schutz des Ringes, der den Mond von Tauron umgab füllte er sich sicher als im Orbit eines Planeten der Kolonien. Er hatte das Gemetzel um sich herum nur über mehrere vereinzelte Funkfetzen verfolgen können, welches sich im Orbit von Picon abgespielt hatte.

    Das und der verlustreiche Kampf gegen die Zylonen hatten dazu geführt das Commander Jaden Burns nur noch eines wollte, so schnell wie nur möglich weg von Picon.
    Daher hatte er seinem besten Kommunikationsoffizier damit beauftragt über einen neuen Code einige der überlebenden Viper- und Raptorpiloten nach Minos zu lotsen.

    Eine Nachricht hatte ihn dazu veranlasst das Combat Information Center zu verlassen und sich zum Backbordhangardeck zu begeben.
    Dort angekommen musste er sich einen schockierenden und beängstigten Bericht einer Viperpilotin der Battlestar Argo anhören, die wohl dort ein schieres Grauen erlebt hatte, seitdem die Zylonen im Orbit von Picon aufgetaucht waren. Als einige wenige weitere Überlebende, die ebenfalls von der Argo kamen, dasselbe berichteten, trug Burns seinen Spezialisten auf umgehend nach der Ursache für diese Ereignisse zu suchen.

    Er bat daher die überlebenden Offiziere und Crewmitglieder von der Battlestar Argo zu ihm in die Offiziersmesse zu kommen, damit er so einen ausführlicheren Bericht darüber bekommen konnte.

    Kurz bevor er zu den Briefing gehen konnte, war die Battlestar Tauron endlich wieder aufgetaucht, weshalb er sich nach kurzer Beratung mit Commander Barbara Tiber dazu entschied, gemeinsam das Helios Alpha System zu verlassen.

    Als man diesen Schritt vollzogen hatte, begannen die Überlebenden, die mit ihren Battlestar Groups die Kolonie Picon verteidigen sollten ausführlich zu berichten, was sich an Bord der Argo ereignet hatte…


    mehrere Stunden zuvor
    Orbit von Picon
    Battlestar Argo - CIC

    Immer noch etwas müde von der erst jüngst zurückliegenden Hochzeitsfeier seines Sohnes, betrat Commander Shawn Capri das Combat Information Centers an Bord der Argo.
    An der DRADIS-Konsole wartete bereits sein XO, Colonel Lionel Tarn, auf ihn.
    “Guten Morgen, Sir! Hier ist der aktuelle Lagebericht für Sie.”
    “Puh! Muss das denn unbedingt sein? Sagen Sie mir einfach das Wichtigste vom Inhalt… habe keine Lust mich da von Anfang bis Ende durchzuarbeiten…”

    Als XO war es auch seine Aufgabe den Befehlshaber immer wieder mal an wichtige Dinge zu erinnern, und gerade wollte er etwas erwidern. Aber er kam nicht dazu, weil es auf den gewaltigen Bildschirmen über ihren Köpfen im Zentrum des CIC lebendig wurde.
    Eine große Anzahl von neuen Kontakten war wie aus dem Nichts erschienen.

    “Götter von Kobol! Das sind die Zylonen! Dutzende von ihren Basisschiffen!”, keuchte Colonel Tarn entsetzt, in dessen Magen zusätzlich noch ein mulmiges Gefühl aufkam.
    Auch Commander Capri verzog gequält das Gesicht und brummte säuerlich: “Sieht ganz so aus. Ich befürchte - dass der Waffenstillstand mit dem heutigen Tage wohl leider beendet ist. Die kommen bestimmt nicht mit einer solchen Stärke hierher um mit uns über das alltägliche Leben zu philosophieren. Aber zum Glück ist unsere Flotte stark genug, um einen solchen Akt siegreich abzuwehren.”
    Als er dies zu seinem XO gesagt hatte, griff er zum Hörer um sich auf das gesamte Schiff durchstellen zu lassen mit dem eindeutigen Appell sich sofort gefechtsbereit zu machen.

    Orbit von Picon

    Sofort kurz nach der Ankunft der Zylonen bezogen die neun Kampfsterne der Kolonialen Flotte, die auf dieser Sektion des Planetenorbits stationiert waren, eine lockere Formation. Direkt im Anschluss starteten von dort überall die Alarmvipergeschwader, sowie auch einige Raptor zur Unterstützung, während weitere Vipergeschwader bereits startbereit den Startröhren bereitgehalten wurden.

    Doch die sieben Basisschiffe der Zylonen hingegen verharrten unbeeindruckt davon nach wie vor auf der Position, die sie bei ihrer Ankunft bezogen hatten und warteten immer noch ab.

    Battlestar Argo - CIC

    Indessen hatte das Flaggschiff an den gesamten Verband neue Befehle weitergegeben.
    “Commander. Admiral Kolchis von der Battlestar Pacifica hat soeben angeordnet die Schlachtformation 2-4-Delta-Sigma einzunehmen. In der Hoffnung dadurch die Zylonen zum Rückzug oder einem Funkkontakt zu bewegen und somit ihr Erscheinen zu erklären”, meldete der Taktikoffizier, der den Ausdruck des Befehls an den XO weiterreichte, der dann auch sofort die entsprechenden Befehle an den Steuermann der Battlestar Argo weitergab.

    Flaggschiff der Zyklonen - Kommandobrücke

    Interessiert verfolgten die Maschinen und humanoiden Zylonen die Geschehnisse vor sich.
    “Na sieh mal einer an. Die nehmen die Schlachtformation 2-4-Delta-Sigma ein… wie überraschend”, murmelte ein Cavil spöttisch.
    “Dann machen wir uns dazu bereit unsere Geheimwaffe einzusetzen!”, ordnete er dann nach einer kurzen gekünstelten Pause mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. Damit meinte der Zylon ein hochentwickeltes Computervirus, welches beim Genozid an der gesamten Menschheit zum Einsatz kommen sollte.

    “Die feindlichen Schiffe haben soeben das Manöver abgeschlossen”, verkündete einer der Simons.
    “Sehr schön. Dann wollen wir mal beginnen. Welcher Kampfstern ist uns am Nächsten?”, wollte ein Leoben erfahren.
    Es dauerte wenige Sekunden als eine Sechs nach einer kurzen Überprüfung antwortete: “Die Argo. Sie befindet sich auf einer perfekten Position dafür.”
    “Die Argo hat doch ein digitales neuentwickeltes System. Na, das wird eine wirklich nette Überraschung für die Menschen”, lachte eine Vier amüsiert auf, die auf das Zeichen einer Acht wartete, ehe sie das Waffenprogramm schließlich mit einem bösen Lächeln aktivierte.

    Kolonialer Raptor 11-B9A

    “Battlestar Argo, hier Blue Angel. Da tut sich jetzt etwas vor uns. Auf dem Basisschiff direkt vor uns ist irgendetwas im Gange… He! Was ist denn jetzt auf einmal mit der Mühle los? Was soll das? Die Steuerung… Argo haben Sie…?”
    “Tut mir leid aber die Funkverbindung ist tot.”
    “Ach ne, was Du nicht alles bemerkst.”
    “Beruhige Dich. Checke alle Kanäle und Frequenzen”, erklärte ihr ECO stattdessen hastig.

    Battlestar Argo - CIC

    “Wie bitte? Kolonialer Raptor 11-B9A ihre Mitteilung ist unvollständig, bitte antworten! Blue Angel hier ist die Argo, sofort melden!”, verlangte der XO, der den Kommunikationsoffizier auffordernd ansah das Problem umgehend zu beheben.
    “Was ist los, Lieutenant? Colonel?”
    “Die Funkverbindungen nach draußen sind tot, Commander. Und zwar alle”, lautete die Antwort des XO.

    Nach einer kurzen und heftigen verbalen Standpauke in Richtung des jungen Offiziers wurde es nicht nur im CIC schlagartig dunkel.
    “Stromausfall. Die Zylonen müssen eine Art Computervirus gegen uns einsetzen”, murrte Colonel Tarn verärgert.

    Es dauerte aber nur ein paar Minuten ehe sämtliche Bildschirme und Rechner wieder funktionierten, sowie auch das Licht wieder anging.
    “War wohl nichts ihr dämlichen Toaster. Alles halb so wild. Den Göttern und unseren hervorragenden Ingenieuren sei Dank”, seufzte Commander Capri erleichtert.

    Orbit von Picon

    Eigentlich hatten sich alle Kampfsterne gut genug verteilt um die Kolonie Picon zu schützen. Die beiden großen Kampfsterne Atlas, eines der Galactica-Klasse und die Pacifica eines der Mercury-Klasse deckten die Flanken ab. Die fünf Kampfsterne der Valkyrie-Klasse die Argo, Aron, Dionysos, Picon und Plejadiaes befanden sich in der Mitte in einer Sternformation, während die beiden Kampfsterne der Berzerk-Klasse, die Iuno und die Ithaka sich ganz nach hinten zurückgezogen hatten.

    Aber noch immer fand kein offener Kampf statt. Die Zylonen warteten immer noch sehr geduldig ab, wie sich das eingeschleuste Virus auf der Battlestar Argo verhalten würde.


    Cyrannus Star System

    An vielen anderen Orten in den Sternensystemen der Zwölf Kolonien von Kobol hatten allerdings schon die Angriffe der Zylonen auf die Menschheit begonnen. Trotz einer großen Stärke der Kolonialen Flotte von etwa 120 Kampfsternen, waren die meisten von ihnen gegen eingesetzte Computerviren chancenlos geworden.

    Dort mitten hineingeraten war unser Expeditionsteam um Shen, das auf Leonis gerade noch so eben hatte landen können.
    Das zwölfköpfige Erkundungsteam hatte, zu dem auch ich gehörte, hatte in der Zwischenzeit eine schwer verletzte Soldatin der Kolonialen Marines aufgefunden, die immer noch von Cassandra Fraiser medizinisch versorgt wurde. Während wir anderen die Umgebung sichern sollten.


    Helios Alpha System
    Orbit von Picon
    Battlestar Argo - CIC

    Vermehrt gingen immer mehr Berichte von Fehlfunktionen an Bord des Schiffes bei der Schadenskontrolle ein. Einige dieser Meldungen wirkten mehr als nur gruselig. Aber im Combat Information Center war man von diesen unheimlichen Vorkommnissen noch bislang verschont geblieben.

    Noch. Denn das gefährliche Computervirus der Zylonen arbeitete sich Schritt für Schritt, Zeile für Zeile durch alle kompletten Computersysteme der Argo um sämtliche Programme und Befehle umzuschreiben. Was für Jenes nicht sonderlich schwer war, da alles über ein zentrales und mit allen Systemen vernetztes Computernetzwerk lief.

    “He! Was ist denn jetzt auf einmal hier los?”, stutzte der Mann an der Waffenkontrolle,
    der neben dem Taktikoffizier saß, verwundert. Das was er auf dem Monitor sah, wollte, nein - konnte er einfach nicht glauben. Aber es geschah wirklich, und dies direkt vor seinen Augen.
    “Das ist nicht gut!”, murmelte er gestresst, weshalb er hektisch und nervös die Tastatur und den Touch-Screen vor sich bearbeitete.

    Diese Aktion blieb natürlich nicht unbemerkt, denn alle die um ihn herum ihren Dienst versahen, schauten zu ihm herüber oder drehten sich in seine Richtung.

    Als er aber keinerlei Erfolge seiner Bemühungen feststellen konnte, schrie er wütend auf, was ihm einen sofortigen verbalen Tadel des XO einbrachte. Außerdem verlangte er zu erfahren was los sei.
    Doch anstatt auf die gestellte Frage zu antworten, setzte er stur seine Arbeit mit Gezeter fort, wobei er etwas Neues unternahm um die sich anbahnende Katastrophe doch noch irgendwie zu verhindern.
    Bevor der Mann von herbeigerufenen Marines entfernt werden konnte, wurde er von einem tödlichen Stromschlag getroffen, der ihn mehrere Meter nach hinten katapultierte.

    Als einige der herbeigeeilten Crewmitglieder, welche schon etwas Schlimmes befürchtet hatten, die Anzeigen auf dem Monitor sahen, stockte ihnen allesamt der Atem Auch auf der DRADIS-Konsole im CIC sahen kurz darauf auch der Commander und sein XO den wahren Grund für die Hektik des Mannes an der Waffenkontrolle.

    “Oh nein. Sämtliche Schiff-an-Schiff-Raketensilos, sowie Geschütze von uns sind auf Automatik umprogrammiert worden!”, stellte Capri entsetzt fest.
    Hingegen sah dann auch Colonel Tarn wie das Unglück sich fortsetzte, und murmelte hilflos während er es auf dem Monitor mitverfolgte: “Götter von Kobol - Nein. Die Raketen sind abgefeuert worden…”

    Kurz darauf bemerkte niemand zunächst wie sich die Türen zum CIC, sowie die Korridore dorthin automatisch verriegelten, und die Sauerstoffzufuhr abgeschaltet wurde.

    Orbit von Picon

    Dicht hinter der Argo befanden sich die beiden Kampfsterne der Berzerk-Klasse die Iuno und die Ithaka, welche ohne ausreichende Vorwarnzeit jeweils von drei Raketen schwer getroffen wurden.
    Während zeitgleich begannen die kleinen und auch schweren Zwillingsgeschütztürme auf die Dionysos und die Plejadiaes unter Feuer zu nehmen, die die Argo etwas versetzt oberhalb flankierten. Dies wäre an sich nicht groß dramatisch gewesen, aber da die 33 schweren Zwillingsgeschütztürme auch Raketen abfeuerten, wozu sie ausgelegt waren, waren die Schäden für diese beiden Kampfsterne jeweils verheerend.
    Wenige Minuten später starteten erneut Raketen aus den Silos, die auf die etwas nach hinten versetzte Aron zuflogen, die sich oberhalb der Argo befand. Alle Raketen schlugen komplett unterhalb in die Rumpf-, Alligatorkopf-, Antriebssektion und den Gondeln ein.
    Somit war die Aron dem Untergang geweiht. Doch auch die beiden anderen Kampfsterne der Valkyrie- und der Berzerk-Klasse, die zuvor getroffen waren, waren nahezu beinahe verteidigungsunfähig.
    Allein die Picon befand sich aus reinem Zufall außerhalb der Reichweite der Waffen der Argo. Was daran lag, dass noch einmal kurz die Antriebs- und Manövrierdüsen gezündet worden waren, wodurch sie etwas abgedriftet war. Doch auch dieser Kampfstern war durch ein Computervirus nahezu lahmgelegt worden. Ebenso die Pacifica und die Atlas, die beide ebenfalls zu weit weg, aber auch stark genug gepanzert und ummantelt waren.

    Dies alles hatte der Computervirus an Bord der Argo anhand der verfügbaren Daten gut erkannt, weshalb er diese Kampfsterne nicht angriff.

    Unerwartet für die schon leicht traumatisierte Besatzung der Argo, sprang ihr Schiff weg, nur um ein paar Sekunden später dicht neben der Iuno wieder aufzutauchen.

    Dies schien für die Flotte der Zylonen das Signal gewesen zu sein, da sie jetzt aktiv in den Kampf eingriff. Zu allererst wandten sich drei Basisschiffe der Picon zu, welche sofort von vielen Raketen beschossen wurde. Von diesen heftigen Beschuss wehrlos ausgeliefert, explodierte die Battlestar Picon wenige Minuten später.

    Als ob dies nur zum Aufwärmen für die Angreifer gewesen wäre, wandten sie sich schon kurz darauf den großen Kampfsternen zu. Dabei teilte sich die Zylonenflotte auf, denn drei von ihnen kreisten die Pacifica und die drei andere die Atlas ein, um auch sie unter heftigen Beschuss zu nehmen. Einzig das Flaggschiff dieser Angriffsflotte hielt sich noch für einige Augenblicke zurück und sendete lediglich die Hälfte seiner Jagdgeschwader aus, die über die Aron, Dionysos und Plejadiaes herfielen und nach etwa fünf Minuten in drei helle explodierende Feuerbälle verwandelt hatten.

    Zum etwa selben Zeitpunkt war die Iuno ebenfalls zerstört worden. Und abermals war die Argo gesprungen, nur um kurz darauf neben der Ithaka wieder aufzutauchen. Doch die dortigen überlebenden Crewmitglieder hatten zu ihrem Glück rechtzeitig reagiert und den schwer beschädigten Kampfstern, mit Hilfe von den letzten verbliebenen Viper und Raptor an Bord, evakuiert.
    Doch schon nach dem Verlassen des Kampfsternes wurden sie von den feindlichen Jägern erbarmungslos gejagt. Die verlassene Ithaka wurde in nicht einmal fünf Minuten von mehreren Explosionen in viele Teile zerrissen.


  11. #49
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    Danke an alle stillen und treuen Leser und den Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori

    Es ist mal wieder soweit, und ehe das Forum am morgigen Montag mal wieder umzieht, packe ich noch eine neue Odyssey-Folge in das Gepäck
    Viel Spaß damit

    Odyssee
    Folge 2.08 Unter Feuer - Computervirus, Teil 2



    Tag des Falls der Kolonien
    Andromeda-Galaxie
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    Battlestar Argo

    Wie auch auf anderen Kolonialen Schiffen und den Kolonien, befanden sich ebenfalls an Bord der Argo einige verborgene Zylonenagenten, die sich gut aufgeteilt hatten damit die infizierte Argo ihr böses Treiben noch eine zeitlang fortsetzen konnte.

    Im Combat Information Center hatte man in der Zwischenzeit mit großem Schrecken feststellen müssen, dass man dort in der Falle saß, denn die Türen waren allesamt verriegelt worden, wobei zusätzlich der Sauerstoffanteil in der Luft kontinuierlich abnahm, und draußen auf dem Korridor herrschte laut den Anzeigen bereits keine Atmosphäre mehr.

    Zudem stiegen auf dem gesamten Schiff die Stickstoff- und Kohlendioxydwerte weiterhin gefährlich an. Verzweifelt und dem Bedürfnis den grausamen Erstickungstod doch noch zu entkommen, eilten viele zu ihren Quartieren um dort oder auch anderswo an Bord ihre Raum- und Pilotenanzüge anzulegen. Ihr Ziel war es entweder durch eine Luftschleuse, oder in einen der Hangars zu gelangen und eventuell an Bord eines Raptor oder einer Viper von der Argo zu entkommen.

    Die eine Hälfte der Überlebenden hatte auf Grund von Überwachungskameras erkannt, dass es im Steuerbordhangar noch zumindest einen Raptor und dem darüberliegenden Landedeck noch wenigstens vier Viper gab. Deswegen versuchten sie dorthin zu gelangen. Keiner konnte bisher ahnen, dass diese den an Bord befindlichen feindlichen Zylonenagenten zur Flucht dienen sollten. Allerdings war es das Glück für die Menschen, dass die Zylonen an Bord immer noch damit beschäftigt waren weitere Manipulationen an den Systemen der Argo vorzunehmen, wie die Raketen- und Munitionszufuhr mit Hilfe eines zusammengebauten Roboters zu installieren. Auch hielt sich lediglich ein einziger Zylon, der einen Piloten- und Raumanzug trug, als Wächter im Steuerbordhangar auf um den Raptor, sowie die einzige Zugangsluke die aufs Landedeck zu den vier Viper herausführte zu bewachen.

    Aber unterwegs zu den Hangars traten die Spannungen unter einigen der Überlebenden auf grausame Art zu Tage. Denn als viele bemerkten, dass sie nicht alleine waren und es nie und nimmer genug Platz für alle geben würde, legten einige sich auf die Lauer um ihre einstigen Mannschaftsmitglieder aus dem Hinterhalt heraus kaltblütig zu ermorden um ihre eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. Doch auch innerhalb dieser einzelnen Gruppen gab es oft genug Verrat, sobald sich auch nur eine günstige Gelegenheit dafür bot.

    Schüsse, wütende Schreie, sowohl auch wüste Beschimpfungen und Beleidigungen hallten immer wieder dumpf durch die Korridore aller Decks auf der gesamten Argo.

    Trotz dieser schrecklichen und beängstigen Szenen an Bord dieses Kampfsterns gab es immer noch echte Solidarität und Mannschaftsgeist unter einigen Gruppen, die sich zu einer größeren zusammengeschlossen hatten. Viele waren in einer dieser Gruppen nicht mehr übrig. Doch hatte diese Gruppe von 18 Personen, die aus verschiedenen Teilen der Crew zusammensetzte, gute Chancen das rettende Ziel doch noch irgendwie in den nächsten Minuten zu erreichen. Doch dabei waren so einige von ihnen in brutalen Kämpfen mit anderen Gruppen schwer verwundet worden, boten aber immer noch ihre Unterstützung an bei der Flucht von der Argo zu helfen.

    Vorsichtig und sich nach allen Seiten absichernd betraten sie durch eine Zugangsluke nach einander gemeinsam den Steuerbordhangar. Als der letzte von ihnen drin war, verschlossen und blockierten sie den Zugang, damit sie nicht böse überrascht werden konnten. Denn sie hatten ganz in der Nähe Schüsse und Schreie gehört, was ihnen verraten hatte, dass es noch zumindest ein paar weitere Gruppen gab, welche sich nicht scheuen würden mit Gewalt gegen ihre eigene Gruppe vorzugehen.

    Sie rissen aber die Waffen hoch, als sich der vermeidliche Raptorpilot, der in Wahrheit einer der zylonischen Agenten an Bord des Kampfsterns war, mit erhobenen Händen aus der sicheren Deckung wagte.
    “Den Göttern sei Dank, es gibt noch Überlebende. Ich habe es geschafft diesen Raptor wieder in Gang zu kriegen. Kommt her, damit wir von hier endlich verschwinden können!”, rief er auffordernd und winkend der achtzehnköpfigen Gruppe zu.
    Diese trat langsam und etwas misstrauisch auf den Zylon zu, der zunächst noch etwas abwartete. Aber nur solange bis die Menschen dicht genug herangekommen war, ehe er nach einen der drei bereitliegenden Sturmgewehre griff und das Feuer eröffnete, während er sich dabei wieder in eine schützende Position zurückzog.

    Die hintergangnen Neuankömmlinge mussten ihrerseits so schnell es ging ebenfalls in Deckung gehen. Sie taten dies böse vor sich hinfluchend und schimpfend: “…dabei hat uns dieser dämliche Arsch noch gut ermutigt… Was sollte das?”

    Somit waren sie in ein erneutes Feuergefecht geraten, welches schon zu Beginn ihrer Gruppe Verluste beigebracht hatte, worüber sich der zylonische Agent sehr freute.

    Doch kam für die zur Flucht entschlossenen Crewmitglieder, denen allmählich die Munition ausging, Hilfe von unerwarteter Seite. Diese kam von Lieutenant Stella “Blue Bird” Kolchis, der es vor einiger Zeit irgendwie gelungen war ihre defekte Viper auf dem Steuerbordhangardeck Notzulanden. Vorsichtig hatte sie sich mit gezogener Waffe durch den Tunnel zum Hangardeck vorangetastet. Instinktiv hatte sie ebenfalls durch das Bullauge der Luke gespäht und die Szenerie mitverfolgt. Beinahe lautlos hatte sie sich an der Öffnung zu schaffen gemacht, was durch die fallenden Schüsse leicht war und wartete konzentriert auf den richtigen Moment.
    Als jener gekommen war, riss Lieutenant Kolchis ruckartig die Luke auf und begann sofort auf den nach wie vor getarnten Agenten der Zyklonen zu schießen um einigen ihrer Freunde, die sie innerhalb der Gruppe erkannt hatte, zu helfen. Dabei feuerte sie beinahe das ganze Magazin ihrer Waffe leer. Dafür wäre es beinahe zu spät gewesen, denn es waren nur noch elf von den achtzehn am Leben. Einige waren wegen des jüngsten Gefechtes schwer von mehreren Schüssen verwundet worden.

    Erleichtertes Aufatmen war zu hören, und Captain Rogers, der ebenfalls verwundet war und auf Grund seines hohen Alters kurz vor der Pensionierung stand, erklärte: “Gut gemacht Lieutenant. Ich bleibe hier, um euch anderen den Rücken freizuhalten. Dabei möchte ich die Gelegenheit nutzen Ihnen allen zu sagen, dass es eine Ehre für mich war, gemeinsam mit Ihnen dienen zu dürfen.”
    Aber es gesellten sich noch zwei weitere Crewmitglieder zu ihm, die ebenso wie er starke Verletzungen erlitten hatten, um den Captain mit letzten verfügbaren Kräften dabei zu unterstützen, obwohl noch Platz im Raptor gewesen wäre.

    Während die anderen hastig in den Raptor stiegen, folgten die drei Viperpiloten, darunter Lieutenant Medea Kolchis, die Schwester von Lieutenant Stella Kolchis, dieser durch die Zugangsluke um zu den vier Viper auf den Landedeck zu gelangen.

    Als die Luke des Raptor geschlossen worden war, wurde dieser mit vereinten Kräften der drei anderen mit einem Schlepper zu dem Lift gezogen. Die drei schwitzten und keuchten gequält, denn auch die Luft im Hangar selbst wurde seit einigen Augenblicken ebenfalls immer giftiger.
    Als sich die Liftschleuse gerade eben geschlossen hatte, war der arme Captain Rogers bereits kraftlos zusammengesackt, während Specialist Jon den Lift bediente und hustend den Knopf drückte. Dies geschah keine Sekunde zu früh, denn just im selben Moment betraten sieben weitere zylonische Agenten, die schon längere Zeit ihre Piloten- und Raumanzüge trugen das Hangardeck über einen Luftschacht. Diese wurden aber mit einer letzten Salve aus dem Sturmgewehr von Corporal Cedric begrüßt, was den anderen die notwendige Zeit zur Flucht ermöglichte.
    Doch schließlich erstickte auch er der Corporal an dem giftigen Luftgemisch, welches sich über die gesamte Argo ausgebreitet hatte.
    “Nein!”, schrie eine Sechs verärgert auf, als sie letztendlich erkennen mussten dass sie zu spät waren und auf dem Kampfstern festsaßen.

    Auf dem Steuerbordhangardeck waren die vier Viper bereits bemannt worden, und die vier warteten geduldig bis auch der Raptor abflugbereit auf dem Landedeck aufgetaucht war. Aber der Pilot wollte keine wertvolle Zeit vergeuden und startete umgehend die Triebwerke um das Grauen zu verlassen.

    Die kleine Staffel hatte sich gerade einmal ein paar hundert Meter weit von der Argo entfernt, als jene in einem Überlichtblitz verschwand.

    Flaggschiff der Zylonen

    “Dieser Plan hat gut funktioniert. Bedauerlich nur dass die Argo als einer der wenigen Kampfsterne so weit digitalisiert und über ein entsprechendes Computernetzwerk verfügt hatte. Und unsere Schwestern und Brüder haben die Argo im allerletzten Moment verlassen”, stellte ein Doral fest.
    “Das nennt man Effektivität. Das ist etwas womit man Maschinen wie uns definiert”, erläuterte der Cavil, der das Kommando an Bord hatte mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
    Da sie annahmen dass sich Zylonen an Bord der Viper und des Raptors befanden, schöpften sie auch keinen Verdacht als sich diese in Richtung der Kolonie Tauron entfernten.



    Gegenwart
    Cyrannus Star System
    Battlestar Icarus < = > Battlestar Heracles

    Als Lieutenant Medea Kolchis ihren Bericht beendet hatte, wurde die Ankunft zweier weiterer Kampfsterne, nämlich die der Heracles und der Dionysos mitgeteilt.
    Nach einer kurzen Konferenzschaltung gab es kein Aufbegehren und Admiral Diana McBride übernahm das Kommando über die kleine Flotte. Die Befehlshaberin der Heracles entschied noch einige Tage in der Nähe der Kolonien zu bleiben um nach weiteren Überlebenden des Angriffes zu suchen, aber den Zylonen aus dem Weg zu gehen.

    Battlestar Heracles - McBrides Quartier

    Sie hatte großes Interesse an den überlebenden Crewmitgliedern der Argo, die sie sofort auf ihr Kommando versetzte. Sie unterhielt sich lange mit diesen, und war bestürzt über das Grauen was sich dort an Bord ereignet hatte.
    In Admiral Diana McBride reifte der Wunsch die Argo zu stellen und zu vernichten, damit ihr nicht noch viele weitere Schiffe zum Opfer fielen.


    Helios Beta System
    Leonis

    Erleichtert hatte Cassandra Fraiser aufgeatmet, denn ihr war es unter den schwierigsten Bedingungen, die es gab gelungen das Schrapnell zu entfernen, die Wunde perfekt zu vernähen und auch mit einen Schützverband zu bandagieren.
    Mit größter Vorsicht wurde Private Sandra Kieras auf eine aus Ästen und Zweigen gefertigte Bahre gebettet.
    Ta’mon und ich bemerkten als zuerst den Windhauch, es war ein Jumper der sich über uns kurz enttarnte und sofort im Anschluss landete.
    Kaum waren alle von unserem Team an Bord gegangen, ging es nach einem kurzen Flug zurück zu den anderen.

    “Das geht doch nicht Lieutenant Fraiser”, zischte Miss Shen leicht verstimmt.
    “Sollte ich diese junge Frau da drüben etwa so einfach sterben lassen”, erwiderte Cassie, “sie wollten doch Antworten und Informationen Ma’am. Und sie dort ist die beste Chance dafür.”


    4 Tage nach dem Fall der Kolonien
    Helios Delta System
    Orbit von Canceron
    Battlestars Hestia & Minerva

    Die beiden Kampfsterne der Valkyrie-Klasse waren von der Befehlshaberin der Iuno, Commander Amanda Carter, einem Kampfstern der Mercury-Klasse vorausgeschickt worden um die Lage im Helios Beta System zu überprüfen. Aber nicht nur das, denn man war auf der Suche nach verwertbaren Wrackteilen der Kampfsterne, die man eventuell nach verwerten könnte.

    Doch auch im Orbit von Canceron hielten sich mehrere Basisschiffe der Zylonen auf. Von diesen wurden sie trotz größter Vorsicht dann schließlich doch noch entdeckt, weshalb sich die beiden Kampfsterne sofort wieder für einen schnellen Rückzug entscheiden mussten.

    Sie versuchten es zumindest.

    Aber womit sie nun konfrontiert werden würden, waren sie nicht vorbereitet. Zunächst war man der Annahme erlegen gewesen einen weiteren Verbündeten gefunden zu haben. Auch wäre man zu dritt sehr gut in der Lage gewesen sich gegen ebenso viele feindliche Schiff, die sich ihnen näherten gut zur Wehr setzen zu können.
    Doch war dieser Battlestar, welcher aus dem Nichts zu ihnen gesprungen war die von einem Virus der Zylonen infizierte Argo, die sofort die Hestia und Minerva unter heftigen Dauerbeschuss nahm. Dies funktionierte deshalb so gut, weil sich die Argo unter den beiden in Position gebracht hatte.
    Zu aller erst wurden unter anderem die 4 Sublichttriebwerke und der FTL-Antrieb der Hestia irreparabel beschädigt, womit ein schnelles Entkommen unmöglich geworden war.

    Die unglückselige Crew der Minerva hatte, wie das Schiff selbst keinerlei Chancen, weil sie unter Dauerbeschuss standen. Bereits nach wenigen Minuten schon ging sie in einer gewaltigen Explosion unter als zwei Atomraketen unterhalb der Mittel- und Antriebssektion eingeschlagen waren.

    Als dies geschehen war, sollte nun auch die Hestia dasselbe böse Schicksal ereilen. Doch dieser Battlestar hatte zumindest immer noch die zahlreichen Manövrierdüsen, was es die Crew an Bord wenigstens eine zeitlang ermöglichte sich zu wehren.
    Dieser Kampf, in welchen die drei Basisschiffe überhaupt nicht eingriffen, dauerte in etwa eine Viertelstunde lang an, ehe Verstärkung für die Battlestar Hestia in Gestalt der Battlestar Iuno eingetroffen war.
    Zum Glück fiel die Iuno ein Kampfstern der Mercury-Klasse, unter dem Kommando von Amanda Carter stehend, den drei zylonischen Schiffen in den Rücken.
    Dies führte dazu dass die Argo wie ein böser Geist sofort weg sprang, während die Iuno den Kampf gegen die Zylonen eröffnete.


    1 Woche später
    Helios Beta System
    Leonis

    Immer noch befanden wir uns auf denselben Planeten. Es hatte einige Tage gedauert bis Private Sandra Kieras sich ausreichend von ihrer Verletzung und der Operation erholt, und dann zumindest zu einigen aus unserem Team Vertrauen gefasst hatte.
    Kritisch wurden wir von der Kolonialen Soldatin immer wieder beäugt, wenn diese wach war. Uns half aber die Anwesenheit von Ta’mon, sowie Anise/Freya, womit wir eindeutig belegen konnten Fremde in diesen Teil des Universums zu sein. Man spürte aber auch wie sehr Private Kieras mit sich rang uns wirklich zu vertrauen.
    Den beiden Lieutenants Fraiser und de Vaux schien sie am meisten zu vertrauen. Der Jaffa Ta’mon winkte mich einmal kurz zu sich heran - er wollte mit mir über eine wichtige Sache sprechen.

    “Wie soll ich Dich am besten nennen?”, begann er, da er irritiert über die vielen Namen von mir war.
    “Am besten nennst Du mich nicht “Objekt 12””, brummte ich.
    “Na gut, Wolfrino. Mir ist aufgefallen, wie sehr unsere neue Freundin zu Captain Sharon Satterfield schaut. Dieser Blick ist böse, als ob Private Kieras sie kennen würde. Vielleicht vertraut sie uns deshalb immer noch nicht vollkommen.”
    “Mir sind auch ab und wann diese bösen Blicke hin und wieder aufgefallen Ta’mon. Auch mich schaut sie immer wieder seltsam an…“
    “Muss an deinen vielen Namen liegen. Verzeih mir, ich unterbrach dich gerade.“
    “Ist nicht schlimm. Aber ich würde diese Beobachtung an Lieutenant Fraiser weiterleiten.“ “Dann werde ich mit ihr darüber sprechen”, nickte der Jaffa erleichtert darüber, dass er nicht als einziger diese Beobachtungen gemacht hatte, und ging zu Cassandra hinüber.


    Helios Gamma System
    Ophion - Gasgigant

    Gut verborgen zwischen dem ersten und zweiten, der drei Ringe, die den Planeten umgaben, hatte sich eine kleine Flotte von Kampfsternen zurückgezogen. Dabei handelte es sich um die Battlestar Mercury, die die Namensgeberin dieser Schiffsklasse ist, sowie die Battlestar Titania einen Kampfstern der Galactica-Klasse, und die Ajax und die Iuno, zwei Kampfsternen der Valkyrie-Klasse, die sich in der Nähe der Lyxis einen Kampfstern der Berzerk-Klasse befanden.
    Auf dem ersten Blick und Papier eine beeindruckende Streitmacht, die auf Grund seiner Erfahrung unter dem Kommando von Admiral Steven Baker stand. Doch war die Mercury, wie alle anderen in zurückliegenden Gefechten mit den Zylonen beschädigt worden.

    Man achtete aufmerksam darauf keine großen messbaren Energieimpulse auszustoßen, um nicht die Aufmerksamkeit und das Interesse der Zylonen zu erregen.
    Denn Admiral Baker war vorsichtig geworden, weil er nur zwei Tage nach dem Fall der Kolonien auf die infizierte Argo getroffen war. Diese hatte in einem harten Gefecht schwere Beschädigungen an der Steuerbordgondel, sowie dem unteren Rumpf verursacht. Seit diesem Tage sann der grimmige Befehlshaber auf Rache, doch zunächst ließ er sämtliche Computer an Bord seiner Flotte säubern, sowie wieder auf den Zustand von vor fünf Jahren zurücksetzen.


    Battlestar Argo - Offiziersmesse

    Wieder einmal war die Argo gesprungen. Doch immer noch befand sie sich innerhalb des Cyrannus Star Systems. Aber dies wollten die vier überlebenden Zylonen, die sich immer noch an Bord dieses Kampfsterns aufhielten ändern. Dafür hatten sie noch einmal die letzten Veränderungen vorgenommen.
    Angewidert rümpften sie immer wieder aufs Neue ihre Nasen, denn auf der Argo breitete sich der Geruch der Verwesung immer mehr und mehr aus, und dies obwohl sie die meisten Leichen der Crew bereits über die Luftschleusen ins All entsorgt hatten.

    “Also mir langt es jetzt so langsam! Ich habe genug! Deshalb schlage ich es noch einmal vor: Da Selbstmord in den Augen Gottes ein Sünde ist, uns gegenseitig zu erschießen, sobald wir wieder in die Nähe eines Wiederauferstehungsschiffes gesprungen sind”, schimpfte die Sechs gestresst.
    Darauf folgte ein langes Schweigen im Raum, bevor sich der Leoben von seinem Stuhl erhob, und erklärte: “Na gut. Am besten gehen wir ins CIC, damit wir diesen Moment nicht verpassen.”
    Den beiden schloss sich auch die Acht an. Der Fünfer merkte schließlich sich allein in der Offiziersmesse zu befinden, weshalb er aufsprang und hinter den anderen hinterher eilte, dabei murmelte er: “Unser Virus wird den Menschen noch einige Male schwer zusetzen…”


  12. #50
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Du hast einen tollen Schreibstil, doch ich muss leider zugeben, dass ich mit allem, was mit BSG zu tun, so überhaupt nichts anfangen kann. Ich kann mir die Handlung, die Personen, einfach nicht vorstellen. Habe daher die letzten Kapitel nur überflogen, ohne sie zu verstehen. Bitte nicht enttäuscht sein.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  13. Danke sagten:


  14. #51
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Danke, all den stillen und treuen Lesern und die beiden Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    Feedback-Feedback:
    Spoiler 

    @ John‘s Chaya:
    Zitat Zitat von John's Chaya Beitrag anzeigen
    Du hast einen tollen Schreibstil, doch ich muss leider zugeben, dass ich mit allem, was mit BSG zu tun, so überhaupt nichts anfangen kann. Ich kann mir die Handlung, die Personen, einfach nicht vorstellen. Habe daher die letzten Kapitel nur überflogen, ohne sie zu verstehen. Bitte nicht enttäuscht sein.
    Wie lange soll man es unserer Antikerin denn noch predigen - einfach mal das Remake von BSG schauen oder dazu ein kleinwenig im Netz recherchieren
    Danke aber dennoch für die Blumen und die netten Worte liebe Chaya


    So ihr Lieben eigentlich ist erst morgen der Termin... aber, weil ich seit dem heutigen Tage nun schon seit 12 Jahren hier bin, gibt es heute den ersten Teil, ja ganz genau, einer Doppelfolge
    Viel Spaß beim Lesen


    Odyssee
    Folge 2.09 Unter Feuer - Die wahre Identität, Teil 1


    Ori-Galaxie
    Planet und Stadt Celestis

    Obwohl schon seit vielen Jahren die Ori vernichtet worden waren, sowie auch die Orici Adria von der Antikerin Ganos Lal auf eine andere Ebene der Existenz gezogen worden war, pilgerten dennoch unzählige Menschen jener Galaxie in die ehemalige Stadt der Götter, die immer mehr zu verfallen drohte.

    Nach gut überlegten Beratungen und Vorbereitungen hatten sich auch Vala und Tomin auf den Weg gemacht, als sie von diesen Wallfahrtsreisen erfahren hatten. Sie waren inkognito gereist um aus Sicherheitsgründen nicht erkannt zu werden.

    In beiden kamen ungute Erinnerungen auf als sie sich in der Stadt umgesehen hatten. Aus einiger Entfernung beobachteten sie eine Zeremonie, welche einige Priore leiteten und mussten feststellen dass in dieser Adria immer noch als die einzigwahre Göttin des Universums verehrt wurde.
    Irgendwie konnte man es auch nachvollziehen, denn seitdem der Krieg und die Macht der Ori-Herrschaft beendet waren, hatten die Menschen weitgehend an Einfluss verloren, weswegen sie sich nach dem alten Glanz zurücksehnten - aber nicht nach dem Unrecht.

    Wegen der gesammelten Eindrücke auf Celestis beschlossen Vala und Tomin daher Kontakt mit der Erde aufzunehmen.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis

    Mit immer wieder leicht verzerrtem Gesicht und leise Flüche ausstoßend, bewegte sich Private Sandra Kieras von den Kolonialen Marines mal wieder auf ihren eigenen Füßen durch die Gegend. Sie war immer noch recht wackelig auf den Beinen, aber sie machte gute Fortschritte. Was ihr zugute kam, war die Tatsache dass sie nur schwer in dem Jumper hinfallen konnte, weil er mit Kisten und Säcken so ziemlich zugestellt worden war.
    Die junge Soldatin hatte sich bislang nur ein paar wenigen anvertraut, insbesondere ihrer Retterin, aber schwankte immer noch ob sie auch den anderen oder zumindest einigen weiteren wirklich Vertrauen konnte.

    Vor einigen Tagen hatte sie sich mit Lieutenant Fraiser abgesondert, und ihr etwas anvertraut, wonach diese nach der Unterhaltung nachdenklich gefragt hatte: “Und? Was sollen wir jetzt mit ihr machen, Private Kieras?”
    “Am Besten wäre es Captain Sharon Satterfield sofort zu töten, sobald sich der Verdacht bewahrheiten sollte”, hatte Sandra kalt geantwortet, worauf Cassie sie entsetzt angestarrt und noch lange nachdenklich dreingeschaut hatte.
    Seitdem ließ man beide Frauen, sowohl Captain Sharon Satterfield und Private Sandra Kieras nicht mehr unbeobachtet. Erst recht nicht mehr nachdem die Koloniale Soldatin ihre Ausrüstung und Waffen wieder zurückerhalten hatte.

    Gerade kam Private Kieras begleitet von Major Hailey von einem Spaziergang zwischen den zwölf Jumpern wieder in den unserigen zurück.

    Als sie wieder bei uns drinnen Platz genommen hatte, riet sie: “Wir sollten uns wirklich beeilen, wenn wir an einen sicheren Ort kommen wollen. Dort könnten wir uns auch freier bewegen. Ich hätte da nämlich einen Vorschlag, welcher für euch alle interessant sein wird.”
    Die Expeditionsleiterin Miss Shen beugte sich zu ihr vor, um dann der jungen Frau kurz prüfend in die Augen zuschauen, und fragte: “Sie machen nicht nur mich neugierig, Private Kieras. Also, wir sind alle ganz Ohr. Was wollen Sie uns vorschlagen, wohin wir uns aufmachen sollen?”
    “Ich weiß, dass es fairer gewesen wäre früher damit herauszurücken, aber ich wollte sicher gehen, dass ihr keine feindlichen Absichten gegen mein Volk hegt…”, begann Sandra, deren Blick in der Gruppe umherschweifte. Dann fuhr sie fort: “…es wäre von Vorteil im Tiefflug dorthin zu fliegen. Doch wir sollten uns dennoch nicht zu dicht diesen Stützpunkt annähern und erst einmal nur mit einer kleinen Gruppe zu Fuß die übrige Strecke von etwa drei bis fünf Meilen zurücklegen, bevor wir dort anklopfen. Dabei werde ich euch die ganze Zeit führen.”
    “Und wohin soll unsre Reise gehen?”, wollte First Lieutenant Jin erfahren.
    “Zu einen Stützpunkt der Akademie der Kolonialen Flotte, der sich hier auf Leonis befindet. Und mit etwas Glück befindet sich die Thetis, ein Battlestar der Valkyrie-Klasse noch dort in einem geheimen Hangar.”
    “Wäre ein guter Standort”, nickte daher Colonel Chou.
    Und auch Major Hailey stimmte ihm zu: “Hört sich wirklich gut an. Denn hier können wir nicht mehr lange bleiben.”

    Kurz darauf waren alle anderen Jumper-Crews informiert. Nach einer kurzen Überprüfung der näheren Umgebung erhoben sich die zwölf Jumper wieder, die dann von Private Sandra Kieras zu ihrem Ziel gelotst werden sollten.


    Pegasus-Galaxie
    Atlantis

    Immer wieder in den letzten zurückliegenden Wochen musste Colonel John Sheppard über dieses eine leidige Thema nachdenken. Das lag natürlich auch daran, dass Doktor Rodney McKay es ihm immer wieder vorhielt und unter die Nase rieb.
    Jedes Mal war der Anführer des AR-1-Teams fast immer am verzweifeln, als er darüber nachdachte, und stets zur Erkenntnis kam Mitschuld an den letzten großen Überfall der Wraith auf die Erde zu haben.

    Doch Speppard hatte endgültig genug davon sich als Schuldiger zu fühlen, daher sprang er schließlich von seinem Bett auf, verließ mit sehr schnellen Schritten sein Quartier und eilte auf den kürzesten Wege zu dem Büro von Woolsey.

    Dieser saß wie jeden Tag, außer Sonntags, um diese Zeit in seinem Büro um sich die neuesten Missionsberichte durchzulesen. Als Richard Woolsey aus einem Augenwinkel John Sheppard herankommen sah, schob er einen Stapel von Personalakten unauffällig unter einen anderen Stapel von Akten.

    “Colonel. Was kann ich für Sie tun?”, fragte der Leiter der Atlantisexpedition, als Sheppard in sein Büro getreten war.

    “Haben Sie einen Moment Zeit übrig, Mister Woolsey?”
    “Es können auch zwei sein. Worum geht es denn dieses Mal, Sheppard?”
    “Es geht um die Geschichte mit Todd”, lautete die Antwort von John.
    Worauf Richard leise seufzte: “Also mal wieder um den Wraith.”
    “Ja. Ich bin mir jetzt so ziemlich sicher, dass er nicht die Absicht hatte sein Volk zur Erde zu führen…”
    “Aha. Und wie kommen Sie zu dieser Annahme?”
    “Das ist so einfach, aber ich habe nicht daran gedacht, wobei es eigentlich klar auf der Hand liegt. Wir wissen schon seit längerer Zeit dass die Wraith die Fähigkeit haben durch ihre mentale Macht in den Geist anderer einzudringen, und sogar den Körper zu steuern. Sogar Teyla ist dies einige Male widerfahren… Und vor allem die Wraith-Königinnen sind darin sehr mächtig. Vermutlich hat eine von ihnen Todd gefangengenommen und mental beeinflusst, beziehungsweise sich auf diese Art und Weise Informationen geholt…”, führte der Colonel auf.

    Die ganze Zeit über hatte sich der Leiter der Atlantis-Expedition nach hinten in seinen Stuhl gelehnt, hörte aufmerksam zu und erinnerte sich an so einige Berichte. Schnell war sich Woolsey im Klaren dass an der Theorie von Sheppard durchaus etwas dran war.
    Dennoch brachte er erst einmal nur ein nachdenkliches: “Hm?!”- heraus.

    Worauf der Colonel abermals auf Teyla und ihre Erfahrungen mit den Wraith verwies.
    “Ich werde das prüfen, Sheppard. Und noch etwas: Denken Sie bitte fortan an etwas Anderes, und nicht mehr an diese Sache!”, mahnte Woolsey eindringlich, der von dem Thema genervt war, da es sowieso nicht mehr zu ändern war.
    “Ist gut, Mister Woolsey!”
    “Hoffentlich. Denn Sie benötigen als Oberster des Militärs hier auf Atlantis einen klaren Verstand! Sonst müsste ich Sie notgedrungen von irgendjemand ersetzen lassen. Doch das haben Sie ja schon erkannt, hoffe ich.”
    “Ja”, presste John zwischen die Lippen hervor.
    “Dann ist es ja gut. Es wäre nämlich sehr bedauerlich, weil ich mich so sehr an Sie gewöhnt habe”, seufzte Richard, der sich dann wieder der Büroarbeit zuwandte.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis

    Seit ungefähr einer Stunde überflog unsere Jumper-Flotte, wie von Private Sandra Kieras empfohlen, den Planeten Leonis. Wir hatten mittlerweile beinahe diese halbe Welt umrundet als unser Ziel anscheinend in Sichtweite kam, denn die Koloniale Soldatin deutete mit den Worten: “Dort müssen wir hin!” - auf eine Bergekette, welche an den Ozean grenzte über den wir uns gerade befanden.
    Nach weiteren Flugminuten erkannte man, dass dieses Gebirge außerdem von einem ausgedehnten Wald umschlossen war.

    “Am Besten begleiten mich nur wenige von euch, sonst werden meine Leute nervös, hauen ab und lassen mich hier bei euch zurück”, wusste Sandra, die seit dem Abflug schon fieberhaft nachgedacht hatte, wer sie alles begleiten sollte.
    Viel Zeit hatte sie nicht mehr, denn alle zwölf Jumper setzten wie von ihr angeraten circa fünf Meilen vor dem eigentlichen Ziel bereits zur Landung an.

    Man fand Schutz unter mehreren Bäumen, die weit auslandendes Astwerk hatten und so unsere Anwesenheit verbargen.
    Die meisten hatten bereits erneut ihre Ausrüstung angelegt um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Auch Private Kieras machte sich nun einsatzbereit, wobei ihr Lieutenant de Vaux behilflich war, weil die junge Frau sich immer noch nicht so richtig gut bewegen konnte. Trotzdem war man auf die Koloniale Soldatin angewiesen, weshalb ihre Gesundheit und ihr Leben besonders beschützt werden musste.

    “So. Da wären wir. Wer von uns darf Sie denn alles bei diesen Ausflug begleiten, Private?”, fragte Major Jennifer Hailey neugierig.
    “Hm”, machte die Angesprochene nur, die sich kurz umsah, wobei sie ihre Entscheidung dafür bereits getroffen hatte. Deswegen zählte sie schnell die Namen auf: “Nun. Wenn ihre Miss Shen damit einverstanden ist, hätte ich sehr gerne: Ta’mon, Sie - Major Hailey, Wolfrino, Leutnant Jessica Schneider, Lieutenant Fraiser, Lieutenant de Vaux…”
    “Und - Stopp! Sorry, das ich unterbrechen muss - aber auf dieser Mission kann ich keinen Piloten gehen lassen!”, verfügte die Expeditionsleiterin kurz.
    “…gut, dann hätte ich gerne dafür die beiden Lieutenants Adamov und Kanchleskov… sowie Captain Satterfield dabei. Das sind genug. Geht das in Ordnung?”
    “Ist genehmigt, Private! Alle genannten Personen - außer Lieutenant de Vaux, machen sich sofort einsatzbereit!”, ordnete Miss Shen an, die sich aber Sorgen um Satterfield machte, weil sie von Fraiser und de Vaux über den Verdacht unterrichtet worden war.

    Dank der guten Vorbereitung bereits kurz nach der Landung dauerte es nicht lange, da wir uns schon nach wenigen Minuten abmarschbereit zwischen den Jumpern versammelt hatten.

    Dabei kam Private Kieras mit einem fragenden Gesichtsausdruck auf mich zu, stoppte etwa einen Meter vor mir.
    “Wolf-rino?”, kam es zögernd von ihren Lippen.
    “Ja. Was kann ich für Sie tun, Private?”
    “Tja, zunächst einmal ist mir aufgefallen das Sie kaum Waffen und meist nur einen Rucksack bei sich tragen, obwohl wir ein paar Waffen mehr sehr gut gegen die Zylonen gebrauchen könnten. Hat das vielleicht einen bestimmten Grund?”
    “Da gibt es in der Tat einen. Leider aber auch einen sehr schmerzhaften.”
    “Hat bestimmt mit ihren seltsamen Rufnamen zu tun. Oder?”
    “Möglichweise… Sie stellen sehr viele Fragen…”
    “Ich will euch alle besser kennenlernen, damit ich euch alle auch besser einschätzen kann.”
    “Aha. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wir schließen zunächst einmal diese Mission ab, und danach erkläre und erzähle ich Ihnen meine Lebensgeschichte. Einverstanden?”
    “Okay”, nickte sie zufrieden, bevor sie auf Major Hailey und Lieutenant Fraiser deutete und den beiden zu verstehen gab, neben ihr zu gehen.

    Diese Entscheidung führte dazu dass Leutnant Schneider und ich hinter den dreien gingen. Hinter uns reihten sich zunächst Captain Satterfield und danach die beiden Lieutenants Adamov und Kanchleskov ein. Ganz hinten reihte sich dann der Jaffa Ta’mon ein, der die Nachhut unseres Teams bilden wollte.
    Wir waren seit einigen Stunden unterwegs, wobei wir die Straße mieden, welche sich einige Meter durch das Dickicht von uns entfernt neben unserer Route befand.

    Unsere Gruppe hatte in etwa die Hälfte der Distanz zurückgelegt, als wir letztendlich dann doch noch in sichere Deckung gehen mussten. Denn Ta’mon und ich hatten sehr deutliche verräterische mechanische Geräusche wahrgenommen, die uns signalisierten in dieser Region nicht allein unterwegs zu sein.

    Mit größter gebotener Vorsicht wagte sich unser Team immer näher an die Straße heran. Dabei hatten wir großes Glück was unsere Deckung betraf, welche aus Felsen, dicken Bäumen und Baumstümpfen, sowie dichten Buschwerk bestand. Doch näher als etwa dreißig bis fünfzig Meter kamen wir nicht an die Straße heran. Was auch nicht schlimm war, denn so hatten wir eine gute Distanz zu unseren potentiellen Feinden, die wir nun das erste Mal zu Gesicht bekamen.

    Es handelte sich, so wie es uns Private Kieras im Flüsterton erklärte, um sehr viele Zenturios der Zylonen, die einen ziemlich kleinen Konvoi von drei Fahrzeugen begleiteten.

    “Ich habe mal versucht mitzuzählen. Es müsste sich hier um etwa einhundert von diesen Zylonenrobotern handeln. Plus eine unbekannte Anzahl von Insassen in den Lastern und dem Geländewagen”, murmelte Natalia Adamov, die aufmerksam durch ihr Fernglas die feindliche Gruppe studierte.

    Der Konvoi stoppte schließlich, da sich auf der Straße einige Wrackteile von Fluggeräten, sowie umgestürzte Bäume das Weiterkommen blockierten.

    Und schon wenige Minuten später geschah das Unfassbare: Aus dem Geländewagen, der vorausfuhr stieg eine junge Frau aus, die Captain Sharon Satterfield aufs Haar glich und somit gut und gerne ihre eineiige Zwillingsschwester hätte sein können.


  15. #52
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    Danke, allen stillen und treuen Lesern und die beiden Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori & John´s Chaya

    Laut meinem Kalender gibt es heute ein weiteres Kapitel, ehe es dann am 29.12.´19 nach einer Adventspause weitergeht.
    Viel Vergnügen beim Lesen.

    Odyssee
    Folge 2.10 Unter Feuer - Die wahre Identität, Teil 2


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    Wir alle schauten gemeinsam immer noch alle gemeinsam verwundert nach vorne, und sahen wie diese Gestalt, die wie unsere Sharon aussah den Zylonen um sich herum gestikulierend klare Instruktionen gab. Die Roboter begannen kurz darauf dann auch schon damit die Straße frei zu räumen.

    “Habt ihr das alle gesehen? Gut. Denn ich habe es ja bereits einigen von euch verraten, weshalb und von wem ich so übel zugerichtet worden bin, und warum ich Captain Sharon Satterfield irgendwie nicht leiden kann. Entweder ist dies doch nur ein dämlicher Zufall, oder aber ihr werdet von einer gewissen Person gewaltig an der Nase herumgeführt”, wisperte Private Sandra Kieras uns zu, die bereits ihr Sturmgewehr gefechtsbereit in Anschlag hielt.

    Doch die arme Major Jennifer Hailey schüttelte schon seit einigen Minuten unentwegt ungläubig ihren Kopf, da sie ihre Kameradin seit Jahren schon kannte. Angefangen von der Air Force Akademie bis hin zu den ersten Trainings als Rekruten für das damals noch streng geheime Stargate-Programm - und nun dieses Erlebnis auf dieser fernen Welt in einer benachbarten Galaxie.
    “Dann ist es vielleicht also doch wahr?… Aber wie ist das nur möglich…? Sharon?”, murmelte die ranghöchste Offizierin nach einer Erklärung suchend.

    Wie eigentlich zu erwarten war, starrte Captain Satterfield nach wie vor gebannt auf ihre Doppelgängerin. Auf alles war sie in den vielen Trainings auf der Erde und auf anderen Planeten in Ausbildungscamps vorbereitet worden, nur nicht auf eine solche verrückte Begegnung. Weswegen sie mit immer wieder nach Luft schnappend den Mund öffnete und verschließend dastand, und vollkommen für uns alle unerwartet laut: “Nein!”- schrie.

    Kein gutes Timing in dieser gefährlichen Situation, das wussten wir alle. Dadurch wurde unsere bislang stille Anwesenheit bekannt. Doch zunächst wandten sich etwa ein gutes Dutzend Zylonen nur zu unserer Sharon um, die vollkommen ohne Deckung vor ihnen wie angewurzelt dastand. Genauso wie die Sharon der Zylonen, die aber vorsichtshalber in Deckung gegangen war und begann sicherheitshalber mit einem Wärme erkennenden Fernglas die Umgebung zu überprüfen.
    Die roten Augenlichter der Zylonen bewegten sich hin und her, ehe es bei einem Zenturio stehenblieb als er mit Satterfield direkten Blickkontakt aufgenommen hatte. Eine Reaktion bei ihr blieb nicht aus, denn ihre Augen leuchteten für eine kurze Sekunde nur rot auf, und dieser minimale Kontakt setzte die Programmierung der zylonischen Schläferin in Gang.

    “Da sind noch mehr Menschen! Greift sie an und tötet sie alle! Versucht aber dabei all die Frauen in dieser Gruppe lebend zu ergreifen!”, schrie ein anderer Zylon, eine Doral-Kopie, laut.
    Daraufhin begann ein heftiger Kampf, der mit einer wilden Schießerei begann.

    Aber auch Sharon Satterfield wurde aktiv, denn sie drehte sich zu Cassandra Fraiser um, die Deckung bei einen Felsen gefunden hatte, doch unerwartet in den Lauf der Waffe ihrer Kameradin schauen musste.

    “Oh Nein! Cassie!”, schrie Jennifer Hailey entsetzt auf, die schon befürchtete dass ihre Freundin das gleiche Schicksal wie Doktor Janet Fraiser erleiden würde.
    Todesmutig warf sich Ta’mon noch rechtzeitig in die Schusslinie, als Satterfield den Abzug betätigte, wodurch er alle Schüsse mit seinem Körper abfing. Kaum hatte das Drama seinen Lauf genommen, hatte Kieras ihre Waffe auf Satterfield gerichtet und schoss auf sie. Doch diese rettete sich indem sie durch den dicht bewachsenen Wald floh.

    “Wir müssen hier weg! Es sind zu viele!”, rief Leutnant Schneider alarmiert als sich die Zylonen uns im schnellen Tempo näherten, die bislang die Straße geräumt hatten. So schnell es uns irgendwie möglich war, zogen wir uns tiefer in den Wald zurück. Dort erhaschten einige von uns noch einen letzen kurzen Blick auf Captain Satterfield, die dann in Richtung der Straße verschwand.

    “Na schön, Leute. Ihr folgt allesamt Private Kieras, und ich sorge…”
    “Wolfrino!”, protestierte Jessica Schneider sofort.
    “Keine Widerrede, Leutnant! Entweder ich komme später nach, sobald es geht… oder ihr gabelt mich irgendwo auf. Noch haben wir einen guten Vorsprung - also ab mit euch! Los!”

    “Ich bleibe bei ihm, und unterstütze ihn, denn meine schweren Verletzungen behindern mich. Ich würde euch nur bremsen”, entschied Ta’mon, der sich wild entschlossen neben mich stellte.
    “Dann wollen wir die Blechheinis mal aufhalten”, brummte ich, während die anderen aus unserem Team im Unterholz verschwanden.
    Obwohl es nicht vermutlich nicht viel bringen würde, injizierte sich der Jaffa eine Dosis Tretonin um sich so ein wenig die Schmerzen zu nehmen. Doch Angst davor eventuell in Kürze zu sterben hatte Ta’mon nicht, denn er war ein Krieger der eine klare Entscheidung getroffen hatte. Dennoch fragte er mich: “Du bist doch bestimmt schon so etwas wie gestorben, also getötet worden…”
    “Ja. Oder zumindest schon einige Male nahe daran gewesen… angenehm ist das nicht - das kannste mir glauben.”
    “Sie kommen. Wir verteilen uns besser.”


    Milchstraße
    Mars - Stargate Command Base
    General Landry’ Büro

    Anfangs noch mit ziemlich großer Skepsis hatte Hank den vielen Worten von Vala Mal Doran und Tomin zugehört. Doch vernahm er doch dabei auch die große Sorge in Folge des Berichtes der beiden, die ihm an seinem Schreibtisch gegenübersaßen.

    Nachdem er seine beiden Gäste verabschiedet hatte, musste er auf jeden Fall Jack und somit das Homeworld Command auf der Erde informieren. Aber dies war nicht das einzige was General Landry beschäftigte, denn sein Instinkt meldete ihm sofort dass daraus möglicherweise wieder eine Gefahr für alle freien Welten entstehen könnte.

    “Kaum haben wir ein Ungemach gerade noch so abwenden können, und schon winkt das nächste am Horizont. Äh, Walter! Ich benötige Doktor Daniel Jackson und auch Colonel John Sheppard so schnell es geht gemeinsam hier!”, brummte er in Gedanken versunken.
    Harriman hatte nur kurz seinen Kopf in die halbgeöffnete Tür gesteckt, den Befehl zur Kenntnis genommen und wieder verschwunden.

    Erde
    USA - Westchester, New York

    In der Schule von Professor Charles Xavier war man sehr damit beschäftigt die befreiten Kinder aus der Anlage von Alkali-Transigen zu integrieren. Es gab leichte, aber auch sehr schwierige Fälle. Einer der komplizierten Fälle war ausgerechnet die genetische Tochter von Logan - Laura.
    “Sie ist Dir wirklich sehr ähnlich”, lautete daher das Urteil von Charles, nachdem er wieder einmal hätte einschreiten müssen.
    Daraufhin musste sich der arme Wolverine wieder seine Vaterrolle übernehmen, was ihm sichtbar schwerfiel.
    “Schule ist nicht jedermanns Sache”, fand aber Jean Grey, die ziemlich gut zu spüren schien, wie schwer es einigen von den Kindern fiel an einen normalen Alltag eines Kindes anzunehmen.
    “Ich werde eine Weile mehr Zeit mit Laura verbringen, und sie deswegen dafür von der Schule nehmen. Gibt es hier Ferien, oder so was?”, brummte Logan, nach einer kurzen Unterhaltung mit seiner Tochter.
    “Und ich hatte schon gedacht Du wärst endlich mal sesshaft bei uns geworden”, meinte Storm mit einem gutmütigen Lächeln.
    Scott hingegen scherzte: “Erstaunlich finde ich vielmehr dass Du es hier solange ausgehalten hast. Sind ja immerhin schon einige Monate vergangen.”
    “Wirklich sehr witzig”, befand Logan mit einem Brummen, der sich kopfschüttelnd zu ihnen umwandte.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis

    Derweil rannte unser übriges Team so schnell es konnte weiter, was aber auch von dem Gesundheitszustand der immer noch geschwächten Kolonialen Soldatin abhängig war. Sie kamen aber alle ihren Ziel erfreulicherweise immer näher.
    “Es ist fast geschafft wir sind bald dort”, keuchte Sandra Kieras, die sich den bandagierten Bauch hielt.
    “Private?”, fragte Cassie besorgt. “Nicht das wir Sie verlieren…”
    “Keine Angst… dort gibt es eine Krankenstation…”, versuchte die junge Frau alle zu beruhigen als sie endlich an einen Zaun angelangten, der ihnen auch durch Schilder verriet dass sie sich vor Sperrgebiet befanden.

    ---

    Zur selben Zeit waren Ta’mon und ich in einen erbitterten heftigen Kampf mit den Zylonen verstrickt worden. In diesen gab es nur kurze Pausen, wo wir beide uns versuchten ein wenig zu orientieren. Doch das wichtigste war, ständig waren der Jaffa und ich aktiv und boten keine klaren Ziele. Auf Grund meiner Mutation fing sich mein Körper so manche Kugel ein, damit Ta’mon nicht getroffen wurde.

    “Wolfrino. Das hier müssen Stromleitungen sein”, erklärte er auf die vielen Masten über uns deutend.
    Und tatsächlich wir befanden uns genau unter einer ganzen Überlandleitung.
    “Wenn da wirklich noch Saft drauf ist… und diese Typen bestehen aus Metall…”
    “…dann könnten wir einige von diesen Robotern loswerden”, ergänzte Ta’mon der nicht nur meinen bösen Blick, sondern auch mein zufriedenes Grinsen richtig gedeutet hatte.
    “Mist! Da sind sie schon wieder im Anmarsch!”, fluchte ich, während ich die ersten Masten mit meinen Krallen durchschlug. Nebenbei gab der Jaffa pausenlos Salven aus seiner Stabwaffe auf unsere Verfolger ab, um so für Sperrfeuer zu sorgen.

    ---

    Im Hangar des geheimen Stützpunktes war der Commander der Battlestar Thetis zum Team geeilt. Dieser wurde sofort von Private Kieras immer eindringlicher angefleht:
    “… deswegen… Bitte Sir! Sie müssen ihnen helfen, sonst…”
    “Beruhigen Sie sich, Soldat!”, mahnte er, ehe er das Team um Major Hailey prüfend ansah, dann aber nickte und bestimmte dem Expeditionsteam zu helfen und an Bord des startbereiten Kampfsterns aufzunehmen.

    ---

    Seit ungefähr drei Stunden kämpften wir gegen unsere Verfolger, wobei es nur wenige spürbare Pausen gab. Derweil waren einige Strommasten wie erhofft umgestürzt,
    und die noch teilweise unter Elektrizität stehenden Überlandleitungen auf einige der heranstürmenden Zenturios hinabgefallen.

    “Somit kommen sie erst einmal nicht mehr von allen Seiten”, hustete Ta’mon zufrieden.
    Der Jaffa hatte Recht unsere Lage war vorübergehend besser geworden. Aber lange würden wir dem Ansturm dennoch nicht mehr standhalten können.

    Während sich an meinem Körper die unzähligen Wunden bereits wieder verschlossen und die Kugel rausdrückten, schienen die des Jaffa immer schlimmer zu bluten. Und klar sichtbar wurden seine Bewegungen von Minute zu Minute langsamer.

    Gerade als einige der Zylonen das von uns geschaffene Hindernis umgangen hatten, und dabei waren den Kampf mit uns wieder aufzunehmen, kam für uns die Rettung. Es handelte sich dabei um 2 unserer Jumper, sowie 6 der Jagdmaschinen, die uns Sandra Kieras als Viper beschrieben hatte.

    “Los ihr beiden! Schnell! An Bord mit euch!”, rief uns Leutnant Jessica Schneider auffordernd zu, die aus einem dritten getarnten Jumper hervorlugte, welcher nur wenige Meter neben uns knapp über den Boden schwebte.

    Instinktiv raffte sich Ta’mon noch einmal auf, der mit mir gemeinsam in den Jumper hechtete. Doch von dem Flug in den Hangar, der sich in der Felswand des Bergmassivs befand, bekamen wir beiden gar nichts mehr mit, weil unsere Verletzungen uns zu sehr geschwächt hatten.
    Was für mich war das letztendlich kein großes Problem darstellte, war für den Jaffa etwas Bedrohliches. Um ihn stand es gar nicht allzu gut.

    Geheimer Stützpunkt der Kolonialen Flotte
    Battlestar Thetis

    Von der Hektik im Steuerbordhangardeck bekam ich nur wenig mit, wofür Leutnant Schneider sorgte indem sie mich auf die Trage drückte.
    “Wir müssen Ta’mon sofort in den OP schaffen! Dann schafft er es vielleicht zu überleben”, konnte ich Cassandra Fraiser gerade noch so sagen hören als wir die Krankenstation des Kampfsterns endlich erreicht hatten.

    “Wieso wird er nur operiert? Es sind doch zwei schwer Verletzte?”, fragte einer der Ärzte von der Thetis verwundert.
    “Erkläre ich Ihnen später, Herr Kollege”, versicherte Cassie.

    Die mittlerweile abermals medizinisch versorgte Private Kieras war an mein Bett getreten, auf welchen ich ebenfalls, wenn auch nur leicht medizinisch umsorgt wurde.
    “Machen Sie sich keine Sorgen, Sandra. Der kommt schon wieder auf die Beine”, sagte Leutnant Schneider, die neben ihr stand.
    “Das will ich doch hoffen, Jessica. Immerhin hat er ein Versprechen einzulösen”, seufzte die Koloniale Soldatin müde, die sich einfach das benachbarte Bett sicherte.

    Im Combat Information Center bekam der Commander der Thetis, Liam Aberdeen nichts mit, denn er beobachtete konzentriert das Geschehen um den Stützpunkt herum. Und der Blick auf die leicht gestarteten DRADIS-Monitore verriet ihn, was ihm nicht gefiel: Einige Basisschiffe der Zylonen hatten wohl die richtigen Schlüsse aus den Beobachtungen der letzten Tage gezogen, weil sie über den Kontinent wo sich die Thetis befand Position bezogen.

    “Das musste ja irgendwann passieren. Wir müssen hier weg, und notfalls springen wir auch von hier! Den FTL auf Stand by! Colonel Iden, was ist unter anderen mit unseren neuen Freunden?”
    “Von denen sind alle an Bord. Auch die beiden, die den anderen den Rücken freigehalten haben…”
    “Gut. Ich kümmere mich später um sie. Und was ist mit den übrigen Personal?”
    “Die benötigen noch etwa eine halbe Stunde, damit alles verladen und an Bord ist…”
    “So viel Zeit haben wir nicht mehr, Colonel! Machen Sie den übrigen Rekruten und Kadetten Beine, wenn die nicht hierbleiben wollen - sonst sind wir in mehr als den nächsten fünfzehn Minuten erledigt!”
    “Verstanden. Achtung an alle, hier spricht der XO: Bringt nur schnell das Wichtigste an Bord! Wir springen in exakt 15 Minuten!”

    Orbit von Leonis
    Zylonenbasisschiff

    Die Zylonen hatten mittlerweile ihre zurückgekehrte Schwester Sharon Satterfield in Sicherheit gebracht. Sie war von den anderen an Bord freudig begrüßt sowie auch medizinisch versorgt worden. Das lag an einen von den Cavils, der dagegen war sie einfach sterben und in einen neuen Körper herunterladen zu lassen.
    “Dafür ist diese Acht viel zu wertvoll! Also gib Dir gefälligst beim Behandeln Mühe!”, hatte er zu einer Simon-Kopie gesagt.

    Alle anderen Zylonen-Modelle brannten wie Cavil selbst auf wichtige Informationen, die diese Acht gesammelt hatte. Was schwierig werden würde, da diese Sharon teilweise immer noch die größte Zeit irritiert dreinschaute und sich voller Angst des Öfteren umblickte.

    “Sobald sich diese Sharon einigermaßen erholt hat, werde ich sie an einen speziellen Apparat anschließen, während sie in einer Wanne badet, damit wir Zugang zu ihrem Wissen bekommen. Was leider nicht allzu viel sein wird, was an den Schock liegen könnte als diese Acht bemerkt hat, dass sie in Wahrheit eine Schläferin ist”, gestand Cavil den anderen Zylonen, nachdem der Simon ihm gemeldet hatte dass sie medizinische Versorgung bei jener Sharon beendet sei.


    Milchstraße
    Erde
    Deutschland - Hamburg

    Müde und wieder einmal, wie zuletzt in den vergangenen Tagen, war Jeanne Nicole Schneider ins Badezimmer ihrer Wohnung geschlendert.
    “Man bin ich schlapp…, dabei bin ich mal einigermaßen pünktlich ins Bett gegangen. Nur gut dass die Kinder zur Zeit bei meinen Eltern sind, sonst hätte ich die Zeit verschlafen sie in die Kita zu bringen”, murmelte sie als sie unter die Dusche verschwand.

    Die Zeit war für die Polizeiobermeisterin durch die vielen zusätzlichen Schichten so knapp geworden, dass sie kaum noch Zeit für sich selbst, geschweige denn die beiden Kinder hatte.

    Als sie mit dem Duschen fertig war zog sie sich für das anschließende Frühstück nur ihren Bademantel über. Das Frühstück schmeckte ihr so gut wie schon lange nicht mehr, und dies obwohl sie alleine war und sich nach ihrer Familie sehnte.
    Ihre Augen wanderten zur Uhr, die ihr sagte dass sie nur noch etwa zwei Stunden Zeit hatte, bevor ihre nächste Schicht beginnen würde.

    Nachdem dem Frühstück und dem Zähneputzen, verschwand sie wieder im Schlafzimmer um sich für den bevorstehenden Dienst ihre Uniform anzuziehen. Dabei kam sie an das Holster in welchen ihre Dienstwaffe steckte. Eigentlich verwahrte sie diesen gefährlichen Gegenstand immer in einem Schließfach nahe an dem Bett, aber da die Kinder außer Haus und bei ihren Eltern waren, verzichtete sie daher auf diese Vorsichtsmaßnahme.
    Noch einmal berührte sie prüfend das Holster um sich zu vergewissern nicht zu irren, es war aber irgendwie lauwarm stellte sie verwundert fest, weshalb sie die Pistole zog - auch deren Lauf warm.
    “Was zum Kuckuck? Das darf doch nicht wahr sein”, seufzte sie, weswegen sie dann sofort das gesamte eigene Haus kontrollierte.
    Aber es gab nichts - niemand war in der Nacht bei ihr gewesen - alles war gesichert gewesen.
    Dann löste Jeanne das Magazin um deren Ladung zu checken, doch keine einzige der fünfzehn Patronen fehlte.
    Durch diese Anspannung schien sie sich an etwas zu erinnern, und murmelte leise im Flüsterton schockiert vor sich hin: “Aber… aber das war doch nur ein böser Traum…” - während sie sich fassungslos auf die Bettkante setzte.


  16. #53
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    Wie angekündigt starten wir heute mit der zweiten Hälfte der zweiten Staffel
    Viel Vergnügen beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.11 Unter Feuer - Der Kubus, Teil 1


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Leonis - Battlestar Thetis

    Viele schafften es gerade noch vor dem Ablauf der von Colonel Iden gesetzten Frist an Bord zu gelangen. Die meisten der Frauen und Männer waren völlig außer Atem, da sie bis zur letzten Minute unermüdlich noch Vorräte und Ausrüstung auf den Kampfstern verladen hatten, ehe die vielen Schleusen und Luken verriegelt werden mussten.
    Um das Schiff herum und auf dem Stützpunkt selbst befand sich kein einziger Mensch mehr. Alle hatten es also gerade noch rechtzeitig an Bord geschafft.
    Da alle auf der Thetis wussten dass der Start recht turbulent werden würde, setzten sich die meisten Besatzungsmitglieder notgedrungen auf den Boden.

    Im CIC des Kampfsterns registrierte man das was man schon lange befürchtet hatte.
    “Atomwaffenalarm! Sie nehmen uns ins Visier, Commander.”
    “Dann nichts wie weg hier. Aber wir warten solange bis die Raketen auf dem Bergmassiv aufschlagen!”, ordnete Aberdeen an, worauf ihn Iden verstehend zunickte.
    “Guter Plan! Somit denken die Toaster dass sie uns vernichtet hätten.”

    Man spürte das Erzittern auf dem gesamten Kampfstern als die ersten Atombomben auf die Planetenoberfläche fielen und dort detonierten.
    “Jetzt! Führt den Sprung aus!”, befahl Colonel Iden.

    Wie befohlen sprang das Koloniale Kriegsschiff, welches sich im Hangar befunden hatte weg. Nicht nur durch die auftretende Raum-Zeit-Verzerrung, sondern auch durch den entstehenden Sog wurde der komplette ausgehöhlte Bereich des Bergmassivs instabil. Aber auch die aufschlagenden und detonierenden Nuklearwaffen der Zylonen taten ihr übriges - ein beträchtlicher Teil des Berges wurde somit weggesprengt.

    Orbit von Leonis
    Basisschiff der Zylonen

    Die übermittelten Bilder von den Raidern der Zylonen führten dazu das ein Cavil, der im Glauben war die letzte intakte Einrichtung der Kolonialen Flotte in den Kolonien vernichtet zu haben, zufrieden grinsend feststellte: “Das war’s. Und dann auch noch so unerwartet überzeugend. Eine ganze Schar von diesen Plagegeistern auf einem Schlag weniger, das im Universum herumschwirrt.”

    Wie angesprochen wandte sich jener Cavil dann Sharon Satterfield zu, um an das Wissen zu gelangen. Dabei ließ er diese Acht in eine spezielle Wanne steigen, damit die Daten in den Speicher des Basisschiffes übertragen wurden.

    Während Sharon dies tat, verschaffte sich Cavil erste Eindrücke indem er in diesen Strom aus Daten eintauchte, indem er seine linke Hand in die Kontaktflüssigkeit legte.
    Immer wieder schaute der Einser die Acht irritiert an, und kam schnell zu dem Schluss diese neuen Informationen zunächst einmal nur für sich zu behalten.


    Cyrannus Star System
    Battlestar Thetis

    Wie zuvor geplant war die Thetis ins Zentrum der Kolonien gesprungen. Dabei hielt man wachsam das DRADIS im Auge um nicht von den Zylonen überrascht zu werden.


    24 Stunden später

    Cyrannus Star System
    Battlestar Thetis

    Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, waren die von Miss Shen und Major Hailey geführten Verhandlungen mit Commander Aberdeen nicht besonders leicht. Doch wurde zum Glück dazu auch noch Private Kieras befragt und in die Gespräche miteinbezogen, die sich dafür aussprach diesen fremden Menschen, die zudem auch mehr als nur glaubhaft belegen konnten aus einer anderen Galaxie zu kommen, vertrauen zu können.

    Daher willigte Commander Aberdeen nach einer kurzen Bedenkzeit schließlich ein, und erlaubte allen Mitgliedern des Teams von Shen sich an Bord der Thetis einigermaßen frei bewegen zu dürfen.

    Doch man ging sogar schon nach einigen weiteren Tagen noch einen entscheidenden Schritt weiter, in den man gemischte Teams bildete, die zu Aufklärungsmissionen in den von den Zylonen besetzten Welten geschickt wurden. Dies lag natürlich an den guten Fähigkeiten der Jumper.

    Combat Information Center

    Immer noch schaute Commander Aberdeen mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu Colonel Iden, der ebenfalls stets aufs Neue von selbst auf die Uhr sah und den Kopf schüttelte. Außerdem warteten beide auf Miss Shen, die darum gebeten wurde sich bei ihnen im CIC zu melden.

    Als sie hereingekommen und an die beiden Offiziere herangetreten war, wurde sie sofort vom XO der Thetis angesprochen.
    “Miss Shen. Es geht um Team 3, welches nach Aerilon aufgebrochen und überfällig ist. Sie hatten gesagt das Lieutenant Tessa de Vaux zuverlässig ist. Ist sie das?”
    “Sie ist es. Lieutenant de Vaux nimmt jeden Auftrag ernst, und geht kein unnötiges Risiko ein”, antwortete Miss Shen.
    “Danke. Somit wäre das Team seit rund zwei Stunden überfällig”, brummte Iden, der dann auf den DRADIS-Monitor über seinen Kopf blickte.
    Dann wandte sich auch Aberdeen an sie, der seine Vermutung aussprach: “Dann muss mit dem Team etwas passiert sein. Ich möchte ihnen im Namen der gesamten Crew mein Beileid über ihren Verlust für Ta’mon aussprechen.”
    “Vielen Dank.”
    “Wenn ich es nicht zum Teil selbst mit erlebt hätte, aber…”
    “…ja, Jonathan Wolfrino Martin ist seit Tagen wieder wohlauf”, ergänzte Shen.
    “So ist es. Auch Private Sandra Kieras hat mir davon berichtet. Das ist, wegen dieser schweren Verletzungen - einfach unglaublich. Und offengestanden ist mir der Kerl deswegen auch irgendwie - unheimlich. Ach ja. Haben sie denn keine Angst, dass er sich an sie rächen könnte? Denn immerhin sind sie, wie von ihnen zu hören war ja an seinem Zustand mitverantwortlich, welcher auch nicht mehr rückgängig gemacht werden kann”, seufzte der Commander der Thetis, der die Frau vor sich prüfend anschaute.
    “Anscheinend nicht. Es ist auf jeden Fall sehr abgefahren, was es auf ihren Planeten so gibt und auch alles getan wird um sich gegen Feinde aus dem Universum zur Wehr zu setzen…”
    “Commander Aberdeen. Was ist mit Team 3? Wir können diese Leute nicht zurücklassen. Die Jumpertechnologie darf nicht den Zylonen in… in die Hände fallen”, erinnerte Miss Shen.

    “Werden wir auch nicht. Deswegen schicken wir mindestens 2 Raptorteams dorthin. Colonel Iden, lassen sie sich von unserer Freundin hier bei der Zusammenstellung dieser Teams beraten!”, ordnete nach kurzer Denkpause der Commander an.

    Steuerbordhangardeck

    Auch hier konnte ich das Unbehagen der Crew der Thetis deutlich spüren. Beinahe jeder an Bord dieses Schiffes schien mir aus dem Weg zu gehen, seitdem ich in Begleitung von Leutnant Jessica Schneider und Private Sandra Kieras die Krankenstation an Bord des Kampfsternes verlassen hatte. Sogar hünenhafte gestandene Marines waren beiseite getreten als wir vorbeigekommen waren.

    “Ist nur zu hoffen dass die ollen Toaster sich ebenfalls zurückziehen, wenn sie auf dich treffen Wolfrino”, scherzte die Koloniale Soldatin, die auch an ihre seit Stunden vermisste neue Freundin Tessa de Vaux denken musste.

    Vor den startbereiten vier Raptor hatten sich bereits viele Personen versammelt. Unter ihnen war sogar Commander Aberdeen und Miss Shen.

    “First Lieutenant Jin. Eigentlich müsste ich Ihnen die Teilnahme an diesen Einsatz untersagen - doch habe ich keinen anderen Jumperpiloten, der auch unter den zu erwartenden Extremsituationen eine solche Maschine fliegen kann”, erklärte Xiaoyi, die mit sich ringen musste, ob sie Jiao die Aktivität an diesen Einsatz erlauben konnte.

    Kaum hatte die Leiterin der Andromeda-Expedition zu Ende gesprochen, ertönte auch schon die laute Stimme des Commanders über das Steuerbordhangardeck.
    “Alle herhören! Dabei gehen wir vor wie es im Briefing besprochen wurde! Dies ist eine Such- und Rettungsmission, wo es möglichst zu unterlassen ist den Feind auf sich aufmerksam zu machen… bis es nur noch die Möglichkeit gibt sich zu verteidigen! Holt unsere vermissten 12 Männer und Frauen wieder hier her! Gute Jagd Ihnen allen!”
    “Lasst uns ein paar Toaster verschrotten”, brummte ein Marine düster.

    Kaum hatten wir unseren Raptor betreten sahen wir uns darin kurz um. Als wir uns gesetzt hatten, wechselte Leutnant Schneider ihre Kopfbedeckung, indem sie ihr rotes Barett gegen den Gefechtshelm tauschte. Außer den beiden Piloten des Raptor und uns beiden, befanden sich noch zwei Sanitäterinnen und drei Koloniale Marines, darunter Private Sandra Kieras an Bord.
    An Bord eines weiteren Raptor hatten First Lieutenant Jin und Sergeant Grogan Platz genommen. Mehr als vier weitere Personen wollte Miss Shen aus ihrem Team nicht entbehren, da bereits neben Lieutenant de Vaux noch fünf weitere Mitglieder als vermisst galten.

    Es vergingen einige Minuten ehe sich alle Raptor startbereit auf dem Steuerbordflugdeck eingefunden hatten.
    Nach einigen Flugsekunden hatten wir uns schließlich weit genug von der Battlestar Thetis entfernt, und der Pilot von unserem Raptor meldete: “Sprung nach Aerilon in 5, 4, 3, 2, 1 - und… Sprung!”


    Helios Gamma System
    Orbit von Aerilon

    Erstaunt staunten wir, die von der Erde waren, wie genau berechnet unsere Koordinaten waren, die uns zu diesen Planeten transportiert hatten. Denn nur wenige hunderte Meter von uns entfernt war Aerilon vor uns aufgetaucht, wobei wir uns schon sehr nah an dessen Atmosphäre befanden. Zahlreiche Trümmer- und Wrackteile von Kampfsternen, Viper, Raptor und zivilen Schiffen umkreisten ebenfall den Orbit, die von dem heftigen Angriff der Zylonen zeugten.
    Doch auch mehrere Basisschiffe der Zylonen waren hier stationiert worden, die wir zum ersten Male zu Gesicht bekamen.
    Die Raptorpiloten sofort nach unserer Ankunft sämtliche Systeme abgeschaltet oder auf ein Minimum heruntergedrosselt, damit unsere Anwesenheit nicht auffiel.

    Aerilon

    Unser Ziel auf dem Planeten selbst war vorgegeben. Sofort nachdem unsere Raptor die Atmosphäre durchquert hatten, flogen wir im Tiefflug zu den Landekoordinaten von dem vermissten Team 3.
    Alle an Bord hatten die Hoffnung so schnell wie nur möglich diese Mission abschließen zu können. Zuerst lautete der Auftrag den Jumper zu finden und sicherzustellen.

    “Hier sind die Koordinaten. Das Gras ist überall niedergedrückt. Es ist auch noch feucht, hat wohl vor kurzem geregnet in dieser Region”, stellte First Lieutenant Jin fest, als wir gelandet waren und die Raptor verlassen hatten.

    Aufmerksam suchten wir nach Anzeichen wo der Jumper gelandet worden sein könnte. Es war schließlich Grogan, der das gesuchte Fluggerät wiederfand. Auf sehr schmerzhafte Art und Weise, nämlich indem er gegen den getarnten Jumper gegen prallte.
    “Ah! Verdammt noch mal!”, schimpfte der Sergeant der US Air Force vor sich hin, während wir amüsiert darüber vor uns hingrinsen mussten.

    “Okay. Erster Teil der Mission wäre geschafft. Ich werde mit dem Tok’ra-Kommunikator Bericht erstatten, dass wir den Jumper gefunden haben, und uns dann auf die Suche nach der vermissten Mannschaft machen”, erklärte Jiao, während wir mit einer mitgeführten Fernbedienung kurz den Jumper enttarnten, damit wir an Bord gehen konnten.

    Kurz darauf beratschlagten wir unsere weitere Vorgehensweise, wobei dann schließlich Leutnant Schneider vorschlug gemeinsam mit Private Kieras und mir den Spuren auf dem Boden zu folgen, und uns der Jumper im Tarnmodus hinterher fliegen sollte.
    Der Vorschlag wurde angenommen und ich suchte, flankiert von den beiden Soldatinnen nach den Spuren, die ich schließlich fand - der letzte Regenschauer hatte zum Glück nicht alles verschwinden lassen.

    Zu Beginn kamen wir nur langsam vorwärts, bis wir uns einen lichten Wald näherten. Dank des Lebenszeichendetektors konnte uns Jin auch von weiter oben aus folgen.
    Doch als wir eine etwas größere Lichtung erreicht hatten, stoppten wir und auch der Jumper landete in der Nähe.

    Hier gab es noch eindeutige Spuren eines kurzen, aber sehr heftigen Feuergefechtes. Dies konnte man an den Bäumen und an den Felsen, die hier herumlagen, sowie den noch verstreut herumliegenden Patronenhülsen erkennen.

    Aber da war noch etwas. Ein mir sehr vertrauter metallischer Geruch lag in der immer noch feuchten Luft.
    Es roch nach Blut.
    Mit ausgefahrenen Krallen folgte ich diesem Geruch vorsichtig, und Kieras und Schneider folgten mir.
    Schon bereits nach wenigen Schritten wurden wir fündig. Vor uns im dichten Dickicht fanden wir den mit zahlreichen Schusswunden übersäten und übel zugerichteten Major James McAllister von der Royal Air Force.
    “Gott sei Dank… Ihr… ihr seid es…”, stöhnte er erleichtert nachdem er uns erkannt hatte.
    “Diese… diese verdammten Monster… haben uns überrascht… diese Roboter… kamen von allen Seiten… ich konnte es leider nur mit ansehen… die meisten sind wohl tot! Die Frauen… nur die Frauen… haben sie am Leben gelassen… und… und mitgenommen…”, berichtete er röchelnd, wobei er die letzten Worte kaum noch hörbar über die Lippen brachte, ehe er noch einmal kurz aufhustete und seinen schweren Verletzungen erlag.

    Mit einem sehr getrübten Gesichtsausdruck drückte Leutnant Schneider dem gefallenen Kameraden die Augen zu. Das stille andächtige Schweigen wurde erst Minuten später von Sergeant Grogan unterbrochen: “Leute. Wir haben da etwas entdeckt, ehe wir gelandet sind.”

    Wieder am Bord des sicheren und getarnten Jumpers verließen wir nach kurzer Prüfung den Ort des Kampfes. Weitere Leichen hatten wir nicht entdecken können, weswegen wir vermuteten dass die Zylonen die toten Teammitglieder ebenfalls mitgenommen hatten.

    Als wir uns über den Baumkronen befanden, konnten wir es ebenfalls erkennen, denn etwa noch rund 2 Kilometer von unserer aktuellen Position entfernt stand ein Gebilde, was jeden von uns an einen übergroßen Würfel erinnerte.

    “Oh Mann! Dieses große Ding da müssen die Zylonen aber in rekordverdächtiger Zeit errichtet haben”, bemerkte Private Kieras, worauf uns einer der anderen Marines erzählte das dort vorher nur ein kleines Kraftwerk gestanden hatte.
    Daraufhin fragte Leutnant Schneider: “Und wie kommt ihr darauf dass sich unsere vermissten Leute dort befinden könnten?”
    “Nun ja”, seufzte First Lieutenant Jin, “mir war ein wenig langweilig, weshalb ich ein wenig die Einstellungen für das Aufspüren von menschlichen Leben kalibriert hatte. Mit dem eindeutigen Ergebnis, dass sich dort in diesen Kubus etwas mehr als vier Dutzend Menschen befinden müssen.”

    Ohne noch länger zu warten, flog die chinesische Kampfpilotin an das Objekt heran. Einige Male umkreiste und überflog der Jumper das Objekt.

    “Hm! Aber wie sollen wir da unbemerkt eindringen? Wolfrino könnte ja seine Krallen dafür einsetzen, doch würde dies nur verräterische Spuren hinterlassen… mit der Folge dass wir die Toaster auf den Hals haben…”, murmelte Private Kieras, die ziemlich laut nachdachte.
    “Oder die Frauen unseres Teams spazieren rum und lassen sich gefangen nehmen”, schlug Grogan vor, der dafür böse Blicke erntete.
    Dies sprach Jin dann auch hörbar aus: “Doofe Idee, Sergeant! Nein, wir fliegen noch einmal über das Ding rüber… Ah ja. Hier oben. Seht ihr das da? Das ist ein Zugang auf dem Dach. Macht ja auch Sinn, wegen der Landezone. Ich gehe dann mal runter und lande.”

    Wie sie es angekündigt hatte, so setzte es Jiao auch um und landete den Jumper in einem Bereich, der in der nächsten Zeit hoffentlich nicht von den Zylonen benutzt werden würde.

    Nachdem alle aus dem Jumper gekommen waren, standen wir vor der Tür, welche durch ein Schloss gesichert war.
    “Hm! Wie toll. Mit einer Zugangskarte ist diese Tür nur zu öffnen”, brummte einer der Kolonialen Marines leicht frustriert.
    “Tja. Da wir keine ID-Karte dafür haben, sehen wir jetzt ganz schön alt aus”, seufzte Sergeant Carl Grogan direkt im Anschluss, worauf mich schon alle fragend ansahen.

    Ich hatte bereits schon die Krallen meiner linken ausgefahren, als mich Jin zurückhielt.
    Die chinesische Soldatin schüttelte lächelnd ihren Kopf, fasste dabei mit ihrer linken Hand in eine ihrer Taschen von ihrer Einsatzweste. Daraus holte sie eine ID-Karte hervor, und sagte locker: “Vielleicht haben wir ja - Glück.”

    “He! Da steht ja Phoenix Foundation drauf. Wenn das nicht mal Ärger gibt… MacGyver, oder einer der anderen Mitarbeiter hat den Verlust bestimmt schon gemerkt… Die sollten doch alle wieder abgegeben werden nach unserer Mission bei Alkali-Transigen!”
    “Ich weiß, Wolfrino. Ich habe sie einfach… aus einem bestimmten Gefühl… Impuls… Instinkt heraus… behalten und durch eine Attrappe ersetzt”, versuchte sich First Lieutenant Jin zu erklären, der aber auch schon klar wurde, dass sie mit Konsequenzen zu rechnen hatte sobald wir auf die Thetis zurückgekehrt waren.

    Nach einigen Minuten des Schweigens trat sie an die Tür, atmete noch einmal tief durch, ehe sie die Karte langsam durch den Magnetschlitz zog.


  17. #54
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    Laut meinem Kalender ist es wieder mal an der Zeit ein weiteres Kapitel zu veröffentlichen, doch zunächst ein großes Danke, allen stillen und treuen Lesern und die Button-Drücker Ehre_Sei_den_Ori, John´s Chaya, Joschi & SaturnV

    Die folgende Episode schließt den aktuellen Zweiteiler ab - viel Vergnügen beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.12 Unter Feuer - Der Kubus, Teil 2

    Andromeda-Galaxie
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    Helios Gamma System
    Aerilon

    Das unerwartete geschah dann schließlich doch, denn das kleine rote Lämpchen erlosch und dafür erstrahlte das grüne, worauf sich die Tür für uns öffnete.

    “Was soll man dazu noch sagen, außer: Das auch hier alles auf Nullen und Einsen basiert”, grinste First Lieutnant Jin zufrieden, die die ID-Karte kurz darauf sofort wieder sicher in einer der Taschen ihrer Einsatzweste verstaute.

    “Moment mal, Leute! Wir können da nicht alle zusammen reingehen. Wir sind dann sonst zu viele und würden vermutlich zu schnell bemerkt werden. Und außerdem hat der Major von der Royal Air Force oder Navy etwas berichtet, nämlich dass die Zylonen alle Männer getötet, und nur die Frauen von Team 3 verschont hätten”, erinnerte Leutnant Schneider uns alle schnell an wichtige Fakten.
    Worauf sich Private Kieras lächelnd in der Runde umblickte, und sagte: “Dann bleiben die Jungs alle eben mal draußen - einzige Ausnahme ist Wolfrino! Der darf mit, weil er nicht in Gefahr ist.”
    Diese Bemerkung führte dazu, dass der Koloniale Sergeant verstehend nickend den Plan genehmigte: “Gut. Ihr sechs passt auf euch da drinnen gut auf! Und keine Gnade mit den Zylonen!”
    “Sergeant Grogan!”
    “Ja, First Lieutenant Jin.”
    “Sie haben ja schon einige Flugstunden im Jumper, dank der Gentherapie absolviert - aber wehe in und an der Kiste ist auch nur eine kleine Delle oder Schramme!”, warnte Jiao. “Sonst gibt es Haue!”, versprach sie nach einer kurzen dramatischen Pause, in welcher sie den Amerikaner kurz abschätzend gemustert hatte.

    Da feststand dass sich sechs aus unserem Team auf die Suche nach den Vermissten im Kubus machen würden, würde der Jumper wieder die momentane Position auf dem Dach verlassen.

    Einige Stockwerke tief unter uns im Innern des Kubus, hatten sich mehrere Frauen und einige wenige Männer in einer guten Stellung in einigen Gruppen zusammengerottet. Es handelte sich dabei um Angehörige der Kolonialen Flotte, die in eine Falle der Zylonen getappt waren. Doch trugen diese immer noch ihre Waffen bei sich, was es den Robotern erschwerte zu den Gefangenen zu gehen, von ihnen einige auszuwählen und sie dann mitzunehmen.
    Erst vor wenigen Sekunden hatte sich einer der Dorals schimpfend zurückziehen müssen, nachdem er angeschossen worden war. Durch dieses kleine Feuergefecht war Lieutenant Tessa de Vaux zunächst einmal in Sicherheit.


    Irgendwo im Cyrannus Star System
    Armada der Zylonen
    Flaggschiff

    Immer noch irritiert von den vielen Eindrücken und Bildern hatte sich der eine Cavil direkt an Sharon Satterfield gewandt. Der Einser sah es als seine oberste Pflicht an so gut wie möglich alles in Erfahrung zu bringen, sowie diese Acht, die von ihren Gefühlen und Emotionen völlig überwältigt war, daran zu erinnern eine Maschine und kein Mensch zu sein.
    Doch eine Person unter den Eindringlingen, die sich bei Sharon Satterfield befunden hatte, interessierte ihn sehr. Daher zeigte der Einser ihr schließlich ein Bild auf welchen Wolfrino mit ausgefahrenen Krallen zu sehen war, als er auf Leonis erfolgreich gegen mehrere Zenturios kämpfte.

    “Wer ist das da, Acht?”
    “Einer meiner Freunde, der...”
    “Blödsinn! Wenn er eine Maschine wäre, wie wir es sind - würde ich zustimmen. Ist er eine Maschine?”
    “Nein. Er wurde aber auch unter anderem als Objekt 12 bezeichnet. Er ist ein Mensch, an dem…”
    “Aha. Wusste ich es doch. Also hatte ich Recht - Blödsinn! Außer dem, wer oder was immer er war, wurde wie seine anderen Begleiter, von denen Du behauptest sie wären Freunde von Dir - vernichtet!”, korrigierte der Zylon, der dann im Anschluss gutgelaunt von der kompletten Zerstörung der Basis der Kolonialen Flotte auf Leonis berichtete.
    Während er davon sprach, machte Sharon ein sehr betrübtes und trauriges Gesicht, da sie dabei an ihre alten Kameraden denken musste, die wohl alle gemeinsam ums Leben gekommen waren.


    Helios Delta System
    Aerilon

    So still und lautlos wie es uns sechs nur möglich war, drangen wir immer weiter in die feindliche Anlage ein. Während wir uns so vorantasteten bemerkten wir schließlich nebenbei dass es das reinste Labyrinth war in das wir eingedrungen waren. Nebenbei mussten wir uns immer wieder so gut es ging verstecken, da Zenturios und auch andere nämlich Zylonen, die wie Menschen aussahen in der Nähe aufgetaucht waren. Da stellte es sich als guter Vorteil heraus dass wir nicht mit der kompletten Kavallerie reingegangen waren.

    Wir waren mal wieder in einer Sackgasse gelandet, die von den Zylonen allem Anschein nach als Lagerplatz genutzt wurde. Während ich mich prüfend umsah, klopfte mir Jessica an den rechten Oberarm, weil Jiao und Sandra etwas entdeckt hatten.

    “Wie gut ist das denn! Ein Lageplan. Gut dass ich mir doch noch mein Smartphone eingesteckt habe. Darf ich mal kurz?”, erklärte Leutnant Schneider, die ihre beiden Kameradinnen sanft beiseite schob, um die Karte zu fotografieren.

    Derweil waren First Lieutenant Jin und Private Kieras damit beschäftigt diese Karte zu analysieren, um sich damit besser orientieren zu können.
    “Also, wir müssten ungefähr hier sein… und dort in dieser Richtung circa 11 Meter von uns entfernt, befindet sich ein achteckiger großer Raum…”, begann Sandra murmelnd.
    “… wo sich anscheinend die meisten Lebenszeichen befinden”, ergänzte Jiao, die den Lebenszeichendetektor in der linken Hand hielt.
    “Schön und gut das alles. Aber wie kommen wir da hin, und in den Raum unentdeckt hinein? Der Raum ist dem Plan hier nach nahezu von allen anderen Korridoren abgeschottet. Und die richtigen Zugänge dort hin werden garantiert von den Zylonen bewacht”, warf ich ein, nachdem ich mir ebenfalls den Lageplan angeschaut hatte.

    “Ich bin zwar nur eine Sanitäterin… aber wie wäre es denn, wenn wir über einen der vielen Luftschächte dorthinein gelangen”, schlug schließlich eine noch sehr junge Frau, die auf dem Stützpunkt auf Leonis stationiert war, vor.
    “Wenn einer davon groß genug für uns und unsere mitgeführte Ausrüstung wäre…”, überlegte Private Kieras, die sich wie auch wir anderen sofort nach einem solchen Zugang umsahen.

    Die Suche danach gestaltete sich als schwieriger als man befürchtet hatte. Viele Male schienen wir beinahe die Orientierung in dieser Anlage verloren zu haben, weil wir des Öfteren immer wieder vor- oder zurücklaufen mussten.
    Es war schließlich die zweite Sanitäterin in unserer Gruppe, die endlich den richtigen Zugang fand. Dieser war in einer jener Sackgassen hinter einigen Fässern verborgen gewesen. Ein günstiger Umstand, der uns zugute kam, denn so würde es hoffentlich nicht sehr schnell auffallen das die Gitter nicht korrekt befestigt waren.


    In der selben Minute, in welcher wir uns im langsamen Tempo mühsam durch den Luftschacht vorwärtsbewegten, unterhielten sich in dem großen Raum im Zentrum der Anlage de Vaux gemeinsam mit den anderen überlebenden Frauen ihres Teams mit den Militärs, die in die Falle einer zylonischen Agentin getappt waren.
    “…und wie ist es denn dazu gekommen?”
    “Nun ja, Lieutenant. Wir sind im Einsatz gewesen wie sie, wobei wir auf eine blonde Frau trafen, die uns um Hilfe gebeten hatte. Wir folgten ihr, obwohl einige von uns schon ein ungutes Gefühl bei der Sache hierher hatten. In einen langen Tunnel verloren wir sie aus den Augen… Und Dank unserer Waffen konnten wir bislang einiges vermeiden. Aber sollte ich diese Person noch einmal erneut antreffen - erschieße ich die!”


    Immer wieder legten wir eine Rast ein, um zu lauschen und uns mit Hilfe des Scanners zu orientieren. Und während wir uns so unseren Ziel immer weiter näherten, wurde uns auch eines klar: Durch diese unbequemen Schächte wäre es sinnlos unseren vermissten Leute, sowie die anderen Gefangenen zu evakuieren.

    Unerwartet für die hinter mich dahinrobbende Leutnant Schneider, stoppte ich unerwartet so dass sie unsanft von meinem Körper gebremst wurde.
    “He! Ist irgendetwas?”, fragte sie daher wispernd.
    Mit einer Geste signalisierte ich ruhig zu sein, da ich gerade eben ein leises Säuseln von Stimmen vernommen hatte. Langsam krochen wir kurz darauf weiter und daraus wurde ein Murmeln, was sich nach einigen weiteren Metern für alle dann in deutlich vernehmbare Sätze wandelte.
    Wir waren also am Ziel, denn vor uns befand sich ein verschweißtes Gitter.
    “Nun mach’ es nicht weiter so spannend Wolfrino! Krallen raus und weg damit! Ich will hier nicht als einzige wieder raus… Also mach schon endlich, sonst drehe ich gleich hier drin durch!”, fauchte Jessica leise dicht hinter mir.

    Wie von der Bundeswehrsoldatin tat ich das, was am nahesten lag und schnitt mit meinen Krallen die Sperre weg.
    Auf der anderen Seite hatten die Gefangenen mitbekommen das allen Anschein nach Hilfe für sie unterwegs war, weswegen sie sich zu uns begaben und so den aufpassenden Zylonen somit die Sicht auf den Schacht gekonnt versperrten.
    Unter ihnen war auch Tessa de Vaux, die mir nachdem sie mich erkannt hatte erleichtert um den Hals gefallen war sobald ich den Schacht verlassen hatte.

    Allen im Raum war schnell bewusst dass eine Flucht nur erfolgreich sein würde, wenn wir uns nach kurzer Beratung beeilen würden. Weshalb sich daher First Lieutenant Jin und Private Kieras sofort erkundigten, ob es einen ihnen noch unbekannten Weg in oder aus dem Kubus rausgebe.
    Sie trafen dabei auf Major Sara Slight, die sich vor einiger Zeit erst mit Lieutenant Tessa de Vaux unterhalten hatte, die ihnen dabei behilflich war.
    “…genau dort drüben sind meine Piloten und die Marines hier hineingeraten. Leider ist das massiver Stahl. Eine Sprengung kommt wegen der vielen Gefangenen daher nicht in Frage. Hier drinnen gibt es keinerlei Schalter oder andere Steuerungselemente, woraus zu schließen ist, dass das Tor nur von außerhalb oder per Fernbedienung bedient werden kann. Und wenn ihr in eurer mitgeführten Ausrüstung keinen Plasmaschneider im Gepäck habt, dann wird unserer Ausbruch aus dieser Lage sehr kompliziert werden - Ladies”, berichtete die Koloniale Offizierin, die dann die beiden wütend anblickte, weil diese trotz der misslichen Lage siegessicher vor sich hingrinsten.
    “He! Das ist nicht witzig Leute!”, mahnte Major Slight dann schließlich streng.

    Von einem oben unter den Dach gelegenen Kontrollraum aus hatten die Zylonen, dank der vielen Überwachungsmonitore, wovon noch einige nicht zerstört worden waren die Lage im großen Gefangenenraum einigermaßen gut im Blick. Auch ein großes Panoramafenster nutzte ihnen dabei ein wenig. Die Zylonen hatten beobachten können wie sich die Menschen als gesamte Einheit in Bewegung gesetzt hatte. Dieser ungewöhnliche Anblick gefiel den verschiedenen anwesenden Modellen überhaupt nicht, daher beratschlagten und debattierten sie hitzig ob sie nicht besser gewaltsam einschreiten sollten um die Angelegenheit endgültig zu bereinigen.

    “… könnten unser bewährtes Betäubungsgas einsetzen.”
    “Ja. Und wir Zylonen halten hier drin solange die Luft an oder was, Vier?”, bezweifelte eine Sechs den gemachten Vorschlag.
    “Wie wäre es, wenn wir von allen Zugangspunkten Zenturios da reinschicken und sie alle Gefangenen töten lassen?”, fragte ein Fünfer in die Runde.
    “Ein guter Vorschlag”, ergänzte ein weiterer Fünfer, “wir haben auf anderen Farmen und weiteren Einrichtungen genug Menschen in unserer Gewalt mit denen wir experimentieren können.”

    Derweil schaute eine Drei fasziniert auf einen der Monitore, und rief: “Ein Großteil der Menschen steht an der großen Schleuse, die nach draußen führt, während andere Verteidigungspositionen einnehmen…”
    Die eine Sechs trat hinzu, und fragte: “Was in Gottes Namen haben die vor? Wollen die etwa das Stahltor sprengen?”
    “Das würde uns die Schmutzarbeit abnehmen”, brummte ein Zweier gelassen.
    Auch eine Acht trat hinzu um die Szene ebenfalls zu beobachten.

    Unten konnten wir nur spüren und erahnen wie wir aufmerksam bespitzelt wurden.
    Dies sprach auch eine verschleppte Zivilistin panisch mit den Worten: “Und was ist, wenn auf der anderen unzählige Zenturios auf uns warten?” - aus.
    “So alles was wir an Waffen dabei hatten ist verteilt, darunter auch die Sprengsätze. Das heißt, du kannst loslegen, Jonathan!”, vermeldete Jessica davon unberührt, die neben mir Stellung bezogen hatte, deren letzter Satz eher wie eine eindeutige Aufforderung klang.
    Mit bösen Blick trat ich näher an das stählerne Tor, und brummte dabei: “Ist nur zu hoffen dass der Stahl nicht zu dick ist.” Noch einmal tief ein- und ausatmen, dann schlug ich meine Krallen in das Tor. Mit aller Kraft zog ich diese durch das Metall. Zuerst ein kleines Loch.
    “Sieht doch gut aus…”, stellte Private Sandra Kieras zufrieden fest, “…und jetzt ein wenig größer, bitte.”
    Unsere anderen Mitgefangenen, die unsere Gruppe noch nicht lange kannten und dies nun sahen, rieben sich verwundert hin und wieder die Augen, während meine Krallen aus Adamantium den harten Spezialstahl wie Butter zerschnitten.

    Es blieb leider nicht aus, dass dies auch für einige Augenblicke auch die Zylonen mit ansehen konnten. Diese waren ebenso erstaunt und sahen einander verwundert an.
    “Was macht der denn da?”, fragte mit einem Schlucken eine Sechs ein wenig ratlos.
    “Für mich sah es so aus, als ob diese Klingen aus seiner geballten Faust gekommen sind”, bemerkte die eine Drei vollkommen perplex.
    “Ist doch vollkommen egal! Wir müssen sofort etwas unternehmen!”, entschied ein Fünfer.

    Unten wuchs ebenfalls etwas Ungeduld, und First Lieutenant Jin fragte deswegen über Funk nach: “Und? Wie sieht es aus?”
    “Moment. Bin gleich fertig. Sind noch ein paar Meter”, schnaufte ich vor Anstrengung.

    Nur noch ein kurzer Abschnitt am oberen Rand war noch übrig. Mit einem Sprung gegen die große Platte trennte ich den letzten Rest ab, und der Ausschnitt, der circa 1,8 Meter mal 3 Meter maß, fiel mit einem lauten Krachen nach außen.

    “So das war’s! Los alle raus! Wolfrino, ab auf die Füße, denn Sie gehen voran! Los Leute raus aus dieser Blechdose hier!”, befahl Major Slight energisch mit lauter Stimme.
    Diesen Befehl kamen alle, bis auf diejenigen nach, die für die Deckung der Flucht aus dem Kubus verantwortlich waren.

    Doch auch die Zylonen hatten sich dazu entschlossen zu reagieren, weswegen sie von oben her das Feuer auf die fliehenden Gefangenen eröffneten. Aber mussten sie sich auf Grund des Sperrfeuers in eine sichere Deckung schnell wieder zurückziehen.
    Die Besatzer der Kolonien versuchten aber auch über Luken und Schleusen einzudringen, wobei sie aber die zuvor von den Militärs gelegten Sprengfallen auslösten. Fast zur gleichen Zeit wurden diese ausgelöst, worauf sich deswegen zum ersten Male echte Panik unter den noch verbliebenen Menschen zeigte.

    Der Tunnel war zum Glück nicht allzu lang, nur etwa um die 30 Meter, der uns zu einem weiteren Tor führte. Um keine Zeit zu verlieren, schlug ich vehement mit meinen Krallen wieder zuerst ein kleines Loch in das Außentor hinein, steckte kurz den Kopf raus um die Lage zu überprüfen, ehe ich das Loch erweiterte.

    Nur wenige Meter von uns entfernt enttarnten sich weitere Jumper. Die Thetis musste also über Aerilon Stellung bezogen haben um die angelaufene Evakuierung zu unterstützen. Dies war auch bitter nötig, denn es war ein heftiger Kampf entbrannt. Direkt über uns tobte ein heftiger Luftkampf zwischen Kolonialen Vipergeschwadern und den Jägern der Zylonen.

    “Los! Hierher! Los!” - Rufe ertönten von den bereitstehenden Jumpern und Raptor her, die die befreiten Gefangenen in Sicherheit bringen sollten.

    Überall wurde gekämpft, draußen auf dem Boden und in der Luft, sowie im Kubus selbst. Viele Zenturios hatten es geschafft in den Raum einzudringen, wo noch Minuten zuvor viele Menschen eingepfercht waren.
    Unter den letzten, die sich noch an dem Schott befanden, waren unter anderem auch First Lieutenant Jin und Leutnant Schneider, die immer noch mit ein paar weiteren kolonialen Soldaten die Flucht der anderen deckte.

    “Jetzt reicht es mir aber!”, schimpfte die chinesische Soldatin, die in ihre Einsatzweste griff, um ein kleines Päckchen daraus hervorzuholen, welches sie nach dem Einstellen des Timers von nur wenigen Sekunden in Richtung der Zylonen warf. Dabei schrie Jiao: “Schöne Grüße aus der Volksrepublik China ihr verfluchten barbarischen Maschinen!”
    Jessica hatte nur mit bangem Blick zugeschaut, während sie auf die Zenturios schoss, weswegen ihre chinesische Kameradin sie am linken Arm packen und wegzerren musste.
    Keine Sekunde zu früh, bevor ein wahres Inferno entfesselt wurde. Während die beiden Frauen und noch einige weitere Marines davon stolperten, konnten sie die entstandene Hitze der Explosion spüren, die ihre heißen Finger nach ihnen ausstreckte, bevor sie von der Druckwelle umgefegt wurden.


    2 Stunden später
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Mit tadelnden Worten wandte sich Miss Shen einmal mehr an First Lieutenant Jin: “Ihnen ist hoffentlich klar, dass dies nicht ohne Folgen für Sie bleiben wird. First Lieutenant Jin, sie haben Verbündete bestohlen, deswegen stehen sie auch die nächsten drei Tage unter Arrest! Leutnant Schneider, legen sie First Lieutenant Jin ihre Handschellen an und führen sie dann die unter Arreststehende in die Brig!”
    “Verstanden, Miss Shen. Tut mir leid, Jiao”, seufzte Jessica, während sie den Befehl ausführte.
    “Ist schon gut”, nickte die chinesische Soldatin.

    Als die beiden Soldatinnen weg waren, wandte sich Commander Aberdeen an Doktor Rosenthal: “Ihr spezieller Computerprogramm hat uns sehr gut gegen die Zylonen geholfen. Danke.”
    “Ich habe gern geholfen, und darauf vertraut dass diese Roboter kein Hebräisch können.”
    “Und unsere Bilanz”, brummte der XO, “wir konnten zwar vom dritten Team gerade mal fünf Leute bergen, und nur einen weiteren tot, auch konnten wir die meisten anderen Verschleppten und Gefangenen aus diesen Kubus der Zylonen retten… Aber wir haben auch so einige Viper und Raptor, sowie einige aus unserer Crew verloren. Doch diese gemachten Aufnahmen von Leutnant Jessica Schneider sind sehr interessant…”
    “Die sind nicht nur interessant, Colonel. Das bedeutet leider, dass die Toaster unter anderem genauso aussehen wie wir Menschen. Und diese gemachten Aufnahmen von Leutnant Schneider könnten uns dabei helfen feindliche Akteure zu enttarnen.”


    Helios Beta System
    Armada der Zylonen
    Flaggschiff

    Die schlimme Nachricht des militärischen Rückschlags für die Zylonen, die sich auf Aerilon ereignet hatte, verbreitete sich unter deren ganzen Volk.

    So dauerte es nicht lange das auch Sharon Satterfield davon Kenntnis bekam, weswegen sie sagte: “Meine Freunde leben also noch!”
    “Schon wieder: Falsch, meine liebe Acht! Denn Du bist eine Maschine, genauso wie ich auch eine bin”, korrigierte Cavil zum wiederholten Male erneut.
    “Und soll ich Dir sagen warum?… Nein. Ich tue es aber trotzdem! Also lausche meinen Worten. Weil Maschinen keine Freunde haben, sondern als Kollektiv existieren. Und wenn ich das Wissen, was in Dir vorhanden ist, richtig verstehe: Machen Sie überall dasselbe, nämlich eine Unmenge von Fehlern. Sie experimentieren zum Beispiel an anderen Menschen herum, und was dabei dann herauskommen wissen wir ja. Darum merke Dir noch eine weitere Sache: Menschen sind der große Fehler im Universum, sobald sie glauben sehr fortschrittliche Technologien kontrollieren zu können, und wir Zylonen, die perfekten Maschinen in Gottes Universum sind dazu da diese Fehler zu beseitigen”, belehrte der Einser die Acht aufs Neue.

    Als er dann damit fertig war, entließ er Sharon zu ihrem Quartier, und dachte dann im Stillen während er sich erneut die Überwachungsaufzeichnungen ansah: ´Unmöglich eigentlich das dieser Kerl noch am Leben ist, bei den ganzen Kugeln, die er sich eingefangen hat. Also muss doch was an dieser Mutantengeschichte, die diese Sharon uns erzählt, dran sein. Aber da die anderen es ebenfalls sind, wurden wir auf Aerilon ausgetrickst - schöner Mist!´

    Auf den Weg zurück auf ihr Quartier, bekroch Captain Satterfield ein ungutes Gefühl, denn sie mochte die Menschen sehr, besonders die mit denen sie so viele gemeinsame Jahre verbracht hatte.
    ´Ich muss hier irgendwie wieder weg, und muss sie warnen´, dachte Sharon, die ahnte dass die Zerstörung der Kolonien von Kobol nur der Anfang sein würde - und sie wäre schuld daran.

  18. Danke sagten:


  19. #55
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    Laut meinem Kalender ist es heute wieder soweit, doch erst einmal: Danke, allen stillen und treuen Lesern und an die Button-Drücker: Ehre_Sei_den_Ori, Joschi & skydiver

    Heute gibt es den Start eines weiteren Zwei-Teilers und aus meiner Sicht und Gefühl her der Beginn von den schwächsten beiden Kapiteln in dieser Staffel.
    Wünsche dennoch viel Spaß beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.13 Unter Feuer - Kampf ums Überleben, Teil 1


    Andromeda-Galaxie
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Kaum hatte First Lieutenant Jiao Jin die Zelle in der Brig betreten und Leutnant Jessica Schneider ihr die Handschellen wieder abgenommen, traf auch schon Colonel Long Chou ebenfalls dort ein. Der sehr hoch dekorierte chinesische Offizier war voller Zorn wegen der Tat, die die junge begabte Offizierin begangen hatte und wollte dass sie dafür so schnell wie nur möglich bestraft wurde.
    Der Mann hielt deswegen ein vorbereitetes Dokument in der linken Hand, welches er wortlos seiner Untergebenen übergab. Sofort begann Jiao dieses zu lesen und musste feststellen dass es sich bei diesem Papier um eine harte Anklageschrift handelte.
    “Unterzeichnen Sie mir hier unten die Kenntnisnahme, First Lieutenant!”
    Gefasst kam Jiao der Aufforderung nach.

    Als ihr vorgesetzter Offizier die Brig verlassen hatte, sackte die inhaftierte Soldatin dann schließlich doch noch auf der Pritsche zusammen.

    “Was ist los? Sag doch was!”, sagte ihre deutsche Kameradin, die vor ihr stand.
    “Ich bin des Hochverrats angeklagt, Leutnant. Darauf steht in der Volksrepublik China die Todesstrafe. Sie müssen mir helfen, und auch die anderen Teammitglieder. Gehen Sie bitte so schnell es geht zu Miss Shen, sonst werde ich in einer Stunde nur eine kurze Anhörung bekommen, bevor ich anschließend erschossen werde”, murmelte Jiao, die am ganzen Körper erzitterte.

    “Ach, du…”, schluckte Jessica, die sofort aus der Zelle rannte um ihrer Kameradin zu helfen.


    Flüchtlingsflotte der Battlestar Mercury
    Battlestar Mercury

    Die von Admiral Steven Baker geführte Flotte befand sich schon bereits seit einigen Tagen jenseits der Waffenstillstandslinie. Denn nach der Meinung des hoch dekorierten Kolonialen Offiziers hielten sich die meisten Zylonen allen Anschein noch immer im Cyrannus Star System auf. Es befanden sich noch 11 zivile Schiffe, die er und seine Battlestar Group angetroffen hatten, nachdem man alle Schäden an der eigenen Flotte so gut es möglich war ausgebessert hatte.

    Für den Moment hatte sich Steven Baker in sein Quartier zurückgezogen, womit sein XO Colonel Hopkins die Wache innehatte, um an der weiteren Taktik für den angelaufenen Guerilla-Krieg gegen die Feinde zu arbeiten. Und da ihm die nörgelnden Zivilisten schon bereits nach wenigen Tagen damit auf die Nerven in der Form gegangen waren, indem jene nach einer zivilen Regierung verlangten, hatte er kurzerhand das Kriegsrecht verhängt.

    “Wie konnte ich mir nur diese Nervensägen von Zivilisten ans Bein binden?”, brummte der Admiral verdrossen, der danach schließlich die Berichte über den aktuellen Zustand der zivilen Schiffe einforderte. Denn er hatte nämlich vor die Flotte zu verkleinern, um die Flotte besser schützen zu können. Aber auch der Zustand seines eignen Kampfsternes, sowie noch der von beiden der Valkyrie-Klasse, der Ajax und der Iuno, bereitete ihm immer wieder aufs Neue Kopfzerbrechen. Steven Baker wusste, er würde auch da schon sehr bald eine Entscheidung treffen müssen. Doch er war erleichtert dass zumindest die Titania und die Lyxis immer noch in einen guten Zustand waren.


    Cyrannus Star System
    Helios Gamma System
    Orbit von Thanatos
    Battlestar Nyx

    Alle Befehlshaber, der nur noch 3 Kampfsterne, von zuvor noch 5 Kampfsternen, sowie auch der noch verbliebenen 7 zivilen Schiffe hatten sich in der Offiziersmesse der Nyx zu einer verabredeten Lagebesprechung getroffen.
    Die Lage war alles andere als gut, da man erst vor 9 Stunden einen Kampfstern der Berzerk-Klasse, die Demeter verloren, hatte. Schuld daran war ein zylonischer Agent, der sich unter ihnen befunden und eine Bombe, die nicht entschärft werden konnte, aktiviert und zur Explosion gebracht hatte. Nur durch Zufall war man auf diese gestoßen, womit man noch etwas Zeit hatte die Demeter noch größtenteils zu evakuieren, sowie wichtige Ausrüstung und Vorräte umzuverteilen bevor dies geschah.

    “…ich fasse es noch einmal zusammen, da für mich der Fall klar auf der Hand liegt: Entweder wir suchen in den Kolonien weiter nach weiteren Überlebenden und riskieren dabei von den Zylonen ordentlich Prügel zu beziehen, oder wir suchen uns eine neue Heimat solange wir es noch können”, sagte Commander Jill Heridan offen heraus, die die Trojan einen der drei Kampfsterne der Valkyrie-Klasse kommandierte.
    Auch die ehemalige Befehlshaberin der Demeter, Commander Lauren Perry stimmte mit den Worten: “Klingt sehr plausibel und auch vernünftig. Denn was hält uns noch hier? Denn hier gibt es nur noch eines: Atomar verseuchte Welten, die einst unsere Heimat waren, und wofür es sich nicht zu kämpfen lohnt. “ - zu.
    Daraufhin gab Commander Valerie Lipari ihren Widerstand auf, die bis zuletzt darauf bestanden hatte nach weiteren Flüchtlingsflotten zu suchen.
    Jetzt sahen alle zu Commander Samuel O’Hara hinüber, dessen Entscheidung dieselbe, wie die von Commander Jill Heridan war, nämlich nach einer neuen Bleibe zu suchen. Auch die zivilen Schiffskapitäne waren dafür, die Kolonien hinter sich zu lassen.
    “Damit wäre es endgültig geklärt. Wir gehen vor wie wir es zu Beginn besprochen haben, nämlich zuerst alle Schiffe noch einmal zu überprüfen bevor unser Volk abermals zu den Sternen aufbricht, um eine neue bewohnbare Heimatwelt zu suchen und mit den Segen der Götter auch zu finden. Aber Commander Lipari hat auch Recht, denn wir brauchen Hilfe und mit etwas Glück treffen wir vielleicht doch noch ein paar Freunde da draußen…”
    “Das hoffen wir alle!”, murmelte Valerie Lipari daher leise.
    Kurz darauf stimmten auch alle anderen am Tisch ein, und riefen dann laut gemeinsam: “Das hoffen wir alle!” - um sich zu motivieren.


    Milchstraße
    Wraithflotte
    Flaggschiff

    Wie seit Anbeginn ihrer Reise in die Galaxie mit den neuen reichen Weidegründen, hielt sich die oberste Königin ausschließlich an Bord ihres Schiffes auf.
    Vor wenigen Stunden erst hatte sie ein Verhör im wahrsten Sinne des Wortes genussvoll ausgekostet. Danach hatte sie schließlich mit den großen in ihr erweckten Erwartungen in ihren dunklen Herzen angeordnet, dass sich die gesamte Flotte unverzüglich um ihr Hive versammeln sollte.
    “Meine Königin. Die gesamte Flotte ist jetzt vollzählig und erwartet Euren Befehl.”
    “Sehr gut, Commander. Gebt nun jetzt die Zielkoordinaten an alle anderen Schiffe weiter, damit wir in den Hyperraum springen können!”
    “Wie Ihr befiehlt.”

    Erde
    Los Angeles

    Zu seiner großen Überraschung bekam MacGyver Besuch von Professor Charles Xavier.
    Mit großem Respekt hatte Angus seit dem Bekanntwerden der Existenz von Mutanten stets von jenen gesprochen. Was aber auch in der Natur des aufgeschlossenen Mannes handelte, der lange Zeit freier Mitarbeiter der Phoenix Foundation gewesen war.
    “Sie sind ein intelligenter Mann, Mister MacGyver. Laut ihrer Akte haben Sie studiert.”
    “Das ist wahr Professor Xavier. Wollen Sie einen Kaffee?”
    “Sehr gerne.”
    “Was gibt es denn? Wollen Sie mich für den Campus in Westchester arrangieren?”
    “Nein. Es geht um diese ID-Karte, die First Lieutenant Jin entwendet hatte.”
    “Also… na ja, ist schon enttäuschend… aber vermutlich hat die junge Frau es vielleicht nur wegen der ganzen Aufregung vergessen…”
    “Keineswegs. Sie war neugierig und hat diese Karte behalten. Aber ich kann Sie und die Phoenix Foundation beruhigen, Mister MacGyver - es wurden bis auf die eine Karte, die ersetzt wurde, keine weiteren Kopieversuche getätigt.”
    “Ist beruhigend. Die Hauptsache ist, dass es dieser jungen Frau nicht auf die Füße fällt”, seufzte Mac, der genauso wie Charles wusste, dass solche Aktionen in manchen Ländern hart bestraft werden.


    Andromeda-Galaxie
    Helios Delta System
    Umlaufbahn des Planeten Styx

    Die kleine Battlestar Group von drei Kampfsternen, die von Admiral Alexander Korfu war gerade erst von wenigen Minuten in das System gesprungen, in der Hoffnung so nahe an den unbedeutenden Planeten auf keine Zylonen zu treffen. Aber weit gefehlt, denn ihre Feinde hatten sich auf die Fahnen geschrieben die Menschheit zu vernichten.

    Battlestar Hyperion - CIC

    Auf den DRADIS-Monitoren war es nicht nur für Admiral Korfu zu übersehen, dass sie rein zufällig gerade noch rechtzeitig eingetroffen waren. Man hatte drei Signale auf dem Monitor.
    “Ein einzelnes Basisschiff dieser verfluchten Zylonen, das einen Botanischen Kreuzer und ein Thyliumraffinerieschiff verfolgt”, bemerkte der XO.
    “Sehr interessant. Wenn wir diese beiden Schiffe retten könnten… Dann werden wir mal die Kavallerie geben. Die Hälfte der Vipergeschwader sofort starten!”, erklärte der Admiral schon bereits überlegend.

    Etwa eine halbe Stunde später, nachdem es gelungen war das Basisschiff der Zylonen zu zerstören, hatte man schon bereits Gewissheit, was die Probleme dieser beiden Schiffe waren: Die FTL-Antriebe waren bei beiden Schiffen defekt. Doch könnte man den des Botanischen Kreuzers in einigen Minuten reparieren. Anders sah es leider beim Raffinerieschiff aus, dessen FTL ausgewechselt werden müsste.
    Diese negative Meldung ließ den Admiral daher für einen kurzen Moment wütend fluchen.

    Einer seiner erfahrenden Schiffs-Ingenieure meldete dann aber beruhigend: “Admiral. Sir. Die Koios verfügt als ein Kampfstern der Berzerk-Klasse über eine Anlegevorrichtung, die das Andocken eines Raffinerieschiffes ermöglicht.”
    “Was? Damit rücken Sie erst jetzt raus? Dann aber ab, ran die Arbeit, sonst lasse ich Sie erschießen!”, polterte Admiral Korfu empört.
    “Admiral. Wir müssen uns beeilen damit wir hier so schnell wie es uns nur möglich ist von hier wegkommen”, meinte der XO der Hyperion, der wachsam das DRADIS im Auge behielt, während er nebenbei die eigenen Vipergeschwader koordinierte.
    “Sie haben Recht, Colonel. Mir müssen jederzeit damit rechnen das weitere Zylonen hier aufkreuzen… Die Leonis soll das Raffinerieschiff decken!”


    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Mittlerweile in ihrer Paradeuniform gekleidet, stand First Lieutenant Jin vor Colonel Chou, der damit begann ihr einige kurze Fragen zu stellen.
    Da Jiao immer ehrlich war, konnte sie nicht anders und alle Fragen wahrheitsgemäß mit ja oder nein zu beantworten.

    Gerade eben als der ranghöchste militärische Offizier der Andromeda-Expedition das Urteil noch richtig offiziell bekanntgeben wollte, stürmte deren Leiterin in Begleitung von vielen anderen Teilnehmern in den Raum.

    Beide debattierten sofort heftig miteinander.
    “So ist nun einmal unser Gesetz, Xiaoyi. Somit ist First Lieutenant Jin Jiao nach allen hier aufgeführten Beweisen schuldig. Ich habe das Recht und auch die Pflicht das Urteil zu sprechen und das ist nun einmal in diesen Fall der Tod durch Erschießen!”
    “Ich bin hier Diejenige, die das Sagen hat! Ich habe die Verantwortung - und nicht Sie, Genosse Colonel! First Lieutenant Jin wird eine Anhörung mit einer Verhandlung, sowie mit allen verfügbaren Zeugen und deren Aussagen bekommen, wobei ich das Urteil sprechen werde!”, widersprach Miss Shen, die den Mann dadurch erinnerte wer eigentlich das Kommando über die Expedition innehatte.
    “Und dafür habe ich schon etwas vorbereitet Dieses Tribunal wird nur einige Tage dauern, da kann ich Sie beruhigen Colonel Chou - aber es muss auch noch Raum für eine echte Chance geben für eine Angeklagte geben. Haben Sie also daher keine Angst First Lieutenant Jin, ich werde als Vorsitzende alles neutral betrachten”, fügte sie kurz darauf hinzu.


    Milchstraße
    Mars
    Stargate Command Base

    Mit so weit ausgreifenden und schnellen Schritten wie es ihm nur möglich war, rannte der Teamleiter von SG-32 von der Rampe des Sternentores zu einer der Treppen.

    “Ich muss einen der kommandierenden Generals dieser Basis sprechen! Sofort! Sergeant!”, rief der österreichische Major bevor er die oberste Stufe erklommen hatte und in den Raum mit der Kommandozentrale gestürmt war.
    “Bitte! Es muss schnell gehen. Es geht um Leben und Tod! Die Wraith…”, hustete der Mann, der vollkommen außer Atem war.
    “Dann hier entlang, Major!”, forderte Harriman dazu auf, ihm zu folgen.

    Durch die ganze aufgekommene Hektik in der Ebene unter ihnen, schauten sich daher alle anwesenden fünf Generäle der Stargate Command Base an, die sich zu ihrer einmal in der Woche stattfindenden Besprechung zusammengefunden hatten.

    Als der Major aus Österreich dann von Wraith berichtete, die allen Hinweisen nach durch die Tiefraumüberwachung ihre gesamte Flotte in Richtung des Standortes der Gamma-Basis in Bewegung gesetzt hatten, wurde allen anderen Anwesenden sehr mulmig.


  20. #56
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    Danke, an alle stillen und treuen Lesern sowie die, den den Button gedrückt haben: Ehre_Sei_den_Ori, Joschi, SaturnV & skydiver

    Heute kommt der Abschluss des aktuellen Zwei-Teilers. Viel Spaß beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.14 Unter Feuer - Kampf ums Überleben, Teil 2

    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Planet Ragnar
    Battlestar Heracles

    Erst nachdem die über zwei Dutzend ausgesandten Aufklärungsraptor es bestätigt hatten, dass es rund um den großen Gasgiganten keinerlei Zylonenaktivitäten gab, hatte Admiral Diana McBride ihre Flotte dorthin befohlen.

    Aber über einige Fundstücke war sie dann doch sehr verwundert, die ihr einige Piloten der Raptor präsentierten. Doch als sie sich einige aus dem All gefischte Wrackteile genauer ansah, war sie nicht mehr überrascht.
    “Commander Adama ist also mit der Galactica an der Anlegestation Ragnar vor Anker gegangen, hat aufmunitioniert… und die doofen Zylonen haben dann wohl aus Frust dann die Station gesprengt, weil ihnen der alte Mann in ihre Blechärsche getreten hat”, fasste Admiral McBride kurz zusammen, nachdem ihr alle Aufklärer ihre Berichte vorgelegt hatten.
    “So. Und jetzt wird weiter nach der verfluchten Argo gesucht! Die muss so schnell wie möglich vernichtet werden!”, erklärte Diana entschlossen zum Ende des Briefings.


    Milchstraße
    Mars
    Stargate Command Base - Konferenzsaal

    Da alles sehr schnell gehen musste, konnten einige der vielen wichtigen Personen nur über eine Videoschaltung an der Besprechung teilnehmen. Dies betraf unter anderem General O’Neill, den UN-Generalsekretär, den neu gewählten EU-Ratspräsidenten, sowie noch die Staatsoberhäupter der anderen 12 wichtigsten Nationen der Erde.

    “…auf diesen Planeten gibt es außer unseren eigenen Leuten über 2 Millionen Menschen. Alle sind dort in großer Gefahr. Aber wie sollen wir die alle vor den Wraith beschützen? Unser Stützpunkt dort ist nicht groß genug um Bewohner der Stadt, die sich in der Nachbarschaft befindet Unterschlupf zu gewähren”, sagte der österreichische Major zum Ende seines Berichts.

    Es war nach wie vor sehr still. Wertvolle Minuten verstrichen ungenutzt. Alle grübelten fieberhaft nach einer Lösung, da alle wussten aus den Berichten und Angriffen der Wraith auf die Erde was für ein harter Schlag den Bewohnern von P72-A-401, wo sich der Gamma-Standort befand, in wenigen Stunden bevorstand.

    Es war schließlich General Jack O’Neill, der das Schweigen beendete und mit einer klaren Anordnung reagierte: “Major! Unsere dort stationierte Flotte soll so viele Leute an Bord nehmen wie möglich, und sich dann sofort aus dem Orbit von P72-A401 zurückziehen! Am besten die springen in den Hyperraum! Äh, und alle anderen sollen sich in die Bunker, die dort vorhanden sind in Sicherheit bringen! Unser Stützpunkt auf diesen Planeten soll ebenfalls Personen aufnehmen und evakuiert dafür auch einige dieser Menschen durch das Stargate an einen sicheren Ort, somit bleibt der Durchgang offen und es entsteht noch mehr Platz! Und jetzt los!”

    Da keiner etwas zu erwidern oder einen besseren Vorschlag hatte, nickten die anderen nur zustimmend, worauf der Österreicher sofort aufsprang um wieder zu seiner Einheit zurückzukehren.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Mit langsamen Schritten ging First Lieutenant Jin in ihrer Zelle fast ohne jede Pause auf und ab. Ab und wann blieb die junge Frau stehen, um sich zu dem Mann umzudrehen, der zu ihrer Verteidigung bestellt worden war um Fragen zu beantworten und die Taktik für den in wenigen Stunden beginnenden Prozess zu besprechen.
    Das Leonard Kilmister nicht zu ihrem Team gehörte, störte sie nicht - denn dieser war der einzige Anwalt, der auf Militärrecht sein Fachgebiet hatte.

    Schließlich war es dann soweit und vier Soldaten betraten die Brig, welche die beiden zum bereitgestellten Raum eskortieren sollten.
    Jiao rückte noch einmal ihre Kleidung zurecht, und korrigierte kurz ihre Frisur vor dem kleinen Spiegel, denn sie wollte anständig aussehen. Als sie fertig war wurden ihr einmal mehr wie so oft in den letzten Stunden Handschellen angelegt, bevor sie die Zelle in Begleitung verließ.


    Milchstraße
    Hyperraum
    Wraith-Flotte - Flaggschiff

    Die oberste Königin der Wraith schaute aus einem Fenster ihres Quartiers hinaus und sah in das Blau des Hyperraums. Sie konnte es kaum noch erwarten, denn in nur wenigen Stunden würden sich die vielen noch leeren Kammern, sowie Zellen mit neuen Menschen füllen. Erwartungsvoll fauchte die weibliche Wraith immer wieder.

    P72-A401

    Sofort und ohne Umwege war der Major nach seiner Ankunft zu dem Kommandeur des Stützpunktes geeilt, der umgehend die von O’Neill erteilten Befehle umsetzte.

    Seitdem war bereits eine gute Stunde vergangen, und durch das aktivierte Sternentor wurden nach wie vor unzählige Zivilisten der Umgebung auf einen anderen Planeten evakuiert.

    Dann wurde wie schon lange befürchtet der Annäherungsalarm ausgelöst, denn die Flotte der Wraith hatte den Hyperraum verlassen. In einer noch offenen Gefechtsformation kamen sie dem Orbit des Planeten immer näher.
    Als die Angreifer dann aber die eine BC-306 und die drei BC-304er bemerkten, gingen sie zum Angriff auf die Erdschiffe über.

    Doch die kleine Flotte zog sich in den Hyperraum zurück, als sie in die Waffenreichweite der Wraith gekommen waren. Nur kurz waren die Angreifer davon irritiert. Denn die bereits gestarteten Darts und Kreuzer steuerten dann wie große Insektenschwärme auf den Planeten zu, da sie nun keinen Widerstand mehr zu befürchten hatten.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Der Gerichtssaal entpuppte sich als die eigentliche Offiziersmesse, der bis auf den letzten Platz wegen des großen Interesses gefüllt war, wobei sogar noch viele standen.

    Erst als Kilmister und seine Mandantin ihre Plätze erreicht hatten, wurden Jin wieder die Handschellen abgenommen. Alle erhoben sich als das Tribunal bestehend aus Miss Xiaoyi Shen, Major Ivan Karpov, Major Steve Morris, Captain Jiang Mai und Captain Rebecca Pearson hereinkam.
    Es war bedrückend still als die Anklageschrift von Miss Shen verlesen wurde. Kurz darauf hatte Colonel Chou das Wort, der abermals die Höchststrafe für die begangene Tat von First Lieutenant Jin verlangte, worauf Kilmister hingegen für einen Freispruch plädierte.
    Danach wurde es allen, die einen Sitzplatz hatten, gestattet sich wieder zu setzen.

    Es folgte die Beweislage, die Colonel Chou aufführte um seine Forderung der Todesstrafe für First Lieutenant Jin zu bekräftigen und zu belegen. Diese waren natürlich erdrückend, da ja alle aufgerufenen Zeugen unter Eid wahrheitsgemäß zu antworteten hatten.
    Dabei versuchten aber alle, die an den entscheidenden Missionen an denen auch die Angeklagte beteiligt war, diese zu entlasten.

    Schließlich wurde auch noch Jiao selbst als Zeugin befragt.
    Danach legte Miss Shen eine Pause fest, weil die Verhandlung schon seit knapp vier Stunden lief.


    Helios Alpha System
    Persephone
    Battlestar Centauria - CIC

    Anfangs noch mit großer Nervosität hatte Admiral Thasos den Überlichtsprung zu dem äußeren Zwergplaneten angeordnet. Die Absicht des Kommandoführenden Offiziers der Centauria war es möglichst stets in Bewegung zu bleiben, um den Zylonen die Suche nach seiner Flotte zu erschweren. Auch trennten oder teilten sie sich kurz für einige Sprünge auf.
    Aber das Schlimmste passierte bei einer routinemäßigen Aufklärungsmission, wo die Battlestar Caprica vollkommen unerwartet schwer von einem anderen Kampfstern attackiert wurde. Durch jenen Angriff war die Mannschaft der Caprica sehr stark dezimiert worden, da es dabei zu einem Hüllenbruch und damit zu einer großen Dekompression an Bord gekommen war.
    Anhand der gemachten Beobachtungen von einigen der Raptor- und Viperpiloten von der Caprica stellte sich heraus dass die Argo für die Attacke verantwortlich gewesen ist.

    “Sir. Gute Nachrichten von den Technikern: Das Leck und die Risse von der Battlestar Caprica sind abgedichtet worden. Auch wurden andere Schäden erfolgreich behoben.”
    “Danke, Lieutenant. Wie steht es um Commander Williams?”
    “Kann ich nicht genau sagen, Admiral. Der Arzt hat ihn ins Koma versetzt, und wollte noch keine wirkliche Prognose zu diesem Zeitpunkt abgeben…”
    “Hm. Damit kann ich nicht leben… Ich muss daher eine Entscheidung treffen. Hm… ich werde deswegen Commander Sara York das Kommando über die Caprica geben, sowie einen Großteil der Besatzung ihres bisherigen Kommandos von der Tauron dorthin versetzen!”, entschied Thasos deswegen, weil er sich bereits schon vorsichtshalber etwas überlegt hatte.
    “Ich besorge Ihnen die notwendigen Dokumente.”
    “Sehr gut, Lieutenant. Und das Kommando über die Tauron erhält Major Paulus Livorno! Bringen Sie ihn bitte zu mir ins CIC!”, fügte der Admiral dann mit nachdenklicher Miene hinzu.


    Milchstraße
    P72-A401

    Dadurch das noch vor kurzem eine Flotte der Erde sich Orbit des Planeten aufgehalten hatte, gingen die Wraith zunächst noch eine Zeitlang vorsichtig bei ihren Angriff vor, um in keinen Hinterhalt zu geraten. Als sie aber merkten dass der Planet und die dortigen Menschen ohne großen Schutz waren, begannen sie mit dem Ausdünnen der dortigen Bevölkerung.

    Unter den Menschen, die es nicht geschafft hatten sich in Sicherheit zu bringen, und trotz der Warnungen der Verbündeten von der Erde, durch die Tricks der Wraith auf die offene Straße hinaus liefen, wurden schnell von den lauernden Darts aufgesammelt.

    Viele wurden durch die Schatten getäuscht, welche die Wraith produzieren konnten, was einer großen Anzahl von Personen vorgaukelte, dass die gefährlichen Angreifer überall zu sein schienen. Deswegen schrien viele entsetzt vor Panik auf, was an Boden befindliche Drohnen darauf aufmerksam machte, dass sich in vielen Häusern nach wie vor ihre Beute aufhielt.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Die Verhandlung wurde so fortgesetzt wie sie auch vor etwa 5 Stunden begonnen hatte.
    Es wurden weitere Zeugen in den Zeugenstand bestellt und sowohl von Miss Shen, Colonel Chou und Kilmister ausführlich befragt.

    “… als nächstes bitte ich Mister Jonathan Martin in den Zeugenstand”, hörte ich Kilmister, dann schließlich sagen.
    Daraufhin seufzte ich kurz auf, erhob mich und trat mit langsamen Schritten nach vorne, wo mir dann der Eid von Miss Shen abgenommen wurde. Erst dann setzte ich mich auf den bereitstehenden Stuhl.
    Wie auch alle anderen auch, wurden mir unzählige Fragen, sowohl von Miss Shen, Colonel Chou und Kilmister gestellt.

    Wie auch bei den anderen Zeugen sah Jiao auch mich mit voller Konzentration an.

    “Möchten Sie noch etwas sagen, Mister Martin?”
    “Das will ich sehr gerne und etwas hinzufügen, Colonel Chou. Ich erinnere mich auch dass Sie ebenfalls einmal vor Ort auf der Geheimbasis in Tibet waren…”
    “Das steht hier nicht zu Verhandlung!”, unterbrach der Chinese abwinkend.
    “Aha. Sie müssten auch angeklagt werden, wegen Freiheitsberaubung… ach, was sage ich, natürlich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Denn immerhin sind sie ja auch Mitwisser bei dem was über drei Dutzend Menschen angetan wurde.”
    “Bitte, zurück zum Thema der Verhandlung, Mister Martin!”, ermahnte Miss Shen mich eindringlich, die aber auch wusste - es lag mehr als nur Wahrheit in diesen Worten.

    Derweil unterhielten sich Jin und Kilmister einige Male im Flüsterton, und der Anwalt machte sich immer wieder wichtige Notizen, während seine Mandantin ab wann nickte oder etwas verneinte.

    “Gut. Letztendlich sind wir da nur unentdeckt geblieben, weil wir diese ID-Karte hatten. Sonst hätten wir uns, in diesen Kubus, schneller als uns lieb gewesen wäre mit einer ganzen Armee von Zylonen herumschlagen müssen.”
    “Sie sind als Zeuge entlassen und dürfen zu ihren Platz zurückkehren. Es sei denn es hat noch irgendjemand Fragen an diesen Zeugen…”, erklärte Miss Shen.

    Darauf wurde Sergeant Carl Grogan in den Zeugenstand gerufen, der aussagte dass die Zylonen auch einige Male auf den Dach gewesen waren. Daraufhin machte sich Leonard Kilmister wieder einige Vermerke. Der Militäranwalt arbeitete bereits an seinem Plädoyer.

    Als sich kurz nach der Befragung des letzten Zeugen die Vorsitzende des Militärtribunals erhoben hatte, standen wir uns ebenfalls von unseren Stühlen auf.

    “Wir, die 5 Mitglieder des Tribunals werden uns jetzt zurückziehen und über das Urteil dieser Verhandlung beraten. Sowohl die Klägerseite und der Verteidiger dürfen sich zu einer abschließenden Beratung für ihre Plädoyers zurückziehen. Das Urteil für dieses Verfahren wird in etwa 18 Stunden verkündet”, erklärte Miss Shen, die dann alle darum bat den Raum zu räumen.


    Milchstraße
    P72-A401

    Nach etwa 12 langen quälenden Stunden, in denen auch die Wraith versuchten in die gesicherten Schutzbunker und den Gamma-Stützpunkt einzudringen, wurden die Angriffe seltener.

    Im Stützpunkt der Erde, wurde schließlich gemeldet: “Sir. Die Flotte der Wraith ist von unseren Monitoren verschwunden.”
    “Na endlich. Ich will sofort einen Bericht! Und Sie, Sergeant wählen sofort die Stargate Command Base an! Wir brauchen unbedingt mehr Personal und schnellere Unterstützung in solchen Gefahrenlagen!”, schimpfte der Kommandeur etwas gestresst.

    Es dauerte nicht lange als er eine erste Bilanz in den Händen hielt. Daraus war zu entnehmen, dass es den Wraith leider gelungen war in einige Schutzbunker einzudringen.
    Nach einer ersten Schätzung lag die vorläufige Zahl der vermissten Personen bei etwa 53.000, die sich vermutlich in den Fängen der Wraith befanden.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Battlestar Iuno - CIC

    “DRADIS-Kontakt!”, rief der Taktikoffizier warnend, worauf Commander Amanda Carter der Kommunikationsoffizierin ein Zeichen gab sofort eine abhörsichere Funkverbindung zu dem Neuankömmling herzustellen.
    “Sir. Die übermittelten Codes und Kennungen stimmen mit unseren Datensätzen überein, es ist die Hephaistos.”
    “Aha. Zumindest mal keine verfluchten Zylonen”, seufzte die Befehlshaberin der Iuno, die aber auch sofort instinktiv spürte dass es unweigerlich zu Schwierigkeiten mit Commander Arthur Tigris geben würde. Um genau diesen Unannehmlichkeiten und entgehen, musste sie eine Entscheidung treffen.

    Nicht einmal eine Minute war verstrichen als sie befahl: “FTL aufladen, und auf mein Befehl zu den Notfallkoordinaten springen!”
    “Amanda?”, fragte ihr XO zunächst erst ein wenig irritiert.
    “Kann ich sofort erklären. Commander Tigris ist zu waghalsig, verrückt… er riskiert zu viel. Deshalb würde es mich nicht wundern, wenn seine gesamte Crew schon deswegen massiv auf ein Minimum reduziert worden ist.”
    “Jetzt erinnere ich mich auch wieder an dieses Manöver und an diesen Idioten, der beinahe seine ganze Mannschaft geopfert hat, nur um einen vollkommen unbedeutenden Stützpunkt zu bestürmen. Sorry, Sir.”
    “Der FTL ist bereit, Commander”, meldete jemand aus dem Hintergrund.
    “Ist schon gut. Bin da ganz bei Ihnen. Gut, dann Sprung!”

    Battlestar Hephaistos - CIC

    “He! Was ist denn jetzt passiert? Die Iuno ist weg! Sie ist ohne Rückmeldung einfach ohne uns gesprungen.”
    “Ach! Das sehe ich selber, was Sie nicht sagen! Verfluchter Mist!”, schimpfte Commander Tigris ungehalten.


    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt
    Battlestar Thetis

    Ungefähr eine Stunde vor der Urteilsverkündigung machten sich First Lieutenant Jin und Mister Kilmister gemeinsam auf den Weg. Die ganze Zeit über strahlte sie Zuversicht, sowohl auch Stärke aus, denn Jiao wollte niemanden keinerlei Schwäche zeigen.

    Der Raum füllte sich immer mehr. Dieses Mal schienen sogar noch mehr Personen anwesend zu sein als bisher.
    Als letzte betraten die Mitglieder des Tribunals: Miss Xiaoyi Shen, Major Ivan Karpov, Major Steve Morris, Captain Jiang Mai und Captain Rebecca Pearson den Raum.

    Zuerst hatte Miss Shen der Verteidigung das Plädoyer halten lassen, worin Kilmister darauf hinwies, das wegen dieser Tat niemand zu schaden gekommen ist, sondern viele Leben gerettet werden und ein militärischer Stützpunkt des Feindes zerstört werden konnte. Am Schluss bat er noch einmal darum seine Mandantin höchstens für einen Monat zu inhaftieren.

    Nach einigen Minuten erhielt Colonel Chou die Gelegenheit für sein Plädoyer, der die Strafe verlangte wie sie dafür im Militärgesetz vorgeschrieben war. Er dankte zum Ende seiner Ansprache allen Zeugen und dem Verteidiger der Angeklagten für ihre jeweiligen Argumente.

    “Da wir nun die Plädoyers gehört haben, werden wir fünf Mitglieder des Tribunals uns noch einmal zu einer kurzen Beratung zurückziehen, bevor wir dann das Urteil verkünden werden”, erklärte Miss Shen, die sich dann mit allen anderen erhob.

    Diese kurze Beratung dauerte lange. Wer eine Uhr bei sich hatte, vergewisserte sich mit Erstaunen immer wieder aufs Neue.

    “Wie lange dauert es denn noch?”, murmelte Jill Ludien fragend in Richtung von Jennifer Hailey, die nur mit den Schultern zuckte.

    Schließlich kehrte das Tribunal nach rund zwei Stunden intensiver Beratungszeit in die den Raum zurück.
    “Bitte bleiben Sie alle stehen!”, forderte Xiaoyi Shen, die so schnell wie möglich das Ergebnis verkünden wollte. Die Vorsitzende des Tribunals sah kurz zu Long Chou, und dann zu Jiao Jin und Leonard Kilmister hinüber.

    Dann endlich nach einer kurzen aber präzisen Begründung wurde das Urteil verkündet: “…und darum First Lieutenant Jin befindet sie dieses Tribunal mit 4 zu 1 Stimmen für nicht schuldig! Sie werden sich aber, für die nächsten folgenden sieben Wochen, sobald der ihnen zugeteilte Dienst beendet ist in ihrer Zelle melden!”

    Daraufhin sah die Vorsitzende des Tribunals vor allem zu dem Ankläger hinüber, der nur für einen kurzen Augenblick sein Gesicht verzog. Daher fragte Miss Shen: “Wollen Sie das Urteil anfechten?”
    “Nein!”, entgegnete Colonel Chou sofort, verlangte dann aber dass diese Tat und auch das Ergebnis der Verhandlung in der Personalakte der Soldatin vermerkt werden sollte.

    1 Stunde später
    Brig - Jin´ Zelle

    “Besuch für Sie!”, erklärte der wachhabende Corporal von den Kolonialen Marines, als wir, die schon oft mit ihr im Einsatz gewesen sind, in der Brig aufgetaucht waren.
    Jiao ließ es sich nicht nehmen uns alle nacheinander kurz zu umarmen. Jeder spürte dabei die pure Erleichterung von First Lieutenant Jin.


  21. #57
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    Heute geht es mit einem Zwei-Teiler weiter, welcher den Abschluss der in die zweite Staffel eingegliederte Unter Feuer - Reihe einläutet. Viel Lesevergnügen!

    Odyssee
    Folge 2.15 Unter Feuer - Das Ende der Argo, Teil 1

    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Battlestar Heracles - CIC

    Erneut hatte die, von Admiral McBride geführte, kleine Flotte ihren Standort gewechselt. Derzeit hielten sie sich schon seit einigen Stunden genau im Zentrum des Cyrannus Systems auf. Schon wieder schaute Diana McBride mit wachsamen Augen hinauf zum DRADIS-Monitor.

    “Unsere Raptor müssten in wenigen Minuten wieder auftauchen”, brummte Colonel Lot Hebridan ihr XO, der einen prüfenden Blick auf die Uhr getätigt hatte, während er nervös mit den Fingern auf die gläserne Platte des Taktiktisches tippte.

    Doch wie nicht anders zu erwarten gewesen wäre, dauerte es sprichwörtlich bis zur letzten Sekunde.
    “DRADIS-Kontakt, Admiral!… Unsere Raptor sind endlich wieder hier”, meldete der Taktikoffizier erleichtert.
    Der XO allerdings ordnete leicht bissig an: “Die sollen sofort ihre Hintern an Bord schaffen! Die haben doch tatsächlich die von Ihnen gesetzte Frist ausgeschöpft, Admiral…”


    Pegasus-Galaxie
    Atlantis - Konferenzraum

    Kaum war John Sheppard von seiner Mission nach Proculis zurückgekehrt, da hatte Richard Woolsey sofort eine Besprechung auf die Tagesordnung gesetzt.

    Aber was der Colonel dann zu berichteten hatte, sorgte selbstverständlich nicht nur beim Leiter der Atlantis-Expedition für ein großes Unbehagen.

    “Und an dieser Aussage bestehen demnach also keinerlei Zweifel, Sheppard?”
    “Das war eine sehr schwierige Frage, die ich Chaya gestellt hatte, Mister Woolsey. Denn so etwas hatte es ja schließlich bislang noch nicht gegeben, doch sie meinte dass es nicht gänzlich auszuschließen sei…”
    “Was? Heißt das etwa, wenn diese Adria genug Kraft und Energie durch Leute erhält, die sie anbeten und verehren geht das alles wieder von vorne los?”, japste Rodney McKay, der sich beinahe an dem Energieriegel verschluckt hatte, welchen er gerade vertilgte, wobei er mit angstvollen Blick in die Richtung seines Teamkameraden schaute.

    Das fand Ronon Dex ein wenig erheiternd, weswegen er dem Kanadier trocken aufzeigte: “An deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen machen, denn wenn du weiter so beim Essen reagierst, erstickst du lange bevor es geschehen wird…”
    “Hahaha”, machte Doktor McKay wegen dieser Anspielung etwas beleidigt.

    “Was ist mit den Antikern, würden sie nicht dann doch eingreifen, um uns vor dieser neuen Gefahr zu schützen? Oder uns zumindest eine Waffe dazu zeigen?”, fragte Teyla Emmagan hoffnungsvoll an die Adresse von John Sheppard.
    Doch jener schüttelte nur den Kopf, und seufzte: “Die werden wohl kaum einen Finger rühren. Außer es gibt genug von den Antikern, die dazu bereit einzuschreiten und Adria in ihre Schranken zu verweisen… Wir können also nur eines tun: Abwarten und hoffen!”


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Battlestar Heracles - Taktikraum

    Alle wichtigen Militärs der Kolonialen Flotte, die zu ihrer Battlestar Group gehörten hatten sich in diesen speziellen Raum eingefunden. Auf dem einen großen Tisch, der sich in der Mitte des Raumes befand, hatte man die taktische Karte des Cyrannus Systems mit den vier Sternensystemen der Welten der Kolonien von Kobol ausgebreitet.
    Alle bisherigen Erfahrungen in Bezug auf die Argo und die Zylonen wurden abermals zusammengetragen und ausgewertet.

    “Diese Art und Weise der Aufklärung, die dem Zweck dient die Argo, die sich offensichtlich unter der Kontrolle der Zylonen befindet, aufzuspüren - hat keinen Erfolg. Daher werden wir unsere Vorgehensweise und Taktik ändern, sprich alles was wir auf der Akademie gelernt hatten über Bord werfen und was völlig Anderes machen. Das bedeutet wir müssen den Bastard anlocken indem eins unserer Schiffe zum Koordinaten X springt…”, fasste Admiral McBride zusammen und leitete zum Ende schon eine mögliche Lösung ein.
    Diesen Ansatz vollendete Commander Euphrat mit den Worten: “…wo sich schließlich mit etwas Glück dann auch die Argo zeigen wird, die einen weiteren Gegner überraschen will.”
    “Sie haben es erfasst Balthazar. Ganz genau so stelle ich es mir vor”, nickte Diana mit einem zuckersüßen Lächeln.
    “Puh”, machte Commander Jaden Burns.
    Worauf Commander Barbara Tiber feststellte: “Wir sollten diesen Schlachtplan so gut wie nur möglich durchgehen, damit das Unternehmen auch gelingt…”


    Milchstraße
    Erde
    Deutschland - Hamburg

    Wie so häufig war in den Vormittagsstunden an einem Samstag selten etwas los. Und dadurch dass die Polizeiobermeisterin Jeanne Nicole Schneider unter anderem mit ihren besten Freundin und Kollegin derzeit zum Innendienst eingeteilt war, hatte sie sich zu ihrer Mittagspause in den ruhigen Aufenthaltsraum zurückgezogen.

    Aber als ihr Blick auf eine der Tageszeitungen fiel, bekam sie einen heftigen Schreck und zuckte deswegen ziemlich stark zusammen. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, nahm sie die Zeitung auf um sich die Titelseite mit dem entsprechenden Artikel einmal näher anzusehen. Darin ging es um einen erschossenen Obdachlosen, der vor einigen Tagen aufgefunden worden war. Genau in derselben Gegend wo auch sie selbst vor einer guten Woche von einem unbekannten Täter betäubt, aber allen Anschein und Anzeichen nach nicht angetastet worden war. Schließlich fiel ihr Blick auf die abgebildete Fotographie des toten Mannes, weswegen sie leise fassungslos murmelte: “Der sieht ja wirklich fast genauso wie der Typ in meinem Traum vor einigen Tagen aus, den ich aus irgendeinem Grund erschossen habe…”
    Von ihren quälenden Gefühlen überwältigt musste sie sich erst einmal setzen, und begann noch einmal über diesen einen Traum nachzudenken.

    Genau zu diesem Zeitpunkt betrat auch die Polizeiobermeisterin Jasmin Nadine Ataya den Aufenthaltsraum, um sich ihren mitgebrachten Gemüseauflauf in der Mikrowelle aufzuwärmen. Als sie sich kurz zu ihrer Kollegin und besten Freundin umwandte, merkte sie sofort deren nachdenkliches Gesicht.
    Sie kannten sich schon seit ihrer jüngsten Kindheit, weswegen sie schon eher wie zwei Schwestern waren.

    Als Jeanne merkte, dass nur sie es war und keiner sich sonst noch in der Nähe aufhielt, begann sie Jasmin von ihren Traum zu erzählen, und am Ende deutete sie auf den Zeitungsartikel mit dem Bild.
    “…ist bestimmt nur ein blöder Zufall. Ich würde mir da keine Sorgen machen… Vielleicht war der Mann ja in der Nähe kurz bevor Du getroffen wurdest…”, erklärte Jasmin entspannt und beruhigte ihre Kollegin deswegen.


    Andromeda-Galaxie
    Helios Alpha System
    Erebos Asteroid Belt
    Battlestar Heracles - CIC

    Um nicht zu riskieren einen der beiden Kampfsterne der Valkyrie- oder gar den einzigen der Berzerk-Klasse wohlmöglich in einem Gefecht gegen die Argo zu verlieren, hatte sich Diana McBride sehr schnell dazu entschieden mit ihren eigenen Kommando den nötigen Lockvogel zu spielen.

    Die Kommandantin konnte die Anspannung um sich herum im Gefechtsstand regelrecht spüren. Aber nicht nur im Combat Information Center war diese Atmosphäre vorhanden, sondern auch zum Beispiel in den Hangars und den Landedecks, wo sich alle Piloten und die meisten Mechaniker eingefunden hatten.
    Alle befanden sich somit einsatzbereit auf ihren Posten.

    Es gab aber noch ein wichtiges Kriterium, nämlich die Verwendung des Funkverkehrs war nur mit neuen ausgedachten Code-Wörtern gestattet, da man nicht genau einschätzen konnte in wie weit die Argo die Kommunikation abhören konnte, sobald sie eingetroffen war. Deshalb hatte man bis auf Weiters absolute Funkstille vereinbart und einen klaren Zeitplan besprochen, den es galt bis auf die Sekunde genau einzuhalten.

    Dies galt insbesondere für die zwei vorausgeschickten Raptor, die wie erhofft nicht auf dem DRADIS zu sehen waren und eine der wichtigsten Aufgaben bei der Ausführung des Schlachtplanes gegen die Argo hatten.

    Kolonialer Raptor BHM-121

    Schon kurz nach der gemeinsamen Ankunft im Asteroidengürtel im Helios Alpha System, hatte sich die kleine Besatzung an Bord nach einen guten Standort umgesehen. Diesen fanden die drei Besatzungsmitglieder dann in Form eines Kraters in einem kleinen Asteroiden, welcher in etwa die Größe eines einfachen Einfamilienhauses besaß. Genau darin verschwand der Raptor und landete dort. Schon beim Runtergehen schalteten die Pilotin und auch der Co-Pilot die ersten Systeme ab, oder fuhren welche auf ein Minimum herunter um so wenig Energie wie nur irgendwie möglich auszusenden.

    Um die Stille an Bord zu brechen, eröffnete der ECO eine kleine Unterhaltung: “Ich frage mich, weshalb wir nicht einfach mit genug Personal die Argo kapern, und wieder unter Kontrolle bringen?”
    Der Co-Pilot schüttelte daraufhin nur wortlos den Kopf, während die Raptorpilotin in die Richtung des ECO zu schimpfen begann: “Oh, ihr Götter! Das ist jetzt nicht wirklich Dein Ernst, oder? Sag mal, hast Du etwa die Berichte von Lieutenant Kolchis und den anderen Überlebenden der Argo nicht gelesen? Nein. Dann helfe ich mal: Dieses Schlachtschiff ist ein zu einem verfluchten Geisterschiff geworden! Dafür haben die verfluchten Toaster mit ihrem Virus ja bestimmt vorgesorgt, du bist vielleicht ein Idiot! Und bestimmt wurden genug böse Überraschungen hinterlassen, die uns mit leider nur mit allzu hoher Wahrscheinlichkeit sofort töten würden… oder ganz langsam und qualvoll…!”

    Kolonialer Raptor BHM-027

    Aber auch im anderen Raptor, der zwischen zwei Felsen auf einen anderen Asteroiden gelandet war, unterhielt man sich über die seit ungefähr eine Stunde laufende Mission.
    “…so wir sind seit einer knappen Stunde hier - und warten”, seufzte der Raptorpilot, der sich beinahe den Hals verrenkt hatte, als er sich zu schnell in eine andere Richtung umgewandt hatte. Denn er hatte geglaubt etwas im Augenwinkel gesehen zu haben, was aber von seiner Co-Pilotin gemeldet worden wäre.
    Diese stöhnte: “Das geht ja noch. Doof für uns selber und die anderen im zweiten Raptor, dass dieser Einsatz ganz schnell zu einem Himmelfahrtskommando werden könnte, wenn wir nur einen einzigen Fehler machen…”
    “…, falls wir einen machen sollten. Werden wir aber die nicht Leute”, mischte sich ein andere Kameradin ein, die als ECO fungierte.
    “Wenn Du das sagst… also wir machen keine Fehler! Dennoch sind wir wohl aber alle sechs sehr blöd oder doch zu stark besoffen gewesen als wir uns hierfür, für diesen Einsatz hier, freiwillig gemeldet hatten”, seufzte die Co-Pilotin direkt im Anschluss.

    Battlestar Heracles - CIC

    Obwohl man genau auf diesen Moment gelauert hatte, geschah es dennoch vollkommen unerwartet, denn als das DRADIS das ersehnte Auftauchen der Argo anzeigte, zuckten nicht gerade wenige zusammen.

    “Verfluchter Bastard!”, fluchte Admiral Diana McBride wütend.
    Worauf direkt im Anschluss ihr XO, Colonel Lot Hebridan hinzufügte: “Ihr Götter! Das hätte auch verdammt schiefgehen können, denn der Dreckskerl wäre beinahe in uns reingesprungen! War das knapp… Wo bleiben denn nur unsere beiden Raptor?”

    Die beiden richteten aufmerksam ihre Blicke auf die große DRADIS-Konsole, wo sie erkennen konnten wie sich die Argo in der Zwischenzeit ein wenig von ihnen entfernte.

    “Egal was die beiden Crews an Bord der Raptor mit den Raketen tun… Hauptsache ist, dass sie verdammt gut zielen”, seufzte die Kommandantin des Kampfsterns als der Schusswechsel mit der Argo begann.

    Battlestar Argo

    Der hochintelligente und -entwickelte Computervirus der Zylonen war extrem lernfähig, der es schon nach wenigen Stunden gelernt, nachdem er die Bordsysteme des Kolonialen Schlachtschiffes infiziert hatte, diese auch zu kontrollieren. Doch er lernte auch schnell aus Fehlern, die er in zurückliegenden Gefechten begangen hatte. Deswegen hatte er sofort nach seiner Ankunft registriert, mit was für einen Gegner er es nun zu tun hatte.

    Schon bereits nach wenigen Sekunden nach der Ankunft im Asteroidengürtel hatte der Virus damit begonnen die entsprechenden Kommando-Codes an die Bordsysteme, wie Antrieb, Manövrierdüsen und Bordwaffen zu schicken.

    Deswegen begann sich die Argo auch sofort leicht zu drehen und eine Kurve weg von der Heracles zu ziehen. Und während sie dieses Manöver durchführte, feuerten die stets feuerbereiten Geschütze gezielte Salven ab.

    Kolonialer Raptor BHM-121

    Diese Begegnung und die darauffolgenden Bewegungen wurden sehr genau von der Raptor-Crew beobachtet, bis…

    “So. Sehr schön. Endlich zeigt er uns sehr schön seinen Hintern…”, murmelte die Raptorpilotin zufrieden, während sie schnell die Systeme hochfuhr, aber die Steuerung der Waffen ihrem Co-Piloten und dem ECO überließ, damit sie sich besser aufs Fliegen konzentrieren konnte.

    “Unsere Raketen sind unterwegs und auf Kurs”, verkündete der ECO, nachdem sie ihre zwölf Geschosse auf die FTL- und Sublichttriebwerke der Argo abgefeuert worden waren.

    Kurz bevor diese Raketen dort zielgenau einschlugen, sahen die drei wie auch jene des zweiten Raptor abgeschossen wurden.

    “Ätsch! Wir waren schneller Leute!”, amüsierte sich der Co-Pilot darüber, ehe schon einige Sekunden später auch die Raketen vom Kolonialen Raptor BHM-027 in die Antriebsektion einschlugen.


  22. #58
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    So heute findet mit dem folgenden Kapitel die Unter Feuer - Reihe ihren Abschluss , und das obwohl der dann darauffolgende Drei-Teiler eigentlich auch noch inhaltlich gut dazu gehören könnte.
    Doch nun aber viel Vergnügen beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.16 Unter Feuer - Das Ende der Argo, Teil 2


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Alpha System
    Erebos Asteroid Belt
    Battlestar Argo

    Wegen der kurzen Distanz, aus der die beiden Kolonialen Raptor aus der Deckung heraus aufgetaucht waren, konnte das vom Zylonenvirus kontrollierte Schlachtschiff nicht aktiv gegen diese Bedrohung reagieren. Das Beste wäre natürlich im Normalfall gewesen sich mit einem Überlichtsprung erst einmal strategisch zurückzuziehen. Doch waren die FTL’ durch den überfallartigen Angriff und dem Beschuss nicht mehr betriebsfähig gewesen.

    Die Raketentreffer hatten die Argo mehrmals in heftigen Stößen erzittern lassen. Mit dieser neuen Situation konfrontiert, reagierte der Computervirus der Zylonen auf eine gefährliche Art und Weise, denn trotz des Beschusses war die Argo nach wie vor, wenn auch ein wenig eingeschränkt, manövrierfähig.

    Sie begann deswegen so gut es ging gegen die Bewegungen der Heracles zu steuern, während sie nebenbei versuchte sich mit kreisenden Bewegungen diesem Gegner zu nähern. Seit dem Beginn dieses Manövers hatte sie damit begonnen ununterbrochen eine Salve nach der anderen in Richtung der Heracles abzufeuern. Aber auch in die anderen Richtungen wurden mehrfach vereinzelte Salven abgegeben, weil der Zylonenvirus weitere versteckte Gegner, wie Viper und Raptor im Asteroidenfeld vermutete.

    Battlestar Heracles - CIC

    “Verdammter Mist! Schon wieder melden unsre Geschwaderführer, sowie versprengte Viper dass sie nicht näher heran, geschweige denn unter diesen Bedingungen landen können”, meldete der Taktikoffizier verdrießlich.
    “Der Nahkampfbereich der Argo wurde offenbar modifiziert”, seufzte der XO mit akut besorgter Miene daraufhin. Dadurch das der Admiral anderweitig beschäftigt war, ordnete Colonel Hebridan deswegen nach kurzer Überlegung umgehend an: “Na gut. Alle unsere Geschwader sollen ihre Angriffsversuche stoppen, genauso wie die Landungen, und stattdessen auf eine sichere Entfernung gehen!”

    Schließlich meldete sich Diana McBride leise vor sich hinmurmelnd zu Wort: “Clever gemacht von den Zylonen, die sich einen unsrer Schlachtschiffe der Valkyrie-Klasse auswählen, die auf die Fläche umgerechnet über die beste Bewaffnung verfügen…”
    Doch während die Kommandantin sprach, hatte sich ihr Gesicht immer mehr verfinstert.

    “Noch so ein mieser Schachzug!”
    “Also sehen Sie auch diese Bewegung, Sir?”
    “Oh ja. Ich beobachte das schon seit einigen Minuten, Colonel. Dieser Bastard schleicht sich immer näher an uns heran. Das gefällt mir ganz und gar nicht.”
    “Das ist kein Kampfstern mehr, sondern eine verfluchte programmierte Maschine, die uns mit in den Abgrund, in den sicheren Tod nehmen will, Admiral.”

    “Sieht leider ganz danach aus, mein Lieber. Verdammt noch mal, wo bleibt bloß unsere Unterstützung? Wo bleibt Commander Tiber nur?”
    Daraufhin antwortete der Taktikoffizier: “Laut unserem Zeitplan sind es bis dahin noch etwa 5 Minuten, Admiral.”
    “Danke, Lieutenant. Die Zeit bekommen wir noch gut über die Runden…”
    “…genau, und dann nehmen wir die Argo in die Zange”, stimmte der XO mit einem Nicken ergänzend zu.


    Helios Beta System
    Heramond Iris

    Wie in der Besprechung bei der Ausarbeitung des Schlachtplanes verabredet, löste sich die Battlestar Tauron aus dem kleinen Flottenverband heraus. Es dauerte nicht lange, nur wenige Minuten später, ehe der Koloniale Kampfstern in einem hellen Überlichtblitz, mit der Aufgabe die Heracles zu unterstützen, verschwand.


    Helios Alpha System
    Erebos Asteroid Belt

    Es geschah in etwa genauso wie es die beteiligten Offiziere besprochen und geplant hatten. Denn durch das unerwartete Auftauchen der Tauron, schien es so als wäre die Argo, deren FTL’ zerstört waren beeinträchtigt zu sein, weil sie sich nach wie vor auf ihr primäres Ziel konzentrierte.
    Doch war man absolut nicht darauf vorbereitet gewesen, dass der Computervirus der Zylonen, welcher das koloniale Schlachtschiff infiziert hatte damit begann sein laufendes Manöver zu beschleunigen.

    Daraus resultierte ein weiteres riskantes Manöver. Dieses Mal kam es aber von den Menschen, welches Commander Barbara Tiber und ihre Mannschaft durchführten.
    Denn die Kommandantin ließ zunächst ihr Schiff mit erhöhtem Tempo in einer scharfen Kurve genau zwischen die Heracles und die Argo steuern.

    Als man an Bord des Flaggschiffes dies schließlich endlich nach einigen Minuten realisiert hatte, war es schon sehr eng geworden. Gerade noch rechtzeitig wurde angeordnet die eigenen nach wie vor feuernden Geschütze Sektion für Sektion abzuschalten.

    Aus der Ferne in der sicheren Deckung beobachten Lieutenant Kolchis sowie die anderen Viperpilotinnen und -piloten, als auch die Besatzungen der beiden Raptor die Schlacht, die vor ihnen stattfand.

    Battlestar Tauron - CIC

    “Commander! Wir haben es jetzt geschafft, und sind auch nah genug an der Heracles dran. Uns trennen nur noch zarte 12 Clicks voneinander”, verkündete der Taktikoffizier, der dabei beinahe schon zu Recht über das gelungene Manöver jubelte.
    Doch war es noch zu früh um sich über diesen vollzogenen Teil gegenseitig auf die Schultern zu klopfen und einander zu beglückwünschen, denn jetzt war es die Aufgabe von der Crew von Barbara Tiber die Argo zu beschäftigen.

    Alle an Bord der Tauron wussten, dass dies ein Risiko und die Argo durchaus ebenbürtig war. Deswegen schauten die Kommandantin des Kolonialen Schlachtschiffes und ihr XO gemeinsam sehr konzentriert auf die Monitore der DRADIS-Konsole, die sich über ihren Köpfen befand.

    Battlestar Heracles - CIC

    “Das ist hervorragend! Durch das riskante aber gelungene Manöver von Commander Tiber haben sich unsere Signale überlagert Diana”, stellte nicht nur Colonel Hebridan mit einem zufriedenen Grinsen fest.
    “So ist es. Dann wollen wir mal unseren Job und den Bastard erledigen! Anordnung an die Steuerung! Bringt uns auf Abstand!… Gut so. Und jetzt… Abtauchen! Abtauchen! Etwas schneller! Ja, genau so…”, hörte man fast nur noch die Stimme von Admiral McBride durch das Combat Information Center hallen.
    Nur hin und wieder gab auch ihr XO einige notwendige Anweisungen an die Crew der Heracles weiter.

    Battlestar Argo

    Der von den Zylonen eingeschleuste Computervirus, der den Kampfstern gekapert und übernommen hatte, registrierte schließlich dass er es immer noch mit zwei Gegnern zu tun hatte. Wobei sich einer von ihnen anscheinend zurückfallen ließ.
    In dieser neuen Situation begann das System ein Notsignal auszusenden, um damit Zylonenbasisschiffe zur Unterstützung im Kampf gegen den Feind zu rufen.

    ---

    So schnell wie es die Manövrierfähigkeit der Battlestar Heracles es zugelassen hatte, hatte sich den engen Formationsflug mit der Battlestar Tauron wieder beendet. Dabei war sie sehr schnell nach unten abgetaucht, nur um kurz darauf auch schon den Antrieb herunterzudrosseln. Nach nur wenigen Minuten hatte sie sich dann hinter die beiden Kampfsterne der Valkyrie-Klasse fallen gelassen, und sich dann sofort der Argo von Achtern zu nähern.

    ---

    Battlestar Heracles - CIC

    “Das Manöver ist jetzt abgeschlossen, Admiral”, bestätigte der XO.
    “Gut. Dann wollen wir dieser Angelegenheit mal ein Ende bereiten, damit nicht noch mehr von uns dadurch draufgehen”, seufzte die Kommandantin, die kurz darauf anordnete die Buggeschütze auf die Argo auszurichten und mehrmals abzufeuern.

    “DRADIS-Kontakt! Vier Basisschiffe der Zylonen sind gerade aufgetaucht! Sie greifen uns an!”, warnte der Taktikoffizier alarmiert.

    ---

    Jetzt griffen die sich immer noch in Deckung wartenden Vipergeschwader in die Schlacht ein, da die Basisschiffe ihrerseits ihre Jäger gestartet hatten.
    Die Raketen der Zylonen schossen zum überwiegenden Großteil auf die Heracles zu, da sie die Tauron mit ihrer Größe überwiegend abschirmte, während die Argo, nachdem sie mehrfach getroffen worden war, in einem hellen Feuerball unterging.

    ---

    Battlestar Heracles - CIC

    “Hoffentlich merken unsere Vipergeschwader von alleine das es eng werden könnte”, brummte Colonel Hebridan, der dem Funkverkehr aufmerksam zuhörte.
    “Wir starten einige weitere Geschwader um unsere Vögel, die schon draußen sind im Kampf gegen die Jäger der Zylonen zu unterstützen!”, ordnete Admiral McBride daher an, der es wie auch ihrem XO nicht behagte was um sie herum geschah.

    Ihre Sicherheit und ihr Trumpf waren zum einen gewesen, dass sich schon ein Viertel ihrer Viper draußen im Asteroidenfeld aufgehalten und die Zylonen somit praktisch von unerwarteter Seite angegriffen hatten, aber zum anderen auch die Tauron, welche sich aktiv an der heftigen Schlacht gegen den Feind beteiligte.

    “So das genügt! Holen wir unsere Jäger so schnell es geht wieder an Bord, und dann nichts wie weg von hier!”, entschied Diana McBride, die nichts mehr riskieren wollte, weil sich der eigentliche Kampf gegen die Argo durch das Auftauchen der vier Basisschiffe der Zylonen zu einer heftigen Schlacht entwickelt hatte, die schon fast eine Stunde andauerte.

    Es dauerte mehr als eine Viertelstunde ehe die Heracles und die Tauron alle Viper und Raptor wieder aufgenommen hatten.

    Battlestar Tauron - CIC

    “Lieutenant, benachrichtigen Sie die Heracles darüber dass wir uns zurückziehen wollen!”, ordnete Commander Barbara Tiber an, als ihr der Taktikoffizier gemeldet hatte, dass die Viper alle wieder an Bord wären.

    Nach nur wenigen Minuten erhielt der Kommunikationsoffizier die Bestätigung, sowie die Anordnung sich wieder zur eigenen Flotte zu begeben.

    Battlestar Heracles - CIC

    Mittlerweile hatten sich bereits auch schon einige der Viperpiloten in den Gefechtsstand zum Rapport begeben, zu denen auch die beiden Kolchisschwestern gehörten.

    Sie bekamen deshalb hautnah mit, wie der XO bestätigte: “Admiral. Alle Stationen sind gesichert! Wir sind somit bereit zum Sprung, sobald die Tauron…”
    “Sehr gut. Die Tauron ist weg. Dann nichts wie weg hier, es tauchen bestimmt noch bald weitere Basisschiffe auf… Also Rückzug! Lieutenant, bringen Sie uns zu unserer Flotte zurück!”, befahl die Befehlshaberin der Heracles erleichtert, die zufrieden die Augen schloss, während der Überlichtsprung durchgeführt wurde.

    Für ihre Flotte war es eine Genugtuung den Zylonen eine heftigen Denkzettel verpasst zu haben, wobei es ihnen gelungen war nicht nur alleine die Argo, sondern auch noch zwei Basisschiffe der Zylonen zu zerstören, und dabei die eigenen Verluste gering zu halten.


  23. #59
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Laut meinem Kalender ist es am heutigen Tage mal wieder an der Zeit eine neue Folge zu veröffentlichen, doch zunächst einmal ein großes Dankeschön, an alle stillen und treuen Lesern sowie die, den den Button gedrückt haben: Ehre_Sei_den_Ori, John´s Chaya & Joschi

    Wünsche viel Spaß beim Lesen der neuen Folge, wo es einen Zeitsprung zurück gibt

    Odyssee
    Folge 2.17 Vagabunden des Alls, Teil 1


    Tag des Falls der 12 Kolonien von Kobol
    Milchstraße
    Mars - SGCB < = > Erde - Homeworld Command

    Es war Doktor Carolyn Lam deutlich anzusehen wie nervös sie war. Denn obwohl sie diesen Befund mehr als ein Dutzend Mal hatte überprüfen lassen, konnte sie es immer noch nicht glauben, weil das Ergebnis einfach viel zu verblüffend war. Davon so stark überrumpelt recherchierte die Chefärztin zunächst ausgiebig, und erst dann entschied sie sich dazu die Resultate persönlich weiterzuleiten.

    Klare Vorteile für Carolyn Lam waren die gute Freundschaft ihres Vaters mit dem Mann, dem sie davon unterrichten musste, und von welchem bekannt war keine langen Vorträge zu mögen.

    Schließlich war die Verbindung aufgebaut und das Signal stabil genug.
    “Also, was gibt es denn so bewegendes zu berichten, Doktor Lam? Im Memo der Mail von Ihnen stand nur: Ergänzung zum medizinischen Bericht von Captain Sharon Satterfield”, begann Jack O’Neill entspannt.

    Doch als dann Carolyn von den Ergebnissen zu berichten begann, schaute Jack immer mehr überraschter drein.
    Am Ende als die Ärztin fertig war, hakte der General nach: “Wollen Sie mir etwa somit weismachen das Captain Sharon Satterfield synthetisch ist?”
    “Genauso ist es, Sir.”
    “Netter Seufzer in die Kamera…”, bemerkte Jack, der sich nachdenklich immer noch das Kinn massierte, bevor er dann nickte.
    “Na schön, Doktor Lam…”
    “Sie glauben mir?”
    “So ist es. Wir alle haben schon die verrücktesten Sachen erlebt…, darum kann man rein gar nichts mehr ausschließen… Schicken Sie mir den ganzen Bericht! Das ist eine Sache für das IOA und auch den NID.”
    “In Ordnung, General O’Neill. Ich habe bereits alles vorbereitet, die Unterlagen sollten mit der nächsten Sendung auf der Erde eintreffen.”


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Orbit von Troy - Battlestar Minas

    Es war schon mehr als nur eine gewisse Routine in der sich der Kampfstern der Valkyrie-Klasse befand. Der Commander und die Besatzung dieses Schlachtschiffes hatten den Auftrag von der Admiralität und der Regierung erhalten die Aktivitäten um Troy verstärkt zu kontrollieren, sowie den Schmuggel einzudämmen. Aber nicht nur das, denn man diente parallel dazu auch noch als Gefangenentransporter, der verurteilte Sträflinge zu den Minen Troy’ bringen sollte, die dadurch hofften bei guter Führung dort ihre Haftzeit reduzieren zu können.

    Die Crew im Combat Information Center wurde regelrecht aus der Alltagslethargie geholt, denn Alarm wurde ausgelöst. Das DRADIS hatte die Ankunft von drei Basisschiffen der Zylonen registriert, die sich im schnellen Tempo ihrer Position näherten.

    “So viel zum Thema Routine”, stöhnte der XO der Minas, der es nicht so wahrhaben wollte, was da ihnen drohte.
    “Sie sagen es Colonel”, brummte der Commander verächtlich leise fluchend.
    Kurz darauf bemerkte der Taktikoffizier: “Sir. Wir sind der einzige Kampfstern, der die Siedlung auf Troy im Kampf gegen die Toaster beistehen kann…”
    “Sind Sie irre Mister? Wir alleine gegen drei Basisschiffe der Zylonen, das wäre purer Selbstmord. Wir unterstützen die Evakuierung der Leute da unten, und dann nichts wie weg hier! Die gesamte Steuerbordlandebucht ist daher unverzüglich für die Ankunft der Evakuierungsraptor und -Shuttles vorbereiten! Startet alle Vögel die wir haben, auch die Raptor sobald sie für den Kampfeinsatz aufgerüstet worden sind!”
    “Was steht ihr noch so herum? Ihr alle habt den Commander gehört, also an die Arbeit!”, bellte der XO im barschen Ton, worauf so manche im CIC zusammenzuckten.


    Milchstraße
    Erde - Homeworld Command

    Sofort nachdem Jack O’Neill den Bericht von Carolyn Lam erhalten hatte, übergab er diese an Samantha Carter.

    “Nun ja”, begann Sam, “wer auch immer das getan hat, hat gute Arbeit geleistet. Denn all diese synthetischen Spuren würden nie auf dem ersten Blick auffallen. Aber zum Glück haben sich unsere Technik und Untersuchungsmethoden seit dem Stargate-Programm massiv gesteigert…”
    “Ah! Bitte die Kurzfassung!”
    “Keine Panik. Ich war schon beinahe fertig”, versicherte Carter.
    “Na dann - mach Schluss”, grinste O’Neill
    “…ja. Wir sind besser geworden. Damals haben Janet und ich es für normale genetische Abweichungen abgetan. Normale Mutationen, wie sie bei unseren Freunden vorkommen.”
    “Tja. Wie dem auch immer sei… schicken sie ein Teil der Proben zum NID! Die werden sich bestimmt darüber freuen. Ich will den Fall so schnell wie es nur geht geklärt haben.”


    1 Tag nach den Fall der 12 Kolonien von Kobol
    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Beta System
    Battlestar Minas

    Viele Male hintereinander war der Kampfstern gesprungen. Aber da der FTL-Antrieb im Gefecht mit den Zylonen nicht nur unbedeutend beschädigt worden war, reichte es nur noch für kleine ,,Hopser‘’, wie es der Commander der Minas bezeichnet hatte.
    Soeben befanden sich sein XO und er auf den Rückweg ins CIC, nachdem die beiden persönlich nach den Technikern und Mechanikern gesehen hatten, welche mit der Reparatur beschäftigt waren.

    Dabei unterhielten sich die beiden Männer über den Fortschritt dieser Arbeiten.
    “…hat man ja gehört, wie lange das dauert.”
    “Ja, Colonel. Und so lange sitzen wir auf dem Präsentierteller.”
    “Das Aggregat muss abkühlen, sonst können die das Modul nicht wechseln.”
    “Das ist ein verfluchter Mist! Wir müssen uns einen Ort suchen, wo wir einige Stunden nicht entdeckt werden und vor Anker gehen können”, sagte der Commander als beide das CIC wieder betreten hatten.
    Die diensthabende Kommunikationsoffizierin, die das Gespräch zum Teil mitgehört hatte, schlug etwas zögerlich: “Wie wäre es mit dem Heramond Euboca?” - vor.
    Nach nur einer kurzen Überlegung nahm der Commander der Minas den Vorschlag an.

    Heramond Euboca

    Die sechs Raptor losten den Kampfstern in einen der größeren Canyons von Euboca, der ideal für das Vorhaben war. Als die Minas dann langsam runter ging, knirschte und knarrte nicht nur das Felsgestein des Himmelskörpers.

    Battlestar Minas - CIC

    “Und. Wie sieht es da draußen aus?”
    “Sehr gut, Colonel. Besser hätte man nicht landen können, denn alle kritischen Sektionen liegen frei”, meldete sich eine Stimme aus dem Lautsprecher, die einen der Raptorpiloten gehörte.
    “Guter Job. Kommt zurück an Bord! Ihr startet wieder sobald der FTL repariert ist!”, erklärte der XO.
    Der Commander sah kurz auf die Uhr, und sagte: “Wenn wir nach dem Handbuch gehen, werden die ungefähr zwei Stunden brauchen. Hoffentlich kreuzen hier keine Toaster auf.”

    Lagerraum Alpha-1C

    Viele Flüchtlinge hatte man hier, wie auch in einigen anderen Lagerräumen untergebracht. Unter ihnen befanden sich auch einige Dutzende Sträflinge, die aber nur leichte Vergehen begangen hatten. Trotzdem hätte der Befehlshaber der Minas die Kriminellen am liebsten auf Troy zurückgelassen. Deswegen hatte er seinen Marines den Befehl gegeben gut aufzupassen.

    Brig-Sektion

    Alle verfügbaren 9 Zellen waren bis auf den letzten Platz belegt. Das bedeutete, dass in den meisten dieser Zellen maximal 6 Gefangene zusammen einsaßen. Eine Zelle davon war nur von einer einzelnen jungen Frau belegt, die zur Mannschaft des Kampfsterns gehörte und wegen wiederholten Ungehorsams zu einer Haftstrafe von einen Monat verdonnert worden war.


    3 Stunden später
    Heramond Euboca
    Battlestar Minas - CIC

    “Endlich sind wir fertig Commander. Es gab mit einigen Halterungen Probleme, aber der FTL ist wieder funktionstüchtig”, meldete einer der verantwortlichen Techniker über Funk.

    “Na dann. Schickt die Raptorcrews 1 bis 6 wieder los! Sie sollen uns ebenso sauber wieder hier herauslotsen!”, ordnete der Commander an, worauf der XO den Befehl an die Piloten der Raptor sofort weiterleitete.


    53 Minuten später
    Ragnarmond Sigurd
    Battlestar Minas - CIC

    Die Überlebenden an Bord des Kolonialen Schlachtschiffes hatten den einzigen Mond des Gasgiganten Ragnar mit einem einzigen Überlichtsprung erreicht. Dieser gewaltige Riese umkreiste die beiden Sonnensysteme Gamma und Delta.

    Nur wenige Minuten nach dem ausgeführten Sprung waren verstrichen, als sämtliche Luken, die zum Gefechtsstand des Kampfsternes führten, zeitgleich aufgerissen wurden.
    Hinein strömten schwerbewaffnete Crewmitglieder, aber auch Kriminelle, die sich befreit hatten. Angeführt wurden sie von der jungen Offizierin, die in der Zelle gesessen hatte.

    Das Gesicht des Commander wurde steinhart und sein Blick eiskalt, als er die Frau direkt ansah und ansprach: “Seid ihr allesamt wahnsinnig? Das ist Meuterei! Und Sie - Sie sind so was von dumm, Captain Joana Edwards! Diese Aktion hier, wird nicht nur Ihnen sondern auch allen anderen, die sich daran beteiligen das Genick brechen! Aber! Aber sie haben noch eine Chance… Die da lautet: Runter und weg mit den Waffen!”
    “Das hätten Sie wohl gerne - Sir. Vergessen Sie es also!”, fauchte die junge Frau, die sich schon bereits seit einigen Jahren übergangen fühlte, wenn es jedes Mal in den letzten fünf Jahren um Beförderungen ging.

    Mit einem bösen Blick richtete sie nach wie vor ihre Pistole auf den Commander der Minas, und drückte ohne ein weiteres Wort zu sagen ab. Sofort kurz nachdem sie ihn erschossen hatte, zielte sie auf den XO.
    “Und nun zu Ihnen: Sie haben mir die Position geklaut, die mir eigentlich zugestanden hätte und somit meine Karriere in der Kolonialen Flotte behindert hat! Sie verfluchter Schleimbolzen! Und da ich Ihnen noch nie getraut habe…”, stieß sie wütend hervor.
    “Nein! Nein! Oh bitte tun Sie…”, stammelte der Colonel flehend, als die junge Frau schon erneut ihre Waffe abfeuerte.

    Wegen der darauffolgenden vielen weiteren Schüsse und auch panischen Schreie im Combat Information Center, brach in einem Dominoeffekt an Bord des gesamten Schiffes Chaos und Panik aus. Es dauerte einige Stunden bis der brutale Führungswechsel der Minas vollendet war. Aber trotz des Tumultes auf allen Decks, schafften es nicht gerade wenige Crewmitglieder, sowie auch Flüchtlinge von Troy mit Hilfe einiger Viper, Raptor und Shuttles zu entkommen.

    Mit einem prüfenden Blick auf den Monitor erklärte der neue Taktikoffizier: “Sir. Noch sind die Flüchtigen in Waffenreichweite.”
    “Nein! Waffen ruhen lassen! Lasst sie abhauen. Heute sind genug gestorben”, erklärte die neue Befehlshaberin der Minas.

    Wenige Minuten später legte der neue XO ihr eine Liste und einen Bericht vor, und sagte dabei: “Uns fehlen somit 9 Viper, 5 Raptor und zwei Koloniale Shuttles. Somit sind nach einer ersten Prüfung 23 Crewmitglieder der Minas und über zwei Dutzend Flüchtlinge von Troy entkommen. Aber unser Schiff ist einsatzbereit.”
    “Sehr gut, Derek. Schauen wir uns mal um, und was es zu holen gibt. Denn wir benötigen Vorräte… Und die holen wir uns!”, erklärte Joana Edwards voller Entschlossenheit, die sich wie alle anderen auch dazu entschieden hatte, auf Raubzug zu gehen.


  24. #60
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Wie gewohnt geht ein großes Danke an alle stillen und treuen Lesern sowie an Ehre_Sei_den_Ori fürs drücken des Button

    Heute folgt der mittlere Teil vom Zweiteiler.
    Viel Spaß beim Lesen

    Odyssee
    Folge 2.18 Vagabunden des Alls, Teil 2

    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Battlestar Leonis - CIC

    “Commander! Wir haben hier eine ganze Flotte von Kontakten auf dem DRADIS, die sich unserer Position nähern. Könnten eventuell die verfluchten Zylonen sein...”
    “Verdammt noch mal… Wir sind also nicht mehr allein hier. Schickt sofort die Hälfte aller unserer Viper los! Sie sollen die Lage erkunden, und wenn es wirklich Toaster sein sollten - diese vernichten! Die übrigen Viper und Raptor bleiben in Alarmbereitschaft! ”, ordnete Commander Jonas Edwards auf die Meldung seines XO hin an.

    Einige Minuten später waren alle im Gefechtsstand der Leonis mehr als nur erleichtert über die Mitteilung das es sich bei den Neuankömmlingen um Koloniale Viper, Raptor und Flüchtlinge von der Battlestar Minas handelte.

    Aber was Commander Jonas Edwards kurz darauf dann in einem Gespräch mit einigen der Neuankömmlinge über die Umstände dazu zu Ohren kam, machte ihn aufs tiefste betrübt und für einige Minuten absolut fassungslos. Denn er wollte nicht wahrhaben was er gerade eben gehört hatte.


    Gegenwart

    Milchstraße
    Erde
    Deutschland - Hamburg

    Dunkel und verlassen lag die alte Lagerhalle im Hafen der Hansestadt da, weil sie seit Jahren schon nicht mehr genutzt wurde. Der ideale Ort für so manche Leute, die gerne unerkannt bleiben wollten.

    “Ah! Da bist Du ja endlich Nike!”
    “Hallo Athene! Hallo Selene! Seid mir beide gegrüßt.”
    “Sehr schön dass Du kommen konntest. Als wir den Streifenwagen und die Uniform gesehen hatten, dachten wir schon es gäbe hier so etwas, was die Tau’ri eine Razzia
    oder so nennen. Doch waren wir dann sehr erleichtert als wir Dich dann im Schein einer Laterne gerade noch rechtzeitig erkannt hatten”, stellte Athene fest.
    “Ja. Aber sehr viel Zeit haben wir nicht um uns zu besprechen. Ich hoffe es genügt dafür eine knappe Viertelstunde, dann muss ich wieder hier weg.”
    “Dies sollte genügen”, nickte Selene.
    “Ich habe mich noch nicht für die Wahl meiner Wirtin bedankt, dies hole ich hiermit nach - denn sie gefällt mir. Also worüber wolltet ihr zwei mit mir sprechen?”
    “Freut uns dass sie Dir so gut gefällt. Es geht um den Vorfall in den wir leider geraten, und was deswegen in der Folge geschehen ist… und um den Plan die Rasse der Goa’uld vor dem endgültigen Untergang zu bewahren.”
    “Hört sich gut an, Athene. Ich werde mich schon sehr bald darum kümmern. Habt ihr dabei, worum ich gebeten habe?”
    “Das haben wir”, bestätigte Selene. “Aber Nike, wieso tötest Du diese andere Frau nicht einfach, genauso wie diesen Mann?”
    “Hm! Ganz einfach, weil meine Wirtin schon eh schwer genug zu kontrollieren ist, und vermutlich überhaupt nicht mehr zu bändigen wäre, wenn ich ihre beste Freundin töten würde. Und außerdem ist sie die ideale Wirtin für meine beste Freundin”, lautete die Antwort der lächelnden Goa’uld, während sie die Kühlbox entgegennahm.

    Eine kurze Pause trat ein, dann fragte Athene: “Vielleicht sollten wir noch mehr Larven bringen, damit wir noch mehr infiltrieren können, wie zum Beispiel einige Politiker, oder dem Mann Deiner Wirtin.”
    “Das wäre sinnlos - er ist gegen eine Implantation eines Goa’uld-Symbionten immun.”
    “Dann schaff ihn halt einfach aus dem Weg, Nike!”
    “Haha”, lachte jene herzlich amüsiert auf, “die Mühe kann ich mir wirklich sparen. Dieser Kerl ist mit auf diese Andromeda-Expedition gegangen, die schon seit einigen Wochen verschollen ist. Das habe ich euch doch schon berichtet…”
    “Hattest Du in einer Botschaft beiläufig erwähnt. Aber sollte er dann doch eines Tages zurückkehren, wird er Dich töten wollen”, warnte Selene sofort.
    “Dafür liebt er sie, also meine Wirtin, viel zu sehr”, erwiderte Nike postwendend.

    Direkt im Anschluss erläuterte Athene den Plan, den es nun allmählich galt in die Tat umzusetzen.
    “…, und während wir dort sind, werden wir so gut es geht Kontakt halten - und zwar mit diesen Kommunikationsgeräten. Eine neue Entwicklung von mir. Doch zunächst muss eine Agentin von uns befreit werden muss”, erläuterte die Goa’uld, welche immer mehr in Aufbruchsstimmung kam.
    “Ihr verkriecht euch in eine wirklich kleine Galaxie, welche für alle anderen uninteressant ist”, erkannte Nike, die verstehend nickte.
    “So ist es. Selene und ich werden dort unsere Streitmacht aufbauen, während Bastet und Du hier auf der Erde in Geheimen das neue goldene Zeitalter der Goa’uld vorbereiten werdet…”
    “..die Erde ist somit der Brückenkopf”, ergänzte Selene.

    Irritiert schaute die Goa’uld, die in der Polizistin steckte die beiden anderen an, und erwiderte: “Euer Plan hat einen kleinen Schönheitsfehler: Das Sternentor befindet sich nicht mehr auf der Erde, sondern auf deren kleinen Bruder, nämlich dem Mars!”

    Zuerst schien es so als ob Athene über diese Zurechtweisung verärgert wäre, doch schon nach wenigen Sekunden nur begann sie mehr als nur siegessicher zu lächeln. Dann deutete sie erklärend auf einige Transportkisten: “Eine Gesellschaft, die mir gehört wird in Kürze diesen Gebäudekomplex hier im Hafen gekauft haben. Ich weiß ja natürlich dass es purer Selbstmord wäre irgendwie an das Sternentor zu kommen, deswegen habe ich eines besorgt. Es befindet sich in der größten Kiste dort drüben und muss nur noch in Betrieb genommen werden. Hier wird der erste provisorische Stützpunkt aufgebaut werden.”

    Als sie dies gesagt hatte, übergab Selene Nike eine Notiz mit den Koordinaten, wo dann später nach einiger Zeit die feste Basis des Brückenkopfes etabliert werden soll.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Helios Gamma System
    Acheron Asteroid Belt - nahe Scorpia
    Battlestar Minas

    Zuerst war man an Bord des kleinen schon sehr stark von den Zylonen dezimierten Flüchtlingstrecks, der aus drei zivilen Schiffen bestand, erleichtert über den Kontakt mit dem Kolonialen Schlachtschiff der Valkyrie-Klasse gewesen.
    Aber was dann an Bord jeweils dort geschah, glich mehr einem mehr als nur brutalen Überfall gegen die meist wehrlosen Passagiere, und wer es wagte auch nur einen Gegenstand in die Hand zu nehmen, der wie eine Waffe aussah wurde sofort erschossen.
    So rücksichtslos ging die Mannschaft der Minas schon seit dem Tag an gegen andere Überlebende aus den Kolonien vor, seitdem Joana Edwards und die anderen Meuterer die Gewalt und die Kontrolle über das Schlachtschiff vor einigen Wochen erlangt hatten.

    Trotz dieser Aktion gelang es einem zivilgenutzten Raptor mit einigen Passagieren an Bord zu fliehen, was in der Folge sicherlich noch für mehr als nur Gesprächsstoff sorgen würde.

    Im Gefechtsstand der Minas zog man indessen Bilanz über die Beute, die man gemacht hatte.
    “So. Wir haben genügend Wasser und Nahrung, sowie wichtige Ersatzteile. Nicht zu vergessen den Treibstoffvorrat, sowie erstaunlicherweise 6 Viper und 2 Raptor gekapert. Das nenne ich doch mal einen lohnenden Tag”, fasste die Befehlshaberin die jüngsten Erfolge kurz zusammen.
    “Schön und gut, Sir. Aber - was sollen wir mit den Gefangenen und den Leuten machen? Das wird immer wieder von unserer Crew gefragt.”
    “Wie viele von denen sind dazu bereit sich uns anzuschließen?”, fragte Joana Edwards auf die Bemerkung ihres XO’.
    Dieser antwortete: “Nicht einmal die Hälfte.”
    “Dann befehlen Sie alle Gleichgesinnten zu uns an Bord zu transferieren! Die anderen überlassen wir ihrem Schicksal!”
    “In Ordnung, Sir.”

    So schnell es ging wurden in etwa 170 Personen von den Schiffen des Flüchtlingstrecks auf den Kampfstern geholt. Dies führte zu einer Aufstockung der eigenen Mannschaft von Joana Edwards auf über 1000 Personen.

    Es waren nicht einmal zwei Stunden vergangen, nachdem die Minas weggesprungen war, und acht Raider und zwei schwere Jäger der Zylonen auftauchten, die über den hilflosen kleinen Treck der Menschen herfiel.

    Aber was an Bord der Minas niemand so wirklich ahnen konnte, dass die Aussicht auf Beute bereits schon seit einiger Zeit nachließ, denn die wenigen zivilen Flüchtlingsflotten wurden im und um das Cyrannus Star System immer rarer.


    unbekannte weitentfernte Galaxie
    Destiny

    “…also zum wiederholten Male David”, seufzte Everett, “wenn die Erde wirklich dazu in der Lage ist, uns die mehr als nur dringest benötigten Vorräte und Ausrüstungen zu schicken, dann aber so schnell es geht! Her damit, sonst sind wir in spätestens 4 bis 6 Wochen endgültig erledigt! Und dafür brauchen wir nicht auf diese komischen Aliens oder diese Drohnen zu warten, die uns immer wieder auflauern…”
    “Da gibt es in der Tat eine mehr als nur vielversprechende Möglichkeit. Die aber nur einmal, wie uns allen nur allzu gut bekannt ist, funktionieren würde. Aber es ist dann auch eine aktive, das heißt weiteres Personal für die Destiny…”
    “Das haben Sie mir schon beim letzten Besuch erzählt. Wobei Nicolas, Eli und noch einige andere Wissenschaftler nach wie vor dieselbe Botschaft haben: Beeilt euch! Und wenn es eine echte Chance für TJ, First Lieutenant Tamara Johansen gibt, dann auch dies - sie wäre mit großer Sicherheit damit einverstanden, egal was es auch sein mag um ihr eine echte Überlebenschance zu geben... Das weiß ich”, unterbrach Colonel Young um die aktuelle schwierige Notlage abermals zu betonen.

    “Also gut. Ich will sehen, was ich in die Wege leiten kann. Und noch etwas von dem ich weiß, dass es vielen nicht gefallen wird: Ich kehre auf die Destiny zurück, Everett.”
    “Ach wirklich, David? Von mir aus. Ich und noch einige andere können es kaum erwarten”, brummte Colonel Young, ehe er die Verbindung der Kommunikationssteine zwischen Sergeant Greer und Colonel Telford beendete.

    Kurz darauf machten sich die beiden auf den Weg in den Stargate-Raum, wo all die vielen noch überlebenden anderen Besatzungsmitglieder an Bord der Destiny bereits neugierig auf die wichtigen Informationen von der Erde warteten.
    Als alle die Nachricht aus dem Mund von Colonel Everett Young hörten, dass in rund einer Woche das Sternentor aktiviert werden würde, herrschte zunächst eine unfassbare Stille.
    Da niemand etwas dazu zu sagen hatte, fuhr der ranghöchste militärische Offizier mit seiner Ansprache fort: “…wenn es soweit ist, werden wir diese wohl ein allerletztes Mal erhalten. Doch bekommen wir frische Vorräte, Ausrüstung und weiteres Personal… sowie Colonel David Telford.”
    Als der Name des Mannes fiel, welcher sich vor Jahren als einziger alleine auf den Weg zu Erde gemacht, war Gemurmel zu hören.

    Da Colonel Young fertig war, trat Doktor Rush an ihn heran.
    “Darf ich Sie mal kurz sprechen, Everett?”
    “Aber ja, Nicolas.”
    “Von der Pegasus-Galaxie aus?! Wurden etwa endlich die Wraith komplett vernichtet?”
    “Nein. Ganz im Gegenteil. Eine große Flotte macht momentan leider die Milchstraße mehr als nur unsicher, denn es gab bereits zahlreiche Angriffe auf viele, dabei nicht nur von Menschen bewohnte Planeten, einschließlich der Erde.”
    “Dann ist das absoluter Wahnsinn! Damit riskieren die etwas, nämlich das die Wraith hier auf bei uns auf der Destiny landen!”
    “Nick! Jetzt hören Sie mir mal genau zu: Einen anderen Icarus-Planeten gibt es nicht mehr - außer den einen in der Pegasus. Darum wird dort auch eine große Militärpräsenz vor Ort sein, um diese Mission zu schützen. Und wenn alles gut geht, werden wir bald die Hilfe von mehreren Stadtschiffen der Atlantis-Klasse erhalten, die jeden wieder nach Hause bringen werden!”, sagte Everett streng.


    Milchstraße
    Erde
    Deutschland - Hamburg

    Unter einem falschen Vorwand hatte die Goa’uld Nike, die sich schon seit mehr als einer Woche in ihrer neuen Wirtin, der Polizeiobermeisterin Jeanne Nicole Schneider befand, die Polizeiobermeisterin Jasmin Nadine Ataya während der Mittagspause in einen der Kellerräume gelockt.
    “He! Was soll das? Ah! Nein!”, schrie Jasmin entsetzt auf, als sie ohne Vorwarnung von hinten hart gepackt wurde und ihr ein mit Chloroform getränktes Tuch aufs Gesicht gehalten wurde. Langsam erschlaffte sie, da dieses überriechende Betäubungsmittel zu wirken begann.

    Lächelnd wartete Nike noch einige Sekunden, dann öffnete sie die mitgebrachte kleine Kühlbox, griff mit ihrer rechten Hand hinein und holte den einen darin schwimmenden aufgeregten zuckenden Symbionten heraus.
    Sanft drückte sie den Mund von Jasmin auf, um somit der Goa’uld Bastet das Eindringen in ihre neue Wirtin zu erleichtern.


    Andromeda-Galaxie
    Cyrannus Star System
    Battlestar Koios - CIC

    Sofort kurz nach dem der einzelne Raptor auf dem DRADIS aufgetaucht war, hatte Commander Julius Rubicon seiner CAP befohlen den Neuankömmling unverzüglich abzufangen.

    Battlestar Hyperion - Quartier des Admirals

    Es hatte nicht lange gedauert und Commander Julius Rubicon hatte seinen Vorgesetzten Admiral Alexander Korfu über die Neuigkeiten informiert. Dieser war dann gezwungen jemand anderes zu sich an Bord zu rufen, nämlich den armen Commander Jonas Edwards, welcher traurig und bestürzt über diese Informationen seinen Kopf schüttelte.

    “Was im Namen der Götter ist nur in meine Cousine gefahren? Was tut sie da mit ihren furchtbaren Taten unserer Familie nur an?”, stöhnte Jonas voller Qualen.
    “Ich weiß, es ist hart für Sie… Aber ihre Cousine hat es nun einmal getan. Wieder einmal. Daher muss sie, wenn sich eine Gelegenheit dafür bieten sollte, gestellt, gefasst, verurteilt und schwer bestraft werden! Es tut mir persönlich sehr Leid für ihre patriotische Familie, aber unsere Gesetze dafür sind nun einmal sehr eindeutig”, erklärte Admiral Korfu gefasst, der nämlich Commander Jonas Edwards und dessen Familie, wie er soeben schon angedeutet hatte sehr schätzte. Im Geiste ging der Befehlshaber der kleinen Flotte im Stillen für sich die vielen Namen durch welche ihm spontan einfielen, darunter waren in erster Linie Militärs, aber auch Wissenschaftler und berühmte Sportler.


    Milchstraße
    König Arkhans Planet

    Mit dem Wissen dass die Zeit gerade so ausreichen würde, hatte König Arkhan I. alias Harry Maybourne eine sprichwörtliche Völkerwanderung seiner Untertanen angeordnet. Es ging darum das rettende Ziel, eine neuerrichtete Militärbasis zu erreichen, ehe die Wraith diese Welt heimsuchen würden.
    Der ehemalige Offizier der United States Air Force, erinnerte sich sehr gut daran, wie er Jack O’Neill im wahrsten Sinne des Wortes schon beinahe auf den Knien darum ersucht hatte einen großen Schutzbunker im Gebirgszug, der sich nahe bei der Hauptstadt auf seiner neuen Heimatwelt befand zu errichten.

    Es vergingen rund zwei Wochen bis Doktor Daniel Jackson die Echtheit einer sehr alten Antikertafel bestätigte, die dann zur Genehmigung durch General O’Neill zum Bau des Stützpunktes führte.

    Die ganze Zeit über hatte Harry Maybourne das Gefühl, dass es Jack O’Neill genossen hatte ihn auf Knien zu sehen. Doch zumindest stellte Arkhan I. dann fest, hatte der General sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt um seinem Volk und ihm zu helfen. Doch war die Zeit so knapp geworden, dass man auf Tok’ra-Tunnelkristalle zurückgreifen musste, die den Vorteil hatten dass man keine Luftschächte nach außerhalb benötigte.

    Als vermeintlich guter Regent hatte Harry den Tross seines Volkes geführt, und immer wieder dabei mehrmals angehalten um seine getreuen Untertanen zum Weitergehen anzuspornen.

    Schließlich war es dann nach vielen Kilometern geschafft und alle Bewohner des Planeten sammelten sich in den vorbereiteten Quartieren, und als dann gerade eben die letzten Nachzügler das schwere und gepanzerte Eingangstor des Stützpunktes endlich passiert hatten, wurde der Alarm ausgelöst.
    Die Wraithflotte, bestehend aus sechs Hives und doppelt so vielen Kreuzern, sowie einem Hilfsschiff einem sogenannten Versorgungsschiff um möglichst viele Menschen als frische Nahrung an Bord aufzunehmen, hatte nachdem sie den Hyperraum verlassen hatten den Orbit des Planeten erreicht.

    Sofort wurden die Kreuzer und Jäger der Angreifer zu dem Planeten entsandt um die menschliche Bevölkerung auszudünnen.
    Die Truppen der Wraith drehten jeden Stein um, wo sich eine Siedlung, ein Dorf oder eben auch die Hauptstadt befand. Doch Beute machten sie keine. Drohnen und Offiziere gingen sogar ohne etwas zu bemerken an den mittlerweile getarnten Zugang der Basis vorbei, hinter dessen Pforte die zum Gefecht bereiten Soldaten und Krieger warteten.

    Schließlich fand einer der Sub-Commander einer Königin einen Hinweis in einen der vielen verlassenen Gebäude der Hauptstadt, welcher auf die Menschen der Erde hindeutete.

    Orbit
    Flaggschiff der obersten Königin der Wraith

    “Tritt näher!”, befahl die oberste Wraithkönigin zischend, die nach kurzen Sekunden bereits den gefundenen Gegenstand erkannte, den sie prüfend untersucht hatte. Verärgert verzog sie ihr Gesicht noch zu einer bedrohlicheren Mimik - die Erde war ihr offenbar zuvor gekommen. Aber wie?
    “Dies ist schon die vierte Welt, die verlassen oder sehr stark befestigt ist!”, stellte sie mit einem wütenden Fauchen fest.

    “Wie dem auch sei, es gibt noch viele andere Welten, die wir ausweiden können. Sucht mir eine! Danach werden wir uns zurück auf unsere neue Heimatwelt in dieser Galaxie begeben!”, ordnete sie nach einer kurzen Pause an, nachdem sie sich wieder auf ihren Thron gesetzt hatte.


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