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Thema: [TFatF] [NC-17] Willkommen in Rickys Leben - mit Leib und Seele Streetracerin

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    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Standard [TFatF] [NC-17] Live fast, love faster, drive the fastest - ein letzter Job in Rio

    Titel:Live fast, love faster, drive the fastest - ein letzter Job in Rio
    Autor: Delilah Blue
    Fandom: The Fast and the Furious
    Genre: Romanze, Familie
    Charakter(e)/Pairing(s): Brian/Mia, Dom/Ricky - im Laufe der Story (OC)
    Rating/Warnings: NC 17 het.
    Staffel/Spoiler:The Fast and The Furious Teil 5
    Anmerkung des Autors: Diese Story gehört einzig und allein mir, genauso wie die Charaktere Ricky, der Rest aus The Fast and The Furious gehört ausschließlich sich selbst. Ich will damit kein Geld verdienen und ich schreib einfach, weil's mir Spaß macht.

    Spielt während es 5. Films, allerdings nicht komplett an den Film angelehnt. Vieles ist anders. Der Erste Teil und zum Teil auch die Zeit davor beleuchte ich in
    Rückblicken. Die Story ist Hauptsächlich in der Ich-Form geschrieben und in den anderen Kapiteln aus mehreren Sichtweisen. Natürlich erwähne ich aus welcher Sichtweise ich gerade schreibe.


    Kurzinhalt: Vor Rund sechs Jahren ist Ricarda Marie Dominique Delaney, Cousine von Brian O'Connor auf und davon. Sie hat ihre beiden besten Freundinnen zurückgelassen und versucht neu zu beginnen. Jetzt ist sie wieder zurück in L.A. doch nichts ist mehr wie es war. Dom, Brian und Mia sind verschwunden und es gibt nur eine einzige Person die wissen könnte, wo sie stecken. Ricky reist zu ihm und trifft dort auf ihre Freunde. Brian und Mia freuen sich, auch Vince ist erfreut, das Ricky das Kätzchen wieder da ist. Doch was ist mit Dom? Freut der sich ebenso? Anfangs reagiert er mit Hass, Zorn und Misstrauen auf sie. Doch was verbrigt sich wirklich hinter diesen Ausbrüchen Torettos.

    Prolog:
    Eigentlich hatte ich mir immer geschworen nie davon zu laufen, doch ich war es. Damals, nach Jesses Tod bin ich auf und davon. Ich war die einzige gewesen, die gecheckt hatte, dass mein geliebter Cousin Brian die Familie, in der ich mich so geborgen fühlte, sprengen würde.
    Ich hatte sie alle hinter mir gelassen, Brian, meinen Cousin, Mia und Letty, meine besten Freundinnen, Dom, meine Schulter zum Anlehnen, Vince, meine heimliche Liebe und Leon, meinen ständigen Schatten und Wegbegleiter.
    Jesses Tod hatte mich mächtig aus der Bahn geworfen. Er war für mich ein Bruder gewesen, den ich nie hatte. Er war für mich mehr Familie gewesen, als Brian, mit seiner heilen Polzei-Welt. Dom und seine Familie waren irgendwann mein Zuhause geworden.
    Dabei war er nie wirklich so gewesen. Ich erinnerte mich noch gut daran, als er zusammen mit mir und Roman Pearce um die Häuser zog. Ich hatte mich oft gefragt, wie er dazu kam, die Seiten zu wechseln und zum FBI zu gehen. Er hatte uns praktisch alle verraten, Roman, Tej, Jimmy und mich. Dafür hatte ich ihn lange Zeit gehasst.
    Ich war also geflohen, nach Europa, zuerst nach Deutschland, dort war mir aber schnell langweilig, da es keine Straßenrennen gab. Dann ging‘s nach Frankreich, wo ich dann auf eine Gruppe Leute gestoßen war, die sich auf Rennen mit Booten spezialisiert hatte. Schnell hatte sich herausgestellt, dass dies genau mein Ding war.
    Binnen weniger Tage hatte ich neue Freunde und eine neue Familie. Ich war eigentlich noch nie auf den Mund gefallen gewesen und mit meinen gerade mal 19 Jahren hatte ich schon mehr auf dem Kerbholz, als andere Mädchen meines Alters.
    Ich hatte ein neues Leben begonnen, eine neue Identität angenommen, aber tief im Inneren war ich immer Ricarda Delaney, das Straßenmädchen geblieben. Nur Brian hatte ich komplett aus meinem Leben verbannt, die anderen hatte ich nicht vergessen können.
    Am allerwenigsten Mia, Letty und Vince. Wie oft hatte ich mir gewünscht, dass Vince entdeckte, dass ich mehr war, als nur ein Kumpel zum Pferde stehlen, nämlich die hübsche junge Frau, die ich nun mal war, selbst wenn ich erst 19 war.
    Oft genug hatte der 25jährige zusammen mit Leon verlauten lassen, dass ich einfach nur die Kleine war, das Küken, das Nesthäkchen und jedes Mal hatte das bei Letty nur ein empörtes Schnauben hervorgerufen.
    Weder sie noch Mia hatten verstehen können, dass ich in den Augen der Jungs nur die Kleine war, der dumme Teenager, der nichts zu melden hatte.
    Bei Dom sah die Sache schon wieder ganz anders aus. Für ihn war ich die beste Freundin seiner kleinen Schwester, also noch jemand, den es zu beschützen galt. Er verstand mich, wenn ich mit meinen Sorgen und Problemen zu ihm kam. Er war der älteste unserer Clique und sozusagen, dass Familienoberhaupt, welches stets ein offenes Ohr hatte.
    Als schließlich Leon auftauchte, wusste ich, dass Brian es geschafft hatte, die Familie auffliegen zu lassen, so dass sie nun gezwungen waren, sich in alle Winde zu zerstreuen. Ich war überrascht, dass einer von ihnen sich die Mühe gemacht hatte, nach mir zu suchen und noch überraschter war ich darüber, dass es ausgerechnet Leon war.
    Natürlich freute ich mich unheimlich, wenigstens einen wieder zu sehen, auch wenn ich mich fragte, wie er herausgefunden hatte, wo ich mich aufhielt. Nach einiger Zeit seiner Anwesenheit war mir das auch egal, da ich unglaublich glücklich war wenigstens Leon zu haben.
    Er gestand mir auch, dass er sich in mich verliebt hatte und nur deshalb kaum von meiner Seite gewichen war. Ich hatte zwar nur Augen für Vince gehabt, dennoch hatte er nicht aufgegeben sich Hoffnungen zu machen und so hatte er sich, nachdem sie hatten fliehen müssen, auf die Suche nach mir gemacht.
    Überrascht über mich selbst, begann ich mit der Zeit seine Gefühle für mich zu erwidern. Bislang hatte ich geglaubt, Leon sei schlicht und ergreifend nicht mein Typ, dabei unterschied er sich im Aussehen gar nicht so sehr von Vince. Leon war zwar nicht ganz so durch trainiert und muskulös wie sein Kumpel, aber er war es auch.
    Was allerdings noch viel wichtiger war, Leon hatte Humor und war charmant, so kannte ich ihn zwar nicht, aber mir gefiel es, dass er mir Geschenke machte und mich hin und wieder zum Lachen brachte.
    Dann passierte es. Leon und ich stritten und zwar heftig. Ich wusste eigentlich noch nicht einmal warum. Ich hatte mehr das Gefühl, dass einfach meine Hormone mit mir durchgegangen waren, weil ich schwanger war. Bisher hatte ich es ihm auch noch nicht gesagt. Ich war mir nicht sicher. Zwar hatte ich bereits einen Test gemacht, aber ich wollte unbedingt noch eine Bestätigung meiner Frauenärztin.
    Doch dieser urplötzliche Wutausbruch und die Tränen bestätigten es mir. Leon allerdings, dieser Torftrottel, setzte sich in sein Auto und beschloss sich mit einem Baum anzulegen und somit seinem Leben ein Ende zu setzen. Er könne sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen, dabei hatte ich mich gar nicht von ihm trennen wollen.
    Ich hatte ihn mehrfach versucht anzurufen, nachdem er einfach weggefahren war. Als ich ihn nicht erreichen konnte, hatte ich mich selbst auf den Weg gemacht, ihn zu suchen, an unseren Lieblingsplätzen und erkundigte mich in der Werkstatt von Sébastien, nach ihm, aber er und seine Freunde hatten Leon auch nicht gesehen.
    Traurig war ich heimgefahren und hatte dort auf ihn gewartet, in der Hoffnung, er würde zurückkehren. Aus Minuten wurden Stunden und als er gegen Einbruch der Dunkelheit immer noch nicht zurück war, hatte ich beschlossen, mich erneut auf die Suche nach ihm zu machen.
    Ich war gerade dabei in meine Jacke zu schlüpfen, da klingelte es. Erwartungsvoll riss ich die Tür auf, denn ich war davon ausgegangen, dass Leon einfach nur den Schlüssel vergessen hatte. Draußen vor der Tür stand aber nicht mein Freund, sondern die Polizei.
    Beim Anblick der beiden Polizisten wurde mir leicht schwarz vor den Augen und ich prallte mit der Schulter gegen den Türrahmen. Ich fing mich wieder und atmete tief durch. Die beiden Polizisten berichteten mir vom Tod meines Freundes, was mich komplett zusammenbrechen ließ.
    Erst im Krankenhaus von … war ich wieder zu mir gekommen. Mittlerweile hatte ich mein Kind verloren und weil ich kurz vor dem Durchdrehen war, hatte man mir mehrere Beruhigungsspritzen geben müssen. Es dauerte, bis man mich entlassen konnte und ich lebte nun seit ungefähr einem Jahr in Frankreich.
    Fünf Jahre nach Leons Tod war ich dann endlich bereit zurückzukehren. Passenderweise, pünktlich zu Lettys Beerdigung. Ich ging hin, hielt mich allerdings im Hintergrund, da weder Mia noch Brian wissen sollten, dass ich wieder zurück war.
    Anstatt zu bleiben, ging ich nach Miami, wo mir ein alter Bekannter über den Weg lief und mich ein paar neuen Leuten vorstellte. Rome hatte Jimmy aufgetrieben, außerdem stellte er mir Suki und Tej vor.
    Die hübsche Halbasiatin, war mindestens genauso Auto verrückt wie ich und wir verstanden uns blendend. Abend für Abend saßen wir mit den Jungs zusammen und tüftelten Ideen für mein neues Auto aus.
    Da ich meinen Nissan NT-R hatte zurücklassen müssen, hatte Roman einen Honda Integra für mich aufgetrieben. Der sollte nun eine neue Farbe bekommen und für die Straßenrennen aufgerüstet werden.
    Letztendlich blieb das Auto schwarz, bekam aber an den Seiten einen Panther, der in Flammen aufging und auf der Motorhaube orange Flammen aufgeklebt. So gefiel er mir und er war so anders als mein Nissan.
    Ich fuhr und gewann damit einige der illegalen Straßenrennen Miamis und beschloss etwa ein halbes Jahr nach Lettys Beerdigung zu meinen früheren Freunden zurück zukehren. Jetzt war ich dazu bereit. Vorher war ich es nicht gewesen.








    Und gleich noch ein Kapitel dazu ... vllt. auch ein zweites:

    1. Ricarda – Unterwegs

    „Ricarda Marie Dominique Delaney“, donnerte Roman Pearces Stimme durchs Haus. „Wo steckst du denn schon wieder? Du wolltest doch seit einer halben Stunde unterwegs sein.“
    Rome war der einzige, der neben meinem Cousin meinen vollen Namen kannte, aber so wie er durchs Haus gebrüllt hatte, wussten ihn jetzt auch Suki, Tej, und Jimmy.
    Was mir weniger gefiel, denn ich mochte den Namen Dominique überhaupt nicht. Erinnerte er mich doch an Dominic Toretto und obwohl ich mich auf den Weg zu ihm machen wollte, wollte ich im Augenblick nicht daran denken.
    Ich zögerte den Aufbruch nun seit einer halben Stunde hinaus. Warum wusste ich selbst nicht. Hatte ich Angst zurück zukehren? Doch weder Dom, noch Mia und Brian, welcher nun endgültig wieder die Seiten gewechselt hatte, würden böse auf mich sein. Sie hatten einfach nicht das Recht dazu.
    ‚Seit wann bist du denn so feige, Ricarda Marie Dominique‘, schoss es mir durch den Kopf.
    So kannte ich mich nicht. Ich war eine 25jährige Blondine, blauäugig wie mein Cousin Brian und so selbstbewusst, dass die Männer meist einen weiten Bogen um mich machten. Ich war ihnen schon wieder zu selbstbewusst.
    „Ich bin hier oben, in meinem Zimmer“, rief ich zurück.
    Ich hörte Roman die Treppe hinauf eilen. Gleich darauf wurde die Tür aufgerissen und mein fragend drein blickender bester Freund stand vor mir.
    „Was ist denn los, Ricky? Weshalb bist du noch nicht weg?“
    „Ich weiß nicht, Bro. Ich hab keine Ahnung, was mit mir los ist. Im Augenblick will ich gar nicht weg.“
    „Ach komm schon, Kätzchen, du weißt genau, dass das nicht wahr ist“, Rome nahm mich in die Arme. „Denk an Mia. Sie freut sich bestimmt dich wieder zu sehen. Hast du mir nicht erzählt, sie sei deine beste Freundin?“
    Als er meinen Spitznamen erwähnte, musste ich unwillkürlich grinsen. Kätzchen nannten mich alle, weil ich so lautlos und elegant wie eine Katze sein konnte. Die Verniedlichungsform kam davon, dass Kätzchen einfach besser passte als Katze. Wer wollte schon ständig als Katze bezeichnet werden?
    Der Gedanke daran, dass Mia eigentlich immer noch meine beste Freundin war, munterte mich schon ein bisschen auf und blies meine restlichen Zweifel, die mich bisher geplagt hatten, weg. Ich sollte mich wirklich darauf freuen, sie wieder zu sehen.
    Ich schnappte mir meine Handtasche und meinen kleinen Koffer. Mehr als ein paar Klamotten, zwei Bücher und drei Paar Schuhe würde ich nicht mitnehmen. Den Rest hatte ich Maureen, ner Freundin von Suki und mir, geschenkt. Zum Glück waren wir beide gleich groß, hatten die gleiche Kleider- und die gleiche Schuhgröße. So musste ich wenigstens nichts wegwerfen.
    In meiner Handtasche hatte ich nur Make-up zum auffrischen, meinen Geldbeutel, mein Handy, ein Messer für Notfälle und eine Haarbürste. Roman steckte mir noch ein paar Erfrischungstücher zu, falls ich welche benötigen sollte, schließlich war die Fahrt nach L.A. lang und gab mir noch ein paar Tipps an wen ich mich halten konnte, wenn ich eine Rast einlegen wollte.
    Ich ging nach unten und verabschiedete mich ein zweites Mal von Suki, Tej, und Jimmy. Die sonst so coole Suki hatte sogar Tränen in den Augen. Diese Tatsache ließ es mich doch gleich noch schwerer fallen, Abschied zu nehmen. Auch Tej blinzelte kurz, als er mich in die Arme nahm und mir ein Abschiedsküsschen gab.
    Ich warf meinen Koffer auf den Rücksitz meines Hondas und stieg ein. Ich wollte die Strecke unbedingt fahren, denn ich wollte mein Baby unter keinen Umständen zurücklassen. Ich wollte nicht schon wieder auf ein Auto verzichten. Hatte es mir damals schon das Herz zerrissen, als ich meinen Nissan GT-R in Los Angeles hatte lassen müssen.
    Ich stieg ein und fuhr los. Rome, Suki, Jimmy und Tej standen nun in der Hofeinfahrt und winkten mir nach. Ich bog um die erste Ecke und als ich mir sicher war, dass sie mich nicht mehr sehen konnten, blieb ich stehen und wischte mir verstohlen die Tränen aus den Augen.
    Irgendwie hatte ich meine coole Fassade nicht mehr aufrecht erhalten können und hatte die Tränen weg blinzeln müssen. Doch das war mir nicht wirklich gelungen. Jetzt war mein Make-up komplett ruiniert und ich würde meine erste, größere Rast schon früher einlegen müssen, als ich ursprünglich geplant hatte.
    Kurzentschlossen fuhr ich die nächste Tankstelle an und frischte mein Make-up auf. Natürlich kam es zu einem kleinen Zwischenfall, denn als ich wieder aus der Frauentoilette trat, tauchte ein junger Mann mit einem schmierigen Grinsen auf mich zu.
    „Na, Püppchen, Lust auf ne schnelle Nummer“, fragte er mit einem lüsternen Blick, den er über meinen Körper gleiten ließ.
    Er nahm mich in die Arme und rieb sich an mir. Mir wurde fast schlecht, so sehr stank der Kerl nach Alkohol. Zum Glück hatte ich mein Messer bei mir, welches ich nun aus meiner Handtasche zog und mit einem drohenden Blick auf sein bestes Stück hielt.
    „Nimm deine dreckigen Finger von mir“, zischte ich aufgebracht. „Sonst ist dein kleiner Freund schneller ab als du Polizei sagen kannst. Also pass auf, bevor ich dir mit deinem Schw... den Mund stopfe.“
    Perplex musterte er mich, während seine Kameraden in grölendes Gelächter ausbrachen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging zu meinem Auto. Der schmierige Typ hatte sich wieder gefangen und kam mir nach.
    „Du verdammte kleine Schlampe“, zischte er und wollte mich packen. „Du weißt ja gar nicht, mit wem du dich da anlegst.“
    Doch ich war schneller. Bevor er die Hand ganz ausgestreckt hatte, saß ich bereits im Auto und gab Vollgas. Das „Scheiße ein Streetracer“, bekam ich gar nicht mehr mit. Ich sah zu, dass ich auf schnellstem Wege auf den Highway kam, bevor es noch so einen Vorfall gab.
    Ich ließ Miami hinter mir, hielt mich in Richtung Tallahassee, wo ich meinen ersten Tankstopp einlegte und zur Übernachtung in einem Motel blieb. Lieber war ich etwas länger unterwegs, wenn ich schon allein fuhr, als dass ich irgendwann während der Fahrt vor Erschöpfung einschlief.
    Meine Reiseroute führte mich auch über Houston, wo ich eine längere Rast einlegte und dann bis San Antonio durchfuhr, meinem nächsten Tankstopp mit Übernachtung.
    Dieses Mal musste ich mich nicht mit einem Motel begnügen. Ich konnte bei jemandem unterkommen. Janice Pearce war immerhin die Schwester von meinem besten Freund Roman. Ich wusste zwar nicht, was sie in San Antonio verloren hatte, aber da ich bei ihr schlafen konnte, fragte ich nicht länger nach dem Grund.
    Die Nacht wurde merklich entspannender, als diese im Motel, dass Bett war eindeutig bequemer und auch das Plaudern mit Janice lenkte mich etwas ab. Mir waren nämlich wieder Zweifel gekommen.
    Am nächsten Morgen brach ich auf nach New Mexiko, dort musste ich leider wieder in einem Motel übernachten, da ich Floreena und Zoey, zwei Freundinnen von Suki knapp verpasst hatte. Ich ärgerte mich zwar, aber so kam ich wenigstens schneller voran.
    Hätte ich die beiden Freundinnen von Suki angetroffen, hätte ich bestimmt noch einen Tag in New Mexiko angehängt. Nur wollte ich mittlerweile so schnell wie möglich nach L. A. kommen und machte mich von daher gleich nach dem Frühstück auf nach Phoenix, wo ich mein Auto ein weiteres Mal auftanken wollte.
    Von dort aus hatte ich nur noch fünfeinhalb Stunden bis nach L.A und die wollte ich durchfahren, ohne jegliche Rast. Vorher musste ich das allerdings abhängig machen, wie lang ich von New Mexiko nach Phoenix unterwegs war.
    Acht Stunden waren es, wenn ich zügig vorwärtskam. Das hieß, ich würde gegen 16 Uhr in Phoenix sein und dann irgendwann abends in L.A.
    Ich freute mich schon auf die Gesichter von Brian, Mia und Dom, wenn ich wieder auftauchte. Deshalb wollte ich jetzt schnellstmöglich ans Ziel meiner Fahrt.
    Wie es wohl war, ohne Letty? Wie Dom wohl war ohne seine Freundin? Ich konnte ihn mir kaum ohne sie vorstellen. Letty und er hatten die Jungs immer gut im Griff gehabt, wenn sie sich mal wieder daneben benommen hatten.
    Ob wohl noch jemand, außer mir den Kontakt zu Vince aufrecht erhalten hatte? Das würde ich sie selbst fragen müssen, denn er hatte kein einziges Mal erwähnt, ob sich Dom noch bei ihm meldete. Über seinen besten Freund ließ er sich eher selten aus.
    Von sich selbst schrieb er schon mehr. Er hatte mir berichtet, dass er endlich sesshaft geworden war und geheiratet hatte. Außerdem hatte er jetzt einen Sohn, mit Namen Nico. Das wusste ich aus seinem letzten Brief.
    Seltsamerweise war ich nicht eifersüchtig auf Rosa, wie Vince‘ Frau hieß. Im Gegenteil, ich freute mich für ihn. Er hatte mich auch aufgebaut, als ich ihm mitgeteilt hatte, dass Leon Selbstmord begangen hatte. Seine Briefe waren total lieb gewesen, was ich nie von ihm erwartet hätte.
    Obwohl ich eigentlich keine Pause mehr hatte machen wollen, zog mich mein Magen in Richtung des Supermarktes, der nächsten Stadt auf meiner Fahrt nach L.A. Phoenix hatte ich nun hinter mir gelassen und vergessen mir für unterwegs noch ein paar Süßigkeiten zu kaufen. War wieder mal typisch ich gewesen.
    Nachdem ich mich mit Schoki und Keksen versorgt hatte, fuhr ich weiter gen meine alte Heimatstadt, die ich, wie ich mir eingestehen musste, wirklich vermisst habe. Sie hat mir so viel gegeben, aber auch einiges wieder genommen und trotzdem liebte ich L.A. einfach. Ich war dort viel mehr daheim, als in Miami, obwohl ich dort geboren wurde und aufgewachsen war. Trotzdem hatte ich mich mit der Stadt der Engel mehr anfreunden können.
    Mit einem Seufzer lenkte ich meinen Honda nun an den Straßenrand. Ich war schon wieder so nervös, dass ich nicht weiterfahren konnte. Ich redete mir ein, dass ich nicht nervös sein brauchte. Es war alles normal, es würde bestimmt alles wieder gut werden.
    Es war doch kein Verbrechen gewesen, dass ich weggelaufen bin. Ich hatte es nur zu meinem eigenen Schutz getan. Ich wusste, dass ich irgendwann geschnappt werden würde auch wenn ich damals bereits seit 7 Jahren als Straßenkind gelebt hatte, doch irgendwann würde selbst mich das Glück verlassen.
    Mit 12 war ich bereits von zu Hause weggelaufen, hatte die Schnauze voll von meiner Familie gehabt. Immer hatte ich auf die kleinen Aufpassen müssen, weil mein Vater ständig besoffen und meine Mutter entweder Krank oder Schwanger war.
    Als ich die ersten Prügel bezogen hatte, war ich davongelaufen. Sollte doch mein 11jähriger Bruder mit den Prügeln und der Brut klarkommen, ich hatte keine Lust mehr gehabt. Ich war aber artig weiter zur Schule gegangen, nur musste ich da immer höllisch aufpassen, dass niemand dahinter kam, dass ich weggelaufen war.
    Etwa zwei Jahre später lernte ich den fünf Jahre älteren Brian kennen und instinktiv wussten wir beide, dass wir zusammengehörten. Nicht beziehungstechnisch, nein uns war schnell bewusst, dass wir miteinander verwandt waren.
    Wir kannten uns zwar nicht, da sich meine Familie aus den anderen Familienangelegenheiten meist heraushielt, sprich nie auf Familienfeiern ging, aber trotzdem spürten wir, dass wir auf Familie getroffen waren, als wir uns kennengelernt hatten.
    Ich hatte Glück, dass Brian bereits 19 war und so halbwegs für mich sorgen konnte. Er achtete darauf, dass ich jeden Tag zur Schule ging und ich fühlte mich wohl bei ihm.
    Brian schleppte mich schließlich auch nach L.A., wo ich letztendlich die zwei Jahre ältere Mia kennenlernte. Irgendwann verbrachte ich mehr Zeit mit ihr, ihrem Bruder, Letty und den anderen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch festgestellt, dass ich Autos über alles liebte, ich schraubte am liebsten daran herum und war den Jungs trotz meiner 15 Jahre eine große Hilfe. Ich konnte es auch kaum abwarten, bis ich in der Schule den Führerschein machen durfte.
    Zum 16. Geburtstag bekam ich dann von meinem Cousin einen orangefarbenen Nissan GT-R, der eine schwarze Motorhaube und einen schwarzen Heckspoiler hatte. Stolz auf meine neue Errungenschaft, fuhr ich damit zu Dom und zusammen mit ihm und Jesse begann ich mein Auto aufzubessern. Mit 16 gewann ich auch mein erstes ¼-Meilen-Rennen.
    Geändert von Deliah Blue (31.05.2014 um 14:05 Uhr) Grund: Doppelpost + ein paar Änderungen bei den Anmerkungen des Autors usw. Änderung des Titels

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