Titel: Die Suche
Serie: Dr. Who
Charakter: Ten, Donna
Genre: Humor
Spoiler: Es ist eine kleine Epidode, die sich auf keinerlei Folgen bezieht - und das Donna mit Ten gereist ist, würde ich jetzt mal als bekannt voraussetzen *gg*
Rating: PG
Zeit: Irgendwann während der Zeit mit Ten und Donna
Bemerkung: Antwort auf die Sommer-Challenge im Forum des Tardis-Torchwood-Team: Sie muss im Sommer spielen (egal auf welchem Planeten); und sie muß folgende Sätze/Wörter enthalten:
- "Wenn es nur ein Grad heißer wird, dann ..."
- "Lies endlich das verdammte Handbuch!"
- "Seit wann ist das durchsichtig?"
- "Krümpf"
Die Suche
“Lies endlich das verdammte Handbuch! Falls es so was für die Tardis überhaupt gibt.”
Donna sah dem Doctor an, hatte dabei die Hände in die Hüften gestemmt und fuhr ohne groß Atem zu holen fort.
“Aber es würde mich nicht wundern, wenn es das nicht geben würde. Ist doch typisch - einerseits groß tönen von wegen Timelord und was sie alles können, aber nicht fertig bringen, ein verständliches Handbuch für die Tardis zu schreiben. Es könnte ja helfen herauszufinden, was hier gerade schief läuft.”
Sie lehnte sich an die Reling, die den Laufgang um die Mitte der Tardis begrenzte und atmete tief ein. Sie war gerade zum vierten mal von der Eingangstür zurück gekommen, nachdem sie draußen immer noch nicht das versprochene Sommerferienparadies vorgefunden hatte.
Angefangen bei einer Eiswüste, bei der der Doctor ihr die Information gegeben hatte, dass es dort im Winter noch kälter wäre, über einen übermäßig heißen Sandplaneten und stürmische Felswüsten, hatten sie zum Schluss einen subtropischen Regenwald inklusive Monsunschauer angeflogen.
Donna war nach draußen getreten und im ersten Moment sogar davon angetan gewesen. Eine Vielfalt von Flora und Fauna, leuchtende Farben, ein fleißiges Durcheinander von Krächzen, Zirpen und Flöten hatten sie willkommen geheißen und dabei war die Temperatur mehr als angenehm gewesen. Aber nach ein paar Schritten in dieses Paradies, hatte ein Monsunregen eingesetzt, der sie sofort völlig durchnässt hatte, bevor sie noch Piep sagen konnte.
Jetzt stand sie vor dem Doctor, die Haare klebten ihr im Gesicht oder hingen triefend auf die Schultern hinunter. Das Wasser tropfte von dort auf das Oberteil ihres vorher so luftig, duftigen Sommerkleides hinab und ließ dieses wie eine zweite Haut an ihrem Körper kleben.
Der Timelord musterte Donna von oben bis unten und ließ sich unvorsichtigerweise zu der Bemerkung “Seit wann ist das denn durchsichtig?” verleiten.
Er hätte besser nichts gesagt, denn die darauffolgende Schimpftirade, die Donna losließ, suchte ihresgleichen und war alles andere als jugendfrei.
So hatte der Doctor seine Begleiterin noch nie erlebt und blieb verdattert zurück, als diese mit einem “Ich brauche jetzt eine Dusche und frische Klamotten” in den Tiefen der Tardis verschwand.
Lange überlegte er, wie er diese Schlappe wieder gut machen konnte. Dabei ging er in Gedanken einige der ihm bekannten Planeten durch, die als sommerliche Feriendomizile in Frage kommen könnten.
‘Rexolar VII? - Nein - zu viele stechende Insekten.
Rugel VIII? - Nein. Zwar keine stechenden Insekten, aber das blaue Meer färbte alles ein, was mit seinem Wasser in Berührung kam. Gar nicht auszudenken was passierte, wenn Donna in indigoblau vom Schwimmen zurückkommen würde. Obwohl der Blauton bestimmt gut zu ihrem roten Haar passen würde.
Tero VI - Zu heiß. Und auch wenn die Männer dort außerordentlich gut aussahen - was Donna sicher zu schätzen wissen würde - wäre es doch eher ein Planet, auf den er Jack schicken würde. Zumindest, wenn man die grundsätzliche Ausrichtung der dort ansässigen Männer berücksichtigte. Sollte er Jack irgendwann wiedersehen, musste er daran denken ihm diesen Tipp zu geben.’
Während er über weitere, mögliche Ziele nachdachte, kam er - ohne es zu merken - an die Temperatur-Regelung der Tardis. Ihm selbst fiel es nicht weiter auf, dass es immer wärmer wurde, bis Donna, mittlerweile in ein anderes, trockenes Kleid gehüllt, schweißgebadet vor ihm stand und mit der Hand vor seinen Augen herumfuchtelte.
“Donna an Doctor. Hallo, jemand zu Hause? Wenn es nur ein Grad heißer wird, dann springe ich bei laufender Fahrt raus.”
Der Timelord fuhr aus seinen Gedanken auf und sah Donna an, als sehe er sie zum ersten Mal, dann hellte sich seine Miene auf.
“Krümpf”, sagte er nur und erntete einen fragenden Blick, den er nicht weiter beachtete. “Krümpf”, wiederholte er, drehte sich um, regelte die Temperatur wieder hinunter und wirbelte dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht wie ein Derwisch um die Mitte der Tardis herum. Drehte hier einen Regler, zog dort an einem Hebel und kurz danach setzte die Tardis sich mit dem so typischen Geräusch in Bewegung.
Donna wagte es ausnahmsweise nicht, weiter zu fragen. Diesen Zustand kannte sie zur Genüge. Sie würde kein brauchbare Auskunft bekommen, also trat sich ein paar Schritte zurück und hielt sich wohlweislich gut fest. Das war eine gute Entscheidung, denn kurze Zeit später setzte die Tardis mit einem Ruck auf.
Diesmal ging der Doctor voraus zu Tür, öffnete diese und schaute raus. Dann drehte er sich zu Donna um und mit einer einladenden Bewegung lud er sie ein, die Türöffnung zu durchqueren.
Donna nahm diese Einladung etwas zögerlich an und steckte vorsichtig erst einmal ihren Kopf hinaus. Der Ausblick verschlug ihr fast die Sprache.
Von einem blauen Himmel schienen eine gelbe und eine dunkelorange Sonne auf einen Traumstrand hinunter. Heller, feiner Sand erstreckte sich kilometerweit am Wasser entlang, gesäumt von Palmenhainen.
Das Meer schillerten allen möglichen violetten Farbtönen und lud dazu ein, sich jauchzend in die sanfte Brandung zu stürzen.
Etwas weiter im Landesinnern konnte Donna zwischen den Palmen Häuser ausmachen und vereinzelt sah sie jetzt Sonnenschirme und Decken auf dem Strand und Leute, die sich im Wasser tummelten.
“Warum nicht gleich so?” fragte sie, grinste zufrieden und schob hinterher: “Aber wo sind wir eigentlich?”
“Krümpf”, bekam sie zur Antwort, worauf Donna nur sagte: “Hast du dich bei den vielen Temperaturschwankungen erkältet? Brauchst du einen Tee mit Honig?”
Lächelnd schüttelte er den Kopf.
“Nein, das ist der Name dieses Ortes. Er ist mir vorhin wieder eingefallen, als ich dich in dem frischen Kleid gesehen habe.”
Donna blickte erst den Doctor an, dann an sich herunter und fing an, breit zu grinsen.
Ihr Kleid schillerte in allen möglichen und unmöglichen Lilatönen.
Ende