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Thema: [SGU] Licht am Ende des Tunnels (FF-Challenge)

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    Young-Fan Avatar von Mason
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    Standard [SGU] Licht am Ende des Tunnels (FF-Challenge)

    Titel: Licht am Ende des Tunnels
    Serie: SGU
    Pairing: Young, TJ
    Rating: R
    Autor: Mason
    Wörter: 973
    Beta: John's Chaya (danke dir!)

    Anmerkung: Diese Story ist meine erste Teilnahme an einer FF-Challenge (Himmel, ich bin ja so aufgeregt...)

    Das von Sandra721 vorgegebene Thema war "Schatzsuche" und folgende Wörter sollten darin enthalten sein: Gold, Ente, Schokolade, glücklich, alt.

    *************


    Licht am Ende des Tunnels



    Müde hockte er auf seinem Sofa. Er fühlte sich alt. Verbraucht. Leer. Einsam unter all den Menschen. Die glücklichen Tage schienen Ewigkeiten her zu sein. Erst waren sie rar geworden, dann völlig verschwunden. Zuviel war passiert, seitdem sie alle auf diesem alten, rostigen Eimer, der sich Destiny schimpfte, gestrandet waren.

    Mit der Zeit hatte es sich so sehr angehäuft, dass er sich nicht mehr anders zu helfen wusste, als seinen tiefen Schmerz zu betäuben. Gerade in den letzten Tagen war es so schlimm geworden, dass er jeden Abend diese gewisse Betäubung brauchte. Ohne sie fand er fast gar nicht mehr in den Schlaf. Und wenn, quälten ihn Albträume.

    Missmutig starrte er auf die Feldflasche, die er wie einen Schatz in den Händen drehte. Sie war mit Alkohol aus Brodys Destille gefüllt, seine all-abendliche Medizin. Sein neuer, bester Freund.
    Mit einem tiefen Seufzer genehmigte er sich einen weiteren, großen Schluck. Warum auch immer, ihm kam dabei der Gedanke, dass Frauen in solchen Situationen wohl eher zur Schokolade griffen als zum Alkohol. Ein schiefes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Welch ein Pech für die Frauen auf der Destiny…

    Erneut setze er die Flasche an. Inzwischen war sie halb leer und er hing auf dem Sofa immer mehr wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Er wusste, morgen würde er seine erschöpften Knochen nur wie eine lahme Ente durch die Gänge der Destiny bewegen können. So wie jeden verdammten Tag. Und dazu noch mit einem Kater, wie er nur aus diesem verfluchten Universum stammen konnte.

    Gott, wie er alles satt hatte, wie er einfach alles hasste! Er hasste alles, was seit der Evakuierung der Ikarus-Base geschehen war. Er hasste die Umstände, mit denen er und all die anderen sich hier abfinden mussten. Er hasste das Leid, welches alle Evakuierten und die Daheimgebliebenen erleiden mussten. Er hasste den Gedanken, dass sie es wohl niemals nach Hause schaffen würden. Und er hasste es, dass es immer wieder schwere Verluste gab. Kollegen, Freunde, … Nachwuchs. Aber am meisten hasste er sich selbst, hasste sich dafür, dass er all das nicht hatte verhindern können.

    Wieder setzte er die Flasche an seine Lippen. Nach einem richtig großen Schluck schaute er sie strafend an - leer. Mit unsicherem Blick visierte er den kleinen Tisch vor sich an. Eigentlich wollte er sie neben die andere Flasche stellen, die er bereits zuvor geleert hatte. Doch seine Augen-Hand-Koordination quittierte ihren Dienst; die Flasche kippte um und kullerte quer über den Tisch. Einen Fluch nuschelnd, brachte er mühsam seinen benebelten Körper etwas höher und begann volltrunken nach der Flasche zu angeln.

    Bis eine Hand die seine ergriff und eine weitere seinen Körper packte. Es waren die zarten, mitfühlenden, aber auch entschlossenen Hände TJs. Sie verhinderte gerade noch rechtzeitig, dass er nicht vorn über kippte und zwischen Sofa und Tisch zu Boden ging.

    Ihre Blicke trafen sich. Nur zu gerne würde er ihr etwas sagen. Es gab so viel, was er ihr sagen wollte, es aber bisher einfach nicht gekonnt hatte. Er war einfach noch nicht bereit dazu gewesen. Und jetzt war sein Hirn kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, dass ihm noch etwas halbwegs Vernünftiges über die Lippen kommen würde.

    Als TJ sein Gesicht in ihre Hände nahm, schaute er sie mit feucht werdenden Augen an und suchte nach Worten. Ihm versagte die Stimme und er spürte ihren Finger, der zärtlich seine Lippen berührte.

    „Ist schon gut.“

    Ihre Worte gingen mitten in sein schweres Herz. Nach alldem was geschehen war, was auch immer zwischen ihnen stand, verstand sie es noch immer auf wundervolle Weise für ihn da zu sein, ihn nicht zu hassen. Dabei hatte er soviel falsch gemacht! Das ganze war ihm ein Rätsel. Während er sie weiterhin anschaute, zog sie ihn sanft hoch auf seine zittrigen Beine. Noch immer ganz hin und weg, ließ er sich von ihr zu seinem Bett bringen.

    „Alles wird wieder gut… Morgen ist ein neuer Tag“, redete sie ihm gut zu, während er mit seinem Gleichgewicht kämpfte.

    Nur zu gerne würde er ihren Worten Glauben schenken. Aber trotz jedem Zweifel spürte er, wie ihm immer wohliger wurde, während sie ihn sanft in seine Kissen gleiten ließ, ihm die Stiefel auszog und ihn fürsorglich in die Decke wickelte. Als TJ sich dann auch noch auf die Bettkante setzte und ihm liebevoll über die Bartstoppeln strich, entspannte er sich noch mehr.

    Eine Zeitlang schauten sie sich an - schweigend und doch so viel sagend. Ganz weit tief in seinem Inneren begannen sich Gedanken zu formen, die er fast schon verloren glaubte. Er begriff, dass TJ ihn tatsächlich nicht hasste, ihn verstand - und das ohne vieler Worte! Sein Herz wurde ganz groß. „TJ, ich…“, aber wieder versagte ihm die Stimme.

    Irgendwie gelang es ihm seine Hand wieder unter der Decke hervor zu bekommen und durch ihr langes, blondes Haar zu fahren. Sie trug es ausnahmsweise offen, so dass es durch die Fülle noch mehr wie Gold strahlte. Anschließend fuhr er ihr über die Wange und wischte zart eine leise Träne weg, die ihr aus dem Auge kullerte. Wie verdammt tapfer, wie verdammt stark diese Frau doch war! Er bewunderte sie dafür.

    Ein leichtes Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. Sie ergriff seine Hand und küsste sie.

    „Egal was auch geschehen ist, egal was auch passieren wird, Everett, gemeinsam überstehen wir alles.“

    Und ganz plötzlich wurde sein betäubtes Gehirn wieder völlig klar. Mit einem Schlag wusste Colonel Everett Young, dass er seinen ganz persönlichen Schatz, den für ihn wertvollsten, den er jemals haben würde, gefunden hatte! Jetzt wusste er, wonach er all die Zeit unbewusst gesucht hatte. Mit Tränen der Erleichterung lächelte er TJ an. Es war seit langer langer Zeit endlich wieder ein Abend, an dem er glücklich in den Schlaf glitt. Mit seinem Schatz an der Seite.


    E-N-D-E
    Geändert von Mason (17.06.2012 um 00:30 Uhr) Grund: Ich Trottel habe eine Formatierung vergessen...


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