So, heute zu später Stunde, aber viel früher kam ich nicht an den Laptop. Danke an Ehre_Sei_den_Ori für das "Danke" und euch anderen für das Feedback!
@Angelika
Eine dieser Möglichkeiten könnte eintreten - womöglich aber auch eine nach der anderen, wer weiß?
@Colonel Maybourne
Richtig, Konkurrenz belebt das Geschäft. Die Frage ist, ob es dazu kommt. Schon das nächste Kapitel wird Aufschluss geben und sicher noch einmal für eine Überraschung im Bezug auf die Antiker sorgen. Aber es ist natürlich wahr, dass Krieg zu diesem Zeitpunkt ein höchst existenzbedrohendes Ereignis für die Alteraner wäre.
@Durnah
Ich freue mich, dich hier neu begrüßen zu können.
Du kannst davon ausgehen, dass die Population der Alteraner zu diesem Zeitpunkt nicht über ein paar Zehntausend hinaus geht. Sie sind auf fünf Welten verstreut und leben nun erst seit ein paar Jahrzehnten in der Milchstraße. Da hat sich noch nicht allzu viel getan.
Freut mich, dass ich die Art der frühen Antiker oder eben in dem Fall Alteraner gut einfangen konnte. Natürlich erzähle ich das Ganze nicht aus Jux. Es wird auch noch Dinge geben, die wir so nicht von den Antikern kennen.
In den vorigen Geschichten ging es mehrteilig um die Gegenwart rund um SG-1 und Co., wohin wir auch bald wieder zurückkehren werden. Diese Episode um die Geschichte der Alteraner ist jedoch auch einen Blick wert.
Weiter geht's!
Kapitel 13
Khadrir gelangte gemeinsam mit Keldor und Naquat durch das Astria Porta auf den Planeten Kheb. Dichte Laubwälder säumten den Horizont. Die Stadt befand sich in der Ferne. Da sie als spirituelles Kulturzentrum der Alteraner galt, veranlasste Keldor, dass sich ankommende Reisende zunächst von der herrlichen Vegetation und dem angenehmen Klima berauschen lassen sollten. Das Astria Porta wurde demzufolge in entsprechender Entfernung mitten auf einer Lichtung im Wald aufgestellt.
„Wir müssen es tun“, sagte er Khadrir in Gedanken schwelgend, während die drei den Wald durchquerten.
„Damit gefährden wir die Grundfeste unserer Philosophie“, widersprach Naquat ächzend.
„Schon damals hätten wir es wohl lieber tun sollen“, merkte Keldor an. „Wir waren nicht weitsichtig genug, das vorauszusehen.“
„Es würde nichts bewirken!“, rief Naquat.
Keldor schüttelte nachdenklich den Kopf. Er rieb sich am Kinn und murmelte: „Mir fällt keine andere Option ein. Anders können wir sie nicht überzeugen.“
Eine Frau lief eilig in ihre Richtung. Khadrir erkannte sie. Es war Maye, eine führende Expertin für Computertechnologie und Codierung. Sie hatte eine besondere Entdeckung bezüglich der von Khadrir und Noia in Amelius’ Nachlass gefundenen Daten auf dessen privaten Speichern gemacht.
„Ich habe es getan!“, rief sie. „Es war ... ich weiß nicht.“
Direkt vor den Dreien blieb sie stehen. „Ich habe es benutzt.“
„Dazu hattest du kein Recht!“, fluchte Keldor sie an. „Die Untersuchungen liefen noch!“
„Ich hörte, die Sitzung ist nicht gut ausgegangen. Da dachte ich, uns bleibt keine Zeit mehr“, versuchte Maye den Gründer Khebs zu besänftigen, doch damit hatte sie seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen keinen Erfolg.
Er verhielt sich jedoch still, während Khadrir fragte: „Und?“
„Es ist alles da“, staunte Maye. „Ich weiß es!“
„Was ist genau passiert?“, fragte Khadrir.
„Wie du weißt, war ich seit längerem der Lösung bezüglich der Codierung der Daten ziemlich nahe. Ich hatte mich jedoch grundsätzlich geirrt“, gab Maye schulterzuckend fest.
„Es ließ sich nicht entschlüsseln. Es fehlt eine Komponente.“
„Die wäre?“, fragte Keldor.
„Ein Gehirn“, lächelte Maye. „Ich habe eingesehen, dass der Computer niemals in der Lage war, uns alles aufzuzeigen, was in diesen Daten zu finden ist. Ich habe daher ... nun, improvisiert?“, sagte sie zwinkernd.
„Du hast ...?“, fragte Khadrir erstaunt und deutete auf ihren Kopf.
Maye nickte. „Den Wissenschaftlern von Terra sei Dank haben wir kürzlich ein Gerät erhalten, was uns das möglich macht.“
„Die Bibliothek“, murmelte Khadrir nachdenklich. Er hatte an dem Projekt nicht mitgearbeitet, da zuletzt seine Hauptaufgabe die Arbeit im Rat war. Seitdem der Streit begonnen hatte, kam sein persönlicher Beitrag in die Forschung zu kurz.
Er wusste, die Bibliothek sollte den gewöhnlichen Lernprozess im Kindesalter unnötig machen. In Zukunft sollten Kindern auf diese Art Grundkenntnisse übermittelt werden. Man versprach sich neben einer hochquelifizierten nächsten Generation eine beschleunigte evolutionäre Entwicklung des Gehirns.
Natürlich sollte sie nicht mit Daten gespeist werden, die das Gehirn völig überlasten könnten, wie es Maye in diesem Fall getan hatte.
„Ich wusste nicht, dass sie bereits betriebsbereit ist“, sagte er weiter.
„Genau genommen gab es erst eine Testperson“, grinste Maye und deutete auf sich selbst. „Aber es funktioniert!“
„Was genau denn?“, fragte Naquat.
„Khadrir hat uns den persönlichen Speicher von Amelius überlassen, damit Maye ihren Forschungen daran nachgehen kann“, erklärte Keldor. „Sie entdeckte zumindest etwas mehr, als er selbst, nämlich die Prophetie.“
„Die Ticonis und Laya als zu abwegig empfinden“, preschte Maye dazwischen. „Glücklicherweise ist sie wahr geworden.“
„Du meinst, du ...?“, fragte Khadrir.
„Geht es hier um die Lade?“, hakte Naquat nach und war etwas entrüstet darüber, dass er nicht informiert war.
„Mit der Lade wollten wir Ticonis und Laya überzeugen“, erwiderte Keldor. „Das sollte jetzt jedoch nicht mehr nötig sein.“
„Ich verstehe noch nicht ganz“, merkte Naquat nach wie vor etwas irritiert an.
„Ich habe die Daten in mir aufgenommen“, ließ Maye ihn wissen, um das Mysterium zu lüften. „Die Prophetie besagt, es wird der Tag kommen, an dem eine mutige Person den gewagten Schritt geht und das Wissen erlangt, um zurückzukehren.“
„Zusätzlich zur Tatsache, dass niemand aus dem Text entnehmen kann, was mit dem Zurückkehren gemeint ist, wäre es Wunschdenken deinerseits, wenn du glaubst, damit kann nur deine Tat gemeint sein“, sagte Naquat. „Diese war schließlich eher töricht denn mutig.“
„Da hat er Recht. Was genau gemeint ist, ist ebenso unklar wie die Frage, was für Auswirkungen es noch haben könnte“, musste Khadrir zugeben. „Du hast ein großes Risiko gewagt. Womöglich ist es zu groß.“
„Glaube mir, es ist unbeschreiblich“, sagte Maye.
„Es handelte sich um hochkomprimierte Daten. Es könnte dich überfordern!“, befürchtete Khadrir.
„Lasst mich doch wenigstens helfen“, forderte Maye jedoch. „Ich möchte meinen Beitrag leisten.“
*****
Und sie hatte es getan. Um ein Gehirn nicht mit solch vielen Daten gleichzeitig zu überladen, wurde die Bibliothek mit einer Sicherung versehen. Die Gehirnaktivität sollte sich schrittweise erhöhen, um das empfangene Datenpaket nach und nach aufnehmen zu können. Sobald die Daten vollständig vom Gehirn übernommen worden wären, hätte sich das Gehirn in seinen ursprünglichen Zustand zurückentwickelt und damit beruhigt. Das Wissen sollte langfristig in das Langzeitgedächtnis verlagert werden. Es war jedoch ein Experiment. Ob die Wirkung der Theorie entsprach, konnte erst nach diesem analysiert werden.
Doch so weit war es nicht gekommen. Maye hatte ihre Physiologie überschätzt. Die Datenmenge hatte sie überfordert. Das Gehirn konnte der Belastung nicht über einen längeren Zeitraum standhalten.
Maye verstarb wenige Wochen nach ihrer Tat.
Was sie jedoch aus den Daten verwenden konnte, bis sie starb, sorgte für einen erneuten Entwicklungssprung in der alteranischen Technologie.
Dies hatte jedoch auch Auswirkungen auf das Denken des Volkes. Khadrir und Noia hatten erwartet, dass Amelius diese Daten eigenständig zusammengetragen hätte, doch nun wurde klar, dass dies nicht der Fall sein konnte.
Keldor hatte die Informationsmenge als zu gewaltig eingestuft. Niemals hätte Amelius in seinen jungen Jahren derart viele, wenn auch theoretische, Entwicklungen schaffen können.
Die immer wahrscheinlicher werdende Tatsache, dass dieses Wissen von jemand anderem als Amelius stammte, sorgte für große Verwirrung im Volk der Alteraner. Khadrir hatte eine Analyse der Daten getätigt, doch er konnte deren Quelle auch in Jahren der Suche nicht ausfindig machen. Sie schienen aus dem Nichts entstanden zu sein.
Die mit den Daten in Verbindung stehende Prophetie sorgte für weiteres Aufsehen. Maye hatte ihr offenbar nicht genügt. Sie war nicht in der Lage, das Wissen vollends zu nutzen. Zuvor hatte es sie umgebracht.
All dies bestärkte einen Großteil des Volkes in einem Glauben, den sie einst abgetan hatten, einen Glauben, den sie nun als falsch interpretiert sahen: Den Glauben des Ursprungs.
Fortsetzung folgt