Ich beziehe mich hier zunächst einmal auf die Story, die, we ich finde, letztlich doch eher schleppend voran ging, zum Ende hin sich jedoch dann steigerte, eine typische Stargate-Doppelfolge wäre das von der groben Aufteilung her gewesen und so bewerte ich sie auch.
Hätte genauso gut eine SG-1-Folge kurz vor „Moebius“ sein können, in der Catherine im Sterben liegt und ihr plötzlich alles wieder einfällt -> Flashback -> Stargate Origins.
Grundsätzlich war es schön, das Gate wieder in Aktion zu sehen. Die Nazis als erste Nutzer des Gates noch vor der „Littlefield-Affäre“ und mit einem machtgierigen Okkultisten im möglichen Bund mit den Goa’uld – beängstigende Vorstellung. Schön war es, Kasuf wiederzusehen. Der Junge hat den Alten doch ganz gut als Jungen dargestellt, wenn ich das so sagen darf.
Interessant war letztlich auch die Figur der Eva, die letztlich ihrem Führer die letzte Ehre gemacht hat, als sich Brücke zum Gott aufspielte.
Ras Erscheinen hat dann letztlich noch einmal einen richtigen Stargate-Flashback für mich selbst gegeben, jetzt könnte ich gleich den Emmerich-Film gucken – nahtloser Übergang.
Die Story war letztlich doch sehr kurzweilig, die Schauspieler hatten ihren Spaß, das hat man gemerkt. Das war bei Stargate schon früher ein Hauptmerkmal für mich, dass man den Schauspielern auch ansah, dass ihnen diese Serie Spaß macht.
Daher hat man hier für mich schon eine eigentlich ordentliche Besetzung gehabt, die so blass zum Ende hin für mich zumindest nicht mehr war.
Auch waren viele lustige Momente dabei – manchmal etwas zu kindisch wie der Eiertritt in Episode 3, k.A., aber auch stumpfe Blicke, wie Catherines in Episode 5, als sie da in dem Zelt sitzen und sie dann aufspringt und brüllend diese Holzlatte als Waffe nutzen will, die ihr dann aber einfach aus der Hand geschlagen wird. Wie ihr Blick der zu Boden fallenden Latte folgt und sie erstummt und einfach guckt und die Hände hoch nimmt ... ich habe mich totgelacht.
Also dahingehend war es wirklich amüsant, es zu schauen.
Nun zu einem anderen Aspekt, der mir zunächst einmal stark aufgestoßen ist, dann aber nebensächlich wurde: Das Budget.
Fangen wir bei den Outfits und Masken an, die auf der einen Seite wirklich gut waren, da hat man sich schon Mühe gegeben, wie ich finde, die Zeit einzufangen und die Leute ganz nett anzukleiden.
Bei den Goa’uld habe ich die gelben Kontaktlinsen nicht so recht ... ich sage mal „verstanden“, ebenso den seltsamen Dresscode von Asets persönlicher untergebener Goa’uld Serqet.
Aber zurück zu den Kontaktlinsen. Die wurden wohl verwendet, um die Augen nicht leuchten lassen zu müssen, um zu sehen, dass es ein Goa’uld ist. Hier hat man meiner Meinung nach aber wirklich am falschen Ende gespart, denn das plötzliche Aufleuchten der Augen war ein Highlight der Goa’uld, wie ich finde.
Weiter zu den Sets, die leider unter dem Budget gelitten haben, wenn auch nicht ganz so krass. Die Zeltstadt war ganz nett, das Lagerhaus/zu Hause der Langfords meiner Meinung nach das Highlight, der Tempel von Aset ... ja, da war dann nicht mehr viel übrig, ebenso wie für ...
... die Spezialeffekte, welche durch die Bank einen Gesamteindruck ergaben, als hätte man das Budget zur Verfügung gehabt, das bei SG-1 für den Ereignishorizont bei einer einzelnen Gateaktivierung bereitstand. Ich denke, das sollte zu diesem Thema reichen, sonst schweife ich aus.
Jedenfalls: Sämtliche Effekte waren davon betroffen, doch im Nachhinein war das für mich dann auch nicht mehr so schlimm, denn die Serie spielt vor dem Emmerich-Film, also macht es rein aus „Kontinuität“ heraus nur Sinn, Effekte zu verwenden, die qualitativ auch aus der Prä-Emmerich-Stargate-Zeit stammen könnten.
Deshalb: Letztlich hat mich das magere Budget nicht gekümmert. Die besseren Effekte kann man sich auch denken, die Story gliedert sich nahtlos in den Canon von Film und Serie ein.
Damit zum letzten Punkt, um vorige Aussage noch einmal aufzubröseln: Der Canon.
Zunächst einmal haben wir einen Canon-Bruch zur Serie, denn ... ja, das Gate halt ... sieht nicht so SG-1-mäßig aus und so, ne...
Spaß beiseite, denn dennoch ist es kein endgültiger Bruch. Die Serie selbst basiert auf dem Film, wo das Gate aussah, wie in Origins, daher....
Das Tolle: Das Gate sieht aus, klingt, und hat den CGI-Effekt des Emmerich-Gates.
Das DHD gab es im Film nicht, sondern nur in der Serie – und es taucht in Origins auf und ... sieht aus, klingt, und hat die Leuchteffekte aus der Serie. Man hätte auch nichts am DHD leuchten lassen können, wie am Gate, doch hier entschied man sich für das SG-1-Original-DHD.
Letztlich irgendwie unwichtig, doch ich mag diese Vereinigung von Film und Serie, wie sie hier dargestellt wurde.
Die Frage ist, warum man überhaupt das Emmerich-Gate benutzt hat. Das müsste man mir von MGMs Seite aus nochmal erläutern, denn in der Serie sah das Gate nie so aus.... Wie will man da die Brücke schlagen?
Was den Rest angeht, gibt es keinen Bruch mit dem Canon. Alle Personen wurden letztlich nur auf die Position gebracht, die sie letztlich dann im Film erneut einnehmen. Mehr noch, Origins zeigt auf, dass mit der ersten Aktivierung des Gates in der Daniel-Jackson-Ära die prophetischen Worte von Aset (übrigens ja irgendwie eine Tok’ra, ne?) mitschwingen, in denen sie die Erdlinge zum Sturz Ras und letztlich der Goa’uld im Allgemeinen auserwählt und sogar kennzeichnet. Eine wirklich tolle Storyline, die man sich da letztlich ausgedacht hat.
In diesem Sinne: Es hätte mit mehr Geld bombastischer und zeitgemäßer produziert werden können, aber es war ein netter Leckerbissen. Insgesamt hat mir Origins durchaus gefallen.