Umfrageergebnis anzeigen: STECHEN: Welche Geschichte soll gewinnen?

Teilnehmer
9. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Hexenjagd

    4 44,44%
  • Die Denker Krone

    5 55,56%
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Ergebnis 21 bis 40 von 51

Thema: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 5: "User im Mittelalter"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Nein, schaue kein Merlin und auch sonst nichts, was im Mittelalter spielt. Von mir gibt es diesmal wohl nichts. Da ich diese Woche auch noch einige reale Termine habe, die meine Muse wohl eher am inspirieren hindern.
    Geändert von John's Chaya (14.04.2013 um 19:53 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.(JWvG)

  2. #2
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Bevor wir gar nichts haben, können wir auch das Thema ändern.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  3. #3
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Bevor wir gar nichts haben, können wir auch das Thema ändern.
    Das wäre aber nicht sehr schön, da ich bereits etwas bei Lil zu liegen habe...

  4. #4
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Bevor wir gar nichts haben, können wir auch das Thema ändern.
    Das wäre echt ungerecht denjenigen gegenüber, die schon fleißig am schreiben sind oder sogar schon fertig.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.(JWvG)

  5. #5
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von John´s Chaya Beitrag anzeigen
    Das wäre echt ungerecht denjenigen gegenüber, die schon fleißig am schreiben sind oder sogar schon fertig.
    Sooooooo, also ich habe von Lil, die fleißig gebetat hat, alles noch einmal überarbeitat, und könnte somit also meinen Beitrag für den Schreibwettbewerb abgeben...
    Oder gibt es doch eine Planänderung
    Es ist nämlich leider sehr ruhig in diesem Thread

    Wäre von daher mal etwas, wenn sich noch einige hier melden würden, oder mal geklärt wird, wie es hier weitergeht
    Geändert von Jonathan J. O´Neill (21.04.2013 um 21:52 Uhr)

  6. #6
    Nulli Secundus Avatar von Major Lee Adama
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    Ich kann nicht-Abitur



  7. #7
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Mein Vorschlag wäre, wer etwas zu dem Thema Mittelalter geschrieben hat, sollte es auch einreichen, und zusätzlich könnte man diesen Wettbewerb zu einer Freirunde (Autoren, denen rein gar nichts einfällt, die aber dennoch gerne etwas schreiben möchten, sich ein anderes Thema aussuchen), ausbauen.

  8. #8
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Nun, vielleicht habe ich ja wieder eine spontane Eingebung, so wie bei der Allerlei-Challenge. Aber versprechen kann ich es nicht. Da das reale Leben gerade ziemlich nervig ist.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.(JWvG)

  9. #9
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Ja, nicht mal ich komme dazu bis dahin was zu schreiben.

    Leute was sollen wir machen? Verlängern oder Thema wechseln? Alle die bisher was geschrieben haben, dürfen beim Thema bleiben.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  10. #10
    General im Vorruhestand Avatar von Jonathan J. O´Neill
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    Zitat Zitat von Woodstock Beitrag anzeigen
    Ja, nicht mal ich komme dazu bis dahin was zu schreiben.

    Leute was sollen wir machen? Verlängern oder Thema wechseln? Alle die bisher was geschrieben haben, dürfen beim Thema bleiben.
    Das ist eine gute Frage.
    War die Resonanz bei den bisherigen Schreibwettbewerben sehr erstaunlich, so ist jetzt so ziemlicher Totentanz (sorry für dieses Wort, aber etwas passenderes fällt mir leider nicht ein).
    Doch ist es ziemlcih verwunderlich, dass die Beteiligung an der Themenfindung, und dann auch bei der Wahl selbst ziemlich groß war, ist hier nun leider wenig zu lesen.. scheint wirklich daran zu liegen, das mometan in der Schule und in den Unis die Prüfungen anstehen...

    Habe keine Ahnung, was wir an der jetzigen Lage machen sollen, man könnte die bisherigen hier im Thread gemachten Vorschläge wieder einmal mehr zur Wahl stellen - doch frage ich mich, ob dies etwas bringen soll...
    Vorallem diejenigen, die bisher etwas geschrieben haben, sollten die Möglichkeit haben ihren Beitrag auch bei dir einzureichen, Woody.

  11. #11
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Vielleicht erst einmal verlängern. Es wäre ja sonst nicht fair, wenn die, die noch nicht von der Muse geküsst wurden - so wie ich - ein neues Thema bekommen, während andere sich mit dem Mittelalter "rumgeplagt" haben oder was meint ihr?

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.(JWvG)

  12. #12
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Das letzte mal auf den 26. Mai verlängert. Wenn da nichts kommt, ist schluss.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
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  13. #13
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ich weiß nicht, ob diese Verlängerung was bringt. Evtl. könnte JJO (wenn er denn der einzige bliebe) seine FF posten und wir nehmen einfach den Vorschlag, der bei der Abstimmung auf dem zweiten Platz lag und starten eine neue Runde.

  14. #14
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Aber JJO darf dann das Thema entscheiden.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  15. #15
    Captain Avatar von Evaine
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    Ich denke auch, dass es besser ist, wenn nur der Gewinner entscheidet... hier wurde das Thema ganz augenscheinlich durch die Abstimmung zerredet... Und eine Belohnung sollte es ja auch schließlich für einen Sieg geben... wenn sie auch gering ist...
    Ich wünsche Dir das, was für dich am Besten ist.

  16. #16
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Gut, keine Verlängerung. Bis zum 30. April müssen alle Geschichten eingeschickt werden.
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.

  17. #17
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    Eigentlich könnte ich ja die UFF, die für den Schreibwettbewerb gedacht war selber hier bzw. in einem neuen Thema posten, oder
    Vermute nämlich einfach mal, dass ich leider der einzige bin, der etwas geschrieben hat...
    Wäre daher unlogisch, wenn ich meinen Beitrag abschicke

    Bin eher dafür das Lee ein neues Thema wählen darf, da er ja den letzten Wettbewerb für sich entschieden hat.

  18. #18
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    Titel: Hexenjagd
    Wörter: ca. 2.100
    Rating: R
    Genre: Mittelalterliches Drama – eigentlich sagt der Titel schon alles ^^
    Warnung: Gewalt, Tod von Charakteren
    Anmerkung: Es sind der Zeit angemessen, ein paar derbere Ausdrücke in der Geschichte.




    "Verbrennt sie, verbrennt sie", schrie die aufgebrachte Menge hasserfüllt.

    "Neiiiiin." Redlum konnte Mav gerade noch davon abhalten, sich auf den Scheiterhaufen zu stürzen. "Bruder, es ist zu spät. Du kannst ihr nicht mehr helfen."

    "Aber sie hat doch nichts getan", schluchzte der hochgewachsene Mann und wollte sich aus dem stahlharten Griff seines ältesten Bruders losreißen. "Sie ist unschuldig." Er brach nun endgültig zusammen. Bittere Tränen flossen ihm über's Gesicht. "Was soll ich nur ohne sie machen? – Ich bin verloren. - Und die Kinder. Was soll ich bloß den Kindern sagen?"

    Redlum zuckte hilflos mit den Schultern. Er wusste sich auch keinen Rat. Er hat in aller Heimlichkeit ein paar Fäden gezogen, doch am Ende waren seine Bemühungen umsonst gewesen. Der Hexenprozess wurde in einer rasenden Geschwindigkeit durchgezogen, da war nichts zu machen. Seine Schwägerin war unrettbar verloren. "Jetzt reiß dich endlich zusammen", wies er seinen Bruder zurecht. "Du bist ein Mann, keine Memme. Das Leben geht weiter." Redlum blickte auf das aufflammende Feuer, das bereits begann, seine Zungen nach oben zu lecken. Zu spät, es war zu spät. Nichts hatte die Frauen mehr retten können. Die Menge dürstete nach Opfer – und das hatte sie nun reichlich bekommen. Hoffentlich kehrte danach wieder Ruhe in der Stadt ein.

    Redlum war in Versuchung, sich die Ohren zuzuhalten. Das Gekreische der Frauen hatte mittlerweile eine beängstigende Höhe angenommen und war kaum auszuhalten. Die Menschen johlten und gröhlten, bis die Flammen die Gestalten erreicht hatten. Er erhaschte einen kurzen Blick auf das junge Mädchen am Pfahl, bevor der dichte Rauch sie gänzlich umhüllte. Redlum ließ seine Gedanken schweifen, um sich von dem grausamen Schauspiel abzulenken.

    Was würde danach kommen? Es kam ihm in den Sinn, dass sein Bruder auf die aberwitzige Idee kommen könnte, mit seiner Brut bei ihm einziehen zu wollen. Das musste er um jeden Preis verhindern. Sein bisher so ruhiges und beschauliches Leben wollte er keineswegs aufgeben. So weit ging seine Bruderliebe nun doch nicht. Vor allem waren die Kinder seiner Schwägerin eine wahre Höllenbrut – und das war noch gelinde gesagt milde ausgedrückt. Hätte sein Bruder nicht seine Triebe etwas zügeln können? Redlum seufzte innerlich. Dann wären zumindest jetzt nicht so viele unschuldige Bälger zu versorgen.

    Er selbst hatte sich in den letzten Monaten immer nur kurz bei seiner Verwandtschaft aufgehalten, und wenn es seinem Bruder jemals eingefallen war, ihn zu besuchen, dann hatte er sich oft mit allerlei Entschuldigungen herausgewunden, dass er hier und dort noch wichtige Termine hätte. Mit der Zeit hatte er das Geschrei der Kinder so satt und das Gekeife von Lil einfach nicht mehr ertragen können.

    Im Grunde konnte sein Bruder froh sein, dass er sein zänkisches Weib endlich los war. Nun gut, die Art und Weise war natürlich schrecklich – aber wenn er länger drüber nachdachte, dann hatte Lil gar keinen anderen Tod verdient. Es war ihm allerdings schleierhaft, wie es nur dazu kommen konnte.

    Seine Schwägerin war im Laufe der Jahre immer herrschsüchtiger und launischer geworden. Selbst ihre anfänglich so anmutige und zugleich aufreizende Gestalt hatte sich von Kind zu Kind verschlechtert. Ihre Taille war praktisch nicht mehr vorhanden und der verkniffene Zug um ihren Mund war seit geraumer Zeit nicht mehr von ihr gewichen. Lediglich ihre prallen Brüste waren das einzige, was sie sich die Jahre über so einigermaßen erhalten hatte. 'Kein Wunder', dachte Redlum spöttisch. 'Sie kam ja aus dem Stillen überhaupt nicht mehr raus.' Eine wahre Umkehr hatte bei ihr in letzter Zeit eingesetzt und auch Mav hatte eine unheilvolle Wandlung vollzogen, allerdings zum Schlechteren.

    Das Wesen seiner Schwägerin war ihm schon von Anfang an unheimlich gewesen. Aber sein Bruder hatte es sich nunmal in den Kopf gesetzt und war nicht davon abzubringen, sie zu heiraten und regelmäßig Jahr für Jahr zu schwängern. Mittlerweile umfasste die Nachkommenschaft sechs Kinder. Von Anfang an hatte diese Frau seinen Bruder nicht mehr aus ihren Fängen gelassen. Es war, als wäre Mav mit einem Bann belegt worden, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.

    Ehrlicherweise musste Redlum zugeben, dass Lil schon etwas an sich hatte, dem ein Mann sich nur schwer entziehen konnte. Auch ihn hatte sie mit betörenden Worten und aufreizender Gestalt becirct. Aber er war standhaft geblieben – selbst wenn es ihm zugegebenermaßen manchmal schwergefallen war. Seit diesen Vorfällen mied er seine Familie so gut es eben ging; immer darauf bedacht, möglichst wenig Aufmerksamkeit an sich zu ziehen.

    Redlum war sich sowieso nicht sicher, ob dieses Weib wirklich unschuldig war. Sie hatte in letzter Zeit immer mehr diesen stechenden Blick, mit dem sie ihn selbst und so manch unangenehmen Zeitgenossen bedachte. Auch war es nicht mehr mit anzusehen, was dieses Weib aus dem einst so stolzen Mav machte. Er, Redlum, erkannte seinen eigenen Bruder gar nicht wieder. Das ging mit Sicherheit nicht mit rechten Dingen zu. Da konnte doch nur Hexerei im Spiel sein. Wobei dieses Wort niemals laut über seine Lippen gekommen wäre. Aber das hatte dieses Weib schon selbst erledigt. Es war am Umgang mit ihrer sogenannten Freundin gelegen, den er schon des Längeren äußerst kritisch beäugte. Und nicht nur er, wie sich im Nachhinein herausstellte.

    Dieses schreckliche Weib, das vor den Toren der Stadt in einer alten, verkommenen Kate hauste, schien der Drahtzieher des Ganzen zu sein. Ihre trüben Tinkturen und stinkenden Salben, die sie regelmäßig herstellte, waren bestimmt nicht nur für die Heilung von Kranken vorgesehen. Wie zum Teufel Lil in die Fänge dieser Val geraten war, war ihm absolut schleierhaft. Aber wer wusste schon um die Frauen – sie blieben für den Manne ein ewiges Rätsel.

    Wenn er Mav eine Warnung zukommen ließ, dann bekam er nur zu hören: "Das geht dich einen schönen Scheißdreck an. Du bist doch nur eifersüchtig." Also – ließ er es irgendwann bleiben und so nahm das Unheil seinen Lauf.

    Seit einigen Wochen hatten die beiden Frauen einen neuen Schützling unter ihre Fittiche genommen. Ein junges, unschuldiges Ding, das eines Tages völlig verwahrlost und verwirrt im Geiste hier aufgetaucht war. Saffier, so hieß das Mädchen, hatte ihre Eltern bei einem schrecklichen Angriff auf ihr Dorf verloren.

    Das ganze Übel war Sir Woodstock zu verdanken, der mit seinen Mannen brandschatzend und mordend durch die Lande zog und jedes Mal ein Bild des Schreckens hinter sich ließ. Besonders seine rechte Hand, Sir Ferreti, war bekannt für seine Grausamkeiten. Dessen Bruder, Sir Lee, kam mehr nach seiner Mutter und war zum Glück mit einer kleinen Portion Mitleid gesegnet und gebat von daher, Ferreti des Öfteren Einhalt. So entkam manche Jungfer und manches Kind einem barbarischen Schicksal und er schenkte ihnen einen schnellen, gnädigen Tod. Dafür bekam er allerdings die geballte Ladung Wut von Ferreti ab. So manche Narbe an seinem Körper zeugte von einem harten Bruderkampf. Am abendlichen Saufgelage waren die beiden Brüder allerdings wieder ein Herz und eine Seele und nichts konnte die ausgelassene Stimmung trüben.

    Zum einen war es Glück, dass sich Saffier gerade zum Pilze sammeln im Wald aufhielt, zum anderen musste sie aber bei ihrer Rückkehr die verkohlten und zum Teil verstümmelten Leichen ihrer Eltern, Nachbarn und Freunde vorfinden. Keine einzige Seele hatte überlebt. Einige Kinder und junge Frauen hatte Woodstock einfach mitgenommen. Vergeblich suchte Saffier ihre kleine Schwester, Bori. Sollte sie nun froh oder traurig sein – sie war vom vielen Weinen so erschöpft, dass sie sich das grausame Schicksal, welches ihre Schwester erwartete, gar nicht vorstellen mochte. Sie hatte fürchterliche Angst, dass der Rauch anderes Gesindel an sich zog, deshalb floh sie in den Wald, wo sie sich für eine Weile versteckte. Sie ernährte sich von Wurzeln und Beeren und trank frisches Wasser aus einem kleinen Bach. Die Nächte waren erfüllt von unheimlichen Geräuschen und zerrten erheblich an den ohnehin schon angeschlagenen Nerven dieses bedauernswerten Geschöpfes.

    Nach einer schicksalshaften Begegnung mit einem riesigen Keiler, die sie ihre letzten, noch verbliebenen klaren Gedanken kostete, machte sie sich ziellos auf den Weg.

    Verwahrlost und völlig erschöpft wurde sie im Wald von Val und Lil aufgelesen, die sich ihrer sofort annahmen. Leider war durch diese ganzen Vorgänge ihr Gemüt sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Dorfbewohner beäugten das fremde Mädchen äußerst misstrauisch und hielten vorsichtshalber Abstand. Der Umgang mit den beiden Frauen war natürlich nicht förderlich für das junge Ding. Es wurde noch mehr getuschelt und gemunkelt, als den Frauen lieb war.

    Zwar bezeichneten sich Val und Lil lediglich als kräuterkundige Frauen, aber gerade die wundersame und schnelle Heilung des überall bekannten, einfältigen Toren Jaffas, der beim Jagen von einem Wildschwein überrannt worden war, war mit Sicherheit nicht mit rechten Dingen zugegangen und brachte das Fass zum Überlaufen. Genau das war es, was die drei Frauen vor die Inquisition und letztendlich auf den Scheiterhaufen brachte. Erschwerend kam hinzu, dass sie in der Hütte von Val neben Knochenresten, getrockneten Fledermäusen und zahlreichen undefinierbaren Dingen in Gläsern ein schwarzes Büchlein mit seltsam fremden Zeichen fanden. Da konnten Lil und Val noch so sehr ihre Unschuld beteuern; den Frauen der Stadt waren sie schon lange ein Dorn im Auge und sie waren über die Gelegenheit froh, diese unliebsamen Bürgerinnen ein für alle Mal loszuwerden.

    Um Saffier tat es Redlum unendlich leid. Das arme Mädchen wusste gar nicht, warum sie bei Nacht und Nebel, nur im leichten Gewand bekleidet, aus ihrem Bett gezerrt und den Blicken des wütenden Mobs ausgesetzt wurde. Ihre weit aufgerissenen Augen würde er wohl sein Lebtag nicht vergessen. Er hatte alles Menschenmögliche getan, Saffier die grausame Folter zu ersparen; aber ohne selbst zu stark ins Blickfeld der Inquisitoren zu gelangen, war es ihm doch nicht gelungen.

    Nein, bei ihm konnten Mav und seine Brut nicht einziehen. Am besten wäre es, er würde zu einer längeren Reise aufbrechen. Er könnte im Osten ja endlich einmal seinen Freund Jonathan besuchen, den er schon lange nicht mehr gesehen hatte.

    In jungen Jahren war Redlum immer gerne auf Reisen gegangen und hatte dabei zahlreiche Freundschaften geschlossen, diese aber in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren. Es war wieder einmal Zeit, aufzubrechen.

    Als er seinen verzweifelten Bruder in den Armen hielt, schweifte sein Blick durch die Menge und blieb an einer hochgewachsenen Gestalt mit langen, dunkelbraunen Haaren hängen. Das wäre des Rätsels Lösung. Chaya. Die Frau mittleren Alters hatte erst vor kurzem ihren Mann verloren. Es wäre die perfekte Frau und Mutter für Mav und seine Kinder. Sie hatte selbst zwei Kinder und war mit Sicherheit froh, wenn sie diese gut versorgt wisse. Außerdem war sie gütig und fleißig. Auch war ihre äußere Gestalt trotz der beiden Kinder nicht zu verachten.

    Er, Redlum, müsste nur Kontakt mit der Frau aufnehmen. Da er durch seine Reisen nicht unbetucht war, würden vielleicht ein paar Taler das Herz der Frau erwärmen, so dass sie Mav und seine Brut bei sich aufnehmen könnte. Ach, am besten wäre es, er stellte gleich sein eigenes Haus zur Verfügung. Dieses war günstig gelegen und bot einer großen Familie den nötigen Platz. Ja, er beglückwünschte sich im Stellen selbst. Das war eine hervorragende Idee.
    Wer wusste schon, wann und ob er nach diesen unseligen Vorkommnissen jemals wieder zurückkommen würde. Und wenn, dann konnte er sich ein neues, schöneres Haus bauen. Oder er zieht sich für die restlichen Lebensjahre in den Süden zurück. Da ist es immer schön warm und die großen, gigantischen Berggipfel konnten einem wirklich das Herz erwärmen. Bei dem Begriff Berge schob sich ihm das Bild einer Frau vor Augen. Sandy. Die hatte er über diese unglückselige Aufregung ganz vergessen. Die liebe gute Sandy würde ihn bestimmt mit offenen Armen empfangen – wie schon so oft in der Vergangenheit.

    Ja, das waren gute Gedanken, die er schnellstmöglich in die Tat umsetzen wollte. Aber vorher musste er noch diesen ekelhaften Gestank, der in seinen Kleidern und Haaren hing, unbedingt loswerden.

    Mittlerweile hing eine seltsame Stille in der Luft. Redlum war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass ihm das gar nicht aufgefallen war. Das Gekreische der Frauen hatte er so gut wie möglich ausgeblendet. Die lodernden Flammen waren mittlerweile zusammengesunken und züngelten nur noch leise vor sich hin. Mav hing immer noch zusammengesunken in seinen Armen, gab aber nur noch leise, schluchzende Laute von sich.

    "Komm, Bruder. Es ist vorbei. Lass uns nach Hause gehen." Sanft, aber fest fasste er Mav unter die Achseln und zog ihn vom Platze weg. Redlum warf einen letzten Blick zurück. Der Pfahl, an dem Lil gefesselt worden war, fiel gerade mit einem lauten Krachen in sich zusammen.

    Im Stillen schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, dass die kleine Saffier doch dort gut aufgenommen werden sollte. Für die beiden anderen Weiber war die Hölle schon der richtige Ort. Dort waren sie mit Sicherheit am rechten Platz.

    E n d e



    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 5: "User im Mittelalter" -Kommentare
    Geändert von Woodstock (29.04.2013 um 20:01 Uhr)
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  19. #19
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    Bitte alle Geschichten einsenden!
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  20. #20
    Just a Lizard Wizard in a Blizzard Avatar von Woodstock
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    [SG-P] 5. User-Schreibwettbewerb “User im Mittelalter”


    Titel: The Quests of the Knights
    Wörter: ca. 4600
    Rating:FSK 16
    Genre:Fantasy - Abenteuer
    Warnung:Es kommen Schwerter schwingende Ritter, Pfeile verschießende Bogenschützen, Magie und ein Drache in der Geschichte vor.
    Anmerkungen: Diese UFF dient in erster Linie der Unterhaltung. Die User, die darin vorkommen, schlüpfen wie Filmstars in ihre Rollen und kommen nicht zu Schaden. Zu einem besseren Verständnis für die Leser wurde auf die floskelreiche Anstandssprache und Redensart der damaligen Zeit weitestgehend verzichtet …
    Inhalt: Eine Handlung, die im frühen Mittelalter stattfindet, und in der eine Ritterschar auf die Suche nach einem Drachen geht, und dabei auf dunkle Mächte stößt …

    Anmerkung vom Woody: Dem Autor wird die "TAB"Taste weggenommen! Wenn ich noch mal so einen Formatkrampf kriege, stelle ich es genau so rein, wie ich es erhalte.

    The Quests of the Knights

    Starring:
    M-Force Maverick as King
    Liljana as Queen
    Major Lee Adama as The Good Knight
    Jaffa96 as Dragon
    Saffier as Archer
    Valdan as Bad Witch
    USS George Hammond as The General of the Witch
    Jonathan J. O´Neill as Wizard
    Helen “Sandy“ Magnus as Elf
    John´s Chaya as Spirituel Oracle/White Fairy/Lady
    Borealis, Ferreti, Redlum49 & Woodstock as Knights



    Vor nicht allzu langer Zeit, eigentlich ist es noch gar nicht lange her, schrieb man das Jahr des Herrn 570:

    Die erbitterten Kämpfe zwischen den vielen verfeindeten Ritterschaften hatten unzählige Landstriche verwüstet. Eine Gruppe von standhaften Rittern machte sich daran, diesem schlimmen Treiben ein baldiges Ende zu setzen. Dieses Verhalten jener Ritter hatte zur Folge, dass sich besonders die einfachen Bürger und Bauern schnell auf ihre Seite stellten.

    Auch eine adlige Fürstentochter namens Liljana schloss sich den Rittern an. Es war nicht ganz ohne Eigennutz, weil sie einen Blick auf einen der Ritter geworfen hatte, der ein mächtiges Schwert bei sich trug, welches den äußerst bedeutsamen Namen Denker trug.
    Jenes Schwert wurde von Ritter M-Force of the Maverick geführt, von seinen Freunden auch Mav oder vom Volke König Mav genannt.

    Lange Zeit waren der große Ritter Woodstock sowie ein alter und mächtiger Zauberer mit dem Namen Jonathan J. O´Neill, der ebenfalls ein Ritter war, die Anführer gewesen, bis Mav durch seine mutigen Heldentaten zum neuen Anführer erhoben wurde.

    Liljana wurde meist nur noch Lil genannt, und nach kurzer Zeit ebenfalls in den Stand eines weiblichen Ritters erhoben. Es war zwar äußerst ungewöhnlich, aber durch ihre anmutige und zugleich durchsetzende, tapfere Haltung, hatte sie sich diesen Stand redlich verdient.

    Nach dem Ende der Kämpfe und der Befriedung des Landes wurde Mav von seinen Rittern und vom Volk zum König gewählt und von JJO gekrönt. Lil und Mav waren schon lange in eine unsterbliche Liebe verfallen. Noch während der Krönungsfeierlichkeiten fand die Vermählung der beiden statt.

    Gemeinsam herrschten die beiden einige Jahre mit viel Weisheit und machtvoller Hand über ein großes Reich. Als Sitz und Residenz diente ihnen eine Burg, die am Rande eines Abhangs erbaut worden war, und sich in einer nur schwer angreifbaren Position befand. Wagte es dennoch jemand, Mav und seine Ritter herauszufordern, konnte er sich getrost auf sein magisches Schwert, seine Ritter sowie den alten Zauberer verlassen.

    So kam es schließlich, dass es niemand mehr wagte, gegen ihn und sein Reich zu Felde zu ziehen. Doch die lange Zeit des Friedens war nicht gerade das, was sich der König vorgestellt hatte. Daher plante er von sich aus die ersten Feldzüge, um weitere Gebiete zu erobern, die sein Reich vergrößern und seine Macht noch mehr festigen sollten. Doch seine langjährigen Gefährten, die ihn bis dato immer kräftig unterstützt hatten, waren von diesem Vorhaben nicht begeistert. Sie waren des Kämpfens müde; einige hatten inzwischen Frau und Kinder und genossen die friedvolle Zeit. So kam es, dass sich einige der Ritter von Mav abwandten. Auch die treuen, ergebenen Untertanen waren entsetzt und wollten keinen neuerlichen Krieg.

    Immer mehr der treuen Gefährten verließen die Burg und sonderten sich ab. Auch eine hervorragende Bogenschützin und Reiterin mit dem Namen Saffier zog von dannen. Aber sie ging nicht allein - Redlum, ebenfalls ein hervorragender Bogenschütze -schloss sich ihr an.

    Als der König davon erfuhr, wurde er unglaublich wütend, erklärte diese zwei und noch viele andere zu Verrätern und für vogelfrei. Dies tat er gegen den Rat seiner Gemahlin, sowie des Ritters Woodstock und des Zauberers, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, schweigsam durch seinen Bart zu streichen, während er nachdachte. Mav sandte seine verbliebenen Getreuen aus, die Verräter zu fangen, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

    Sehr viele waren in den großen, dichten Wald, der sich in der Nähe der Burg befand, geflohen, um sich dort vor ihren Häschern zu verstecken.

    …….

    Eines Tages, es war schon spät, eilte Mav fluchend von Raum zu Raum. Der König hatte schon beinahe die halbe Burg abgesucht - doch er fand nicht, wonach er mühsam suchte. Seine Robe war mittlerweile schon sehr schmutzig, als er Gesellschaft von seiner Königin bekam. Lil blickte etwas verwundert auf ihren am Boden herumkrabbelnden Mann. “Was ist los mein Gemahl, wonach sucht ihr?”

    “Ich kann Denker einfach nicht mehr finden, meine Fürstin.”
    Stöhnend stand Mav wieder auf und ging in einen kleinen Nebenraum.
    “Wo wir gerade davon sprechen”, war die schimpfende Stimme des Königs zu hören, ”wo steckt eigentlich dieser alte, verkrüppelte Nichtsnutz von einem Zauberer? Er könnte einen kleinen Zauberspruch sagen und ich hätte mein geliebtes Schwert wieder in meinen Händen.”

    “Nun ja …, er ist seit gestern Abend weg.”
    “Wieso erfahre ich dies erst jetzt?”
    “Er hat seine Sachen auf einen Karren verladen und ist abgereist.”

    “Das darf doch nicht wahr sein … Was haben denn nur alle auf einmal … Wir sind doch Ritter … erobern, retten … murksen, stechen ab …”, murmelte König Mav vor sich hin, als Ferreti erschien. Der Ritter verbeugte sich kurz und trug sein Anliegen vor.

    Dieser Bericht trieb den Puls des Königs noch weiter nach oben. Er ergriff einen Speer und befahl: “Wiederhole es oder ich spieße dich an die Wand dort!”

    Ferreti wiederholte mit bebender Stimme: “Denker steckt in einem Felsen, Sire.“

    Mit einem wütenden Aufschrei schleuderte Mav den Speer gegen die Wand, wo dieser knapp neben einem äußerst blass gewordenen Ferreti zitternd steckenblieb.
    “JJO, du alter Tattergreis. Wenn ich dich in die Finger kriege”, grollte der König, dem sofort klar geworden ist, was los war.

    “Mein Gemahl! Ich denke, JJO will dir nur helfen.”
    “Ach ja?! Dann soll er mir Denker zurückgeben …, wird Zeit, dass er sich mal wieder was bricht …” - vor sich hinfluchend verließ er gemeinsam mit seiner Königin und Ferreti den Raum und rief draußen auf dem Hof seine Ritter und Soldaten zusammen.

    Schon nach wenigen Stunden verließ eine beachtliche Streitmacht - angeführt von König Mav und Königin Liljana die Burg. Sie durchquerten zügig die Stadt, die vor der Burg erbaut worden war. Unterwegs wurden sie darüber unterrichtet, dass ein Drache im Reich gesehen wurde. “Auch das noch”, seufzte Woodstock.

    “Halt die Klappe Woody!”, schnauzte Mav sofort den Ritter an.

    Nach einem mehrstündigen Ritt erreichten die Ritter und die Soldaten das Felsmassiv, welches man sehr gut von der Burg aus sehen konnte, sowie den angrenzenden Wald, in dem sich Saffier, Redlum und viele andere geflüchtet und versteckt hatten. Damit nicht genug: Denn nicht selten überfielen sie auch Reisende sowie die Steuereintreiber und raubten das Geld und andere Waren, um sie der hungernden Bevölkerung zu geben.

    Eine Menge vom Volk hatte sich bereits versammelt, welche schon eine kleine Zeltstadt errichtet hatte. Es gab darunter auch sehr viele Schaulustige, die sich über die erfolglosen Versuche derer amüsierten, die ihr Glück versuchten - nämlich Denker aus dem Felsen zu ziehen.
    Auf dem Felsbrocken, der so groß wie eine Kutsche war, war zusätzlich eine Tafel angebracht, auf der sich folgende Inschrift befand:

    “Nur der wahre König, welcher nobler Gesinnung und wahrhaftigen Geistes ist,
    ist dazu auserkoren, dieses Schwert aus dem Felsen zu ziehen”

    Viele hatten es bereits versucht und waren gescheitert. Die meisten unter ihnen erschraken, als sie ihren König erkannten, der sich auf einmal unter ihnen befand.
    Zornig über diesen Verrat, ließ er einen jeden, der versucht hatte, Denker wieder aus dem Felsen zu ziehen, in Ketten legen.

    Der König machte sich auf und stieg auf den Felsen. Die Menschen schauten ihm erwartungsvoll zu. Mav rieb sich die Hände, holte tief Luft und machte sich daran, sein Schwert aus dem Felsen zu ziehen. Doch so sehr er auch zog – Denker rührte sich nicht von der Stelle. Das Volk war natürlich amüsiert darüber, dass es Mav nicht gelang - doch niemand wagte, zu lachen.

    Heimlich trank der König von einem Elixier, welches seine Kräfte vervielfachen würde. Jetzt packte er mit beiden Händen zu, hob den Felsen empor und schleuderte diesen mit großer Wut dem Himmel entgegen.

    Nachdem einige Zeit verstrichen waren, stürzte der Felsbrocken wieder auf den Boden auf - zerbrach allerdings nicht, wie von Mav geplant. Es war ein entsetzter Schmerzensschrei zu hören.

    Der felsig erscheinende Boden bewegte sich, und viele warfen sich vor Schreck auf die Erde. Ein wimmernder und vor Schmerzen geplagter Drache hielt sich seinen lädierten schuppigen Schwanz. Das Untier versuchte zu pusten - doch anstatt kühler Luft kamen nur Flammen aus den Drachenköpfen, die ihm noch mehr Pein einbrachten. Verwirrt darüber begann der Drache zu weinen. Die Menschen erhoben sich langsam wieder und viele rannten panisch davon. Nur wenige Recken und die Streitmacht des Königs hielten ihre Waffen bereit.
    Der Drache ließ seinen schmerzenden Schweif schließlich klatschend in einen nahen See plumpsen und stöhnte erleichtert auf.

    Der Drache hatte sich wieder gefangen und schaute grimmig auf die Menschen mit ihren Schwertern in der Hand. "Höhöhö", er hielt sich den Bauch vor Lachen. "Glaubt ihr, mit euren lächerlichen Stacheln könnt ihr mich besiegen"? Die Ritter rückten ein Stück zurück. Mav machte einen vorsichtigen Schritt auf den Felsbrocken zu. Aber der Drache war schneller.

    “He, du da. Lass das liegen, Drache!”, befahl Mav, als das Ungetüm nach dem Felsbrocken griff, ihn aufhob und die Inschrift las. Dabei ignorierte er natürlich die Anordnungen des Königs und erhob sich schließlich lachend in die Lüfte. “Hihi, ich bin jetzt euer König.” Mit mächtigen Flügelschlägen flog er auf und davon.

    “Blödes, dämliches 96-köpfiges, langhaariges Hippieaussehendes Vieh von einem Drachen. Bleibe gefälligst hier, kannst ja nicht einmal lesen”, schrie König Mav, der vor Nässe triefte, dem Drachen Jaffa hinterher. “DAS IST MEIN SCHWERT!!!”

    “So war es eigentlich nicht geplant”, murmelte eine alte, bekannte Stimme, zu der sich sofort alle umdrehten.
    “Du”, zischte Mav bloß, immer noch wütend. Er zog einen Dolch und ging auf den Zauberer zu.

    “Halte ein mein Gemahl, wir brauchen JJO noch”, schaltete sich Königin Lil ein.
    Trotz seines dichten Bartes spürte der alte Magier bereits das Metall der Waffe an seiner Kehle. Mav war immer noch böse auf seinen alten, langjährigen Begleiter, nickte aber: “Nun, gut es sei. Meine Gemahlin hat Recht …, und du JJO - beweg dich!”

    - - -

    Seit langer Zeit hörte der König wieder auf den Ratschlag des Zauberers und seines ersten Ritters Woodstock. Diese hatten ihm vorgeschlagen, alle Geächteten zu begnadigen, damit sie an dem Turnier teilnehmen konnten, wo die tapfersten Ritter des Reiches gesucht werden sollten, um den König auf seiner Suche nach dem Untier, dem Drachen Jaffa, zu helfen.

    Die Vorbereitungen dauerten nicht lange, da Mav, weil die Zeit drängte, es JJO überließ, einige Zauberformeln und -sprüche zu tätigen, um die Schauplätze der kommenden Ereignisse durch Magie zu erschaffen.

    Die Amnestie zeigte Früchte. Viele Recken kamen, die von der Aussicht, Ruhm und Ehre zu erlangen, begeistert waren - darunter auch Saffier und Redlum.

    Kombiniert wurde dies alles mit einem großen Fest, bei dem viel gespeist und getrunken werden sollte. Doch die Wettkämpfe standen bei den meisten im Vordergrund.

    Zuerst traten die Speerwerfer an, um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Dieses Turnier gewann Borealis, die erst vor kurzem in den Stand eines Ritters erhoben worden war.

    Der zweite Wettkampf wurde von den besten Schwertkämpfern des Reiches geführt. Dieser wurde von Woodstock, Redlum und einem Ritter mit dem Namen Lee “Cam” Adama, der vom Zauberer als guter Ritter geschätzt wurde, dominiert.

    Am frühen Nachmittag fand das Turnier der Bogenschützen statt, welches von Saffier und Redlum beherrscht wurde. Das Duell der beiden dauerte lange, bis Lil letztendlich die beiden zu Siegern erklären ließ.

    Als diese Wettkämpfe beendet waren, konnten sich die Ritter noch einmal für das große, abschließende Ritterturnier erholen.

    “Lasset den edlen Wettkampf beginnen!”, ordnete König Mav an.
    Dies war das Startsignal für die Ritter, erst ging es zu Pferde mit ihren Lanzen los. Nach dem Tjosten ging es weiter mit den Schwertern und Äxten. Die Regeln waren einfach - wer aufgab war raus aus dem Rennen. JJO und noch einige weitere beobachten das Geschehen genau, da sie als Kampfrichter fungierten.

    Es wurde dunkel, die Sterne schienen schon am Himmel, es ging schon auf Mitternacht zu, als endlich der Sieger feststand: Major Lee Adama, hatte sich als der beste Ritter erwiesen. Im Schein des hellen Vollmondes wurde er mit einem Kranz zum Sieger gekürt.
    Ein Haushofmeister verkündete danach noch einmal für jedermanns Ohr die Sieger der einzelnen Wettkämpfe des Spektakels. Im Schein der entzündeten Feuer, Fackeln, Kohlebecken und Kerzen dem Funkeln der Sterne sowie des Mondes fand ein anschließendes Festbankett stand.

    “Ich werde dich begleiten mein Gemahl”, verkündete Lil. "Damit du auf keine dummen Gedanken kommst."
    “Was …”, stammelte Mav überrascht, hatte er doch mit der liebreizenden Dame von Burg Torenstein geliebäugelt. Dann ergänzte die Königin noch: “Und JJO ebenfalls.” Der Zauberer verbeugte sich vor den Regenten: “Wie Ihr wünscht.”

    Drei Tage später, nach dem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, brach die Gruppe auf, um den Drachen zur Strecke zu bringen. Sie bestand aus: König Mav, Königin Lil, den Rittern Ferreti, Woodstock, Redlum und Lee sowie den Bogenschützinnen Saffier und Borealis, dem Zauberer JJO und noch einigen weiteren Rittern - insgesamt waren sie achtzehn, die sich auf die Suche machten.

    Sie waren schon seit einigen Tagen unterwegs und näherten sich der Küste. Man konnte die salzige Luft des Meeres bereits riechen.
    “Wo wollen wir eigentlich hin, Zauberer?”, fragte Lee interessiert.

    “Es gibt viele Geheimnisse, doch kenne ich nicht jedes. Darum werde ich eine alte, eine sehr alte Freundin aufsuchen. Unser Ziel ist dort”, antwortete JJO und deutete hinaus auf das offene Meer.

    Redlum begann vehement zu protestieren: “Was? Das ist doch nicht Euer Ernst? Wir sind Ritter - und keine Fische.”

    “Ich vertraue ihm”, erklärte Lil, die sofort Zustimmung von Saffier und Borealis sowie einigen weiteren Rittern bekam.

    “Und was wird passieren?”, fragte Ferreti.
    “Vielleicht lässt der Zauberer ja das Meer verschwinden”, überlegte Woodstock.
    Redlum schüttelte den Kopf: “Das ist doch nicht möglich … Oder vielleicht doch?”

    JJO fühlte die fragenden Blicke seiner Gefährten, die auf ihn gerichtet waren, und entgegnete: “Habt Geduld.”

    Sie ritten auf den Strand zu, als Woody missmutig brummte: “Wo zur Hölle kommt denn jetzt dieser doofe Nebel her?”
    “Zauberer?” Mav schaute prüfend den alten Magier an.
    Dieser nickte kurz, zufrieden über sein Werk, und bat alle um Ruhe - selbst die Pferde wurden still. JJO hatte gespürt, dass der Drache Jaffa sie seit geraumer Zeit verfolgte und beobachtet hatte.
    Zur Bestätigung dessen vernahm er ein polterndes Geräusch - das Untier hatte im Nebel die Orientierung verloren und war anscheinend abgestürzt.

    Sie waren zwar auf der Suche nach dem Drachen, um das Schwert wieder zurückzuholen, aber es war beileibe noch zu früh, sich mit ihm anzulegen. JJO wusste das und wollte erst den richtigen Zeitpunkt abwarten und sich vorher noch Rat bei jemand anderem holen.

    Mit Hilfe von magischen Kräften und Zauberei erreichten die Ritter ihr erstes Ziel: Einen uralten Ort aus grauer Vorzeit, wie sie bemerkten während sich der Nebel allmählich auflöste. Freundlich lächelnd trat eine in weiß gekleidete Frau auf sie zu. “Seid gegrüßt Ihr edlen Ritter und verehrte Hoheiten. Ich habe Euch bereits erwartet - bitte folgt mir”, lud sie die erschöpften Menschen ein, ihr zu folgen.

    Allen war schnell klar, dass diese Frau, genannt Chaya, kein Mensch war, sondern ein Wesen aus der Zauberwelt oder gar noch etwas anderes, denn sie wusste auf jede Frage eine Antwort. Geduldig hörte sie sich die Berichte an. Die Ritter bedienten sich an der reich gedeckten Tafel und füllten ihre Vorratstaschen auf. Während sie dies taten, nahm sie den König beiseite. Sei gab ihm den weisen Rat, sich wirklich zu ändern, um ein guter König werden, den das gesamte Volk lieben würde.

    Als die Gruppe bereit war, ihren langen Weg fortzusetzen, gesellte sich eine Elfe mit den Namen Helen “Sandy” Magnus hinzu, um sie zu unterstützen.

    Wieder waren sie Tage, ja sogar Wochen unterwegs. Sie durchquerten Wälder und Ebenen, überquerten Gebirge und tosende Ströme, um in ein fernes Land zu gelangen - dorthin, woher der Drache Jaffa seinen Ursprung hatte, und wo sie das Zepter finden würden, dass ihnen den Sieg bringen würde. Zumindest hatte es ihnen Chaya so prophezeit.

    Sie hatten erfahren, dass das Untier einst ein Mensch gewesen war und obendrein von der Bevölkerung verehrt wurde, weil man seine Macht und dessen Herrin Valdan, eine böse Hexe durch und durch, fürchtete.

    Schon aus der Ferne sahen sie ihr Ziel: Einen hohen Berg auf dem eine dunkle Burg stand und an dessen Fuße das Tal mit einer kleinen Stadt.

    “Wir haben auf unserer Reise vielen Gefahren getrotzt und Verbündete gefunden mein König”, erwähnte Lee, worauf Mav ihm zustimmte.
    “Wo müssen wir hin?”, wollte Königin Lil erfahren.
    Alle schauten auf Sandy, die auf eine dunkle Höhle deutete: “Da müssen wir hin. Dort liegt der Eingang.”

    Im Schutze eines unheimlichen Dornenwaldes drangen die Ritter immer weiter in das Tal ein und verharrten still, als sie eine Art Prozession von Leuten und Ochsenkarren bemerkten, die auf die Höhle zugingen, zu der sie selber wollten.

    “Die wollen tatsächlich diesem Ungeheuer Opfer darbringen”, brummte Mav leise.
    Doch sie mussten überrascht mit ansehen, dass die Wagen samt den Ochsen und ihren Besitzern wieder davonzogen, nachdem sie ihre Fracht abgeladen hatten. Es handelte sich dabei um 96 wagenradgroße Schüsseln und Schalen, die mit Tüchern abgedeckt waren - es handelte sich um eine Opfergabe, die offensichtlich mit Käse überbacken wurde, was anhand des Geruches darauf hindeutete.

    Alle miteinander, selbst der König, der Zauberer und die besten Ritter fuhren erschrocken zusammen, als ein dröhnendes “NUDELAUFLAUF” - aus der Hölle drang. Alsbald darauf erschien auch schon der Drache Jaffa selbst, um sich über das ihm Dargebotene herzumachen. Peinlich penibel leckte jeder der 96 Köpfe die Schalen und Schüsseln sauber.

    Einige Ritter konnten ihr Erstaunen nicht mehr beherrschen, als sie sahen, aus was die Gefäße gefertigt waren.
    “Das ist Gold.”
    “Und auch Silber.”
    “Teilweise verziert mit kostbaren Edelsteinen.” Ferreti sabberte genauso wie einige weitere Ritter, als sie den Prunk sahen, den Jaffa bereits in die Höhle bugsierte.
    Mav brummte nur: “Was für eine Verschwendung. Und seid endlich ruhig …!”

    Doch es war bereits zu spät, denn eine Streitmacht der Hexe hatte sie entdeckt und griff an. Doch die Ritter um Mav und Lil wehrten sich tapfer und schlugen ihre Gegner vernichtend nieder.
    Lil säuberte, wie die meisten auch, gerade ihr Schwert und ihren Dolch und mahnte: “Wir sollten uns beeilen, bevor noch mehr Unruhestifter kommen.”

    Immer noch vom Kampf mit Valdans Truppen erschöpft, erreichten die Ritter schließlich die kleine Stadt. Die wütenden Bewohner hatten das Geschehen beobachtet. König Mav unterbreitete ihnen ein verlockendes Angebot, aber die Bewohner lehnten es entrüstet an.
    “Wehe euch, wenn ihr es wagt, dem Drachen zu schaden …”, rief jemand aus der Bevölkerung und schwang drohend eine Axt. Auch viele andere bewaffneten sich und rückten langsam näher.

    “Ihr Leute. Merkt ihr denn nicht, dass ihr von dieser Hexe und dem Drachen unterdrückt werdet. Wir können euch helfen, wenn ihr es zulasst”, versucht Lee, die Menge zu beschwichtigen. Dies fand Gehör bei vielen Bewohnern, doch leider nicht bei allen, denn ein Großteil hatte sich bereits zusammengerottet.

    “Nehmt doch Vernunft an und lasst uns gewähren”, appellierte nun auch Königin Lil.
    Doch es half nichts, auch nicht die Tatsache, dass sie einen mächtigen Zauberer bei sich hatten. Daher gab König Mav die Anordnung, sich zu wehren.

    Zuerst griff jeder zum Bogen und ein Pfeilhagel ergoss sich über die Bürger. Diejenigen, die immer noch nicht genug hatten, wurden schließlich vernichtend geschlagen. Doch der zweite Sieg währte nur kurz, denn der Drache erschien über der Stadt. Auf seinem Rücken die Hexe, während deren Bodentruppen, die von ihrem General angeführt wurden, abermals den Kampf eröffneten.

    “Ihr und du da, ihr begleitet Sandy und JJO!”, ordnete Mav an sich auf die Suche nach dem Zepter zu machen, mit welchem man die böse Königin und ihren Drachen besiegen könne, bevor er sich drei Gegnern gleichzeitig zuwandte.

    Die Schlacht dauerte nun schon seit etlichen Stunden, und das Angebot, sich zu ergeben, gab Mav sofort postum wieder zurück. Der König hustete gequält, und dachte: ‘Wo bleiben die nur?’

    Die Stadt brannte lichterloh. Valdan lachte böse, während sie ihren Stab schwang. Derweil hatte die junge Ritterin Borealis ihre Mühe mit Hammond, dem General der bösen Valdan. Erst hatte er ihr das Schwert abgenommen, jetzt auch noch den Dolch.
    “Und - ergibst du dich jetzt, du Göre?”
    “Niemals!”
    “Na dann”, grinste der General, “stirb!” Und schon holte auch schon zum tödlichen Schlag mit seinem Schwert aus. Doch jemand hielt ihn zurück. Es waren Redlum und Lee, die Bori zur Hilfe geeilt waren.

    “Feiger Hund. Such dir doch jemanden in deiner Größe”, rief Redlum erbost und forderte den General zum Duell heraus, während sich Borealis wieder bewaffnete und sich einen anderen Gegner suchte.

    Jaffa hatte diese Szene dank seiner vielen Köpfe mitbekommen. Dies hatte eine unkontrollierte Rollbewegung zur Folge und Valdan, die auf ihm ritt, verlor den Halt. Die Hexe stürzte in die Tiefe, genau vor die Füße von Liljana, die Ausschau nach einem weiteren Gegner hielt. Die Königin war zuerst verblüfft, fing sich aber sehr schnell wieder und hob den Stab der Hexe auf. Sie zerbrach diesen kichernd mit den Worten: “Also unserer Zauberer braucht so etwas hier nicht.”

    Valdan rappelte sich langsam wieder auf. “Ah! Ich …”, entfuhr es der Hexe wütend, und zog ihr schwarzes Schwert, “… ich werde dich für diese Tat töten.”

    Der Drache konnte sich nicht so wirklich darauf konzentrieren, was er nun tun sollte, daher landete er irritiert auf der Hälfte der eigenen Gruppe und seine Blicke wanderten hin und her.
    “Ich bin so verwirrt”, jammerte das Untier.
    “Dem kann abgeholfen werden. So nehme dies”, sprach Woody, holte mit seiner großen Streitaxt aus und ließ sie auf ein Teil des Drachenschwanzes herabsausen, da sich der Ritter daran erinnert hatte, wo sich eine Schwachstelle befand.

    “AUA!”, heulte Jaffa laut auf, der soeben einen Zacken verloren hatte, dann drehte er sich knurrend zu Ritter Woodstock um.

    Mav verlor so langsam seine Laune und ließ seinen Frust an den feindlichen Rittern und Soldaten aus. Hatte er doch einige Ritter und Soldaten abgestellt, die der Elfe und dem Zauberer helfen sollten, das Zepter und Denker zu suchen. “Ob Zauberer Krüppi sich vielleicht etwas gebrochen hat”, murmelte der König, während er einen weiteren Gegner enthauptete.

    Jetzt trafen endlich auch Sandy, JJO und ihre Begleiter in der brennenden Stadt ein. “Und wo ist Ritter Lee?”, fragte die Elfe den Zauberer, der die Rauchschwaden verschwinden ließ, so dass man wieder etwas erkennen konnte.
    Ferreti entdeckte Lee als Erster. Ihre eigene Ankunft wurde erfreut und unerfreut zu Kenntnis genommen.
    Woody und Mav winkten den Gefährten zu, während die Hexe Valdan panisch reagierte und schrie: “Tötet sie! Tötet sie!” Dabei hatte sie vollkommen Lil vergessen, von der sie nun schwer attackiert wurde.

    “Warum hat das so lange gedauert?”, fuhr Mav JJO wütend an, als er die geschrumpfte Gruppe erreicht hatte. Ferreti räusperte sich kurz. “Bitten um Entschuldigung, hatten in dieser Gruft ein paar Probleme, aber zumindest …”

    Weiter kam er nicht, denn Mav riss das Zepter, das JJO gefunden hatte, mit den Worten - “Her damit, los!“ - an sich und schleuderte es wie einen Speer von sich auf den Drachen zu. Es traf Jaffa mitten ins Herz - doch nichts geschah.
    “Ihr Idioten! Bin ich nur mit stupiden Leuten umgeben”, schimpfte der König erbost und fuhr sogleich wütend JJO an, der sich aber keiner Schuld bewusst war.
    “Es ist das richtige Zepter”, versicherte Sandy.

    Valdan lachte spöttisch, obwohl sie sich in einem Haltegriff von Lil befand. Der Drache zog das pickende, stechende Zepter heraus und warf es achtlos zu Boden - genau vor die Füße von Ritter Lee.

    Das Gelächter von Valdan verstummte kurz, weil Lil sie mit einem Speer durchbohrte. Die Hexe entfernte diese Waffe unbeeindruckt wieder aus ihrem Körper, und grinste: “Wie töricht seid ihr denn nur.”
    Doch musste kurz darauf geschockt mit ansehen, wie Redlum ihren General erschlug.

    Wie aus dem Nichts tauchte eine Gestalt auf, und rammte Woodstock sein Schwert in die Seite. Dieser sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
    “Was zum …?”

    Sandy erwies sich, wie auch Saffier, als treffsichere Meisterin mit Pfeil und Bogen und erledigte umgehend den Übeltäter. Die Elfe beugte sich sanft über Woody, und floss ihm etwas ein.
    “Danke”, seufzte Woody erleichtert, als sich die Wunde wieder schloss und der Schmerz dank des Heiltranks nachließ.

    In der Zwischenzeit hatte Lee kombiniert, nachdem er das Gesehene und Gehörte analysiert hatte. Er hob das Zepter auf und stand wenig später hinter Valdan, die sich mittlerweile aus Lils Umklammerung befreien konnte und gerade im Begriff war, ihr Leben zu beenden.
    “Was macht er denn da …? Cam. Der Drache befindet sich dort!”, erinnerte Mav laut rufend seinen besten Ritter, der ihn aber ignorierte.

    Valdan drehte sich um und grinste Lee böse an. Doch der Ritter schüttelte nur mit dem Kopf bevor er sagte: “Eure düstere Herrschaft des Schreckens ist zu Ende, böse Hexe!” Dann stieß er mit dem Zepter zu.

    “NEEIIN!”, schrie die böse Königin auf.

    Kaum war dies geschehen, stellten ihre Ritter und Soldaten den Kampf ein und Jaffa verwandelte sich zurück in einen Menschen.

    Mav hatte genug. “Damit es keinen Rückfall gibt”, meinte er nur und tötete mit einem gezielten Streich einen verwirrt dreinblickenden langhaarigen Hippie, der vor wenigen Augenblicken noch ein Drache gewesen war.

    “Meldung!”, verlangte Lil.
    “Ferreti ist tot, sowie ein Dutzend weiterer unserer Männer”, meldete Saffier.

    Der böse, düstere Zauber mit dem das Tal belegt war, verschwand allmählich. Die siegreichen Ritter machten sich auf, die Höhle und die Burg zu erforschen.
    Mav fand Denker, und es gelang ihm endlich, dieses Schwert wieder aus dem Felsen zu ziehen. Alle seine Untergebenen, auch die Bewohner des Tales und dessen Umgebung verbeugten sich vor ihm. Zu ihren Ehren gab es ein großes Festbankett sowie einen großen Teil des Schatzes, den Valdan angehäuft hatte, als Dank für die geleisteten Dienste.

    Die Ritter blieben noch eine Weile, um den Leuten beim Wiederaufbau ihrer Stadt zu helfen.

    Doch nach sieben Tagen nahmen sie schließlich Abschied voneinander und zogen reich beladen an Gold, Silber und Edelsteinen gen Heimat.
    Unterwegs kamen sie an einem großen See vorbei und Mav entschied: “Ich habe es satt, ständig abhängig von der Magie zu sein.” Kaum hatte er dies gesagt, zog er Denker hervor und schleuderte das Schwert in die Fluten des Sees, wo es versank.

    Der König drehte sich zu JJO um. Dieser war aber nur noch schemenhaft zu sehen. Gemeinsam mit Sandy verschwand er im Nebel, um in das Land von Chaya zu reisen, die die Heimkehr ihrer Freunde bereits erwartete. "Na gut", brummte der König in seinen Bart. "Ich komme auch gut ohne euch zurecht." Lil stellte sich an seine Seite und winkte den beiden Gestalten wehmütig hinterher. "Komm, mein Gemahl, wir haben noch einen weiten Weg vor uns."

    Nachdem die Ritter ihre Heimat endlich erreicht hatten, gab Mav für alle ein großes Fest und veranstaltete zur Ehre der Gefallenen ein weiteres Turnier.

    Am Ende des Tages stand König Mav von der festlichen Tafel auf und wandte sich an seine Königin Lil: “Folge mir in unser königliches Schlafgemach, meine Fürstin.”

    “Aber natürlich, mein Gemahl und König.”


    Epilog


    Sandy, JJO und Chaya saßen unter einer dicken Eiche und bewunderten die funkelnden Sterne. "Was wird wohl passieren?”, fragte Sandy und schob ein vorwitziges Irrlicht zur Seite.

    Chaya lächelte gütig und erklärte: “Diese Reise voller Wagemut wird in die Legenden einziehen. Noch in vielen hundert Jahren wird man davon erzählen, aber in einer vollkommen anderen Weise.”


    The End

    Kommentare zu den Geschichten bitte in diesen Thread: [SG-P] User-Schreibwettbewerb 5: "User im Mittelalter" -Kommentare
    Geändert von Woodstock (01.06.2013 um 01:00 Uhr)
    "This is the kind of conversation that can only end in a gunshot."
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderrator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


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