Diese Mini-Story wurde von diesem Drabble von John's Chaya inspiriert (http://www.stargate-project.de/starg...15980-Continue) und es ist ein Versuch zu erklären, warum auf Atlantis so gar nichts mehr los ist. Außerdem passt es zu dem "Sommer"-Prompt aus der 100 Liste.
Titel: Es ist viel zu heiß
Autorin: Antares
Fandom: SGA
Genre: Gen
Rating: G
Inhalt: Es ist heiß in Atlantis und alle schwitzen. Hat Rodney ein "Gegenmittel"?
Wörter: ca. 550
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John schwitzte und fächerte sich mit einem Pappkarton Luft zu. Es war heiß, ekelig heiß in Atlantis und feucht-schwül wie nach einem Saunaaufguss. Die Stadt dümpelte auf einem Ozean dahin, der ‚warm wie Pissbrühe’ war, wie Ronon so treffend bemerkt hatte. Doktor Zelenka hatte das sofort nachgeprüft und immerhin einunddreißig Grad auf dem Thermometer gehabt. Die Luft brachte es auf neununddreißig Grad.
Als sie Atlantis nach ihrem Erdenaufenthalt wieder in die Pegasus-Galaxie zurückgebracht hatten, war ihnen dieser Planet sehr passend erschienen. Wer konnte schon ahnen, dass die lieben Wassertierchen hier in diesem Meer Badewannentemperaturen bevorzugten? Und der Sommer nun schon mehr als vier Wochen dauerte?
Alle Fenster und Balkontüren waren sperrangelweit aufgerissen, um wenigstens ein wenig Durchzug zu erzeugen, denn die Klimaanlage war ganz heruntergefahren. Rodney als Chefingenieur hatte sich zwischen Air Conditioning und dem Betrieb der Computer entscheiden müssen – und hatte selbstverständlich die Computer gewählt, weil davon auch die Langstreckensensoren, Schilde, Wasserpumpen und Kühlschränke abhingen.
Als Kleidung waren seit vierzehn Tagen selbst im militärischen Bereich Bermudashorts erlaubt – die Wissenschaftler trugen sowieso schon seit Wochen, was sie wollten – und so sah Atlantis mehr wie ein mediterranes Ferien-Ressort, denn wie eine militärische Basis aus.
John lungerte in Rodneys – überhitztem – Labor herum und schlürfte lustlos eine lauwarme Limonade. Er schaute Rodney beim Justieren von einigen Einstellungen zu, mit denen er versuchte auch noch das letzte Quäntchen Energie aus ihrem ZPM herauszuholen.
„Willst du mit zum Nordpier baden kommen?“, erkundigte er sich mit matter Stimme bei Rodney, ohne die Füße mit den Flipflops vom Schreibtisch zu nehmen.
„Ich war heute schon schwimmen.“ Rodney schob einen Regler noch einen Millimeter höher.
„Ich auch. Schon zwei Mal.“ John seufzte und wedelte weiter mit der Pappe vor seinem Gesicht herum. „Doktor Tsunaki hat gesagt, dass das noch mindestens fünf Wochen so weiter geht.“
„Habe ich auch gehört. Man spricht in der Kantine ja auch über nichts anderes.“ Rodney schaute auf und sah sich um, aber es war nur noch Zelenka im Labor und der arbeitete am anderen Ende und konnte ihr Gespräch nicht hören. „Willst du mit in mein Quartier kommen?“, flüsterte er und schaute John verschwörerisch an.
„Nein danke, viel zu heiß zum Bewegen.“ Selbst zum nachlässigen Abwinken war Johns Hand fast zu schlapp.
„Du wirst es nicht bereuen“, meinte Rodney und zwinkerte John tatsächlich zu.
Huh? John konnte sich zwar nicht vorstellen, was Rodney Tolles in seinem Quartier hatte, aber zur Not konnte er ihn vielleicht bequatschen, seine riesige Eckbadewanne mit kaltem Wasser zu füllen. „Okay.“
Rodney fuhr den Computer runter und auf dem Weg zu seinem Quartier war er eindeutig voller Vorfreude. Er rieb sich die Hände und trat vom linken auf den rechten Fuß während sie im Transporter standen. Nun ja, vielleicht musste er auch nur zu Klo von dem vielen Trinken.
Johns Erwartungen an diese ‚Überraschung’ waren wirklich gering, bevor Rodney die Tür aufmachte.
Doch als sie fünf Minuten später, nur mit ihren Boxershorts bekleidet auf Rodneys Bett lagen, wusste er, dass es richtig gewesen war, Rodney zu folgen.
Denn Rodney hatte von Sam Carter als Gag zum Geburtstag einen Schlüsselanhänger mit einem kleinen Naquadah-Stein bekommen und dieser entfaltete – geschickt in Rodneys private Klima-Anlage eingebastelt – genügend Energie, um Rodneys Quartier auf sagenhafte zweiundzwanzig Grad runter zu kühlen.
Wenn Rodney jetzt noch ein eiskaltes Bier für ihn hätte …