Titel: Sweet Home Alabama
Autor: Nyada
Wort (Nummer): Haus (69)
Fandom: Stargate Atlantis
Genre: Future Fic, Smut, Romance, Humor
Rating: NC-17
Charaktere/Pairing(s): John/Teyla, David Sheppard/OC, Rodney/Katie Brown
Staffel/Zeitliche Einordnung: etliche Jahre nach dem Ende von Staffel 5, Atlantis befindet sich wieder in der Pegasusgalaxie; Prequel zu „Alice und das Meer“
Inhalt: In Gesellschaft seines Bruder und dessen Frau verbringen John Sheppard und seine Familie ein Wochenende auf dem alten Familienanwesen in Alabama. Schon bald wird John mit den Erinnerungen an seine geliebte Mutter konfrontiert, und gemeinsam mit seiner Frau trifft er eine einschneidende Entscheidung...
Anmerkung(en) der Autorin: Seid gewarnt, euch erwartet Sheyla-Kitsch pur! Don't like it? Don't read it! Gefundene Rechtschreib- und Grammatikfehler dürft ihr gern behalten.
Die drückende Abendschwüle Alabamas schlug John Sheppard entgegen, als er die Sommerresidenz seines Bruders durch die Terrassentür verließ, und im ersten Moment fühlte sich John wie vor den Kopf gestoßen. Es dauerte einen Augenblick, bis sich sein Körper an die veränderten Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt hatte. John atmete tief durch und strich sich mit dem Handrücken über die Stirn.
„Verfluchte Hitze“, brummte er und setzte sich wieder in Bewegung, verließ die Terrasse und lief über den Rasen, der der Hitze Dank der unermüdlichen Arbeit der Landschaftsgärtner, die seine Schwägerin eingestellt hatte, bisher gut standgehalten hatte; nicht ein vertrockneter Grashalm war auf den ersten Blick zu erkennen und auch der Rest des herrschaftlichen Gartens erblühte in voller, sommerlicher Pracht.
Heiteres Gelächter ertönte aus der Richtung, in die John ging, und als er die Ecke umrundete, erblickte er seine Familie, die sich auf der überdachten Veranda des Poolhauses eingefunden hatte und sich scheinbar köstlich zu amüsieren schien. Auf dem kniehohen Glastisch stand eine geöffnete Flasche Rotwein, die die gutgelaunte Truppe offensichtlich während seiner Abwesenheit geleert hatte, den als John die Verandastufen hinaufschritt, sah er, wie sein Bruder gerade die zweite Flasche des edlen Gesöffs aus dem gut sortierten Weinkeller des Anwesens öffnete.
„He, seht mal, wer endlich wieder zurück ist“, entfuhr es seiner Schwägerin, die ihn als Erste entdeckte. Eilig winkte sie ihm mit der Hand heran, und John konnte sich bei Vivians leicht angeheiterten, rotbäckigen Anblick ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen.
„Na, das wurde aber auch Zeit“, brummte sein Bruder, entkorkte die Flasche und griff nach einem sauberen Weinglas. „Hier“, sagte er, füllte das Glas großzügig und reichte es ihm, „trink erst einmal was. Ich will das gute Zeug schließlich nicht umsonst aus dem Keller geholt haben.“
John musterte das Etikett der Weinflasche, hob die Augenbrauen und stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
„Jahrgang 1957? Hätte ich gewusst, dass Du Großvater Weadon’s gute Weine aus dem Keller holst, wäre ich früher zurückgekommen“, grinste er Dave an und ließ sich mit dem gut gefüllten Weinglas in der Hand neben seiner Frau auf dem weiß gepolsterten Loungesofa nieder. Er legte den Arm auf der Rückenlehne des Sofas ab und genehmigte sich einen großzügigen Schluck des vollmundigen Spätbugunder-Weins, der angenehm seine Kehle hinabperlte.
„Mhm“, meinte er würdigend, „hervorragender Jahrgang.“ Er trank einen weiteren Schuck, als er spürte, wie eine Hand sanft über seinen Unterarm strich.
„Schlafen die Kinder?“, fragte Teyla, ein Glas eisgekühlte Limonade in ihrer anderen Hand haltend.
John schenkte seiner Frau ein Lächeln und legte seine Hand über ihre.
„Es war ein Kampf, aber ja, sie schlafen jetzt“, antwortete er. „Der Tag im Stall bei den Pferden scheint sie wirklich geschafft zu haben. Ich befürchte aber trotzdem“, fuhr er stirnrunzelnd fort, „dass sie morgen früh wieder pünktlich in unserer Tür stehen werden.“
Lächelnd verwob Teyla ihre Finger mit seinen und strich mit dem Daumen sanft über seinen Handrücken.
„Soweit ich weiß, hast Du ihnen versprochen, mit ihnen an den See zu fahren“, erinnerte sie ihn. „Morgen wäre doch der perfekte Tag dafür. Das Wetter soll gut werden.“
John seufzte und nippte an seinem Wein.
„Da werde ich ja wohl kaum drum herum kommen“, meinte er. „Ich hab’s den beiden schließlich versprochen.“ Er seufzte erneut, lehnte sich zurück und streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus. „Allerdings hatte ich auch gehofft, morgen etwas Zeit nur mit Dir zu verbringen“, fügte er etwas leiser hinzu und bedachte sie mit einem innigen Blick. „Nur wir zwei, ohne die Kinder.“
Teyla lächelte milde.
„Dave und ich können doch mit den beiden zum See herunterfahren“, schlug Vivian in diesem Augenblick vor. „Wir hatten für morgen eh noch keine Pläne. Das wäre eine tolle Abwechslung, nicht wahr, Dave?“, wandte sie sich an ihren Mann, der resigniert mit den Achseln zuckte.
„Klar, warum nicht?“, sagte er. „Es ist Ewigkeiten her, dass ich mit unseren Jungs am See war“, erklärte er etwas wehmütig. „Seit die Herrschaften aufs College gehen, scheinen sie Wichtigeres im Sinn zu haben, als das Wochenende mit ihrem alten Herrn zu verbringen.“
„Vermisst ihr es nicht manchmal?“, warf Teyla ein und sah ihre Schwägerin fragend an. „Eure Kinder um euch zu haben, meine ich.“
Vivian nickte und legte ihre Hände flach in ihren Schoß.
„Hin und wieder“, antwortete sie. „Natürlich ist es schön, wenn die beiden uns besuchen, aber ich habe mich damit abgefunden, dass sie jetzt ihren eigenen Weg gehen. So spielt nun einmal das Leben“, seufzte sie. „Jedes Kind wird eines Tages erwachsen und dann muss man sie ihres Weges gehen lassen, ob es einen nun leicht fällt oder nicht.“
„Ich denke auch oft darüber nach, wie es sein wird, wenn Torren und Charin älter werden“, gestand Teyla nachdenklich.
„Wie gut, dass wir noch ein paar Jahre Zeit haben, bis es soweit ist“, meinte John und legte einen Arm um ihre Schulter. Er verstand ihre Sorge; es war die Sorge einer jeden Mutter, das geliebte Kind eines Tages gehen lassen zu müssen. Doch bis es soweit war, würden noch einige Jahre vergehen. Torren war erst sechs und Charin war vor wenigen Wochen vier Jahre alt geworden. Ihre beiden Kinder waren Teylas ganzer Stolz und so wunderte es John nicht, dass sich seine Frau offenkundig um die Zukunft der beiden sorgte.
Um sie zu beruhigen, schenkte er ihr ein besonderes Lächeln, das nur für sie bestimmt war und dessen wahre Bedeutung nur sie beide kannten. Es war ein Lächeln, das sie beide mit Zuversicht und Freude erfüllte, ein Lächeln, das für ihr kleines Geheimnis stand, welches sie noch heute Abend im Kreise der Familie enthüllen wollten.
John griff nach der Hand seiner Frau und drückte sie liebevoll. Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment vergaßen sie alles um sich herum und konzentrierten sich nur auf sich. Johns Daumen glitt zärtlich über Teylas Handrücken, und die Athosianerin lehnte sich ihm leicht entgegen. Ihr Blick fiel auf seine leicht geöffneten Lippen, zuckte dann aber wieder schnell zu seinen funkelnden Augen hinauf.
Dave beobachtete seinen Bruder und seine Schwägerin schmunzelnd. Fünf Jahre war es her, dass sich die beiden im engsten Freundes- und Familienkreis das Ja-Wort gegeben hatten, und noch immer wirkten die beiden so verliebt ineinander wie an dem lauen Frühlingstag, an dem sie einander ewige Treue geschworen hatten. Es waren die kleinen Gesten, die ihre Liebe am Leben erhielten, die verliebten, innigen Blicke und dieses geheimnisvolle Lächeln, welches die beiden schon seit ihrer Ankunft am Vortag auf den Lippen trugen. Es war Dave sofort aufgefallen, und allmählich beschlich ihn ein Verdacht, der sich immer mehr erhärtete, je länger er die beiden Turteltauben beobachtete.
Er warf seiner Frau einen Blick von der Seite aus zu und als Vivian dies bemerkte, sah sie ihn an. Er deutete mit dem Kinn vage in die Richtung des verliebten Pärchens, und Vivian nickte.
„Nuuun“, sagte sie gedehnt und wandte sich mit weiten Augen an ihren Mann. „Dave, Liebling, ich befürchte unsere Gäste sitzen schon wieder auf dem Trockenen“, bemerkte sie und deutete auf die leeren Gläser von John und Teyla. „Möchtest Du ihnen nicht noch etwas von dem guten Wein Deines Großvaters anbieten?“
Daves Mundwinkel zuckten ein Stück nach oben, als seine Frau ihm verschwörerisch zuzwinkerte.
„Aber natürlich, Liebes“, erwiderte er zuckersüß, griff nach der Weinflasche, erhob sich und umrundete den Tisch. „Das gute Zeug soll schließlich nicht verkommen“, sagte er und schenkte erst seinem Bruder nach.
„Deine Einstellung gefällt mir, Dave“, meinte John und führte das Glas auch sogleich an seine Lippen und nahm einen Schluck. Dave spürte Vivians Blick auf sich liegen, als er nach dem Glas seiner Schwägerin griff, um es zu füllen.
Wie er erwartet hatte, schlug Teyla das Angebot freundlich lächelnd aus und verwies auf den noch halbvollen Krug Zitronenlimonade.
„Ich hätte gern noch etwas von der köstlichen Limonade. Bei dieser Hitze ist mir eher nach etwas Kühlem zumute“, sagte sie, woraufhin Dave kühn und ohne weiter darüber nachzudenken, was er sagte, das Wort ergriff.
„Ach, tatsächlich? Und ich dachte schon, es liegt daran, dass Du wieder schwanger bist.“
Kaum dass er es laut ausgesprochen hatte, verschluckte sich John an dem Schluck Wein, den er gerade trank. Rasch presste er sich die Hand vor den Mund, während Teyla neben ihm auf einmal ganz ruhig wurde. Sie wartete, bis er sich wieder gefangen hatte, stellte ihr leeres Glas auf dem Tisch ab und faltete die Hände in ihrem Schoß.
„Wie lange wisst ihr es schon?“, fragte sie und blickte diplomatisch zwischen Dave und Vivian hin und her.
„Wenn Du es genau wissen willst, seit dem Moment, als ihr aus dem Auto gestiegen seid“, antwortete Vivian, erhob sich und umarmte ihre Schwägerin herzlich. „Herzlichen Glückwunsch, Teyla“, lächelte sie und schloss auch John in eine Umarmung und drückte ihn fest. „Ich freue mich für euch beide. Das sind wirklich großartige Neuigkeiten.“
„Wir hatten vor, es euch heute Abend zu sagen“, meinte Teyla und hielt sich liebevoll die Hand vor ihren Bauch, der unter einer weit fallenden Tunika verborgen lag.
„John…“ Dave trat vor seinen jüngeren Bruder und breitete die Arme aus. Die brüderliche Umarmung war kurz, aber innig. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er und klopfte seinem Bruder kameradschaftlich auf die linke Schulter. „Reife Leistung, kleiner Bruder.“
John verdrehte grinsend die Augen.
„Danke, Mann.“ Kaum dass er sich von seinem Bruder gelöst hatte, legte er seinen Arm um Teylas Taille.
„Wir waren selbst ziemlich überrascht, als wir es erfahren haben“, berichtete er, nachdem alle Glückwünsche ausgesprochen waren und sie wieder Platz genommen hatte. „Wir haben eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass es noch einmal klappen würde.“
„Naja, der Allerjüngste bist Du ja auch nicht mehr“, triezte Dave, woraufhin John ihm über den Rand seines Weinglases hinweg einen finsteren Blick zuwarf. Vivian verdrehte die Augen und knuffte ihrem Mann in den Arm.
„David!“ Sie schüttelte mit dem Kopf, wandte sich dann wieder ihrem Schwager und ihrer Schwägerin zu. „Also war es geplant?“, fragte sie neugierig.
„Geplant war es nicht“, erwiderte Teyla, während sie nach Johns Hand griff. „Aber wir haben seit geraumer Zeit mit dem Gedanken gespielt, noch ein Kind zu bekommen. Wie John bereits sagte, waren wir sehr überrascht, dass es nun doch so schnell geklappt hat.“
„Sagen wir, es stand auf unserer To-Do-Liste ziemlich weit oben“, merkte John schelmisch grinsend an und wackelte mit den Augenbrauen. Er spürte, wie Teyla seine Hand drückte, und sah sie an. Ein amüsiertes Lächeln umspielte die Mundwinkel der hübschen Athosianerin, und er lehnte sich rasch vor und presste einen Kuss auf ihre Lippen.
„Um Himmels Willen, John, ich bitte Dich!“, stöhnte Dave und verdrehte die Augen.
„Jetzt lass sie doch, Dave“, tadelte Vivian, gefolgt von einem entzückten Seufzen. „Oh, Teyla, ich kenne da eine ganz bezaubernde kleine Baby-Boutique in der Stadt. Ich habe fast die komplette Erstausstattung für die Zwillinge dort gekauft.“ Sie begann mit glänzenden Augen aufzuzählen. „Strampler, kleine Schühchen, Latzhosen.“ Ein wehmütiges Seufzen brach über ihre Lippen. „Manchmal wünsche ich mir, nur noch ein einziges Mal dort nach Herzenslust einkaufen zu gehen.“
„Hört, hört.“ Frech grinsend lehnte sich John zurück und taxierte seinen Bruder. „Wie war das, Dave? Man ist nie zu alt?“
„Ach, halt die Klappe, John“, brummte der ältere der beiden Sheppard-Brüder, und es dauerte nur einen Augenblick und die beiden brachen in Gelächter aus, in welches ihre Frauen schon sehr bald freudig miteinstimmten.
Und so dominierte die freudige Nachricht die Gespräche für den Rest des Abends. Die Atmosphäre war heiter und die Stimmung ausgelassen. John erinnerte sich nicht, jemals mit seinem Bruder gemeinsam so viel gelacht zu haben. Ihre Beziehung war immer etwas… schwierig gewesen, doch es schien, dass der Tod ihres Vaters sie wieder zusammengeschweißt hatte, und sie genossen die gemeinsame Zeit.
Der Rest des Abends verging wie im Fluge. Es war sehr spät, weit nach Mitternacht, als John als Letzter sein Weinglas leerte. Teyla war bereits vor mehr als einer Stunde zu Bett gegangen und auch Vivian und Dave hatten sich vor einer Weile verabschiedet. Der teure Wein seines Großvaters, den Dave an diesem Abend aus dem Keller geholt hatte, zeigte seine Wirkung, wie John bemerkte, als er die Verandastufen hinunterschwankte, nachdem er für etwas Ordnung gesorgt und das Verandalicht gelöscht hatte.
Die Sterne leuchteten wie üblich auch in dieser lauen Sommernacht hell, sodass er keine Probleme damit hatte, zurück zum Haus zu finden. Die Terrassentür stand einen Spalt weit offen, und als er das angenehm klimatisierte Haus betrat und die Tür hinter sich verriegelte, blieb John stehen und lauschte in die vertraute, nächtliche Stille hinein. Er kannte dieses Haus wie seine Westentasche und erinnerte sich gern an die Zeit, die er hier verbracht hatte. Es war schön, wieder hier zu sein, auch wenn es nur für ein paar Tage war. Er hatte vor Teyla darauf bestanden, mit den Kindern hierher zu fahren, und als Dave und Vivian ankündigten, dass sie ebenfalls vorhatten, einige Tage in der ehemaligen Sommerresidenz der Familie zu verbringen, war die Sache klar gewesen.
Erfüllt von schönen Erinnerungen an lange, heiße Sommerferientage, durchschritt John die Flure, über die er als Kind ausgelassen getobt war. Neben dem Strandhaus seines Vaters in Southampton war dies sein zweitliebster Sommeraufenthaltsort als Kind gewesen. Das im Südstaatenstil erbaute Haus erinnerte ihn noch heute sehr an seine Mutter. Auch sie hatte das Anwesen der Familie Weadon geliebt, in dem sie einst wie auch ihr jüngster Sohn das Licht der Welt erblickt hatte.
Wie rührend, waren Teylas erste Worte gewesen, als er ihr erzählt hatte, dass er in diesem Haus geboren worden war. Seit diesem Tag schien sie das Haus mit anderen Augen zu sehen und erst gestern hatte sie scherzhaft gemeint, dass es doch eine schöne Weiterführung der Tradition wäre, wenn auch ihr Baby hier auf die Welt kommen würde. Sie hatte gelacht und ihn geküsst, doch während sie danach wieder zur Tagesordnung übergegangen war, ließ John diese Vorstellung nicht mehr los. Warum auch nicht, dachte er, schlimmer als die beiden andere Male konnte es nicht werden und ein im Südstaatenstil eingerichtetes Schlafzimmer mit romantischem Himmelbett war allemal besser als ein Puddle Jumper oder gar ein von einem größenwahnsinnigen, rachesuchenden Wraithhybriden gekaperter Kreuzer.
John erschauderte, verdrängte die Gedanken aus seinem Kopf und löschte das Licht im Foyer des Hauses. Über eine breite Wendeltreppe gelangte er in das erste Obergeschoss. Das Schlafzimmer, welches er und Teyla bewohnten, lag am anderen Ende des Flurs, und auf dem Weg dorthin warf John noch einmal einen Blick in das Zimmer seiner Kinder. Ihm wurde warm ums Herz, als er sah, wie friedlich Torren und Charin in ihren Betten schliefen, und er schloss leise die Tür hinter sich und entfernte sich auf Zehenspitzen.
Als er kurz darauf das Schlafzimmer betrat, wurde er vom warmen Kerzenschein empfangen, und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er seine Frau entdeckte, die vor dem Fenster stand und mit ausgestrecktem Arm an den Gardinen herumnestelte.
John lockerte seinen Hemdkragen, trat hinter sie und schlang einen Arm um ihre Taille, legte seine Hände auf ihren Bauch, fühlte und streichelte die zarte Rundung liebevoll.
„Hey“, raunte er, schob ihr langes, honigbraunes Haar zur Seite und küsste ihren Hals. Teylas lächelte, legte ihre Hände auf seine und schmiegte ihren Rücken an seine Brust. „Ich dachte, Du schläfst Du schon“, flüsterte er und fing ihr Ohrläppchen sacht zwischen seinen Zähnen an.
Spoiler
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John erwachte in den frühen Morgenstunden aus einem tiefen und erfrischenden Schlaf. Ein Sonnenstrahl kitzelte seine Nasenspitze und er vergrub sie seufzend im weichen Haar der Frau, die friedlich neben ihm schlief. Glücklich hielt er ihren warmen Körper fest mit seinen Armen umschlungen, schmiegte seine Beine an ihre und liebkoste unter der Bettdecke ihre perfekten Rundungen.
Liebevoll fuhr er mit der Kuppe seines Zeigefingers über ihre Hüfte, legte eine Hand um ihre Taille und zog sie noch enger an sich. Teyla seufzte leise und ihre zierliche Gestalt regte sich.
„John?“, murmelte sie, und ihre Lider flatterten und sie öffnete verschlafen die Augen. „Wie spät ist es?“, fragte sie und gähnte.
„Noch nicht spät genug“, erwiderte er flüsternd und küsste ihren Hals. „Schlaf weiter.“
Teyla nickte mit einem schnurrenden Unterton, drehte sich in seinen Armen herum und schmiegte sich weich und nachgiebig an ihn. Ihr Bein wanderte geschmeidig über sein Bein aufwärts und ihre Hand strich über seine Brust. So viel zum Thema Weiterschlafen, dachte John und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Lächelnd senkte er seine Lippen auf ihre und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Die Athosianerin seufzte wohlig, ließ sich von ihm in die weichen Kissen drücken und begann den Kuss inbrünstig zu erwidern.
„Guten Morgen“, flüsterte John und spürte, wie sich die weichen Lippen seiner Frau unter seinen zu einem Lächeln verzogen. „Gut geschlafen?“
Teyla nickte, strich mit den Händen über seine Arme hinauf zu seinen breiten Schultern und zog ihn über sich.
„Ich habe sehr gut geschlafen“, antwortete sie, schlang ihre Arme um seinen Hals und sah ihn an. Ein Ausdruck von Wehmut huschte über ihr hübsches, ausgeschlafenes Gesicht, als sie die Hand nach ihm ausstreckte und seine Wange berührte.
„Ich werde das vermissen“, meinte sie plötzlich und lächelte betrübt.
„Was wirst Du vermissen?“, fragte John besorgt, drehte ihre Handfläche nach oben und küsste sie zärtlich.
„Momente wie diese“, erwiderte Teyla und fuhr mit den Fingern durch seine zerzausten Haare. „Verstehe mich nicht falsch, ich liebe unsere Kinder, aber hin und wieder vermisse ich es, einfach nur mit Dir zusammen zu sein. Und wenn das Baby erst einmal auf der Welt ist, werden wir noch weniger Zeit für uns haben.“
John lächelte, glitt mit seiner Hand unter die Bettdecke und schmiegte sie an die zarte Wölbung ihres Bauches.
„Dann werden wir uns ‚hin und wieder‘ die Zeit nehmen müssen“, sagte er und führte seine Lippen sanft über ihre. „Wir schaffen das, Teyla“, versicherte er ihr und umkreiste mit dem Daumen ihren Bauchnabel. „Und wenn es uns doch zu viel wird, parken wir die drei einfach für ein paar Stunden in McKays Labor.“
Die Augen der Athosianerin weiteten sich.
„John Sheppard“, rief sie entrüstet und entzog sich seiner Berührung, „das werden wir ganz sicher nicht tun! Und außerdem bezweifele ich, dass Rodney mit deiner Idee einverstanden ist.“
„Ach, der soll sich nicht so haben“, erwiderte John und langte nach ihr. „Als Charins Patenonkel kann er ruhig etwas Verantwortung übernehmen.“
Teyla schüttelte mit dem Kopf und warf ihm einen strengen Blick zu, als er sie an seine Brust zog und seine Arme fest um sie schlang.
„John“, warnte sie ihn. Ein freches Grinsen auf den Lippen neigte er den Kopf und küsste sie.
„Lass uns das später ausdiskutieren“, murmelte er und schmiegte seine Wange an ihr Haar, vergrub seine Nase darin und atmete ihren verführerischen Duft ein. „Die Kinder werden sicher bald aufwachen“, gab er zu bedenken und zog sie mit sich, als er sich auf den Rücken rollte
Teyla seufzte, bettete ihren Kopf an seiner Schulter und kuschelte sich an seinen ausgestreckten Körper. Ihre Finger strichen zärtlich über seine Brust, ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig, sie lag entspannt an ihn geschmiegt, und John genoss das Gefühl, sie nach einer leidenschaftlichen Nacht in seinen Armen zu halten.
Minuten vergingen, ohne dass sie ein Wort miteinander sprachen und die morgendliche Stille genossen, doch just in dem Moment, als John Augen schwer wurden, spürte er, wie sich die Athosianerin regte.
„Weißt Du, ich habe nachgedacht“, sagte sie leise, spielte mit seinem Brusthaar, zog mit dem Finger Kreise über seinen trainierten Bauch.
„Worüber hast Du nachgedacht?“, fragte John neugierig ohne die Augen zu öffnen.
„Erinnerst Du Dich an das Gespräch, das wir vor ein paar Tagen geführt haben?“, entgegnete Teyla.
„Natürlich erinnere ich mich“, antwortete er und sah seine Frau fragend an. Sollte sie etwa…
„Ich habe gemerkt, wie viel Dir dieses Haus bedeutet, John“, meinte Teyla, setzte sich auf, nahm seine Hand und drückte sie zärtlich, „und wenn Du einverstanden bist“, fuhr sie lächelnd fort, „möchte ich, dass unser Sohn auch hier geboren wird.“
Ein Ausdruck freudigen Erschreckens huschte über Johns Gesicht, und er setzte sich ebenfalls auf und sah sie mit leuchtenden Augen an.
„Ist das wahr?“, rutschte es ihm euphorisch über sie Lippen. Teyla nickte, und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Wow“, sagte er und strahlte sie an, „das ist wirklich-“ Abrupt hielt er inne, als sich der erste Schock gelegt hatte und ihm plötzlich bewusst wurde, was genau Teyla soeben zu ihm gesagt hatte. Verwirrt, ob er sich nicht vielleicht doch verhört hatte, sah er sie an.
„Moment mal“, sagte er und schüttelte mit dem Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Hatte sie gerade wirklich… Seine Augen weiteten sich, und er hob langsam seine Hand und deutete mit dem Finger auf ihren Bauch. „Sagtest Du gerade… unser Sohn?“
Ein Lächeln legte sich auf Teylas Lippen und als sie nickte, hielt John für einen Moment unbewusst den Atem an.
„Wirklich?“, flüsterte er. Teyla nickte erneut, woraufhin er die Luft aus seinen Lungen geräuschvoll entweichen ließ und sich aufgeregt mit der Hand durchs Haar strich.
„Ein Junge“, echote er.
„Ein Junge“, bestätigte die Athosianerin lächelnd, nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „Wir bekommen einen Sohn, John.“
„Bist Du Dir sicher?“, fragte John und spürte, wie sich seine Kehle zusammenschnürte, als Teyla erneut, zum dritten Mal hintereinander nickte. In seiner Brust begann es zu kribbeln. Wir bekommen einen Sohn, John. Ein Sohn. Sein Blick fiel auf den Bauch seiner Frau. Er taxierte die leichte Rundung und glitt andächtig mit der Hand über sie. Ein Sohn. In nicht einmal mehr sechs Monaten würde er einen Sohn haben…
„Freust Du Dich?“, fragte Teyla und legte ihre Hand über seine. John schüttelte innerlich mit dem Kopf. Wie konnte sie ihn so etwas überhaupt fragen? Wortlos zog er sie auf seinen Schoß, umfasste zärtlich ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie. Ihre Lippen verschmolzen zu einem Kuss, der in seiner Intensität mit nichts vergleichbar war, was John jemals gefühlt hatte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er spürte, wie Teyla sich in seinen Armen entspannte und den Kuss überglücklich erwiderte.
„Ich liebe Dich“, hauchte er, hielt ihren Kopf und sah sie an. Teylas Augen schimmerten und ihr Blick war von tiefer Liebe erfüllt.
„Niemals so sehr, wie ich Dich liebe“, erwiderte sie flüsternd, und als sie die Hand ausstreckte, seine Wange berührte und ihn wieder küsste, spürte John, wie ihre Liebe auf ihn überging und kribbelnd jede Faser seines Körpers erfüllte.
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Sechs Monate später
„Okay, Prinzessin… vorsichtig“, wies John seine Tochter an und legte die Hand an die Türklinke. Charin hopste ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und auch Torren schien es kaum erwarten zu können, das Schlafzimmer zu betreten, auch wenn er um einiges ruhiger war als seine kleine Schwester und still darauf wartete, dass sein Vater endlich die Tür öffnete.
„Denkt daran“, erinnerte John die Kinder, „ihr müsst sehr vorsichtig und leise sein.“ Charin und Torren nickten eifrig. Schmunzelnd öffnete John daraufhin die Tür zum Schlafzimmer und ließ die beiden eintreten. Warmer Sonnenschein hieß sie willkommen und durch das geöffnete Fenster wehte eine erfrischende Brise herein.
„Mommy!“, rief Charin freudig, und John bedeckte in einem Ausdruck stiller Verzweiflung kopfschüttelnd seine Augen mit der Hand, als seine Tochter lautstark lospoltere und zu ihrer Mutter lief, die auf dem Bett ruhte. Torren folgte seiner Schwester, und als sie ihre beiden Kinder auf sich zukommen sah, huschte ein Lächeln über Teylas erschöpftes Gesicht. Sie legte einen Finger an ihre Lippen und winkte die beiden zu sich.
„Kommt her, ihr zwei.“
Tut mir leid, formte John wortlos mit den Lippen, setzte sich auf die Bettkante und legte seine Hand auf ihr Bein. Teyla schüttelte lächelnd mit dem Kopf. Bewundernd musterte er sie. Sie ruhte auf einem Berg von Kissen. Ihr langes honigbraunes Haar floss leicht gewellt über ihre Schultern, ein paar Strähnen klebten an ihrer verschwitzten Stirn. Ihre Wangen waren gerötet und ihre braunen Augen glänzten. Sie sah schlichtweg umwerfend aus, und John erinnerte sich nicht, je ein schöneres Wesen gesehen zu haben. Ohne sie aus den Augen zu lassen, bugsierte er seine Tochter auf das Bett, und sofort versuchte Charin zu ihrer Mutter zu krabbeln, hielt aber mit großen Augen inne, als das Bündel, welches Teyla sanft in ihren Armen wiegte, sich bewegte und leise wie ein Kätzchen wimmerte. Auch Torren traute sich nun näher, trat an die Bettkante vor und musterte das neuste Mitglied der Familie interessiert.
„Wie heißt er, Mama?“, fragte er neugierig und berührte andächtig die dunkle Haarlocke, die dem Baby in die Stirn hing.
„Sein Name lautet Patrick“, antwortete Teyla und schob die spitzenverzierte Decke beiseite, in der einst schon der Vaters des Kleinen gelegen hatte. Staunend betrachteten Torren und Charin ihren winzigen Bruder. Das Baby schlief, hatte seine Hände an seinem Gesicht zu kleinen Fäusten geballt.
Liebevoll wiegte Teyla ihr Neugeborenes in ihren Armen und verkündete voller Stolz: „Sein Name ist Patrick Aiden Sheppard.“
„Er ist ja ganz rot und schrumpelig“, stellte Charin ernüchtert fest, schnitt eine Grimasse und sah ihre Mutter enttäuscht an. „Ich dachte, Babys sind süß.“
Nur mit Mühe gelang es John sich ein Lachen zu verkneifen. Schmunzelnd langte er nach seiner vierjährigen Tochter und zog sie in seine Arme.
„Keine falsche Bescheidenheit, junge Dame“, tadelte er sie und tippte ihr mit dem Finger an die gerunzelte Stirn, „Du sahst damals genauso rot und schrumpelig aus.“
„Wirklich?“, flüsterte Charin erschüttert und riss ihre haselgrünen Augen weit auf.
„War ich auch rot und schrumpelig?“, wollte Torren nun ebenfalls wissen und sah seine Mutter fragend an. Teyla schenkte ihm ein gutmütiges Lächeln und fuhr mit der Hand durch die dichten, dunkelbraunen Locken ihres ältesten Sohnes.
„Ihr beiden seid die bezauberndsten und hübschesten Babys gewesen, die ich jemals gesehen habe“, erklärte sie ihm, „und schaut euch an, was aus euch geworden ist.“ Sie lächelte, doch ihre Stimme klang plötzlich verändert. John warf ihr einen besorgten Blick zu. Tränen glitzerten in ihren Augen und auf einmal war ihr die Erschöpfung wieder deutlich anzusehen.
„Okay, Herrschaften, die Besuchszeit ist vorbei. Ihr könnt später nochmal vorbeikommen, jetzt brauchen eure Mom und das Baby erst einmal ein bisschen Ruhe“, meinte er, schnappte sich seine Tochter und erhob sich mit ihr auf dem Arm von der Bettkante. „Wer von euch hat Lust, Onkel Rodney und Tante Katie anzurufen und ihnen zu sagen, dass euer kleiner Bruder da ist?“
„Ich, ich, Daddy!“, rief Charin aufgeregt und versuchte sich zappelnd auf seinem festen Griff zu befreien. Torren verabschiedete sich von seiner Mutter und folgte ihm eilig aus dem Schlafzimmer hinaus. Im Flur angekommen, setzte John seine Tochter ab, ging in die Knie und wandte sich an seinen Sohn.
„Erinnerst Du Dich noch an Onkel Rodneys Nummer, T.J?“, fragte er, und der Junge nickte eifrig.
„Null, vier, sieben, drei, zwei, fünf, null, null“, zählte er mit stolzgeschwellter Brust auf und wuchs gefühlt um ein, zwei Köpfe, als sein Vater ihn überschwänglich lobte und durchs Haar wuschelte.
„Geh doch schon einmal mit Deiner Schwester vor und ruf‘ Onkel Rodney und Tante Katie an“, schlug John vor. „Ich komme gleich nach; ich will nur noch mal schnell nach eurer Mom und eurem Bruder sehen, okay?“
„Ja, Dad“, erwiderte Torren und nahm seine kleine Schwester bei der Hand. „Komm, Charin, wir rufen Onkel Rodney an.“
„Ja, Onkel Meredith!“, piepste Charin aufgeregt und folgte ihrem Bruder tänzelnd den Flur entlang. Lächelnd sah John den beiden nach, kehrte, als sie schwatzend und kichernd die breite Wendeltreppe hinuntergingen, ins Schlafzimmer zurück, wo Teyla ihn bereits erwartete.
„Hey“, sagte er leise und kniete sich neben das Bett, „da bin ich wieder.“
„Da bist Du wieder“, erwiderte sie und schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln.
„Wie fühlst Du Dich?“, fragte er, streckte eine Hand nach ihr aus und streichelte ihre Wange.
„Es geht mir gut, John“, antwortete Teyla und schmiegte ihre Wange seufzend in seine Hand. „Ich bin nur etwas erschöpft, aber das wird bald vorübergehen.“
John lachte leise, schüttelte mit dem Kopf und strich mit dem Daumen sacht über ihre Lippen.
„Ruh‘ Dich aus, Teyla“, sagte er liebevoll. „Du hast fast sechs Stunden in den Wehen gelegen- du hast Dir eine Pause verdient.“
„Oh, Du musst mich nicht daran erinnern“, seufzte die Athosianerin und blickte dennoch verliebt auf das Baby hinab. „Aber das Ausharren hat sich gelohnt.“
Und wie es sich gelohnt hat, dachte John und streichelte zärtlich über die vielen dunklen, seidig weichen Haare seines Sohnes, die er eindeutig ihm zu verdanken hatte. Das Baby seufzte, regte sich und drehte das Köpfchen. Seine dunklen Augen, die er von seiner Mutter vererbt bekommen hatte, sahen direkt in ihn herein, und John fragte sich, wie man für so etwas Kleines nur so viel Liebe und Zuneigung empfinden konnte, dass es beinahe schmerzte. Sein Blick wurde weich, und er spürte, wie sich Tränen in seinen Augenwinkeln ansammelten.
Verflucht, Sheppard, reiß Dich zusammen!
„Möchtest Du ihn halten?“, fragte Teyla. John blinzelte die Tränen fort und sah sie an.
Großer Gott, ja, ja!
Er nickte und half ihr, sich aufzusetzen. Vorsichtig, den Kopf des Babys stützend, ließ sie ihren Sohn in die ausgestreckten Arme seines Vaters gleiten.
„Hey, kleiner Mann“, flüsterte John ergriffen und setzte sich auf die Bettkante. „Das waren gerade Deine Schwester und Dein großer Bruder“, erzählte er dem Baby und wiegte es fürsorglich in seinen Armen. „Sie konnten es kaum erwarten, Dich endlich zu sehen, weißt Du? Sie kommen später noch einmal wieder und besuchen Dich. Du wirst sie sicher mögen.“
Das Baby gab einen leisen Laut von sich, und John hob es hoch und presste seine Lippen zärtlich an die schrumpelige Stirn seines Sohnes. Er verweilte dort für einen Augenblick, bis er spürte, wie sich eine Hand auf seinen Arm legte.
„John“, Teyla lächelte, als er von dem Baby aufblickte und sie ansah. „Danke“, sagte sie und schloss ihre Finger um sein Handgelenk. „Ohne Dich hätte ich das niemals geschafft.“
„Unsinn“, John legte seine Hand auf ihre, „Du warst großartig, Tey.“ Seinen Sohn sicher an seine Brust gedrückt, schwang er seine Beine über die Bettkante, kroch über die Bettdecke und ließ sich in der Mitte der Matratze, neben seiner Frau, nieder, schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie sanft an sich.
Voller Stolz und Bewunderung betrachteten sie ihren neugeborenen Sohn, der auf den Knien seines Vaters gebettet lag, die dünnen Beinchen gekrümmt wie Notenfähnchen, die kleine Hand fest um Johns Finger geklammert. Seufzend legte Teyla ihren Kopf an seiner Schulter ab und strich über die dunklen zerzausten Haare des Babys.
„Er sieht aus wie Du“, stellte sie lächelnd fest.
„Ich wäre auch sehr schockiert, wenn er es nicht täte“, erwiderte John lachend, drehte seinen Kopf und hauchte einen Kuss auf ihre Schläfe. „Ich denke, ich sollte Dir danken.“
„Wofür?“, fragte Teyla verwundert.
„Dass Du das Ganze so tapfer mitgemacht hast“, antwortete er. „Und dass Du Dich bereit erklärt hast, ihn hier zu bekommen. Das bedeutet mir wirklich viel, Teyla.“ Sein Blick schweifte durch den Raum, und ein Hauch von Nostalgie erfasste ihn. Es war genau derselbe Raum, in dem auch er einst das Licht der Welt erblickt hatte. In den letzten fünfundvierzig Jahren hatte sich einiges verändert, nur das große Vierpfostenbett war als Relikt vergangener Zeiten geblieben. Er erinnerte sich an die Geschichte, wie seine Mutter das antike Möbelstück zu Beginn ihrer Ehe von einem ihrer Streifzüge über einen Antiquitätenmarkt mitgebracht und gegen den Willen seines Vaters in diesem Zimmer aufgestellt hatte. Sie hatte sich nicht davon abbringen lassen und setzte ihren Dickkopf durch, für den sie stadtweit bekannt gewesen war.
Wehmütig, in Gedanken und Erinnerungen an seine geliebte Mutter versunken, strich John mit der Hand über das dunkle Eichenholz und seufzte.
„Du vermisst sie, nicht wahr?“, holte ihn Teylas sanfte Stimme in die Gegenwart zurück. John atmete tief durch und blickte in die Augen der Frau, die ihm so unsagbar viel bedeutete.
„Jetzt gerade mehr als alles andere“, antwortete er, denn er wusste, dass er ihr vertrauen konnte und dass sie ihn verstand. „Es ist, als sei sie hier.“
„Das ist sie“, sagte Teyla, schob ihre Hand durch einen Schlitz in der Knopfleiste seines Hemdes hindurch und legte sie auf seine Brust. „Sie ist immer bei Dir, John, genau hier“, flüsterte sie und verharrte über der Stelle, wo sein Herz in seiner Brust saß und kräftig schlug. John lächelte, zog ihre Hand unter seinem Hemd hervor, verwob seine Finger mit ihren, küsste sie.
„Habe ich Dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich Dich liebe?“, fragte er sie.
„Ich glaube mich an das ein oder andere Mal zu erinnern“, grinste Teyla und lehnte sich ihm leicht entgegen. „Du kannst es mir aber gerne noch einmal sagen.“
Zart streiften Johns Lippen ihre Stirn, ihre Wangen und schließlich ihren Mund, was ihnen beiden ein leises Seufzen entlockte.
„Ich liebe Dich“, flüsterte er und zog sie und ihren neugeborenen Sohn näher in seine Arme.
„Und ich liebe Dich, John Sheppard“, erwiderte Teyla, umfasste sein Gesicht mit ihren Händen, zog ihn sanft zu sich herunter und verschloss seine wartenden Lippen mit einem Kuss, der mehr über ihre tiefe Liebe zu ihm sagte, als tausend Worte es jemals konnten.
The End
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