Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: [DW] Der neue Begleiter

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
    Registriert seit
    02.01.2006
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    5.655
    Blog-Einträge
    125

    Standard [DW] Der neue Begleiter

    Titel: Der neue Begleiter
    Fandom: Doctor Who
    Doctor: 12
    Rating: G
    Beta: Liljana. Vielen Dank dafür! Bei allen verbliebenen Fehlern liegt das Copyright natürlich bei mir; entweder weil ich Vorschläge ignoriert oder hinterher noch daran herumgefeilt habe.
    Wörter: 3x 300
    Anmerkung: Geschrieben für die 2. Runde es Drabble-Turniers auf FF.de (da Tripple-Drabbles für mich nicht viel mit Drabbles zu tun haben, lade ich den Beitrag hier seperat hoch und nicht in meinem DW-Drabble-Sammelthread).

    Die Aufgabenstellung war folgende:
    Wortvorgabe: 3 Triple-Drabbles (300 Wörter)

    Themenvorgabe: Grenzen überschreiten - in jedem der Drabbles soll euer Charakter Grenzen überschreiten. Eine Landesgrenze (1), eine kulturell-soziale Grenze (2) (Kontakt mit Menschen anderer Religion, mit indigenen Völkern oder LGBTs z.B.) und eine körperliche Grenze (3) (Ob durch Alkohol, einen Fallschirmsprung oder einen Marathon, z.B.)

    Zusätzliche Vorgabe: Schreibt die Drabbles in verschiedenen Tempora: Vergangenheit, Gegenwart und Futur.

    Die Reihenfolge ist für alle Vorgaben frei wählbar.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



    I. Das Versprechen


    „Oh wirklich?!“ Der Doctor drehte sich verärgert zur TARDIS um, aus welcher er gerade getreten war und starrte seine Zeitmaschine sauer an. „Von allen möglichen Orten im gesamten Universum musst du ausgerechnet hier materalisieren?“

    Der Grund für seinen Ärger reichte zurück nach Chralyprosprolx, von wo er gerade kam. Beziehungsweise zu Ashildr, welche er dort zufällig getroffen hatte. Anscheinend war er etwas mürrisch herübergekommen, denn Ashildr war der Ansicht gewesen, dass er dringend einen neuen Companion brauchte. Woraufhin er ihr das Versprechen gegeben hatte, sich bei nächster Gelegenheit einen zu suchen.

    Leider hatte Ashildr seinen Plan durchschaut, einen Chralyprosprolxianer, welche eine Lebensspanne von maximal zwei Tagen hatten, einzuladen mit ihm zu reisen. Also hatten sie sich nach zähen Verhandlungen schließlich darauf geeinigt, dass er die TARDIS auf Zufallsgenerator stellen, bei seiner Landung zehn Meter aus der Tür gehen und dort wo er sich dann befand, einen neuen Begleiter suchen sollte.

    Das Problem war nur: Die TARDIS hatte ihn zwar an genau dem Ort abgesetzt, den er mit Abstand am liebsten und häufigsten besuchte: England; allerdings unmittelbar vor der Grenze zu Schottland. Schottland! Ausgerechnet Schottland!

    „Du findest das lustig oder?“, fragte er die TARDIS, die aber nur stumm dastand und der Dinge harrte, die da kommen würden. Er überlegte, wie er aus dieser Zwickmühle herauskommen sollte; aber wie er es auch drehte und wendete, wenn er es nicht durchzog, würde ihm Ashildr Vorhaltungen machen. Und was den Doctor noch mehr störte als Schottland war die Tatsache, dass sie dann Recht hätte.

    Er seufzte, straffte die Schultern, atmete tief ein und machte entschlossen den einen, unvermeidbaren Schritt, welcher ihn über die Grenze brachte.
    Überraschenderweise war das Gras hier genauso grün, die Luft ebenso würzig und die Lautstärke des Vogelgezwitschers hatte sich auch nicht geändert.

    Vielleicht würde es ja doch nicht so schlimm werden?





    II. Der schottische Timelord


    Etwas missmutig sehe ich zu der Gruppe Schotten, welche ich ganz in der Nähe der Grenze erblickt habe, und unter denen vielleicht mein nächster Companion zu finden ist. Ich zögere kurz zu ihnen zu gehen, aber schließlich gebe ich mir einen Ruck und stapfe entschlossen los. Zögern bringt nichts, dann es lieber schnell hinter mich bringen. Wie wenn man mit einem Ruck ein Pflaster abzieht. Einfach hingehen, den Erstbesten aus der Gruppe herausziehen und zurück zur TARDIS.
    Sollte nicht lange dauern.

    Aber Schotten! Warum ausgerechnet Schotten? In der ganzen Unendlichkeit von Raum und Zeit muss mich die TARDIS ausgerechnet hier absetzen?
    Nicht, dass ich etwas gegen Schotten habe. Dudeln den ganzen Tag herum und mögen Schafe. Es gibt schlimmere Völker da draußen: Daleks, Cybermen, weinende Engel, grüne Ameisen. Hey, ich hatte sogar schon mal einen Companion aus Schottland. Der gute alte Jamie. Lang ist es her.

    Nein, was mich an Schotten stört ist, dass ich selbst immer für einen gehalten werde. Selbst auf Hygrulbastron werde ich ständig gefragt: ‚Hey, Sie sind Schotte oder?‘ Ich und Schotte! Von allen Völkern müssen ausgerechnet Schotten so timelordisch sein. Und so einen als Begleitung? Ich bin nicht umsonst von Gallifrey abgehauen und habe meine Heimat hinter mir gelassen. Mit einem Schotten reisen? Oder Timelord? Pah!
    Was die gute Romana wohl gerade macht?

    Ich bleibe stehen. Vor lauter Grübeln habe ich gar nicht gemerkt, dass ich schon bei der Gruppe angekommen bin. Ich räuspere mich kurz, straffe den Rücken und strecke die Hand aus. „Hi“, sage ich und lächle dabei zuckersüß, entwaffnend und freundlich, so wie Clara es mir beigebracht hat. Ich hoffe, es sind keine scheuen Schotten die gleich davon laufen. Oder hoffe ich es doch?

    „Hallo Fremder“, erwidert da einer aus der Gruppe, lächelt zurück und schüttelt meine Hand. „Sie sind Nordire oder?“





    III. Gedanken eines Begleiters



    Du wirst an der offenen Flugzeugtür stehen – viele hundert Meter über schottischem Boden. Eine unmögliche Situation wird dich in diese Lage gebracht haben. Es wird eine Wette gewesen sein, eine Angeberei. Du wirst am liebsten zurückziehen wollen, aber noch dringender wird dein Bedürfnis sein, dein Gesicht zu wahren. Du wirst zwar einen Fallschirm haben, aber der Drang ‚zu fallen‘, wie du es vor vielen Jahren in einem anderen Körper ausgedrückt hast, wird trotzdem nicht da sein.

    Du wirst mich, deinen neuen Begleiter, ansehen und nicken. Ein entschlossener Ausdruck wird in deinen Augen aufleuchten, auch wenn nach wie vor etwas Respekt, etwas Angst dort zu sehen sein wird. Was du nicht wissen wirst: Der Fallschirm wird sich nicht öffnen. Das werde in diesem Augenblick nur ich wissen. Du wirst mich also ansehen und ich werde dir ermutigend zunicken. Dann wirst du einen Schritt nach vorne tun.
    Und springen.

    Ich werde dir nachblicken, wissend, dass es deine letzten Sekunden in diesem Körper sein werden. Du wirst es ebenfalls wissen. Später. Du wirst regenerieren und ein neues Aussehen annehmen.

    Dann wirst du langsam zur TARDIS gehen und mit ihr in der Zeit zurückreisen. Du wirst dich zu einer Gruppe Einheimischer begeben, dich mit ihnen anfreunden und warten. Warten, dass dein früheres Ich auftauchen, zu dir kommen, dir die Hand entgegenstrecken und mit gespielter Selbstsicherheit ‚Hallo‘ sagen wird.

    Du wirst seine Hand schütteln und dabei wissen, dass er bald einen Schritt durch eine Flugzeugtür machen und damit eine Grenze überschreiten wird. Die Grenze seines aktuellen Körpers. Aber du wirst ihn nicht aufhalten. Denn du wirst wissen, dass es ein Fixpunkt in Raum und Zeit sein wird, den du so geschehen lassen musst. Du wirst also seine Hand schütteln, ihn falsch anlächeln und sagen: ‚Hallo Fremder. Sie sind Nordire oder?‘

    Denn du wirst ich sein.

  2. Danke sagten:


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •