Titel: Die Drachenjäger (1/2)
Autor: Antares
Serie: SGA
Genre: Märchen-AU mit einem Hauch von Steampunk
Rating: PG
Pairing: John/Rodney
Anmerkung: Geschrieben für die Märchen-Challenge auf SG-Project
Inhalt: Jeannie McKay und John Sheppard machen sich auf, den Drachen zu jagen, der Jeannies Bruder Rodney gefangen hält.
Beta: Besten Dank an Valdan für das Beta und den guten Vorschlag!
Wörter: ca. 9750
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(Credits für Header: Das Bild ist aus dem Film "Hänsel und Gretel", den Drachen habe ich mir bei "Merlin" geliehen - die Wallpaperversion ist hier: http://i137.photobucket.com/albums/q...ps8f11b1fa.jpg)
Vor langer Zeit lebte einmal ein junger Mann im fernen Königreich Atlantis. John, so hieß der junge Mann, war der Zweitgeborene nach seinem Bruder Dave. Und deshalb waren nicht nur der Titel und die Ländereien, die Fabriken und Gestüte sondern auch die Verantwortung für all dieses nach dem Tod des Vaters auf seinen Bruder übergegangen. John hatte sich zwischen einer Kirchenlaufbahn und einer Karriere bei der Armee entscheiden müssen.
Er hatte die Armee gewählt. Aber da ihm das Befolgen von Befehlen nur sehr bedingt gelang – oft wusste er einfach wirklich besser, was zu tun war – hatte er es nur bis zum Major gebracht, ehe ihm König Jack nahe gelegt hatte, sich eine andere Beschäftigung zu suchen.
Etwas zu finden, das ihn ausfüllte, war gar nicht so einfach. Und so hatte sich John die letzten Monate gelangweilt. Die Freiheit zu tun und zu lassen, was man wollte, war gut und schön, aber John war nicht der Mann, der so ganz ohne Ziel oder verantwortungsvolle Aufgabe leben konnte. Irgendwann wurde es schal, immer nur auf die Jagd zu gehen, sich mit Kumpanen zu besaufen und halsbrecherische Ausritte zu unternehmen, nur, um sich zu beweisen, dass das Leben noch einen Nervenkitzel bot.
Als John feststellte, dass er tatsächlich darüber nachdachte, als lauter Langeweile einen Job als Straßenräuber ins Auge zu fassen, wusste er, dass irgendetwas geschehen musste. Er brauchte eine Aufgabe ehe er auf die – völlig – schiefe Bahn geriet. Es hatte gereicht, dass Dave ihn und seine Freunde wegen nächtlicher Ruhestörung aus dem Gefängnis hatte auslösen müssen. Okay, vielleicht hatten sie etwas zu laut gegrölt, nachdem sie aus der Kneipe rausgeflogen waren – aber war das wirklich ein Grund für so drastische Maßnahmen?
Jetzt stand John vor dem Spiegel des Schicksals, der im Prunksaal des Rathauses aufbewahrt wurde. Gegen einen sehr stattlichen Obolus konnte man dort über ein Alphabet aus Messingbuchstaben eine Frage eintippen und bekam dann im Spiegel eine mehr oder wenige orakelhafte Antwort darauf. John vermutete ja, dass hinter dem Spiegel ein Mensch saß, der die Fragen beantwortete. Aber da Geld keine Rolle spielte – seine Apanage war ausreichend, es war erst der Anfang des Monats und da hatte er immer genügend Goldstücke – hatte er sich entschieden, dass es einen Versuch wert war.
So tippte John im Ein-Finger-Suchsystem:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
was ist das größte Abenteuer im ganzen Land?“
Das Gerät ratterte und knarrte und eine kleine Dampfwolke stieg auf. Es quietschte als ob Metall auf Metall rieb, aber dann erschien, Buchstabe für Buchstabe, die Antwort.
„In fernem Land wartet das Abenteuer
verborgen hinter grausigem Drachenfeuer.
Wer immer befreit des Herzogs Sohn,
dem winkt dessen Hand und ein festlicher Lohn.“
(Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Seine Durchlaucht, den Herzog von McKay. Wir bitten von schriftlichen Anfragen abzusehen und nur direkt vorzusprechen.)
John blinzelte. Hey, das war ja eine sehr konkrete und überhaupt nicht verschlüsselte Antwort! Hmm… Drachen klang gut, festlicher Lohn klang ebenfalls gut und den Sohn könnte er sicher wieder loswerden, wenn das so überhaupt nicht sein Typ war. Also – was hielt ihn noch? Nichts!
Aber eins hatte John in der Armee gelernt – nichts war schlimmer, als unvorbereitet in die Schlacht zu ziehen. Deshalb zog er Teyla, die Haushofmeisterin seines Bruders zu Rate, die ihm neben Seil, Schwert und Messern, regenfester Ölkleidung und Reisproviant auch noch eine Flasche mitgab, die man schütteln konnte. Dann entstand ein weißer Schaum, der garantiert jedes Feuer löschte – und hoffentlich auch bei Drachenfeuern funktionierte.
Derart ausgestattet machte sich John auf den Weg. Für einen abenteuerhungrigen jungen Mann wie ihn verlief die Reise in das Reich des Herzogs von McKay viel zu unspektakulär. Keine seltsamen Reisegefährten, kein Überfall auf der Straße, ja nicht einmal ein Herbergswirt, der versuchte ihn übers Ohr zu hauen. Es hatte sich nicht eine einzige Gelegenheit geboten, seine Fechtkünste auszuprobieren.
Nach sieben ereignislosen Tagen, kamen er und sein treuer Rappe Jumper in der Hauptstadt des Herzogs an. Im ersten Moment war John enttäuscht. Alles war klein und niedlich. Verglichen mit Atlantis war das hier tiefste Provinz! Aber dann entdeckte er ein großes Schild mit der Aufschrift: --> HIER ENTLANG ZUM SCHATZ --> und er folgte ihm. Schon bald boxte er sich unter Zuhilfenahme seiner Ellenbogen durch bis zu den beiden bis an die Zähne bewaffneten Wachen, die eine Truhe schützten, die von Goldstücken überquoll.
Schön. Das war also ‚der festliche Lohn’. John warf einen raschen Blick drauf, versuchte grob abzuschätzen, welche Maße die Truhe hatte, berechnete deren Volumen, versuchte das in Goldstücke umzurechnen, sagte sich dann aber, dass das sinnlos war, da er ja nicht wusste, ob nicht nur die oberste Schicht Gold war und darunter vielleicht Tuch lag.
So blieb er nicht lange bei den Gaffern stehen, sondern beschloss umherzuwandern und herauszufinden, wo denn nun des Herzogs Sohn wohl gefangen gehalten werden könnte. Das Gold interessierte ihn nicht wirklich, die Herausforderung das geheime Versteck aufzuspüren, Gefahren zu begegnen, sich zu beweisen, den Drachen zu besiegen und die Dankbarkeit des Sohnes und des Herzogs zu erlangen – das reizte ihn schon weit mehr.
Wo also sollte er anfangen zu suchen? John war zwar noch nie einem Drachen begegnet, aber er stellte sich vor, dass die nicht so ganz gerne in der Stadt lebten, sondern das Land bevorzugten. Je nachdem wie groß sie waren, würden sie sich in einer Stadtwohnung beengt fühlen und je nachdem wie oft sie Feuer speien müssten – nun, die Nachbarn wären wohl nicht begeistert, wenn laufend die Feuerwehr anrücken musste.
In einem Studierzimmer entdeckte er eine Landkarte des McKayschen Herzogtums und betrachtete sie genau, versuchte sich den Verlauf der Straßen, Flüsse und Gebirge einzuprägen.
„Wo kannst du nur stecken?“, murmelte John zu sich selbst und war sehr erstaunt, plötzlich ein „Psst!! Sie da! Hey!“, als Antwort zu hören.
„Huh?“ Nun, er hatte auch schon mal geistreichere Antworten gehabt, gestand sich John ein, als er sich suchend im Zimmer umschaute.
„Hier.“ Eine junge Frau, deren hübsches Gesicht von blonden Locken umrahmt wurde, winkte ihn mit dem Zeigefinger heran, ihr hinter einen der bodenlangen Goldbrokat-Vorhänge zu folgen.
„Ich?“, fragte John überrascht und blickte sich noch einmal um.
„Sind noch andere Leute im Raum?“, fragte die junge Dame schnippisch.
„Nein.“
„Na also. Kommen Sie schon her. Sie wollen doch nicht, dass ich meine gute Meinung von Ihnen doch noch revidiere, oder?“
„Natürlich nicht“, meinte er mit einem charmanten Grinsen.
Hinter dem Vorhang öffnete sie eine Tür zu einem Gang – ‚Geheimgang!’ wie Johns begeistertes Gehirn ihn informierte. Jetzt fing das Abenteuer an! Sie ging ein paar Treppen rauf und runter bis sie in einem hübsch eingerichteten Zimmer mit einem prächtigen Blick über die weitläufigen Gärten des Schlosses ankamen.
„Nehmen Sie Platz“, meinte die junge Dame praktisch, drückte ihm einen Krug Bier in die Hand und fuhr fort: „Ich bin Jeannie McKay, Mers Schwester. Mer ist mein unmöglicher Bruder, der von dem Drachen gefangen gehalten wird. Fragen Sie mich nicht, wie er wieder da rein geraten ist. Aber so ist er nun mal. Er hat den Kopf voll von lauter anderen Dingen und da hat er wahrscheinlich erst als er in der Drachenhöhle ankam, gemerkt, dass er entführt worden ist.“
Sie pickte sich ein Praliné von einem Teller, den sie an John weiterreichte. „Und Sie sind…?“
„John Sheppard. Zweiter Sohn des Grafen von Sheppard. Ich komme aus Atlantis.“ Wohlerzogen deute John eine Verbeugung an, auch wenn das im Sitzen und mit einem Bier in der Hand nicht ganz so einfach war.
„Atlantis? Da war ich nur ein einziges Mal zum Einkaufen als meine Mutter noch lebte. Schöne Stadt und viele gute Geschäfte. Aber ich schweife ab. Sie sind der erste Kandidat seit langer Zeit, der nicht gierig glotzend vor dem Gold stehen geblieben ist, sondern so viel Hirn bewiesen hat, eine Landkarte zu suchen. Deshalb will ich Ihnen helfen, meinen Bruder zu finden.“
„Oh, danke.“ John nahm noch einen Schluck Bier und wartete die weitere Entwicklung ab.
Jeannie McKay ging zu ihrem Schreibtisch und kehrte mit einer weiteren, kleineren Landkarte zurück. Sie rollte sie aus, tippte mit dem Finger drauf und sagte: „Hier! Die roten Punkte sind alles Berichte von Leuten, die einen Drachen gesehen haben wollen.“
„Ganz schön viele und fast alle konzentrieren sich auf einen Bereich“, meinte John und strich mit einer Hand die Karte glatt.
„Genau deshalb werden wir dort auch zu suchen anfangen.“
„Wir?“ Aha, da war ja schon der Haken an der Sache! John schaute Jeannie McKay mit gerunzelten Brauen an.
„Wir“, versicherte die junge Dame fest und nickte vehement. „Ich will Mer genauso dringend finden wie Sie. Und Sie sind auf mich angewiesen, denn nur ich weiß, wo in dem Gebiet unsere Jagdhütten, Burgen oder leerstehenden Pächterwohnungen liegen.“
„Jagdhütten? Ich glaube nicht, dass Drachen in Ja…“
„Sie kennen Mer nicht. Der Drache wird nicht wagen, Mer in einer kalten, zugigen Höhle gefangen zu setzen. Nein, mein Bruder wird sehr nachhaltig darauf bestanden haben, in irgendetwas halbwegs Wohnlichem untergebracht zu werden – und nur ich weiß, wo das sein könnte.“ Herausfordernd blickte sie ihn an.
„Ich werde das auch alleine finden.“ Er würde sicher nicht mit McKays Schwester durch die Gegend ziehen! Das war etwas, was er alleine erledigen musste. Tapfer und furchtlos.
„Sie haben keine Chance.“
„Doch.“
„Nein.“ Sie nahm ihm die Karte weg.
„Aber …“
Zwei Stunden später waren die beiden gemeinsam unterwegs.
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Was sich als keine schlechte Lösung herausstellte. Jeannie hatte sie beide mit einer Armbrust und einer modifizierten Feuerwaffe ausgestattet, die Rodney mal vor Jahren gebastelt hatte, und die so bedrohlich wirkten, dass ihnen niemand zu nahe trat. Außerdem war Jeannie redselig und versorgte John großzügig mit Geschichten aus der Kindheit ihres Bruders, die ihn in keinem allzu guten Licht dastehen ließen aber sehr witzig waren. Sie kamen gut voran und nach nur drei Tagen waren sie bereits im nördlichsten Teil des Herzogtums, in dem der Drache gesichtet worden war und wo man ihnen mehr als bereitwillig Auskunft erteilte.
Sie brauchten Jeannies Karte gar nicht zu Rate ziehen, denn unaufgefordert teilte ihnen der Wirt des Gasthauses, in dem sie übernachtet hatten, mit, dass der schreckliche Drache auf Burg Athos sein Unwesen trieb und mehrmals in der Nacht grauseliger Feuerschein den Himmel erleuchtet hatte.
„Das ist eine alte Fluchtburg der McKays“, erklärte Jeannie John. Dann wandte sie sich an den Wirt und fragte mit banger Stimme: „Was ist mit seinem Gefangenen?“
„Niemand hat ihn je gesehen.“ Betrübt schüttelte der Wirt den Kopf. „Ich wage nicht zu sagen, ob der unglückselige Jüngling noch lebt.“ Seine Miene drückte aus, dass er es eher nicht glaubte.
„Wir werden ihn befreien“, verkündete John energisch.
Der Wirt schüttelte abermals traurig den Kopf und bekreuzigte sich.
Als sie weitere Mitstreiter für ihr Unterfangen anheuern wollten, fanden sie niemanden, der sie zur Burg zu begleiten wagte. Selbst die Aussicht auf reichlich Goldstücke konnte die Menschen nicht locken. Denn hier war der Drache nicht eine weit entfernte, mythische Gestalt – hier war er ganz nah und jagte den Menschen große Angst ein.
„Memmen!“ Jeannie machte aus ihrer Verachtung keinen Hehl und auch John hätte sich etwas mehr Unterstützung als nur gute Ratschläge gewünscht. Aber sie waren nicht den ganzen Weg gekommen, um unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.
Am nächsten Morgen trottete Jeannie schweigsam neben John durch den dichten Wald und wenn John gedacht hatte, dass sie so ruhig war, weil sie jetzt doch langsam Angst bekam, so hatte er sich getäuscht.
Denn als sie gegen Mittag an einer Lichtung ankamen, die einen freien Blick auf die Burg erlaubte, blieb sie stehen und fragte: „Ob mein Bruder noch am Leben ist? Vielleicht konnte er sich vor dem Drachen irgendwie verstecken?“
„Groß genug ist das Gemäuer ja“, meinte John, der seinen Blick über die vielen Türme und Zinnen, hohen Mauern und die Zugbrücke schweifen ließ. Das war wahrlich eine gut zu verteidigende Burg, die der Drache da ausgesucht hatte! Mit dicken Mauern, die auch einem Angriff mit Kanonen standhalten würde und strategisch günstig auf einem Hügel gelegen, so dass sich niemand unbemerkt nähern konnte.
Als John einen Schritt auf die Lichtung machte, brach ein ohrenbetäubender Krach los. Mehrere Schüsse wurden abgefeuert, in der Wiese vor der Burg explodierten Heuhaufen, die in grellweißen Stichflammen aufgingen. Auf den Zinnen erschienen grässliche, metallische Wesen, die Pfeile auf den Waldrand schossen und dann wieder verschwanden, die Gitter an der Zugbrücke ratterten wie von Geisterhand bewegt herunter und versperrten den Zugang zur Burg.
John war instinktiv wieder einen Schritt zurückgetreten und beobachtete das Schauspiel interessiert, nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte.
„Da ist aber jemand gar nicht gut auf Besucher zu sprechen“, stellte er fest. „Gibt es noch einen anderen Weg in die Burg, außer über die Zugbrücke?“
Jeannie überlegte, dann hellte sich ihr Gesichtsaudruck auf. „Unter der Burg ist ein weit verzweigtes Höhlensystem. Es war uns als Kinder streng verboten, dort hinein zu gehen, da die Gänge alle einsturzgefährdet sind. Das Gute ist, für einen Drachen sind diese Zugänge bestimmt viel zu eng und niedrig! Der wird sie nicht benutzen.“
„In Ordnung. Suchen wir einen dieser Eingänge“, stimmte John erfreut zu.
Es war nur gut, dass keiner von ihnen unter Platzangst litt, denn „eng und niedrig“ war mehr als beschönigend für diese unterirdischen Gänge, die durch heruntergefallene Steine fast zugeschüttet und manchmal nur auf dem Bauch kriechend zu überwinden waren.
Nach einer halben Stunde waren sie dreckig, staubig und erschöpft – aber sie waren in der Burg!
Sie klopften notdürftig ihre Kleidung ab, dann machten sie sich mit gezücktem Schwert, geladener Pistole und wurfbereitem Feuerlöscher auf die Suche nach dem Drachen und seinem Gefangenen.
Leise und vorsichtig öffneten sie Tür um Tür, bis John Jeannie plötzlich mit einer Hand zum Stehenbleiben aufforderte. Da war doch ein Geräusch? Jeannie hatte es offensichtlich auch gehört, denn sie schlich sich auf Zehenspitzen bis zur nächsten Tür. Behutsam fasste sie Klinke an und als John ihr zu verstehen gab, dass er bereit war, riss sie sie mit Schwung auf.
Mit den Waffen im Anschlag stürzten sie in den Raum. Jetzt würden sie den Drachen erlegen und ihm wäre Ruhm und Ehre gewiss!
In dem Zimmer befand sich ein Mann, der inmitten von seltsamen Gerätschaften an einem Tisch saß und an irgendetwas herumschraubte. Er blickte erschreckt auf und quiekte: „Was … was …?“ bis er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte und in normalen Ton aber mit ziemlicher Lautstärke fragte: „Was zum Teufel soll das werden?“
„Mer?“ Jeannie ließ ihre Stichwaffe fallen und stürzte auf den Mann zu. „Oh, mein Gott! Du bist am Leben! Oh, Mer!“ Sie umarmte den sich hilflos widersetzenden Mann, der ihr dann im Endeffekt tapsig auf die Schulter klopfte.
„Jeannie, was machst du denn hier? Und wer ist der Kerl an der Tür?“ Er blickte über Jeannies Schulter auf John.
Jeannie ließ von ihm ab, trat zu John und zog ihn näher. „Das ist John Sheppard. John, das ist mein Bruder Mer.“
„Rodney. Rodney Meredith McKay“, korrigierte der Bruder. „Und was wollt ihr hier?“ Missmutig blickte er von John zu Jeannie, während er John kurz die Hand schüttelte.
Na, das sah ja nicht so aus, als würde da jemand der unmittelbaren Rettung bedürfen, musste John denken. Weit und breit kein Drache in Sicht und dieser Mann schien eher erzürnt denn begeistert, dass sie so in sein Labor, Atelier, Werkstatt … oder was immer das hier war, hereingestürzt waren.
„Wir sind hier, um dich zu retten“, erklärte Jeannie und zog die Hand ihres Bruders fest an ihre Brust.
Rodney machte sich los. „Wieso retten?“
„Vor dem Drachen“, erklärte John.
„Hä?“ Rodney zog die Brauen fragend nach oben.
„Der Drache, der hier sein Unwesen treibt und dich in seiner Gewalt hat“, erklärte Jeannie schon etwas gereizter.
„Wer hat euch denn den Unsinn erzählt?“
„Alle wissen das. Das ganze Herzogtum.“ Jeannie schüttelte ungläubig den Kopf.
„So ein Blödsinn.“
„Es gab demnach keine Entführung?“, erkundigte sich John. Dann machte natürlich Rodneys Unmut Sinn.
„Nein, gab es nicht.“
„Aber es gab doch Drachensichtungen.“ So schnell gab John nicht auf. Schließlich war das hier seine Aufgabe. Sein Drache, den es zu besiegen galt. Seine Gelegenheit Ruhm und Ehre zu erwerben, den Schatz und die Hand des Sohnes zu gewinnen.
A propos Sohn. Er schaute sich Rodney genauer an. Mittelgroß, nicht gerade jemand, der aussah, als würde er seinen Tag im Sattel oder beim Bogenschießen verbringen. ‚Jüngling’ war wohl auch nicht ganz akkurat gewesen, John schätzte ihn auf Anfang dreißig, in etwa sein Alter. Sein schmaler Mund war im Moment sehr missbilligend verzogen und seine blauen Augen waren etwas zusammengekniffen, als er jetzt John musterte.
„Abergläubisches Geschwätz.“ Er machte eine wegwischende Handbewegung. „Die Leute phantasieren sich da etwas zusammen.“
„Und die mechanischen Schützen auf den Zinnen? Die sich selbst entzündenden Heuhaufen in der Wiese?“, ließ John nicht locker.
„Einfache mit Dampf betriebenen Maschinen, die von weitem wie Menschen aussehen. Ich will ja nicht, dass hier jeder rein und rausmarschiert, wie er gerade lustig ist. Und Magnesium verbrennt mit einer eindrucksvollen, leuchtendweißen Stichflamme, wenn man es entzündet.“ Sehr selbstgefällig schaute Rodney John mit vor der Brust verschränkten Armen an.
„Wenn es keine Entführung war, wieso bist du dann hier?“, wollte Jeannie misstrauisch wissen.
„Weil ich in Ruhe arbeiten und meinen Forschungen nachgehen wollte. Ist das zu viel verlangt?“ Rodney hatte einen sehr leidenden Tonfall als er jetzt fortfuhr: „Im Schloss kommt man ja zu nichts. Unnütze Staatsempfänge, Ratssitzungen und lauter Termine, die nur meine kostbare Zeit fressen. Alle jammern ja schon, wenn ich mich mal drei Tage in meinem Labor einschließe.“
„Und da bist du einfach so verschwunden? Ohne eine Notiz zu hinterlassen?“ Jeannie schaute ihren Bruder tadelnd an.
„Damit ich sofort wieder zurückgeholt worden wäre?“, schnappte er.
„Damit wir uns keine Sorgen machen!“, fauchte sie zurück.
„Du hast mich ja jetzt gefunden“, meinte er abwehrend.
Jeannie stemmte die Hände in die Seiten. „Du bist ein egoistischer Mistkerl! Du hast es gar nicht verdient, dass man nach dir sucht!“
Patzig erwiderte Rodney: „Dann könnt ihr ja jetzt wieder gehen. Mir geht es gut – abgehakt. Kein Drache – abgehakt. Keine Gefahr – abgehakt. Danke sehr und auf Wiedersehen.“ Er machte eine wegscheuchende Handbewegung.
„Meredith McKay!“ Sie boxte ihren Bruder in die Seite. „Du bist ein Ekel!“
„Wiedersehen“, wiederholte Rodney noch einmal und machte zwei Schritte zur Tür, die er ihr aufhielt.
Als Jeannie davon stürmen wollte, schritt John ein. Denn er war nicht so einfach zu überzeugen, dass Rodney die volle Wahrheit sagte. Was, wenn der Drache einen gedanklichen Zauber auf ihn angewandt hatte, und Rodney gar nichts anderes übrig blieb, als so zu antworten? Waren sie dann nicht verpflichtet, die Wahrheit herauszufinden?
Oder was wäre, wenn er nicht von einem Drachen, sondern von einem Menschen gekidnappt worden war, der ihn mit vorgehaltener Waffe aus einem Geheimversteck heraus zwang, seine Gäste so schnell wie möglich loszuwerden, damit er Rodney wieder unter seiner Gewalt hatte? Vielleicht musste Rodney diese Waffen, die die Burg umgaben und auf den Zinnen prangten, für einen grausamen Feind herstellen?
Nein, so schnell ließ John sich nicht abwimmeln. Ein paar Tage würde er hier auf alle Fälle verbringen, um herauszufinden, ob nicht doch ein Körnchen Wahrheit in den Drachensichtungen steckte.
John trat in Jeannies Weg und stoppte sie mit einem sanften Griff an ihrem Oberarm. „Ich denke, wir sollten noch ein paar Tage hier bleiben. Wir sind beide von der langen Reise erschöpft und außerdem braut sich draußen ein Gewitter zusammen.“ Mit seinem Finger zeigte er auf die tiefen Fenster, vor denen sich wirklich ein Sommergewitter mit dunkelgrauem Himmel und Blitzen, die noch ohne hörbaren Donner waren, zusammenbraute.
„Bis zum Gasthaus schafft ihr es doch noch“, mischte sich Rodney ein.
Das gab Johns Verschwörungstheorien natürlich neuen Aufschub. Warum hatte es McKay so eilig, sie loszuwerden? Ruhig meinte er: „Sie wollten doch nicht riskieren, dass Ihre Schwester bis auf die Knochen durchweicht wird und dann womöglich eine Lungenentzündung bekommt?“
„Jeannie ist robust“, meinte Rodney ruppig, gab dann aber nach. „Na schön. Eine Nacht könnt ihr hierbleiben. Aber erwartet bloß nicht, dass sich Zelenka wegen euch Umstände macht.“
„Zelenka? Der steht immer noch in unseren Diensten? Ist der nicht schon … wie alt ist der denn jetzt?“, erkundigte sich Jeannie.
„Nicht der alte Pjotr Zelenka“, grollte Rodney. „Sein Sohn Radek. Er hält hier alles in Schuss und, na ja, kauft ein, kocht und hilft mir manchmal bei meinen Experimenten.“
„Radek ist hier?“, grinste Jeannie erfreut. An John gewandt erklärte sie: „Er hat immer mit uns gespielt, als wir noch Kinder waren und hier unseren Sommer verbracht haben. Er war sehr nett – auch wenn er mich an den Zöpfen gezogen hat, wenn ich mal zu frech wurde.“ Sie lachte. „Wo finde ich Radek?“
„In der Küche denke ich mal“, antwortete Rodney, der sich schon wieder einem seiner Experimente zugewandt hatte.
So kam es, dass Jeannie sich auf die Suche nach Radek begab und John bei Rodney zurückblieb. Der ihn geflissentlich ignorierte. Nach ein paar Minuten aber mit einem Fingerschnipsen einen Stechzirkel verlangte und undefinierbar grunzte als ihm John das richtige Werkzeug anreichte. Als auch die Absetzzange genau das Teil war, das er haben wollte, nickte er widerwillig zustimmend. „Gut.“
„Was wird das?“, erkundigte sich John interessiert.
„Ein neues Sicherheitsschloss. Um Truhen, Schränke oder Türen so zu verschließen, dass sie niemand öffnen kann.“
„Ist es schon so weit fertig, dass ich es mal ausprobieren kann?“ John streckte seine Hand aus.
„Finger weg! Nichts anfassen!“
„Wie funktioniert es?“ John beugte sich vor und betrachtete Rodneys Werkbank genau. „Werden die Stifte aus den Kerben gehoben?“
„Genau! Und sie können dann durch den Kanal im Riegel hindurchgleiten“, erklärte Rodney begeistert.
„Das erfordert sehr genaues Arbeiten.“
„Allerdings“, erklärte Rodney stolz.
„Klasse“, meinte John anerkennend. „Sollte ich mal irgendwann etwas so Wertvolles besitzen, dass ich es schützen will, werde ich mir so ein Schloss zulegen.“
„Es ist leider noch weit von einer Massenfertigung entfernt, ich habe einfach keine Zeit.“
„Weshalb Sie hier sind.“
„Genau.“
Verschwörerisch grinsten sich die beiden an.
Eine halbe Stunde später wurden sie zum Essen gerufen und John lernte Radek kennen, der ihm auf Anhieb gefiel. Er hatte eine Art mit Rodneys Mäkeleien umzugehen, die zeigten, dass er sich nicht herumkommandieren ließ. Über einer deftigen Gemüsesuppe mit großen Fleischbrocken drin und ofenwarmen Brot dazu, unterhielten sie sich über alles Mögliche. Auch Radek tat die Drachensichtungen als übereifrige Phantasie der Dorfbewohner ab und John spürte, dass er langsam zu zweifeln begann. Vielleicht war hier wirklich kein Geheimnis, das verborgen werden sollte? Außer Rodneys Experimenten? Für die die Dorfbewohner eine Erklärung wollte und deshalb auf den Drachen gekommen waren?
Gut gesättigt, denn nach der Suppe hatte Radek noch einen warmen Apfelkuchen mit Sahne zubereitet, und mit etlichen Gläsern schweren Weins im Magen ging John am Abend auf das ihm zugeteilte Zimmer. Da Jeannies Zimmer direkt gegenüber von seinem lag, huschte er als in der Burg alles ruhig war, noch schnell hinüber und erklärte ihr, dass sie noch ein paar Tage auf der Burg bleiben müssten, weil er sicher sein wollte, dass Rodney unter keiner Art von Zwang stand.
„Wir müssen den Drachen erlegen, wenn es einen gibt.“
Jeannie verstand das vollkommen und versprach, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihren Bruder zu überzeugen.
Als John wieder sein Zimmer betrat, vermeinte er für einen Moment, vor seinem Fenster, draußen über dem Wald den dunklen Schatten eines … Wesens, das wie ein Drache aussah, fliegen zu sehen. Aber dann sagte er sich, dass ihm sein leicht angesäuseltes Gehirn wohl einen Streich gespielt hatte und es nur eine der Fledermäuse war, die die Burg in Schwärmen umkreisten.
Die nächsten beiden Tage verliefen ohne Zwischenfall. Rodney hatte zwar nur grummelnd zugestimmt, dass die beiden noch bleiben konnten, aber der Übermacht aus Jeannies, Radeks und Johns Überredungskunst war selbst er nicht gewachsen gewesen.
Jeannie war viel mit Radek unterwegs und so verbrachte John etliche Stunden mit Rodney. Sie schraubten und werkelten gemeinsam an diversen Apparaten herum.
An einer Stelle gab es einen Servierwagen, der mit Dampf betrieben wurde und dermaßen ausgerichtet war, dass er über den langen Flur von der Küche zum Speisesaal alleine rollen konnte, wenn genügend Wasserdampf erzeugt wurde. An einer anderen Stelle arbeitete Rodney daran, Lochkarten so zu stanzen, dass eine mechanische Puppe Züge auf einem Schachbrett ausführen konnten.
Dann gab es noch kleine, mechanische Käfer, die für wenige Sekunden dank eines Federwerks so schnell mit den Flügeln schlagen konnten, dass sie sich in der Luft hielten, ehe sie dann unweigerlich zu Boden stürzten.
„Das wäre toll, wenn man fliegen könnte“, sagte John sehnsuchtsvoll, als er mal wieder einen der kleinen Messingflügler vom Boden aufklaubte und an Rodney zurückgab.
„Es gibt heutzutage noch keine Möglichkeit Flügel zu entwickeln, die das durchschnittliche Gewicht eines Menschen tragen“, beschied ihm Rodney ablehnend.
„Aber toll wäre es doch, oder nicht?“, beharrte John.
Rodney zuckte mit den Schultern und wandte sich ab.
„Rodney?“, fragte John unsicher.
Statt einer Antwort ging Rodney zu einem fast drei Meter langen Tisch, der seltsamerweise in Brusthöhe war und winkte Sheppard heran.
„Hier, das gefällt dir bestimmt.“ Sie waren schon am ersten Tag zu Vornamen übergegangen, damit Rodney sich nicht wie der alte Herzog fühlte, wenn John ihn mit seinem Titel anredete.
Er drückte John einen Stein in der Hand, der in etwa die Größe eines Goldstücks hatte.
„Was macht man damit?“ John sah auf dem Tisch kleine Metallpferde stehen, vor denen sich ein Hindernisparcours erstreckte.
„Das ist ein Magnet“, erklärte McKay und zeigte auf den Stein. „Halte deine Hand unter den Tisch und versuch, die Pferde mit dem Magneten um die Hindernisse zu lenken. Das ist schwieriger als gedacht, weil man nur die Pferde sehen kann. Versuch es mal. Ich bin ungeschlagener Meister darin“, fügte er noch stolz hinzu.
John probierte es und schneller als gedacht, hatte er heraus wie die Hand-Augen-Koordination funktionieren musste.
Er trat gegen McKay in einem ‚Rennen’ an und die ersten vier Runden gingen an Rodney. Doch John lernte rasch und schon in Rennen fünf hatte er ein Remis gegen Rodney erlangt, der das kaum glauben mochte.
Im sechsten Rennen schlug er ihn knapp, obwohl Rodney verbissen kämpfte. Atemlos von der Rennerei am Tisch entlang beschwerte sich Rodney: „Das ist ungerecht.“
„Das ist nicht ungerecht, das ist … Können“, lachte John herausfordernd.
Rodney schnappte sich Sheppards Hand, die noch den Magneten hielt und legte den Stein auf den Tisch zurück. Dann hielt er seine Hand gegen Sheppards. „Du hast ja auch größere Hände als ich“, beschwerte er sich. „Damit ist das einfacher.“
„Nein, ich habe nur etwas längere Finger“, stellte John fest. „Dafür sind deine Hände kräftiger.“
John starrte auf ihre Hände, die gegeneinander lagen und sah, dass Rodney dasselbe tat. Und ganz plötzlich kippte der Augenblick, der gerade noch das übliche Vergleichs- und Imponierspielchen gewesen war und wurde etwas anderes. John spürte ein Prickeln in seiner Hand, fühlte Rodneys Wärme, sah, wie dessen Augen größer und blauer wurden. Ihr beschleunigter Atem war deutlich zu hören in dem ansonsten stillen Raum und bildete er ein seltsam erotisches Hintergrundgeräusch.
John leckte über seine Lippen – und musste im selben Moment daran denken, wie es wäre, mit seiner Zunge über Rodneys schmale Lippen zu lecken. Einen Kuss einzufordern. Rodney dazu zu bringen, seine Lippen zu öffnen. Für ihn.
Er beugte sich ganz zögerlich ein paar Zentimeter vor …
„Ihr seid immer noch hier. Ich dachte, ihr wolltet auf die Zinnen gehen?“ Jeannies Ankunft unterbrach den magischen Moment und Rodney zog eilig seine Hand zurück, die er ein paar Mal rieb.
„Ich habe mit Sheppard Pferderennen gespielt“, erklärte er grummelig.
„Sag mir nicht, dass du verloren hast“, quietschte seine Schwester begeistert, die seine mangelnde Begeisterung richtig gedeutet hatte.
„Ich habe nur ein einziges Mal gewonnen, die restlichen Runden gehen an Rodney“, erklärte John großmütig.
„Mein armes Brüderchen“, lachte Jeannie mit falschem Mitgefühl.
Glücklicherweise war sie gekommen, um die beiden Männer zum Essen zu holen, so dass Rodneys gute Stimmung rasch wieder hergestellt war.
Am Nachmittag gelang es John dann Rodney zu überreden, sich zu ihnen in den großen Hof zu setzten und mit ihm, Jeannie und Radek Karten zu spielen. Es war noch einmal sommerlich warm und auch wenn Rodney ein Sonnensegel für sich aufspannte, damit er nichts von den grässlichen Sonnestrahlen mitbekam, so amüsierte er sich nach einer Weile genauso wie die anderen. Es war eine lustige Runde, in der auch über schlechte Ergebnisse – außer bei Rodney – herzlich gelacht und gelästert wurde.
Kurz vor Einbruch der Dämmerung gingen sie wieder in die Burg zurück und Jeannie hielt John unauffällig zurück.
„Danke“, meinte sie lächelnd.
„Wofür?“
„Ich habe Mer schon seit Jahren nicht mehr so entspannt und sorgenfrei gesehen. Er ist immer so verbissen, versucht allen Leuten etwas zu beweisen, muss immer der Beste sein – und vergisst dabei oft, dass das Leben auch noch andere Seiten haben kann.“
„Aber das war doch nicht…“
„Doch, war es. Wenn er nur mit mir zusammen ist, ist die Rivalität zu groß, wir müssen uns dann immer gegenseitig überbieten. Sie sind sehr diplomatisch mit seinen Meckereien umgegangen. Mich bringen sie zu oft auf die Palme.“
Sie ließ John nachdenklich zurück. Er hatte es gar nicht als Meckereien aufgefasst, eher als eine … Schrulligkeit McKays. Die er aber – und hier musste er über sich selbst den Kopf schütteln – als sehr liebenswert empfand. Nun, vielleicht hatten Geschwister immer eine andere Sicht auf den Menschen, der ihnen so nahe stand und der ihnen in jungen Jahren oft die Gunst der Eltern streitig gemacht hatte. Es gab auch viele Leute, die meinten sein Bruder Dave wäre sehr nett und umgänglich – John hätte ihn eher als besserwisserisch und stur charakterisiert. Ja, das war wohl wirklich eine Geschwistersache.
TBC in Teil 2