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Thema: [A MATTER OF TIME] Gamble Games - Kyle O'Mara / Reifa Sheriiba

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  1. #1

    Standard [A MATTER OF TIME] Gamble Games - Kyle O'Mara / Reifa Sheriiba

    Dies ist eine Geschichte, die von den Spielern von Reifa Sheriiba und Kyle O'Mara gespielt wird und ist diesen vorbehalten. Neueinsteiger können hier nur auf Anfrage / Einladung einsteigen. Für weitere Informationen wendet ihr euch bitte an die Spielleitung.



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    Posts aus dem alten Forum
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    Reifa Sheriiba



    *** Platziert nach der Belagerung durch die Barakass/Genii während des Zeitsprunges***

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    Ein paar weitere hastige Schritte, eine weitere Biegung.. und noch immer sah sie niemanden hinter sich. Scheinbar hatte sie ihre Bewacher abgehängt. Oder sie hatten ihr Verschwinden noch gar nicht bemerkt, so sehr wie sie sich in das Gespräch vertieft hatten.
    Und diese Chance hatte sich Reifa natürlich nicht entgehen lassen. Die ersten zwei Tage gut benehmen hatten ihr diese Chance schließlich eingebracht.

    Den Flur hinter sich noch einen Moment beobachtend schlich sich ein zufriedenes Grinsen auf ihr Gesicht und sie entspannte sich sichtlich, ihren Weg nun weit weniger gehetzt fortsetzend.
    Sie hatte keine Ahnung, wo genau sie war. Wie man die seltsamen kleinen Räume bediente, die einen an einen anderen Ort in der Stadt brachten hatte sie bereits herausgefunden, nachdem sie es ein-oder zweimal beobachten konnte. Aber wo er sie hingebracht hatte, wusste sie nicht. Aber es waren keine Schritte zu hören, und so begann sie, neugierig und etwas aufmerksamer den Flur zu erkunden.


    Kyle O'Mara

    Der kleine Turm, der aussah wie gedrechselt – 820 Meter Distanz, die Plattform an der Erdungsstation darunter – 1270 Meter, der umlaufende Balkon an dem größeren Gebäude auf zwei Uhr 950 Meter …
    Drei Seiten umfassten seine Notizen allein zu diesem Standort inzwischen – ergänzt um eine kurze Planskizze - und mehrere Beobachtungsposten standen noch aus. Sollte Kyle jemals gezwungen sein, von hier oben auf irgendetwas oder irgendwen zu schießen, so war er jedenfalls gut vorbereitet. Der Wind war bockig und verwirbelte zwischen den Gebäuden, was einen sicheren Schuss nicht gerade leicht machen würde.
    Er legte das Zielfernrohr mit dem eingebauten Laserdistanzmeßgerät beiseite und griff nach seiner Thermoskanne, in der sich Cappuchino aus seiner eigenen italienischen Kaffeemaschine befand. Frisch schmeckte der zwar besser, aber solange die Arbeit nicht fertig war, musste es so gehen.


    Reifa Sheriiba


    Leisen Schrittes aber doch zügig schlich sie den Flur entlang. Etwas weiter vorne flutete Licht durch ein hohes Fenster auf das sie kurzerhand zusteuerte, doch schon der erste Blick ließ sie schlagartig wieder einen Schritt zurückweichen.
    Zum Einen war es kein Fenster, sondern eine Art Galerie ohne Verglasung, zum Anderen befand sie sich in für ihr Empfinden schwindelerregender Höhe. Einen Moment den Schreck niederatmend schluckte Reifa und blickte auf das Panorama dahinter.
    Der Blick ging in Richtung Stadtmitte und gab ihr immerhin einen Anhaltspunkt, wo genau sie sich befand, und von der Distanz her musste sie auf einem der äusseren Piers sein. Was sich schon mal in mehrere Informationen umsetzte: die Wahrscheinlichkeit, jemandem zu begegnen war sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, etwas Wertvolles zu finden damit aber auch. Es sei denn, es war ein Bereich den die Menschen noch nicht erforscht hatten, aber das war sehr fraglich.


    Kyle O'Mara

    Nach dem zweiten Schluck Cappuchino waren leise Schritte zu hören, die sich erst näherten und dann schlagartig verstummten. Kyle leerte den Becher zügig und schraubte ihn wieder auf die Kanne. Es blieb still. Von seinem Sitzplatz aus konnte er nicht sehen, wer der Urheber der Schritte war. So weit außerhalb des bewohnten Bereichs konnte es nur jemand sein, der vermutlich ebenfalls nur in Ruhe gelassen werden wollte. Vielleicht Lorne – Kyle hatte von anderen hier stationierten Kameraden aufgeschnappt, dass der Major in seiner Freizeit zu malen pflegte und sich daher oft irgendwo an exponierten Stellen im Stadtbereich herumtrieb. Da er keinerlei Lust verspürte, jemandem zu erklären, was er hier tat und warum, schnappte er seine Sachen und rutschte ein Stückchen weiter in den Schatten eines Gebäudevorsprungs über ihm. Vielleicht hatte er ja Glück und blieb unbemerkt.


    Reifa Sheriiba
    Nach dem ersten Schrecken riskierte Reifa dann doch noch einen genaueren Blick, um ihren Standort festzustellen. Weit unterhalb hörte man die Brandung gegen das Fundament der Stadt schlagen und die Luft brachte den Geruch von Seeluft mit sich. Das Zweite, das sie auf den Tod nicht ausstehen konnte abgesehen von Höhe.. Wasser. Viel Wasser. Zu viel Wasser.

    Naserümpfend trat sie von der Galerie weg und entschied sich, den Weg den Flur entlang fortzusetzen. Keine 20 Meter weiter war eine Tür, an der sie sich versuchte, doch sie bleib verschlossen.
    Das musste ja wohl einen Grund haben..
    //Herausforderung angenommen// dachte sie sich, und bedachte die Tür mit einem entschlossenen Blick, ein weiteres Mal mit der Hand über das leuchtende Panel fahrend wie si

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    Nach dem ersten Schrecken riskierte Reifa dann doch noch einen genaueren Blick, um ihren Standort festzustellen. Weit unterhalb hörte man die Brandung gegen das Fundament der Stadt schlagen und die Luft brachte den Geruch von Seeluft mit sich. Das Zweite, das sie auf den Tod nicht ausstehen konnte abgesehen von Höhe.. Wasser. Viel Wasser. Zu viel Wasser.

    Naserümpfend trat sie von der Galerie weg und entschied sich, den Weg den Flur entlang fortzusetzen. Keine 20 Meter weiter war eine Tür, an der sie sich versuchte, doch sie bleib verschlossen.
    Das musste ja wohl einen Grund haben..
    //Herausforderung angenommen// dachte sie sich, und bedachte die Tür mit einem entschlossenen Blick, ein weiteres Mal mit der Hand über das leuchtende Panel fahrend wie sie es bei anderen gesehen hatte, doch ein weiteres Mal erklang die verweigernde Tonfolge.
    "Verdammt..."
    Dann eben mit Gewalt? In den Vertiefungen Halt suchend zog und zerrte sie an der Tür, doch auch dann rührte sich nichts..
    Einem Geistesblitz folgend fing das leuchtende Panel wieder ihren Blick, und mit einem Handgriff hatte sie das Messer zur Hand, das sie weit vorher aus der Kantine schon stibitzt hatte und begann, damit an der Abdeckung herumzuhantieren.



    Kyle O'Mara


    Nach einer relativ langen Pause entfernten sich die Schritte wieder. Kyle entspannte sich, blieb aber, wo er war, um sicherzugehen, dass die Person auch tatsächlich weg war. „Aussitzen“ hatte Mick das immer genannt und er war ein Meister darin gewesen, wenn ihnen nach einem erfolgreichen Personentreffer der Rückweg abgeschnitten wurde. Mick hatte dann kurzerhand ein Versteck für sie beide gesucht, in dem sie ausgeharrt hatten, bis die Suchtrupps wieder verschwunden waren – plus einen Tag um sicherzugehen, dass sie auch wegblieben. Manchmal war man ihnen so nah gekommen, dass jemand buchstäblich auf ihnen stand, aber Micks Verstecke waren immer absolut sicher gewesen – solange man die Nerven behielt und sich nicht verriet.
    Aus der Entfernung erklang das Geräusch einer Tür, die sich nicht öffnen lassen wollte – einmal, mehrmals ... Kyle hob eine Augenbraue. Die Stadt hatte bereits ungebetene Gäste gehabt, das war ihm bekannt. Sollte hier jemand am Werke sein, von denen bisher niemand etwas wusste ? Er schob Schreibsachen, Zielfernrohr und Thermoskanne in eine versteckte Ecke und erhob sich leise. Die entsicherte HK Mark 23 in der Hand schlich er sich lautlos und im Sichtschutz einer Wandverkleidung bis dorthin, wo er in den Flur spähen konnte. Ein Stück den Gang hinunter stand eine eindeutig menschliche Gestalt mit dem Rücken zu ihm und war damit beschäftigt, die Abdeckung eines Türpanels mit einem Messer abzuhebeln. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt, schien aber definitiv weder Genii noch Barakass zu sein.
    Kyle beobachtete eine Weile, wie sie sich abmühte, ohne recht Erfolg zu haben. Die Waffe zwar auf die Fremde gerichtet, stand er alles in allem relativ locker da, dann beschloss er, sich bemerkbar zu machen.
    „Mein Ausbilder pflegte immer zu sagen, wenn rohe Gewalt dich nicht weiterbringt, nimm einen größeren Hammer“, meinte er trocken.



    Reifa Sheriiba


    Aufgeschreckt ließ Reifa das Messer klappernd zu Boden fallen und fuhr zum Ursprung der Stimme herum, wie versteinert die Person anstarrend die dort an der Ecke stand. So, als habe er sie schon länger beobachtet.
    Was ihr aber nicht entging, war die Waffe die er locker aber deutlich sichtbar mit sich trug, genauso wie diese bestimmte Ausstrahlung an Überlegenheit.
    //Erwischt...// schoss es ihr durch den Kopf, und der Konter ihrer inneren Stimme folgte auf der Stelle: Angriff ist die Beste Verteidigung..
    "Aha.. guter Tipp.. leider hab' ich keinen Hammer. Aber vielleicht geht's ja mit der Waffe da.."
    Mit einem Kopfnicken deutete sie auf eben selbige.
    "Oder schleichen sie prinzipiell Frauen hinterher?"


    Kyle O'Mara


    So wie die junge Frau herumfuhr, das Messer fallen ließ und ihn entgeistert anstarrte, war ihr Tun ganz und gar nicht richtig, was Kyle wiederum darin bestärkte, dass es gut gewesen war, dem Geräusch nachzugehen. Die Sache fing an, ihm Spaß zu machen, und er grinste vor sich hin, als die Fremde sich jetzt zu einer Antwort durchrang – zu einer reichlich frechen Antwort, aber gerade das gefiel ihm.
    „Es gibt immer zwei Methoden zu jagen – die einen gehen auf die Pirsch, die anderen legen sich auf die Lauer. Ich bin ja mehr der Typ für letzteres. Zuviel Bewegung ist ungesund.“


    Reifa Sheriiba

    Der Kerl schien wirklich ziemlich selbstsicher... zumindest gab er sich unbeeindruckt und unbekümmert.
    //Tja, nicht schwer wenn man bewaffnet war// gab ihr kleines böses Stimmchen dazu und sie grinste schief und leicht abschätzend.
    Ihm immernoch zugewandt ging sie in die Hocke und nahm das Messer wieder auf, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen. Er hatte die Ausstrahlung eines Jägers, die Ruhe, aber auch die Aufmerksamkeit, deswegen überraschte sie sein Kommentar nicht wirklich.
    "Verstehe.. und auf was für Beute bist du dann aus.. wenn du jungen Frauen hinterherschleichst?"


    Kyle O'Mara


    Ihn ununterbrochen im Blick behaltend ging sie langsam in die Hocke, um das Messer aufzuheben. Scheinbar war sie nicht ganz sicher, ob er Einwände hatte oder ihr das erlauben würde, aber Kyle beschloss, sie erst einmal gewähren zu lassen. In dieser Entfernung von ihm war das Messer für jemanden, der auf der Hut war, ein kalkulierbares Risiko. Und auch auf kürzere Distanz war die Abwehr einer Stichwaffe nichts, was er nicht in der Ausbildung wieder und wieder trainiert hatte. Kein Grund zur Beunruhigung also.
    „Beute … ist uninteressant“, zuckte er die Schultern. „Vielleicht wollte ich einfach nur schauen, wer hier sonst noch herumschleicht ?“


    Reifa Sheriiba


    Es war ein gegenseitiges Taxieren.. der Mann stand ihr noch immer locker und unbekümmert gegenüber und ließ aber in keiner Weise seine Intentionen erkennen, ließ sich in keiner Weise einschätzen.
    Jemand also, der wusste was er tat und wusste, wie man spielte... und Reifa zur größten Vorsicht rief.
    Sie kannte solche Leute.. gehörte selbst zu eben denjenigen, denen Listen und Tricks täglich das Überleben sicherten. Und die andere gerne ein wenig nach ihrer Pfeife tanzen ließ, am besten wenn diejenigen das erst einmal gar nicht so empfanden.
    "Na, ich würde sagen dann kannst du mit dir schon mal anfangen. Ausserdem ist es nicht nett, sich einfach anzuschleichen, und für ein Date ist das ein wirklich lausiger Ort. Vor allem, wenn man sich nicht einmal vorstellt."
    Etwas tun zu wollen schien er ihr nicht, und zu ihrem Wachpersonal schien er also auch nicht zu gehören. Wieso also nicht etwas austesten, ob er wirklich so gut war im Spielen?


    Kyle O'Mara

    Sie belauerte ihn, versuchte ihn aus der Reserve zu locken. Kyle kannte diese Art von Spielchen. Es war Lobos Paradedisziplin gewesen und auch wenn die Art und Weise, wie der Halb-Indianer Gefangenen die Informationen entlockte, Kyle oft genug angewidert hatte, so musste er dem ehemaligen Kameraden doch Respekt für seinen Erfolg zollen. Oft genug hatten ihnen die Informationen, die sie bekamen, das Leben gerettet.
    Er lehnte sich locker gegen die Wand des Flurs – die Waffe unverändert auf sie gerichtet - und beobachtete die Frau aufmerksam.
    „Nett zu sein stand nicht in meiner Jobbeschreibung …“ grinste er. Nicht bei jemandem, auf dessen Kopf die Al Kaida mittlerweile eine sechsstellige Summe ausgesetzt hat.
    „Und an dem Ort können wir was ändern.“ Er deutete mit der linken Hand in die Richtung, aus der die Frau gekommen war. „Dort entlang geht’s zur Stadtmitte … aber das weißt du ja sicher.“


    Reifa Sheriiba


    Reifa beobachtete seine Handlungen genau. Wie er sich so lässig und unbekümmert gegen die Wand lehnte - als ob ihm nichts in der welt etwas anhaben könnte. Als habe er die Situation vollkommen unter Kontrolle. Oh ja, Spielchen... da hatte sie scheinbar einen Gleichgesinnten gefunden, und einen Herausforderer.
    Und alleine ihr Stolz ließ es nicht zu, dass sie sich davor drückte.

    „Nett zu sein stand nicht in meiner Jobbeschreibung …“
    Reifa rümpfte angewidert die Nase.
    "Ah.. ja, verstehe. Also so ein stumpfsinniger Befehlsempfänger, der für alles und jeden eine Anweisung braucht." konterte sie mit einem frechen Schmunzeln.
    "Von dieser dressierten Sippschaft laufen hier ja mehrere Exemplare herum." fuhr sie fort, den Kopf leicht schief gelegt.

    „Dort entlang geht’s zur Stadtmitte … aber das weißt du ja sicher.“
    ...Und er lieferte ihr auch noch so schön Zündstoff...
    "Achso.. dir hat keiner gesagt wo du abbiegen musst. Ja, ich weiß wo's zur Stadtmitte geht. Aber die Info kostet. Und dich hinführen werd ich auch nicht. Ich hab zu tun."



    Kyle

    Etwas in der Art, wie die Fremde stolz den Kopf hob und die Nase kraus zog, erinnerte Kyle an seine Schwester, die er oft genug geneckt hatte. Wenn sie so dreinschaute, war sie angesäuert und wollte provozieren. Er musste sich zusammenreißen, um nicht zu lachen, als die Fremde genau auf die gleiche Weise reagierte.
    Stumpfsinniger Befehlsempfänger ? Dressierte Sippschaft ? Mädel, wenn du wüsstest, wie falsch du da liegst. Aber laß mich raten, du gehörst zu der Sorte, die mit dem Militär absolut nichts am Hut haben, was ? Militante Anti-Militaristin ? Fein, dann sind die Fronten ja klar.

    „Achso.. dir hat keiner gesagt wo du abbiegen musst. Ja, ich weiß wo's zur Stadtmitte geht. Aber die Info kostet. Und dich hinführen werd ich auch nicht. Ich hab zu tun.“
    „Zu tun ?“ Kyle grinste. „Tür-Panels mit dem Messer abbauen? Das ist wichtig. Seh ich ein. Aber das muss jetzt trotzdem warten, weil wir nämlich erst einmal bei der dressierten Sippschaft nachfragen, warum sie dir kein passendes Werkzeug mitgegeben haben, wenn sie dich schon auf so eine anspruchsvolle Mission schicken.“
    Er deutete mit dem Kopf in Richtung Transporter. „Dann lass uns mal lostraben. Ich hab nämlich auch noch zu tun …“



    Reifa


    Reifa entging nicht die leichte Veränderung in der Mimik des Mannes, der es noch immer vorzog, der geheimnisvolle Namenlose zu sein. Beinahe glaubte sie, so etwas wie ein amüsiertes Funkeln zu sehen, wobei es sie sehr interessierte was an ihr ihn denn jetzt so erheiterte. Oder machte er sich im Stillen über irgendwas lustig?

    Zumindest unterstrich es seinen Versuch, deutlich zu machen dass er die Situation unter Kontrolle hatte, und das alleine ärgerte sie nicht nur ein wenig.
    Deswegen war ihr fast klar, dass er ihren Konter nicht unbeantwortet lassen würde und schlug wortgewandt zurück. Also doch eine kleine Herausforderung... schoss es diesmal ihr mit einem kleinen Schmunzeln durch den Kopf.
    Und definitiv machte er sich über sie lustig.

    "Die Antwort kann ich dir auch geben. Ich hatte durchaus passendes Werkzeug, aber das haben mir eure Genies abgenommen, und mit Sicherheit sind die grade dabei, alles in seine Bestandteile zu zerlegen abgesehen davon dass das Diebstahl war. Und ich bin mir sicher, dass sie die Hälfte dabei kaputt machen. Also muss ich mir doch behelfen."

    Er dachte doch nicht ernsthaft, dass sie einfach so mitkommen würde? Schön, er tat wie der Hahn im Korb und ja, sie gestand ihm immerhin zu dass er sie überrascht hatte. Sollte er sich mal nicht so aufspielen.
    "Also trab du mal alleine, ich will dich nicht aufhalten. Ich komm' schon alleine klar." sprachs, hob flüchtig die hand in einer halbwegs grüßenden Geste und wandte sich ab, unbehelligt den Flur in die andere Richtung weitergehend und die Biegung ansteuernd.


    Kyle

    So so, du hast Werkzeug dabei gehabt, was man dir abgenommen hat ? Werkzeug wofür ? Zum Türen-öffnen ? Hochinteressant !
    Was die junge Frau da erzählte, bestärkte Kyle mehr und mehr in der Gewissheit, hier ganz bestimmt keine harmlose Atlantis-Bewohnerin vor sich zu haben, die nur ihren Schlüssel vergessen hatte. Dazu kam noch die Formulierung „eure Genies“, die ganz deutlich machte, dass sie sich nicht als zur Atlantis-Besatzung zugehörig fühlte. Kyle blieb auf der Hut, doch ihre nächste dreiste Aktion verschlug ihm glatt für einen Moment die Worte.

    „Also trab du mal alleine, ich will dich nicht aufhalten. Ich komm' schon alleine klar.“
    Ihn kurzerhand ignorierend marschierte sie in die entgegensetzte Richtung davon. Eine Sekunde lang schaute er ihr über den Lauf seiner Pistole hinterher, dann nahm er bewusst den Zeigefinger vom Abzug und senkte die Waffe. Genug Leuten in den Rücken geschossen … das ist vorbei … ein für allemal vorbei …

    Die mittlerweile gesicherte Waffe wanderte ins Holster und während die Frau hinter der Gangbiegung verschwand, trat Kyle durch den Mauerdurchbruch auf die Galerie hinaus. Von seinen Erkundungsgängen her wusste er inzwischen, dass der Gang drinnen einige Biegungen machte und dann in einer großen Halle endete, ohne dass es vorher weitere Abzweigungen gab. Von dort aus führten mehrere Gänge in verschiedene Richtungen davon. Die Galerie führte außen am Gebäude entlang um eine Ecke herum und führte dann mit einem weiteren Mauerdurchbruch direkt in die große Halle. Wenn er sich beeilte, würde er vor der jungen Frau dort sein. Da der Gang drinnen keine weiteren Fenster hatte, konnte sie ihn auch nicht sehen. Grinsend legte Kyle einen kurzen Sprint über die Galerie ein und blieb an dem zweiten Mauerdurchbruch kurz lauschend stehen. Von der jungen Frau war noch nichts zu sehen, doch ihre Schritte waren bereits zu hören.
    Er schlich sich hinein und drückte sich links neben der Gangmündung, aus der sie die Halle betreten musste, an die Wand. Die Schritte kamen näher, eilig jedoch nicht rennend – und mit gelegentlichen Pausen, als wenn sie sich umschaute oder auf einen Verfolger lauschte. Dann war sie plötzlich da, ging ohne ihn zu bemerken zwei Schritte an ihm vorbei in die Halle und blieb stehen, um sich zu orientieren. Kyle hielt den Atem an und machte einen geräuschlosen Schritt, der ihn direkt hinter sie brachte.
    „Buh !“ flüsterte er in Höhe ihres linken Ohres.


    Reifa


    Ohne sich noch einmal umzusehen hatte sie sich davon gemacht. Dreist war noch immer der beste Angriff, denn die meisten Menschen rechneten ganz einfach nicht damit. Es war ein unerwarteter Zug, und gerade deswegen kam man damit einfach meistens durch.
    Oder gewann zumindest so viel Zeit, um sich etwas einfallen zu lassen. Es ging doch immer um verarschen und verarscht werden...
    Zügig hatte Reifa den Flur durchquert und war der Biegung gefolgt. Erhoffte Abzweigungen waren ausgeblieben, aber sie hörte keinerlei Schritte hinter sich. Stand er also noch immer in Schockstarre dort im Flur? Oder hatte er sich entscheiden, sie nicht zu verfolgen?

    Nach einer weiteren Biegung kam sie an der Schwelle einer großen Halle zum Stehen. Naja, es handelte sich weniger um eine Halle, als vielmehr eine Öffnung des Flures in hohe Decken und erweiterte Wände, assymetrisch angelegt mit Säulen und Ornamenten und den seltsamen Wassersäulen, die sie schon mehrmals gesehen hatte, doch fingen vor allem die Durchgänge ihren Blick, die auf der anderen Seite der Halle abgingen.

    Misstrauisch blickte sie noch einmal über ihre Schulter und lauschte. Es machte sie stutzig, dass er ihr nicht gefolgt war. Irgendwie misstraute sie ihm.. er hatte nicht gewirkt wie jemand, der so einfach klein bei gab. Aber keinerlei Schritte waren zu hören.
    Hmm..

    Den Gedanken abschüttelnd setzte sie an, die Halle zu durchqueren und den nächsten Durchgang anzusteuern, doch...

    ...stellte sie dann fest, wer hier mit wem spielte...

    "Buh !"

    Aus reinem Schreckreflex versteifte sie sich und stieß ihren linken Ellbogen nach hinten, um fast zeitgleich die Bewegung in eine Körperdrehung über die linke Seite zum Ursprung des Geräusches fortzusetzen.



    Kyle

    Drei denkbare Reaktionen auf seine kleine Gemeinheit standen Kyle vor Augen: Angriff, Flucht oder einfach nur ein bodenloses Erschrecken. Letzteres war die gängige Erfahrung, die er mit seiner Schwester gemacht hatte. Aileen hätte bei dieser Aktion jetzt laut aufgeschrien und alles von sich geworfen, was sie in Händen hielt. Die junge unbekannte Frau hingegen bewies eine erhebliche Besonnenheit und auch ein Quentchen Kampfgeist, als sie mit dem Arm nach Kyle stieß und sich gleichzeitig rasch herumdrehte. Ihrem Ellenbogen reflexartig ausweichend sah er im Augenwinkel, dass sie in der rechten Hand noch das Messer hielt, das durch die Drehung jetzt auf ihn zukam. Es war zwar eindeutig kein gezielter Angriff, doch beschloss Kyle, dass er nicht unbedingt abwarten wollte, bis ein Angriff daraus wurde.

    Mit seiner Linken umfasste er ihr rechtes Handgelenk und hielt ihren Arm auf Abstand zu sich – fest genug, dass sie sich nicht einfach losreißen konnte, und bereit beim ersten Anzeichen von Gegenwehr fester zuzudrücken. Trotz ihres Temperaments hoffte er, dass sie vernünftig genug war, nicht dagegen anzugehen. Aufmerksam behielt er sie im Auge.
    „Laß es fallen …“ meinte er ruhig und ohne den leisesten Funken der Blödelei von vorhin. „Bitte! Ich möchte dir echt nicht wehtun.“



    Reifa


    Ihre Reaktion war reiner Reflex gewesen, was darin resultierte dass sie ebenso erschrocken war wie all der Jux und die leichtfertige Spielerei aus der Stimme des Mannes verschwunden war. Stattdessen blickte sie in ein paar klarer, warnender und unergründlicher Augen, die keinerlei Zweifel oder Zögern zeigten, sondern ruhige Entschlossen- und beherrschtheit als stille Warnung fürdas, was hinter diesem undurchdringlichen Blick mitschwang.
    “Lass' es fallen..“
    Die ruhigen aber eindringlichen Worte standen in vollkommenem Kontrast zu seiner vorherigen Mentalität, und aber erst dieser Satz und der feste Griff um ihr Handgelenk ließ ihr klar werden was er meinte, und ebenso überrascht blickte sie auf das Messer in ihrer Hand.

    Mit einer Spur aufflammenden Trotzes hob sie wieder den Blick, doch zwang sein unnachgiebiger Griff sie dazu, das Messer klappernd fallen zu lassen. Wider Erwarten s ch eiterte ihr Versuch danach, sich loszureissen darin, dass er den Griff dennoch nicht lockerte.

    “Lass' mich los..“ forderte sie und zog gegen seinen Griff, “Ich habs fallen lassen, also lass mi ch los! Was willst du von mir? Ich warne dich, ich schreie um Hilfe!“
    Wie eine widerspenstige Katze wand sie sich und zerrte an ihrem Handgelenk, mit dem Fuss nach seinem Bein zu treten.


    Kyle


    Innerlich erleichtert, obwohl er sich das nicht anmerken ließ, verfolgte Kyle, wie sie das Messer fallen ließ. In ihren Augen konnte er sehen, wie erschrocken sie war. Offenbar kam sie mit ihrer dreisten Art bei anderen Gelegenheiten ohne große Gegenwehr durch. Es war nicht das erste Mal, dass er so einen Blick sah. Die Erkenntnis, dass das Gegenüber jetzt ernst machte und nicht mehr zum Scherzen aufgelegt war, jagte vielen Leuten nicht unwesentlich Angst ein. Sie tat ihm fast ein wenig leid, aber zum Entschuldigen war später bestimmt noch Zeit.

    Ihr Zappeln und Treten vorerst ignorierend schob er sie langsam zwei Schritte nach hinten, so dass er das auf dem Boden liegende Messer erreichen konnte und schubste dieses mit dem Fuß schwungvoll hinter sich. Dann ließ er sie los und zog sich wieder etwas zurück, die Hände zum Zeichen, dass er ihr nichts tun wollte, etwa auf Ellenbogenhöhe erhoben.

    „Kein Grund zur Panik. Ich hab nicht vor, dir etwas zu tun. Können wir uns jetzt mal vernünftig unterhalten ? Ohne Messer und ohne Weglaufen ?“

    Er legte den Kopf schief und betrachtete sie von oben bis unten.
    „Du gehörst weder zu den Athosianern noch zur wissenschaftlichen Besatzung, sonst hättest du es nicht nötig, die Türen damit aufzumachen“, deutete er mit dem Finger in Richtung des Messers, das ein gutes Stück hinter ihm auf dem Boden lag. „Nach Barakass oder Genii siehst du mir auch nicht aus, also was soll die kleine Show hier ?“


    Reifa

    „Kein Grund zur Panik. Ich hab nicht vor, dir etwas zu tun. Können wir uns jetzt mal vernünftig unterhalten ? Ohne Messer und ohne Weglaufen ?“
    Nachdem er sie freigelassen hatte ging Rei automatisch drei Schritte auf Abstand und sah ihn missbilligend an.

    Die Fronten hier waren klar definiert... er hatte sie nicht losgelassen weil sie sich erfolgreich gewehrt hatte, sondern weil er es so gewollt hatte. Während sie nur geblufft hatte, hatte er die Situation wirklich unter Kontrolle. Das musste sie eingestehen, ob sie wollte oder nicht.
    Er hatte seine Überlegenheit klargestellt, stellte diese Tatsache aber auf eine höfliche, beinahe ritterliche Art nicht offen zur Schau und blieb defensiv. Ein Grund mehr dass sie ihn argwöhnisch musterte, jedoch tatsächlich keinen weiteren Fluchtversuch unternahm.

    „Du gehörst weder zu den Athosianern noch zur wissenschaftlichen Besatzung, sonst hättest du es nicht nötig, die Türen damit aufzumachen“
    //Gut beobachtet..// kommentierte sie ungehört, und rührte sich nicht von der Stelle. Auf der anderen Seite aber ließ sie ihn auch nicht aus den Augen.

    "Das hier ist keine 'kleine Show'... " konterte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich hab' nur genug davon, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden, als würde ich jeden Moment irgendwen umbringen. Wenn's nach mir ginge, dann wäre ich auch schon längst nicht mehr hier, aber man kriegt eben nicht immer alles was man will. Und hätte eure 'wissenschaftliche Besatzung' mir meine Sachen nicht gestohlen, müsste ich tatsächlich nicht das Messerchen da benutzen.."

    Reifa war klar dass sie ihm gar nicht erst groß etwas vorschwindeln musste. Er wusste dass sie zwielichtige Absichten hatte und nicht einfach nur 'falsch abgebogen' war.

    Abgesehen davon dass ihren beiden Bewachern mit Sicherheit längst aufgefallen war, dass ihr Job sich davon gemacht hatte und diese Gorillas jeden Moment um die Ecke kommen konnten.. wobei sie dafür hier in der Stadt wissen mussten, wo sie hin war.


    Kyle


    Unmittelbar nachdem Kyle sie losgelassen hatte, ging die junge Frau demonstrativ auf Distanz. Ihr tadelnder Blick sprach Bände. So forsch wie sie sich vorher gegeben hatte, rechnete Kyle fest damit, jetzt eine Standpauke oder ein paar Beleidigungen einstecken zu müssen. Und richtig, jetzt verschränkte sie die Arme vor der Brust und schaute schon wesentlich weniger eingeschüchtert drein als vorher.

    „… Ich hab' nur genug davon, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden, als würde ich jeden Moment irgendwen umbringen. Wenn's nach mir ginge, dann wäre ich auch schon längst nicht mehr hier, aber man kriegt eben nicht immer alles was man will. …“

    Ich habs satt, dass mir ständig einer nachrennt und auf mich aufpasst wie auf ein kleines Kind … In Kyles Gesicht zuckte es kurz. Fünfzehn Jahre war es her und doch schien es ihm, als wäre es gestern, dass er diese Diskussion mit seinem Vater geführt hatte - wieder und wieder das gleiche Thema und doch ohne Chance, je zu gewinnen. Er verdrängte die Erinnerungen und sammelte sich wieder.

    „Vielleicht verfolgt man dich auch nur um zu verhindern, dass du Türen auf diese Weise aufmachst ?“ Mit einem kleinen eher unauffälligen Sidestep positionierte er sich so, dass sie weder links noch rechts an ihm vorbei zu einem der Ausgänge gelangen konnte, ohne in seine Reichweite zu geraten.
    „Es beantwortet immer noch nicht die Frage, wer du bist. Und wo hast du deine Verfolger eigentlich gelassen ?“ fragte er ruhig. Langsam begann der Ernst in seiner Stimme abzubröckeln.
    Umgebracht vermutlich nicht, sonst hätte es bestimmt Alarm gegeben. Aber wenn die solche Alleingänge verhindern sollten, werden die jetzt sicherlich ziemlich stinkig sein.
    „Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich dich jetzt zu ihnen zurückbringen oder lieber vor ihnen verstecken sollte.“



    Reifa


    Sein erster Kommentar und die spöttelnde Note darin ernteten von ihr einen schmollenden verärgerten Blick und den Hinweis, dass sie sich nur mit Mühe einen bissigen Kommentar dazu unterdrückte.
    Diesen Ton und dieses Verhalten kannte sie von einer anderen Person...einer Person die sie so lange nicht mehr gesehen hatte dass die Erinnerung daran wie aus einem Traum wirkte. Denn die Welt zu der die Erinnerungen gehörten, existierte genausowenig mehr wie ein Traum der im Aufwachen verblasste und einen Moment schmerzte sie diese Ähnlichkeit.

    Und aber ärgerte es sie, dass sich dieser Kerl genauso aufführte wie eben diese Person.
    „Es beantwortet immer noch nicht die Frage, wer du bist. Und wo hast du deine Verfolger eigentlich gelassen ?“
    "Ganz schön viele Fragen auf einmal. Bist du immer so neugierig? Anderswo kann das ganz schön ungesund sein..."

    Weder an ihrer Position noch an ihrer Haltung etwas ändernd legte sie lediglich den Kopf etwas schief. Wieder war da diese leicht verspielte Nuance, die durch sein Verhalten durchdrang, doch der Blick aus diesen unergründlichen Augen blieb der Gleiche.
    Was sie allerdings völlig überrumpelte war dieser letzte Kommentar, denn diesen Gedankengang verstanden wohl nur Männer.
    "Mich vor ihnen verstecken?!?" echoete sie und sah ihn fassungslos an, ehe sie den Kopf schüttelte.
    "Ich weiß nicht was du geraucht hast... erst verfolgst du mich und jetzt willst du mein Komplize werden? Wird der Job hier so schlecht bezahlt?" war es diesmal ihre Stimme, die einen leicht belustigten Ton heraushören ließ.


    Kyle

    „Wird der Job hier so schlecht bezahlt?“
    „Jetzt bist du es, die zu neugierig ist …“ Amüsiert registrierte Kyle, dass er es offensichtlich geschafft hatte, sie zu verblüffen. „Aber Komplize – nein danke – da mach dir mal keine Hoffnungen. Ich habe mir nur gerade so vorgestellt, was für eine Laune die Jungs haben werden, denen du entwischt bist. Wenn ich das wäre, hätte ich nicht wenig Lust, dich übers Knie zu legen …“ Er betrachtete sie kurz nachdenklich. In seinen Augen funkelte es vor Vergnügen, während er sich das bildlich vorstellte. … und verdient hättest du es allemal …
    „Da ich aber nicht weiß, welches Maß an guten Manieren deine Wachen einer Dame entgegenbringen, wäre es vielleicht sicherer, mit der Rückkehr zu warten, bis die sich etwas beruhigt haben.“

    Kyle stützte die Hände in die Hüften und verzog das Gesicht zu einem etwas verlegenen, schiefen Grinsen, als ihm etwas einfiel.
    „Wo wir gerade bei den guten Manieren sind … tut mir leid, falls ich dir wehgetan habe. Manche Reflexe sind einfach sehr … hm … tief verwurzelt.“
    Alles in allem hast du noch Glück gehabt – Lobo oder Ham hätten dir vermutlich ohne zu zögern den Arm gebrochen, damit du das Messer loslässt.
    „Okay, wenn dir zwei Fragen zu viel sind, dann fangen wir vielleicht zuerst mit einer ganz einfachen an: nämlich die Frage, wer du bist. Mein Name ist Kyle O’Mara und ich verspreche dir, wenn du weiter mauerst, dann bring ich dich auf der Stelle zu deinen Wachen zurück, egal wie sauer die jetzt noch auf dich sind – und wenn ich dich über die Schulter werfen und rüber tragen müsste wie einen Mehlsack.“



    Reifa

    //Übers Knie legen? //
    Die Stirn gerunzelt und die Braue skeptisch gehoben, fragte sie sich einen Moment ob er sich das wohl gerade bildlich vorstellte - und wenn sie nach diesem unterschwelligen Ausdruck in seinem Gesicht ging... dann war die Antwort ein klares 'Ja'.
    "Das würde dir gefallen, hm?" entgegnete sie spöttisch und mittlerweile doch mehr mit einem Anflug von Schabernack als von Misstrauen und musterte ihn erneut, für das selbe Ergebnis das sie vorhin schon bekommen hatte.
    Er hatte bewiesen, dass er nicht an Ärger interessiert war , wohl aber sehr wohl in der Lage war, sich ganz schnell und unkompliziert durchzusetzen.
    "Wow.. ich hätte nicht gedacht, hier jetzt einen 'Beschützer' zu finden der so um mein Wohl besorgt ist. Aber .. ist nicht wirklioch meine Schuld, wenn eure Leute es einem so einfach machen, zu verschwinden. Ich konnte einfach nicht anders, das kann man einem da wirklich nicht übel nehmen.." gab sie mit einem leisen belustigten Ton zurück.

    Und obwohl er alleine mit seiner Körperhaltung und diesem leichten Unterton von Amüsement einen beinahe sorglosen und leichtfertigen Anschein machte, schwang das beherrschte Wissen um seine Fähigkeiten und ein blasser Hauch dessen in jeder seiner Bewegungen mit. Unsichtbar, aber nicht zu übersehen.
    Er spielte... und das gefiel ihr. Und sie spielte mit. Denn eines war mindestens genauso klar: hätte er gewollt, wäre sie längst wieder in ihrer Zelle. War sie aber nicht, also wieso nicht ein wenig mitspielen und sehen, was dabei rauskam?

    „Wo wir gerade bei den guten Manieren sind …"
    Diesmal war es an ihr, die Mundwinkel zu einem leisen Schmunzeln zu verziehen.
    "Dann hab' ich wohl noch Glück gehabt, dass du mich nicht doch übers Knie gelegt hast, hm?"
    Alleine seine Art brachte sie dazu, sich letztlich doch zu entspannen und ihre trotzige Haltung zumindest ein wenig abzulegen, denn dieser kerl machte sie nun doch neugierig. Eigentlich hatte sie wirklich erwartet, dass er sie gleich einfangen und ausliefern würde - sicherlich konnte er das jederzeit, aber bisher tat er das nicht.
    "... Du kannst das ja gerne mal versuchen. Schon mal von einem Mehlsack angefallen worden? ...und wenn ich dir jetzt mein Herz ausschütte, lande ich eben ein wenig später wieder bei meinen Verehrern, als ob ich das nicht wüsste.. aber sei's drum. Ich bin Reifa. Und ja, wie du schon festgestellt hast sollte ich nicht so auf freiem Fuss herumlaufen. Was heißt das jetzt für dich?"



    Kyle

    Ein Hauch von Unmut huschte über Reifas Gesicht, als Kyle andeutete, sie wie ein unartiges Kind übers Knie zu legen. Die Tatsache, dass ihn das auch noch amüsierte, schien sie erst recht zu ärgern. „Das würde dir gefallen, hm?“
    Er zuckte die Achseln und grinste breit. „Mir wahrscheinlich mehr als dir …“

    Sie nicht aus den Augen lassend beugte er sich kurz hinunter und hob ihr Messer auf. Er wog es kurz in der Hand und betrachtete die Klinge mit skeptischem Blick.
    „Beschützer würde ich das jetzt nicht gerade nennen. Sagen wir einfach, ich kann ganz gut nachvollziehen, wie du dich fühlst und wie sehr dir deine Aufpasser auf den Keks gehen. Das Ding hier …“ Er hielt das Messer kurz vor sich hin, bevor er es in seinen Gürtel schob, neben den Griff seines eigenen Messers. „… taugt nichts. Die Klinge ist viel zu schwach, die bricht bei der geringsten Verkantung ab.“

    Sie stand jetzt etwas lockerer vor ihm. Kyle registrierte die Veränderung, kannte Reifa aber nicht gut genug, um sie dahingehend einschätzen zu können und beschloss daher, weiterhin wachsam zu bleiben.
    „Dann hab' ich wohl noch Glück gehabt, dass du mich nicht doch übers Knie gelegt hast, hm?“
    Was nicht ist, kann ja noch werden, oder ? verbiss sich Kyle einen Kommentar und grinste nur.
    „ ... Du kannst das ja gerne mal versuchen. Schon mal von einem Mehlsack angefallen worden?“
    „Jetzt zitter ich aber …“ neckte er sie vergnügt – einfach nur, weil es Spaß machte, sie wieder zum Schmollen zu bringen. Gleichzeitig hoffte er, dass sie es nicht auf einen Abtransport anlegen würde. Mit der Rolle silbernen Panzertapes in seiner Beintasche wäre es ein Leichtes, sie ruhigzustellen, aber das würde er sich lieber für den alleräußersten Notfall aufheben.

    „Ganz ehrlich – ich kann dich weder dauerhaft verstecken, noch dir zur Flucht verhelfen, irgendwann früher oder später geht’s wieder zurück zu deinen „Verehrern“. Ich werde dir auch nicht helfen, Türen aufzubrechen und die Räume zu durchsuchen, aber weil ich ziemlich gut verstehe, wie du dich gerade fühlst, wollte ich dir eine kleine entspannte Auszeit von deinen Wachen anbieten. Ein bisschen draußen in der Sonne sitzen und reden, wenn du magst … einen Rest Cappuccino hätte ich auch noch. Was meinst du ?“


    REifa

    Reifa konnte - so sehr sie es auch versuchte - nicht abschätzen worauf er hinauswollte oder was er bezweckte... aber eben das machte sie neugierig.
    Er achtete sehr penibel darauf, was er preisgab, aber dennoch war ersichtlich dass er nichts unüberlegt tat, und dementsprechend eine Absicht verfolgte. Ihr war nur nicht klar, welche.

    Definitiv jedenfalls nicht, ihr irgendwas zu tun, so weit glaubte sie ihm zumindest. Aber er hatte definitiv eine seltsame und interessante Auffassung von Recht und Unrecht, wenn er sie hier jetzt so gewähren ließ.
    Nachvollziehen wie ich mich fühle? Die Braue gehoben musterte sie ihn, im Ansatz ein leichtes Kopfschütteln andeutend.
    Du hast nicht die leiseste Ahnung, aber mich würde interessieren, woher du glaubst das zu wissen...

    "Also... dafür dass du nicht meinen Komplizen spielen wiklst, kennst du dich ganz gut aus..." gab Reifa von sich, nach wie vor in nüchternem, analytischem Ton, mit einem Kopfnicken auf das Messer deutend und ganz genau verfolgend wo er es hinpackte. "Oder spricht da eine dunkle, zwielichtige Vergangenheit? Vielleicht geht es mit deinem Spielzeug ja besser..."

    So sehr sie es versuchte, sie wurde aus ihm nicht schlau. Aber seine ganze Art, sein Verhalten, waren eine stille Herausforderung an sie, und selbst wenn sie es gewollt hätte, aus ihrer Haut konnte sie nicht raus.
    "Also...." begann sie, mehr unbedarft ein paar gemächliche Schritte umher gehend und sich beiläufig umsehend, "Ich habe keine Ahnung was du eigentlich planst. Ganz offensichtlich gehörst du nicht zu diesen stummen, grobschlächtigen Wachhunden... und ich unterstelle dir jetzt einfach mal nicht, dass du im Geheimen auf mich angesetzt worden bist...
    denn mal ehrlich, so schlagfertig wie du bist wäre ein 'in der Sonne sitzen und ein' - was auch immer Katschino oder was auch immer ist... ein wirklich lausiger Versuch mich auszuhorchen..."
    Ein süffisantes, abwägendes Schmunzeln umspielte ihre Lippen, bevor sie mit der Schulter zuckte. "Ich bin also einverstanden. Wir können ja Wetten abschließen, wie lange das dauert bis diese Trampel hier auftauchen."

    Ein paar Schritte vor ihm blieb sie stehen, den Kopf leicht gehoben um ihm in die Augen zu sehen - schmunzelnd. "Und ich verspreche auch, mich zu benehmen, wenn das hilft."


    Kyle

    Seine Worte gaben Reifa zu denken. Kyle konnte buchstäblich erahnen, wie es in ihrem Kopf arbeitete und das wiederum bereitete ihm großen Spaß. Ein leichtes Kopfschütteln verriet, dass sie zu keinem für sie zufriedenstellenden Ergebnis kam, was ihn zusätzlich mit Genugtuung erfüllte, denn ihm ging es mit ihr nicht viel anders. Der aufmerksame Blick, mit dem sie verfolgte, wo er ihr Messer verstaute, warnte ihn jedoch mehr als deutlich, dass er weiterhin auf der Hut sein musste.

    „Also... dafür dass du nicht meinen Komplizen spielen willst, kennst du dich ganz gut aus … Oder spricht da eine dunkle, zwielichtige Vergangenheit? Vielleicht geht es mit deinem Spielzeug ja besser...“
    Kyle zuckte mit den Schultern. „Gut möglich, ich hab von sowas keine Ahnung“, log er ungeniert. Mädel, ein sehr wesentlicher Punkt der Scharfschützenausbildung besteht darin zu lernen, wie man unbemerkt von einem Ort zum anderen kommt. Türen knacken, Häuser stürmen und ähnliches lernt man dann obendrein bei der Delta. Vermutlich wäre ich ein fabelhafter Einbrecher, wenn ich das wollte, aber wenn ich Wert auf eine illegale Karriere gelegt hätte, wäre es einfacher gewesen, bei Dad anzuheuern statt zum Militär zu gehen.

    Als sie weitersprach, begann sie, ein paar Schritte hin und her zu gehen. Kyle verfolgte das aufmerksam, dabei gelegentlich seine Position leicht ändernd, so dass er ihr immer zugewandt dastand.
    „Also wenn ich im Geheimen auf dich angesetzt wäre, dann würde ich ganz bestimmt nicht hier stehen und mich mit dir unterhalten“, grinste er breit. Im Gegenteil !
    „Mein Plan ist eigentlich ganz einfach … wenn du noch keinen Cappuccino kennst, wird es höchste Zeit, diese Wissenslücke zu schließen. Sich dabei ein bisschen nett zu unterhalten, schadet bestimmt auch nicht – immerhin stammst du offensichtlich aus der Pegasus-Galaxie – und ich bin neu hier. Aus erster Hand ein wenig über Land und Leute zu erfahren, ist viel informativer als Berichte und Dokus durchzusehen.“

    Sie blieb vor ihm stehen und schaute ihm geradewegs in die Augen. Das Lächeln erwidernd vergewisserte Kyle sich, dass Pistole und Messer noch dort waren, wo sie sein sollten.
    Trampel ? Erst die dressierte Sippschaft, jetzt das. Du hast wirklich keine hohe Meinung von den Leuten, mit denen du so zu tun hast, oder ?
    „Wenn ‚Benehmen‘ bei dir bedeutet, dass du mich weder beklaust noch einen Fluchtversuch machst, dann bin ich einverstanden.“ Er machte eine Handbewegung in Richtung des Ganges, aus dem Reifa gekommen war. „Zum Cappu gehts da lang …“



    REifa

    Reifa konnte nicht abstreiten (vorrausgesetzt dass sie das dazu erst einmal hätte wollen müssen) dass ihr diese ganze Situation an sich gefiel. Dieser Kyle O'Mara hatte eine Art an sich, die sie nur zu gut kannte, etwas, das sie herausforderte. Imgrunde war es etwas, das sie sehr gut kannte, denn genau wie sie gab er nach aussen hin nicht alles preis, sondern wahrte die Fassade.
    Konnte es aber dennoch nicht unterlassen im Unterschwelligen herauszufordern.
    Abgesehen davon, dass es wirklich eine nette und interessante Abwechslung war zu der Tatsache, dass sie hier eigentlich ein "Gast unter strenger Beobachtung" war - oder sein sollte.
    So gesehen war sie unter Beobachtung, seiner Beobachtung, aber es war diese leichte Ahnung dessen dass sie mit ihrem Kommentar der Zwielichtigen Vergangenheit nicht ganz falsch gelegen hatte, die durch sein beherrschtes und kalkuliertes ruhiges Auftreten hindurchschimmerte und das ihr nicht entging. Und genau das interessierte sie.
    //Keine Ahnung hast du, natürlich. Ich bin vielleicht vieles, aber nicht blöd..// ..wobei sie davon ausging, dass er das auch gar nicht annahm.. und genau darauf abzielte dass sie wusste dass das nicht ganz stimmte.
    "Natürlich ..." erwiderte sie gedehnt, verwegen schmunzelnd. "Aber spasseshalber lasse ich dir das jetzt mal so durchgehen."

    Dass er sich zwar galant gab, sie dennoch nicht weniger aus den Augen ließ und ihr ganz offenbar erst Recht nicht traute ließ sie innerlich schmunzeln. Demonstrativ unbekümmert folgte sie seinem Wink, als er ihr den Vortritt ließ. //Um ja aufzupassen dass ich auch ja nichts anstelle... sehr vorbildlich//
    Nicht ohne aber ihm einen kleinen frechen Blick zuzuwerfen. Wenn er ihr nicht traute, hatte er damit Recht. Aber es war lustig, ein wenig Zweifel zu säen.
    "Beklauen? Hör mal, du hast mich beklaut, auch wenn das Messerchen nur Müll ist. Abgesehen davon dass du mir nachgestellt hast und mich von hinten überfallen. Ich glaube, in Sachen Benehmen hab ich also was gut."


    Kyle


    Reifa schien der Wahrheit in einigen Punkten näher zu kommen, als es Kyle lieb war. Eine Tatsache, die ihn ermahnte, noch vorsichtiger mit seinen Bemerkungen zu sein als bisher. Sie schien bereits ein bewegtes Leben hinter sich zu haben – taktvoll ausgedrückt, oder aber sie hatte einfach eine reichlich kriminelle Fantasie. Er selbst war dazu übergegangen, seine eigene Vergangenheit in zwei Kategorien einzuteilen: das eine, wovon er nicht erzählen durfte, und das andere, wovon er nicht erzählen wollte. Unterm Strich blieb es sich letztendlich gleich, aber seine Gefühle bei den Erinnerungen waren unterschiedlich.

    Aufmerksam folgte er ihr durch den Gang, dabei vorsichtshalber eine Distanz von einem guten Meter einhaltend. Es war nicht so, dass er Angst vor ihr hatte, doch die Erfahrung und seine Ausbildung hatten ihn gelehrt, auf der Hut zu sein, und bisher hatte sich diese Achtsamkeit immer bezahlt gemacht.

    „Das Messerchen kannst du wieder haben … nachher, wenn deine Wachen dich wieder in ihre Obhut nehmen. Will mir ja nicht nachsagen lassen, ich würde jemanden beklauen, der hier von uns bewacht wird. Und das mit dem Buh … das war doch nur ein Spaß“, meinte er augenzwinkend, um dann ganz schnell ernst zu werden. „Bei einem echten Überfall geht es eigentlich darum, weder gehört noch gesehen zu werden.“
    Du wärst tot gewesen, bevor du den Schuss gehört hättest …
    „Dir ist nichts passiert, der Arm ist noch heil und ich hab dich auf eine Tasse Cappu eingeladen, obwohl du mit einem Messer in der Hand auf mich zukamst. Ich finde, das ist genug des guten Benehmens von meiner Seite.“

    Er deutete auf den Durchgang zur Galerie, wo er sich aufgehalten hatte, bevor er sie im Gang gehört hatte. „Da drüben und dann links …“ gab er die Richtung auf die Galerie vor.



    Reifa

    Reifa ging weiter vor Kyle her, sich seiner Gegenwart in ihrem Rücken aber stets bewusst. Trotzdem aber musste sie ihn nicht ansehen, um sein Misstrauen förmlich zu spüren, und ihrerseits sorgte das für ein verschlagenes Schmunzeln.
    Das er dadurch zwar nicht direkt zu sehen bekam, aber das genausowenig zu sehen brauchte, um zu wissen dass es da war.

    Und sie wusste, je beherrschter und bedachter sie selbst sich verhielt, desto vorsichtiger und misstrauischer würde er werden...ohne dass sie aktiv irgendetwas würde tun müssen.
    "Gehört zur Ausbildung, hm? Gefangene immer schön vor einem gehen lassen. Dem Gegner nie den Rücken zuwenden. Du bist wirklich ein bisschen paranoid, oder?" schmunzelte sie vor sich hin, flüchtig doch einen Blick über die schulter werfend.

    „Bei einem echten Überfall geht es eigentlich darum, weder gehört noch gesehen zu werden.“
    Diesmal musste sie kurz lachen, und diesmal nicht nur innerlich den Kopf schüttelnd. stattdessen hatte sie ihren Schritt verlangsamt und sich zu ihm umgewandt.
    "Du bist witzig.. mir brauchst du das ganz bestimmt nicht zu erzählen. Oder was meinst du, habe ich da an der Tür getrieben, hm? Ehrlich..." Ihm zugewandt verlagerte sie das Gewicht auf ein Bein und stemmte die Hand locker in die Hüfte.
    "Als ob du nicht wüsstest dass ich .. hmmm..sagen wir, mir nicht selbst damit auskenne. Was meinst du, warum ich hier bin und eure Gastfreundschaft genieße? Hat nicht so ganz geklappt, der Überfall."

    „Dir ist nichts passiert, der Arm ist noch heil und ich hab dich auf eine Tasse Cappu eingeladen, obwohl du mit einem Messer in der Hand auf mich zukamst. Ich finde, das ist genug des guten Benehmens von meiner Seite.“
    "Und ich habe versprochen, mich zu Benehmen, also sind wir quitt..."

    Seinem Deut hinaus auf die Galerie allerdings folgte sie ihm erst einmal nur mit dem Blick, doch rührte sie sich nicht von der Stelle. Einen Moment dachte sie an den Ausblick zurück, den sie vorher aus dem Fenster erhascht hatte und die Höhe alleine trieb ihr eine Gänsehaut auf die Arme.
    Für den Bruchteil einer Sekunde kehrte das Gefühl zurück, der erdrückende Schrecken und der Anflug von Panik, der sie unwillkürlich einen halben Schritt von dem Durchgang zurückweichen ließ.
    Ihr wurde bewusst dass Kyle sie immernoch beobachtete, und dieses Zögern mit Sicherheit bemerkt hatte. Und sie sich mit Sicherheit damit verraten hatte.
    "Was... soll das jetzt ein romantisches Pläuschchen werden?" lenkte sie stattdessen ab, sich bewusst dass er die Farce nicht kaufen würde.
    "Tut mir Leid, aber auf sowas steh' ich nicht so sehr."


    Kyle


    Ganz eindeutig – sie spielte mit ihm. Die Art, wie sie vor ihm herging, wie sie sich zwischendurch über die Schulter nach ihm umsah und vor allem wie sie versuchte, ihn mit Worten aufzuziehen. Kyle verbiss sich ein Grinsen, als er Reifa hinterher stapfte. Lange schon hatte ihm so ein lockerer Schlagabtausch nicht mehr solchen Spaß gemacht.
    „Gehört zur Ausbildung, hm? Gefangene immer schön vor einem gehen lassen. Dem Gegner nie den Rücken zuwenden. Du bist wirklich ein bisschen paranoid, oder?“
    „Du bist kein Gegner“, erwiderte er – auf den Rest ihrer Frage bewusst gar nicht eingehend. Gegner behandeln wir anders.
    Als sie dann plötzlich laut auflachte, stehenblieb und sich zu ihm herumdrehte, hielt er ebenfalls inne. Locker die Arme vor der Brust verschränkt sah er sie an und wartete auf das, was kommen mochte.
    „Du bist witzig, mir brauchst du das ganz bestimmt nicht zu erzählen. … Was meinst du, warum ich hier bin und eure Gastfreundschaft genieße? Hat nicht so ganz geklappt, der Überfall.“
    Ein sehr breites Grinsen überzog sein Gesicht und seine Augen funkelten vor Schabernack.
    „Wie kommt’s, dass das nicht geklappt hat ? Schlechten Lehrer gehabt ? Wenn ich davon Ahnung hätte, könnte ich dir vielleicht was beibringen, aber so … schade eigentlich“, nahm er die Blödelei von vorhin wieder auf.

    Bei dem Durchgang zur Galerie bremste Reifa dann so urplötzlich ab, dass Kyle sie erstaunt ansah. Dann wich sie sogar noch ein Stückchen zurück. In ihrem Gesicht zeichnete sich eindeutig Angst ab.
    Romantisches Pläuschchen ? Guter Versuch.
    „Keine Sorge, ich dachte eher an was Gemütliches statt romantisch. Man hat einen ausgezeichneten Ausblick über die Stadt von hier aus. Es ist eine windstille Ecke, die Sonne wärmt dort gut. Ist eigentlich ein richtig schönes Fleckchen.“. Er hielt einen Moment inne und sah sie genauer an. „Du musst nicht befürchten, dass ich dich übers Geländer werfe oder was auch immer du gerade denkst. Ich habe gesagt, dass ich nicht vorhabe, dir irgendwas anzutun und das meine ich ernst. Also ?“
    Geändert von shadow-of-atlantis (10.10.2013 um 21:48 Uhr)

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