Titel: Sold down the River
Kapitel: 15
Kategorie: Action, Psycho
Charaktere: Kim
Spoiler: 3. Staffel, spielt unmittelbar vor Common Ground
Rated: 14
Short Cut: Kim gerät durch einen fatalen Fehler in Gefangenschaft.
Perspektive: Hier experimentiere ich mit etwas, was es eigentlich nicht gibt: Der allwissende Ich-Erzähler
Feedback: wäre schön!
Author’s Note: Es war nicht so leicht wie sonst, diese Geschichte zu schreiben. Nichts, was meinen Charakteren passiert, hat irgendetwas Persönliches. Es wird Kim ziemlich schlecht gehen und man wird sie von einer Seite sehen, die man nicht gewöhnt ist. Es ist ein Experiment, von dem ich noch nicht weiß, ob es geglückt ist. Das solltet ihr beurteilen.
Disclaimer: Stargate Atlantis und alles was damit zu tun hat, gehört MGM und nicht mir. Ich verdiene damit auch kein Geld und das Ganze dient nur der Unterhaltung von Fan zu Fan und so weiter bla bla bla , wohl dennoch gehört mir die Storyline! *g*
Wer Interesse hat, zu erfahren, wie Kim nach Atlantis geraten ist, bitte hier entlang: In a Galaxy far far away
Sold down the River
Teil I – Kommunikationsschwierigkeiten = Missverständnisse
Ich war auf dem Weg zum Kontrollraum, als Rodney mich vom Torraum aus am Balkon vorbeihuschen sah.
„Hey, Kim!“
Ich blieb stehen und trat auf den Balkon. Im nächsten Moment wunderte ich mich, warum das ganze Team, einschließlich Dr. Beckett, im Gatetrium versammelt war. Lediglich John fehlte.
„Was ist los? Wo bleibst du?“
Die Frage hätte ich mir auch selbst stellen können.
„Was macht ihr da?“, kam meine Gegenfrage, sichtlich verwirrt.
„Wir warten auf Missionsbeginn!“, teilte Ronon mir mit.
„Mission? Was für eine Mission?“ Ich war inzwischen völlig perplex: „Ich weiß gar nichts von einer Mission!“
„Wir brechen in 15 Minuten auf, warten nur noch auf Colonel Sheppard!“, sagte Teyla.
„Wo ist der überhaupt?“
Darauf konnte mir keiner eine Antwort geben. Ich seufzte und setzte meinen Weg fort. Warum hatte John mir nichts gesagt? Hatte er mich etwa vergessen? Aber mich vergisst man doch nicht einfach so!
Oder hatte ich etwa was vergessen oder nicht richtig zugehört? Als ich bei Patrick ankam, sah ich John bei Elizabeth im Büro. Gut, dann würde ich jetzt mal hier warten, ich war gespannt.
* * *
Knappe fünf Minuten später hatte er die Unterredung mit Dr. Weir beendet. Voll ausgerüstet und bereit für den Missionsbeginn betrat er die Sektion des Kontrollraums, in der ich, mit vor der Brust verschränkten Armen, schon auf ihn wartete. Als er mich erblickte, grinste er wie gewöhnlich.
„John?“
„Da bist du ja! Ich habe dich schon gesucht!”
Ich ließ es darauf ankommen: „Was geht hier vor? Warum weiß ich nichts von dieser Mission?“
„Ich habe mit Dr. Weir gesprochen. Sie plant eine Tiefenaufklärung für dich – in ein Gebiet, das wir noch nicht weiter erkundet haben und wir kriegen auch mal eine Mission ohne dich hin!“
„Auch davon weiß ich nichts! Und seit wann fliege ich Aufklärungen, während wir gleichzeitig auf Außenmission gehen?“
„Es ist zeitlich nicht anders machbar!“
„Moment mal! Tiefenaufklärungen werden immer mit 24 Stunden Vorlaufzeit angekündigt. Mindestens 24 Stunden! Was bitte läuft hier für ein Film?“
John verschwieg mir etwas und langsam wurde ich ungehalten, weil mich das böse Gefühl beschlich, dass er mir nicht die Wahrheit sagte und mich auf der Außenmission nicht dabei haben wollte. Er zappelte ein wenig auf der Stelle hin und her.
„Was ist los? Was ist euer Zielplanet?“
Nun konnte er es mir nicht mehr vorenthalten und zog mich am Arm in den Konferenzraum, damit Patrick nicht alles mitbekommen würde. Das war auch gut so, denn ich war kurz davor, ihm eine Szene zu machen.
„Wir gehen nach Proculis!“
„Proculis?“, wiederholte ich und so langsam dämmerte es mir. Ich hatte den Missionsbericht über Proculis gelesen. „Chaya!“, sagte ich mehr als enttäuscht. „Und du willst mich nicht mitnehmen!“
Er versuchte abzuwiegeln: „Nein, du verstehst das falsch! Das ist eine kritische Mission und ich möchte nicht, dass es zu Konflikten kommt!“
„Konflikte? Was für Konflikte?“, fragte ich gereizt nach.
Je mehr er versuchte, sich zu entschuldigen, desto schlimmer machte er die Situation.
„Ich möchte nicht, dass du sie aufmischst, ich weiß doch, wie besitzergreifend du bist!“
Oh ha! – mein Lieber, dachte ich, da er gerade dabei war, alles zu vermasseln. „Oh, das können wir ändern. Ich kann schwups nicht mehr besitzergreifend sein, wenn du das willst, aber dann bin ich auch sonst nichts mehr!“
„Kim!“
„Aufmischen sagst du? Ich? Diese Antikerpuppe? Hör mal, ich bin doch nicht nachtragend. Soll ich jede Alienprinzessin, mit der du mal was hattest, platt machen? Für wen hältst du mich eigentlich?“
„Kim, ich kenne dich, du würdest ihr mit jedem Schritt, den du auf Proculis tust, unsere Beziehung unter die Nase reiben und ich weiß, dass sie empfindlich ist!“
„Ah! Ich darf meine reguläre Arbeit nicht machen, weil Chaya empfindlich ist? Schon mal überlegt, wie ich mich gerade fühle? Selbst wenn sie noch Gefühle für dich hegt nach drei Jahren, glaubst du nicht, ich könnte mich nicht angemessen verhalten? Warum hast mit mir nicht mal darüber gesprochen? Kannst du mich so schlecht einschätzen?“
Er seufzte, was mir jetzt aber auch nicht weiterhalf.
„Ich dachte eigentlich, dass du mich inzwischen besser kennst!“
„Kim!“
„Nein, ist schon gut, wenn du mich nicht dabei haben willst, fliege ich eben die von Dr. Weir geplante Tiefenaufklärung!“
„Es gibt keine!“
„Wie bitte?“ Jetzt war ich baff und gleichermaßen entsetzt.
„Es gibt keine Mission!“, wiederholte er.
„Du hast mich angelogen?“ Ich sah ihn eindringlich an und wusste gerade nicht, was ich denken sollte. Zweifel stiegen in mir auf, die ich mich nicht getraute zu äußern. Mein ganzes John Sheppard – Weltbild ging gerade den Bach runter. „Das glaube ich einfach nicht!“
„Na gut, dann komm halt mit!“
„Nein, ich will sicher nicht das fünfte Rad am Wagen sein, vor allem nicht auf einer Mission, auf die du mich eigentlich nicht mitnehmen wolltest!“ Ich pausierte kurz, ließ ihn aber dennoch nicht zu Wort kommen. „Na schön, wenn Elizabeth keine Tiefenaufklärung für mich hat, dann organisiere ich mir meine eigene! Patrick wird sicher einen netten Planeten für mich aussuchen! Es gibt hunderte von Sonnensystemen, die auf mich warten. Triff du dich ruhig mit deiner Chaya und richte ihr die besten Grüße aus – unbekannterweise natürlich! Und ich werde in der Zwischenzeit mal mein Leben überdenken!“
Nun sah er kurzzeitig auf den Boden, dann wieder zu mir. „Vertraust du mir nicht?“
„Nach dem, was du dir da gerade geleistet hast, bin ich mir da nicht mehr so sicher! Ich muss nachdenken!“
Mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen, verdrückte mir eine Träne, winkte den anderen im Torraum zu und verließ den Sektor. Ich wusste nicht mal, warum sie zurück nach Proculis gehen mussten, aber das war jetzt auch nicht mehr wichtig.
Wenn John clever war, würde er mich jetzt in Ruhe lassen. Er war clever. Auf dem Weg in die Landebucht setzte ich Patrick über meinen Plan in Kenntnis und er suchte daraufhin in der Datenbank nach einem nahegelegenen Sonnensystem, in dem wir noch nicht gewesen waren oder das wir noch nicht komplett erkundet hatten.
Er fragte mich, ob alles in Ordnung war. Ich verneinte, teilte ihm aber mit, dass er sich keine Sorgen machen müsse.
-FF-