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Thema: [SGA-SG1] Stargate Legacy - Das Vermächtnis der Antiker

  1. #121
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Wow, 10 Millionen Menschen! (Wie lange war die Destiny nochmal unterwegs?) Wenn alle gleichzeitig auf Gan Eden losgelassen werden, könnte es Probleme mit der Versorgung etc kommen...

    Prinz Torren... ich kann ihm mir ehrlich gesagt auch nicht als Prinz auf einem weißen Roß vorstellen, doch ich kann mir vorstellen, daß er und Maggie wohl doch noch ein Paar werden

  2. Danke sagten:


  3. #122
    First Lieutenant Avatar von Angelika
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    Nun sind sie also unterwegs. Die einen nach Gab Eden um einen neuen Planeten zu besiedeln, die anderen zur Milchstraße um die alte Heimat zu verteidigen. Ich hoffe es gelingt und sie schlagen vereint die Wraith, so wie sie die Goa'Uld und die Ori geschlagen haben.
    Jedenfalls freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

  4. Danke sagten:


  5. #123
    Bürostuhlakrobatin Avatar von Nefertari
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    Da bin ich wieder ^^

    Ich hoffe euch geht es gut? Wunderbar! Ich hab nämlich ein neues Kapitel für euch ^^

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~

    Kapitel 46 - Ankunft in der neuen Heimat



    Die Tria war das schnellste Schiff der zusammengewürfelten Flotte aus Novaner-, Antiker- und Erden-Schiffen, wobei die Novaner-Schiffe eindeutig überwogen. Der Vorteil daran, das schnellere Schiff zu haben, war, dass man vor allen anderen an einem bestimmten Ort war und in einer kurzen Unterredung hatten mir Woolsey und O’Neill gesagt, warum genau das so wichtig war.

    Ich war, zumindest für diese Hologramme, die letzte Antikerin, die letzte der Art, die sie erschaffen hatten und wahrscheinlich würden sie nur dem folgen, was ich ihnen sagte. Ich würde, so nahmen sie es an, in der Lage sein, diese ganzen Hologramme zu befehligen und was auch immer ich ihnen sagte, sie würden es tun.

    In dieser Hinsicht unterschieden sich unsere Ansichten allerdings. Weder Woolsey noch O’Neill hatten die Hologramme jemals tatsächlich gesehen oder mit ihnen interagiert. Ich hatte jedoch in der kurzen Zeit, in der ich mit den anderen auf Gan Eden gewesen war, anderes festgestellt. Die Hologramme waren zu eigenständigen individuellen Entscheidungen fähig. Außerdem wusste ich genau, was O’Neill und Woolsey damit bezwecken wollten. Sie wollten, dass die Hologramme auf sie und damit mehr oder weniger auf die ehemalige amerikanische Regierung und das Militär hörten und ich war mir noch nicht ganz sicher, ob das wirklich die beste Lösung war.

    Eigentlich hätte ich dem Militär und der Regierung der Amerikaner etwas mehr Vertrauen schenken sollen, immerhin war mein Vater ein Teil davon, doch ich hatte mir in den letzten Jahren von Deutschland aus auch meine eigene Meinung gebildet, was das alles anging und die war nicht so aufgeschlossen. Alles, was ich von Amerika mitbekommen hatte, bis ich selbst dorthin gekommen war, hatte nur so von Selbstüberschätzung gestrotzt.

    Und dennoch würde ich den Rat, den mir die beiden Männer mitgaben, beherzigen. Ich war vielleicht nicht so einverstanden mit dem, was sie manchmal taten, aber immerhin kannte ich die Meinungen und Vorgehensweisen von den Leuten, die auf Atlantis gelebt hatten. Und auch wenn ich, wie Woolsey es sich sicherlich gewünscht hätte, den Senator von Illinois, einen der wenigen amerikanischen Abgeordneten, die gerettet werden konnten, nicht als entscheidende Kraft einsetzte, ging ich zumindest einigermaßen auf das ein, was die beiden gewollt hatten, jemanden, der die Lage kannte, jemanden, der eine Ahnung hatte, was nun alles passieren würde.

    Doch leider fiel mir dabei nicht nur ein einziger ein, sondern mehrere und ich erinnerte mich an eine Serie, die meine Mutter mal gesehen hatte. Dort hatten sich viele Planeten zu einem Interstellaren Rat zusammengeschlossen, den sie die ‚Föderation der Planeten‘ nannten und jedes Volk hatte ein Mitspracherecht.

    „Und? Bereit?“ Ich zuckte leicht zusammen, ich hatte Torren gar nicht kommen hören. In den letzten Tagen unserer Reise hierher hatten wir beiden viel Zeit miteinander verbracht, hatten über das geredet, was in der Vergangenheit passiert war. Über den Tod seines Vaters, über meine Mutter und über Sachen, die passiert waren, lange bevor einer von uns geboren worden war. Torren wusste viel mehr über das Stargate und was es damit auf sich hatte, als er wahrscheinlich vor allen anderen hätte zugeben wollen. Er erzählte mir von den Missionen von SG-1, also den Generals O’Neill, Teal’c, Daniel, Mitchell und Vala, und auch von den Missionen meines Vaters und seines Teams. Er war damit aufgewachsen, dass einige der mutigsten Menschen zweier Galaxien immer für ihn da waren, sich immer um ihn kümmerten.

    „Ich weiß nicht. Wahrscheinlich werde ich einige Probleme verursachen“, sagte ich unsicher und zuckte mit den Schultern. Torren lächelte nur schief und fragte belustigt, wann ich mal keine Probleme verursachte. Doch bevor ich ihm eine geistreiche Antwort hätte geben können, bremste die Tria auch schon ab und Gan Eden tauchte vor uns auf.

    Das einzige, was dieses Mal anders war als zuvor, war, dass wir die Stadt mit unseren Scannern erkennen konnten. Das erste Mal war sie uns erst aufgefallen, nachdem wir zu den Koordinaten geflogen waren, die man uns gegeben hatte. Ich sah einige ungläubige Blicke auf der Brücke, als manche von ihnen den Planeten zum ersten Mal sahen.

    „Die Winter werden etwas härter sein als auf der Erde, aber die Lebensbedingungen sind optimal“, informierte einer der Techniker verblüfft. Anscheinend hatte er bis jetzt nicht geglaubt, dass wir tatsächlich einen neuen Planeten finden würden. Ich wusste, sobald wir in Reichweite der Sensoren von Gan Eden waren, würden die Hologramme Kontakt zu uns aufnehmen und ich hoffte wirklich, dass Dave wieder diese Aufgabe hatte.

    Und tatsächlich, wenige Sekunden später erhielten wir nicht nur ein Audiosignal, sondern das Hologramm von Dave stand sogar auf der Brücke der Tria. Natürlich waren einige des zurückgebliebenen Militärpersonals, eine kleine Gruppe, um die Zivilisten zu beschützen, erst einmal ziemlich beunruhigt gewesen und hatten ihre Waffen erhoben, ich hatte sie aber glücklicherweise davon überzeugen können, dass Dave sicherlich nichts Böses wollte.

    „Wir sind die ersten, mehr sind unterwegs“, erklärte ich ihm und zeigte ihm auf einer der Konsolen unsere Flottenstärke. Er war sichtlich beeindruckt, anscheinend hatte er nicht mit so vielen gerechnet, aber er hatte es mir angeboten und würde nun nicht mehr ablehnen.

    „Die großen Schiffe müssen auf den Ebenen vor der Stadt landen, dafür haben wir in unseren Hangars keinen Platz, aber ich werde dafür sorgen, dass Transporter bereit stehen, die die Menschen in die Stadt bringen werden. Gibt es bevorzugte Wohngebiete?“

    „Es gibt einige von uns, die neben dem Landungssee wohnen möchten“, erklärte ich und Dave nickte, sah mich jedoch fragend an. Der Landungssee war einige Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt und lag eher außerhalb. „Wenn alles gut geht, werden in einigen Wochen noch einige Schiffe nachkommen, inklusive dem Stadtschiff Atlantis. Da die Stadt dann dort zu Wasser gehen würde, würden einige von uns gerne dort wohnen, inklusive mir.“ Meine Stimme klang so endgültig, dass das Hologramm gar keine Widerrede geben konnte, auch wenn er das sicherlich gerne getan hätte.

    Da der Landungssee für die Landung eines Schiffes ausgebaut worden war, gab es direkt am Ufer auch eine große Steuerzentrale, von der aus sich vieles steuern lassen konnte. Ich wies Dave also an, die Hauptkontrollen bis auf weiteres dorthin zu verlegen und erst einmal nur auf Befehle zu folgen, die entweder direkt von mir stammten oder meinen Segen hatten. Es war seltsam, solche Entscheidungen zu treffen, aber ich hatte Hilfe dabei. Auch wenn weder mein Vater, noch Woolsey oder die O’Neills da waren, um mir bei Entscheidungen zu helfen, so waren die anderen, Jennifer, Cassandra, Daniel, mehr als hilfreich, wenn es um gute Ratschläge ging, sicherlich würden wir in der Anfangszeit gemeinsam einen Weg finden, um den Start für alle so angenehm wie möglich zu machen.

    Wenn dann in fünf Wochen die anderen wiederkämen, und davon musste ich einfach ausgehen, um nicht aufzugeben, dann würden die Würfel neu geworfen werden und ich würde diese Bürde vielleicht ablegen können.

    Es dauerte nicht lange, da wünschte ich mir schon, nicht die einzige Antikerin in diesem ganzen Haufen zu sein. Hier waren so viele Menschen, warum konnte nicht einer von ihnen ähnlich gepolt sein wie ich? Aber anscheinend waren die Chancen, dass zwei wie meine Eltern sich fanden und dann auch noch ein Kind zusammen bekamen, deutlich geringer als die Chance, den Jackpot in einem Glücksspiel zu gewinnen.

    Das Schwierigste war jedoch, die einzelnen Gruppen im Zaum zu halten, die sich bildeten. Es gab die Politiker, die der Meinung waren, dass ich wirklich die Letzte sein sollte, die irgendetwas zu entscheiden hatte. Wahrscheinlich hatten sie auch Recht damit, denn ich fühlte mich selbst nicht imstande dazu, aber dennoch war es nicht an ihnen, das zu entscheiden. Immerhin hatte ich mich nicht in diese Position gedrängt.

    Dann waren da noch die Futuraner und die Novaner, eigentlich ein Volk, das vom selben Planeten stammte, aber zwei Meinungen vertrat. Die einen hielten Rush für ihren Erlöser und waren der Meinung, dass nur unter seiner Führung alle wieder eins werden konnten, die Novaner waren da schon eher auf eine Demokratie gepolt und wollten, dass einige ausgewählte des Volkes mitbestimmten konnten, was wiederum die Menschen von der Erde nicht so toll fanden.

    Viele von ihnen hatten mitbekommen, dass die Novaner von einer Gruppe von Menschen aus unserer Zeit abstammten und in ihren Augen sollten die Novaner eine Stufe tiefer stehen als die Menschen von der Erde, denn ohne sie gäbe es die Novaner nicht. Natürlich war das alles andere als realistisch und außer dieser kleinen Minderheit war auch niemand der Meinung, dass man diese Menschen anders behandeln sollte als alle anderen.

    Am Ende hatten wir uns entschlossen, einzelne Viertel der Stadt so einzurichten, dass die jeweiligen Gruppen dort getrennt voneinander leben konnten. Ebenso hatte ich mithilfe der Hologramme dafür gesorgt, dass es nur wenige Punkte gab, an denen man die grundlegende Technologie der Stadt manipulieren oder missbrauchen konnte. Es gab nun Kontrollcenter, zu denen einige der zurückgebliebenen Techniker von Atlantis und der Destiny abkommandiert waren. Zum Glück hatten wir hierfür eine gute Begründung: Keiner der anderen kannte sich mit der Technologie der Antiker so gut aus. Natürlich, die Novaner hatten auch einige Ahnung davon, aber immer noch nicht so viel wie wir.

    Ich musste sehr häufig in das nächstgelegene Kontrollcenter gehen, einfach um immer wieder Befehle zu aktualisieren, denn im Moment änderten sich die Dinge in dieser Stadt täglich. Immer wieder erreichte mich die Nachricht, dass einige Leute sich andere Unterkünfte gesucht hatten, dass neue Teile der Stadt mit Energie versorgt werden mussten und andere von der Energie wieder getrennt werden sollten. Ebenso arbeiteten unsere Techniker, in Zusammenarbeit mit den Hologrammen, erpicht daran, eine Verbindung zu unseren Schiffen in der Milchstraße herzustellen, was selbst mit der uns zur Verfügung stehenden Energie nicht gerade einfach war.

    Abends kehrte ich dann meistens ziemlich kraftlos in unsere kleine Wohnung, Quartier konnte man das wohl hier nun nicht mehr nennen, zurück, in der Philipp, Sara und Torren schon auf mich warteten. Während ich ständigen, mentalen Kontakt zu Torren hielt und er mir immer wieder Ratschläge, Tipps oder aber auch einfach die nötige Ruhe gab, um mit den Erwachsenen klar zu kommen, waren Sara und Philipp meistens vollkommen ahnungslos, was wir machten und wie unsere Fortschritte aussahen.

    Drei Wochen nach unserer Ankunft auf Gan Eden hatte ich ihnen jedoch erstaunliche Neuigkeiten zu erzählen. „Wir haben etwas entdeckt“, leitete ich meine Ausführungen ein, als wir alle zusammen beim Abendessen saßen. Die anderen hörten direkt auf und sahen mich gespannt an, nur Torren lächelte wissend vor sich hin. „Daniel und ich sind heute zusammen wieder ein Stück weiter gekommen wegen der Datenbanken. Wir haben Adam und Eva gefunden“, sagte ich und während Philipp mich mit großen Augen ansah, schien Sara eher ahnungslos zu sein. Natürlich, sie kannte die Legende von Adam und Eva nicht. Ihr Volk war immer noch der Meinung, die Goa’uld hätten sie erschaffen, um sie zu versklaven. Dass auch die Jaffa einmal Menschen gewesen waren, das hatten sie in den Jahrtausenden der Versklavung vergessen.

    „Sie hießen Adhama und Chassah“, erklärte ich.

    „Und sind sie tatsächlich nackt rumgelaufen?“, fragte Philipp leicht amüsiert über seine eigene Frage. Ich rollte jedoch nur mit den Augen. So etwas konnte auch nur einen Jungen interessieren.

    „Nein, sind sie nicht. Aber in der Datenbank steht, warum sie Gan Eden verlassen haben“, erwiderte ich und war meinerseits über das leicht enttäuschte Gesicht amüsiert, das Philipp nun hatte. Anscheinend hatte der die Vorstellung von zwei nackt herumlaufenden Antikern ziemlich lustig gefunden. „Sie waren beide Teil einer Expedition, der ersten Expedition, die diese Galaxie verlassen sollte. Adhama war der Kommandant, Chassah seine Stellvertreterin, sie waren führende Forscher in ihrer damaligen Zivilisation.“ Mehr wussten wir noch nicht, denn so aufregend diese neue Information auch für Daniel und mich gewesen war, wir waren beide der Meinung, dass wir noch genug Zeit hatten, um alles herauszufinden und dass wir nichts übereilen mussten.

    „Okay, damit wäre geklärt, woher die Namen kommen, aber was ist mit dem Baum der Erkenntnis?“, fragte nun Philipp und ich sah ihn nur schulterzuckend an. Darüber wusste ich noch nichts, aber natürlich schwirrte diese Frage auch in meinem Kopf herum. Wenn es Adam und Eva tatsächlich gegeben hatte, was an dieser Geschichte war dann noch alles wahr? Lag tatsächlich in jedem bisschen Religion auch etwas vollkommen Wahres? Waren die Wahrheiten durch den Lauf der Zeit nur so weit verdreht worden, dass man erst die Wahrheit sehen musste, um alles zu verstehen?

    Es war mir nun beinahe peinlich, nie an ein Wort geglaubt zu haben, das in der Bibel stand. Meine Mutter hatte mir immer beigebracht, nur an das zu glauben, was ich mit meinen Sinnen erkennen konnte, und dazu hatte die Religion nie gehört. Ich hatte niemals an einen Gott geglaubt, und auch wenn ich das immer noch nicht tat, zumindest nicht in dem Sinne, wie es Christen eigentlich taten, war ich mir doch mittlerweile sicher, dass in jeder der biblischen Geschichten auch ein Stück verdrehte und verschleierte Wahrheit stand.
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  6. #124
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    Oje, das ganze hin- und her mit den neuen Einwohnern von Gan Eden sowie die Bildung der verschiedenen Fraktionen lassen für die Zukunft nichts gutes ahnen - auch, wenn man alle Gruppen separat voneinander untergebracht hat.
    Adam und Eva waren also Antiker Ich bin sehr neugierig, was du aus der altbekannten Geschichte gemacht hast.

  7. #125
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    Also nach allem was passiert ist, sollten sie endlich erkennen wie schwachsinnig der Nationalismus tatsächlich ist. Wie viele von den 7, oder waren es dann schon 8 Mrd. Menschen der Erde leben noch? Wie viele Novaner und Futuraner sind nun in der Stadt? Das sind doch ebenso Menschen. Dazu kommen noch die Menschen aus der Pegasus-Galaxie. Aber ich denke nicht, dass wir es hier mit ein paar Milliarden zu tun haben.
    Es wäre also erst einmal vernünftig eine Verwaltung aufzubauen und eine Gesellschaft einzurichten, die auf Solidarität beruht. Denn nur gemeinsam kann man eine neue Zivilisation schaffen.

    Dann stellt sich noch die Frage was mit den Völkern der Milchstraße passiert und wie es auf der Erde nun tatsächlich aussieht. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen ihren Heimatplaneten endgültig aufgeben.

    Also ich freue mich auf die Fortsetzung und hoffen, dass sich da noch so einiges aufklären wird.

  8. #126
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    Eine Woche vergangen, und da bin ich auch schon wieder mit einem neuen Kapitel ^^

    Ich will mich noch einmal bei allen Reviewern bedanken. Vor allem bei Angelika und Jolinar die mir immer sehr Treu jedes Kapitel einen Kommentar schreiben, über den ich mich jedes Mal freue.

    Auch danke and die ganzen "Danke"-Sager ^^

    Und natürlich danke an die Liebe Tamara fürs Betan ^^

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    Kapitel 47 - Adhama und Chassah




    In den nächsten Tagen beschäftigte ich mich zusammen mit Daniel beinahe ausschließlich mit der Datenbank der Antiker und wir fanden noch einiges mehr über Adam und Eva heraus. Sie waren nicht die einzigen auf diesem Expeditionsschiff gewesen, sie waren mit einer Crew von insgesamt 100 Antikern hier aufgebrochen, mit einem Schiff, das der Destiny nicht gerade unähnlich war.

    Es gab sogar Video-Aufzeichnungen vom Start des Schiffes, das seltsamerweise den Namen Lileth trug. Doch was mich bei dieser Aufzeichnung wunderte, war, dass kaum jemand dort war, um die Crew zu verabschieden, dass es niemanden zu interessieren schien, ob das Schiff abflog oder nicht. Irgendetwas musste vorgefallen sein, dass niemand sie verabschiedete. Auch Daniel war dieser Umstand aufgefallen und natürlich konnten wir das nicht einfach unbeobachtet lassen.

    Doch als wir nach Gründen dafür suchten, kamen wir nicht weiter. Es gab einfach keine Informationen darüber, beinahe so, als habe sie jemand gelöscht, als habe jemand alle Aufzeichnungen, oder zumindest viele der Aufzeichnungen, die zu dem Abflug der Lileth geführt hatten, vernichtet. Natürlich meldete ich das sofort Dave, doch auch er schien nichts an der Tatsache ändern zu können, dass die Daten unwiederbringlich verschwunden waren.

    „Irgendetwas stinkt da zum Himmel“, bemerkte Torren in meinem Kopf, anscheinend hatte er gerade mal wieder nichts zu tun, auch wenn er gesagt bekommen hatte, er solle herausfinden, wie viele Kinder es nun auf Gan Eden gab, und wie viele von ihnen in einem Alter waren, dass sie schulische Bildung gebrauchen könnten, also von 5 – 20 Jahren. Ich vermutete jedoch, dass er einfach lieber mitbekam, was bei uns vor sich ging, als sich wirklich mit seiner eigenen Aufgabe zu beschäftigen.

    „Solltest du nicht besser Kinder suchen?“

    „Peaches, siehst du das denn nicht? Alles ist noch da, alle Informationen aus der Zeit, in der die Antiker hier gelebt haben, existieren noch, nur diese nicht? Warum sollte das jemand gelöscht haben? Da muss irgendetwas passiert sein“, sagte er und ich spürte sogar, dass er etwas besorgt war.

    „Torren, das geht uns wirklich nichts an. Eine Expedition verlässt nun einmal irgendwann den Planeten und nicht immer sind alle damit einverstanden.“

    „Das war keine Expedition“, hörte ich auf einmal Daniel murmeln und ich drehte mich erstaunt zu ihm um. „Wir haben es falsch übersetzt. Es muss heißen, verstoßen, nicht verlassen.“ Und auf einmal schien sein Kopf förmlich zu rauchen. Er redete etwas von der Erbsünde, von der Vertreibung aus dem Paradies. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich schlecht, weil ich die Bibel kaum kannte, weil ich nicht wirklich wusste, wovon Daniel da sprach. Ich wusste, dass Adam und Eva von Gott aus dem Paradies geworfen worden waren, weil sie eine verbotene Frucht gegessen hatten, mehr aber auch nicht. Oh, und natürlich, dass wir Frauen daher angeblich unsere Tage bekamen und Schmerzen bei der Geburt empfinden sollten.

    „Aber warum wurden sie verstoßen? Was haben sie gemacht?“, fragte ich etwas irritiert. Daniel zuckte jedoch nur mit den Schultern, denn das war ja genau das, was in den Aufzeichnungen fehlte.

    „Vielleicht dürfen wir hier suchen …“, es war ein vollkommen abwegiger Gedanke, das wusste ich, aber ich hatte so lange daran geglaubt, dass alles in der Bibel vollkommen ausgedacht war, dass ich jetzt, da ich wusste, dass es nicht stimmte, begann, mir die Frage zu stellen, ob nicht alles in einem gewissen Sinne wahr war. Vielleicht hatten wir die Antwort immer genau vor der Nase gehabt, hatten sie aber nicht gesehen, oder nicht sehen wollen.

    „Diese bildliche Sprache ist etwas schwer zu verstehen“, warnte Daniel mich vor, nachdem er tatsächlich in einer unserer eigenen Datenbanken eine Kopie der Bibel gefunden hatte. Bereits die ersten Zeilen kamen mit ziemlich seltsam vor und ich bereute es nicht, die Bibel niemals wirklich gelesen zu haben. Diese Sprache war tatsächlich ziemlich schwer zu verstehen und, um ehrlich zu sein, hatte ich keine große Lust darauf. Dennoch war Daniel der Meinung, dass wir hier vielleicht einen Hinweis finden konnten.

    Er las den Abschnitt über Adam und Eva etliche Male, aber mehr als das, was wir bereits wussten, fand er auch nicht heraus. Die Schlange hatte Eva dazu überredet, eine von den Früchten vom Baum der Erkenntnis zu essen, und Eva hatte es getan und danach Adam auch etwas davon angeboten. Die beiden hatten davon gegessen und damit ein Wissen erlangt, das sie eigentlich nicht hätten erlangen sollen. Da Gott ihnen verboten hatte, davon zu essen, bestrafte er sie und schickte sie fort.

    Was wir nun wussten, war, dass sie mit einem Schiff weggeflogen waren, und dass sie anscheinend nicht alleine aufgebrochen waren, und vor allem, dass nicht nur eine Person sie weggeschickt hatte, sondern dass es ein ganzes Volk gewesen sein musste.

    „Der Baum der Erkenntnis steht zusammen mit dem Baum des Lebens im Zentrum vom Garten Eden …“, überlegte Daniel laut. Das hier war ein Planet, ein rundes Objekt. Hier gab es kein Zentrum … zumindest nicht auf der Oberfläche … „Wenn einzelne Andeutungen in der Bibel stimmen, dann muss es hier auch etwas wie diesen Baum der Erkenntnis geben. Es muss sich unter der Oberfläche befinden“, schlussfolgerte nun auch Daniel und ich wusste nicht, ob mir gefiel, was sich in unseren beiden Köpfen gerade ausbreitete. Selbst wenn es hier irgendetwas gab, das dem Baum der Erkenntnis gleichkommen würde, es war sicherlich nicht gut, ihn zu finden. Adhama und Chassah waren, wenn die Geschichte in diesem Punkt mit der Überlieferung übereinstimmte, verbannt worden, weil sie ihn gefunden hatten. Warum sollte das mit uns nicht auch passieren? Und wir hatten sicherlich keinen Ort, an den wir fliehen konnten.

    „Magret, ich glaube, ich habe hier etwas gefunden“, informierte mich Dave dann nach einiger Zeit, in der er aktiv irgendwo in den Archiven gesucht hatte. Daniel und ich gingen direkt zu einer der Konsolen und sahen, dass ein Video darauf wartete, abgespielt zu werden.

    „Das ist die Aufnahme eines fliegenden Auges“, wunderte Daniel sich, als die Aufzeichnung begann.

    „Wir sind angekommen“, sagte eine männliche Stimme. „Die Konditionen auf diesem Planeten sind gut, es gibt Vieh, Pflanzen und Wasser. Selbst eine frühe Evolutionsstufe unserer Rasse ist vorhanden.“ Dann kam der Mann ins Blickfeld. Er war vielleicht 20 Jahre alt und sah, das musste ich gestehen, ziemlich gut aus. Er hatte einen leichten Dreitagebart, wenn man das so nennen konnte und seine mittellangen, dunkelbraunen Haare waren leicht gelockt. Hinter ihm war weites Feld zu sehen, das in Nebel gehüllt war, noch nichts störte den Ausblick auf die unendliche Weite des Planeten. „Wir nennen diesen Planeten Terra, denn davon gibt es hier im Überfluss. Wir werden unsere Felder bestellen können und überleben.“ Es war also eindeutig die Erde, auf der sie gelandet waren, zumindest hatten sie dem Planeten denselben Namen gegeben, den er immer noch hatte. Wir Menschen stammten also tatsächlich von den Antikern ab, hier war der tatsächliche Beweis. „Chassah erwartet ein Kind und es wird das erste sein, dass hier auf Terra geboren werden wird. Wir sind sicher, dass es ein Sohn werden wird und wollen ihn nach seinem Großvater benennen, Kabil.

    Dann wurde das Bild unterbrochen und als es wieder begann, zeigte es eine junge, wunderhübsche Frau mit blonden Haaren, wie sie unter Schmerzen ein Kind gebar. Eine weitere Frau sorgte dafür, dass alles gut verlief und es sah so aus, als würde die Technik des Schiffes, mit dem sie auf die Erde gekommen waren, zumindest teilweise noch funktionieren. Was ich mich jedoch fragte, war, wie diese Aufnahmen hierher gelangt waren oder warum man sie hergeschickt hatte, immerhin waren Adhama und Chassah mit ihren Leuten doch verstoßen worden. Warum interessierte es sie dann, dass die anderen wussten, was auf der Erde passierte?

    [I]„Sagt meinem Vater, dass wir nichts Böses wollten, sagt ihm, dass es richtig war, den Baum zu beschützen, es ist zu gefährlich“[I], fügte Adhama noch hinzu, doch dann brach die Übertragung ab und dieses Mal war es kein Fehler. Ein uns bisher unbekanntes Hologramm erschien direkt vor uns. Es war ein älterer Mann und er sah nicht gerade freundlich aus.

    „Ihr solltet jetzt gehen“, sagte er bestimmt, doch weder Daniel noch ich machten Anstalten, aufzustehen. Als wir ihn fragten, warum er die Aufzeichnung angehalten hatte, wiederholte er seine Worte nur noch energischer. Ich wunderte mich, dass er auch gegen mich so reagieren konnte, immerhin sollte ich doch die Gewalt über die Hologramme haben, doch anscheinend nicht über dieses.

    „Daniel, ich glaube, er hat Recht, wir sollten gehen“, flüsterte ich ihm zu und ich hoffte wirklich, dass er erkannte, was ich ihm zwischen den Zeilen damit sagen wollte. Wenn ich keine Macht gegenüber diesem Hologramm hatte, war es besser, zu gehen, weil ich keine Ahnung hatte, was es sonst machen könnte. Es musste eine Art Schutzmechanismus sein, der diesen Baum, oder was auch immer es tatsächlich war, beschützte. Aber eines war klar: Es gab diesen Baum und Adhama und Chassah waren genau deswegen verbannt worden, genau wie es in der Bibel gestanden hatte. Und Adhama hatte gesagt, dass dieser Baum gefährlich war, was auch immer das bedeuten sollte. War es vielleicht eine Waffe? Etwas, das man lieber nicht sehen sollte, weil die Macht, die es hat, zu groß ist, um sie zu handeln?

    „Wir haben eine Nachricht von Atlantis bekommen“, vernahm ich dann Torrens Stimme in meinem Kopf und schlug daraufhin sofort den Weg zurück zu den Wohngebäuden neben dem Landungssee ein. Natürlich wollte ich direkt wissen, was los war. Aber alleine dass Atlantis sich meldete, war schon ein gutes Zeichen, zumindest sagte mir mein Bauchgefühl das. Ich war mir sicher, dass sie mittlerweile schon längst mit den Wraith zusammengestoßen sein mussten, und dass sie nur Bescheid sagen wollten, dass sie sich auf den Rückweg machten. Vielleicht hatten sie ja sogar noch einige Menschen von der Erde retten können, auch wenn das mittlerweile ziemlich unwahrscheinlich war. Diejenigen, die nur leichte Strahlenverletzungen hatten, würden zwar noch leben, doch sie würden niemals unter uns wohnen können.

    In dem Raum, den wir als eine Art Versammlungsraum umfunktioniert hatten, warteten auch schon die anderen auf uns, anscheinend wollten sie die Nachricht nicht ohne uns abspielen, was ich sehr nett fand. Die Nachricht kam von General O’Neill und war eher kurz. Die Wraith hatten nicht geschlagen werden können, hatten sich aber aufgrund ihrer Verluste aber erst einmal zurückgezogen. Die Erde sei mittlerweile beinahe unbewohnt. Die Überlebenden waren anscheinend von der Luzianer Allianz gekidnappt worden und nur wenige konnten befreit werden. Atlantis konnte in der Milchstraße nichts mehr ausrichten und machte sich in wenigen Stunden auf den Weg in die Andromeda Galaxie, gefolgt von einigen Schiffen anderer Völker, die sich ebenfalls in die neue Galaxie retten wollten.

    Wahrscheinlich war es das Beste. Es würde nicht lange dauern, bis die Drohnen herausfanden, wohin die Wraith geflohen waren und sie verfolgen würden. Dann würden diese schrecklichen Maschinen auch in der Milchstraße ihr Unwesen treiben und es war das Beste, nicht in ihrem Weg zu stehen. Wenn wir, wie auch in Pegasus, vor einem Kontakt mit ihnen abhauten, dann würden sie uns nicht folgen können und wir waren hier in der Andromeda Galaxie sicher.
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  9. #127
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    Daniel und Maggie betätigen sich als Bibelforscher. Und ein besonderes Hologramm wird sie bestimmt nicht in ihren Nachforschungen aufhalten. Ist nur die Frage: was werden sie finden und was sind die Konsequenzen daraus (Verbannung von Gan Eden?)

  10. Danke sagten:


  11. #128
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    Die Erde unbewohnbar, die Kampfdrohnen in der Milchstraße. Furchtbar. Naja,wenn sie die Wraith verfolgen stört mich das weniger, aber die gesamte Galaxie aufgeben zu müssen tut schon sehr weh.

    Und was die Bibel betrifft, sehr gute Idee hier die Grundlage der 3 monotheistischen Weltreligionen einzuführen. Ich bin neugierig zu erfahren ob es sich bei den Verstoßenen tatsächlich um die Urahnen von Abraham, Moses und Jesus handelt, und was es mit dem Baum der Erkenntnis auf sich hat.

  12. Danke sagten:


  13. #129
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    So,

    das ist erst einmal vor Weihnachten das letzte Kapitel ;-) Ist ja jetzt auch nicht wirklich schwer oder? ^^
    Wann ich nächste Woche posten werde kann ich noch nicht genau sagen, da ich nicht weiß ob und wie ich an den PC komme.

    Daher wünsche ich euch nicht nur schönes Festtage, sondern vorsichtshalber auch schon einmal einen guten Rutsch!

    Und jetzt viel Spaß beim lesen.

    Eure Neffi

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Kapitel 48 - Heimkehr mit Hindernissen



    Einige Tage nach unserem eher unhöflichen Rauswurf aus den Archiven der Antiker ließ mich der Gedanke an Adhama und Chassa immer noch nicht los. Wenn sie wirklich die Begründer der menschlichen Rasse waren, wenn die Geschichte der Bibel also zumindest im Ansatz stimmte, dann wollte ich wirklich wissen, wieso sie Gan Eden tatsächlich hatten verlassen müssen und was so gefährlich an diesem Baum war, den Adhama in der Nachricht an seinen Vater erwähnt hatte.

    Wenn es der Baum war, wegen dessen die beiden und einige ihrer Freunde verbannt worden waren, dann musste er sich ja hier auf Gan Eden befinden, wohlmöglich sogar irgendwo in der Hauptstadt. Aber seitdem wir so tief in der Vergangenheit geschürft hatten, war uns der Zutritt zu den Archiven verweigert worden und auch von den anderen Kontrollkonsolen konnten wir nicht mehr auf die Daten zugreifen. Anscheinend wollte dieses Hologramm um jeden Preis verhindern, dass wir herausfanden, was es war.

    Doch sicherlich hatte dieses Hologramm nicht mit der Starrköpfigkeit der Menschen gerechnet, und vor allem nicht damit, dass aus zweien ganz leicht auch drei, vier oder noch mehr werden konnten. So brachten Daniel und ich einen ziemlich übelgelaunten Dr. Rush mit zu den Archiven, aber auch er konnte nichts erreichen. Eli und Chloe waren ebenfalls erfolgslos.

    „Wie wäre es mit einer Art Ablenkungsmanöver“, schlug Simon, der uns dieses Mal auch begleitet hatte, dann vor. Die ungläubigen Blicke der Erwachsenen lagen auf ihm und ich konnte erkennen, wie sie sich leicht von ihm auf den Arm genommen fühlten. Wahrscheinlich waren sie der Meinung, das sei eine ziemlich sinnlose, kindische Idee. Aber sie mussten schnell feststellen, dass die kindischen Ideen meistens die sinnvollsten waren, denn sie waren einfacher als viele dachten.

    Philipp, Simon und ich versuchten also von einem der Kontrollzentren ein Programm zu schreiben, dass die Sicherungen deaktivierte, die um dieses Thema lagen, während Rush, Brody und Daniel versuchten, in das Archiv zu gelangen. Es klappte, während die drei Erwachsenen anscheinend für das Hologramm das größere Problem waren, konnten wir einige Befehle aufheben.

    „Ich würde das wirklich nicht tun.“ Dave war auf einmal hinter und aufgetaucht und er sah ziemlich bedrückt aus. Ich hatte mich schon gewundert, weil ich ihn seit dem ersten Vorfall nicht mehr gesehen hatte. „Kabil wird euch bestrafen“, sagte er und die Sorgenfalten zwischen seinen Augen ähnelten sehr denen meines Vaters.

    „Kabil? Der Sohn von Chassah und Adhama?“, fragte ich nach.

    „Nein“, Dave schüttelte seinen Kopf. „Der Oberste des Hohen Rates“, erklärte er und ich verstand nicht. „Kabil war unser Anführer, bevor wir diesen Planeten verlassen mussten. Er war nicht Adhamas Sohn, sondern sein Vater.“ Ich war beinahe sprachlos. Ein Vater hatte seinen eigenen Sohn verstoßen? Wie konnte jemand so etwas tun?

    „Dave, was hat Adhama gemacht? Warum hat sein Vater ihn ins Exil geschickt?“, fragte ich und meine Stimme klang etwas dringlicher. Ich hatte gerade das leichte Vibrieren in meiner Hose gespürt, was ein Zeichen war, dass die Erwachsenen das Hologramm von Kabil nicht mehr lange aufhalten konnten.

    „Er hat Chassah den Baum gezeigt und sie ist durch die Barriere gegangen.“

    „Was für einen Baum?“

    „Es ist zu gefährlich“, sagte Dave, doch dann war er verschwunden, anscheinend hatte Kabils Programm nun wieder alles unter Kontrolle. Ziemlich außer Atem kamen dann auch die Erwachsenen zu uns und ich war erstaunt, dass sie ziemlich schlecht aussahen.

    „Haben wir ein Problem?“, fragte ich Daniel, der immer noch ziemlich aus der Puste zu sein schien. Auf seiner rechten Wange blitzte eine kleine Schnittwunde.

    „Ein ziemlich großes. Entweder hat das Hologramm keine Sicherheitsprotokolle oder aber, es ist gar kein Hologramm.“

    „Kein Hologramm?“, fragte Simon ziemlich ungläubig und auch ich verstand nicht so recht, wovon Daniel sprach, immerhin hatte ich zusammen mit ihm gesehen, wie Kabil vor uns erschienen war.

    „Um ehrlich zu sein … wüsste ich es nicht besser, und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das tue, würde ich ihn als Gott bezeichnen“, stammelte nun auch Eli vor sich hin und ich sah ihn erstaunt an. Gott? Nein, so etwas wie einen Gott gab es nicht wirklich, er war da, um den Menschen Hoffnung zu geben, oder auch, sie in Angst zu versetzten. Aber es gab ihn nicht wirklich.

    „Kein Gott“, unterbrach Rush, aber er sah auch nicht so aus, als hielt er Kabil für ein einfaches Hologramm.

    „Ein Antiker, ein aufgestiegener Antiker, vielleicht der erste überhaupt.“ Daniels Worte klangen in meinen Ohren nach, als ich mir das Gesagte immer wieder hervorrief. Ich hatte immer gedacht, die Antiker hätten erst Jahrtausende nach ihrer endgültigen Abreise von Gan Eden die Möglichkeit des Aufstieges gehabt und erforscht. Es war praktisch unmöglich, dass es schon vorher einen gegeben hatte und keiner der anderen Antiker nicht auch versucht hätte, aufzusteigen.

    Ich sah in Daniels Gesicht, dass auch er nicht wirklich glauben konnte, was er vermutete, dass das auch sein Wissen über die Antiker vollkommen überstieg. Es war ziemlich seltsam und unerklärlich, aber wenn man recht darüber nachdachte und wenn ich mir die Geschichten davon anhörte, was Kabil anscheinend gemacht hatte, nachdem er bemerkt hatte, was wir vorhaben, dann war wahrscheinlich wirklich der erste aufgestiegene Antiker und der Grund, warum die Nachfahren von Chassah und Adhama ihn wahrscheinlich als Gott gesehen hatten. Ich war mir sicher, wenn wir die Nachricht, dass wir tatsächlich denjenigen gefunden hatten, den die Menschen als Gott bezeichneten, weitergaben, würden einige der Überlebenden ausrasten. Entweder würden sie ihn anbeten wollen, ihm danken, dass er sie geschützt hatte, oder sie würden ihn verfluchen, weil er so ein Unheil über sie gebracht hatte. Ich wusste nicht, was mir lieber war.

    „Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Niemand darf davon erfahren“, sagte ich und sah die anderen eindringlich an. Torren und Daniel pflichteten mir bei, anscheinend verstanden sie, was ich meinte und erkannten die Gefahren. Rush war die Frage, ob jemand davon erfahren sollte oder nicht, anscheinend eher egal, er schien einfach nur mehr erfahren zu wollen und Brody, Brody war der Meinung, dass man den anderen nicht einfach etwas vorenthalten konnte, dass das Militär das schon zu oft gemacht hatte.

    „Wir sind kein Militär, keiner von uns“, erinnerte Daniel ihn ernst, und Brody war still. Anscheinend war er einer von denen die sich zwar beschwerten, aber wenn es hart auf hart kam, lieber den Schwanz einklemmten und das war, zumindest für unsere momentane Situation, eindeutig besser.

    „Leute!“ Die ziemlich dringliche Stimme von John, der auf uns zu gerannt kam, ließ uns ihm entgegen starren. Als er nah genug war und langsam in einen Trab überging, sah ich, dass er nicht gerade begeistert aussah, im Gegenteil. Seine Stirn war in Falten gelegt und sein ganzer Körper schien angespannt. Einen Moment fragte ich mich, ob Kabil vielleicht begann, irgendetwas zu machen, irgendetwas, dass uns von diesem Planeten bringen sollte, weil wir dabei waren, mehr über das Geheimnis herauszufinden.

    „John, beruhige dich“, bat Daniel ihn und wollte John an der Schulter packen, aber John schüttelte die Hände seines Patenonkels einfach ab. Er schien sich nicht beruhigen zu wollen.

    „Atlantis und die anderen sind zurück“, sagte er ziemlich außer Atem, anscheinend war er den ganzen Weg zurück gerannt. Doch dass er bei dieser Nachricht nicht glücklich aussah, ließ mich nichts Gutes hoffen. „Aber es gibt ein Problem.“ Hatte ich es doch geahnt. „Sie sind nicht alleine gekommen.“ Die Art, in der John das sagte, machte uns allen klar, dass er nicht von Freunden sprach, die den Anderen hierher gefolgt waren. Und so war es auch. Auf dem Weg zurück zu einem der Kommandozentren, die wir aufgebaut hatten, erklärte John uns, dass Atlantis und die anderen Schiffe ein ganzes Stück weit weg von Gan Eden aus dem Hyperraum gesprungen waren, weil sie das Signal eines ihnen folgenden Schiffes aufgegriffen hatten. Leider war dieses Schiff ein Wraith-Schiff gewesen und sie hatten es in nun in die Andromeda Galaxie geführt. Doch laut John war das nicht das einzige Problem bei der ganzen Sache.

    In der Kommandozentrale sahen wir dann, dass es mehrere Probleme gab und zwar in Form von mehreren roten Punkten auf der Anzeige und diese roten Punkte blinkten, was bedeutete, dass es in einiger Entfernung des Planeten einen Kampf gab. Atlantis und die von der Milchstraße zurückgekehrten Schiffe versuchten anscheinend, ihre Verfolger zu zerstören, bevor sie entweder eine Nachricht an ihre Freunde senden oder näher an Gan Eden gelangen konnten.

    „Gan Eden an Atlantis.“ Bevor mich jemand aufhalten konnte, hatte ich schon die Verbindung hergestellt und ich wusste selbst nicht, ob es so eine gute Idee war, immerhin würden die anderen Schiffe so wahrscheinlich auf uns aufmerksam werden, aber ich musste einfach wissen, was vor sich ging, und ob sie Hilfe brauchten. „Atlantis, bitte melden.“

    „Maggie!“, rief Daniel aus und zerrte mich von der Konsole weg. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Die ersten roten Punkte setzten sich langsam Richtung Planet in Bewegung. Ich schlug die Hände über dem Mund zusammen. Das hatte ich wirklich nicht gewollt, wirklich, wirklich nicht. Ich sah die erschrockenen und vorwurfsvollen Blicke der anderen und wusste direkt, dass es jetzt wahrscheinlich ziemlich ernst werden würde, wieder einmal.

    „Atlantis an Gan Eden. Was habt ihr euch dabei gedacht?“, hörte ich die ziemlich erboste Stimme von General O’Neill durch den Lautsprecher und ich wurde noch einen Kopf kleiner. Ich hatte wirklichen Mist gebaut. Ich war froh, dass Daniel für mich antwortete und ich nicht selbst mit O’Neill sprechen musste, mir traten auch so schon Tränen in die Augen. Doch die Tränen trockneten vor lauter Schock, als ich plötzlich aus dem Gespräch zwischen O’Neill und Daniel heraushörte, dass es nicht nur um ein Wraith-Schiff ging. Es waren gleich zwei. Anscheinend waren aber auch einige Schiffe der Luzianer heimlich mitgereist und nahmen nun Kurs auf Gan Eden.

    „Wir werden alles tun, was wir können. Nach unserem Wissen dürften sie die Städte nicht sehen können“, sagte Daniel, aber da konnten wir uns nicht sicher sein. Wir konnten uns nicht darauf verlassen. In der Hoffnung, wenigstens meinen Fehler wieder geradebiegen zu können, ging ich also zur nächsten Konsole und suchte nach der Kontrolle für die Waffensysteme, doch die Konsole war blockiert. Ich konnte sie nicht bedienen und sicherlich konnte es dann auch niemand anderes.

    „Kabil hat die Systeme blockiert!“, rief ich Daniel zu, der immer noch mit General O’Neill diskutierte, was nun gemacht werden solle. Der war natürlich nicht sonderlich erfreut darüber, dass wir hier einen waschechten, ziemlich unkooperativen alten Antiker bei uns hatten, der uns beinahe handlungsunfähig machte. Er hatte einige unschöne Namen für ihn und ich hoffte wirklich inständig, dass Kabil nicht wusste, was O’Neill da meinte, sonst hätte er Atlantis wahrscheinlich selbst abgeschossen.

    Und da kam mir die Idee. Wenn wir nicht die Kontrolle hatten, dann mussten wir zu demjenigen gehen, der sie hatte und ihn dazu bringen, uns zu helfen. Ich musste ihn dazu bringen. Ich hatte den Fehler gemacht, ich musste eine Lösung finden. Ich hatte gehört, wie gefährlich Kabil anscheinend war und mir war nicht gerade wohl bei der ganzen Sache, aber es gab keinen anderen Weg. Ich musste es alleine machen. vielleicht konnte ich alleine seinen Kräften zumindest etwas standhalten und er würde mich reden lassen, einfach weil er merkte, dass ich selbst in gewisser Weise eine Antikerin war.

    Die Gefahr, dass er angreifen würde, wenn noch jemand anderes dabei war, dass er vielleicht denken würde, es sei eine Falle, war zu groß. Ich versuchte mich also in einem Moment, in dem die Erwachsenen lauthals untereinander diskutierten, davon zu schleichen. Leider waren Simon und Philipp nicht so blind und auf halbem Weg zu den Archiven holten sie mich ein.

    „Ihr müsst wieder gehen!“, sagte ich den beiden.

    „Was du vorhast, ist Wahnsinn, Maggie“, protestierte Philipp und das erste Mal hörte er sich an wie sein Vater.

    „Meinst du, das weiß ich nicht? Aber was für eine Möglichkeit bleibt uns?“, fragte ich und die beiden Jungs gaben mir keine Antwort, was für mich Antwort genug war. Ich hatte also Recht, es gab keine bessere Lösung als das, auch wenn die Angst in mir daher nur noch mehr anstieg. Ich bat sie noch einmal zu gehen, doch sie bestanden immer noch darauf, mich zu begleiten. Sie waren der Meinung, dass auch sie, mit dem Antiker-Gen ausgestattet und dazu Kinder, mit Kabil reden konnten, dass wir zu dritt eine bessere Chance hatten.

    „Bei dem kleinsten Anzeichen verschwindet ihr, verstanden?“, sagte ich und klang wie mein Vater. Es war schon komisch, wie solche Situationen einem vor Augen führten, wie ähnlich man seinen Eltern doch war, wenn man in die gleichen Situationen kam. Philipp und Simon nickten nur. Erst dann fiel mir auf, dass Torren nicht bei uns war. Wir hatten ständig den mentalen Kontakt zueinander aufrecht erhalten, weshalb ich seine Abwesenheit gar nicht wirklich bemerkt hatte, doch jetzt war es auf einmal furchtbar still in meinem Kopf. Seine Gedanken vermischten sich nicht mehr mit meinen und wenn ich genau darüber nachdachte, war das schon nicht mehr so, seit die fremden Schiffe auf dem Radar aufgetaucht waren.

    Als ich Philipp und Simon nach ihm fragte, zuckten die beiden nur mit den Schultern, sie hatten ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Ich versuchte noch einmal, den Kontakt zu ihm aufzunehmen, doch es war, als prallte mein Ruf an einer Mauer ab, als wäre auf einmal eine Barriere zwischen uns, die ich nicht überwinden konnte. Ich schrie ihn an, verfluchte ihn, doch ich bemerkte keine Reaktion, rein gar nichts.

    „Maggie, ich glaube, weiter kommen wir nicht“, riss mich Simon aus meinen mentalen Tiraden gegen Torren. Ich sah ihn fragend an, denn ich konnte beim besten Willen nicht sehen, was er meinte, doch dann, als mein Kopf nach einigen Sekunden wieder komplett bei der Sache war, konnte ich auch sehen, was er meinte. Genau vor uns lag ein gespaltener Stein. Die eine Hälfte lag direkt vor uns, sauber abgeschnitten wie von einem Laser, die andere lag einige Zentimeter weiter weg, ebenfalls mit einer glatten Schnittstelle.

    „Ein Energieschild“, schloss ich aus dem, was ich sah und was ich wusste. Wenn Kabil tatsächlich ein aufgestiegener Antiker war, dann hatte er die Möglichkeit, so etwas zu machen und dann war es für uns ziemlich gefährlich, auch nur zu versuchen, diesen Schild zu durchbrechen. Ich bückte mich also, hob die eine Steinhälfte auf und warf sie nach vorne. Ungefähr 10 Meter weiter prallte sie ab. Das Energieschild begann zu schimmern und wir konnten das Ausmaß erkennen. Der Schild hatte einen Durchmesser von mindestens 50 Metern und war direkt über das Archiv gelegt worden.

    „Und wie wollen wir jetzt an Kabil herankommen, um mit ihm zu reden?“

    „Ich lasse mir etwas einfallen.“


    Fortsetzung folgt …
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  14. #130
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    Kabil ist ja wirklich sehr unfreundlich. Einfach die Waffensysteme blockieren und den neuen Bewohnern ihre Verteidigungsmöglichkeiten zu nehmen. Er legt es echt drauf an.
    Beim Lesen kam mir auch schon der Gedanke, daß man mit dem Knaben versuchen sollte, zu reden. Doch es scheint, er ist nicht dazu nicht bereit. (Was bloß wird in den Archiven wie der heilige Gral geschützt?)
    Und doch wäre er jetzt ein guter Verbündeter für den Kampf, der in der Nähe von Gan Eden tobt. Wenn er wirklich ein aufgestiegener Antiker ist, hat er genug Möglichkeiten, um den Menschen zu helfen.
    Vielleicht kann Maggie sich telepathisch mit ihm in Verbindung setzten.
    Und ich habe einen leisen Verdacht, wo Torren sein könnte

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  16. #131
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    Kabil, der ist ja tatsächlich so rachsüchtig wie die Thora und das Alte Testament Jahwe beschreiben. Ich hoffe, dass es Maggie gelingt etwas zu machen, oder dass Dave ihr hilft. Es könnte ja sein, dass es sich bei Dave um Jesus handelt, der bei Kabil Fürbitte für die bedrohten Menschen leistet. Mal sehen wie es weitergeht.

    Ich wünsche Euch allen jedenfalls ein Frohes Fest und Prosit 2015.

  17. Danke sagten:


  18. #132
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    Hallo Leute!

    Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr! Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch bis jetzt habe warten lassen, aber ich hatte während der Feiertage keine Zeit für den PC.

    Aber heute habe ich wieder ein neues Kapitel für euch, aber ich muss euch sagen, dass es nicht mehr viele Kapitel bis zum Ende sind. Es sind mit Epilog genaugenommen noch 4 Stück, dann ist diese Geschichte auch schon zu Ende.

    Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal viel Spaß beim Lesen!

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Kapitel 49 - Kabil


    „Wo zum Teufel seid ihr?“, hörte ich die etwas gereizte Stimme von Daniel durch meinen Kommunikator und alleine die Gesichter von Philipp und Simon zeigten mir, dass auch sie angefunkt worden waren. „Was meint ihr eigentlich, was ihr da tut? Ich hatte eigentlich gedacht, dass euer letzter Versuch, uns mit einem Jumper zu helfen, euch etwas beigebracht hätte.“ Es war seltsam, wie sehr Daniel sich auf einmal wie ein Vater anhören konnte. „Du wirst den Jumper jetzt auf der Stelle landen, Maggie.“ Ich sah die anderen verwundert an, doch dann sah ich einen startenden Jumper, der in Richtung Weltall flog.

    Ich wusste direkt, wer in diesem Jumper saß und am liebsten hätte ich irgendetwas danach geschmissen oder ihn direkt wieder runter geholt. Er war wirklich wahnsinnig! Wie konnte er auch nur einen Moment daran denken, selbst etwas ausrichten zu können, in einem Jumper?

    „Du bist wahnsinnig!“, schrie ich dem Jumper so laut ich konnte hinterher. Ich wusste, Torren konnte mich nicht hören, wollte mich nicht hören, aber ich musste meiner Wut dennoch freien Lauf lassen. Ich hob sogar einen Stein vom Boden auf und schmiss ihn dem Jumper hinterher, der schon soweit weg war, dass ich ihn kaum noch sehen konnte. Nur noch ein kleiner schwarzer Punkt vor den Wolken.

    Philipp und Simon sahen mich ziemlich verstört an, immerhin hatten sie ja keine Ahnung, warum ich auf einmal so ausrastete. Ich war wütend, war verzweifelt. Durch das, was wir zusammen erlebt hatten, hatte ich eine gewisse Ahnung, was er vorhatte und konnte einfach nicht glauben, dass er wirklich so etwas in Erwägung ziehen konnte. Wie konnte er nur sein eigenes Leben für etwas aufs Spiel setzen, was vielleicht auf eine andere Weise geregelt werden konnte?

    Wie kam er auf die Idee, dass er einfach so mir nichts, dir nichts in ein Wraith-Schiff reinspazieren konnte? Natürlich, ich selbst hatte die ziemlich beeindruckende Transformation gesehen, die Torren durchlaufen hatte, als er in der Nähe der Wraith wütend geworden war, aber sicherlich reichte das nicht, um die Wraith davon zu überzeugen, dass er einer von ihnen war. Sicherlich würden sie ihn finden, bevor er auch nur irgendetwas tun konnte. Außerdem war das Wraith Mutterschiff, nach allem was ich wusste, unter schwerem Beschuss und wenn es so weiterging, würde es zerstört werden, egal ob Torren an Bord war oder nicht.

    „Es ist Torren!“, schrie ich durch den Kommunikator und hoffte, dass die Leitung zu Daniel immer noch offen war. Sie war es und ich hörte Daniel am anderen Ende gewaltig fluchen. Dann hörte ich auf einmal Teyla im Hintergrund und mir war klar, Daniel hatte auch die Kommunikation zu Atlantis noch aufrecht gehalten. Alle wussten nun also, dass Torren in diesem Jumper war, vielleicht verhinderte das zumindest, dass er von freundlichem Feuer getroffen wurde und vielleicht würde irgendjemand ihn abfangen können.

    „Und wo seid ihr?“, fragte Daniel dann und seine Stimme klang ziemlich besorgt. Ich wollte ihn im ersten Moment anlügen, wollte ihm sagen, dass wir auf dem Weg zu den Schutzräumen waren, aber ich ahnte schon, dass er ziemlich schnell herausfinden würde, dass das nicht stimmte, also sagte ich ihm einfach die Wahrheit. Zu meiner großen Überraschung wollte er uns jedoch nicht davon abhalten. Auch er sah darin die einzige Chance, vom Planeten aus helfen zu können. Wenn Kabil tatsächlich ein Antiker war und diesen Planeten beschützen wollte, dann würde er uns wohl oder übel helfen müssen.

    „Seid vorsichtig“, sagte Daniel dann nur und die Kommunikation brach wieder ab.

    „So, und was machen wir nun?“, fragte Philipp und sah mich abwartend an. Ich war die älteste von uns dreien und diejenige, die diesen Plan überhaupt gehabt hatte. Allerdings hatte ich da noch nicht geplant, dass ich Begleitung haben würde. Ich alleine hätte wahrscheinlich keinerlei Probleme gehabt, durch dieses Energiefeld zu laufen, nicht, wenn ich mich auf meine Fähigkeiten konzentrierte. Bei Simon und Philipp war das allerdings etwas anderes. Die beiden würden augenblicklich schwerste Verletzungen davontragen, wenn sie diesen Schild auch nur berührten, den Kabil heraufbeschworen hatte.

    „Ihr bleibt hier“, sagte ich also. Es gab einfach keinen anderen Weg, und das mussten auch Philipp und Simon einsehen. Ich versprach ihnen, alles zu versuchen, damit auch sie mit Kabil sprechen konnten, doch um ehrlich zu sein, hatte ich keine große Hoffnung. Versuchen musste ich es dennoch. Ich atmete also noch einmal durch und konzentrierte mich auf die Energie, die in mir steckte, die ich mittlerweile die meiste Zeit zwar in mir spürte, aber immer unbenutzt in mir schweben ließ. Doch jetzt musste ich wieder nach ihr greifen und ich wusste, dass es wichtig war, dass ich sie auch festhalten und einsetzen konnte, sonst konnte der Schritt durch das Energiefeld vielleicht mein letzter sein und das war wirklich nicht das, was ich wollte.

    „Ihr geht jetzt sofort zu den Schutzräumen, es könnte bald ungemütlich werden“, hörte ich Daniels Stimme noch im Kommunikator, bevor ich ihn in Philipps Hand legte. Ich konnte mich nicht konzentrieren, wenn Daniel andauernd sagte, was wir machen sollten.

    „Pass auf dich auf“, sagten Philipp und Simon beinahe gleichzeitig und ich setzte mich langsam in Bewegung. Ich hoffte wirklich, dass meine Annahme, dass ich durch den Schild kam, richtig war, dass ich meine Fähigkeiten nicht überschätzte, aber es war vielleicht die einzige Möglichkeit. Kurz bevor ich durch das Schild trat, wies ich die beiden Jungs noch an, sich in Sicherheit zu bringen, falls es tatsächlich ungemütlich werden würde, denn wenn ich einmal da drin war, würde ich nur herauskommen, wenn ich mich mit Kabil geeinigt hatte, nicht vorher. Ich nickte den beiden noch mal zu und steckte dann meinen ersten Fuß durch den Energieschild. Ich merkte, wie meine Haut leicht prickelte, und es schien beinahe so, als würde meine Haut leicht blau glühen, genau wie der Schild an der Stelle, an der ich hindurchtrat.

    Ich schloss meine Augen und machte den nächsten Schritt, den Schritt, mit dem ich komplett im Inneren des Schildes landen würde. Das Kribbeln wurde noch etwas schlimmer, etwa so, als ob hunderte Käfer über meinen kompletten Körper liefen und am liebsten hätte ich mich überall gekratzt und die Ursache für das Kribbeln davongejagt, aber da war ja nichts. Sobald ich vollkommen durch den Schild gekommen war, hörte das Kribbeln jedoch auf und auch meine Haut schimmerte nicht mehr, ich fühlte mich auf einmal nur ziemlich müde und schlapp. Wahrscheinlich war das Schild tatsächlich etwas stärker gewesen als erwartet. Es fühlte sich so an, als hätte ich gerade einen Marathon geschafft, ohne vorher auch nur ein einziges Mal trainiert zu haben. Mein Körper war vollkommen erschöpft, so erschöpft, dass mir schlecht wurde, aber ich hatte jetzt keine Zeit. mich anzustellen. Ich musste Kabil finden und ihn davon überzeugen, dass er uns hülfe.

    Ich merkte allerdings schnell, dass das nicht gerade einfach werden würde. Kabil schien es nicht zu kümmern, dass jemand durch sein Schild gekommen war, oder er hatte es nicht bemerkt, was ich eher unwahrscheinlich fand. Vielleicht achtete er auch einfach nicht darauf, weil er davon ausging, dass jeder, der versuchte durch den Schild zu kommen, direkt zu Asche geröstet wurde. Immerhin konnte er ja nicht ahnen, dass jemand von den ‚einfältigen Menschen‘ tatsächlich ohne Schaden hindurch kommen würde.

    „Ich bin kein Mensch“, rief ich mir wieder ins Gedächtnis „Nicht mehr.“ Ich war hier, ich war durch diesen Schild gekommen, dann musste ich mich wohl auch damit abfinden, dass ich wirklich nicht wie die anderen war, dass ich anders war, was nicht bedeutete, dass ich ein Freak war. Das Wort Freak war mit negativen Bedeutungen verbunden. Ein Freak war anders als alle anderen, ein Außenseiter, der immer sein eigenes Ding machte. Es erinnerte an die Freakshows mit missgebildeten Menschen, die es vor fast 200 Jahren gegeben hatte. Ich war vielleicht auch ein „freak of nature“, eine Laune der Natur, aber ich fühlte mich nicht mehr als etwas Hässliches, etwas abstoßend Seltsames.

    Egal was in den letzten Wochen passiert war, niemand von den Leuten um mich herum hatte mich auch nur einmal schlecht behandelt, mich als etwas anders behandelt, im Gegenteil, sie waren dankbar, dass ich ihnen die Möglichkeit auf eine neue Heimat, einen neuen Anfang gegeben hatte. Sie waren dankbar, dass sie durch mich hier auf Gan Eden leben konnten.

    Gerade vor einer Woche noch hatte mich genau auf dieser Straße, auf dem Weg zum Archiv eine junge, schwangere Frau angesprochen. Ich war vollkommen erstaunt gewesen, als sie mich auf Deutsch angesprochen hatte, immerhin hatte ich nicht damit gerechnet. Sie erzählte mir, dass man sie und ihren Mann, zusammen mit einer kleinen Gruppe Touristen, aus dem Naturpark der Masai Mara gerettet hatte, nachdem die Wraith angegriffen hatten. Sie selbst kam ursprünglich aus Köln, wo ich früher auch schon einmal mit der Schule gewesen war.

    Doch nun war diese Straße furchtbar, beinahe unheimlich ruhig. Es war, als verschluckte der Energieschild alle Geräusche, die von außen hätten eindringen können. Nur das Knirschen der kleinen Steine zwischen meinen Füßen und dem gepflasterten Boden störte die Stille, als ich immer näher zum Archiv kam. Es wunderte mich allerdings wirklich, dass ich immer noch nichts von Kabil bemerkte. Ich konnte sogar ohne Probleme einfach in das Archiv gehen.

    „Hallo?“, rief ich vorsichtig, doch nichts tat sich, niemand reagierte.

    Dann durchflutete mich auf einmal etwas, das ich zuvor noch nie gespürt hatte. Es war, als käme es direkt aus meinem Inneren. Es war eine Ansammlung von Bildern und Emotionen, die sich von meinem Bauch in meinem ganzen Körper ausbreiteten. Ich merkte, wie meine Knie aufgrund der großen Explosion an Eindrücken nachgaben und ich auf den Boden sackte. Es war nicht schmerzhaft, eher so, als ob ich mich langsam hinlegte oder jemand mich auffing und vorsichtig auf den Boden legte. Er war auch nicht hart, es war, als läge ich auf einmal auf einer Wolke, als schwebte ich, auch wenn das nicht der Fall war. Ich schloss meine Augen als würde ich schlafen wollen, doch ich sah Bilder vor mir, Sterne überall. Ich befand mich mitten im Weltall, schwebte hindurch wie ein Fisch durch das Wasser.

    Ich war nicht alleine, ein Bewusstsein war bei mir. Es sprach nicht, es war einfach nur präsent. Ich drehte meinen Kopf leicht und sah einen hellen Schimmer neben mir, beinahe wie das Leuchten eines Sternes, aber viel näher und nicht so heiß. Vertrauen und Verständnis durchfluteten mich und ich wusste, dass es von dem Schimmer kam. Doch auf einmal wurde das alles gestört. Etwas drang in den Raum ein, der mich geborgen fühlen ließ und nahm dieses Gefühl von mir. Es war ein Schiff, ein Raumschiff, aber es war schwer beschädigt. Ich spürte die Sorge und die gespannte Aufregung meiner Begleitung. Bilder von verwundeten Lebewesen durchfluteten mich und ich wusste, dass meine Begleitung sich Sorgen um diejenigen machte, die dieses Schiff flogen. Sie wollte helfen. Bilder von einem Planeten durchflogen mich, von einem Planeten, auf dem diese Lebewesen überleben konnten und ich wusste, sie bat mich, einen solchen zu errichten, einen Planeten.

    Es war schon lange her, seitdem ich das letzte Mal etwas hatte entstehen lassen, denn das Universum gefiel mir genau so wie es war und meiner Meinung nach erschufen die anderen von uns schon genug in der angenehmen Leere des Universums. Sicherlich waren auch diese Lebewesen ein Werk eines anderen und alleine deswegen wollte ich mich schon nicht darum kümmern. Wenn dieser andere sich nicht um seine Schöpfungen kümmern konnte, warum musste ich es dann tun?

    Doch ich wollte das Vertrauen und die Hoffnung, die von meiner Begleitung auf mich überkam, nicht schmälern, wollte diesen Wunsch nicht abschlagen, egal, wie anstrengend es für mich werden würde, egal, wie viel von mir selbst ich dafür aufgeben musste, einfach nur, damit ich fühlte, Glück fühlte.

    Mein Körper, dessen Begrenzungen kaum zu spüren waren, erzitterte und kribbelte merklich und vor mir bildete sich langsam ein runder Ball, der nach und nach immer weiter anwuchs. Ich merkte die Aufmunterung, die Dankbarkeit, die auf mich einprasselte und der Ball aus einer undefinierbaren Masse wurde immer größer und größer. Dann, mit einem einzigen Gedanken entstanden Wasser und Land, Gebirge und Wälder auf dem Ball und man konnte ihn einen Planeten nennen. Er war viel größer als das Raumschiff, das mich dazu gebracht hatte und ich merkte, wie erschöpft ich war und wie wenig noch von mir übrig war. Ich schloss also die Augen und als ich sie wieder öffnete lag ich mitten auf einer großen Rasenfläche. Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, ich konnte auf einmal definieren, wo mein Körper begann und endete. Ich hatte Beine, Arme, einen Kopf.

    Neben mir im Gras lag jemand, der genauso aussah wie ich, zumindest fast. Die Züge des Gesichtes waren deutlich weicher und ihre ganze Gestalt sah zerbrechlicher aus. Und auch wenn diese Gestalt neben mir so vollkommen fremd aussah, spürte ich das Bewusstsein meiner ewigen Begleitung.

    „Was hast du gemacht?“ Auf einmal hatte ich eine Stimme, um das, was wir bisher mit Bildern und Emotionen ausgetauscht hatten, auszudrücken.

    „Du hast dich verausgabt und ich dachte, vielleicht können wir einige Zeit so verbringen, bis du dich erholt hast“, sagte sie und ihre Stimme war so lieblich wie die Melodien, die das Universum immer wieder erschuf und die wir schon seit Anbeginn der Zeit bewunderten.

    Dann merkte ich, wie die Emotionen aus meinem Körper verschwanden, wie ich wieder selbst die Kontrolle zu bekommen schien. Es fühlte sich an, als sei ich gerade in einem fremden Körper gewesen, als hätte ich Erinnerungen von jemandem geteilt, den ich nie kennengelernt hatte. Alles war so echt gewesen. Vielleicht lag es an meinem weiterentwickelten Gehirn, aber irgendwie wusste ich, was das bedeutete, was man mir hatte zeigen wollen und wer.

    „Du hast das alles erschaffen, nicht wahr?“, fragte ich, ohne jemanden zu haben, den ich ansehen konnte. Wahrscheinlich hätte ich das nicht geglaubt, wenn ich nicht eben dieses Erlebnis gehabt hätte, aber anscheinend war Kabil doch kein Antiker. Er war ein anderes Wesen, ein Wesen, dass die Macht hatte, ganze Planeten zu erschaffen. Ich erhielt keine Antwort, aber ich wusste jetzt, dass er mich hören konnte.

    Fortsetzung folgt …
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  19. #133
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Ist Torren wahnsinnig geworden oder größenwahnsinnig? Er wird wohl die Wraith kaum davon überzeugen können, den Angriff abzubrechen.
    Desgleichen ist auch Maggies Problem (ich meine mit dem Überzeugen), doch hat sie anscheinend gerade einen Test bestanden und Kabil möchte sie näher kennenlernen.
    Ist jetzt interessant zu erfahren, wer oder was Kabil ist...

  20. Danke sagten:


  21. #134
    First Lieutenant Avatar von Angelika
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    Also ich bin echt neugierig wie sich Kabil-Gott jetzt Maggie gegenüber zeigen wird? Wird er weiter der rachsüchtige Jawe des Alten Testaments sein, oder der Vater im Himmel, den Jesus uns gezeigt hat, also der Gott der Liebe aus dem Neuen Testament?

  22. Danke sagten:


  23. #135
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    Zitat Zitat von Jolinar Beitrag anzeigen
    Ist Torren wahnsinnig geworden oder größenwahnsinnig?
    Da fragst du noch? Torren ist mit Ronon, Rodney und John aufgewachten
    Kann man da etwas anderes als das werden? :LOL:

    Zitat Zitat von Angelika Beitrag anzeigen
    Also ich bin echt neugierig wie sich Kabil-Gott jetzt Maggie gegenüber zeigen wird? Wird er weiter der rachsüchtige Jawe des Alten Testaments sein, oder der Vater im Himmel, den Jesus uns gezeigt hat, also der Gott der Liebe aus dem Neuen Testament?
    Kabils Hintergründe werden in diesem und den nächsten Kapiteln aufgedeckt, vielleicht kann man ihn dann besser verstehen.

    Aber ich wollte mich auch noch mal ganz herzlich bei euch beiden bedanken, Jolinar und Angelika, weil ihr mir jetzt fast bis zum Ende so treu wart und immer einen Kommentar hinterlassen habt. Es hat mich immer angespornt weiterzuschreiben.

    Natürlich auch ein großes Danke an alle die immer und immer wieder "Danke" gesagt haben und mir dadurch signalisiert haben, dass ihnen meine Geschichte gefällt.

    Und an dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an die liebe Tamara die diese Geschichte für mich gebetat hat.

    Wir sind zwar noch nicht am Ende, aber da ich auf einer anderen Seite etwas über die Reviewmoral gefrustet bin, dachte ich mir dass ich hier ein Lob aussprechen muss ^^

    Jetzt lasse ich euch aber in Ruhe lesen ^^

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Kapitel 50 - Der Baum der Erkenntnis



    Der Boden unter meinen Füßen bebte stark und ein lautes Summen erfüllte das Archiv. Doch zu meinem Glück schien es so stabil zu sein wie der Rest der Stadt. Noch nicht mal ein Staubkorn rieselte nach unten. Ich widerstand dem Drang, nach draußen zu laufen, um zu sehen, was los war, eigentlich wusste ich es. Die Wraith oder wer auch immer hatten angefangen, auf den Planeten, auf die Stadt zu schießen. Ich hoffte wirklich inständig, dass die Jungs sich spätestens jetzt in Sicherheit brachten und nicht auf mich warteten.

    „Kabil, wer auch immer diese Stadt beschießt, sie werden sie zerstören, wenn sie können“, warnte ich ihn und versuchte angestrengt, es nicht wie eine Drohung, sondern tatsächlich wie eine Warnung klingen zu lassen. Nichts tat sich.

    Noch eine Erschütterung und ein lauter Knall.

    Sicherlich war gerade irgendetwas in die Luft gegangen. Ich verdammte mich dafür, dass ich meinen Kommunikator zurückgelassen hatte, wusste ich doch nicht, was da draußen los war und ob Philipp und Simon wirklich sicher waren. Immer öfter hörte ich das Geräusch von Einschlägen, manche näher, manche weiter weg, aber es machte mich ziemlich nervös. Ebenso musste ich an Torren denken, der einfach davon geflogen war und unsere Verbindung ignorierte, immer noch. Es war egal, wie sehr ich ihn anschrie, was ich ihm alles androhte, er antwortete einfach nicht.

    Ich trat weiter in das Archiv hinein, vielleicht würde ich Kabil ja doch irgendwo finden, vielleicht versteckte er sich in seiner menschlichen Form hier irgendwo, auch wenn es eher unwahrscheinlich war.

    „Wer sind die?“, hallte dann eine dumpfe Stimme durch das Archiv. Ich wusste direkt, dass das nur Kabil sein konnte.

    „Ich weiß es nicht genau. Es könnten Wraith sein. Schreckliche Monster, die allen humanoiden Lebewesen die Lebensenergie mit der Hand entziehen“, erklärte ich. „Oder es sind die Luzianer, eine ziemlich gemeine Bande von Verbrechern, die die Herrschaft über alle Menschen des Universums haben wollen. Es könnte natürlich auch sein, dass mittlerweile diese Drohnen hier aufgetaucht sind, wegen derer wir geflohen sind. Dann wären wir Menschen weniger das Problem, sondern eher die Technologie hier. Die Goa’uld wären auch noch ne Lösung, obwohl die eher … unwahrscheinlich ist. Oh, oder vielleicht hat Adria ihren Kampf gegen Morgan ja gewonnen und stattet uns einen Besuch ab.“ Ich zählte noch ein paar mögliche Feinde auf, denen die Menschen von der Erde in ihren Jahren mit dem Stargate begegnet waren. Sollte Kabil sich doch aussuchen, wer es nun war. Bei eigentlich allen standen die Chancen nicht besonders gut.

    „Wieso sind sie hier?“, fragte er nochmal, diesmal lauschte ich seiner Stimme. Im ersten Moment schien sie von schier überall zu kommen, doch das tat sie nicht. Sie kam zwar aus den Lautsprechern, aber, und ich wusste nicht, ob es an meinen Antiker-Fähigkeiten lag, ich konnte spüren, dass ihr Ursprung tief unter mir lag.

    „Es gibt nicht viele Gründe, warum man einfach so einen Planeten beschießt, der nicht zuerst gefeuert hat, oder?“, fragte ich, während ich einen Ort suchte, der in irgendeiner Weise nach unten führte. Im Dunkeln war es natürlich ziemlich schwer, vor allem, wenn mir die ständigen Erschütterungen immer wieder für einen Moment die Orientierung nahmen.

    „Sie werden Gan Eden nicht zerstören“, sagte Kabil bestimmt, aber nichts deutete darauf hin, dass er auch wirklich etwas unternehmen wollte.

    „Ach nein? Das ist aber ihr Ziel, oder sie werden den Planeten einnehmen, alle Menschen versklaven und sich die Technologie zunutze machen“, sagte ich und versuchte nun doch, Kabil ein bisschen zu provozieren. Vielleicht brauchte er das ja, außerdem konnte ich so ein Gespräch mit ihm aufrechterhalten. Wenn ich Kabil schon nicht finden konnte, vielleicht fand ich dann ja das, was er zu schützen versuchte. Vielleicht hatte Rush ja recht, und es war wirklich eine Waffe, die wir gegen die Angreifer einsetzten konnten.

    „Du bist keine von ihnen, oder?“, fragte die Stimme mich dann auf einmal nach einer kurzen Zeit, in der es doch wieder still war.

    „Ich bin unter ihnen aufgewachsen, war viele Jahre ein ganz normaler Mensch, zumindest dachte ich das. Doch als ich nach Atlantis gekommen bin, hat das Gen der Antiker, das in mir geschlummert hat, meinen ganzen Körper auf den Kopf gestellt. Ich bin wohl eher ein Antiker als alles andere, aber du wirst sie eher als Lanteaner kennen“, erklärte ich ihm.

    „Ich kenne sie als alles, was sie sind“, kam die Antwort und auf einmal öffnete sich vor mir eine Wand. Luft entwich geräuschvoll, als das Stück Wand zur Seite glitt und ein etwas muffiger Geruch kam heraus. Anscheinend war diese Tür schon eine ganze Weile verschlossen gewesen. Ich konnte kein Licht sehen, aber meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und so konnte ich ansatzweise Stufen erkennen, die einen schmalen Gang nach unten führten. Hunderte Stimmen in meinem Kopf sagten mir, ich solle lieber hier oben bleiben, aber meine Neugier riet mir, einfach hinunter zu gehen.

    Ich war ein Teenager und da in dem Fall nicht immer Logik und Vernunft, sondern die Neugierde diktierte, was man machte, ging ich die Treppe hinunter. Langsam und vorsichtig. Dann merkte ich auf einmal, wie meine Verbindung mit Torren plötzlich wieder da war. Ich spürte seine Unruhe, und ich spürte, wie anscheinend eine Schuld auf ihm lag.

    „Torren?“, fragte ich und dieses Mal bemühte ich mich gar nicht, die Sachen, die ich sagen wollte, nur zu denken. Ich legte direkt los. Fragte ihn, was er sich dabei gedacht hatte, einfach mit einem Shuttle zu verschwinden. Warum er abgehauen war, ohne etwas zu sagen.

    „Ihr hättet mich aufgehalten“, sagte er nur und da musste ich ihm eindeutig zustimmen. Natürlich hätten wir ihn aufgehalten. Natürlich hätten wir ihn nicht mit einem kleinen Shuttle mitten in einen Kampf fliegen lassen. Er wollte mir allerdings immer noch nicht sagen, was er tatsächlich vorhatte. Er war der Meinung, es wäre besser, wenn ich es erst erfahren würde, wenn er es schon gemacht habe. Selbst meine Versuche, in seinen Gedanken nach dem was er vorhatte, zu suchen, ergab rein gar nichts. Kein einziger Gedanke darüber ging ihm im Kopf herum, anscheinend hatte er die Sache gut geplant.

    „Und warum sprichst du dann mit mir?“ Meine Frage war nicht gerade abwegig. Wenn er doch Angst hatte, dass jemand ihn aufhalten wollte, ihm diese dumme Idee, was auch immer sie war, ausreden wollte, warum dachte er, dass ich das jetzt nicht auch tun würde. Aber aus irgendeinem Grund merkte ich direkt, dass er nicht mit mir hatte reden wollen, um meine Meinung zu hören oder um mir überhaupt zu sagen, was los war. Er hatte es getan, um sich zu verabschieden. „Nein! Torren. Wag. Es. Nicht!“, sagte ich erschrocken, als ich dieses Gefühl in mir spürte. Eine Mischung aus Bedauern und unerschütterlicher Sicherheit. Er wollte mir immer noch nicht sagen was er vorhatte, aber um ehrlich zu sein, konnte ich es mir schon denken.

    Ich wusste zwar nicht richtig, was da draußen los war, aber ich wusste, dass auch Wraith-Schiffe da waren und die sollten wenn möglich keine Chance haben, auf dem Planeten zu landen oder eine Nachricht an die anderen zu schicken. Torren war ein latenter Hybrid. Einmal im Inneren des Wraithschiffes würde er sich mit einer gewissen Portion Wut selbst in einen ziemlich überzeugenden Wraith verwandeln. Die anderen von ihnen würden ihn zu Beginn vielleicht nicht beachten und er konnte von innen beträchtlichen Schaden anrichten.

    „Tu es nicht.“ Ich wusste, es hatte keinen Sinn, ihm Vorschriften machen zu wollen. Ich war hier auf dem Planeten, in einer Energieblase und er war höchstwahrscheinlich kurz vor dem Wraithschiff. Ich würde nichts unternehmen können, egal wie er sich entschied. Und ich wusste, es hatte auch keinen Sinn, ihn zu bitten, das abzubrechen, was er vor hatte, er würde es nicht tun.

    „Ich kann nicht Maggie, ich muss es tun“, sagte er und auf einmal durchströmten mich Bilder. Bilder aus dem All, aus dem Cockpit, in dem Torren saß. Ich konnte das Wraithschiff sehen. Es war nicht mehr weit vom Planeten entfernt und würde bald in die Atmosphäre eindringen. Ich konnte auf dem Display erkennen, dass die Signale immer noch gestört wurden, sie konnten also keine anderen Schiffe rufen. Dann sah ich auf dem Radar, dass es noch mehr Schiffe gab, sie gehörten aber nicht zu den Wraith. Es waren seltsame, an Pyramiden erinnernde Schiffe und sie konzentrierten ihre Kraft auf die Schiffe der Novaner und auf die vier Schiffe der Erde.

    Auch Atlantis war da und ich konnte erkennen, dass das Kraftfeld nur noch um den höchsten Turm der Stadt, den Kommandoturm, reichte. Alle anderen Bereiche der Stadt mussten ungesichert und damit dem Vakuum des Alls ausgesetzt sein. Ich sah, wie immer wieder Drohnen von Atlantis auf das Wraithschiff gefeuert wurden, aber es sah nicht gut aus.

    Zwei Schiffe der Novaner waren schon kampfunfähig und waren nur nicht zerstört worden, weil die anderen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Auch die Hammond, eines unserer Schiffe, sah nicht mehr so aus, als könnte sie noch einen weiteren Treffen aushalten und sie schien in Richtung des Planeten zu fliegen. Wahrscheinlich waren Zivilisten an Bord, die man retten wollte.

    Es sah also ziemlich schlecht aus. Ohne ein weiteres Wort an Torren blendete ich unsere Unterhaltung aus. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich stehen geblieben war. Ich musste Kabil endlich erreichen, musste ihn finden, damit er uns gegen die Feinde half, die versuchten, uns zu vernichten oder zumindest uns zu versklaven, denn ich nahm einmal stark an, dass diese pyramidenartigen Schiffe entweder den Luzianern oder den Goa’uld gehörten.

    Ich sah zwar immer noch so gut wie nichts, rannte nun aber den Gang hinunter und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich an den kalten Wänden einen Schimmer von Licht sehen konnte. Der modrige feuchte Geruch einer Höhle wurde immer stärker und beim Abstützen an den Wänden merkte ich, dass sie klamm waren. Ich musste mich also tatsächlich in einer Art alter Höhle befinden, vielleicht hatte man das Archiv einfach irgendwann darüber gebaut.

    Als das Licht immer heller wurde, konnte ich erkennen, dass die Wände mittlerweile tatsächlich aus Stein gehauen waren und nicht mehr aus glattem Beton bestanden. Ich hatte es schon am Geruch und an meiner ziemlich zugesetzten Nase bemerkt, aber die Wände waren teilweise mit Schimmel bedeckt und ich zog meine Hände schnell davon zurück. Jetzt wo ich wieder etwas besser sehen konnte, brauchte ich mich auch nicht mehr an der Wand abzustützen.

    „Du hast es also gefunden“, hörte ich auf einmal wieder eine Stimme. Diesmal war es Kabil und er klang ziemlich nah, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte.

    „Kabil, du musst uns helfen“, redete ich noch einmal auf ihn ein, aber es kam keine Antwort. „Was auch immer du hier zu verstecken versuchst, diejenigen, die uns hier angreifen, werden es finden und zerstören.“

    „Das werde ich nicht zulassen.“ Sicher würde er das nicht und ich war mir sicher, dass er ziemlich lange durchhalten würde, aber ich war mir beinahe sicher, dass weder die Wraith noch die anderen einfach aufgeben würden. Sie würden wahrscheinlich den ganzen Planeten vernichten, bis sie das bekamen, was sie wollten.

    Auf einmal wurde es noch etwas heller in den Gängen und ich konnte einen leichten Nebel an der Decke sehen, aus dem das Licht herauskam. Er hing unter der Decke wie ein Teppich, der auf dem Boden lag. Nach allem, was ich bereits wusste, was ich gesehen und gespürt hatte, musste das Kabil in seiner ursprünglichen Form sein.

    „Kabil, ich kann das nicht mehr.“ Die Frau direkt vor mir war unheimlich hübsch, aber sie sah schon sehr alt aus. Und das war sie auch, viel älter als alles auf diesem Planeten. Die Verzweiflung in ihrem Gesicht war überwältigend und ich merkte, wie das Gefühl großer Trauer in mir aufstieg. Ich wusste, wovon sie redete und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte ihr nicht helfen, konnte das, was sie sich erschaffen hatte, nicht retten, nicht, wenn ich dadurch das aufgeben musste, was ich erreicht hatte.

    Die Tränen in ihren Augen zeigten mir, dass sie meine Entscheidung bereits geahnt hatte. Sie nickte mir nur zu, sichtlich verletzt.

    „Wir kennen uns nun schon so viele Ewigkeiten Kabil, ich kannte deine Entscheidung bereits, bevor du sie getroffen hast. Du liebst das, was du erschaffen hast, wie ich und ich werde von dir nicht verlangen, etwas zu tun, was das, was du liebst, zerstören würde“, sagte sie und ihre Stimme war entschlossen. „Aber ich kann auch nicht einfach zusehen, wie das, was ich erschaffen habe, zerstört wird. Ich kann vielleicht nicht alles schützen, aber diesen Baum hier, den kann ich schützen“, sagte sie und legte eine Hand auf den knorrigen Stamm.

    „Ich kann aber auch dich nicht verlieren“, sagte ich und die Trauer in mir wurde noch größer bei der Einsicht, dass meine Entscheidung zur Folge hatte, dass ich in Zukunft wahrscheinlich alleine sein würde, dass ich unter den Menschen, die wir zusammen gerettet hatten, nun alleine wandeln würde, zum ersten Mal ohne Tierra, meine ewige Begleitung.

    „Und du wirst mich nicht verlieren. Ich werde immer hier bleiben“, sagte sie und ich merkte, wie ihre Gestalt sich langsam aufzulösen schien. Ich merkte eine letzte, liebevolle Berührung eines anderen Bewusstseins und drohte beinahe darin zu ertrinken, doch dann war es auf einmal weg, oder besser gesagt, es hatte sich verlagert, verlagert an einen Ort, wo ich es nicht mehr richtig ergreifen konnte.

    Ich öffnete meine Augen wieder und sah, dass die Früchte des Baumes genau vor mir leuchteten und ich erkannte auf einmal, was ich getan hatte. Ich hatte meine Liebe für meine Schöpfung aufgegeben und jetzt da es geschehen war, wusste ich nicht, ob es richtig gewesen war. Tierra hatte alle Pflanzen auf diesem Planeten geliebt und versucht, sie zu schützen. Sie hatte auf die Menschen eingeredet und hatte versucht, ihren Fortschritt einzudämmen, damit sie nicht auch noch die letzten grünen Flächen hier an der Stelle zerstörten, an der wir vor so vielen Jahren in unserer neuen Form erschienen waren.
    „Dieser Baum war unser Rückzugsort. Ich werde dir versprechen, dass er für immer genau an diesem Ort stehen wird. Niemand darf ihn berühren oder sich von seinen Früchten nähren“, versprach ich ihr und eine einzige Träne stahl sich aus meinem Auge. Dann sammelte ich all meine Kraft und errichtete einen Schutzwall um den leuchtenden Baum. Ich wusste, wenn jemand die Früchte des Baumes aß, würde er alles erfahren, was Tierra gewusst hatte, hätte einen Teil ihres Bewusstseins in sich und sie würde nie wieder zurückkehren können, egal wie sehr sie es wollte, sie wäre dann für alle Ewigkeit in diesem Baum gefangen.


    „Chassah hat von dem Baum gegessen und Adhama auch, nicht wahr?“, fragte ich Kabil dann, als die Gefühle und die Bilder aus meinem Kopf wieder verschwanden. Der Nebel an der Höhlendecke wurde dunkler und schien weiter nach vorne zu schweben und ich folgte ihm. Anscheinend wollte er mir seine Geschichte erzählen, wollte mir erklären, warum er so um diese Sache kämpfte.

    Als der Nebel wieder anhielt und wieder heller wurde, hielt ich mir die Hände vor den Mund. Direkt vor mir, hinter etwas, das beinahe aussah wie Glas, stand ein großer Baum. Der Stamm war dick und stark, aber der Baum sah krank aus. Manche der Blätter waren braun und die leuchtenden Früchte schienen wie von einem dunklen Schleier bedeckt.

    „Sie stirbt“, flüsterte ich kaum hörbar.

    „Ihr fehlt das Licht.“ Der Nebel war zum Teil verschwunden und auf einmal stand Kabil neben mir. „Das Licht und der Teil von ihr, der vor so vielen Jahren von Chassah und Adhama gestohlen wurde“, erklärte er und legte eine Hand an das Glas, das uns von dem alten Baum trennte.

    „Du hast nur versucht, sie zu beschützen.“

    „Ich konnte es damals nicht und deswegen ist sie in dieser Lage. Noch einmal darf es nicht passieren“, sagte er und die Trauer in seinem Gesicht war unbestreitbar. Aufgrund der Gefühle und Bilder, die er mir geschickt hatte, konnte auch ich genau fühlen, was er fühlte, immerhin hatte ich das Gefühl, Tierra genauso lange zu kennen wie er, sie genauso zu lieben wie er.

    „Hilf mir, sie zu schützen, und ich werde euch beschützen“, sagte er und ich sah ihn fragend an.

    „Du bist die letzte Antikerin, die letzte derer, die aus Teilen Tierras entstanden sind.“ Ich sah ihn erstaunt an. Ich verstand nicht, was er damit meinte. Dann erklärte er es mir. Die Antiker waren früher selbst nicht mehr gewesen als einfache Menschen, nicht bis Adhama und Chassah von Tierras Baum gegessen und einen Teil ihres Bewusstseins und ihres Wesens in sich aufgenommen hatten. Ein Teil von Tierra war in die beiden übergegangen und hatte sie verändert, so wie das Antikergen mich verändert hatte.

    „Kabil, wenn die Wraith oder die Luzianer Tierra finden, werden sie die restlichen Früchte plündern. Die Wraith werden sie wahrscheinlich einfach zerstören, die Luzianer werden sie essen, um dieselbe Macht zu erhalten wie die Antiker.“

    „Hilf mir, sie zu retten, dann rette ich euch“, sagte er nur bestimmt.

    „Wie sollte ich dir helfen können? Ich habe nicht einmal ansatzweise so viel Kraft wir du“, sagte ich. Doch dann erklärte er es mir. Ich verstand es nicht direkt beim ersten Mal, aber anscheinend war ein Teil von Tierra in jedem Antiker, der je gelebt hat, es war der Teil, der die Antiker so außergewöhnlich gemacht hatte. Der Teil, der sie von den Menschen unterschied. Das bedeutete, dass auch in mir ein Teil von Tierra lebte und laut Kabil war ich ihr so ähnlich, dass er hoffte, dass der Teil in mir groß genug war, um sie retten zu können, wenn sie ans Licht kam.

    „Einige der Menschen, die wir hergebracht haben, haben das Antikergen“, erwähnte ich. „Vielleicht steckt in jedem von ihnen ein Bruchteil von Tierra, vielleicht könnten wir sie so noch mehr stärken.“ Natürlich sagte ich das nicht vollkommen uneigennützig, denn immerhin würde Kabil uns alle retten müssen, wenn er wollte, dass unsere Teile von Tierra nicht unwiederbringlich verschwanden.

    Dann öffnete sich eine der gläsernen Wände um den Baum und Kabil sah mich an. Er warnte mich, ich sollte nichts tun, das den Tod meines Volkes nach sich ziehen würde. Ich nickte ihm zu, das hatte ich sicherlich nicht vor. Auch ich wollte Tierra retten, denn ich fand es schrecklich, dass sie in diesem Baum zu sterben drohte. „Leg deine Hand auf den Stamm, den Rest mache ich“, sagte Kabil und kurz nachdem ich genau das gemacht hatte, merkte ich, wie alles schwarz wurde und meine Beine nachgaben.


    Fortsetzung folgt ...
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  24. #136
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Zitat Zitat von Nefertari Beitrag anzeigen
    Da fragst du noch? Torren ist mit Ronon, Rodney und John aufgewachten
    Kann man da etwas anderes als das werden? :LOL:
    Nun ja, da hat er ja in Sachen Selbstmordmission ja mindestens ein Beispiel (wobei es bei John immer gut ausgegangen ist).
    Ich drücke Torren die Daumen, daß er doch noch heil aus der Sache herauskommt...

    Was nun Kabil angeht, bin ich etwas verwirrt.
    Tierra hat sich sozusagen mit dem Baum der Erkenntnis verschmolzen, um ihn zu bewahren und Kabil ist der Aufpasser für die Ewigkeit. Habe ich das soweit richtig verstanden?

    Aber nun schwächelt der Baum, weil er kein Licht bekommt. Hätte Kabil nicht einfach dank seiner (angenommenen vorhandenen) Kräfte ein Loch in die Höhlendecke und Archiv schlagen können, damit das Sonnenlicht durchkommt?
    Statt dessen muß ein Teenager, die zudem erst vor kurzem von ihren Fähigkeiten erfahren hat, sich mit der Rettung beschäftigen, damit Kabil im Gegenzug ihr hilft. Selbst bei den höheren Wesen gibt es keine Leistung ohne Gegenleistung.

  25. Danke sagten:


  26. #137
    Bürostuhlakrobatin Avatar von Nefertari
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    Zitat Zitat von Jolinar Beitrag anzeigen
    Nun ja, da hat er ja in Sachen Selbstmordmission ja mindestens ein Beispiel (wobei es bei John immer gut ausgegangen ist).
    Ich drücke Torren die Daumen, daß er doch noch heil aus der Sache herauskommt...

    Was nun Kabil angeht, bin ich etwas verwirrt.
    Tierra hat sich sozusagen mit dem Baum der Erkenntnis verschmolzen, um ihn zu bewahren und Kabil ist der Aufpasser für die Ewigkeit. Habe ich das soweit richtig verstanden?

    Aber nun schwächelt der Baum, weil er kein Licht bekommt. Hätte Kabil nicht einfach dank seiner (angenommenen vorhandenen) Kräfte ein Loch in die Höhlendecke und Archiv schlagen können, damit das Sonnenlicht durchkommt?.
    Das Problem ist, dass die Gefahr groß gewesen wäre, dass der Baum gefunden wird, wenn ein Loch in der Erde wäre durch das Licht kommen könnte.

    Kabil kann Tierra nicht retten, weil er dazu die verlorenen Teile, oder zumindest etwas davon braucht und da Maggie die einzige nicht aufgestiegene Antikerin ist, kann nur sie Tierra retten.
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  27. #138
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    Kabil und Tierra, Vater Gott und Mutter Natur, das Männliche und das Weibliche, Yin und Yang. Die beiden müssen sich ergänzen. Stirbt das Eine, vergeht auch das Andere. Ich bin neugierig ob ich Recht habe und ob Maggie die Kraft hat die Schöpfung zu retten und dem Universum so Frieden zu bringen.

  28. Danke sagten:


  29. #139
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    So, hier jetzt ohne umschweife das nächste Kapitelchen ^^ Ich hoffe es gefällt euch.


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    Kapitel 51 - Tierra



    „Sieh doch, Kabil!“, rief ich beinahe erschrocken, während ich auf den See blickte und sah, wie jemand anscheinend kurz davor war zu ertrinken. Schnell lief ich näher an den See und konnte sehen, dass es ein kleiner Junge war, gerade einmal 3 Jahre alt. Er schrie laut um Hilfe, aber es war niemand außer uns in der Nähe. Kabil rannte so schnell er konnte und sprang in den kalten See. Uns konnte die Temperatur nichts anhaben, aber der Kleine konnte ziemlich schnell unterkühlen, er brauchte unsere Hilfe, um zu überleben.

    Ich sah angespannt zu, wie Kabil über den See lief, der Junge zu aufgeregt und zu sehr verängstigt, um es zu merken. Er zog den Kleinen aus dem Wasser und trug ihn zu mir. Der Kleine zitterte am ganzen Körper. Seine Kleidung war vollkommen durchnässt. Ich hatte schon einige Male gesehen, wie die Menschen die Kleider wechselten, um sich warm zu halten und das erste Mal bereute ich, dass wir selbst keine Kleidung trugen. Ich hatte nichts, was ich dem Kleinen hätte geben können, um ihn zu wärmen. Das einzige, was ich tun konnte, war, ihn fest an mich zu drücken.

    Kabil merkte meine Hilflosigkeit und drückte sich ebenfalls an mich, sodass der Junge zwischen uns eingeschlossen war. Er weinte immer noch unkontrolliert, aber das Zittern hörte langsam auf und seine blauen Finger und Lippen färbten sich langsam wieder rosa.

    „Wo sind deine Eltern?“, fragte ich dann, als der Kleine sich etwas beruhigt hatte. Er zeigte nur auf den See und weinte wieder. Ich ahnte, was er meinte und er tat mir noch mehr leid. Die Menschen hatten schon einige Male versucht, das Monster im See zu bezähmen, um sich von seiner Nahrung ebenfalls nähren zu können und schon oft waren dabei einige von ihnen ertrunken. Anscheinend hatte es nun die Eltern des Kleinen getroffen. „Wie heißt du?“

    „Adhama“, sagte er schluchzend und ich nickte ihm warm zu.

    „Wir bringen dich nach Hause, Adhama, die anderen werden sich um dich kümmern.“ Es war eine seltsame Situation, in die Stadt der Menschen zu laufen, ohne Kleidung, wie wir es gewohnt waren. Ihre Blicke verfolgten uns, als wären wir Verrückte. Als wir dann zu ihren Ältesten kamen, wollte der kleine Adhama uns nicht loslassen. Er wollte seine Retter nicht verlassen und lieber bei uns bleiben als bei seiner Tante.

    „Wir werden euch mit Nahrung und Kleidung versorgen“, bot uns der Älteste Janos an. „Ihr könnt hier wohnen und unserer Gemeinschaft beitreten.“

    Kabil wollte erst ablehnen. Ihm war alles hier fürchterlich suspekt, aber ich konnte ihn überzeugen. Ich hatte Jahrhunderte damit verbracht, diese Stadt zu beobachten, wie sie langsam aus den wenigen Flüchtlingen entstanden war, für die wir diesen Planeten hatten entstehen lassen. Ich stellte es mir wundervoll vor, wie eine der ihren unter ihnen zu wohnen, an ihrer Gemeinschaft teilzuhaben, die nicht ausschließlich aus zwei Individuen bestand. Die Jahre in der Gesellschaft der Menschen vergingen und Adhama wuchs vom Kind zum Mann heran.

    „Mada*, ich möchte dir Chassah vorstellen.“ Der junge Mann vor mir war mittlerweile schon so alt, dass er alleine für sich sorgen konnte. Kaum noch etwas erinnerte an das verstörte Kind, das Kabil und ich vor gerade einmal 15 Jahren aus dem See gerettet hatten. Die junge Frau, die mir gegenüberstand war eine Schönheit, die sicherlich ihresgleichen suchte und ich freute mich, dass Adhama endlich eine Liebe gefunden hatte, die er bereit war uns vorzustellen.

    „Es ist mir eine Ehre Tierra.“ Die junge Frau, sie war anscheinend etwas jünger als Adhama, verbeugte sich respektvoll, auch vor Kabil und wir nahmen sie freundlich in unsere Familie auf. Sie war fleißig und gewissenhaft. Sie erledigte alle Aufgaben, die wir ihr gaben und wurde zu einem wichtigen Teil unserer kleinen Familie. Seitdem wir Adhama gerettet hatten, hatte er uns als seine Eltern gesehen und selbst als er begriffen hatte, was mit seinen eigentlichen Eltern passiert war, hatte er darauf bestanden, dass wir auch seine Eltern waren, immerhin seien wir immer für ihn da gewesen und – um ehrlich zu sein – ich fühlte mich wie eine Mutter, zumindest so wie die Frauen in der Stadt es beschrieben, denn eigentlich konnte unsere Art keine Kinder bekommen.

    „Ich verstehe euer Leid“, flüsterte ich leise zu einer Blume am Rande eines großen gepflasterten Weges. Sie war in einem Betonkasten eingesperrt, ihre Wurzeln waren eingeengt und ihren Wunsch, zu wachsen und sich zu vermehren, konnte sie nicht ausleben, weil es ihr an Platz mangelte. Sie musste sich um Nährstoffe und Wasser mit den anderen Pflanzen in ihrem Kasten streiten und keine von ihnen war glücklich. Es brach mir das Herz, hatte ich doch vor Jahrhunderten selbst die ersten Pflanzen auf diesem Planeten entstehen lassen.

    Kabil hatte sich mit dem Wachstum der Stadt und des Wissens befasst, seitdem wir mit Adhama hergekommen waren. Ihm lagen diese ehemaligen Flüchtlinge mehr am Herzen als die Pflanzen, er konnte sie nicht sprechen hören, ihr Leid nicht verstehen. Je mehr sich die Menschen, die er so liebte, ausbreiteten, desto mehr litten die Pflanzen und die ganze Natur auf dem Planeten. Sie wurden zurückgedrängt und zerstört und Kabil kümmerte sich nicht darum, dass es auch mich verletzte.

    Je älter Adhama wurde, desto mehr interessierte er sich ebenfalls für das Wissen und die Forschung und vergaß, was ich ihm beigebracht hatte, vergaß, wie man mit Pflanzen sprach und auch Chassah schien die Schönheit von Pflanzen nicht so sehr anzuziehen wie die Schönheit von Sternen und allem was außerhalb unserer Reichweite war.

    Die Stadt wuchs und blühende Gärten wurden zerstört, während ich mich unter Schmerzen in meinem Haus wand und nichts dagegen tun konnte. So sehr ich auch gewollt hatte, niemals hätte ich meine Hand gegen meinen Sohn oder Kabil erhoben, niemals hätte ich etwas getan, dass den beiden schaden könnte oder auch nur einen Moment ihre Freude trüben würde.

    Das einzige Problem war, dass ich merkte, wie durch die Zerstörung meiner Schöpfung auch meine Kraft verschwand. Mit jedem bisschen Wald, das abgeholzt wurde, mit jeder Blüte, die von einigen Menschen unbedacht abgerissen und verschenkt wurde, schwand meine Fähigkeit, das aufrecht zu erhalten, was ich vorgab zu sein und so sah man schnell Anzeichen, die bei normalen Menschen auf hohes Alter zurückzuführen waren. Meine Haut schlug Falten, meine Bewegungen wurden schwerfälliger und mein Gang gebückter.

    Auch Kabil fiel es auf, aber zu Beginn wollte ich ihn damit nicht belasten, wollte seine Euphorie nicht schmälern, wenn er mir wieder von einer neuen Errungenschaft berichtete, die Kabil und er erreicht hatten. Doch irgendwann war es für mich unmöglich, noch weiter zu übersehen, was geschah. Kabil hatte wieder einmal von seinen und Adhamas Plänen geträumt und mir berichtet, dass die Stadt nun um einen See erweitert werden sollte, in dem ein Raumschiff würde landen können, das so groß war wie eine kleine Stadt. Der See sollte in der Nähe des kleinen Gebirges gebaut werden, das am Rand der Hauptstadt war.

    Woran Kabil dabei jedoch nicht gedacht hatte, war, dass es genau dieser See gewesen war, an dem wir Adhama gefunden hatten und genau dort waren wir vor Jahrhunderten gelandet, nachdem wir den Planeten erschaffen hatten. Es war diese Stelle gewesen, an der ich Kabil das erste Mal wirklich gesehen hatte, an der wir uns das erste Mal nicht nur als bloßes Bewusstsein gespürt hatten, sondern als Wesen aus Fleisch und Blut, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.

    Diese Stelle war mir heilig, der Baum, der dort stand, war mein bester Freund weil er immer schon mein Wesen verstanden und unterstützt hatte. Es war meine erste Schöpfung gewesen und er hatte mich immer ermutigt, weitere Pflanzen zu erschaffen. Kabil und Adhama hatten sich über diese Wahl keine Gedanken gemacht, aber es war das erste Mal, dass ich ihnen sagte, was ich fühlte. Doch zu meiner großen Bestürzung war ihr Tatendrang größer als meine Bitte und sie planten weiter.

    Ich verließ die beiden und kehrte in die Natur zurück, blieb bei meinem Freund, dem Baum und achtete darauf, dass ihm nichts geschah und Adhama und Kabil schienen meine Botschaft zu verstehen und wandten sich anderen Projekten zu, zumindest für einige Zeit. Ich blieb in der Natur, müde von dem zerstörerischen Verhalten der Menschen und dem Leid der Pflanzen, die in ihrer Nähe leben mussten.

    Doch irgendwann kam die Idee des Landungssees anscheinend wieder in die Köpfe der Männer, die ich am meisten liebte und ich sah keinen anderen Ausweg mehr, meinen Standpunkt klar zu machen, als mich mit meinem besten Freund zu verbinden, ihm die Kraft zu geben, die in mir wohnte, damit er in Sicherheit wäre. Ich wusste, Kabil liebte das Wissen und den Fortschritt, aber mich liebte er mehr und niemals hätte er mich zerstört, um Fortschritt zu erreichen. Es war der einzige Weg gewesen, ein verzweifelter Weg, von dem es keine Rückkehr mehr geben würde.

    Viele Jahre lang stand der Baum, von dem ich nun ein Teil war, unberührt da und auch das Land darum herum blieb, wie es war und ich hoffte, dass sie verstanden hatten, was ich wollte. Kabil hatte es auch verstanden, ihm tat es leid, zu was er mich getrieben hatte und er hatte jedem in der Stadt verboten, sich dem Baum zu nähern, jedem außer Adhama, denn er wusste um meine Liebe für unseren Ziehsohn. Eines Tages brachte er Chassah mit zu mir und berichtete mir erfreut, dass er und Chassah ein Kind erwarteten und dass sie ein Haus bauen wollten, direkt hier, damit der Baum, in dem ich mich befand, in ihrem Garten stünde und ich immer bei ihnen sei. In einem unüberlegten Moment pflückte Chassah dann eine der leuchtenden Früchte und biss hinein, bevor Adhama sie hatte aufhalten können. Ich merkte sofort, wie meine Kraft schwand, wie ein Teil von mir abgerissen wurde und verschwand, mir entglitt.

    Auch Chassah spürte die Wirkung und überredete Adhama, es ihr gleich zu tun und er tat es. Kabil bemerkte es erst einige Wochen später, als sowohl Chassah als auch Adhama sich so sehr verändert hatten, dass es kaum zu übersehen war. Er kam sofort zu mir und ich merkte, wie etwas von unten an den Wurzeln riss und mich nach unten in den Grund riss, bis ich in einer Höhle stand, ohne Licht und ohne Aussichten auf frische Luft.


    Mit einem lauten Schrei wachte ich auf. Ich spürte kalten Schweiß auf meiner Stirn. Ich lag auf dem Boden, aber ich war immer noch in der Höhle. Der ekelhafte Geruch von Schimmel lag immer noch in der Luft und auch die Feuchtigkeit war deutlich zu spüren.

    “Was war das?“, fragte ich, doch ich bekam keine Antwort. Als ich die Augen öffnete, war ich alleine und saß an den Stamm des Baumes gelehnt. Ich spürte, wie eine plötzliche Wärme von dem vorher noch kalten Stamm ausging und meine Gedanken wollten im ersten Moment nicht dahin zurückkehren, woher ich eigentlich gekommen war. Wollten nicht an die erneute Schlacht denken, die sich über dem Planeten abspielte, aber ich konnte dem auch nicht ewig entkommen. Außerdem war Kabil verschwunden.

    “Ich sollte wohl wieder gehen, nicht wahr?“, fragte ich an den Stamm gewandt. Ich wusste, für einen Außenstehenden musste das ziemlich verrückt wirken, aber nach allem, was ich erfahren hatte, verstand dieser Baum mich besser, als vielleicht mancher Mensch. Natürlich bekam ich von dem Baum keine Antwort, aber das brauchte ich auch nicht, um zu wissen wie Tierras Antwort ausfallen würde. Außerdem war es besser, diese stickige, vermoderte Höhle zu verlassen.

    Die Lichter im Archiv waren immer noch erloschen, doch die Erschütterungen waren verschwunden. Nichts deutete mehr darauf hin, dass die Stadt beschossen wurde. Vielleicht hatte ich ja Glück und Kabil hatte sich tatsächlich für uns eingesetzt, nachdem ich Tierra in irgendeiner Form hatte helfen können.


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  30. #140
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    2.450

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    Jetzt kennt Maggie also die Geschichte des Baumes. Und es scheint, daß sie Tierra auch helfen konnte, da das Bombarbement aufgehört hat. Wie hat Kabil in diesen Kampf eingegriffen?
    Will sofort wissen, wie es weitergeht!

  31. Danke sagten:


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