Zitat von
Scout
„Was passieren wird ist, wenn ich diesen Raum verlasse, ist, dass die Leitungen scharf geschaltet werden. So macht man das mit Stromleitungen, ansonsten hätten sie keinen Nutzen. Für den Fall, dass du sie berührst oder vielleicht Wasser dagegen schwappt, schießen 15.000 Volt durch dich hindurch in das Wasser. Schön nicht? Das gilt übrigens auch für diesen Vorsprung, auf dem ich hier stehe und für die Leitungen im Becken. Die sind isoliert, damit du nicht direkt gegrillt wirst, sondern erst, wenn du sie tatsächlich berührst. Da oben die Uhr zeigt dir, wie lange du durchhalten musst, sie wird gleich umspringen und dann rückwärts zählen. Schaltet sie runter auf Null, darfst du weiterleben, falls du dann überhaupt noch leben solltest.“
Er pausierte erneut, so dass ich Zeit hatte, das alles zu verarbeiten. Ich hätte ihm gerne so Vieles an den Kopf geworfen, aber letzte Ton war mir vor Unfassbarkeit im Halse stecken geblieben. Die aufkommende Panik verstärkte sich immer mehr, ich sah mich plötzlich von diesen Wänden erdrückt, doch sollte das noch alles sein.
* * *
„Ach ja, nicht dass du auf die Idee kommst, einfach stehen zu bleiben. Sind die Leitungen scharf geschaltet, reicht die kleinste Berührung des Bodens und du triffst deinen Schöpfer.“
Als er das sagte, begann ich instinktiv zu paddeln, was sicherlich seine Absicht gewesen war: Ich sollte also eine unbestimmte Zeit um mein Leben schwimmen, in einem Becken, dass nicht mal 1,70m tief war. Wie sollte ich vermeiden, nicht den Boden zu berühren, selbst wenn ich nicht wollte? Wie sollte ich die Erschöpfung meiden, die ich durch die andauernde Folter jetzt schon spürte?
Doch damit nicht genug. Acastus Kolya war noch immer nicht fertig. „So, ich denke, das ist alles, was du wissen musst! Ich werde dir gleich noch das Licht ausschalten, damit du auch schneller müde wirst. Bewegung tut übrigens ganz gut, das Wasser wird nach einiger Zeit kalt! Viel Spaß, ich hoffe, du bist ein guter Schwimmer! Wir sehen uns vielleicht wieder – in acht Stunden!“
Kolya, verließ den Raum, das Licht ging aus und mit einem Knistern wurde der Strom in die Drähte geleitet. Die Uhr zeigte nun 8:00:00 Stunden an und sprang dann um auf 7:59:59 und begann rückwärts zu zählen, noch ehe ich begriffen hatte, was die Situation, in der ich war, bedeutete.
Mein langer kalter und einsamer Überlebenskampf begann.
...
Da versuchte etwas mich anzuknabbern! Es konnte nicht wirklich sehr groß sein, doch trotzdem geriet ich in Panik und durch meine Reaktion verursachte ich sofort eine Wellenbewegung, die unaufhörlich auf die Beckenbegrenzung zurollte.