Titel: Sein großer Held
Autor: Kris
Fandom: Primeval
Genre: Charakterstudie, Humor, Allgemein
Charakter(e)/Pairing(s): Rex, Connor
Rating/Warnings: keine
Staffel/Spoiler: Staffel 1, Folge 5
Anmerkung des Autors: Das war im Prinzip das erste, was mir zum Thema „Helden“ einfiel. Geschrieben für die erste Allerlei-Challenge.
Kurzinhalt: Rex hat nicht nur eine neue Zeit, sondern auch einen Helden für sich entdeckt.
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Gab es etwas schöneres als sich die Sonne auf die Schuppen scheinen zu lassen und das Leben zu genießen? Und sich keine Sorgen darüber machen zu müssen, wo er das nächste Futter fand? Auch musste er jetzt nicht mehr ständig aufzupassen, ob ihm Gefahr aus der Luft oder vom Boden her drohte ... obwohl ...
Daran wollte er jetzt nicht mehr denken.
Rex klappte sein Maul zu einem herzhaften Gähnen auf und wieder zu. Er schloss genießerisch die Augen, ehe er sich auf die Seite kippen ließ um auch seinen Bauch wärmen zu lassen. Dabei stieß er einen wohligen Laut der Zufriedenheit aus.
Zwar war es manchmal einsam, weil kein anderer vom Schwarm hier war, mit dem er schnattern konnte aber er fühlte sich dennoch nicht allein in dieser Zeit voller mysteriöser Dinge und Wesen.
Da war vor allem die Zweibeinerin namens Abby, die ihn fütterte und versorgte, wann immer er Hunger hatte, die natürlich auch dafür sorgte, dass er nie fror, auch wenn es ihr manchmal zu warm zu sein schien ... und die natürlich auch mit ihm spielte. Am liebsten aber ließ er sich von ihr kraulen, vor allem an den Stellen, an die er nicht so gut heran kam bei der Körperpflege. So gut hatte er es noch nie und das wollte er jetzt auch nicht mehr missen ... obwohl sie schon einmal versucht hatten, ihn durch die Lichtscherben zurückzubringen.
Abby gehörte offensichtlich die große Höhle, die seine Spielwiese war, denn sie hatte eindeutig das Kommando. Aber leider war sie seit einiger Zeit nicht mehr ganz alleine und teilte sich das Ganze nicht nur mit ihm, sondern auch ...
Der Coelusauvarus öffnete ein Auge und linste in Richtung der Gestalt, die auf dem Rücken liegend in Sprungweite auf einem Sofa lag und leise vor sich hinschnarchte, den Kopf auf einem großen Kissen ruhend, den Körper unter einer Decke versteckt.
Bis vor kurzem hatte er noch nicht so recht gewusst, was er von ihm halten sollte. Dieser Zweibeiner namens Connor war laut, er war hektisch ... und er verstand einfach nicht, dass Rex einfach nur mit ihm spielen wollte oder auf Futtersuche war, wenn er zu ihm kam
Spielen ... Er wollte jetzt spielen!
Sofort war Rex hellwach und sprühte vor Energie. Er wollte spielen und flitzte zum anderen Ende des Bords, nur um durchzustarten. Die Gelegenheit war günstig, sich den durchsichtigen Ball zu schnappen, der in einer Schale auf dem Regal stand. Denn der glitzerte so schön.
Mit zwei Flügelschlägen war er da und griff zu, aber das Ding entglitt seinen Krallen und rutschte weg ehe er sich versah. Es fiel genau auf den Schlafenden, der mit einem lauten „Au!“ hochschoss, sich die Stirn rieb und irritiert umsah.
Flink landete Rex wieder auf dem Fensterbord und klappte seine Flügel zusammen, versuchte möglichst unschuldig zu wirken, indem er das Köpfchen schieflegte und verlegen keckerte.
Connor indessen schnappte sich den Ball und starrte ihn wütend an, murmelte etwas, was der Coelusauvarus schön öfters gehört hatte und immer noch nicht verstand. „Rex, ich schwöre, wenn ich dich fange, dann bist du das erste Wesen, das zweimal ausstirbt!“
Das verstand Rex zwar irgendwie immer noch nicht, aber es war eine ernstzunehmende Warnung, die er nicht ignorieren konnte, denn Connor stand auch noch auf, sich weiter den Kopf reibend.
So startete Rex wieder durch und landete auf seinem zweiten Lieblingsplatz, hoch oben auf einem Regal, neben einer Vase, die durch die Erschütterung heftig wackelte und ein Stück weiter zum Rand rutschte.
Wieder beäugte er den Zweibeiner, der den Ball nun an den Ort zurücklegte wo er hingehörte und noch einmal drohte. „Pass nur auf, wenn die Schneekugel kaputt gehen sollte, dann wird Abby ganz böse werden. Dann streicht sie dir das Futter für die nächsten Tage!“
Connors Gesicht hellte sich auf, als er die bestürzten Laute von Rex hörte – denn das war das Schlimmste, was man ihm antun konnte. Dann lachte er. „Ist schon gut, Kleiner, es ist nichts passiert und ich kann den Mund halten.“
Er setzte sich wieder hin und klopfte auf das Polster. „Na komm ... vertreiben wir uns noch die Zeit, bis sie kommt. Er schlug die Decke ein Stück zurück.
Rex keckerte freudig und stieß sich wieder von dem Regal ab. Früher wäre er der Einladung nicht so schnell gefolgt, aber alles war anders, seit Connor sich todesmutig zwischen ihn und einen Pteranodon-Flugsaurier gestellt und diesen abgelenkt hatte.
Seitdem war der Zweibeiner für ihn ein Held, dem er bedingungslos vertraute ... und der ihn jetzt sicher auch vor dem Zorn Abbys beschützen würde, weil es hinter ihm vernehmlich klirrte ...
+o+ Ende +o+
Kris 23.03.2013