Ergebnis 1 bis 11 von 11

Thema: Ist Serie Kunst?

  1. #1
    Moderator & Newsposter Avatar von SG 2007
    Registriert seit
    04.01.2007
    Ort
    Bad Säckingen, Baden-Württemberg, Süddeutschland
    Beiträge
    1.917
    Blog-Einträge
    33

    Standard Ist Serie Kunst?

    Hallo liebe Serienfreunde,

    Ich habe letztens ein Interview mit Shawn Ryan ("The Shield") gesehen, in dem er darüber spricht, wie er sich als Künstler sieht und dass er mit Serien Kunstwerke auf die TV-Bildschirme bringen will.

    Darüber habe ich weiter nachgedacht und wollte mal nach eurer Meinung fragen, ob ihr denkt, dass TV-Serien Kunstwerke sind und aus welchen Gründen sie es sind.

    Ich persönlich denke, dass wie in der Malerei, der Musik oder im Film natürlich auch eine Serie ein Kunstwerk sein kann. Dabei differenziere ich aber ein wenig. Ich würde jetzt "Two and a half Men" oder "J.A.G" nicht als Kunstwerk sehen. Hingegen Serien wie "Battlestar Galactica" sehr wohl. Ich meine diese Serie ist für mich das ideale Beispiel, dass heutzutage Serie Kunst ist. Eine Komposition aus vielen Künsten vielleicht sogar: Musik, Schauspielerei, Drehbuch, Kamera, visuelle Effekte usw.

    Was denkt ihr dazu?

  2. #2
    Major General Avatar von Kris
    Registriert seit
    01.10.2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.073
    Blog-Einträge
    163

    Standard

    Ich glaube, hier kommt es immer auf die Art der Definition von "Kunst" an, viele Literaten und Kunstkritiker sagen wohl eher nein, da für sie "Unterhaltung" und "Kunst" nicht zusammen passen.

    Ich finde aber schon, dass die "Unterhaltungskunst" Maßstäbe und Zeichen setzen kann. Jeder Produzent oder Regisseur, der sich aus dem Serien-Einerlei oder Einheitsbrei herausheben will, ist auf seine Art kreativ und künstlerisch. Sei es nun formal durch Bildwahl, Kameraführung, Beleuchtung, Farbgebung, Schnitt und Szenenführung oder aber inhaltlich, sei es durch die Erzählweise, die aus den Konventionen ausbricht. Oft sind diese Serien ein Flop, manchmal finden sie aber auch zur richtigen Zeit die richtige Zielgruppe. Ich denke da an "Twin Peaks", die im Bereich der Mystery- und Krimi-Serien neue Maßstäbe setzte, "Battlestar Galactica" zeichnete sich durch die eigenwillige Kameraführung und manchmal auch Farbwahl aus.

    Im Grunde kann man in vielen Serien Folgen finden, finde ich, in denen auch einmal experimentiert wird, in denen sich Regisseur und Schauspieler ausleben können. Nur zählt leider heute der Kommerz, so dass die Versuche, etwas anders zu machen eher verhalten bleiben oder vom Massen-Publikum und den Firmen abgestraft werden.

    Aber um zu deiner Frage zurückzukommen - ja für mich können Serien eine ganz eigene Art von Kunst sein, die die Unterhaltung nicht außer Acht lässt, obwohl sie neue Wege wagt. Ohne diese mutigen Schöpfer Regisseure und Schauspieler würde sich die Serienlandschaft vermutlich nicht weiterentwickeln.

    Auch "Babylon 5" setzte für mich Zeichen im Bereich der Erzähkunst in Serien, weil der Autor sich nicht zu schade war, Konflikte unkonventionell und unerwartet zu lösen und gelegentlich Klischees ad absurdum zu führen.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  3. #3
    vom Stamm der McKay Avatar von Aliana77
    Registriert seit
    31.01.2008
    Ort
    NdS
    Beiträge
    732

    Standard

    Zitat Zitat von Kris Beitrag anzeigen
    ...Sei es nun formal durch Bildwahl, Kameraführung, Beleuchtung, Farbgebung, Schnitt und Szenenführung oder aber inhaltlich, sei es durch die Erzählweise, die aus den Konventionen ausbricht....
    .... ja für mich können Serien eine ganz eigene Art von Kunst sein, die die Unterhaltung nicht außer Acht lässt, obwohl sie neue Wege wagt. Ohne diese mutigen Schöpfer Regisseure und Schauspieler würde sich die Serienlandschaft vermutlich nicht weiterentwickeln...
    Dem kann ich nur zustimmen.

    Für mich ist jede Form der Unterhaltung Kunst, ob sie mir nun gefällt oder nicht. Auch bei "Two and a half Men" möchte ich von Kunst sprechen, da hier die Leute unterhalten und oft auch zum Lachen gebracht werden. Sie aber von vorn herein ausschließen, nur weil sie einem nicht gefällt, finde ich ignorant. "Battlestar Galactica" mag ich nicht, hat aber dennoch viele Szenen, die auf verschiedenste Weise kunstvoll gestaltet sind.

    Wieviele Diskussionen gab es schon zur Kunst, wenn es sich um Bilder oder Skulpturen handelt. Wer hat nicht in seiner Wohnung dekorative Bilder von namenlosen Künstlern, nur weil sie einem gefallen. Wie oft haben wir schon Bilder oder Dekorationsgegenstände gesehen, die wir als Kitsch empfinden? Liegt Kunst nicht immer im Auge des Betrachters. Mir gefällt das Lächeln der Mona Lisa überhaupt nicht, andere stehen stundenlang davor und können sich einfach nicht satt sehen. So empfinde ich das auch mit Serien. Jede Serie hat ihre eigenen künstlerischen Besonderheiten neben der eigentlichen Kunst: der Unterhaltung.

    Hier mal zwei kleine Beispiele;
    Homeland: die Kunst die Zuschauer immer wieder aufs neue zu überraschen und dabei glaubwürdig zu bleiben
    StarTrek: Hans Sedlmayr sagte einmal: "Kunst ist eine Sprache, und eine Sprache ist da, um verstanden zu werden.“ Hat nicht diese Serie eine eigene Sprache hervorgebracht?
    Das bedeutet, dass jeder Mensch frei geboren ist und sich als freier Mensch auf diesem Planeten bewegen dürfen sollte , geschützt durch eine freie, faire und korruptionslose Rechtssprechung, die jeden Menschen, unabhängig seiner Herkunft und seines Status, gleich behandelt.

  4. Danke sagten:


  5. #4
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
    Registriert seit
    02.01.2006
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    5.656
    Blog-Einträge
    125

    Standard

    Ich denke auch, dass man zuerst einmal definieren müsste was Kunst überhaupt ist. Erst heute habe ich in der Bildzeitung von einem Mann gelesen, der "Buh!" in Tüten schreit und diese anschließend als Kunst verkauft. Dabei gibt es kleine Tüten mit nur einem "Buh!" und große Tüten mit 5 "Buhs!" zu erwerben

    Zu Serien:
    Ich denke auch, dass man gewisse Sachen durchaus vom künstlerischen Aspekt betrachten kann. Ob es jetzt eine Erzählweise ist die eher aus der Reihe fällt (24, Lost) oder bestimmte Folgen (z.B. 200). Auch Hauptpersonen mit einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, die sich von den 08/15-Charakteren absetzen könnte man meiner Meinung nach durchaus als "Kunst" bezeichnen (Monk, Parker aus Leverage, Danny Blue aus Hustle, Jack Harkness aus Torchwood).

    Auch bei einigen Serien würde ich durchaus wagen zu behaupten, dass man ihnen eine gewisse Kunst nicht absprechen kann, wobei ich da besonders an britische Serien wie The Fades oder die dritte Staffel von Torchwood denke

  6. Danke sagten:


  7. #5
    Lieutenant General Avatar von Antares
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    4.809
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Ich denke schon, dass man Serien auch als Kunst ansehen kann, denn sie bringen Leute zum Lachen, zum Nachdenken, zum Mitleiden - - nichts anderes, was das Theater auch macht und dem würden ja nur wenigsten Leute den Kunst-Status absprechen.

    Und dabei würde ich nicht nur davon ausgehen, ob die Serie neu und innovativ ist - wie im Theater auch, können auch altbekannte Sachen neu aufbereitet Kunst sein.

    Das alles, finde ich persönlich viel mehr "Kunst" als eine Buh-Tüte für 10 Euro zu verkaufen, oder ein Pfund Butter in die Ecke zu hauen und zu behaupten, das ist Kunst.

  8. Danke sagten:


  9. #6
    vom Stamm der McKay Avatar von Aliana77
    Registriert seit
    31.01.2008
    Ort
    NdS
    Beiträge
    732

    Standard

    Zitat Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
    Ich denke auch, dass man zuerst einmal definieren müsste was Kunst überhaupt ist. Erst heute habe ich in der Bildzeitung von einem Mann gelesen, der "Buh!" in Tüten schreit und diese anschließend als Kunst verkauft. Dabei gibt es kleine Tüten mit nur einem "Buh!" und große Tüten mit 5 "Buhs!" zu erwerben ...


    Da fällt mir mein Kunstunterricht in der 11. Klasse ein. Wir hatten ein Buch mit Abbildungen von Kunstwerken. Eines sah so aus:

    schwarzer Rahmen --> weißes Blatt Papier -->auf diesem stand: B I L D

    Wir haben darüber diskutiert, ob das Kunst ist. Hier bei diesem Thread wird es uns auch nicht gelingen. Eine Definition wird man nicht finden, eben weil jedermann unter Kunst etwas anderes versteht. Und ich verstehe darunter auch Filme und Serien.


    €dit

    Warum kann ich bei Antares nicht auf den Danke-Button klicken? Weil keiner da ist. Aber wo ist er?

    Danke Antares.
    Geändert von Aliana77 (05.04.2013 um 23:41 Uhr)
    Das bedeutet, dass jeder Mensch frei geboren ist und sich als freier Mensch auf diesem Planeten bewegen dürfen sollte , geschützt durch eine freie, faire und korruptionslose Rechtssprechung, die jeden Menschen, unabhängig seiner Herkunft und seines Status, gleich behandelt.

  10. Danke sagten:


  11. #7
    Moderator & Newsposter Avatar von SG 2007
    Registriert seit
    04.01.2007
    Ort
    Bad Säckingen, Baden-Württemberg, Süddeutschland
    Beiträge
    1.917
    Blog-Einträge
    33

    Standard

    Zitat Zitat von Aliana77 Beitrag anzeigen
    Für mich ist jede Form der Unterhaltung Kunst, ob sie mir nun gefällt oder nicht. Auch bei "Two and a half Men" möchte ich von Kunst sprechen, da hier die Leute unterhalten und oft auch zum Lachen gebracht werden. Sie aber von vorn herein ausschließen, nur weil sie einem nicht gefällt, finde ich ignorant.
    Das stimmt auch wieder. Sicher ist es auch Kunst, Menschen zum lachen zu bringen. Doch denke ich, dass manche Serien schon küstlerisch wertvoller sind, als andere. Da muss man einfach Unterschiede machen. Ich denke bei einer Serie kann man das auch besser definieren, was künstlerisch wertvoll ist, als bei einem Gemälde. Aber malerische Kunst habe ich eh noch nie verstanden.

    Aber ich stimme euch schon zu, jeder von uns wird das Wort Kunst anders definieren. Ihr alle sagt jedoch, dass ihr sehr wohl Serien als Kunstform betrachtet. Und ich meine die Serie macht ja seit 10 Jahren eine gewaltige Wandlung durch. Wenn man mal schaut, was es heutzutage an Serien gibt, ist da schon viel an Kunst erkennbar. Besonders von den kleinen Sendern in den USA. Ob sich das in GB auch so gewandelt hat, dazu kann Redlum uns vielleicht ja was sagen...

  12. Danke sagten:


  13. #8
    Captain Avatar von Evaine
    Registriert seit
    31.10.2010
    Ort
    Niedersachsen
    Beiträge
    437

    Standard

    Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


    Dieser Satz trifft, denke ich, nicht nur für anerkannte Kunst (Gemälde etc.), sondern auch für Serien zu.

    Man kann drüber streiten... man mag eine SErie oder lehnt sie ab... genauso wie bei Gemälden... von daher würde ich sagen:

    Ja, Serien sind auch Kunst.

    Die Kunst des Autors aus einer Idee eine zündende und laufende Serie zu erschaffen ist meines Erachtens sogar ziemlich fordernd.

    Babylon 5 ist für mich eine der besten Serien überhaupt, Andromeda , Star Trek und vieles weitere auch. Auch hier zeigt sich die Phantasie des Schaffenden deutlich.

    Deshalb werden wahrscheinlich Krimis und alle anderen "Sachen", die in der Jetzt-Zeit laufen auch nicht als Kunst gesehen, weil es nur eine Abart der Realität ist und keiner besonderen Fantasie bedarf. Während bei SF / Fantasy eine komplette neue Welt geschaffen werden muss und deshalb sehr viel mehr Arbeit machen und von vielen nicht akzeptiert, anerkannt werden, weil es dem Einzelnen an der Fantasie mangelt, die es zum Verständnis benötigt...
    Ich wünsche Dir das, was für dich am Besten ist.

  14. #9
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
    Registriert seit
    02.01.2006
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    5.656
    Blog-Einträge
    125

    Standard

    Zitat Zitat von Evaine Beitrag anzeigen
    Deshalb werden wahrscheinlich Krimis und alle anderen "Sachen", die in der Jetzt-Zeit laufen auch nicht als Kunst gesehen, weil es nur eine Abart der Realität ist und keiner besonderen Fantasie bedarf. Während bei SF / Fantasy eine komplette neue Welt geschaffen werden muss
    Ich wäre vorsichtig damit SF/Fantasy von "Sachen die in der Jetzt-Zeit spielen" zu unterscheiden, es gibt ja auch genügend SF/Fantasy-Serien, die in der Jetzt-Zeit spielen, dass bekannteste "Kunstwerk" dürfte hier wohl Stargate sein.

    Aber ich weiß natürlich was du meinst

    Zitat Zitat von SG 2007 Beitrag anzeigen
    Ob sich das in GB auch so gewandelt hat, dazu kann Redlum uns vielleicht ja was sagen...
    Nein, nicht wirklich. Denn obwohl ich schon des öfteren gesagt habe, dass die Briten für meinen Geschmack die besten Serien produzieren (bei allen anderen fehlt einfach dieser typisch britische Humor), machen sie nur einen sehr geringen Prozentsatz meines Serienkonsums aus.

    Zum einen natürlich die Serien die 99% der Serienjunkies kennen: Primeval, Torchwood, Sherlock. Hustle dürfte auch noch relativ bekannt sein und dazu noch Paradox, Robin Hood und The Fades und das war's auch schon.

    Wenn man bedenkt, dass diese sieben Serien zusammen auf nicht mal 200 Folgen kommen (irgendwie scheinen die Briten auf der "Qualität vor Quantität"-Schine zu fahren ), kann man da eigentlich keine große Aussage treffen. Und zu einem Experten macht es mich bei weitem nicht, die meisten hier dürften ungefähr ähnlich viele britische Serien gesehen haben, manche auch mehr *an Doctor Who, Merlin, Spooks, Being Human etc. denk*

  15. Danke sagten:


  16. #10
    Captain Avatar von Ducky
    Registriert seit
    18.04.2010
    Ort
    zZ NRW
    Beiträge
    372
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Selbstverfreilich sind Serien Kunst.

    Der Begriff der "darstellenden Kunst" ist lange etabliert.

    Hinter jeder Serie steckt ein kreativer prozess,das Zusammenspiel vieler verschidener Künstler, die das ganze zu einem Gesamtkunstwerk machen

    Ansonsten gilt wie für alle anderen Kunstformen, dem einen gefält dies, dem anderen gefällt das.

    meine Autogrammsammlung: Ducky's Autograph World

  17. Danke sagten:


  18. #11
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    1.814
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Ich finde alles, was das Ergebnis eines kreativen Prozesses darstellt, kann als Kunst bezeichnet werden. Also auch Serien. Wobei einige natürlich anspruchsvoller sind, als andere, aber auch die weniger anspruchsvollen sind Kunst.

  19. Danke sagten:


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •