So, da bin ich wieder!
Ich hoffe, Ihr empfandet die Wartezeit als nicht zu lang. Daher möchte ich Euch nicht länger warten lassen und wünsche viel Spaß und gute Unterhaltung mit
Healing Memories – Heilende Erinnerung
Autor: TinaS
Serie: Stargate Atlantis
Genre: Action, Drama, Friendship, Romance und natürlich Whump
Rating: R-16
Charaktere: Multi-Charakter, OC
Spoiler: nach 5. Staffel, virtuelle Episode
Kurzinhalt: Johns Überleben hängt von seinen Erinnerungen ab…
Sheppards Vater bittet seinen Sohn um eine Aussprache. Als dieser endlich gewillt ist, nach einer Routine Mission mit ihm zu reden, geraten beide wieder einen Streit, in dessen Verlauf John zusammenbricht.
Zunächst ist unklar was mit ihm ist, doch dann findet man schnell heraus, dass John in seinen Erinnerungen gefangen ist.
Um zu Überleben, muss er durch die Hölle.
Doch jemand bestimmtes steht ihm unerwartet zur Seite…
Author's Note: Diese Story war eigentlich für den 2. SG-P Mini-Bang gedacht, aber das hat zeitlich leider nicht hingehauen. Da sie aber für die Storyline meiner Alexa Reihe wichtig ist, gibt es sie eben jetzt zu lesen.
Die Alexa-Reihe: Erwachen und Erkenntnis (1), Traces of Truth (2), Surviving (3), Expectations (4), Family Ties (5), Convergence (6)
Die Alexa-Saga - Wie alles begann. !!Hier!!! (überarbeitete Version)
Disclaimer: Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charakter sind nicht mein Eigentum. Lediglich Der Charakter der Alexa und einige andere sind Eigentum des Autors.
Feedback: ist sehr gerne gesehen
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Atlantis
„Aber vielleicht auch nicht, Colonel“, antwortete Daniel, der mit John gerade auf dem Weg zu Woolsey war.
Heute war eigentlich ihr freier Tag, aber Richard hatte John und Daniel dennoch zu sich rufen lassen.
Nun waren sie schon kurz vor seinem Quartier. Nach all der Aufregung der vergangen Tage, hoffte man nun endlich auf einen ruhigen und erholsamen Tag.
Nur das absolut notwendige Personal tat Dienst. Angefangen von nur zwei Köchen in der Kantine, einem Assistenzarzt und einer Krankenschwester in Bereitschaft auf der Krankenstation und vielleicht vier Personen im Kontrollraum.
Selbst John trug dieses Mal Zivilkleidung.
„Hören Sie, es ist nicht so dass ich die drei nicht verstehen kann, aber glauben Sie mir, dass es mit Sicherheit keine gute Idee ist, wenn sie erführen, was hier in den letzten Jahren so los war.“
„Das ist es ja… ich rede nicht davon, ihnen jedes kleinste Detail zu erzählen, aber der ein oder andere Missionsbericht könnte vielleicht schon ausreichen. Abgesehen davon, habe ich schon mit Woolsey gesprochen…Ihr Vater hat sich mit ihm darüber unterhalten, eine Freigabe für die Einsicht in die Missionsberichte zu beantragen.“
„Sicher hat er das“, spottete John, „ist ja mal wieder typisch für ihn. Er kann es einfach nicht lassen.“
Endlich bei Woolsey angekommen, betätigte John den Türsummer, worauf nur Sekunden später geöffnet wurde.
„Colonel Sheppard, Doktor Jackson! Kommen Sie rein“, bat Richard erfreut.
Selbst an seinen freien Tagen trug er Anzug und Krawatte und John fragte sich allmählich ob er damit auch ins Bett ging.
Doch John fiel auf, dass er nicht alleine war.
Gerade die Menschen, die er am wenigsten hier erwartet hätte, saßen bereits auf Woolseys Couch.
Patrick und Carol Sheppard, seine Eltern und Dave, sein Bruder.
„Keine Sorge, es ist nichts vorgefallen. Setzten Sie sich doch!“, bat er und wies auf die Sesselgarnitur seines Apartments.
„Ich dachte mir, wir könnten mal in Ruhe ein kleines Schwätzchen halten und uns mal von Doktor Jackson erzählen lassen, was es auf der Erde neues gibt.“
John erstarrte kurz, während er sich eigentlich in einem Sessel nieder lassen wollte und blickte Woolsey zweifelnd an.
„Kann ich Ihnen beiden etwas anbieten? Einen Wein oder einen Cognac?“
John war versucht, Richard um einen Cognac zu bitten, am besten noch einen doppelt oder dreifachen, denn er wusste schon, warum er hergerufen wurde. Aber wozu Jackson mitgekommen war, wusste er nicht. Vielleicht wirklich nur, um ein kleines Schwätzchen zu halten. Schließlich ließ er sich nur einen Cognac geben.
„Nun Doktor, was gibt es neues?“, eröffnete Woolsey die erste Runde.
„Nur das übliche, Sie wissen ja. Die Ori sind vernichtet, Tomin versucht sich in Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung, Die Goa`uld sind kaum noch anzutreffen, dennoch haben Teal´c und Bra´tac alle Hände voll zu tun, eine ordentliche und…unbeeinflussbare Regierung aufzubauen, auch wenn nur noch wenige Jaffa da sind und die Tokra werden auch immer weniger.“
„Das sind gute und weniger gute Nachrichten. Wie steht es eigentlich mit Präsident Hayes? Wie ich hörte, wurde er für eine zweite Amtszeit gewählt.“
„Ja richtig. Er wurde mit großer Mehrheit wieder gewählt und….vielleicht sollte ich das lieber nicht sagen, aber es geht das Gerücht um, dass er geheime Besuche auf den wichtigsten Offworld-Basen plant.“
„Er will…auch hierher kommen? Wieso ist er nicht gekommen, als wir noch mit Atlantis auf der Erde waren? Wäre für ihn doch einfacher gewesen und für uns auch“, meinte John.
„Atlantis war auf der Erde? Wann?“, fragte Patrick neugierig.
„Vor `nem halben Jahr etwa.“
„Und da wurdest Du auch befördert…“ schlussfolgerte er, doch John ging nicht weiter darauf ein.
„Wieso wäre das einfacher gewesen? Als wir nur kurz da waren, sah Atlantis nicht gerade einladend aus und unsere Leute waren auch nicht auf Vordermann“, erwiderte Richard amüsiert.
„Das meine ich ja, damals hätten wir noch eine gute Entschuldigung gehabt. Jetzt muss ich meine Leute wieder flott machen“, beschwerte sich John halbherzig.
„Wie gesagt, es ist nur ein Gerücht. Ich persönlich glaube es nicht. Es gibt schon jedes Mal ein riesen Trara, wenn es darum geht, dass er ins Stargate-Center kommt und den einen oder anderen Alliierten kennenlernen will. Sein Stabschef wird nicht mitmachen, wenn es um einen Besuch in einer anderen Galaxie geht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er die Antiker kennenlernen will.“
„Also gibt es wieder ein Trara“, witzelte John, worauf Daniel wieder lächeln musste.
„Wo sind die Antiker überhaupt?“, wollte Richard wissen.
John antwortete ihm.
„Tja, der General und seine Frau machen sich einen schönen gemeinsamen erholsamen Tag, Dorian und McKay wollten ihre Köpfe zusammenstecken und über höhere Physik quatschen und Alexa schläft offensichtlich immer noch.“
Obwohl es fast Mittag war, lag Alexa immer noch in Ihrem Bett und schlief. Als sie heute Morgen von den einfallenden Sonnenstrahlen geweckt wurde, die ihr ins Gesicht schienen und sie aus einem erstmals schönen Traum weckten, kämpfte sie sich aus dem Bett, schlich zum Fenster und zog die Gardinen zu. Danach schlurfte sie wieder zum Bett und wickelte sich wieder in ihre Decke.
-Sonne, ich liebe dich, aber jetzt gehst du mir auf den Zeiger!-, war ihr letzter Gedanke, bevor sie augenblicklich wieder einschlief.
Eine große lichtgeflutete Halle zur Hälfte gefüllt mit jungen Menschen, die mit hinter dem Rücken verschränkten Händen in Reih und Glied stehen. Den Blick gerade nach vorne gerichtet auf ihren Mentor.
„…ich bin für Ihre Kampfausbildung verantwortlich. Unter anderem…“
Ein groß gewachsener Mann, dunkelhaarig, sehr muskulös, kurze schwarze Haare, braungebrannte Haut, dunkle braune Augen, die eine gewisse Wärme, aber auch Souveränität und Strenge ausstrahlten.
„…auch in Waffenkunde und der entsprechende Umgang mit solchen werde ich Ihnen beibringen. Aber seien Sie sich eines gewiss, der Unterricht und das Training bei mir werden nicht leicht sein. Sie werden hier mehr als einmal mit verschiedensten Verletzungen rauskommen…Ich wage auch zu behaupten, dass Sie mich hassen werden. Und das ist gut so, denn dann werde ich Sie lehren, solche Emotionen für Sie nützlich zu gebrauchen…“
…
„Ich kann mir vorstellen, dass Du nicht gerade begeistert bist, Alexa, aber…“
„Begeistert? Vater, er war mein Ausbilder! Er ist immer noch Ausbilder! Was will er hier?“
„Alexa, die Akademie fiel einer Naturkatastrophe zum Opfer und ist teilweise schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau wird sich eine ganze Zeit hinziehen, zumal im Moment auch andere Dinge Vorrang haben. Er und einige andere Deiner Ausbilder, haben durch die Zerstörung der Akademie ihr Zuhause und ihre Arbeit verloren. Andere sogar ihr Leben. Er war früher genauso Soldat wie Du, wurde Ausbilder und hat sich nun hier her versetzen lassen. Er untersteht nun ebenfalls meinem Befehl. Ihr beide habt mittlerweile den gleichen Rang und werdet zusammen arbeiten.“
„Was?! Oh nein, nein, nein, also Vater, ich bin wirklich nicht gerade…Weißt Du was er damals auf der Akademie gesagt hat?...Er sagte, das wir ihn hassen würden!“
„Das sagen alle Ausbilder, Alexa. Sogar meiner hat das damals gesagt.“
„Und hast Du es getan?“
„Natürlich nicht!“
„Siehst Du Vater! Das ist der Unterschied zwischen uns.“
„Alexa…bitte lass mich keinen Befehl daraus machen. In einer Stunde kommt er an. Ich möchte dass Du ihn mit mir begrüßt und dafür sorgst, dass er sich hier wohl fühlt und sich auch schnell wieder an seine Arbeit gewöhnt…“
„Nnnnggaaarr…“
-Ich hasse ihn!-
…
Nervös wiege ich mich von einem Fuß zum anderen.
Würde er immer noch so streng sein? Würde er mich beurteilen und prüfen? Wer weiß, vielleicht ist die ganze Geschichte mit der angegriffenen Akademie nur Schein, um doch meine Befähigung als Soldat im Nachhinein zu prüfen. Schließlich war er damals auch ein Mitglied im Gremium der Lantianischen Militärakademie und hatte somit auch enormen Einfluss auf das Bestehen oder Versagen der Kadetten. Warum ausgerechnet er?
Aber es dauert nicht lange, bis ich von seinem Anblick gefesselt werden würde.
Groß, stark und selbstbewusst kommt er aus dem Gate, tritt vor den General, legt die Tasche auf dem Boden ab und salutiert.
Erst jetzt fällt mir auf, wie gut er eigentlich aussieht und welche Wirkung seine Stimme hat.
„Commander Darius Pelon meldet sich wie befohlen!“
„Commander Pelon, willkommen in Atlantis. Sie kennen noch meine Tochter, Commander Alexa Thalis?“
„Natürlich, ich bin nicht wirklich überrascht, Sie hier zu sehen, Alexa. Schon als junge Kadettin setzte ich bereits große Hoffnungen und Vertrauen in Sie. Wie ich sehe, wurde ich nicht enttäuscht…Commander.“
Ich bringe tatsächlich ein kleines verlegenes Lächeln hervor, bevor ich es wage, ihm direkt in die Augen zu sehen.
Ich tauche ein, in die dunklen und warmen Augen, in denen man tatsächlich Ruhe und Frieden finden könnte. Augen, die Wärme, Geborgenheit und noch mehr ausstrahlen. Augen, in denen man sich verlieren und…verlieben könnte.
-Hasse ich ihn wirklich?…-
„Willkommen auf Atlantis, Commander Pelon…“
…
Völlig verschmutz, abgekämpft und verschrammt kommen wir durch das Gate zurück nach Atlantis.
„Nun, ein kurzer Bericht“, fordert der General.
„Gefahr erfolgreich neutralisiert, Situation unter Kontrolle, Sir“, berichte ich kurz, während ich zum Kollegen sehe und mich weiter in diesen dunklen Augen verliere.
…
Pelon´s Hand die durch meine lange Haare streicht und ein Grashalm herausfischt…
…
Sein Lächeln, das perfekte weiße Zähne zeigt, ein Lächeln, dass das Herz zum Schmelzen bringt…
…
„…was tust Du, wenn Dein Gegner Dich zu Boden bringt und Dich dort festhält?“, fragt Commander Pelon.
Seiner Stimme folgen augenblicklich Taten. Blitzschnell umfasst er mit seinen großen muskulösen Armen meine Taille, hebt mich kurz hoch, lässt mich wieder zu Boden und drückt mit seinem Kinn gegen meine Brust und zwingt mich damit zu Boden. Seine Hände umfassen meine Handgelenke, er sitzt auf mir, seine Beine hindern mich am strampeln, ich kann mich nicht befreien,… ich will mich nicht befreien. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Wieder sehe ich in diese Augen und spüre Hitze in mir aufkommen, mein Puls wird schneller, sein Lächeln das erstirbt, seine Lippen die immer näher kommen…
-Ich liebe ihn…-
…
Verträumt und glücklich beobachte ich den Sonnenuntergang am Pier…ich höre seine Schritte die sich nähern, spüre seine Arme, die mich von hinten umschlingen. Kräftige, starke Arme, die dennoch unendlich sanft und zärtlich zu mir sind…seine Wärme, die erst meinen Rücken, dann mein Herz erwärmt…sein Atem an meinem Ohr…
„Amaris…“ haucht er zärtlich, bevor seine Lippen meinen Hals berühren und zu meinem Lippen wandern…
…
„Du musst es ihm sagen, Alexa. Er wird es früher oder später ohnehin erfahren, Liebes“, sagt meine Mutter und ich stimme ihr zu…
…
„Vater…ich…es gibt etwas…ich muss Dir etwas sagen“
„Was ist denn? Raus damit! So schlimm kann es schon nicht sein…wenn schon Deine Augen in letzter Zeit so klar funkeln und strahlen, kann es nur etwas Schönes sein.“
„Vater…ich…Commander Pelon…ich und er…wir lieben uns.“
Die Augen meines Vaters sehen mich überrascht und schockiert an.
„Ihr tut was?!... Das soll wohl ein Scherz sein?!... Ihr seid Soldaten, ihr arbeitet zusammen! Das darf nicht sein!...Das kann doch wohl nicht wahr sein?!“…
Eine ganze Weile brüllt er die Kommandozentrale zusammen, dann knurrt er unverständliche Worte vor sich her und geht schließend auf und ab, bis er sich beruhigt hat.
„…Du liebst ihn wirklich?“
„Ja.“
„…und er liebt Dich auch?“
„Ja.“
„…Er… behandelt er Dich gut?“
„Ja Vater, er…er ist ein wundervoller Mann.“
„…es ist euch also wirklich ernst?“
Ich nicke.
„Nun gut… so soll es dann sein. Aber wehe ihm, wenn er meiner Tochter weh tut!... Es wird keinen Platz im Universum geben, an dem er sich dann vor mir verstecken kann!“
…
Er kniet vor mir nieder und hält meine Hände in den seinen…
„…mea Amaris…Du machst mich so glücklich…Dein Lächeln, Deine Augen, in die ich mich schon auf der Akademie verloren habe, aber es nie zeigen durfte… …Dein Herz, Deine Güte, Fürsorge und Deine Weisheit, sogar Deine Sturheit und Dein Temperament…Deine Schönheit, die keine Beispiele kennt…Alexa, ich bitte Dich…werde die meine… mea madronas…“
Mein Herz pocht und quillt über vor Freude und Liebe…nun knie auch ich nieder und küsse ihn…seine warmen, weichen Lippen, die immer fordernder werden, doch ich löse mich wieder und sehe in seine fragenden Augen…
„Heißt das ja oder…?“
Ich nicke freudig bevor er mich wieder leidenschaftlich küsst…
Langsam erwachte Alexa aus ihrem Traum. Endlich war es mal keiner, in dem sich nur Mord und Totschlag abspielten. Sie fühlte sich ungewöhnlich wohl und ausgeruht. Warum auch nicht? Ihre Familie war wieder vereint, Dorian war wieder gesund und er selbst, es galt keinen Krieg oder andere Krisensituation zu bewältigen, kurz um es war alles ruhig und in bester Ordnung.
Nur dieser Traum, so schön er auch war, ließ sie nachdenklich werden.
-Wer war dieser Mann? Und überhaupt, war es nur ein Traum, oder doch eine Erinnerung? Der Mann sah schon verdammt gut aus. Neben ihm würde sogar Ronon noch wie ein Strich in der Landschaft aussehen. Aber irgendwo her kenne ich ihn, also vielleicht doch kein Traum, immerhin war auch Atlantis und Vater darin vorgekommen…und die Akademie und…-
Alexa sprang aus dem Bett, stellte sich kurz unter die Dusche und sah sich dann ihre Habe aus der Kapsel an.
Es dauerte auch nicht lange bis sie fündig wurde. Auf einem kleinen Kristall war ein Bild gespeichert, dass genau den Mann aus ihren Träumen zeigte. Aber nirgendwo war ein Name angegeben.
-Wie war das noch? P…Pa…Pi…Po…Pe…Pel…Pel…Pelon, ja!-
Alexa kramte weiter, fand aber sonst nichts mehr, was auf die Identität des Mannes hinwies, oder Aufschluss darauf geben würde, in welcher Beziehung sie zu ihm gestanden hatte.
-Aber es gibt Leute die es mit Sicherheit wissen.-
Sie druckte das Bild aus, steckte es ein und machte sich auf den Weg zum Quartier ihrer Eltern.
„John, ich kann mir vorstellen, dass es bestimmt Dinge gibt, von denen Du nicht willst, dass wir sie erfahren. Vermutlich weil sie wohl… zu schrecklich sind. Ich bin sehr froh, dass Du gesund und noch am Leben bist, aber…verstehe doch, ich bin Deine Mutter und habe das Recht zu wissen, was in den letzten Jahren war. Ich habe fast zwanzig Jahre von euch und eurem Vater nachzuholen…verstehst Du, das ist nicht gerade einfach für mich, John. Ich bitte dich doch nur um ein bisschen Zeit, die Du mit mir…mit uns verbringen könntest.“
„Mom, ich kann Dich verstehen…wirklich! Nur…“ stöhnte John gequält auf.
„Jetzt komm mir bitte nicht mit Geheimhaltung. Früher oder später werden wir es doch erfahren. Dein Vater hat bereits beantragt, die Missionsberichte einsehen zu dürfen.“
Carol verlor allmählich jeden Nerv um sich zurück zu halten oder gar ihre Psychologenseite zu zeigen und behutsam in ihn zu dringen.
„Natürlich hat er das“, antwortete John eingeschnappt.
„Ach John, jetzt reiß Dich mal zusammen! So schlimm kann es wohl nicht sein. Uns würde es schon reichen, wenn Du uns die eine oder andere Geschichte, die Du erlebt hast, erzählen würdest. Es muss ja keine allzu… blutige sein“, stimmte Dave seinen Eltern zu.
„Tja, wenn du es nicht blutig magst, wird der Nachmittag ziemlich schweigsam.“
Seine Eltern und sein Bruder sahen ihn zwar erschrocken an, versuchten sich aber nichts anmerken zu lassen.
John konnte sie verstehen. Er konnte sie gut verstehen. Er, an ihrer Stelle würde vermutlich genauso empfinden.
„Wisst ihr was? Beantragt die Freigabe, lest euch alles durch und wenn ihr dann Fragen habt, dann fragt. Aber erwartet keine netten Anekdoten dazu. Es gibt…es gibt Dinge… für die es besser ist, dass sie ruhen“, erklärte John kurz und knapp und machte sich auf den Weg, Richards Quartier zu verlassen.
„Wo willst Du denn hin?“, fragte Patrick ihn perplex.
„Zu Alexa… meditieren. Ich will nicht dass sie nochmal solche Probleme bekommt. Und ich will hier raus!“
Somit war John verschwunden und ließ seine bedrückte Familie mit dem schweigenden Woolsey und dem peinlich berührten Jackson alleine.
Sollten sie sich doch die Missionsberichte geben lassen. Sollten sie sie sich doch hundert Mal durchlesen und von ihm aus auch einrahmen und übers Bett hängen. Es änderte nichts.
Was geschehen war, war geschehen. Es machte nichts rückgängig oder gar schöner oder besser. Eher das Gegenteil.
John hatte geglaubt, dass einige Erlebnisse aus seinem Kopf gelöscht wären. Aber er irrte. Vergessen hatte er nichts. Aber auch nicht verarbeitet. Er hatte die Bilder, Erlebnisse und Emotionen verdrängt und hatte es geschafft, irgendwie damit zu leben.
Nun kamen drei Leute an, die unbedingt wieder alles ans Tageslicht bringen wollten. Aber er wollte es nicht zulassen. Doch verhindern konnte er es auch nicht.
An diesem Tag wollte er sich nicht mit seinen Eltern und seinem Bruder streiten. Das würde immer noch kommen, spätestens wenn sie die ersten Missionsberichte lasen, und dann Fragen stellten.
Bis dahin konnte er sich mit anderen Dingen ablenken.
Doch gerade der Gedanke an die Existenz gewisser Erinnerung, löste diese aus.
Für einige Momente zog er sich auf einen kleinen Balkon zurück und atmete ein paar Mal die frische Meeresluft ein und wieder aus.
Als er so auf das ruhige Meer blickte konnte er nicht verhindern, dass sich bereits die ersten Bilder in seinem Kopf meldeten.
-Nein! Nein. Denk nicht daran. Das ist vorbei, John. Du hast die Schweine dran gekriegt. Den beiden hast du helfen können. Sie leben. Das ist das wichtigste. Also denk jetzt nicht mehr dran!-, schallte er mit sich selbst und verdrängte mühevoll die Bilder aus seinem Kopf.
Stattdessen stellte er sich lieber Rodneys Wale und Fische im Meer vor, wie sie friedlich vor sich her schwammen.
Ja, er selbst könnte nun auch eine Meditation brauchen.
Alexa war mittlerweile am Quartier ihrer Eltern angekommen und wollte schon den Türsummer betätigen, als sie plötzlich unverhoffte Emotionen verspürte. Emotionen, die nicht ihr gehörten.
Unbeschwertheit, Glück, Freude, Verlangen und Liebe.
Es waren die Gefühle ihrer Eltern, die sie bis vor die Tür spüren konnte. Auch wenn man sonst keinen Mucks aus dem Quartier hören konnte, konnte Alexa sich denken, was da drin gerade vor sich ging.
Ein Lächeln entstand in ihrem Gesicht und Alexa beschloss, die beiden lieber nicht zu stören und schlich sich schnell wieder weg.
Einige Meter ging sie, bis sie wieder stehen blieb und sich mit hochrotem Kopf und völlig überrascht zur Tür zurück wendete, als sie weitere Emotionen empfand.
-Du meine Güte!-
Leidenschaft und Ekstase!
Immer noch überrascht, aber zufrieden grinsend schüttelte sie den Kopf und machte sich wieder auf den Weg zurück in ihr Quartier.
Sie gönnte es ihren Eltern von ganzem Herzen. Schließlich hatte sie mitbekommen, dass Ihre Mutter und ihr Vater vor einigen Tagen erst einen heftigen Streit gehabt hatten. Erst als ihr Vater in ihr Quartier kam und sagte dass es keine Anklage gegen sie wegen Hochverrats geben würde und er ihr versprach, ein besserer Vater zu sein, konnte sie sich denken, worum es gegangen sein musste. Aber sie war glücklich, dass die beiden sich wieder gefunden hatten.
In Gedanken verloren, merkte sie nicht, wie ihr Bruder Dorian um die Ecke gerannt kam und sie fast umwarf.
„Sag mal! Du hast doch Augen im Kopf, dann benutze sie auch!“
„Immer mit der Ruhe, Schwesterchen. Ist ja nichts passiert. Und ich habe auch keiner schönen Frau hinterher gesehen, falls Du darauf hinauswillst.“
„Wenn ich das doch bloß glauben könnte.“
„Hm! Sind Mutter und Vater in ihrem Quartier? Ich müsste was mit ihnen besprechen.“
-Soll ich ihm jetzt sagen, dass sie besser nicht gestört werden sollten? Hmm…-
„Äh ja, aber…“
Dorian machte sich schon auf den Weg, als Alexa ihn zurück hielt.
„Aber was?“
„…es ist keine gute Idee, da jetzt….“
Es war zu spät, Dorian war nicht mehr zu bremsen.
„Ach was soll´s“, murmelte Alexa und verzog grinsend das Gesicht, während sie in Deckung ging. Die einzigen die ihr leid taten, waren ihre Eltern. Doch das, was nun auf Dorian zukommen würde, wäre eine gerechte Strafe für… für was eigentlich? Es war so vieles, was er vermurkst hatte oder womit er sie ärgern wollte. Wer weiß, was er noch so angestellt haben könnte, woran sie sich aber noch nicht erinnerte?
Nur wenige Sekunden dauerte es, bis man die aufgeregten und ärgerlichen Stimmen des Generals und seiner Frau aus dem Raum und durch den gesamten Flur hören konnte.
„Verdammt nochmal, Dorian! Kannst Du nicht wie jeder andere auch den Türsummer benutzen oder Dich sonst irgendwie bemerkbar machen?!“
„Habe ich doch! Habt Ihr das denn nicht gehört?!“
„Oh! Dorian also wirklich, das ist sehr peinlich!“
„Entschuldigt… ich… ohhh… Euch ist das peinlich?! Was soll ich denn sagen? Ich wollte Euch niemals dabei sehen, wie ihr…whäää!“
„Dorian, jetzt ist es aber genug! Sieh zu, dass Du raus kommst. Dein Anliegen kann nicht so wichtig sein. Das hat auch noch bis später Zeit. Beim Abendessen! Und jetzt geh!“
„Ja, aber…Es tut mir ja wirklich leid…aber das hier….könnten ihr vielleicht…“
„RAUS!“
Dorian flitzte nur so aus dem Quartier raus, da sein Vater, einen drohenden Schritt auf ihn zu machte.
Alexa, die sich hinter der Ecke des Flures versteckt hatte, musste sich selbst die Hände vor den Mund halten um nicht lauthals lachen zu müssen.
„Deckung!...Weg hier!“
Schnell schnappte er seine Schwester am Arm und rannte mit ihr davon.
Einige Meter liefen sie noch, bevor sie an einem Balkon keuchend und lachend zum Stehen kamen.
„Du wusstest es, oder?“, brachte Dorian zwischen seinen Lachanfällen heraus.
„Tut mir leid. Ich habe versucht, Dich zu waren aber… Du warst erstens zu schnell, ich konnte Dich nicht mehr aufhalten und zweitens…sieh es als Strafe an.“
„Strafe? Weswegen willst Du mich denn bestrafen?“
„Hm, wo soll ich da anfangen? Meine versenkte Yacht, Deine Stimme im System meines Schiffes, meine Waffe, die Du eigentlich reparieren solltest und dann doch auseinander fiel… wer weiß, was Du sonst noch alles angestellt hast? Du hast Glück, dass ich mich nicht an alles erinnern kann.“
„Du hast Glück, dass Du nicht das gesehen hast, was ich gesehen habe“, murmelte er kopfschüttelnd und sah unsicher zu seiner Schwester, die im selben Moment die gleiche Reaktion auf Dorians Erfahrungen und Gesehenes zeigte.
„Whäää!“, gaben sie unisono bekannt und schüttelten sich, bevor sie wieder in lachen ausbrachen.
„Und das am Nachmittag…Wie geht es Dir?“
„Das fragst Du mich?“
„Pa hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass Du Schwierigkeiten mit Deiner Empathie hast.“
„Ich hatte. Colonel Sheppard, seine Mutter und Pa haben geholfen. Ich denke, ich kann es jetzt ganz gut kontrollieren.“
„Das ist schön. Ich freue mich, dass es Dir wieder gut geht“, sagte Dorian und nahm seine Schwester in den Arm.
„Und Du? Wie geht es Dir? Hast Du noch…irgendwie…“
„Verlangen nach Drogen? Nein. Ich…ich bin froh, dass das nun wirklich vorbei ist. Nur…irgendwie habe ich das Gefühl, dass…ich weiß nicht. Nach allem was ich bisher so gehört und erfahren habe, sollen diese Menschen hier ganz erpicht darauf sein, uns kennenzulernen und mit uns zusammen zu arbeiten. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass sie eher misstrauisch sind. Vor allem dieser McKay. Er ist wirklich klug und scheint auch einiges drauf zu haben, wie er es nennt, aber ich fühle selbst, dass er mir nicht so ganz vertraut. Ich habe sogar mitbekommen, wie darüber gesprochen wurde, dass ich bewacht werden sollte. Und dieser…dieser Ronon, der schleicht ständig um mich herum. Abgesehen von seinem Erscheinungsbild, dass auf den ersten Blick nicht gerade von Freundlichkeit zeugt, macht er mich nervös.“
„Das darfst Du nicht so eng sehen, Dorian. Diese Leute hier haben schon einige Erfahrungen mit den Wraith und diesem Enzym machen müssen. Einige von ihnen haben selbst einen Entzug durchstehen müssen. Darunter auch McKay und Ronon. Ich glaube McKay versucht herauszufinden, in wie weit er mit Dir mithalten kann, vielleicht fühlt er sich durch Deinen schlauen Kopf auch etwas unterlegen und Ronon… hat ganz besonders schlimme Erfahrungen mit den Wraith gemacht. Er hat seine gesamte Heimat verloren, seine Frau, er war jahrelang auf der Flucht vor ihnen und wurde dann von einem früheren Freund an sie verraten. Er wurde selbst abhängig gemacht. Er weiß, wie ein Entzug ist. Auch wenn man ihm es nicht ansieht und er auch sehr wortkarg ist, denke ich, dass er sich nur Sorgen macht. Vielleicht…vielleicht hofft er, dass Du mal mit ihm sprichst.“
„Darüber?! Ich kann mich noch wage an damals erinnern, als er mich…aufhalten wollte. Der reißt mir doch den Kopf ab, wenn ich ihn darauf anspreche.“
„Warum sollte er? Er will Dich bestimmt nur besser kennenlernen. Glaube mir, im Grunde ist er ein ganz anständiger Kerl. Du musst nicht immer das schlimmste erwarten oder nur das böse in einem Menschen sehen. Du hattest Doch früher auch niemals Probleme auf andere zuzugehen.“
„Ja…ja, vielleicht hast Du recht. Ich denke ich werde wieder zurückgehen und mir diesem McKay noch mal vorknöpfen. Ich muss wissen, welche Veränderungen überall durchgeführt wurden und wie es nun genau um die Stadt steht.“
„Einen Moment noch, Dorian…“, sagte Alexa, hielt ihren Bruder zurück und nahm das Bild aus ihrer Tasche.
„…Kannst Du mir sagen…kennst Du diesen Mann?“
Dorians Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und Alexa konnte spüren, dass etwas nicht stimmte.
„Dorian?“
„Das ist… das war…Darius Pelon. Er… er war Dein Ausbilder auf der Akademie…“
„Und?“, fragte Alexa nach, da sie glaubte, dass da noch mehr gewesen sein musste.
„Du erinnerst Dich wirklich nicht?... Er war auch…er…ich denke, es ist besser, wenn du Mutter und Vater fragst. Die können Dir das besser erklären“, meinte Dorian und machte sich daran endgültig zu gehen.
„Ja, aber…“
„Glaube mir, es ist wirklich besser, wenn sie es Dir erklären. Tut mir leid, ich muss wieder zurück.“
Sprachlos blieb Alexa auf der Bank sitzen und starrte auf das Meer hinaus. Natürlich hatte sie versucht, seine Emotionen zu lesen, doch sie war noch nicht so gut darin, einzelne Gefühle bestimmen und benennen zu können. Sie war sich jedoch sicher, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Dorian war wie vor den Kopf gestoßen, als sie ihm das Bild dieses Mannes gezeigt hatte.
Nun war sie sich mehr als sicher, dass dieser Mann früher eine gewisse Rolle gespielt haben musste, nur ob es auch die war, die sie geträumt hatte…
Eine kleine Weile saß sie noch auf dem Balkon und beschloss dann zurück zu ihrem Quartier zu gehen und dort weitere Nachforschungen anzustellen.
Kaum dort angekommen, traf sie auf Sheppard.
„Alexa, Hi.“
„Colonel, Hallo. Wollten Sie zu mir?“
„Also erstens, wir haben Dienstfrei, Alexa. Es heißt John, okay?...Ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen muss.“
Alexa lächelte ertappt.
„Und zweitens, ja. Ich brauche eine Abwechslung. Wie wäre es mit Meditation? Hatten wir ja schon lange nicht mehr gemacht.“
„Eigentlich wollte mal nach etwas recherchieren.“
„Wie wäre es mit beidem? Zuerst die Meditation, dann die Recherche. Und dabei helfe ich Ihnen auch gerne.“
„Ist es so schlimm seine Eltern bei sich zu haben, Col…John?“
Alexa konnte sehen, dass er sehr angespannt, aber auch erschöpft wirkte.
„Wenn diese darauf bestehen, die letzten Jahre in Form von Missionsberichten und detailgenaueren Berichterstattungen meiner verschiedensten Stationierungen zu erhalten…“
Alexa konnte ihn verstehen. Auch sie wurde schon von seiner Familie darauf angesprochen und bezüglich einiger Erlebnisse mit Colonel Sheppard ausgefragt. Aber auch sie musste sich auf die Schweigepflicht berufen.
„…Sie haben es ja noch gut. Ihr Vater kennt all Ihre Missionsberichte und Erlebnisse. Er ist ja schließlich Ihr vorgesetzter Offizier.“
„Ähh, ich weiß nicht ob das so gut ist. Auch ich hatte…einige Dinge, die ich ihm gerne …verheimlicht hätte…denke ich. Ganz zu schweigen von meiner Mutter.“
„Sie erinnern sich nicht“, fasste John für sie zusammen.
„Nein“, gab Alexa knapp aber ehrlich zurück. John nickte.
„Wer ist das?“, fragte er, als er das Bild in ihrer Hand sah.
„Der Grund für meine geplanten Recherchen. Ich…ich habe vorhin…von… ihm… geträumt. Erst danach habe dieses Bild auf einem der Kristalle aus den restlichen Sachen aus der Station gefunden. Alles was ich bisher herausgefunden habe, war sein Name und das er wohl mein Ausbilder auf der Akademie gewesen sein soll. Ich wollte meine Eltern fragen, aber Dorian und ich haben feststellen müssen, dass der Zeitpunkt, sie zu stören, nicht gerade günstig war und Dorian… wollte nicht so recht mit der Sprache heraus rücken.“
„Wie kommen Sie darauf?“
„Ich habe gespürt, dass da etwas war…ich weiß nicht. Ich kann noch nicht genau sagen, was für ein Gefühl es war, aber dieses Bild hat eine Reaktion in ihm vorgerufen und er bestand schon fast darauf, dass ich mit meinen Eltern sprechen soll.“
„Und das wollen Sie nun doch nicht?“
„Nein. Seine Reaktionen und…all die Geheimniskrämereien… Ich habe das Gefühl, dass mir doch nur wieder irgendeine Geschichte erzählt wird.“
„Sie glauben, dieser Mann da hat etwas damit zu tun? Ein weiteres Puzzleteil?“
„Keine Ahnung. Aber das will ich ja herausfinden.“
„Was dagegen, wenn ich helfe?“
„Nein, der Name ist ja schon mal bekannt und zu zweit könnte es vielleicht noch schneller gehen.“
„Schön, na dann mal ran ans Puzzle.“
Schon seit über einer Stunde durchforsteten die beiden die Datenbank, doch bisher war ihre Suche nach einem Darius Pelon ergebnislos geblieben. Alexa verließ so langsam der Mut und Frust machte sich in ihr breit.
„Das kann doch nicht wahr sein! Nichts! Hier ist absolut nichts zu finden. Als ob alles gelöscht wäre!“
„Denken Sie das wirklich? Wir haben erst angefangen zu suchen und die Datenbank ist riesig, das wissen Sie selbst. Wir müssen dran bleiben.“
„Ich weiß nicht… Alles was mich und meine Familie betrifft scheint aus der Datenbank verschwunden zu sein. Sowas gibt es doch nicht…das ist nicht normal. Ich habe das Gefühl, dass…je mehr ich nicht heraus finde, desto überzeugter bin ich, dass etwas nicht stimmt. Erst dieser Fremde der mich kennt und verfolgt, aber von dem niemand etwas weiß oder wissen will und nun dieser Mann, den offensichtlich jeder kennt aber keiner darüber sprechen will…“
„Jetzt warten Sie doch mal ab. Vielleicht sollten Sie doch mal mit Ihrer restlichen Familie darüber sprechen. Es wäre interessant zu erfahren, was die zu sagen haben. Vielleicht erhalten wir so mehr Anhaltspunkte für eine weitere Suche in der Datenbank.“
„Ja vielleicht haben Sie Recht.“
„Wissen Sie was? Ich denke wir machen hier für heute Schluss und kümmern uns um Ihre Meditation. Das wird Ihnen gut tun, wenn Sie wieder runterkommen. Darum kümmern wir uns ein anderes Mal.“
„Na schön“, antwortete sie und verstaute das Bild wieder im kleinen Kästchen und dieses dann in ihrem Nachttisch. Danach setzte sie sich wieder im Schneidersitz auf ihr Bett und begann sich zu entspannen. Doch dann fiel ihr etwas ein, was sie John schon lange sagen wollte.
„Bevor wir anfangen, sollte ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich denke dass Sie es wissen sollten.“
„Was denn?“, fragte John stutzig.
„Es geht um Ihre Familie...besser gesagt um Ihre Eltern. Sie…“
„Oh kommen Sie! Sagen Sie es nicht! Die haben Sie auch wegen den Berichten angesprochen.“
„Ähh, ja, aber… ich habe ihnen nichts gesagt. Aber darum geht es nicht.“
„Okay, worum dann?“
„Ich weiß nicht so recht wie ich Ihnen das sagen soll…“
„Am besten ist, Sie fangen vorne an“, sprach er ihr grinsend zu.
„Ich habe Ihren Vater schon mal gesehen. Früher.“
John sah sie verdutzt an.
„Wie bitte? Sie haben was?...Wann?“
„Damals auf diesem Wüstenplanet…kurz bevor Sie mich gefunden haben. Ich dachte bisher, dass es eine Halluzination sei, aber als Sie ihn mir vor ein paar Tagen vorgestellt haben…habe ich ihn wieder erkannt.“
„Aber… da war er… noch…tot“, sprach John leise.
„Ich weiß. Damals… naja zuerst war da ein Licht…dann war es plötzlich Ihr Vater, der mir sagte, dass Hilfe unterwegs sei und…ich durchhalten soll. Damals dachte ich es sei eine Halluzination, aber…“
„Deswegen wurden sie zurück geschickt“, sprach John mehr zu sich selbst.
„Was?“
„Laut Jackson kann man zurück geschickt werden, wenn man etwas tut, was gegen die Regeln der Aufgestiegenen verstößt. Die haben sich damals eingemischt.“
Alexa blickte ihn verständnislos an.
„Eingemischt? Nur weil er mir erschienen ist?“
„Nein, aber… als wir Sie damals gesucht haben, trafen wir auch auf diese verdammte Wolke. Irgendwas hat sie damals von unseren Jumper abgehalten und uns direkt auf den Planeten gebracht, ich hatte nämlich eine Zeit lang keine Kontrolle über den Jumper. Später auf dem Planeten war auch was, dass dieses verdammte Vieh daran hinderte, mich zu fressen. Ronon hat es auch gesehen, aber bis heute, gab es keine Erklärung dafür.“
„Und jetzt glauben Sie, dass es ihre Eltern waren?“
John verzog das Gesicht.
„Es würde zumindest erklären, warum sie…wieder…da sind und das Sie sie erkannt haben.“
„Dann sollten Sie mit ihnen sprechen“, meinte Alexa.
„Ja, vielleicht. Aber nicht jetzt. Das hat Zeit bis später. Also…lassen Sie uns anfangen.“
Nun war Johns Frage, warum seine Eltern wieder zurückkehrten, endlich geklärt. Aber er hatte dennoch keine Lust wieder zu ihnen zurück zu gehen und es ihnen zu erzählen.
Sie würden ohnehin nur vom Thema abschweifen und wieder mit ihrem `Verhör´ anfangen.
Für heute wollte er lieber seine Ruhe haben.
tbc...