Ergebnis 1 bis 20 von 147

Thema: [SGA-SG1] Stargate Legacy - Das Vermächtnis der Antiker

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Bürostuhlakrobatin Avatar von Nefertari
    Registriert seit
    12.06.2012
    Ort
    Pi-Ramesse
    Beiträge
    381
    Blog-Einträge
    7

    Standard

    Ja, leider haben Maggie und die anderen es etwas zu spät begriffen.

    Und jetzt erfahrt ihr wie es weiter geht.

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

    Kapitel 30 - Torrens Geheimnis, Teil 2



    „Oh Shit!“, wiederholten nun auch wir anderen Torrens Worte. Nun steckten wir wirklich in großen Schwierigkeiten. Ich konnte zwar nur ahnen, wo wir uns befanden, weil ich so etwas noch nie wirklich gesehen hatte, aber ich erinnerte mich genau an die Beschreibungen in einigen der Berichte, die ich mittlerweile gelesen hatte. Diese Wände, die aussahen als befände man sich im Inneren eines Menschen mit einzelnen Muskeln, Sehnen und Adern konnten einfach nur eines bedeuten: Wir waren im Inneren eines Wraith-Schiffes.

    „Meinst du, sie können uns sehen?“, fragte Sara etwas unsicher. Direkt vor uns standen einige Wraith, große Krieger mit ihren Waffen - entweder auf uns oder auf das Stargate gerichtet. Doch als einer von ihnen mit einer Handbewegung anzeigte, dass wir rauskommen sollten, war uns klar, dass sie uns sehen konnten. Ebenso war uns klar, dass wir keine Chance hatten, immerhin befanden wir uns mitten in einem ihrer Schiffe, zumindest sah es so aus.

    „Na wunderbar, jetzt müssen wir gerettet werden …“, kommentierte ich unnötigerweise, als ich die Luke des Schiffes öffnete. Sicherlich war allen anderen genauso klar wie mir was das bedeutete, aber es war besser, so etwas zu sagen als auszurasten und die Angst gewinnen zu lassen, zumindest hatte Teyla mir das in unserem Kampftraining beigebracht.

    Als ich dann direkt vor diesen Monstern stand, war meine Angst dennoch deutlich zu spüren. Ich erinnerte mich an den Mann im SGC. Der, der von einem Wraith ausgesaugt worden war. So wollte ich nicht enden. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, führten sie uns ab. Anscheinend waren wir in einer Art Laderaum gelandet, als wir durch das Stargate hier rein gekommen waren, denn außer dem Stargate standen hier noch viele andere Sachen herum, die ich nicht identifizieren konnte. Wie auch? Immerhin war ich kein Wraith. Doch auch außerhalb des Laderaumes sah es aus wie im Inneren eines Lebewesens und in gewisser Weise war es das auch. Ich erinnerte mich daran, einen Bericht gelesen zu haben, in dem sich Jennifer selbst zu einem Mutterschiff verwandelte, oder besser gesagt, sie der Ausgangspunkt war, eine Art Brutzelle, in der sich die ersten Stränge des Schiffes gebildet hatten. Sie hatte mir sogar Videoaufnahmen davon zeigen wollen, aber ich hatte dankend abgelehnt.

    Auf den Gängen kamen uns noch mehr von den Biestern entgegen und ich fragte mich, ob sie an dem Angriff auf die Erde beteiligt gewesen waren. Ob einer von ihnen vielleicht Schuld hatte an der Zerstörung meiner Heimat, am Tod von Kevins Vater und Milliarden anderer Menschen. Die Wut in mir stieg rasant an, auch wenn ich wusste, dass es mir nichts bringen würde. Würde ich jetzt auch nur eine falsche Bewegung machen, wahrscheinlich würden sie mich auf der Stelle umbringen, doch leider konnte ich nicht ganz verhindern, dass meine Nervosität auch mein Magnetfeld wieder beeinflusste und so flackerte das Licht in den Gängen leicht. Zu meinem Glück schien jedoch keiner der Wraith darauf einzugehen, vielleicht passierte das in einem organischen Schiff öfter.

    „Maggie?“, hörte ich auf einmal die entsetzte Stimme von Teyla. Ich war die erste, die direkt hinter dem anführenden Wraith um die Ecke zu den Arrestzellen kam, zumindest nahm ich an, dass es Arrestzellen sein sollten. Dann konnte auch ich sie sehen und mittlerweile schienen alle Erwachsenen aufgestanden zu sein. Dort in einer Zelle, ziemlich verdreckt und mit einigen Blessuren, standen mein Vater, Teyla, Ronon und Teal’c in einer Zelle.

    „Was zum Teufel macht ihr hier?“, ertönte nun aus einer anderen Zelle die Stimme von General O’Neill. Er hörte sich nicht gerade begeistert an, was man verstehen konnte, immerhin sollten wir wirklich nicht hier sein.

    „Wir wollten euch retten“, antwortete Philipp seinem Vater kleinlaut, nachdem er als letzter in unsere Zelle geworfen wurde.

    „Na, das hat ja wunderbar geklappt …“, sagte Colonel Mitchell, der anscheinend bei Philipps Vater in einer Zelle war, sarkastisch und auch John zog etwas den Kopf ein. Jetzt schienen sie endlich zu bemerken, was ich schon von Anfang an gesagt hatte. Wir hatten keine wirkliche Chance, unsere Väter und Teyla zu retten.

    „Was habt ihr euch dabei gedacht?“, fragte nun mein Vater und sah mich beinahe so an, als hätte ich das alles ausgeheckt. Er war eindeutig sauer und ich konnte ihn verstehen.

    „Wir haben uns Sorgen um euch gemacht“, sagte ich eher kleinlaut.

    „Torren, war das deine Idee?“, fragte nun Teyla und ich sah, wie nun auch ihr Sohn einen Kopf kleiner wurde. So arrogant Torren auch zu sein schien, seine Mutter hatte immer noch das Sagen. Leider konnte niemand von uns Teylas Frage wirklich mit ‚nein‘ beantworten, denn Torren war schon einer von denen gewesen, die vehement für ein solches Himmelfahrtskommando gestimmt hatten. Und anscheinend kannte Teyla ihren Sohn gut genug, um das zu wissen. Natürlich ging die Diskussion noch weiter, und auch Teal’c hatte seiner ziemlich stürmischen Enkelin einige Worte zu sagen, auch wenn er das durchaus ruhiger tat als unsere Väter und Teyla.

    „Das hier ist kein einfaches Spiel oder Training“, zischte General O’Neill außer sich, als sein Sohn erklärte, dass wir uns einfach Sorgen gemacht hatten und sie hatten retten wollen, genauso wie wir es aus ihren Geschichten kannten. „Meint ihr wirklich, ihr seid uns so eine Hilfe? Was meint ihr, was eure Mütter sich jetzt für Sorgen machen? Diese Monster könnten euch umbringen! Gerade dir Maggie hätte ich etwas mehr Verstand zugetraut. Deine Mutter hat ihr Leben gegeben, um dich zu beschützen, und so dankst du es ihr?“ General O’Neill war eindeutig ziemlich sauer.

    Ich wusste, es war alles andere als erwachsen und ich machte mich wahrscheinlich zum Gespött der Anderen, aber ich konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in meinen Augen bildeten und nun die Lichter ausgingen. Im Grunde hatte er ja Recht. Meine Mutter hatte stets verhindert, dass ich in irgendwelche Schwierigkeiten kam, sie hatte sogar ihren eigenen Tod in Kauf genommen, um mich in Sicherheit zu wissen und jetzt? Wenn die Wraith uns umbrachten, dann war sie eigentlich umsonst gestorben. Dazu kam noch die Angst, zu sterben, die wahrscheinlich jeden zum Weinen gebracht hätte, zumindest fast jeden. Ich war mir sicher, Dad würde nie weinen.

    Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich leicht um. Es war mein Vater aus der Zelle nebenan. Er konnte nicht viel tun, aber anscheinend merkte er, dass ich sehr große Angst hatte.

    „Maggie, du musst dich beruhigen“, sagte er und seine Stimme klang ziemlich besorgt. Dann sah er Teyla hilfesuchend an und auch sie kam zu mir.

    „Wir wollten nur helfen. Ich hatte Angst, ihr seid tot“, sagte ich.

    „Ich weiß, Süße, aber du musst dich jetzt wirklich …“ Teyla wurde von einigen hellen Lampen und Warnschüssen unterbrochen. Die Wraith waren zurückgekommen, unter ihnen anscheinend eine weibliche Wraith. Das musste ihre Königin sein. Königin deswegen, weil die Wraith ähnlich wie ein Bienenstock organisiert waren. Es gab Arbeiter, Krieger und eine Königin. die den „Stock“ oder das Hive, wie es hier alle nannten, führte. Jedes Mutterschiff war ein eigener Hive mit einer eigenen Königin und anscheinend war sie so interessiert an ihren Gefangenen, dass sie selbst hier hinunter kam. Ich fürchtete, sie würde sich einen der Erwachsenen holen, um sich von ihnen zu nähren. Sicherlich waren wir ihnen noch viel zu jung. Auch die anderen schienen diesem Irrglauben nachzuhängen und versuchten, zu protestieren. Doch die Königin ging unbeeindruckt weiter und zwar in unsere Richtung.

    Sie wollte gar nicht die Erwachsenen, sie wollte doch uns. Nun waren es die Erwachsenen, die lauthals protestierten. Sie warfen sich regelrecht gegen die Gitterstreben, die uns alle voneinander trennten.

    „Bleib hier in der Ecke, Maggie“, flüsterte mein Vater leise und ließ mich vorsichtig los. Ich traute mich nicht, ein Wort zu sagen oder mich zu bewegen, als die Tür zu unserer Zelle aufging. Mein Herz hörte auf zu schlagen, als die Königin hereinkam und genau auf mich zeigte.

    „Lasst sie in Ruhe!“, schrien alle auf einmal und protestierten noch mehr. „Dad! Dad!“, schrie ich und steckte meine Hand wieder zu ihm durch. Er ergriff sie sofort und ich merkte, wie bleich seine Haut auf einmal war, wie sehr seine Hand nun zitterte und wie kalt sie war. Die anderen in meiner Zelle versuchten, die maskierten Wraithkämpfer von mir abzuhalten, aber sie gingen alle entweder betäubt oder anderweitig außer Gefecht gesetzt zu Boden. Ich konnte nur hilfesuchend nach meinem Vater schreien, der versuchte, meine Hand festzuhalten, während man mich von ihm wegzog.

    Sobald ihm meine Hand entglitten war, stürzte er sich gegen die Streben, die die Tür seiner Zelle bildeten. Er versuchte alles und gerade, als ich durch die Tür geschleppt wurde, sah ich noch wie, eine der Wachen mit ihren Waffen auf ihn feuerte. „DAD!“

    Ich konnte nicht mehr sehen, was mit ihm war, ob sie ihn wirklich getötet oder nur betäubt hatten, aber ich versuchte, mich so gut ich konnte zu wehren. Wenn sie meinem Vater etwas angetan hatten, dann würde ich sie … nein, ich würde wahrscheinlich gar nichts. Leider veranlasste meine Gegenwehr nur, dass die Wraith nun auf mich zielten. Einen kleinen Moment lang tat es unheimlich weh, als würde meine Haut an der getroffenen Stelle verätzen, dann war alles auf einmal weg.

    Mein Kopf dröhnte förmlich, als ich langsam wieder zu Bewusstsein kam. Als ich meine Augen öffnete, waren die eher unfokussiert und mussten sich erst an das Licht gewöhnen, das mir direkt ins Gesicht strahlte wie bei einem Verhör. Als ich mich aufsetzten wollte, merkte ich, dass ich anscheinend auf dem harten Etwas, auf dem ich lag, gefesselt war. Ich versuchte, gegen die Fesseln anzukämpfen, sie lockerer zu bekommen, damit ich mich befreien konnte, doch als ich das versuchte, ertönte nur ein höhnisches, verzerrtes Lachen, das ein bisschen was von dem Zischen einer Schlange hatte.

    Leider war auch mein Kopf fixiert und so konnte ich nicht in die Richtung sehen, aber ich brauchte das auch nicht, um zu ahnen, dass diese unheimliche Stimme zu der rothaarigen Wraithkönigin gehörte.

    „Was bist du?“, fragte sie mich dann und ihre Stimme zischte noch schlimmer als die einer Schlange. Sie hatte sich direkt über mich gebeugt und bleckte am Ende der Frage bedrohlich ihre seltsamen Zähne, wenn es welche sein sollten. Ich hatte solche noch nie gesehen und konnte sie auch nicht wirklich mit irgendetwas vergleichen, sie ähnelten einer Mischung aus Menschen- und Piranha-Zähnen, nur das die meisten von ihnen mehr oder weniger durchsichtig waren, mit einem leichten Blauschimmer.

    „Was bist du?“, wiederholte sie ihre Frage und eine ihrer klauenartigen Fingernägel berührte leicht meine Wange. Sie waren spitz wie eine Nadel und selbst diese kleine Berührung schnitt in meine Haut und ließ das Blut fließen, zumindest spürte ich etwas Warmes von der Stelle nach unten laufen.

    „Ich bin ein Mensch“, antwortete ich und meine Stimme zitterte leicht. Ich hatte Angst.

    „Lügnerin!“, zischte sie und ich schrie auf, als sie den Fingernagel etwas tiefer in mein Fleisch bohrte. Zur gleichen Zeit wurden die Lampen in dem Raum noch heller und es schien beinahe, als würden sich die Wände leicht bewegen, als zuckten sie. Die Königin machte jedoch keine Anstalten irgendetwas von meinem Magnetfeld zu merken, im Gegenteil, sie grinste mich mit gebleckten Zähnen an.

    Als sie mich wieder fragte und ich ihr wieder die gleiche Antwort gab, schlug sie mich hart ins Gesicht und ihre Klauen hinterließen vier lange Striemen auf meiner Wange. So ging es weiter, bis ich dachte, meine Wange müsste schon vollkommen zerfetzt sein und ich mir sicher war, Blut in meinem Mund zu schmecken. Ich schloss die Augen. Ich ahnte, dass nichts, was ich ihr sagen konnte, sie zufriedenstellen würde. Vielleicht wollte sie mich auch einfach nur wütend machen, vielleicht wusste sie irgendwie von meinen Fähigkeiten.

    Irgendwann, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich wieder ohnmächtig geworden war, wachte ich wieder in der Zelle auf und mein Kopf lag auf Saras Schoß. Ihr Blick war besorgt, als ich langsam flatternd meine Augen öffnete. Direkt prasselten die Fragen auf mich ein, aber ich konnte keine beantworten. In meinem Kopf liefen ihre Stimmen und Wörter zu einem Chaos zusammen, welches ich gerade nicht zu ordnen vermochte. Erst als sie meinen Vater, der noch lebte, aber ziemlich mitgenommen aussah, mit sich zerrten, schien mein Kopf wieder anzufangen, klar zu denken.

    „Lasst ihn los! Er weiß auch nicht mehr als ich!“, schrie ich ihnen hinterher oder zumindest hatte ich schreien wollen, tatsächlich hatte es sich eher wie ein klägliches Flüstern angehört, denn durch das Schreien während dem seltsamen Verhör hatte ich anscheinend meine Stimme verloren.

    „Was wollten sie wissen?“, fragte Teyla ganz ruhig. Sie schien auch etwas schlimmer verletzt zu sein als vorher und ich schloss daraus, dass sie sich ziemlich heftig dagegen gewehrt hatte, dass ich mitgenommen worden war.

    „Was ich bin.“

    Die Augen von Teyla und den anderen Erwachsenen wurden augenblicklich größer, als ich das sagte. Anscheinend hatten sie eher eine Ahnung, was die Wraith gemeint haben könnte als ich. Also fragte ich einfach offen heraus.

    „Die Sensoren der Wraith sind so eingestellt, dass sie Antiker sofort erkennen“, erklärte Ronon grimmig. „Wenn einer an Bord ist, gehen die Alarme los. Wahrscheinlich sind sie bei dir losgegangen.“ Ich sah ihn fragend an. Wie bitte um alles in der Welt –

    Aber natürlich! Meine Gene waren denen der Antiker ähnlicher als die der anderen. Wahrscheinlich hatte das System, das die Anwesenheit eines Antikers zeigen sollte, verrückt gespielt. Sie wussten anscheinend wirklich nicht, was ich war und dass ich ein Mensch war wie die anderen auch wollten sie mir natürlich auch nicht glauben.

    „Tut es sehr weh?“, fragte Torren und komischerweise hatte er, seit wir hier angekommen waren, seine Arroganz vollkommen verloren. Er schien beinahe unsicher und etwas verängstigt zu sein. Ich fragte mich beinahe warum, aber wahrscheinlich waren wir uns alle mittlerweile der Gefahr dieser Situation bewusst und bereuten, dass wir hergekommen waren. Ohne Frage wäre ein Einsatzkommando aus Atlantis besser dafür ausgerüstet gewesen als wir. Aber vielleicht konnten wir genau darauf noch hoffen.

    „Ruh dich aus, Maggie“ sagte Teyla besorgt. Ich nickte nur, denn ich war wirklich erschöpft und die Augen offenzuhalten war schon eine ziemlich große Anstrengung. Als sich meine Augen wieder öffneten, lag ich erneut auf diesem Tisch, oder was auch immer es war, wo sie mich fesselten. Es wunderte mich, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie sie mich wieder hergebracht hatten.

    „Was bist du?“, fragte mich wieder eine Stimme, doch diesmal war es eine andere. Sie kam mir beinahe bekannt vor. Diesmal war die Fixierung an meinem Kopf nicht mehr da und ich konnte mich in einem gewissen Maß umsehen. Ich schrie auf, als ich die Wraithkönigin sah, die auf einmal auf mich zukam. Sie sah beinahe aus wie Teyla. Teyla nur als Wraith. Neben ihr stand ein anderer, männlicher Wraith und er sah aus wie Torren, die beiden kamen immer näher und grinsten bedrohlich, während sie mir immer wieder dieselbe Frage stellte.

    Als ich ihr nicht antworten wollte, verschwand Torren-Wraith wieder und kam mit einem sich wehrenden Menschen zurück. Es war mein Vater. Er war schlimm zugerichtet, seine Augen waren blutunterlaufen, sein eines Bein schien gebrochen zu sein, denn er humpelte und er sah sogar älter aus, als ich ihn kannte, sie mussten sich also an ihm genährt haben.

    „Sag ihnen nichts, Maggie“, flehte er mich mit brechender Stimme an.

    „Bitte! Tut ihm nichts!“, schrie ich die beiden an, doch Torren-Wraith trat meinem Vater in die Kniekehle und er sackte auf den Boden.

    „Wir sollen ihm nichts tun ja?“, fragte Teyla-Wraith und schien sich köstlich darüber zu amüsieren. „Hol sie“, befahl sie ihrem Krieger und er kam mit einem weiteren Menschen herein, den ich jedoch erst nicht erkennen konnte. Erst dachte ich, es sei Sara, weil ich im Schatten nur die Statur erkennen konnte, aber als sie ins Licht kamen, blieb mir der Atem weg.

    „Isabel?“, hörte ich die krächzende Stimme meines Vaters und ich schrie nach ihr. Ich konnte es nicht glauben. Sie war tot, ich hatte gesehen, wie man sie umgebracht hatte. Und doch stand sie da. Auch mein Vater sah sie ungläubig an.

    „Was bist du?“, fragte mich die Königin noch mal.

    „Ich bin ein Mensch! Das sind meine Eltern! Sie sind Menschen, das müsst ihr doch erkennen!“, flehte ich sie förmlich an. Sie nickte ihrem Lakaien nur zu und er zog seine Waffe und richtete sie genau auf meine Mutter. Ich versuchte, mich mit aller Kraft aus den Fesseln zu lösen, doch nichts passierte. Torren-Wraith sah mit der Waffe im Anschlag seine Königin an.

    „Es tut mir leid, Mom. Ich weiß nicht, was sie von mir wollen“, sagte ich nur, als Teyla-Wraith mir wieder die Frage stelle. Ich weinte und wollte gar nicht hinsehen, als Torren-Wraith die Waffe abfeuerte und meine Mutter genauso leblos zu Boden ging, wie sie es getan hatte, als sie das erste Mal ermordet worden war. Dann ging die Königin selbst zu meinem Vater, während Torren-Wraith ihn festhielt, auch er sah verzweifelt aus und blickte immer noch starr auf die Leiche meiner Mutter.

    „Was wollt ihr von mir?! Ich kann euch nichts sagen! Ich weiß es selbst nicht!“, antwortete ich der Königin, bevor sie ihren grässlichen Mund aufgemacht hatte. Dann sah ich meinen Vater an. Er schüttelte nur verzweifelt den Kopf und ich hörte noch, wie er mit enttäuschtem Blick zu mir sagte „Das ist deine Schuld.“ Dann presste die Königin ihre Handfläche auf die nackte Brust meines Vaters und auch er verlor das Leben.

    „Gut geträumt, Menschlein?“ fragte mich die zischende Stimme einer Wraith-Königin, doch diesmal wusste ich, dass es diejenige war, die mich hier gefangengenommen hatte. Das, was ich zuvor erlebt hatte, konnte nur ein Traum gewesen sein, immerhin waren weder Teyla noch Torren Wraith, das wäre sicherlich schon längst aufgefallen. Außerdem war meine Mutter tot, es konnte also nur ein Traum sein.

    Nichtsdestotrotz lag ich nun wieder auf dem Tisch und war komplett gefesselt. Ich spürte leichte Tränen meine Wangen hinunterlaufen, anscheinend hatte mich der Traum ziemlich mitgenommen. Vor allem, weil immer noch die Stimme meines Vaters durch meinen Kopf hallte, die mir sagte, dass ich schuld sei am Tod meiner Mutter.

    Doch dieses Mal schien sie mich nicht zu fragen, was ich sei. Diesmal umrundete sie mich zuerst langsam und dann tauchte tatsächlich noch ein Wraith auf, aber nicht mit Torrens Gesichtszügen, sondern sie waren mir vollkommen fremd, auch wenn sie ein großes Stück menschlicher aussahen als die der anderen Wraith.

    „Faszinierend“, sagte er, während auch er mich nun umrundete, als sei ich ein Stück Fleisch, das ihm dargeboten worden war. „Sie kommt aus Atlantis, sagt Ihr?“, fragte er die Königin, doch sie schien etwas wütend auf diesen Wraith zu sein. „Das ist wirklich einmalig.“

    „Ich bin erfreut, dass Ihr soviel Interesse an mir findet“, flüsterte ich mir heiserer Stimme zu dem Wraith. Er blieb augenblicklich stehen und starrte mich an.

    „Ja, sie ist eindeutig ein Mensch, zu arrogant, um zu sehen, wann sie in Gefahr ist. Aber sie ist noch ein Kind, nicht mehr als eine Larve“, sagte er herablassend und setzte seinen Gang um mich herum fort. Die Königin war jedoch immer noch nicht überzeugt davon, dass ich ein Mensch war. Sie erzählte dem anderen von den Systemen, die verrückt gespielt hatten und den Stromstößen, als sie mich befragt hatte. Doch anscheinend schien das den anderen weniger zu beeindrucken. „Sehr ungewöhnliche Fähigkeiten für einen Menschen, nicht wahr?“, fragte er eher rhetorisch als alles andere, daher antwortete ich ihm auch nicht. Dann holte er ein seltsames Gerät aus einer seiner Taschen und es sah verdächtig nach etwas wie einer Spritze aus, nur das ihre Nadel bedeutend dicker war als die, die ich gewohnt war.

    Panik stieg in mir an, als er mit diesem seltsamen Ding immer näher kam und tatsächlich meine Schlagader im Arm fixierte. Ich versuchte mich zu wehren, mich zu befreien, aber es klappte nicht und der Schmerz, als er durch meine Haut stach, ließ meinen Arm so heftig zur Seite zucken, dass die Nadel verrutschte und sich unter der Haut ein riesengroßer Bluterguss bildete.

    Dann hörte ich einen Tumult draußen und eine Erschütterung traf das Schiff.

    „Leider müssen wir unser kleines Spiel hier unterbrechen, meine Liebe“, sagte der Wraith nur und schien, ohne etwas sagen zu müssen, mit dem Kämpfer zu kommunizieren. Schneller, als ich reagieren konnte, spürte ich wieder dieses ätzende Gefühl und dann wurde wieder alles schwarz.
    Alle meine FF's und Infos dazu findet ihr auf meiner neuen

    Homepage


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •