Titel: Who heals the wounds, who heals the Scars?
Kapitel: n/a - steht noch nicht fest
Rating: 14
Kategorie: Psycho, Drama
Charaktere: Kim & John
Spoiler: 3. Staffel, spielt unmittelbar nach Common Ground
Short Cut: Kim kämpft gegen das Erlebte, sich selbst und John.
Perspektive: Hier experimentiere ich mit etwas, was es eigentlich nicht gibt: Der allwissende Ich-Erzähler
Feedback: wäre schön!
Author’s Note: Basierend auf den Geschehnissen von Sold down the River und Common Ground, beschäftigt sich diese Geschichte nun mit dem, was „danach“ kommt. In der Serie werden schlimme Erlebnisse der Charaktere viel zu schnell „abgetan“, bspw., was John in Common Ground erlebt hat. Soldat hin oder her, ein Trauma wurde nie dargestellt, auch nicht im Ansatz. Da mein erfundener Charakter auch nur ein Mensch mit einigen Schwächen ist, kann ich es mir leisten, nachzubohren: Wie geht Kim mit den Erlebnissen während ihrer Gefangenschaft um und schafft sie es zurück ins normale Leben?
Disclaimer: Stargate Atlantis und alles was damit zu tun hat, gehört MGM und nicht mir. Ich verdiene damit auch kein Geld und das Ganze dient nur der Unterhaltung von Fan zu Fan und so weiter bla bla bla , wohl dennoch gehört mir die Storyline! *g*
Wer Interesse hat, zu erfahren, wie Kim nach Atlantis geraten ist, bitte hier entlang: In a Galaxy far far away
Who heals the Wounds, who heals the Scars?
Teil I – zurück in Atlantis
~ Irgendwas hatte mich immer wieder zu dieser Höhle gezogen. Diese Höhle, vor der ich so sehr Angst hatte. Die Höhle von der ich wusste, dass sie meinen Tod barg. Ein eisiger Wind umklammerte mich als ich vor dem Eingang stehen blieb. Und dann war es soweit. Das große schwarze Ungetüm entwich der Höhle und baute sie thronend über mir auf. Ich sah nach oben und wusste, dass dies mein Ende war… ~
Ich wachte in der Krankenstation von Atlantis auf. Verschwommen waren zunächst die Erinnerungen über die letzten Tage. Ich sah mich um und stellte fest, dass ich alleine war. Als ich mich aufsetzen wollte, zuckte ich zusammen: mein Rücken schmerzte. Dann spürte ich die Schusswunde und dann die Feeding Marks der Wraiths. Der Morgenstern bohrte sich ein weiteres Mal durch meinen Kopf und brachte schlagartig meine Erinnerung zurück.
Eine schmerzliche Erinnerung, die ich gerne vergessen hätte, vor allem Kolyas Trick mit dem Alien. Wenn ich daran dachte, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Was ich vergessen hatte, war, wie ich nach Atlantis zurückgekommen war. John hatte mich im Wald gefunden und versucht mich zum Tor zu bringen, mehr wusste ich nicht.
Ich lehnte mich in meinem Bett zurück und zog mir die Decke bis zum Hals. Ich fühlte mich verloren und wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Ich dachte zurück an die furchtbaren Qualen, die mir Fürst Iblis damals auf der Galactica zugeführt hatte und versuchte mich daran zu erinnern, wie Adama mir damals half, das durchzustehen.
Ich hatte hier in Atlantis niemanden, der mental so stark war, dass er mir eine Stütze sein könnte. Ich konnte noch nicht erahnen, welche psychischen Ausmaße das Ganze haben würde, ich fühlte mich nur elend und am Boden zerstört. Und allein! Das war beinahe das Schlimmste, ich fühlte mich so allein! Es war lange her, dass ich mich das letzte Mal so alleine gefühlt hatte. Es war schlimm.
Ich starrte Löcher in die Luft, so dass ich gar nicht merkte, dass Carson zu mir gekommen war. Er lächelte mich sanft an und setzte sich neben mich, um mit mir auf einer Höhe zu sein.
„Kim!“
„Hallo Carson!“
„Wie fühlst du dich?“
„Ich weiß nicht, ganz gut glaube ich, aber…!“ Mir blieben die Worte im Hals stecken, ich war einfach fertig.
„Äußerlich wird schnell alles abheilen! War es schlimm?“
Ich nickte. „Ja, das war es! Aber ich kann jetzt nicht darüber sprechen, Carson!“
„Das musst du auch nicht! Wenn dir danach ist, bin ich da! Kein unnötiger Druck!“
„Ja! Kein unnötiger Druck! Danke!“ Ich konnte mir nicht mal ein Lächeln abringen. „Carson, wo ist John?“
„Ich habe ihm Bescheid gesagt, dass du wach bist, er ist unterwegs! Hör mal, ich weiß nicht, was zwischen euch passiert ist, aber er war die ganze Zeit hier an deiner Seite!“
Ich nickte erneut. „Danke Carson!“
„Nichts zu danken!“
* * *
Wenig später kam John in der Krankenstation an. „Wie geht es ihr?“, hörte ich ihn unseren schottischen Arzt fragen, der ihm seine medizinische Einschätzung gab. Danach tauchte er schließlich bei mir auf und schob den Vorhang zur Seite.
„Hi!“
Ich lächelte auch jetzt nicht, obwohl ich froh war, ihn zu sehen. „Hallo John!“
Er setzte sich zu mir und nahm automatisch meine Hand. Ich wusste nicht, was ich denken sollte, meine Gefühle waren vollends durcheinander.
„Wie geht es dir?“
Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht! Es ist alles so verworren. Kolya? Ist er...?“
„Er konnte entkommen!“
„Wie konnte ich fliehen?“
„Ich weiß nicht Kim, ich habe dich im Wald aufgelesen! Was hat er nur mit dir gemacht?“
Ich sah unter mich. Alles, was in der letzten Woche passiert war, flimmerte an meinem geistigen Auge vorbei, aber nichts davon kam über meine Lippen. Ich hielt meinen Kopf fest, da ich glaubte, zerspringen zu müssen.
„Ich habe einen großen Fehler begangen John, ich habe meine persönlichen Gefühle zwischen mich und meine Mission kommen lassen und dafür musste ich bezahlen. Das wird nie wieder passieren!“
„Das macht mir gerade sehr viel Angst, was du da sagst!“
Ich sah hoch und ihm in die Augen. Ich war misstrauisch geworden und fühlte mich wie ein geläuterter Hund. „Ich mag jetzt nicht darüber reden!“
John nickte und merkte, dass es im Moment keinen Zweck hätte, mit mir darüber zu sprechen! „Ruh dich aus, ich komme bald wieder!“ Er küsste sanft meine Stirn, was ich widerstandslos geschehen ließ und sah ihm hinterher, als er ging. Das war der Zeitpunkt, an dem ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und anfing hemmungslos zu weinen.
Carson hörte das und er wusste, dass er jetzt nicht zum Trostspenden gehen durfte, das wäre mir nicht recht gewesen. Ich verbrachte einige Tage auf der Krankenstation, nur um gründlich durchgecheckt zu werden. Physisch würde ich laut Aussage des Arztes schnell wieder auf die Beine kommen, aber er wagte es noch nicht, mit mir über meinen psychischen Zustand zu sprechen. Ich war sehr ruhig, was ihn wiederum beunruhigte, kannte er mich doch als ständig aufgescheuchtes Huhn, was Hans Dampf in allen Gassen wirkliche Konkurrenz machte. Doch war ich zurzeit nicht dieser Mensch und er hatte Angst, dass ich das auch nicht mehr werden würde.
* * *
John kam jeden Tag, was mich freute, ich aber unfähig war, ihm das auch zu sagen. Als er wieder einmal da war, bat ich ihn mit mir an die frische Luft zu gehen, ich musste einfach mal was anderes sehen als Betten und medizinische Geräte. Auf einem der Stadtbalkone, nahe der Krankenstation versuchten wir einmal mehr uns zu unterhalten, wobei ich feststellen musste, dass ich diese Rolle ganz schlecht nur spielte. Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen, aber irgendwie kamen sie einfach so aus meinem Mund heraus: „Wie geht es Chaya?“
„Oh ganz vorzüglich, wir haben sie um Hilfe gebeten. Wir dachten, sie könnte uns Informationen über die Asuraner geben!“
„Ach was? Und dazu dieser Aufstand? Leider ging es mir in der Zwischenzeit nicht so gut, John!“
„Kim – ich wollte Chaya nicht besuchen, um dir weh zu tun, ich liebe sie nicht! Und das weißt du, verdammt noch mal! Ich gebe zu, ich habe einen Fehler gemacht. Den werde ich mir sicher nie verzeihen und ich würde auch verstehen, wenn du mir das nie verzeihst, aber ich schwöre dir, ich werde das jetzt nicht einfach so alles hinschmeißen!“
„John! Wenn du sie nicht liebst, warum hast du es mir nicht von vorneherein gesagt!? Ich hätte es verstanden!“
„Weil ich ein Idiot bin okay? Ich hatte einfach Angst! Hör mal, ich kenne dich und ich weiß, dass du dir in all der Zeit überlegt hast, wie oder ob unsere Beziehung weiter gehen soll, aber bevor du irgendeine Entscheidung triffst, solltest du wissen, dass du das Beste bist, was mir jemals passiert ist! Und ich weiß, dass ich mich völlig daneben benommen habe! Aber ich liebe dich Kim! Du bist der erste Mensch, die erste Frau, mit der ich mir vorstellen könnte Kinder zu kriegen und alt zu werden, Herrgott. Und wenn du das hier nicht durchstehst, dann ist es, als hätte ich dich umgebracht!“
Ich seufzte, da ich wusste, dass er von Grund auf ehrlich war und das war wohl gerade die perfekte Liebeserklärung, doch konnte ich einfach nicht so reagieren, wie ich es gerne getan hätte. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen.
„Ich brauche jetzt Zeit John!“
„Ich weiß!“
„Was ist mit dir? Du hast mir gesagt, Kolya hatte auch dich geschnappt?“
„Er hat Atlantis erpresst!“
„Wie?“
„Ich weiß nicht, wo er ihn herhatte, aber da war dieser Wraith! Und Kolya hat ihn sich an mir nähren lassen!“
„Was?“ Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte und im gleichen Moment bereute ich all das, was ich vorher gesagt hatte. Ich sah ihn entsetzt an. „Wie?“
„Ich war fast tot Kim!“ Er schwieg kurz. „Wir sind gemeinsam abgehauen, der Wraith und ich und er hat mir mein Leben wieder gegeben!“
„Was? Wie?“
„Ich weiß es nicht, scheinbar können sie den Prozess umkehren!“
„Oh mein Gott!“
„Nein, nein, wehe du entschuldigst dich jetzt! Du musstest das sagen, was du gesagt hast. Kein Mitleid! Ich komm damit klar! Womit ich nicht klar komme, sind deine Zweifel! Ich hoffe, ich kann mir dein Vertrauen wieder erarbeiten!“
Er stand auf, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er schien das zu verstehen. „Ich komme bald wieder!“, sagte er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich, nachdem er sich aber noch versichert hatte, ob er mich zurückbegleiten sollte, was ich verneinte. Es war ein komisches Gefühl und ich war hin und her gerissen und kehrte dementsprechend mutlos in die Krankenstation zurück.
-FF-