Titel: Mass Effect - Under Jolly Roger
Autor: NightRaider
Fandom: Mass Effect
Genre: Science-Fiction
Rating: Ab 18
Kurzinhalt: Die Normandy SR1 ist Geschichte und Shepard gefallen, doch die Allianz hat noch andere Helden. Anderson erninnert sich an einen dieser Helden und handelt. Spielt in den zwei Jahren in denen Shepard von Cerberus wieder ins Leben zurück geholt wird.
Mass Effect – Under Jolly Roger
Prolog
Der Lärm des Shuttles das wieder abhob hinter ihm war ohrenbetäubend, doch David Anderson störte es nicht, er hatte ein eindeutiges Ziel und folgte deswegen langsam einem staubigen Weg zwischen zwei sehr hohen mit Stacheldraht gesäumten verstärkten Stahlzäunen.
Hinter dem Zaun links von ihm lag eine unter der Sonne kochende Wüstenebene, während rechts ein gut bewachter, und sehr belebter Hof lag, voller Männer in Orangen Overalls.
Noch gut 10 Meter trennte Anderson von einem dreistöckigen Gebäude und einer geschlossenen Schleuse, doch diese war gerade dabei sich zu öffnen.
„Willkommen im Kranston-Militärgefängnis Captain Anderson“, wurde der Captain von einem Untersetzten älteren Major der Allianz begrüßt.
„Danke Major, hat ihr Vorgesetzter meine Anfrage erhalten?“
„Ja Captain, es wurde alles vorbereitet“, erwiderte der Mann, doch er klang alles andere als begeistert.
Anderson nickte nur und sagte nichts zu dem Eindruck den er gewann, er folgte dem Major stumm durch die Gänge der Strafanstalt bis in einen Raum der bis auf einen am Boden festgeschraubten Tisch und zwei Stühle leer war.
„Wir sorgen dafür das er hergebracht wird Captain.“
„Danke Major. Dieses Gespräch will ich absolut alleine führen, vergessen sie das nicht. Also keine Wachen und keine Kameras.“
„Ja Sir, jedoch soll ich sie auch im Namen des Direktors noch einmal ermahnen dieses Gespräch so zu führen. Der Gefangene ist zwar bisher nie negativ aufgefallen, jedoch bedeutet das nicht das er harmlos ist.“
„Das ist mir sehr wohl bewusst Major, trotzdem habe ich nicht vor meine Meinung zu ändern“, sagte Anderson und schritt durch den Raum ehe er sich vor das einzige Vergitterte Fenster stellte und dabei seine Arme vor der Brust verschränkte und seinen blick nach draußen lenkte.
Lange musste David Anderson nicht warten, vier Wachen die wie laufende Schränke wirkten kamen in den Raum, in ihrer Mitte ein großgewachsener Mann in Hand- und Fußschellen.
Er hatte schwarze lange Haare, die hinten zusammengebunden waren und bis knapp über seine Schulter reichten, dazu kam ein ziemlich dichter Bart.
Die Wachen führten ihren Gefangenen zu einem der beiden Stühle und setzten ihn darauf ehe sie seine Handfesseln an einem metallenen Ring am Unteren Rand des Tisches befestigten.
Erst als die Tür des Raumes sich schloss drehte Anderson sich langsam um.
„Du siehst gut aus Soldat, auch wenn dein Haarschnitt absolut gegen die Regeln verstößt.“
„Anderson, und ich fragte mich schon wer ausgerechnet mich Besuchen kommt. Der letzte war ein schmieriger Reporter der den Helden von Metroplex treffen wollte, für ein Buch oder so, hab ihn wieder weggeschickt.“
„Bescheiden wie immer Soldat.“
Der gefesselte schnaubte und versuchte sich etwas bequemer hinzusetzen, was aber wegen den Handschellen nicht so wirklich klappen wollte.
„Also Lt.Commander, was verschafft mir die Ehre ihres Besuches?“
„Inzwischen ist es schon länger Captain, und ich bin hier um dich hier raus zu Holen und dir eine Aufgabe zu geben.“
Im ersten Moment gab es keine Reaktion, dann begann der Gefangene jedoch laut zu lachen.
„Mich hier raus holen? Aber sicher, wollen sie mir dafür ne neue Identität verpassen oder was?Oder ist es eine Selbstmordmission, wie gefährlich ist das ich was ich für sie tun soll?“
Anderson trat an den Tisch und setzte sich auf den freien Stuhl.
„In einigen Tagen werde ich als erster Ratsherr der Menschen vereidigt und damit auf der Citadel in einem Büro sitzen.“
„Sie und ein Bürojob, wem haben sie denn auf die Füße getreten das sie das ertragen müssen Lt.Commander?“
„Shepard hat mich vorgeschlagen. Ich nehme doch an das sie von ihr gehört haben, oder?“
„Klar doch, der erste Menschliche Spectre, Retterin der Citadel und dessen Rat. Wir liegen hier zwar etwas ab vom Schuss, doch so was bekommen sogar wir zu hören. Zum Moralischen Aufbau, und Appell an unser Ehr- und Pflichtgefühl gegenüber der Allianz und den Menschen“
Langsam beugte Anderson sich vor und stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab.
„Was aber bis jetzt noch keiner weiß, ist das die Normandy SR-1, Angegriffen und Zerstört wurde. Ein Großteil der Crew ist Tot, ebenso Shepard.“
„Batarianer? Piraten? Sklavenhändler?“
„Wissen wir nicht wirklich. Der Rat denkt es waren die Geth, doch Joker, Flight Leutnant Monroe, der Pilot der Normandy sagte das es ein Schiff unbekannter Bauart und Konfiguration war.“
„War Shepard wirklich so gut wie man sagte?“
Auf Andersons Gesicht zeichnete sich ein lächeln ab.
„Das war sie, genau so gut wie ein anderer Soldat der mal unter meinem Kommando stand.“
Die Handschellen klapperten und der Tisch zitterte leicht als der Gefangene versuchte sich anders hinzusetzen.
„Okay Anderson, was genau wollen sie von mir?“
„Ganz einfach, Shepard ist weg, aber da draußen sind eine Menge gefahren denen ich keine Lämmer vorsetzen will, sondern einen Wolf.“
Nun war es an dem Gefangenen sich vorzubeugen bis er mit seinem Oberkörper am Tisch lehnte.
„Ich bin geschmeichelt, aber zum einen ist da noch meine Anklage wegen dreifacher Befehlsverweigerung und Angriff auf zwei Vorgesetzte Arschlöcher. Zum anderen müsste ich wenn ich hier raus komme erst mal kräftig Trainieren und wieder in Form kommen, 9 Jahre gehen an einem nicht Spurlos vorbei, denn merkwürdigerweise lassen die Wachen und der Direktor Gefangene wie mich nicht Trainieren, nicht mal Joggen darf ich.“
„Es hat sich einiges geändert Soldat. Admiral Kobashy ist tot, Walters hat es nie über den Rang des Captains geschafft und wurde vor zwei Jahren wieder zum Commander degradiert. Es gibt keinen mehr der wegen Metroplex druck ausüben wird, denn nur Kobashy war wirklich dafür verantwortlich das du hier gelandet bist.“
Anderson stand auf und trat zur Tür, der Gefangene saß nun mit gesenkten Kopf da während der Captain gegen die geschlossene Tür schlug, danach öffnete er seine Uniformjacke und holte aus einer Innentasche ein Schreiben hervor.
„Sind sie fertig Captain, können wir den Gefangenen zurück in seine Einzelzelle bringen?“, fragte der Major der Anderson hergeführt hatte.
„Nicht ganz Major, ich habe hier etwas für ihren Direktor“, erklärte Anderson und reichte dem Major das Schreiben, der las es und wurde mit jedem gelesenen Wort bleicher.
„Aber Captain, das geht nicht!“
„Doch es geht Major, oder haben sie die Unterschriften nicht gesehen?“, fragte der Captain.
„Doch, natürlich Sir“, stammelte der Major und blickte an Anderson vorbei zu dem Gefangenen.
„Nun Major, dann informieren sie ihren Direktor das er nun einen Insassen weniger hat“, meinte Anderson ehe er sich noch einmal zum Tisch umdrehte.
„Ich schicke dir ein Shuttle und kümmere mich um alles weitere. Wir sehen uns auf der Citadel Soldat.“
„Geht klar Lt.Commander.“
Mass Effect-Under Jolly Roger
Kapitel 01.
Das Rauschen der Dusche war das einzige was zu hören war, das Wasser floss in Strömen über den muskulösen und mit Narben und Tätowierungen versehenen Körper.
Etwas mehr als zweieinhalb Monate waren seit seiner Freilassung vergangen.
Zeit die er genutzt hatte, in der er seine Schwäche weg trainiert hatte und durch harte Arbeit wieder zu alter Form zurückgefunden hatte.
Mit jedem Tag den er trainierte fühlte er sich besser, und stärker, nur noch seine Haare und sein Bart waren noch von seinem Gefängnisaufenthalt übrig.
Aber das würde sich nun ändern, mit einer Schere und einem Handspiegel begann er den Bart nach und nach zu stutzen bis nur noch ein Flaum übrig war.
Danach legte er die Schere weg und griff zu einem Altmodischen Rasiermesser und entfernte auch die letzten Reste des Bartes.
Für seine Haare benutzte er dann aber eine Moderne Haarschneidemaschine und hatte nach einiger Zeit dann wieder einen Schnitt der eher einem Marine würdig war, auch wenn es nicht absolut kurz war.
„Mister Parker?“, erklang ein Ruf und er fuhr herum zur Tür.
„Ja?“, antwortete er und drehte dabei das Wasser ab.
„Mein Name ist Erika Moralez, ich wurde ihnen von Ratsherr Anderson als Assistentin zugeteilt Sir.“
Er musste leicht schmunzeln als er die Stimme der Frau durch die Tür hörte und war sicher das sie noch sehr jung war, sie klang dazu noch sehr nervös.
Seine rechte ging zu einem Handtuch das außerhalb der Reichweite des Duschstrahls hing, schnell trocknete er sich grob ab und schlang sich das Handtuch dann um die Hüfte bevor er das Bad verließ.
Das er damit seine neue Assistentin total verschreckte gefiel ihm besonders.
Erika Moralez war nicht größer als 1,65 mit kurzen schwarzen Haaren, leicht dunkler Haut und braune Augen die im Moment wirkten wie bei einem Reh das ins Scheinwerferlicht blickte.
Für etwa eine Sekunde starrte die junge Frau ihn an bevor sie herum fuhr und einige unverständliche Worte stammelte.
„Nun ruhig Moralez. Warum sind sie jetzt hier bei mir? Doch wohl nicht nur um sich vorzustellen, oder?“
„Ich wollte ihnen sagen das wir eine Passage auf einem Schiff haben das zur Citadel fliegt, jedoch müssen wir dafür in einer Stunde ein Shuttle besteigen das bereits am Landeplatz auf uns wartet Sir.“
„Nun Miss Moralez, dann sollte ich mich wohl jetzt anziehen und meine wenigen Habseligkeiten packen. Etwas das sie auch tun sollten, oder wollen sie mir zur Hand gehen?“
Es war erstaunlich wie schnell sich die Gesichtsfarbe eines Menschen doch ändern konnte.
„Iiiiikkkkk“, gab die junge Frau von sich bevor sie schnellen Schrittes das Zimmer verließ, und dabei fast die Schallmauer durchbrach.
Als die Zimmertür zufiel konnte Parker nicht anders und fing laut an zu lachen.
„Das Leben ist Schön“, sagte er danach nur und zog sich an.
Schwarze Hose im Style der Allianz, Militärstiefel, ein schwarzes Shirt und eine alte Lederjacke aus seinem eingelagerten Privatfundus.
Alles was er jemals besessen hatte, wurde von der Allianz nach seiner Verurteilung Luftdicht verpackt und eingelagert, jedes Kleidungsstück, jedes Foto, einfach alles.
Selbst sein altes Motorrad das seit Jahren in der Familie weitergereicht wurde.
Jedoch hatte er das nicht aus dem Lager geholt, warum auch.
Die einzigen Sachen die er sich geholt hatte waren Kleidungsstücke und zwei Fotos, mehr brauchte er derzeit nicht.
Seinen gepackten alten und abgegriffen wirkenden Seesack nehmend, sah er sich noch einmal im Zimmer um bevor er zum Schreibtisch ging und seine beiden Fotos nahm, er steckte sie in die Innentasche seiner Lederjacke und machte sich auf den Weg zum Shuttle.
Kurz vor dem Landeplatz wartete mit einem Rollkoffer und einem Rucksack Erika Moralez auf ihn.
+#+#+
„Ratsherr, bitte wir müssen uns unterhalten. Es ist äußerst wichtig!“
Anderson verdrehte die Augen als er die Stimme von Donnel Udina hinter sich hörte, er ahnte das er wieder einmal Kopfschmerzen bekommen würde.
„Was kann ich für sie tun Udina, ich bin beschäftigt also fassen sie sich kurz.“
„Das tut mir Leid Ratsherr, doch mir ist gerade zugetragen worden das sie vor knapp einigen Wochen das Militärgefängnis Kranston in Arizona besucht haben.“
Die linke Augenbraue von Anderson wanderte langsam nach oben.
„Das geht sie nichts an Udina, das war eine Angelegenheit die nur das Allianz Oberkommando, Admiral Hackett und mich etwas angeht. Also halten sie sich da raus!“
„Bitte Ratsherr. Wenn jemand das heraus findet kann das ihrem, und auch dem Ruf der Menschheit sehr schaden. Bitte sagt mir wen ihr dort Aufgesucht habt damit ich Gegenmaßnahmen ergreifen kann, ich bitte Sie Ratsherr Anderson, ich will doch uns alle nur vor Schaden bewahren“, sagte Udina mit deutlichem Nachdruck in der Stimme.
Am Liebsten wollte Anderson laut auf brüllen und Udina dann mit einem Tritt aus seinem Büro jagen.
Jedoch konnte er etwas anderes machen, was vielleicht genau so befriedigend sein könnte.
„Nun mein Bester Donnel, sie können die entsprechende Person bald selbst hier treffen. Er müsste demnächst eintreffen“, sagte Anderson mit einem leichten Grinsen und sah wie der Botschafter bleich wurde ehe er sich Umdrehte und aus dem Büro eilte.
Anderson nahm an das Udina nun losging um Passagierlisten zu checken und Namen zu vergleichen.
Etwas ähnliches tat der ehemalige Captain auch, nur das er Personen suchte die jetzt irgendwo in den bekannten Sektoren lebten.
Denn er kannte Parker, er würde nur mit Leuten Kämpfen die er kannte, und einige die dafür infrage kamen waren nach Metroplex und Parkers Verurteilung verschwunden.
Seine erste Suche galt einem Piloten, der erster Impuls war es Joker für diese Aktion zu rekrutieren, doch er wusste nicht ob dieser sich mit Parker und dessen Team verstehen würde.
Er wollte gerade eine weitere Suchanfrage starten als sein Privates Kommterminal sich meldete.
„Anderson“, meldete sich kurz darauf die Stimme von Admiral Steven Hackett und der Ratsherr wechselte auf eine Abhörsichere Leitung.
„Admiral, wie stehen die Dinge zur Zeit?“
„Gut Anderson, ich habe das Schiff nun seit Sechs Wochen in der Werft. Wir sind mitten in der Umrüstung und Modifizierung.“
„Das sind wirklich gute Nachrichten Admiral. Ich habe heute Morgen auch die Bestätigung bekommen das Parker auf dem Weg zur Citadel ist, derzeit versuche ich ein Team für ihn zusammen zu stellen.“
„Ich verstehe Ratsherr, ich schicke ihnen Daten über die Crew. Ich habe diese Leute selbst ausgewählt, sie sind gut, mit unter gehören sie zu den Besten.“
Anderson fuhr sich leicht Nachdenklich über sein Kinn.
„Das hört sich gut an, es erleichtert mir auch ein wenig meine Suche Admiral. Haben sie auch einen Piloten?“
„Habe ich, sogar jemanden der Parker kennt.“
„Wirklich?“, fragte Anderson überrascht.
„Ja, jemand aus der Zeit vor Metroplex, und vor ihnen Ratsherr. Akte Blackhorse wenn es sie interessiert.“
„Danke Admiral, ich werde es mir ansehen.“
Die Verbindung wurde beendet und Anderson sah sich sofort die Akten an.
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Tief atmete Parker durch und fühlte sich einfach nur gut, er war mit seiner Assistentin gerade auf der Citadel gelandet.
„Ist ne halbe Ewigkeit her seit ich hier war, trotzdem fühlt es sich gut an wieder auf einer Raumstation zu sein“, murmelte er und lächelte dabei.
Er bemerkte Moralez fragenden Blick.
„Ich bin auf Raumstationen und Kreuzern aufgewachsen Moralez, auf Planeten zu Leben ist für mich so unnatürlich wie für Kroganer Kuschelsex.“
Wieder wurde die junge Frau rot und blickte sogar noch beschämt zu Boden als einige Meter entfernt zwei sich laut Unterhaltene Kroganer entlang gingen.
Wieder lachte Parker, es machte ihm wirklich Spass seine Assistentin so in Verlegenheit zu bringen, vor allem nach der ganzen Zeit im Gefängnis wo spässe eher Mangelware waren.
Das Duo hatte gerade den Dockbereich verlassen, und Parker hielt sofort auf ein Hologramm zu.
„Wir sollten Ratsherr Anderson aufsuchen Sir nachdem wir unser Übergangsquartier bezogen haben“, schlug Erika vor.
„Sie gehen in unser Quartier, ich habe noch etwas anderes zu erledigen bevor ich zu Anderson gehe“, erklärte er und trat vor das Hologramm.
„Willkommen auf der Citadel, ich bin Alvina, die Virtuelle Intelligenz der Station und ihre Interaktive Reiseführerin“, kam es Monoton von der VI.
„Befindet sich die Konsortin Sha'ira auf der Station?“, fragte Parker und Erika die hinter ihm stand sah ihn nur sehr verwundert an.
Die VI teilte Parker mit wo er die Konsortin finden könnte.
„Moralez, sie sollten jetzt in unser Quartier gehen, ich kontaktiere sie wenn ich mich auf den Weg zu Anderson mache damit wir uns dort treffen können.“
„Soll ich sie nicht besser begleiten Sir?“
„Nein, das ist etwas persönliches“, sagte Parker und drückte der jungen Frau noch seinen Seesack in die Hand bevor er zum nächsten Transit Punkt ging und dort ein Skycar bestieg.
Während unter ihm die Citadel vorbei raste gingen Parkers Gedanken auf Wanderschaft in die Vergangenheit, zu einem jungen Soldaten, einer Asari, und dem Gedanken das ihr Leben in einigen Stunden enden würde.
Doch es kam am Ende anders, und das nur weil dieser junge Soldat zu stur war das bevorstehende Ende einfach so hinzunehmen.
Er war so in Gedanken das er gar nicht merkte das dass Skycar am Ziel angekommen war, erst als die Tür des Skycars Aufschwung war er wieder im hier und jetzt.
Langsam sah er sich um, er war auf dem Präsidium in der nähe der Botschaften wenn er sich recht erinnerte.
Parker schlenderte in Ruhe über die Wege auf sein Ziel zu, den Räumen der Konsortin.
Davor auf einer Bank konnte er einen Salarianer und ein Asari reden hören, sie lobten die Konsortin über allen maßen und ließen ihn lächeln.
Als er die Stufen hinab zum Eingang stieg wurde er dort von eine freundlich lächelnden Asari begrüßt, und er konnte sehen das dass lächeln ehrlich war.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Velyn, willkommen im Haus der Konsortin.“
„Ich grüße sie ebenfalls. Ich würde gerne mit der Konsortin sprechen“, trug Parker sein anliegen vor.
„Das tut mir leid. Doch der Terminkalender der Konsortin ist sehr voll, ich kann ihnen erst einen Freien Termin in Sieben Monaten anbieten.“
Parker legte seinen Kopf leicht schief und lächelte schwach.
„Stehen sie mit der Konsortin in Kontakt? Falls ja nennen sie ihr bitte den Namen Parker, dann wird sich alles aufklären“, erklärte er.
Die Asari wollte gerade etwas sagen als sie stoppte und mit ihrer rechten an ihr Ohr fasste.
„Ich verstehe, ja, sofort! Natürlich Konsortin. Die Konsortin erwartet sie, bitte gehen sie durch“, sagte Velya bevor sie begann alle anderen Gäste heraus zu schicken, auch die Akolytinnen.
Zwar bekam Parker das mit, doch er störte sich nicht daran und begann den Raum zu durchqueren und dann sich am Ende nach rechts einer Treppe zuzuwenden, dort kam ihm ein sehr schlecht gelaunter älterer Herr entgegen.
Er schaute den schwarzhaarigen geradezu giftig an ehe er mit einem, „Hmpf“, an ihm vorbei ging.
Nur Momente später betrat er den Raum der Konsortin.
„Sind es wirklich fast 10 Jahre, es kommt mir sehr viel länger vor.“
Diese Stimme hatte er Nachts oft in seinen Träumen gehört, Tagsüber konnte er sich dann aber kaum an den Klang erinnern.
„Deine Stimme klingt noch immer wie ein feine Symphonie Sha'ira.“
Mit langsamen elegante wirkenden Schritten kam die Asari auf ihn zu bis sie ganz nah bei ihm stand und legte ihre Stirn gegen seine, dabei schloss sie die Augen und Parker tat es ihr gleich.
„Ich habe mich immer gefragt wie es dir ergangen ist, ob es dir gut geht oder schlecht. Nun bin ich froh das die Zeit die vergangen ist nicht zu große Spuren an dir hinterlassen hat“, sagte Sha'ira leise bevor sie ihm noch näher kam und ihr ihre Arme um seine Tailie schloss und er spürte wie sie ihr Gesicht sanft in seine Halsbeuge drückte.
„Und du bist noch immer so bezaubernd, und berauschend das es mir den Atem verschlägt“, antwortete der schwarzhaarige und konnte spüren wie sie begann zu schmunzeln.
Dann löste Sha'ira sich langsam von ihm und nahm ihn bei der Hand, sie zog ihn mit sich zu einem Sofa.
„Sechs Tag, und vom ersten Tag an haben wir Gespräche geführt wenn du von den Kämpfen kamst.“
„Ja, ich erinnere mich wie du das erste mal auf mich zukamst.“
„Du saßt abseits teilweise im Dunkeln damit keiner deine Tränen sah, weil du Kameraden und unschuldige verloren hast die du beschützen wolltest. Nur Momente vorher warst du noch der Anführer gewesen der alles am Laufen hielt.“
„So kam ich mir aber nicht vor Sha'ira. Ich hatte da zum ersten mal jemanden verloren, das einzige was ich da noch wollte war nie wieder jemanden zu verlieren.“
„Doch nach diesen Sechs Tagen hast du verstanden das es nun einmal sein kann, das man nicht alle retten kann. Was zählte, war das du es trotzdem versucht hast. Am ende hast du ein kleines Wunder vollbracht, du warst zu Stur um das unvermeidliche zu aktzeptieren.“
In Parkers Gesicht entstand ein lächeln.
„Diese Sturheit hat mir aber auch 9 Jahre Gefängnis eingebrachte.“
„Hast du es bereut?“
„Niemals Sha'ira, ich habe es, und werde es nie bereuen“, sagte er mit ernster Stimme.
„Wirst du mich nun öfters aufsuchen?“
„Das weiß ich nicht. Mein alter Commander, Anderson, hat mich raus geholt um etwas zu tun. Leider weiß ich noch nicht was genau, aber wenn ich wieder hier herkomme werde ich dich nur zu gerne aufsuchen, wenn ich einen Termin bekomme“, sagte er und schmunzelte am ende.
„Du wirst nie einen Termin bei mir brauchen, du nicht Shane Parker.“
„Ich danke dir, doch nun würde ich dich gerne noch etwas fragen Sha'ira.“
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Anderson blickte die junge Frau an die ihm gegenüber saß, und der scheinbar die ganze Situation sehr peinlich war.
„Wo ist er Miss Moralez?“
„Ich kann es ihnen nicht sagen Ratsherr. Er teilte mir nur mit auf dem Weg zu sein, nur deswegen bin ich jetzt hier Sir“, erklärte sie.
Fast gleichzeitig öffnete sich die Tür des Büros.
„Verdammt Parker wo warst du so lange?“, fragte Anderson sofort als er Parker erkannte, der völlig locker ins Büro kam und sich dann neben Erika vor den Schreibtisch setzte, beiden entging nicht sein seliges lächeln.
„Ich hatte was persönliches zu erledigen Anderson, aber jetzt bin ich hier. Also, lassen sie mal hören was sie sich für mich ausgedacht haben.“
Der Ratsherr der Menschen stöhnte leise auf und rieb sich kurz über die Augen.
„Du willst mir wohl die Nerven rauben noch bevor es losgeht Soldat. Aber gut, kommen wir zur Sache Parker, hast du schon mal vom Korsar-Programm gehört?“
„Sicher, Spezialagenten der Allianz die mehr oder weniger als Piraten unterwegs sind. Obwohl das wohl sehr vereinfacht klingt bei mir.“
„Kann man so sagen, das Programm existiert inzwischen nicht mehr da es als gescheitert galt, doch wir werden Mittel aus dem beziehen was vorher das Korsar-Programm mal war. Die Allianz wird dir Admiral Hackett sich aktualisierende Listen mit Zielen zukommen lassen, einiges wird die Allianz von möglicher Beute haben wollen, alles andere könnt ihr behalten. Ihr könnt sie Verkaufen und zu Credits machen, es wird keinen geben der fragen stellt, trotzdem vertraue ich darauf das du keinen Mist baust Soldat. Außerdem bekommst du Ziele über mehrere Ecken von mir die du dann ausschalten sollst.“
„Einen Moment LC, ich soll also Korsar spielen. Das hört sich für mich an als wäre es ein Freifahrtschein zurück in den Knast.“
„Nein Parker, nein. Du bekommst die Ziele genannt, aber was danach wann oder wie geschieht liegt allein bei dir. Darüber hinaus hat sich die Tech-Abteilung einige Tricks einfallen lassen damit dir und deinen Leuten keiner auf die Spur kommt.“
Parker beugte sich vor und stütze sich dann mit den Ellenbogen auf den Schreibtisch.
„Meine Leute? Haben ich denn schon ein Team?“
„Zum Teil. Du hast ein Schiff und eine Crew, Handverlesene Leute. Miss Moralez wird deine Assistentin, bzw. Yeoman. Du hast einen Trupp Marines für größere Operationen, wie Enterung und Absicherung von Zielen. Jedoch dein Primäres Kampfteam musst du noch rekrutieren, bis du das getan hast wird das Schiff auch soweit bereit sein das ihr es begutachten könnt,“, sagte Anderson und reichte ein Pad an Parker der sich die Namen ansah und seinen alten Vorgesetzten dann mit großen Augen ansah.
„Sie haben sich ja mächtig für mich ins Zeug gelegt Anderson. Aber wenn ich mir die Aufenthaltsorte so ansehe wird das ne schöne Rundreise für mich.“
„In Bucht E11 liegt ein kleiner Frachter, den kannst du dafür benutzen. Er ist so klein das du ihn ohne Probleme selbst Pilotieren kannst. Außerdem habe ich dir ein Spesenkonto einrichten lassen damit du jetzt und später Waffen und Ausrüstung kaufen kannst.“
Anderson übertrug die Daten des Spesenkontos von seinem Universalwerkzeug zu dem von Parker.
„Moralez, schaffen sie unsere Sachen auf den Frachter. Ich gehe erst einmal Shoppen“, kam es von dem schwarzhaarigen der sich das Spesenkonto ansah und dann anfing zu grinsen.
„Gib nicht gleich alles aus Soldat“, mahnte der Ratsherr.
„Das nicht, aber ich kann ein paar Werkzeuge und so kaufen um Waffen und Panzerung zu modifizieren. Oder werd ich passendes auf dem Frachter finden?“
„Nein nicht wirklich, jedenfalls nicht auf dem Frachter.“
Parker lachte leise auf und erhob sich.
„Los Moralez, wir haben zu tun. Wir hören voneinander Lt.Commander“, sagte Parker und führte mir rechts einen lockeren Salut mit zwei Fingers aus den Anderson mit einem grinsen erwiderte.
Moralez Verabschiedung klang hingegen übertrieben höflich.
„Ich soll also unsere Sachen holen Sir?“
„Ganz recht Moralez, wir ziehen los sobald ich ein paar Sachen gekauft habe“, sagte Parker noch zu seiner Assistentin bevor er sich am nächsten Transitpunkt in ein Skycar setzte.
Bei Hahne-Kedar besorgte er sich zuerst ein leichtes und ein schweres Panzerungsset, dazu verschiedene teile um Modifikationen vornehmen zu können.
Die nächsten zwei Stunden verbrachte er dann damit Waffen, und alles andere was er brauchte zu kaufen und alles zur Bucht E11 schicken zu lassen.
Anschließend suchte er noch einmal Sha'ira auf und berichtete wie es für ihn nun weiter gehen würde.