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Thema: SGA: Healing Memories

  1. #1
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard SGA: Healing Memories

    So, da bin ich wieder!
    Ich hoffe, Ihr empfandet die Wartezeit als nicht zu lang. Daher möchte ich Euch nicht länger warten lassen und wünsche viel Spaß und gute Unterhaltung mit

    Healing Memories – Heilende Erinnerung

    Autor:
    TinaS
    Serie: Stargate Atlantis
    Genre: Action, Drama, Friendship, Romance und natürlich Whump
    Rating: R-16
    Charaktere: Multi-Charakter, OC
    Spoiler: nach 5. Staffel, virtuelle Episode

    Kurzinhalt: Johns Überleben hängt von seinen Erinnerungen ab…
    Sheppards Vater bittet seinen Sohn um eine Aussprache. Als dieser endlich gewillt ist, nach einer Routine Mission mit ihm zu reden, geraten beide wieder einen Streit, in dessen Verlauf John zusammenbricht.
    Zunächst ist unklar was mit ihm ist, doch dann findet man schnell heraus, dass John in seinen Erinnerungen gefangen ist.
    Um zu Überleben, muss er durch die Hölle.
    Doch jemand bestimmtes steht ihm unerwartet zur Seite…

    Author's Note: Diese Story war eigentlich für den 2. SG-P Mini-Bang gedacht, aber das hat zeitlich leider nicht hingehauen. Da sie aber für die Storyline meiner Alexa Reihe wichtig ist, gibt es sie eben jetzt zu lesen.

    Die Alexa-Reihe: Erwachen und Erkenntnis (1), Traces of Truth (2), Surviving (3), Expectations (4), Family Ties (5), Convergence (6)



    Die Alexa-Saga - Wie alles begann. !!Hier!!!
    (überarbeitete Version)

    Disclaimer
    : Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charakter sind nicht mein Eigentum. Lediglich Der Charakter der Alexa und einige andere sind Eigentum des Autors.
    Feedback: ist sehr gerne gesehen


    ************************************************** *************

    Atlantis

    „Aber vielleicht auch nicht, Colonel“, antwortete Daniel, der mit John gerade auf dem Weg zu Woolsey war.
    Heute war eigentlich ihr freier Tag, aber Richard hatte John und Daniel dennoch zu sich rufen lassen.
    Nun waren sie schon kurz vor seinem Quartier. Nach all der Aufregung der vergangen Tage, hoffte man nun endlich auf einen ruhigen und erholsamen Tag.
    Nur das absolut notwendige Personal tat Dienst. Angefangen von nur zwei Köchen in der Kantine, einem Assistenzarzt und einer Krankenschwester in Bereitschaft auf der Krankenstation und vielleicht vier Personen im Kontrollraum.
    Selbst John trug dieses Mal Zivilkleidung.
    „Hören Sie, es ist nicht so dass ich die drei nicht verstehen kann, aber glauben Sie mir, dass es mit Sicherheit keine gute Idee ist, wenn sie erführen, was hier in den letzten Jahren so los war.“
    „Das ist es ja… ich rede nicht davon, ihnen jedes kleinste Detail zu erzählen, aber der ein oder andere Missionsbericht könnte vielleicht schon ausreichen. Abgesehen davon, habe ich schon mit Woolsey gesprochen…Ihr Vater hat sich mit ihm darüber unterhalten, eine Freigabe für die Einsicht in die Missionsberichte zu beantragen.“
    „Sicher hat er das“, spottete John, „ist ja mal wieder typisch für ihn. Er kann es einfach nicht lassen.“
    Endlich bei Woolsey angekommen, betätigte John den Türsummer, worauf nur Sekunden später geöffnet wurde.
    „Colonel Sheppard, Doktor Jackson! Kommen Sie rein“, bat Richard erfreut.
    Selbst an seinen freien Tagen trug er Anzug und Krawatte und John fragte sich allmählich ob er damit auch ins Bett ging.
    Doch John fiel auf, dass er nicht alleine war.
    Gerade die Menschen, die er am wenigsten hier erwartet hätte, saßen bereits auf Woolseys Couch.
    Patrick und Carol Sheppard, seine Eltern und Dave, sein Bruder.
    „Keine Sorge, es ist nichts vorgefallen. Setzten Sie sich doch!“, bat er und wies auf die Sesselgarnitur seines Apartments.
    „Ich dachte mir, wir könnten mal in Ruhe ein kleines Schwätzchen halten und uns mal von Doktor Jackson erzählen lassen, was es auf der Erde neues gibt.“
    John erstarrte kurz, während er sich eigentlich in einem Sessel nieder lassen wollte und blickte Woolsey zweifelnd an.
    „Kann ich Ihnen beiden etwas anbieten? Einen Wein oder einen Cognac?“
    John war versucht, Richard um einen Cognac zu bitten, am besten noch einen doppelt oder dreifachen, denn er wusste schon, warum er hergerufen wurde. Aber wozu Jackson mitgekommen war, wusste er nicht. Vielleicht wirklich nur, um ein kleines Schwätzchen zu halten. Schließlich ließ er sich nur einen Cognac geben.
    „Nun Doktor, was gibt es neues?“, eröffnete Woolsey die erste Runde.
    „Nur das übliche, Sie wissen ja. Die Ori sind vernichtet, Tomin versucht sich in Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung, Die Goa`uld sind kaum noch anzutreffen, dennoch haben Teal´c und Bra´tac alle Hände voll zu tun, eine ordentliche und…unbeeinflussbare Regierung aufzubauen, auch wenn nur noch wenige Jaffa da sind und die Tokra werden auch immer weniger.“
    „Das sind gute und weniger gute Nachrichten. Wie steht es eigentlich mit Präsident Hayes? Wie ich hörte, wurde er für eine zweite Amtszeit gewählt.“
    „Ja richtig. Er wurde mit großer Mehrheit wieder gewählt und….vielleicht sollte ich das lieber nicht sagen, aber es geht das Gerücht um, dass er geheime Besuche auf den wichtigsten Offworld-Basen plant.“
    „Er will…auch hierher kommen? Wieso ist er nicht gekommen, als wir noch mit Atlantis auf der Erde waren? Wäre für ihn doch einfacher gewesen und für uns auch“, meinte John.
    „Atlantis war auf der Erde? Wann?“, fragte Patrick neugierig.
    „Vor `nem halben Jahr etwa.“
    „Und da wurdest Du auch befördert…“ schlussfolgerte er, doch John ging nicht weiter darauf ein.
    „Wieso wäre das einfacher gewesen? Als wir nur kurz da waren, sah Atlantis nicht gerade einladend aus und unsere Leute waren auch nicht auf Vordermann“, erwiderte Richard amüsiert.
    „Das meine ich ja, damals hätten wir noch eine gute Entschuldigung gehabt. Jetzt muss ich meine Leute wieder flott machen“, beschwerte sich John halbherzig.
    „Wie gesagt, es ist nur ein Gerücht. Ich persönlich glaube es nicht. Es gibt schon jedes Mal ein riesen Trara, wenn es darum geht, dass er ins Stargate-Center kommt und den einen oder anderen Alliierten kennenlernen will. Sein Stabschef wird nicht mitmachen, wenn es um einen Besuch in einer anderen Galaxie geht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er die Antiker kennenlernen will.“
    „Also gibt es wieder ein Trara“, witzelte John, worauf Daniel wieder lächeln musste.
    „Wo sind die Antiker überhaupt?“, wollte Richard wissen.
    John antwortete ihm.
    „Tja, der General und seine Frau machen sich einen schönen gemeinsamen erholsamen Tag, Dorian und McKay wollten ihre Köpfe zusammenstecken und über höhere Physik quatschen und Alexa schläft offensichtlich immer noch.“


    Obwohl es fast Mittag war, lag Alexa immer noch in Ihrem Bett und schlief. Als sie heute Morgen von den einfallenden Sonnenstrahlen geweckt wurde, die ihr ins Gesicht schienen und sie aus einem erstmals schönen Traum weckten, kämpfte sie sich aus dem Bett, schlich zum Fenster und zog die Gardinen zu. Danach schlurfte sie wieder zum Bett und wickelte sich wieder in ihre Decke.
    -Sonne, ich liebe dich, aber jetzt gehst du mir auf den Zeiger!-, war ihr letzter Gedanke, bevor sie augenblicklich wieder einschlief.

    Eine große lichtgeflutete Halle zur Hälfte gefüllt mit jungen Menschen, die mit hinter dem Rücken verschränkten Händen in Reih und Glied stehen. Den Blick gerade nach vorne gerichtet auf ihren Mentor.
    „…ich bin für Ihre Kampfausbildung verantwortlich. Unter anderem…“
    Ein groß gewachsener Mann, dunkelhaarig, sehr muskulös, kurze schwarze Haare, braungebrannte Haut, dunkle braune Augen, die eine gewisse Wärme, aber auch Souveränität und Strenge ausstrahlten.
    „…auch in Waffenkunde und der entsprechende Umgang mit solchen werde ich Ihnen beibringen. Aber seien Sie sich eines gewiss, der Unterricht und das Training bei mir werden nicht leicht sein. Sie werden hier mehr als einmal mit verschiedensten Verletzungen rauskommen…Ich wage auch zu behaupten, dass Sie mich hassen werden. Und das ist gut so, denn dann werde ich Sie lehren, solche Emotionen für Sie nützlich zu gebrauchen…“

    „Ich kann mir vorstellen, dass Du nicht gerade begeistert bist, Alexa, aber…“
    „Begeistert? Vater, er war mein Ausbilder! Er ist immer noch Ausbilder! Was will er hier?“
    „Alexa, die Akademie fiel einer Naturkatastrophe zum Opfer und ist teilweise schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau wird sich eine ganze Zeit hinziehen, zumal im Moment auch andere Dinge Vorrang haben. Er und einige andere Deiner Ausbilder, haben durch die Zerstörung der Akademie ihr Zuhause und ihre Arbeit verloren. Andere sogar ihr Leben. Er war früher genauso Soldat wie Du, wurde Ausbilder und hat sich nun hier her versetzen lassen. Er untersteht nun ebenfalls meinem Befehl. Ihr beide habt mittlerweile den gleichen Rang und werdet zusammen arbeiten.“
    „Was?! Oh nein, nein, nein, also Vater, ich bin wirklich nicht gerade…Weißt Du was er damals auf der Akademie gesagt hat?...Er sagte, das wir ihn hassen würden!“
    „Das sagen alle Ausbilder, Alexa. Sogar meiner hat das damals gesagt.“
    „Und hast Du es getan?“
    „Natürlich nicht!“
    „Siehst Du Vater! Das ist der Unterschied zwischen uns.“
    „Alexa…bitte lass mich keinen Befehl daraus machen. In einer Stunde kommt er an. Ich möchte dass Du ihn mit mir begrüßt und dafür sorgst, dass er sich hier wohl fühlt und sich auch schnell wieder an seine Arbeit gewöhnt…“
    „Nnnnggaaarr…“
    -Ich hasse ihn!-

    Nervös wiege ich mich von einem Fuß zum anderen.
    Würde er immer noch so streng sein? Würde er mich beurteilen und prüfen? Wer weiß, vielleicht ist die ganze Geschichte mit der angegriffenen Akademie nur Schein, um doch meine Befähigung als Soldat im Nachhinein zu prüfen. Schließlich war er damals auch ein Mitglied im Gremium der Lantianischen Militärakademie und hatte somit auch enormen Einfluss auf das Bestehen oder Versagen der Kadetten. Warum ausgerechnet er?
    Aber es dauert nicht lange, bis ich von seinem Anblick gefesselt werden würde.
    Groß, stark und selbstbewusst kommt er aus dem Gate, tritt vor den General, legt die Tasche auf dem Boden ab und salutiert.
    Erst jetzt fällt mir auf, wie gut er eigentlich aussieht und welche Wirkung seine Stimme hat.
    „Commander Darius Pelon meldet sich wie befohlen!“
    „Commander Pelon, willkommen in Atlantis. Sie kennen noch meine Tochter, Commander Alexa Thalis?“
    „Natürlich, ich bin nicht wirklich überrascht, Sie hier zu sehen, Alexa. Schon als junge Kadettin setzte ich bereits große Hoffnungen und Vertrauen in Sie. Wie ich sehe, wurde ich nicht enttäuscht…Commander.“
    Ich bringe tatsächlich ein kleines verlegenes Lächeln hervor, bevor ich es wage, ihm direkt in die Augen zu sehen.
    Ich tauche ein, in die dunklen und warmen Augen, in denen man tatsächlich Ruhe und Frieden finden könnte. Augen, die Wärme, Geborgenheit und noch mehr ausstrahlen. Augen, in denen man sich verlieren und…verlieben könnte.
    -Hasse ich ihn wirklich?…-
    „Willkommen auf Atlantis, Commander Pelon…“

    Völlig verschmutz, abgekämpft und verschrammt kommen wir durch das Gate zurück nach Atlantis.
    „Nun, ein kurzer Bericht“, fordert der General.
    „Gefahr erfolgreich neutralisiert, Situation unter Kontrolle, Sir“, berichte ich kurz, während ich zum Kollegen sehe und mich weiter in diesen dunklen Augen verliere.

    Pelon´s Hand die durch meine lange Haare streicht und ein Grashalm herausfischt…

    Sein Lächeln, das perfekte weiße Zähne zeigt, ein Lächeln, dass das Herz zum Schmelzen bringt…

    „…was tust Du, wenn Dein Gegner Dich zu Boden bringt und Dich dort festhält?“, fragt Commander Pelon.
    Seiner Stimme folgen augenblicklich Taten. Blitzschnell umfasst er mit seinen großen muskulösen Armen meine Taille, hebt mich kurz hoch, lässt mich wieder zu Boden und drückt mit seinem Kinn gegen meine Brust und zwingt mich damit zu Boden. Seine Hände umfassen meine Handgelenke, er sitzt auf mir, seine Beine hindern mich am strampeln, ich kann mich nicht befreien,… ich will mich nicht befreien. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Wieder sehe ich in diese Augen und spüre Hitze in mir aufkommen, mein Puls wird schneller, sein Lächeln das erstirbt, seine Lippen die immer näher kommen…
    -Ich liebe ihn…-

    Verträumt und glücklich beobachte ich den Sonnenuntergang am Pier…ich höre seine Schritte die sich nähern, spüre seine Arme, die mich von hinten umschlingen. Kräftige, starke Arme, die dennoch unendlich sanft und zärtlich zu mir sind…seine Wärme, die erst meinen Rücken, dann mein Herz erwärmt…sein Atem an meinem Ohr…
    „Amaris…“ haucht er zärtlich, bevor seine Lippen meinen Hals berühren und zu meinem Lippen wandern…

    „Du musst es ihm sagen, Alexa. Er wird es früher oder später ohnehin erfahren, Liebes“, sagt meine Mutter und ich stimme ihr zu…

    „Vater…ich…es gibt etwas…ich muss Dir etwas sagen“
    „Was ist denn? Raus damit! So schlimm kann es schon nicht sein…wenn schon Deine Augen in letzter Zeit so klar funkeln und strahlen, kann es nur etwas Schönes sein.“
    „Vater…ich…Commander Pelon…ich und er…wir lieben uns.“
    Die Augen meines Vaters sehen mich überrascht und schockiert an.
    „Ihr tut was?!... Das soll wohl ein Scherz sein?!... Ihr seid Soldaten, ihr arbeitet zusammen! Das darf nicht sein!...Das kann doch wohl nicht wahr sein?!“…
    Eine ganze Weile brüllt er die Kommandozentrale zusammen, dann knurrt er unverständliche Worte vor sich her und geht schließend auf und ab, bis er sich beruhigt hat.
    „…Du liebst ihn wirklich?“
    „Ja.“
    „…und er liebt Dich auch?“
    „Ja.“
    „…Er… behandelt er Dich gut?“
    „Ja Vater, er…er ist ein wundervoller Mann.“
    „…es ist euch also wirklich ernst?“
    Ich nicke.
    „Nun gut… so soll es dann sein. Aber wehe ihm, wenn er meiner Tochter weh tut!... Es wird keinen Platz im Universum geben, an dem er sich dann vor mir verstecken kann!“

    Er kniet vor mir nieder und hält meine Hände in den seinen…
    „…mea Amaris…Du machst mich so glücklich…Dein Lächeln, Deine Augen, in die ich mich schon auf der Akademie verloren habe, aber es nie zeigen durfte… …Dein Herz, Deine Güte, Fürsorge und Deine Weisheit, sogar Deine Sturheit und Dein Temperament…Deine Schönheit, die keine Beispiele kennt…Alexa, ich bitte Dich…werde die meine… mea madronas…“
    Mein Herz pocht und quillt über vor Freude und Liebe…nun knie auch ich nieder und küsse ihn…seine warmen, weichen Lippen, die immer fordernder werden, doch ich löse mich wieder und sehe in seine fragenden Augen…
    „Heißt das ja oder…?“
    Ich nicke freudig bevor er mich wieder leidenschaftlich küsst…


    Langsam erwachte Alexa aus ihrem Traum. Endlich war es mal keiner, in dem sich nur Mord und Totschlag abspielten. Sie fühlte sich ungewöhnlich wohl und ausgeruht. Warum auch nicht? Ihre Familie war wieder vereint, Dorian war wieder gesund und er selbst, es galt keinen Krieg oder andere Krisensituation zu bewältigen, kurz um es war alles ruhig und in bester Ordnung.
    Nur dieser Traum, so schön er auch war, ließ sie nachdenklich werden.

    -Wer war dieser Mann? Und überhaupt, war es nur ein Traum, oder doch eine Erinnerung? Der Mann sah schon verdammt gut aus. Neben ihm würde sogar Ronon noch wie ein Strich in der Landschaft aussehen. Aber irgendwo her kenne ich ihn, also vielleicht doch kein Traum, immerhin war auch Atlantis und Vater darin vorgekommen…und die Akademie und…-

    Alexa sprang aus dem Bett, stellte sich kurz unter die Dusche und sah sich dann ihre Habe aus der Kapsel an.
    Es dauerte auch nicht lange bis sie fündig wurde. Auf einem kleinen Kristall war ein Bild gespeichert, dass genau den Mann aus ihren Träumen zeigte. Aber nirgendwo war ein Name angegeben.
    -Wie war das noch? P…Pa…Pi…Po…Pe…Pel…Pel…Pelon, ja!-
    Alexa kramte weiter, fand aber sonst nichts mehr, was auf die Identität des Mannes hinwies, oder Aufschluss darauf geben würde, in welcher Beziehung sie zu ihm gestanden hatte.
    -Aber es gibt Leute die es mit Sicherheit wissen.-
    Sie druckte das Bild aus, steckte es ein und machte sich auf den Weg zum Quartier ihrer Eltern.


    „John, ich kann mir vorstellen, dass es bestimmt Dinge gibt, von denen Du nicht willst, dass wir sie erfahren. Vermutlich weil sie wohl… zu schrecklich sind. Ich bin sehr froh, dass Du gesund und noch am Leben bist, aber…verstehe doch, ich bin Deine Mutter und habe das Recht zu wissen, was in den letzten Jahren war. Ich habe fast zwanzig Jahre von euch und eurem Vater nachzuholen…verstehst Du, das ist nicht gerade einfach für mich, John. Ich bitte dich doch nur um ein bisschen Zeit, die Du mit mir…mit uns verbringen könntest.“
    „Mom, ich kann Dich verstehen…wirklich! Nur…“ stöhnte John gequält auf.
    „Jetzt komm mir bitte nicht mit Geheimhaltung. Früher oder später werden wir es doch erfahren. Dein Vater hat bereits beantragt, die Missionsberichte einsehen zu dürfen.“
    Carol verlor allmählich jeden Nerv um sich zurück zu halten oder gar ihre Psychologenseite zu zeigen und behutsam in ihn zu dringen.
    „Natürlich hat er das“, antwortete John eingeschnappt.
    „Ach John, jetzt reiß Dich mal zusammen! So schlimm kann es wohl nicht sein. Uns würde es schon reichen, wenn Du uns die eine oder andere Geschichte, die Du erlebt hast, erzählen würdest. Es muss ja keine allzu… blutige sein“, stimmte Dave seinen Eltern zu.
    „Tja, wenn du es nicht blutig magst, wird der Nachmittag ziemlich schweigsam.“
    Seine Eltern und sein Bruder sahen ihn zwar erschrocken an, versuchten sich aber nichts anmerken zu lassen.
    John konnte sie verstehen. Er konnte sie gut verstehen. Er, an ihrer Stelle würde vermutlich genauso empfinden.
    „Wisst ihr was? Beantragt die Freigabe, lest euch alles durch und wenn ihr dann Fragen habt, dann fragt. Aber erwartet keine netten Anekdoten dazu. Es gibt…es gibt Dinge… für die es besser ist, dass sie ruhen“, erklärte John kurz und knapp und machte sich auf den Weg, Richards Quartier zu verlassen.
    „Wo willst Du denn hin?“, fragte Patrick ihn perplex.
    „Zu Alexa… meditieren. Ich will nicht dass sie nochmal solche Probleme bekommt. Und ich will hier raus!“
    Somit war John verschwunden und ließ seine bedrückte Familie mit dem schweigenden Woolsey und dem peinlich berührten Jackson alleine.

    Sollten sie sich doch die Missionsberichte geben lassen. Sollten sie sie sich doch hundert Mal durchlesen und von ihm aus auch einrahmen und übers Bett hängen. Es änderte nichts.
    Was geschehen war, war geschehen. Es machte nichts rückgängig oder gar schöner oder besser. Eher das Gegenteil.
    John hatte geglaubt, dass einige Erlebnisse aus seinem Kopf gelöscht wären. Aber er irrte. Vergessen hatte er nichts. Aber auch nicht verarbeitet. Er hatte die Bilder, Erlebnisse und Emotionen verdrängt und hatte es geschafft, irgendwie damit zu leben.
    Nun kamen drei Leute an, die unbedingt wieder alles ans Tageslicht bringen wollten. Aber er wollte es nicht zulassen. Doch verhindern konnte er es auch nicht.
    An diesem Tag wollte er sich nicht mit seinen Eltern und seinem Bruder streiten. Das würde immer noch kommen, spätestens wenn sie die ersten Missionsberichte lasen, und dann Fragen stellten.
    Bis dahin konnte er sich mit anderen Dingen ablenken.
    Doch gerade der Gedanke an die Existenz gewisser Erinnerung, löste diese aus.
    Für einige Momente zog er sich auf einen kleinen Balkon zurück und atmete ein paar Mal die frische Meeresluft ein und wieder aus.
    Als er so auf das ruhige Meer blickte konnte er nicht verhindern, dass sich bereits die ersten Bilder in seinem Kopf meldeten.
    -Nein! Nein. Denk nicht daran. Das ist vorbei, John. Du hast die Schweine dran gekriegt. Den beiden hast du helfen können. Sie leben. Das ist das wichtigste. Also denk jetzt nicht mehr dran!-, schallte er mit sich selbst und verdrängte mühevoll die Bilder aus seinem Kopf.
    Stattdessen stellte er sich lieber Rodneys Wale und Fische im Meer vor, wie sie friedlich vor sich her schwammen.
    Ja, er selbst könnte nun auch eine Meditation brauchen.

    Alexa war mittlerweile am Quartier ihrer Eltern angekommen und wollte schon den Türsummer betätigen, als sie plötzlich unverhoffte Emotionen verspürte. Emotionen, die nicht ihr gehörten.
    Unbeschwertheit, Glück, Freude, Verlangen und Liebe.
    Es waren die Gefühle ihrer Eltern, die sie bis vor die Tür spüren konnte. Auch wenn man sonst keinen Mucks aus dem Quartier hören konnte, konnte Alexa sich denken, was da drin gerade vor sich ging.
    Ein Lächeln entstand in ihrem Gesicht und Alexa beschloss, die beiden lieber nicht zu stören und schlich sich schnell wieder weg.
    Einige Meter ging sie, bis sie wieder stehen blieb und sich mit hochrotem Kopf und völlig überrascht zur Tür zurück wendete, als sie weitere Emotionen empfand.
    -Du meine Güte!-
    Leidenschaft und Ekstase!
    Immer noch überrascht, aber zufrieden grinsend schüttelte sie den Kopf und machte sich wieder auf den Weg zurück in ihr Quartier.
    Sie gönnte es ihren Eltern von ganzem Herzen. Schließlich hatte sie mitbekommen, dass Ihre Mutter und ihr Vater vor einigen Tagen erst einen heftigen Streit gehabt hatten. Erst als ihr Vater in ihr Quartier kam und sagte dass es keine Anklage gegen sie wegen Hochverrats geben würde und er ihr versprach, ein besserer Vater zu sein, konnte sie sich denken, worum es gegangen sein musste. Aber sie war glücklich, dass die beiden sich wieder gefunden hatten.
    In Gedanken verloren, merkte sie nicht, wie ihr Bruder Dorian um die Ecke gerannt kam und sie fast umwarf.
    „Sag mal! Du hast doch Augen im Kopf, dann benutze sie auch!“
    „Immer mit der Ruhe, Schwesterchen. Ist ja nichts passiert. Und ich habe auch keiner schönen Frau hinterher gesehen, falls Du darauf hinauswillst.“
    „Wenn ich das doch bloß glauben könnte.“
    „Hm! Sind Mutter und Vater in ihrem Quartier? Ich müsste was mit ihnen besprechen.“

    -Soll ich ihm jetzt sagen, dass sie besser nicht gestört werden sollten? Hmm…-

    „Äh ja, aber…“
    Dorian machte sich schon auf den Weg, als Alexa ihn zurück hielt.
    „Aber was?“
    „…es ist keine gute Idee, da jetzt….“
    Es war zu spät, Dorian war nicht mehr zu bremsen.
    „Ach was soll´s“, murmelte Alexa und verzog grinsend das Gesicht, während sie in Deckung ging. Die einzigen die ihr leid taten, waren ihre Eltern. Doch das, was nun auf Dorian zukommen würde, wäre eine gerechte Strafe für… für was eigentlich? Es war so vieles, was er vermurkst hatte oder womit er sie ärgern wollte. Wer weiß, was er noch so angestellt haben könnte, woran sie sich aber noch nicht erinnerte?

    Nur wenige Sekunden dauerte es, bis man die aufgeregten und ärgerlichen Stimmen des Generals und seiner Frau aus dem Raum und durch den gesamten Flur hören konnte.
    „Verdammt nochmal, Dorian! Kannst Du nicht wie jeder andere auch den Türsummer benutzen oder Dich sonst irgendwie bemerkbar machen?!“
    „Habe ich doch! Habt Ihr das denn nicht gehört?!“
    „Oh! Dorian also wirklich, das ist sehr peinlich!“
    „Entschuldigt… ich… ohhh… Euch ist das peinlich?! Was soll ich denn sagen? Ich wollte Euch niemals dabei sehen, wie ihr…whäää!“
    „Dorian, jetzt ist es aber genug! Sieh zu, dass Du raus kommst. Dein Anliegen kann nicht so wichtig sein. Das hat auch noch bis später Zeit. Beim Abendessen! Und jetzt geh!“
    „Ja, aber…Es tut mir ja wirklich leid…aber das hier….könnten ihr vielleicht…“
    „RAUS!“

    Dorian flitzte nur so aus dem Quartier raus, da sein Vater, einen drohenden Schritt auf ihn zu machte.
    Alexa, die sich hinter der Ecke des Flures versteckt hatte, musste sich selbst die Hände vor den Mund halten um nicht lauthals lachen zu müssen.
    „Deckung!...Weg hier!“
    Schnell schnappte er seine Schwester am Arm und rannte mit ihr davon.
    Einige Meter liefen sie noch, bevor sie an einem Balkon keuchend und lachend zum Stehen kamen.
    „Du wusstest es, oder?“, brachte Dorian zwischen seinen Lachanfällen heraus.
    „Tut mir leid. Ich habe versucht, Dich zu waren aber… Du warst erstens zu schnell, ich konnte Dich nicht mehr aufhalten und zweitens…sieh es als Strafe an.“
    „Strafe? Weswegen willst Du mich denn bestrafen?“
    „Hm, wo soll ich da anfangen? Meine versenkte Yacht, Deine Stimme im System meines Schiffes, meine Waffe, die Du eigentlich reparieren solltest und dann doch auseinander fiel… wer weiß, was Du sonst noch alles angestellt hast? Du hast Glück, dass ich mich nicht an alles erinnern kann.“
    „Du hast Glück, dass Du nicht das gesehen hast, was ich gesehen habe“, murmelte er kopfschüttelnd und sah unsicher zu seiner Schwester, die im selben Moment die gleiche Reaktion auf Dorians Erfahrungen und Gesehenes zeigte.
    „Whäää!“, gaben sie unisono bekannt und schüttelten sich, bevor sie wieder in lachen ausbrachen.
    „Und das am Nachmittag…Wie geht es Dir?“
    „Das fragst Du mich?“
    „Pa hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass Du Schwierigkeiten mit Deiner Empathie hast.“
    „Ich hatte. Colonel Sheppard, seine Mutter und Pa haben geholfen. Ich denke, ich kann es jetzt ganz gut kontrollieren.“
    „Das ist schön. Ich freue mich, dass es Dir wieder gut geht“, sagte Dorian und nahm seine Schwester in den Arm.
    „Und Du? Wie geht es Dir? Hast Du noch…irgendwie…“
    „Verlangen nach Drogen? Nein. Ich…ich bin froh, dass das nun wirklich vorbei ist. Nur…irgendwie habe ich das Gefühl, dass…ich weiß nicht. Nach allem was ich bisher so gehört und erfahren habe, sollen diese Menschen hier ganz erpicht darauf sein, uns kennenzulernen und mit uns zusammen zu arbeiten. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass sie eher misstrauisch sind. Vor allem dieser McKay. Er ist wirklich klug und scheint auch einiges drauf zu haben, wie er es nennt, aber ich fühle selbst, dass er mir nicht so ganz vertraut. Ich habe sogar mitbekommen, wie darüber gesprochen wurde, dass ich bewacht werden sollte. Und dieser…dieser Ronon, der schleicht ständig um mich herum. Abgesehen von seinem Erscheinungsbild, dass auf den ersten Blick nicht gerade von Freundlichkeit zeugt, macht er mich nervös.“

    „Das darfst Du nicht so eng sehen, Dorian. Diese Leute hier haben schon einige Erfahrungen mit den Wraith und diesem Enzym machen müssen. Einige von ihnen haben selbst einen Entzug durchstehen müssen. Darunter auch McKay und Ronon. Ich glaube McKay versucht herauszufinden, in wie weit er mit Dir mithalten kann, vielleicht fühlt er sich durch Deinen schlauen Kopf auch etwas unterlegen und Ronon… hat ganz besonders schlimme Erfahrungen mit den Wraith gemacht. Er hat seine gesamte Heimat verloren, seine Frau, er war jahrelang auf der Flucht vor ihnen und wurde dann von einem früheren Freund an sie verraten. Er wurde selbst abhängig gemacht. Er weiß, wie ein Entzug ist. Auch wenn man ihm es nicht ansieht und er auch sehr wortkarg ist, denke ich, dass er sich nur Sorgen macht. Vielleicht…vielleicht hofft er, dass Du mal mit ihm sprichst.“

    „Darüber?! Ich kann mich noch wage an damals erinnern, als er mich…aufhalten wollte. Der reißt mir doch den Kopf ab, wenn ich ihn darauf anspreche.“
    „Warum sollte er? Er will Dich bestimmt nur besser kennenlernen. Glaube mir, im Grunde ist er ein ganz anständiger Kerl. Du musst nicht immer das schlimmste erwarten oder nur das böse in einem Menschen sehen. Du hattest Doch früher auch niemals Probleme auf andere zuzugehen.“
    „Ja…ja, vielleicht hast Du recht. Ich denke ich werde wieder zurückgehen und mir diesem McKay noch mal vorknöpfen. Ich muss wissen, welche Veränderungen überall durchgeführt wurden und wie es nun genau um die Stadt steht.“
    „Einen Moment noch, Dorian…“, sagte Alexa, hielt ihren Bruder zurück und nahm das Bild aus ihrer Tasche.
    „…Kannst Du mir sagen…kennst Du diesen Mann?“
    Dorians Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und Alexa konnte spüren, dass etwas nicht stimmte.
    „Dorian?“
    „Das ist… das war…Darius Pelon. Er… er war Dein Ausbilder auf der Akademie…“
    „Und?“, fragte Alexa nach, da sie glaubte, dass da noch mehr gewesen sein musste.
    „Du erinnerst Dich wirklich nicht?... Er war auch…er…ich denke, es ist besser, wenn du Mutter und Vater fragst. Die können Dir das besser erklären“, meinte Dorian und machte sich daran endgültig zu gehen.
    „Ja, aber…“
    „Glaube mir, es ist wirklich besser, wenn sie es Dir erklären. Tut mir leid, ich muss wieder zurück.“

    Sprachlos blieb Alexa auf der Bank sitzen und starrte auf das Meer hinaus. Natürlich hatte sie versucht, seine Emotionen zu lesen, doch sie war noch nicht so gut darin, einzelne Gefühle bestimmen und benennen zu können. Sie war sich jedoch sicher, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Dorian war wie vor den Kopf gestoßen, als sie ihm das Bild dieses Mannes gezeigt hatte.
    Nun war sie sich mehr als sicher, dass dieser Mann früher eine gewisse Rolle gespielt haben musste, nur ob es auch die war, die sie geträumt hatte…

    Eine kleine Weile saß sie noch auf dem Balkon und beschloss dann zurück zu ihrem Quartier zu gehen und dort weitere Nachforschungen anzustellen.
    Kaum dort angekommen, traf sie auf Sheppard.
    „Alexa, Hi.“
    „Colonel, Hallo. Wollten Sie zu mir?“
    „Also erstens, wir haben Dienstfrei, Alexa. Es heißt John, okay?...Ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen muss.“
    Alexa lächelte ertappt.
    „Und zweitens, ja. Ich brauche eine Abwechslung. Wie wäre es mit Meditation? Hatten wir ja schon lange nicht mehr gemacht.“
    „Eigentlich wollte mal nach etwas recherchieren.“
    „Wie wäre es mit beidem? Zuerst die Meditation, dann die Recherche. Und dabei helfe ich Ihnen auch gerne.“
    „Ist es so schlimm seine Eltern bei sich zu haben, Col…John?“
    Alexa konnte sehen, dass er sehr angespannt, aber auch erschöpft wirkte.
    „Wenn diese darauf bestehen, die letzten Jahre in Form von Missionsberichten und detailgenaueren Berichterstattungen meiner verschiedensten Stationierungen zu erhalten…“
    Alexa konnte ihn verstehen. Auch sie wurde schon von seiner Familie darauf angesprochen und bezüglich einiger Erlebnisse mit Colonel Sheppard ausgefragt. Aber auch sie musste sich auf die Schweigepflicht berufen.
    „…Sie haben es ja noch gut. Ihr Vater kennt all Ihre Missionsberichte und Erlebnisse. Er ist ja schließlich Ihr vorgesetzter Offizier.“
    „Ähh, ich weiß nicht ob das so gut ist. Auch ich hatte…einige Dinge, die ich ihm gerne …verheimlicht hätte…denke ich. Ganz zu schweigen von meiner Mutter.“
    „Sie erinnern sich nicht“, fasste John für sie zusammen.
    „Nein“, gab Alexa knapp aber ehrlich zurück. John nickte.
    „Wer ist das?“, fragte er, als er das Bild in ihrer Hand sah.
    „Der Grund für meine geplanten Recherchen. Ich…ich habe vorhin…von… ihm… geträumt. Erst danach habe dieses Bild auf einem der Kristalle aus den restlichen Sachen aus der Station gefunden. Alles was ich bisher herausgefunden habe, war sein Name und das er wohl mein Ausbilder auf der Akademie gewesen sein soll. Ich wollte meine Eltern fragen, aber Dorian und ich haben feststellen müssen, dass der Zeitpunkt, sie zu stören, nicht gerade günstig war und Dorian… wollte nicht so recht mit der Sprache heraus rücken.“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Ich habe gespürt, dass da etwas war…ich weiß nicht. Ich kann noch nicht genau sagen, was für ein Gefühl es war, aber dieses Bild hat eine Reaktion in ihm vorgerufen und er bestand schon fast darauf, dass ich mit meinen Eltern sprechen soll.“
    „Und das wollen Sie nun doch nicht?“
    „Nein. Seine Reaktionen und…all die Geheimniskrämereien… Ich habe das Gefühl, dass mir doch nur wieder irgendeine Geschichte erzählt wird.“
    „Sie glauben, dieser Mann da hat etwas damit zu tun? Ein weiteres Puzzleteil?“
    „Keine Ahnung. Aber das will ich ja herausfinden.“
    „Was dagegen, wenn ich helfe?“
    „Nein, der Name ist ja schon mal bekannt und zu zweit könnte es vielleicht noch schneller gehen.“
    „Schön, na dann mal ran ans Puzzle.“

    Schon seit über einer Stunde durchforsteten die beiden die Datenbank, doch bisher war ihre Suche nach einem Darius Pelon ergebnislos geblieben. Alexa verließ so langsam der Mut und Frust machte sich in ihr breit.
    „Das kann doch nicht wahr sein! Nichts! Hier ist absolut nichts zu finden. Als ob alles gelöscht wäre!“
    „Denken Sie das wirklich? Wir haben erst angefangen zu suchen und die Datenbank ist riesig, das wissen Sie selbst. Wir müssen dran bleiben.“
    „Ich weiß nicht… Alles was mich und meine Familie betrifft scheint aus der Datenbank verschwunden zu sein. Sowas gibt es doch nicht…das ist nicht normal. Ich habe das Gefühl, dass…je mehr ich nicht heraus finde, desto überzeugter bin ich, dass etwas nicht stimmt. Erst dieser Fremde der mich kennt und verfolgt, aber von dem niemand etwas weiß oder wissen will und nun dieser Mann, den offensichtlich jeder kennt aber keiner darüber sprechen will…“
    „Jetzt warten Sie doch mal ab. Vielleicht sollten Sie doch mal mit Ihrer restlichen Familie darüber sprechen. Es wäre interessant zu erfahren, was die zu sagen haben. Vielleicht erhalten wir so mehr Anhaltspunkte für eine weitere Suche in der Datenbank.“
    „Ja vielleicht haben Sie Recht.“
    „Wissen Sie was? Ich denke wir machen hier für heute Schluss und kümmern uns um Ihre Meditation. Das wird Ihnen gut tun, wenn Sie wieder runterkommen. Darum kümmern wir uns ein anderes Mal.“
    „Na schön“, antwortete sie und verstaute das Bild wieder im kleinen Kästchen und dieses dann in ihrem Nachttisch. Danach setzte sie sich wieder im Schneidersitz auf ihr Bett und begann sich zu entspannen. Doch dann fiel ihr etwas ein, was sie John schon lange sagen wollte.
    „Bevor wir anfangen, sollte ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich denke dass Sie es wissen sollten.“
    „Was denn?“, fragte John stutzig.
    „Es geht um Ihre Familie...besser gesagt um Ihre Eltern. Sie…“
    „Oh kommen Sie! Sagen Sie es nicht! Die haben Sie auch wegen den Berichten angesprochen.“
    „Ähh, ja, aber… ich habe ihnen nichts gesagt. Aber darum geht es nicht.“
    „Okay, worum dann?“
    „Ich weiß nicht so recht wie ich Ihnen das sagen soll…“
    „Am besten ist, Sie fangen vorne an“, sprach er ihr grinsend zu.
    „Ich habe Ihren Vater schon mal gesehen. Früher.“
    John sah sie verdutzt an.
    „Wie bitte? Sie haben was?...Wann?“
    „Damals auf diesem Wüstenplanet…kurz bevor Sie mich gefunden haben. Ich dachte bisher, dass es eine Halluzination sei, aber als Sie ihn mir vor ein paar Tagen vorgestellt haben…habe ich ihn wieder erkannt.“
    „Aber… da war er… noch…tot“, sprach John leise.
    „Ich weiß. Damals… naja zuerst war da ein Licht…dann war es plötzlich Ihr Vater, der mir sagte, dass Hilfe unterwegs sei und…ich durchhalten soll. Damals dachte ich es sei eine Halluzination, aber…“
    „Deswegen wurden sie zurück geschickt“, sprach John mehr zu sich selbst.
    „Was?“
    „Laut Jackson kann man zurück geschickt werden, wenn man etwas tut, was gegen die Regeln der Aufgestiegenen verstößt. Die haben sich damals eingemischt.“
    Alexa blickte ihn verständnislos an.
    „Eingemischt? Nur weil er mir erschienen ist?“
    „Nein, aber… als wir Sie damals gesucht haben, trafen wir auch auf diese verdammte Wolke. Irgendwas hat sie damals von unseren Jumper abgehalten und uns direkt auf den Planeten gebracht, ich hatte nämlich eine Zeit lang keine Kontrolle über den Jumper. Später auf dem Planeten war auch was, dass dieses verdammte Vieh daran hinderte, mich zu fressen. Ronon hat es auch gesehen, aber bis heute, gab es keine Erklärung dafür.“
    „Und jetzt glauben Sie, dass es ihre Eltern waren?“
    John verzog das Gesicht.
    „Es würde zumindest erklären, warum sie…wieder…da sind und das Sie sie erkannt haben.“
    „Dann sollten Sie mit ihnen sprechen“, meinte Alexa.
    „Ja, vielleicht. Aber nicht jetzt. Das hat Zeit bis später. Also…lassen Sie uns anfangen.“

    Nun war Johns Frage, warum seine Eltern wieder zurückkehrten, endlich geklärt. Aber er hatte dennoch keine Lust wieder zu ihnen zurück zu gehen und es ihnen zu erzählen.
    Sie würden ohnehin nur vom Thema abschweifen und wieder mit ihrem `Verhör´ anfangen.
    Für heute wollte er lieber seine Ruhe haben.


    tbc...
    Geändert von Shahar (26.05.2012 um 14:19 Uhr)
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    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


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    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  2. #2
    Major Avatar von claudi70
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    Standard

    Schön das es hier schon weiter geht.
    Es scheint wieder eine spannende Geschichte zu werden. Wird Alexa rausfinden wer Darius ist? Ich bin gespannt.
    Und John steht kurz vor seinem Verhör mit seinen Eltern, die können aber auch hartneckig sein.*Kopfschüttel* Auf jeden Fall verspricht der Titel "Healing Memories " einiges. Mal sehen wer ihn da unerwarteter Weise zur Seite stehen wird.

    „Entschuldigt… ich… ohhh… Euch ist das peinlich?! Was soll ich denn sagen? Ich wollte Euch niemals dabei sehen, wie ihr…whäää!“
    Ich glaube das will keiner erleben. Alexa kann aber auch eine Schlange sein. *fg* Geschwister untereinander, das kenn ich. *gg*

    Freue mich schon auf die Fortsetzung,
    lg

  3. Danke sagten:


  4. #3
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Standard

    Ich wusste jadas es weiter geht, aner so schnell hätte ich damit nicht gerechnet.
    Der Anfang ist schon sehr interesant. Alex erinnert sich wieder anmehr aus ihrem "früheren" Leben. SChönfür sie.
    Die Stelle mit Dorian war einfach zu lachen.
    Freuhe mich auf mehr

    Lg Am17

  5. #4
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    Hallo Ihr Lieben!

    Heute möchte ich gerne auf eure Kommentare eingehen.

    @claudi 70:

    Schön das es hier schon weiter geht.
    Ja, eigentlich hatte ich vor, mit dieser Story noch etwas zu warten. Aber...naja ich kann es selbst nicht abwarten

    Es scheint wieder eine spannende Geschichte zu werden. Wird Alexa rausfinden wer Darius ist? Ich bin gespannt.
    Sie wird es auf jeden Fall herausfinden. Nur bin ich mir selbst noch nicht ganz sicher, ob sie nicht doch schwach wird und ihre Eltern fragt, oder ob sie sonst irgendwie dahinter kommt.

    Und John steht kurz vor seinem Verhör mit seinen Eltern, die können aber auch hartneckig sein.*Kopfschüttel* Auf jeden Fall verspricht der Titel "Healing Memories " einiges. Mal sehen wer ihn da unerwarteter Weise zur Seite stehen wird.
    Ahh, ich glaube das kann man sich doch schon denken oder
    Nein, Spaß bei Seite, ich hoffe, diese Story wird wirklich gut und so spannend wie es erwartet wird. Ich gebe mir jedenfalls alle Mühe

    „Entschuldigt… ich… ohhh… Euch ist das peinlich?! Was soll ich denn sagen? Ich wollte Euch niemals dabei sehen, wie ihr…whäää!“
    Ich glaube das will keiner erleben. Alexa kann aber auch eine Schlange sein. *fg* Geschwister untereinander, das kenn ich. *gg*
    Nein, ich würde es auch nicht gerne sehen wollen.
    Aber Alexa ist eigentlich nicht so eine Schlange. Es kam ihr gerade nur gelegen, als Dorian schon nicht mehr zu bremsen war.
    Aber die beiden haben es schon Faustdick hinter den Ohren. Da wird noch einiges kommen.


    @Am17:

    Ich wusste jadas es weiter geht, aner so schnell hätte ich damit nicht gerechnet.
    Tja, wie gesagt, ich konnte es selbst nicht abwarten.

    Der Anfang ist schon sehr interesant. Alex erinnert sich wieder anmehr aus ihrem "früheren" Leben. SChönfür sie.
    Es kommen immer wieder Erinnerungsfetzen zurück, nur meistens kann sie zunächst nichts damit anfangen. Aber es geht langsam vorwärts.

    Die Stelle mit Dorian war einfach zu lachen.
    Tja, das sind eben Geschwister und über Dorian gibt es mit Sicherheit noch mehr zu lachen.



    Freue mich schon auf die Fortsetzung
    Freuhe mich auf mehr
    Das freut michzu lesen. Ich arbeite bereits am 2. Kapitel und denke, dass es am Sonntag fertig ist.
    Ich danke Euch Beiden für Eure Kommentare und bedanke mich auch bei Arcturus, Evaine, Galaxy, Saffier fürs Danke-Knöpfchen-drücken.
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  6. Danke sagten:


  7. #5
    Major General Avatar von Kris
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    Ui, du stellst aber auch schon wieder einiges an Weichen - Alexa die erste Erinnerungen hat, ein möglicher Grund für die Rückkehr von Johns Eltern ... das liest sich schon einmal spannend an.

    Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  8. Danke sagten:


  9. #6
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    Hallo Kris,

    danke für Dein Kommentar.

    Ui, du stellst aber auch schon wieder einiges an Weichen - Alexa die erste Erinnerungen hat, ein möglicher Grund für die Rückkehr von Johns Eltern ... das liest sich schon einmal spannend an.

    Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen!
    Ja, ich lege wieder einige rote Fäden aus. Alexas Erinnerungen kommen nun wirklich langsam zum Vorschein, auch wenn sie anfangs nichts damit anzufangen weiß.
    Auch Johns Eltern werden bald die Wahrheit über ihre "Rückkehr" erfahren.

    Mittlerweile habe ich das 2. Kapitel fertig und frage mich, ob ich es nicht schon heute einstellen soll.
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  10. Danke sagten:


  11. #7

    Standard

    Hallo,
    wieso solltest du es nicht schon heute posten?
    Das 2. Kapitel ist sicher wieder sehr interessant und spannend.
    Ich bin gespannt, wie Sheppards Eltern erfahren, weswegen sie zurückgeschickt wurden.
    Ebenfalls interessiert mich, ob Alexa ihre Eltern frägt.
    Das 1. Kapitel war jedenfalls sehr erheiternd.

    Grüße


    Arcturus

  12. #8
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    Hallo Arcturus,

    Sorry, da die Antwort auf dein Feedback etwas länger ist, habe ich es in einen Spoiler gepackt

    Spoiler 

    willkommen bei meiner Story und ich freue mich über dein Feedback.

    wieso solltest du es nicht schon heute posten?
    Das 2. Kapitel ist sicher wieder sehr interessant und spannend.
    Ich bin gespannt, wie Sheppards Eltern erfahren, weswegen sie zurückgeschickt wurden.
    Ebenfalls interessiert mich, ob Alexa ihre Eltern frägt.
    Das 1. Kapitel war jedenfalls sehr erheiternd.
    Leider habe ich dein Feedback erst eben lesen können, sonst hätte ich es vielleicht doch noch gestern eingestellt, naja. Aber heute icsta auch noch ein Tag.

    Ob das zweite Kapitel auch so spannend sein wird, dass überlasse ich dir und den anderen Lesern

    Sheppards Eltern werden erfahren, weshalb sie zurückgeschickt wurden, nur weiß ich noch nicht so 100 %ig wie das aussehen wird.
    Genau so auch Alexa, die mit ihren Erinnerungen kämpft. Sie wird auch einiges erfahren, aber auch da weiß ich noch nicht genau wie.
    Es freut mich, dass die das 1. kapitel gefallen hat und hoffe die weiteren werden es auch.

    So nun aber zum

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+

    Kapitel 2

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+

    Spät am Abend

    „Ihr seid immer noch zerstritten“, sagte Carol, die neben ihrem Mann Patrick lag.
    Vor über einer Stunde wollten sich Carol und Patrick schlafen legen, aber nun lagen sie noch immer wach und machten sich Sorgen. Natürlich wieder um ihren Ältesten.
    „Es hat sich nicht viel verändert, Carol“, antwortete Patrick.
    „Dave hat mir erzählt, was seit damals alles passiert ist. Wie sollte sich da auch etwas ändern. Keiner von euch gibt nach. Ihr seid beide so was von stur!“
    „Ich wollte immer nur das Beste für John und Dave… genau wie Du.“

    „Das weiß ich doch. Aber Du weißt auch, dass Du das eine oder andere Mal… schon etwas zu weit gegangen bist, nicht wahr? Allerdings… glaube ich nicht, dass er nachtragend ist, Patrick…Ich glaube viel mehr, dass es ihm wohl genauso geht, wie Dir damals“, sprach sie eindringlich zu ihrem Mann, der bisher immer noch die Decke angestarrt hatte, doch nun sah er zu seiner Frau.

    „Ihr müsst endlich miteinander sprechen“, fuhr sie fort und Patrick starrte wieder die Decke an.
    „Ich weiß. Ich habe ihn bereits darum gebeten, aber…“
    „Aber was?“
    „Es kam immer irgendwas dazwischen…entweder wird diese Alexa entführt, oder ihr Bruder läuft nicht ganz in der Spur, oder wir fliegen mit einer ganzen Stadt durchs Weltall, weil irgendeine Wolke oder was weiß ich…Energie frisst. Mein Gott! Hast Du gesehen, wie diese Stadt geflogen ist?!“, fragte Patrick, der immer noch über das erlebte staunen musste.

    „Ja! Es war unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass sowas großes fliegen kann! Und schon gar nicht das John…Das gehört unter anderem auch zu den Dingen, die wir erst noch begreifen müssen. Erst dann können wir lernen…damit umzugehen. Und glaube ja nicht, das mir entgangen ist, wie Du versucht, vom eigentlichen Thema abzulenken.“
    „Ach Carol, bitte…es ist wirklich nicht einfach. Das weißt Du doch selbst! Wir…wir waren…tot und plötzlich stehen wir nackt in unserer Küche, erschrecken Dave fast zu Tode, erfahren was von Außerirdischen und…“

    „Ja, ich weiß. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, Rick. Aber im Gegensatz zu Dir…habe ich nun über zwanzig Jahre nachzuholen Es ist auch für mich nicht sehr einfach. Manchmal habe ich das Gefühl, dass…dass mir meine beiden Jungs…und Du…völlig fremd sind. Abgesehen von vielen andere Dingen.“
    Carol atmete tief durch, setzte sich auf und fuhr dann fort.

    „Patrick…ich habe Dich beobachtet…seit dem Moment in dem wir…zurückkamen. Ich habe Deine Reaktion gesehen, als John plötzlich vor uns stand und im Stargate-Center, als man uns über all das aufgeklärt hat. Und auch im Kontrollraum, wie er mit diesem Kolya oder wie der Kerl heißt, redete und später mehrmals…ausgerückt ist…Sag mir, was Du dabei empfunden hast.“

    „Oh, Carol also bitte, ich bin nicht einer Deiner Patienten!“, brachte er hervor und setzte sich auf.
    „Nein, aber sag´ es mir trotzdem! Was hast Du gefühlt, als er neulich diese Rettungsmission durchführte…als dieser…Kolya ihm drohte, oder wie er seinen Leuten Befehle erteilte?“

    Patrick fühlte sich ertappt. Carol hatte es immer noch drauf, den wunden Punkt eines Menschen zu treffen.
    Und das auch noch mit präziser Direktheit. Wenn sie zur Hochform auflief, schaffte sie das sogar mit nur einem einzigen Wort.

    „Er ist Soldat, Carol! Das ist seine Arbeit…es…gehört dazu, dass…“
    Doch Carol überzeugte es nicht, stattdessen starrte sie ihn an.
    Patrick rang mit sich.
    „Verdammt Carol! Wie sollte ich denn …dieser Kerl hat meinem Sohn gedroht! Und er hat nichts besseres zu tun, als sich auch noch in Höhle des Löwen zu begeben…und dann …wird er auch noch fast erschossen.“
    „Ich dachte er ist ein Soldat. Ist es dann nicht normal, dass er sich in Gefahr begibt?“

    Carol wartete nur kurz, bevor sie weiter sprach. Schließlich sah sie wie ihr Mann immer aufgebrachter wurde und nach den richtigen Worten suchte.

    „Er ist nicht nur einfach ein Soldat, Rick. Er ist Dein Sohn…unser Sohn. Es geht doch nicht wirklich um seine Berufswahl, oder Kolya oder irgendwelchen anderen Gefahren, denen er ständig ausgesetzt ist. Er ist das, was Du immer sein wolltest…frei. Er hat seine eigenen Entscheidungen getroffen…ist seinen eigenen Weg gegangen…und wenn wir mal ehrlich sind…ist aus ihm doch ein guter und anständiger Mensch geworden. Oder etwa nicht?“

    „Ich…habe mir das alles …etwas anders vorgestellt, Carol.“
    Doch Carol gab nicht auf und starrte ihn stattdessen fordernd an. Tatsächlich hielt er es nicht lange aus und begann zu stottern.
    „Also..ich…er…naja, er ist mein Sohn, und…er…ich…“
    „Patrick Nathaniel Sheppard! Du hast schon mal besser gestottert!“
    „Ach…verdammt Carol!“

    „Ihr Männer seid doch alle gleich! Als ob euch ein Zacken aus der Krone bricht, wenn ihr einmal über eure Gefühle sprecht! Du hattest doch früher auch kein Problem damit, dass zu sagen, was Dir wichtig erschien. Ist es das? Liegt es daran, dass Dir die Beziehung zu John nicht wichtig genug erscheint?“

    „Natürlich nicht! Er ist mein Sohn und ich liebe ihn, egal was war …oder ist. Ich mache...mir Sorgen um ihn!...Ich will, dass es ihm gut geht. Ich will…ich will, dass…dass er glücklich ist“, gab er endlich zu und war über sich selbst überrascht. Carol lächelte wieder und nickte langsam.
    „Und?...War das jetzt so schlimm?...Ich finde, genau das, solltest Du ihm sagen.“
    „Er ist doch kein kleiner Junge mehr, Carol. Ich kann doch nicht einfach…“

    „Doch du kannst! Du musst! Es spielt keine Rolle, ob er ein kleiner Junge ist oder schon ein erwachsener Mann…er ist immer noch Dein Sohn und Du liebst ihn. Ich will Dir keine Vorwürfe machen, Rick, aber als Du es früher hättest sagen sollen…hörte er nur Vorschriften oder Vorwürfe von Dir. ..Du hast eine zweite Chance erhalten…Ich bitte Dich von ganzem Herzen, Rick…nutze sie.“

    Patrick sah seine Frau mit einem resignierten Blick an, bevor er sich dann wieder auf den Rücken legte.

    „Rick… es tut mir im Herzen weh, zu sehen, wie ihr miteinander umgeht, wenn ihr euch nicht gerade aus dem Weg geht. Diese…Aufgestiegenen haben uns viele Jahre jünger gemacht und uns zurück geschickt. Wir sind jetzt beide um die fünfzig Jahre alt, gesund…und haben eine zweite Möglichkeit, eine normale glückliche Familie zu sein, genauso wie früher, als die beiden noch klein waren. Patrick…ich wünsche mir das so sehr zurück!“, sprach sie mit zitternder Stimme und konnte nur mühevoll die Tränen unterdrücken.

    „Ich habe ihn um ein Gespräch gebeten und das…werde ich auch mit ihm führen. Ich werde mit ihm sprechen…“, beruhigte er sie und strich ihr über ihren Arm.
    „Versprochen?“ unterbrach sie ihn hoffnungsvoll.
    „Ja. Ich verspreche es Dir. Ich werde gleich morgen zu ihm gehen.“
    „Am besten morgen früh.“

    Irritiert sah er zu ihr auf. Carol saß immer noch aufrecht im Bett. Durch das hereinfallende Mondlicht konnte er erkennen, dass sie mehr auf ihrer linken Seite saß, und die Beine seitlich weggestreckt hatte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Frau immer noch eine äußerst attraktive Frau war. Trotz ihres Alters. Und das Mondlicht tat sein übriges dazu. Dennoch erkannte er, dass Carol sich etwas verändert hatte. Sie machte einen starken und gesunden Eindruck auf ihn. Ihre dunklen Haare glänzten, ihre Haut war noch immer straff und strahlend schön. Ihre braunen Augen waren klar, funkelnd und feurig. Es war der gleiche Anblick wie einst, als er sich in sie verliebte, dennoch bemerkte er die kleinen Zeichen des Alters. Aber Patrick fand, dass das Alter seine Frau nur anmutiger und schöner machte. Er fühlte, wie er sich gerade neu in seine Frau verliebte.

    „John hat morgen wieder eine Mission nach M1… noch irgendwas. Wenn Du dich beeilst und früh aufstehst, erwischt Du ihn vielleicht noch beim Frühstück. Ihr könntet ja einen Zeitpunkt ausmachen, an dem ihr miteinander redet.“
    „Woher weißt Du das schon wieder?“ fragte er überrascht.

    Carol hatte ja schon immer das unglaubliche Talent, alles zu wissen und alles zu erfahren. Egal ob wichtig oder nicht. Es war jedes mal ein Spießrutenlauf, ein Geburtstags,- Hochzeits,- oder Weihnachtsgeschenk vor ihr zu verstecken. Sogar in seiner eigenen Firma konnte er nichts verstecken. Und ihre beiden Jungs waren da nicht anders.

    „Ich habe da meine Quellen…Ich habe mit Ronon gesprochen und mit Amelia aus dem Kontrollraum.“
    „Du bist unmöglich, weißt Du das? Vor Dir ist auch nichts und niemand sicher!“
    Carol lachte auf und schmiegte sich an Patricks Brust.
    Zärtlich legte er seinen Arm um sie.
    „Ronon… das ist doch dieser…dieser Mann, der wie ein vorzeitlicher Höhlenmensch aussieht, oder?“
    „Patrick!...Ja…aber ich habe mich sehr nett mit ihm unterhalten können. Abgesehen von seinem Aussehen, scheint er ein sehr netter und anständiger junger Mann zu sein, wenn auch am Anfang etwas wortkarg…aber was noch wichtiger ist… er gehört zu Johns Freunden. Soweit ich weiß, hat er John damals zu…Deiner Beerdigung begleitet.“
    Patrick brummte vor sich hin.
    Einige Augenblicke schwiegen beide vor sich hin, bis Patrick es nicht mehr aushielt.
    „Weißt Du eigentlich, dass Du immer noch verdammt…sexy bist…so in Deinem Negligé?“
    Carol lachte kurz siegessicher auf.
    „Rede mit John und das Negligé verschwindet vielleicht.“
    Diesmal brummte Patrick voller Vorfreude.
    Minuten später waren sie Arm in Arm eingeschlafen.

    Patrick wachte tatsächlich früh auf, bezweifelte aber, dass John schon wach wäre. Schließlich war es gerade mal fünf Uhr in der Früh.
    Schnell schaute er zu Carol, die immer noch tief und fest schlief. Er musste schmunzeln, als er sah wie verwuschelt ihre Haare waren und strich ihr vorsichtig einige Strähnen aus dem Gesicht. An ihrem Oberkopf standen viele Strähnen einfach wild in verschieden Richtungen ab und erinnerte ihn daran, woher Johns Frisur kam. Seine Haare standen an der gleiche Stelle ab. Sanft küsste er sie auf die Wange und schlich ins Badezimmer.

    Nur wenige Minuten später stand er unter der Dusche und spürte plötzlich neben dem Wasser auch die warmen Hände seiner Frau, die ihm sanft über den Rücken strichen und ihn dann umdrehten. Patrick ließ sich zu einem leidenschaftlichen Kuss hinreißen, bevor Carol sich von ihm löste.

    „Du weißt doch noch, was Du mir gestern versprochen hast?“, fragte sie fast atemlos.
    Gestern Abend konnte sie sich noch ganz gut beherrschen, nicht über ihren Mann herzufallen und ihn zu verführen, aber als sie ihn nun unter Dusche stehen sah, hielt auch sie es nicht mehr länger vor Sehnsucht aus.

    „Ja…ich gehe gleich zu ihm.“

    Wieder küsste er seine Frau und wanderte mit seinen Lippen ihren Hals entlang.
    Wie sehr hatte er sie vermisst, wie oft hatte er sich nach ihr gesehnt. Selbst nach ihrem Tod hatte er niemals wieder eine andere Frau gehabt. Der ein oder andere Flirt vielleicht, aber er ging auch nie einen Schritt weiter. Er hatte immer das Gefühl, dass er seine tote Frau betrügen würde.

    „Ich habe das so sehr vermisst…ich habe dich so sehr vermisst, Rick.“
    „Ich dich auch…ich…ich liebe dich so sehr…Du hast mir so gefehlt“ brachte er stöhnend hervor und wünschte sich, mehrere Hände zu haben, um seine geliebte Frau zu berühren und zu halten.

    „Hallo Seemann!“ hauchte Carol amüsiert, als sie merkte, dass ihr Mann fast nicht mehr zu bremsen war.
    „Hattest Du… nicht etwas… vor?“ fragte sie atemlos.
    „Ich arbeite…daran.“
    „Ich meinte nicht…Oh Gott, Patrick!“, stöhnte sie laut auf, als sie seine Hände an Stellen spürte, an denen sie sie nicht erwartet hatte.
    „Ich… meinte nicht das!“
    „Ja,…ja, ich… geh gleich!“, antworte Patrick angestrengt, bevor er merkte, dass er ihr nicht mehr widerstehen konnte. Auch das warme niederplätschernde Wasser, half ihm nicht gerade bei seinem Widerstandsversuch.
    „Oder…ich gehe… vielleicht doch…etwas…später“, entschied er und ergab sich mit seiner Frau der Leidenschaft.

    Fast zwei Stunden später lag Carol wieder im Bett, Patrick hatte sich rasiert und angezogen und wollte sich nun endlich auf den Weg machen, um John um ein Gespräch zu bitten.
    Ein letztes Mal beugte er sich zu Carol und küsste ihre Schulter. Kaum dass er sich erheben wollte, hielt sie ihn am Arm fest.

    „Rick…sei bitte nett zu ihm…und fair!“, bat sie ihn und blickte ihm tief in die Augen.
    Patrick lächelte sie nickend an und wollte wieder aufstehen als sie ihn immer noch aufhielt.
    Ein verführerisches Lächeln umspielte ihren Mund und ihre Augen.
    „Ach, und Rick…Danke“, hauchte sie ihm zu.
    Patrick war sich in diesem Augenblick nicht sicher, ob dieses `Danke´ für seine Bereitwilligkeit, mit John zu sprechen gedacht war, oder für das zweite leidenschaftliche Wiedersehensgeschenk eben unter der Dusche, das dann im Bett endete.
    Noch einmal beugte er sich zu ihr und gab ihr einen langen intensiven Kuss, bevor er sich mit größter Mühe von ihr los riss, aber an der Tür stehen blieb.
    „Entschuldige Liebes, aber wenn ich jetzt nicht gehe, dann…dann bekomme ich heute nichts mehr zustande…Jedenfalls nichts Vernünftiges. Schlaf weiter.“

    Patrick suchte John in seinem Quartier, in der Cafeteria, sogar im Trainingsraum, aber erst im Kontrollraum konnte Amelia ihm sagen, dass sein Sohn bereits in wenigen Minuten zu seiner Mission aufbrechen würde und er daher schon in der Umkleide war, um sich umzuziehen und auszurüsten.
    Doch einer der Soldaten, die Patrick und seine Frau sonst auf Schritt und Tritt folgten, wollte ihn nicht zur Umkleide bringen. Schließlich gab es dort auch Waffen und somit gehörte die Umkleide zu den sensiblen Bereichen. Erst als Richard dies mitbekam, gab er dem Soldat die Anweisung ihn dorthin zu begleiten.
    Richard erinnerte sich an das Gespräch, dass er vor ein paar Tagen mit Patrick hatte, dass das Verhältnis von Vater und Sohn nicht das Beste sei, und dass es Zeit sei dies zu ändern. Richard hoffte, dass Patrick nun genau dies vorhätte.

    „Verdammt, Rodney! Ich habe ihnen gestern schon gesagt, dass Sie heute gut frühstücken sollen. Ganz zu Schweigen von dem Briefing, in dem darüber gesprochen wurde, dass wir über Mittag dort bleiben würden. Und…wir bleiben ja auch nur bis dreizehn Uhr dort. Also regen Sie sich ab und stecken Sie sich einen Powerriegel mehr ein“, versuchte John den nörgelnden Wissenschaftler endlich zum Schweigen zu bringen.
    Was nur schwer gelang.

    „Tsss, ein Powerriegel mehr“, spottete McKay, „mit ´nem Riegel mehr ist es nicht getan, Sheppard! Gott weiß, dass ich dann vielleicht keinen hypoglykemischen Schock mehr bekomme, aber sollten wir gerade dann in Trouble stecken, werde ich mich wahrscheinlich nicht mehr so gut konzentrieren können, wie sonst!“

    „Ich bin sicher, dass dann mein Sohn auch damit klar kommt, Doktor“, sagte Patrick, der bislang die gesamte Szenerie schmunzelnd und unbemerkt vom Türrahmen aus beobachtete.
    „Dad! Was machst Du hier? Du darfst Dich hier gar nicht aufhalten“, brachte John verwirrt heraus und ging auf den begleitenden Soldaten zu.
    „Henderson, was soll das? Sie sollten ihn von den sensiblen Sicherheitsbereichen fernhalten!“
    „Tut mir Leid Sir, aber Mister Woolsey hat…“
    Patrick unterbrach ihn.
    „Amelia hat mir gesagt wo Du bist und Richard war einverstanden, dass er mich hierher begleitet. Ich ähh…ich würde gerne etwas mit Dir besprechen.“

    Patrick spürte schon jetzt, wie ihm beinahe der Schweiß ausbrach.
    Teyla und Ronon, die bereits fertig waren, verließen die Umkleide. Auch Henderson nahm etwas Abstand und bezog vor der Tür Stellung. Nur Rodney stand immer noch neugierig an Ort und Stelle.

    „Kann das nicht warten? Ich muss los… Woolsey mag es überhaupt nicht, wenn in seinem Zeitplan etwas durcheinander gerät“ entgegnete John, während er seine taktische Weste anzog und deren Inhalt überprüfte.
    Kurz darauf drehten beide ihren Kopf zu dem Wissenschaftler und funkelten ihn mehr oder weniger böse an.
    Augenblicklich kamen Ronon und Teyla zurück, packten Rodney links und rechts an seiner Weste und manövrierten ihn raus.

    „Bist Du sicher, dass Du Woolsey gemeint hast?“, fragte Patrick amüsiert und beobachtete den protestierenden Wissenschaftler.
    „Ich muss los“, erwiderte John, schloss geräuschvoll seinen Spint und drängelte sich an seinem Vater vorbei.
    Doch dieser wollte nicht so schnell aufgeben und hielt seinen Sohn am Arm fest.
    Er war schon so weit gekommen, hatte mittlerweile genug Mut und Kraft um die ganze Sache endlich durchzuziehen. Noch einmal wollte er eine solche Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    „John warte! Bitte…nur ein paar Minuten…“
    John atmete tief durch und wartete auf die Dinge die kommen würden.
    „John…wir sollten reden.“
    „So etwas hast Du schon mal gesagt.“
    „Ich…ich hatte früher schon mehrmals die Chance dazu gehabt, ich…habe sie nur nie genutzt. Und in letzter Zeit kam so viel dazwischen…“
    John atmete wieder tief durch und verdrehte kaum merklich und verlegen die Augen.
    Die ganze Situation wurde ihm immer ungemütlicher.
    „Dad…“

    „Nein…bitte John, …Deine Mutter sitzt mir schon seit Tagen im Nacken und Dave…naja, der ist im Moment auch nicht gerade gut auf mich zu sprechen und ich will nicht wieder vorher tot umfallen, bevor…. Ich weiß, Du musst los und ich weiß auch, dass ein…simples `Tut mir Leid´ nicht genügt oder alles wieder ungeschehen macht, aber…es ist die Wahrheit und…oh verdammt nochmal“, stöhnte Patrick und merkte, dass es doch schwerer war, seine Fehler einzugestehen und zuzugeben, als er dachte.
    Völlig fertig und verzweifelt fuhr er mit der Hand über sein Gesicht.

    „Okay… hab´ verstanden“, erwiderte John, dem das alles langsam zu viel wurde und es beenden wollte.
    Mehr aus eigenem Interesse, als um seinen Vater vom Stottern zu erlösen. Er wollte sich das nicht wirklich anhören. Er konnte sich denken wie es endete. Ein kleines kurzes Gespräch, Friede, Freude und heile Welt und ein paar Tage später würde das ganze Theater von vorne beginnen.

    Patrick hob die Hand, sah aber weiterhin zu Boden
    „Nichts ist okay, Junge. Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass wir darüber sprechen müssten. Ich habe…viele Fehler gemacht. Ich kann sie vielleicht nicht rückgängig oder wieder gut machen, aber…. ich…“
    Er hob den Kopf und John stockte der Atem.
    Sein Vater hatte Tränen in den Augen.

    „…Ich kann mich wenigstens entschuldigen. Wir Sheppards wissen wann wir zu weit gegangen sind und etwas falsch gemacht haben… und dass wir uns angemessen zu entschuldigen haben. Ich hatte gehofft… Du hast nach Deiner Arbeit…nach deinem Dienst, etwas Zeit für Deinen alten Herrn. Ich weiß, es hat lange gedauert und offensichtlich habe ich erst sterben und wieder zurückkehren müssen, bevor…“
    Patrick schluckte.

    „…lass mich nicht betteln, John“, flehte er zitternd und kämpfte stark um seine Fassung. Und auch John ließ das nicht mehr ungerührt. Verlegen, aufgelöst und mit der Situation nun gänzlich überfordert, sah er sich um und suchte nach passenden Worten. So hatte er seinen Vater nur ein einziges Mal erlebt.
    Vor über zwanzig Jahren, am Krankenbett seiner Mutter, als diese einfach nicht mehr aufwachen wollte.

    „Dad…“, versuchte John ihm zu antworten aber er kam nicht weit, denn sein Vater brach nun fast ganz in Tränen aus.
    John wusste nicht was er tun sollte, also packte er ihn am Arm und führte ihn zu der Bank, die in der Mitte stand und ließ ihn sich dort hinsetzen.
    Im gleichen Augenblick hörte er auch schon Rodneys nervende Stimme aus seinem Headset.
    „Sheppard, wo bleiben Sie denn, wir warten!“
    „Jetzt nicht, Rodney“, gab John ruhig zurück.
    „Ja aber…“
    „Gleich Rodney!“ erwiderte er etwas energischer.
    „Sheppard, das Tor ist schon…“
    „Verdammt McKay, ich habe gesagt, jetzt nicht!“, schrie er fast zurück und blickte auf seinen Vater herab, der sich offensichtlich wieder gefangen hatte.
    „Ist ja gut! Man was ist denn mit ihnen heute los?“
    „McKay!“, brüllte John diesmal so laut zurück, das ein Funkgerät eigentlich gar nicht mehr nötig gewesen wäre und sein Vater ihn überrascht ansah.

    Kurzerhand nahm John sein Headset einfach aus dem Ohr, atmete tief durch und setzte sich neben seinen Vater, ohne ihn dabei aber anzusehen.
    Eine ganze Weile schwiegen beide, bis John schweren Herzens den nächsten Schritt machte.

    „Hör zu…Dad…ich kann…ich könnte die Mission auch verschieben…und dann…“
    „Nein, nein…geh nur. Ich denke, ich…ich brauch sowieso noch…“
    „Heute Nachmittag?“, fragte John nach und Patrick nickte.
    „Gut…okay…dann…alles klar?“
    Patrick atmete einmal tief durch und stand dann auf.
    „Ja, alles klar…aber wenn Du das irgendwann deiner Mutter erzählst, was ich mir hier gerade geleistet habe…also…“
    John musste leicht lächeln und nickte verstehend.
    „Okay, also…wann ungefähr kommst Du wieder zurück…ich frage nur…“
    „Wenn alles glatt läuft, um dreizehnhundert… um ein Uhr heute Mittag“, korrigierte John sich noch schnell
    Auch Patrick konnte langsam wieder lächeln.
    „Wie wäre es dann… mit fünfzehn oder sechszehnhundert Uhr? Du willst sicher noch etwas essen und musst wahrscheinlich auch Bericht erstatten“, erwiderte Patrick schmunzelnd.
    „Okay…ja ist gut. Ich… bin um drei da“, versprach John seinem Vater.
    Patrick und John nickten danach kurz und wussten dann wieder nichts mit sich anzufangen, bis Sheppard Senior das Schweigen brach.
    „Du…solltest dich auf den Weg machen, bevor dein Chef-Wissenschaftler einen…Hypoglykämischen Schock bekommt.“
    John lachte los.
    „Ja, Gott bewahre!... Na schön, gehen wir.“
    „Äh, kann…kann ich noch mit, bis ans Gate?“, fragte Patrick.
    „Ja… sicher.“

    „Viel Glück… und Du weißt schon…pass auf dich auf“, sprach Sheppard Senior leise, bevor John zu seinem wartendem Team ging.
    John nickte ihm zu und gesellte sich zu den anderen.
    „Oh, da sind Sie ja endlich! Was hat denn so lange gedauert?“ pfefferte Rodney seinem Teamleader entgegen.
    „Ich war beschäftigt, Rodney.“
    „Ach ja? Und womit? Wissen Sie, sie hätten auch etwas genauer sein können, anstatt ein `Jetzt nicht´ zu brüllen. Gespräche zwischen Vater und Sohn…Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Wir bekommen auch so raus, was Sache ist.“
    John funkelte ihn einen Moment böse an, bevor er Rodney blitzschnell einen Klaps auf den Hinterkopf verpasste.
    „Abmarsch!“, befahl John ihm mit letztem Nerv und schüttelte nur noch den Kopf. Ronon und Teyla folgten Rodney grinsend, während Alexa an der großen Treppe stand und dem Team hinterher sah.
    Sie würde vorläufig nicht mehr an Missionen mit dem Team teilnehmen. Es gab noch zu viele Unklarheiten und es musste noch eine Menge zwischen dem General und dem Expeditionsleiter geklärt werden, bevor der General seine Tochter wieder raus schicken könnte.
    Abgesehen davon, dass Tristanius noch immer nicht genügend Vertrauen in Sheppard und den Rest hatte und das auch noch immer eine Gefahr für seiner Tochter dort draußen lauerte.

    John blickte nochmal kurz zu seinem Vater, der wissentlich grinste. Patrick hatte noch niemals seine Jungs geschlagen, aber er fand immer, dass ein gelegentlicher kleiner Klaps auf den Hinterkopf, wenn sich einer seiner beiden Jungs mal daneben benommen hatte, noch niemandem geschadet hatte.
    Amüsiert stellte er fest, dass John wohl der gleichen Ansicht war.

    Kaum war auch John durchs Gate verschwunden, schaltete es sich ab.
    Sheppard Senior blieb kurz stehen und blickte ihm nach.
    Wieder atmete er tief durch.
    Ein Anfang war gemacht. Er fluchte zwar innerlich, dass er sich so hatte gehen lassen, aber das war ihm nun auch egal.
    Womöglich hätte sein Sohn auch nicht einer Aussprache zugestimmt, wenn nicht ein paar Tränen gekullert wären. Dennoch waren sie real und Patrick glaubte sogar zeitweise, er würde wieder einen Herzinfarkt erleiden, sosehr schmerzten ihn die Erinnerungen an seine Fehler und sein Versagen.
    Aber dieser Schritt war schon lange fällig. Und so oder so…es musste früher oder später getan werden, denn schließlich galten er und seine Frau auf der Erde als tot. Atlantis war nun für sie ein neues Zuhause, ob es ihnen gefiel oder nicht. Und hier lebte nun mal auch ihr Sohn. Daher war es praktisch unmöglich, sich ständig aus dem Weg zu gehen.
    „Ich würde gerne zurück in mein Quartier, wandte er sich schließlich an Henderson, seine militärische Begleitung.
    Dieser nickte einmal kurz und ließ ihn dann voraus gehen.

    M1- 899


    „Tja, das war mal wieder ein Reise für den A…“
    „Es hätte auch gut sein können, dass wir etwas interessantes entdecken, Rodney“, unterbrach Teyla die Meckerei des kanadischen Wissenschaftlers.

    „Oh, hier gibt es mit Sicherheit Interessantes…für die Botaniker. Ich muss zugeben, dass dieser Planet eine unglaubliche Vielzahl an Flora zu bieten hat. Da dürfte sich Doktor Parrish nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Aber für mich, den führenden Wissenschaftler und Astrophysiker der Stadt, waren das die langweiligsten 5 Stunden meines Lebens. Hier ist absolut nichts zu entdecken.“

    „Ist wirklich gar nichts auf Ihrem Scanner?“, fragte John nach und bahnte sich weiterhin durch die hohen Gräser, vorbei an Hecken, Büschen und Bäumen, die teilweise erstaunliche Ähnlichkeit zu den heimischen Pflanzen auf der Erde hatten.

    „Nein! Bisher nichts. Wir sollten zurück. Ich habe noch eine Menge Arbeit zu tun und einige Simulationen am laufen, die ständig überwacht werden müssen.“
    „Dafür haben Sie Ihre Leute McKay. Denen dürfen Sie ruhig vertrauen, die haben auch studiert und wissen was zu tun ist.“
    „Von wegen! Bei diesem Haufen muss ich ständig überall sein. Keine einzige Sekunde kann man sie aus den Augen lassen. Und was ist mit Dorian? Weiß der Teufel, was er in meiner Abwesenheit anstellt.“
    „Jetzt machen Sie mal halblang, McKay. Dorian war früher selbst der führende Wissenschaftler der Stadt. Er wird schon wissen, was er tut und was in einem Notfall zu tun ist.“
    „Oh ja sicher! Bis er wieder an die Wraith gerät.“
    „Ist es wirklich das, was sie beschäftigt? Muss man Sie daran erinnern, dass es auch ganz andere Kaliber getroffen hat… oder liegt es daran, dass er Ihnen möglicherweise weit voraus ist?“
    Rodney prustete.

    „Ich bitte Sie! Wie weit kann er schon sein? Bestimmt weiß er nicht mehr als ich. Und was seine Wraithanbeterei angeht, ist es wohl kein Wunder! Der Junge kam wohl nie raus und nach allem was wir bisher wissen, kann er noch nicht mal mit einer Waffe umgehen oder sich sonst wie verteidigen.“

    „Nicht jeder ist zum Kämpfen geboren“, kommentierte Ronon.
    „Außerdem ist er nicht mehr von dem Enzym abhängig. Er ist gesund und kann er sehr wohl mit Waffen umgehen. Er baut und repariert sie“, meinte Teyla.
    „Das ist ja wohl was anderes.“
    „Er ist eben Pazifist…irgendwie“, kam es wieder von John.
    „Diese Antiker haben bisher von den Wraith nichts gewusst. Vor dreizehntausend Jahren waren die Wraith noch keine wirkliche Bedrohung und Dorian wird schon noch lernen, sich zu verteidigen“, murmelte Ronon weiter.
    „Sie haben einen Narren an dem Jungen gefressen, was?“, gab John schmunzelnd zurück, doch Ronon antwortete nicht weiter.

    Für John war das auch nicht nötig, er konnte ahnen, welche Gedanken den Sateder beschäftigten. Die beiden verbanden gleiche Erfahrungen was die Wraith und die Enzymabhängigkeit betraf und er konnte sich gut vorstellen, dass die beiden eine gemeinsame Basis des Umgangs miteinander fanden, was bei Ronon nicht immer eine Selbstverständlichkeit darstellte.

    „Kaum zu glauben, dass er ein so zurückhaltender Mensch sein soll. Sein Vater ist Soldat, ein General, seine Schwester ist auch Soldat…sogar Elisha war einmal bereit, eine Waffe zu gebrauchen, als es um ihre Tochter ging, nur er…“, erläuterte Teyla.
    „In jeder Familie gibt es ein schwarzes Schaf.“
    „Das sagt der richtige…“, gab Rodney spitzfindig auf Johns Kommentar zurück.
    „…In der Familie Sheppard dürften das wohl Sie sein, hm?“
    Abrupt blieb John stehen und drehte sich mit einer finsteren Miene zu McKay um.
    „Was soll denn das heißen?“
    „Wieso haben Sie nie gesagt, dass Patrick Sheppard Ihr Vater ist? Oder besser gesagt, warum haben Sie überhaupt nie oder kaum über Ihre Familie gesprochen?“
    „McKay…fangen Sie jetzt nicht damit an“, erwiderte John und versuchte deutlich zu machen, dass er keine Lust und keinen Nerv hatte, darüber zu sprechen.
    „Aber wieso? Er ist ihr Vater, es sind Ihre Eltern und sie waren aufgestiegen…“
    „McKay!“
    „Ach kommen Sie schon! Wir werden früher oder später ohnehin herausbekommen, wie das Sheppard`sche Familienleben so ist. Ihre Familie bleibt doch hier…oder nicht?“

    John stöhnte auf, verdrehte die Augen und schüttelte entnervt den Kopf.
    „Womit habe ich das verdient? Ja, sie bleiben hier, nur Dave muss wieder zurück. Also, reicht das für den Moment?... Sehen wir zu, dass wir nach Hause kommen und Sie etwas zu essen bekommen, Sie werden nämlich gerade unausstehlich und akzeptieren Sie endlich, dass Sie nicht immer alles sofort erfahren müssen, wenn Sie glauben, etwas erfahren zu können, okay? Und jetzt los. Ich werde einen Jumper herschicken, der kann den Planeten mal abchecken. Vielleicht ist uns ja was entgangen, außer Bäume, Sträucher und Pflanzen und die kann sich Parrish ansehen…“ erwiderte John und näherte sich einer riesigen Rosenhecke.
    „…hübsch. Ich kenne da jemanden, dem diese Rosen ziemlich gefallen dürften.“
    „Wir sollten hier erst alles von Parrish untersuchen lassen. Wer weiß, womöglich sind einige dieser Pflanzen giftig“, sagte Rodney und fummelte weiterhin an seinem Scanner herum.
    „Ach hören Sie schon auf, McKay. Das ist eine einfache Rosenhecke. Die sieht genauso aus, wie die in unserem Garten auf der Erde.“
    „Kann ich nicht beurteilen, ich war nie in Ihrem Garten“, gab Rodney spitzfindig zurück und spielte wieder auf Johns Vergangenheit und seine Familie an.

    „Es ist eine ganz simple Rosenhecke. Es kann bestimmt nichts schaden, einen Zweig mit nach Atlantis zu nehmen. Parrish kann ihn sich dann genauer ansehen, aber ich bezweifele dass er etwas finden wird. Danach wird sich jemand über einen Setzling freuen.“
    „Ihre Mutter?“, erriet Teyla.
    „Ganz genau!“

    `Kann bestimmt nicht schaden?´ Darf ich Sie daran erinnern, was das letzte Mal passiert ist, als Sie einem unscheinbaren Kristall, der an Bäumen wächst, zu nahe gekommen sind? Ich habe keine Lust, wieder so etwas durch zu machen.“

    „Ganz ruhig , Rodney. Das war was vollkommen anderes. Das ist hier ist einfach nur eine Rose.“
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Sheppard. Aber wehe es gibt wieder Ärger.“
    Rodney gab es auf, seinem Teamleader ins Gewissen reden zu wollen. Er kannte seine Sturheit und Dickköpfigkeit nur allzu gut und außerdem, was war schon dabei?
    Diese Rose sah wirklich genauso aus, wie die bekannten Rosenarten auf der Erde.

    John hatte gerade nach einem kleinen Ast greifen können, als er einen kurzen brennenden Schmerz an seinem Schienbein spürte.“
    „Au…was zum… Ahhh!“
    Noch bevor ein zu seinem Bein sehen konnte, hatte sich etwas um dieses gewickelt und zog ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weg.
    Rücklings landete er auf dem Boden, er spürte wie ihm durch den Aufprall die Luft aus den Lungen gepresst wurde und für einen Moment glaubte er, dass einige Rippen gebrochen seien. Doch nach dem ersten tiefen Atemzug war er sich sicher, dass nichts weiter geschehen war. Schnell setzte er sich wieder auf und suchte nach der Ursache für seinen Schmerz am Bein und auch für den Sturz.

    „Colonel!...Alles in Ordnung?“
    Besorgt trat Teyla näher und musterte Sheppard von oben bis unten.
    „Ja…ja, ich habe wohl mit meinem Bein einer der Dornen gestreift. Muss mich in diesem Gewächs verfangen haben.“
    „Ihr Bein…Sie bluten!“
    „Halb so schlimm, ist nur ein Kratzer“, meinte John und sah durch den entstanden Riss in der Hose auf sein Schienbein, an dem langsam einige Tropfen Blut hinab rannen.
    „So viel zur harmlosen Rosenhecke, hm?“ kommentierte Rodney eingeschnappt.
    „Ich sagte es schon, es ist nur ein Kratzer, kein Grund zur Aufregung.“
    „Ach nein? Weiß der Kuckuck, was jetzt passiert? Diese Dornen könnten vergiftet sein oder…oder…wir sollten zurück nach Atlantis und das überprüfen lassen.“

    „McKay! Regen Sie sich ab. Es ist einfach nur ein Rosendorn. Ich habe mich daran gekratzt und im Gewächs verfangen. Mehr ist da nicht. Aber damit Sie heute beruhigt einschlafen können…, wir wollten ohnehin nach Hause. Dann kann Jennifer mich auf den Kopf stellen und Sie werden sehen, dass da nichts ist“, beruhigte John den Wissenschaftler und ließ sich von Teyla und Ronon wieder auf die Beine helfen.

    Finster blickte er noch einmal zur den rosaroten, kleinen Rosen, die ihn geradezu frech anzugrinsen schienen, bevor er sich wegdrehte und davon humpelte.

    Atlantis

    „Tja, also der Scan verrät nichts Ungewöhnliches und die ersten Bluttests sind bisher auch unauffällig. Und das ist wirklich keine allzu schlimme Verletzung“, beruhigte Jennifer die Anwesenden und beäugte kritisch das Schienbein des Colonels.
    „Was habe ich gesagt?“, gab John selbstsicher zurück.
    „Es hätte aber auch gut anders sein können.“
    „McKay, lassen Sie es endlich gut sein, ja?“, mahnte John und machte deutlich, dass er bald seine Geduld verlieren würde.
    „Es ist zwar ein recht heftiger Kratzer und auch ziemlich tief, aber zum Glück muss er nicht genäht werden“, informierte Doktor Keller ihn und machte sich an die Arbeit, die Wunde zu desinfizieren und zu verbinden.
    Zehn Minuten später konnte das Team die Krankenstation verlassen und auch John humpelte nicht mehr.
    Nun galt es für John einen Bericht anzufertigen mit Woolsey über die weitere Vorgehensweise zu sprechen und etwas Kleines zu essen. Danach käme erst der richtig harte Teil des Tages. Das Gespräch mit seinem Vater.

    tbc...
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    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  13. #9
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hi du

    Oh man, das Patrick nun anfängt zu heulen, damit habe ich nun gar nicht gerechnet.
    Ich fand’s aber schön, wie du Johns Verhalten darauf beschrieben hast. Nur was ich mich jetzt allerdings frage ist – wenn Johns Vater es wirklich ernst meint, wieso streiten die sich dann demnächst wieder. Kommt dann ein Wort aufs andere?
    John hatte gerade nach einem kleinen Ast greifen können, als er einen kurzen brennenden Schmerz an seinem Schienbein spürte.
    Alles klar, er konnte seine Finger ja mal wieder nicht bei sich behalten, muss ja alles anfassen. *g*
    Finster blickte er noch einmal zur den rosaroten, kleinen Rosen, die ihn geradezu frech anzugrinsen schienen
    Stelle es mir gerade bildlich vor.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  14. Danke sagten:


  15. #10
    Major Avatar von claudi70
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    Ist denn in Atlantis der Frühling ausgebrochen? *fg* Erst die Eltern von Alexa und nun auch noch Johns Eltern...

    Auch Johns Mutter kann sehr hartneckig sein, wie man wieder gesehen hat, wenn die Frauen nicht wären...was würden die Väter da nur machen.
    Fand ich ja sehr rührend, wie Patrick da in Trännen ausgebrochen ist, das ist ja man gar nichts für John. Aber es wird ja nun auch mal Zeit das die beiden sich aussprechen, freu mich schon auf dieses Gespräch.

    Und John kann mal wieder nicht an sich halten
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Sheppard. Aber wehe es gibt wieder Ärger.“
    Ich hab so ein Gefühl als hätte er dieses Mal auf Rodney hören sollen. Na mal sehen, ob da noch was kommt.

    Wieder klasse geschrieben!

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  17. #11
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Zitat Zitat von claudi70 Beitrag anzeigen
    Ist denn in Atlantis der Frühling ausgebrochen? *fg* Erst die Eltern von Alexa und nun auch noch Johns Eltern...
    Das glaube ich aber auch...

    Also Johns Mutter will ich nicht als eigene haben. Da kann man ja nicht mehr sagen gleich und dann erst Stunden später das machen. Die ist ja so was von hartnäckig. Erinnert aber sehr an John.
    Das Gespräch von Patrick uns seinem Sohn das sie in der Umkleide geführt haben hast du sehr gut geschrieben.
    Freuhe mich auf mehr. Sehr viel mehr...

    Lg AM17
    Geändert von Am17 (15.03.2011 um 20:50 Uhr)

  18. Danke sagten:


  19. #12
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    Hallo ihr lieben. Heute möchte ich gerne auf eure Kommentare eingehen.

    @Cindy:

    Oh man, das Patrick nun anfängt zu heulen, damit habe ich nun gar nicht gerechnet.
    Ich fand’s aber schön, wie du Johns Verhalten darauf beschrieben hast. Nur was ich mich jetzt allerdings frage ist – wenn Johns Vater es wirklich ernst meint, wieso streiten die sich dann demnächst wieder. Kommt dann ein Wort aufs andere?
    Patrick ist schließlich auch nur ein Mensch und die Tatsache dass er einmal eine Todeserfahrung gemacht hat, lässt ihn nun viele Dinge anderes und empfindsamer sehen. Er weiß nun, wie kostbar das Leben und die Zeit wirklich sind. Zumindest glaubt er das. Aber er wird bald lernen müssen, dass es immer noch doller geht Gerade in der Pegagsus-Galaxie.

    Es wird wohl bald ein Wort das andere ergeben. Das ist wahr. Aber am besten ist, du lässt dich überraschen.

    Alles klar, er konnte seine Finger ja mal wieder nicht bei sich behalten, muss ja alles anfassen. *g*
    Wir kennen ja John

    @claudi70:

    Ist denn in Atlantis der Frühling ausgebrochen? *fg* Erst die Eltern von Alexa und nun auch noch Johns Eltern...
    Könnte man meinen, nicht? Jaja, was die Wiedersehensfreude alles bewirkt...

    Auch Johns Mutter kann sehr hartneckig sein, wie man wieder gesehen hat, wenn die Frauen nicht wären...was würden die Väter da nur machen.
    Fand ich ja sehr rührend, wie Patrick da in Trännen ausgebrochen ist, das ist ja man gar nichts für John. Aber es wird ja nun auch mal Zeit das die beiden sich aussprechen, freu mich schon auf dieses Gespräch.
    Tja, ohne uns Frauen, wäre bestimmt schon so mancher Mann verzwiefelt. Ich habe mal irgendwo einen Spruch gehört: "Hinter jedem starken Mann steht eine noch stärkere Frau." Oder so ähnlich. Manchmal stimmt das auch.
    Das Vater-Sohn Gespräch kommt sehr bald.

    Ich hab so ein Gefühl als hätte er dieses Mal auf Rodney hören sollen. Na mal sehen, ob da noch was kommt.
    Ja, ich denke auch, er hätte auf Rodney hören sollen, aber wie gesagt: John kanns nicht lassen.

    @Am17:

    Also Johns Mutter will ich nicht als eigene haben. Da kann man ja nicht mehr sagen gleich und dann erst Stunden später das machen. Die ist ja so was von hartnäckig. Erinnert aber sehr an John.
    Das Gespräch von Patrick uns seinem Sohn das sie in der Umkleide geführt haben hast du sehr gut geschrieben.
    Freuhe mich auf mehr. Sehr viel mehr...
    Tja, so sind die Mütter. Die kennen ihre Pappenheimer.
    Das Gespräch zwischen John und seinem Vater wird sehr bald kommen. Vielleicht schonb im nächsten Kapitel.

    Ich freue mich dass es euch gefallen hat und hoffe, das es das auch weiterhin wird.

    Ich danke Arcturus, Evaine, Galaxy und Saffier für ihre "Danke und danke auch für das Feedback.
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  20. #13
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So, da bin ich wieder und möchte euch gleich das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und wüschen viel Spaß mit dem

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o

    3. Kapitel

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o

    Sein Bericht war schon fertig, gegessen hatte er auch und er hatte sogar schon in seinem Quartier geräumt, das mittlerweile nicht mehr ordentlicher sein konnte.
    Doch nun saß John auf seinem Bett und wusste zunächst nichts mit der übrigen Zeit anzufangen.
    Er hatte noch etwa eine Stunde Zeit, bis er sich mit seinem Vater treffen sollte. Er hatte ihm versprochen, sich Zeit für ihn zu nehmen und endlich ein klärendes Gespräch mit ihm zu führen.
    Aber John fragte sich, was es da noch zu klären gäbe. Sein Vater war sich offenbar bewusst, dass er mit seinem Verhalten in der Vergangenheit nicht immer auf dem richtigen Weg gewesen sein musste und das hatte er auch schon zugegeben. Ebenso meinte er, dass ein Neuanfang nicht schlecht sei. Warum dann noch reden? Warum die Vergangenheit wieder herauf wühlen?
    Gerade als John erneute Zweifel überkamen, ertönte der Türsummer.
    „Alexa! Was machen Sie denn hier?“, fragte er überrascht, als er sie erblickte.
    „Ähm…ich wollte mich nach Ihrer Mission von heute Morgen erkundigen und fragen, wie es Ihnen geht. Ich habe gehört, dass Sie verletzt wurden.“
    „Ach, das ist nur ein Kratzer. Habe mich in einer Rosenhecke verfangen. Ansonsten gab es nichts Spannendes auf diesem Planeten. Nur Pflanzen über Pflanzen über Pflanzen… und ein nörgelnder McKay.“
    Alexa nickte lächelnd.
    „Was ist mit Ihnen? Was gibt es neues an der Front?“
    „Front?“
    Ja. Sie wissen schon. Ihr Vater, die Gespräche mit Woolsey…wissen Sie eigentlich, wann sie wieder im aktiven Dienst sind?“
    „Ich bin im aktiven Dienst. Nur…eben nicht draußen. Mein Vater…es sieht so aus, als ob er recht gut damit zurecht kommt, was in letzter Zeit so passiert war. Er hat sich jedenfalls in jeden einzelnen Missionsbericht regelrecht eingegraben und kam jedesmal mit einer anderen Stimmung wieder nach oben, aber…ich bin mir nicht ganz sicher, was das IOA und dessen Vorgehensweise und …alles betrifft. Es kann auch gut sein, dass mein Vater Sie bald auf die Berichte anspricht und genaueres erfahren will.“
    „Gut zu wissen…Was ist los?“, fragte John genauer nach, als er merkte, dass sie irgendetwas zu bedrücken schien.
    „Nichts, alles bestens.“
    John glaubte ihr nicht, was er auch durch einen entsprechenden zweifelnden Blick deutlich machte.

    „Sie merken wohl alles und geben nicht locker, was?“
    „Zum ersten, ja…und zum zweiten, nein.“
    „Ich frage mich immer noch, was diese ganze Geheimniskrämerei soll. Ich verstehe nicht, was mein Vater damit bezweckt, mich nicht mehr raus zu lassen. Nur weil da draußen jemand ist, der etwas von mir will? Warum sagt er es nicht einfach? Was ist so schlimm daran? Mit dem Kerl werde ich auch noch fertig, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wer er überhaupt sein könnte oder was er von mir will. Warum werden meine Empfindungen und Wahrnehmungen einfach so abgetan? Ich verstehe auch nicht, warum…warum ich mich nur bruchstückhaft an Dinge erinnere. Warum macht man um alles so ein Geheimnis oder warum weigert sich mein Bruder mir etwas zu erzählen? Manchmal hätte ich nicht übel Lust, ihn zu fragen und meine Familie zu zwingen, endlich zu reden. Ich fühle doch, dass da was ist, dass sie mir Dinge verheimlichen und das Verrückte daran ist, sie wissen doch, dass ich es bemerke…das ich es fühle! Was soll das alles?!“

    „Ich weiß es auch nicht… wer weiß, was der Grund für die Zurückhaltung Ihrer Familie ist. Vielleicht will ihr Vater sie nicht belasten. Er muss nur mehr Vertrauen zu uns schöpfen. Geben Sie ihm etwas Zeit… War er denn früher auch so misstrauisch?“
    „Nein…nein, ich denke nicht. Er war immer ein sehr vorsichtiger Mensch aber mit Misstrauen hatte er noch nie Probleme. Zumindest soweit ich mich erinnern kann. Er hat mir auch noch nie irgendetwas verheimlicht…denke ich“, erklärte Alexa.
    „Ich denke er wird bald offener sein. Ein wenig Zeit, genügend Informationen und ein Woolsey, der ihn in der Mangel hat, können manchmal Wunder bewirken.“
    „Er scheint nicht der einzige zu sein, der etwas verheimlicht“, meinte Alexa, als sie prüfend zu John sah, der ihren Blick ertappt erwiderte.
    „Sie sind schon ganz gut im Lesen von Menschen“, gab dieser etwas finster zurück.
    „Es tut mir leid. Manchmal geht diese Fähigkeit noch mit mir durch… was ist es?“
    „Ich wollte es Ihnen sagen, aber bei den momentanen Umständen…wollte ich Sie nicht noch mehr beunruhigen und ängstigen.“
    „Ich habe so schnell keine Angst, Colonel. Worum geht es?“
    John zögerte noch eine ganze Weile und suchte nach einem Anfang, nach den richtigen Worten, doch ihm fiel nichts passendes ein.
    „Vor ein paar Tagen, als Sie mit ihrer Empathie zu kämpfen hatten, habe ich in Ihrem Quartier einen kleinen Zettel gefunden. Darauf waren einige Symbole, ähnlich denen auf den Steinen von M4X-282. Das hat mich ein wenig stutzig gemacht, also habe ich Jackson darauf angesetzt und…er hat es tatsächlich übersetzen können.“
    „Und was stand drauf?“
    „Diese Notiz gehörte Ihrem Vater, er hatte sie in seiner Tasche, er hat sie wohl verloren. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er diesen Kerl kennen muss, denn…“
    „Was stand auf diesem Zettel, Colonel“, forderte Alexa energischer und achtete gar nicht darauf, dass John ernsthaft mit sich haderte. Einige Augenblicke vergingen, in denen John schwieg, doch es brachte nichts. Sie würde nicht aufgeben.
    „`Sie wird bald mir gehören´…Ich vermute, dass dieser Kerl ihm diese Notiz irgendwie zukommen ließ und nun versucht, Angst und Schrecken zu verbreiten. Vielleicht ist das auch ein Grund für das Schweigen Ihrer Familie. Sie wollen Sie nicht ängstigen.“
    „Ich sagte schon…ich habe keine Angst“, erwiderte Alexa, schlenderte zum Fenster und blickte auf das Meer hinaus.
    Doch John wusste, dass sie log. Er konnte im Gegensatz zu ihr zwar keine Gefühle lesen, aber er konnte gut beobachten und er kannte die Antikerin mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie panische Angst verspürte. Auch wenn sie es noch so gut zu verbergen versuchte.
    „Das sehe ich anders. Hören Sie, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Sie sich fühlen müssen und ich kann das auch gut verstehen, glauben Sie mir. Ich an Ihrer Stelle hätte auch Angst…naja vielleicht nicht Angst, aber es würde mich wohl sehr…beunruhigen… Ich werde nicht zulassen, dass dieser Typ Ihnen zu nahe kommt, okay? Was immer er von Ihnen will, er wird es nicht bekommen. Er wird Sie nicht bekommen. Ich… ich werde auf Sie aufpassen…und…“, sprach John ihr leise zu, während er sich neben sie stellte und sie zu sich umdrehte.
    Unsicher sah sie zu ihm hinauf und gab auf, ihm und auch ihr selbst etwas vorzumachen.
    „…sie beschützen…ich werde…Sie beschützen.“

    Augenblicke vergingen, in den sich beide in die Augen sahen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Das schien auch nicht nötig zu sein. John wusste, was sie empfand und er spürte auch, dass sie gerade wieder die mentale Verbindung zu ihm aufgenommen hatte. Er war sich sicher, dass sie seiner Aussage, vor allem aber seinem Versprechen glaubte, denn er hatte alles daran gesetzt, dass sie das alles nicht nur hörte, sondern auch durch ihre Empathie und die Verbindung spüren konnte.

    Der Moment nahm unendliche Ausmaße an, sie sahen nur noch sich. Er sah nur noch ihre Augen. Blau-grün, strahlend klar, offen und freundlich, aber doch voller Sorge, Ungewissheit und Angst. Und dennoch lag noch immer ein gewisses Etwas in ihnen, dass ihn regelrecht in den Bann zu ziehen schien.
    Und auch Alexa sah nur noch das braun, die Stärke und Kraft, die seine Augen ausstrahlten. Auch eine gewisse Wärme, die sie irgendwie anzog und nicht mehr loslassen wollte.

    Ein Türsummen brachte die beiden wieder ins hier und jetzt zurück. Aufgeschreckt ließ John Alexas Arm wieder los, blinzelte einige Male verwirrt und verlegen und ging dann zur Tür.
    „Mom…“
    „Hallo John, ich wollte nur mal…oh…offenbar störe ich. Ich kann…“
    „Nein, Sie stören nicht. Ich wollte sowieso gerade gehen“, brachte Alexa hervor, und verlies eilig Johns Quartier.

    „Stimmt etwas nicht? Habe ich Euch etwa bei irgendetwas gestört?“, fragte Carol verdutzt.
    „Nein, nein. Alles in Ordnung.“
    „Ich dachte, ich besuche Dich mal. Seit ich hier bin, habe ich noch kein einziges Mal Dein Quartier gesehen.“
    „Tja, jetzt bist Du ja da. Immer herein spaziert“, erwiderte John und breitete einladend die Arme aus.
    „Ja, nur…habe ich es mir ein wenig anders vorgestellt. Ich dachte Du hättest eine kleine Wohnung…eine Penthousesuit wie Mister Woolsey oder etwas ähnliches“, gab seine Mutter zurück und sah sich unauffällig um.
    „Was sollte ich denn mit einer Wohnung? Mir reicht das hier. Ich bin eh die meiste Zeit unterwegs.“

    Carol nickte, als sie verstand dass John eher ein spartanisches Leben bevorzugte. Zu verdanken war das wohl seiner Ausbildung und seinem Leben als Soldat, das in den meisten Situationen keinen Luxus zuließ und nur selten besondere Annehmlichkeiten bereithielt. Doch als ein leitendender Militärkommandant hätte er doch bestimmt Anspruch auf eine etwas gehobenere Unterkunft.
    Dennoch schien John Wert auf das eine oder andere Detail zu legen. Beispielsweise das Johnny Cash Poster, dass er in der Zwischenzeit erneuert haben musste. Ein Surfbrett und ein Skateboard, was Carol verwundert und auch etwas stutzig die Augenbrauen hochziehen ließ. Die eine oder andere Sportzeitschrift lag auf dem Schreibtisch und auch kleine Modellflugzeuge standen an den Fenstern und Tischen.

    „Kannst Du so etwas fliegen?“, fragte Carol neugierig, als sie eines der kleinen Flugzeuge in die Hand nahm und genau besah.
    „Diese Maschine? Ja.“
    „Und die hier? Ist das auch ein… ein Kampfjet?“
    „Ja. Alle Modelle sind Kampfjets. Und ich kann jede einzelne davon fliegen.“
    „Ich dachte, Du wärst nur für Helikopter ausgebildet worden.“
    „Ach weißt Du, kennt man eine, kennt man sie alle. Es hat sich so ergeben, dass ich auch ein paarmal in einem Kampfjet sitzen durfte.“
    „Und das? Ist das auch…sieht irgendwie komisch aus.“
    „Das ist eine F302.“
    „In den letzten zwanzig Jahren hat sich so viel getan. Die Dinger werden wohl von Jahr zu Jahr immer moderner. Damals hat man sich wahrscheinlich nicht mal träumen lassen, dass sie sich so entwickeln. Wer weiß, wie weit die Technik noch geht“, erwiderte Carol und bestaunte weiterhin das kleine 302 Modell.
    „Die meisten Menschen auf der Erde wissen von der 302 nichts. Sie gehört zum Stargate-Programm und untersteht somit der Geheimhaltung.“
    Carol nickte bedächtig.
    „Und so welche sind hier auch? Oder gibt es hier nur diese Puddle-Jumper?“
    „Wir haben die Jumper hier. Sie haben gegenüber den 302ern einige Vorteile. Sie können sich tarnen, haben Drohen, passen durchs Gate ohne dass man sie auseiander nehmen muss, die Trägheitsdämpfer sind auch viel ausgereifter, es gehen mehr Leute rein, er hat einen Schutzschild und sie agieren überwiegend über das neurale Interface, was es im Kampf…einfacher macht.“
    „Hattest Du viele Kämpfe mit den Jumpern?“, fragte Carol und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass die Sorge in ihr wuchs.
    „Ein paar, aber sie waren nie so schlimm“, antworte John.

    Er hatte keine Lust mehr ihr ständig etwas vorzumachen oder zu gar zu lügen. Früher oder später würde sie ohnehin das eine oder andere herausfinden, aber so konnte John sie wenigsten mit Infos versorgen, sie beruhigen und selbst entscheiden, welche und wie viel sie bekommen sollte. Und nebenbei würde es vielleicht sogar für Ruhe und Entspannung innerhalb der Familie sorgen.

    „John…ich weiß, dass Du gleich zu Deinem Vater gehen willst, um dich mit ihm auszusprechen. Ich bin sehr froh und sehr dankbar, dass Du ihm zugesagt hast und mit ihm gemeinsam die Lasten der Vergangenheit aus der Welt schaffen willst. Nur, ich bitte dich… gib ihm genug Zeit und … am besten ist, wenn Du ihn erst einmal reden lässt. Auch wenn dir vielleicht nicht gefällt, was er sagt. Du weißt wie Dein Vater ist. Er tut sich schwer damit, das auszudrücken, was wirklich wichtig ist, was in ihm vorgeht. Er möchte diese Gelegenheit von ganzem Herzen nutzen. Er meint es wirklich ernst, also…versuche zumindest ihn zu verstehen und ihm irgendwie entgegen zu kommen. Ihr sollt natürlich beide zu Wort kommen und sagen, was euch beschäftig und am Herzen liegt. Dasselbe habe ich auch ihm gesagt, aber…kannst Du mir denn ebenfalls versprechen, zu versuchen, ihn zu verstehen? Zumindest ein wenig?“

    „Mom…es ist ja nicht so, dass ich das absolut nicht will. Ich weiß auch, dass jetzt vieles passiert ist und anders ist, aber...es ist nur so, dass ich all das schon erlebt habe. Immer wieder gibt es Gespräche, ich erkläre oder versuche ihm meinen Standpunkt zu erklären, aber er…lässt seinen und seine Meinung als eine Art Gesetz im Raum stehen. Ein Wort ergibt das andere und am Ende…sind wir nicht viel weiter. Ich bezweifle dass es diesmal anders sein wird.“

    „Ich weiß nicht, was in den letzten Jahren gewesen ist, John. Ich kann es nicht beurteilen, aber ich bin jetzt wieder da und…wenn alle Stricke reißen sollten, werde ich eben als Vermittler fungieren müssen. Aber mir wäre es lieber, wenn ihr beide das selbst geregelt bekommt. Ihr seid zwei erwachsene, vernünftige Männer und ihr werdet doch wohl noch miteinander sprechen können, ohne euch an den Hals zu gehen. Strengt euch einfach ein bisschen an, denn ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, wieder eine intakte, glückliche Familie zu haben. Soweit es in dieser Stadt eben möglich ist. Aber wir müssen eben alle daran arbeiten und uns bemühen und was die Meinungen deines Vaters betreffen, da wird er sich nun an gewisse Dinge und Umstände gewöhnen müssen…so wie ich“, erläuterte Carol leise, als sie sich wieder ihrem Sohn näherte und seinen Bauch berührte, der erst vor einigen Tagen eine Kugel abbekommen hatte.

    „Wie geht es dir eigentlich? Tut es noch sehr weh?“
    „Nein, alles bestens“, erwiderte John und klopfte sich auf die entsprechende Stelle. Tatsächlich hatte er schon gestern keine Schmerzen mehr empfunden und auch die anstrengenderen Bewegungen machten ihm nichts mehr aus.

    „Wir waren tot, John und nun leben wir wieder und sind hier…bei Dir. Fern der Erde, in einer anderen Galaxie, auf einem fremden Planeten, in einer außerirdischen Stadt. Nichts ist mehr so wie es war. Aber wir können alles daran setzen und alles versuchen, um unser Leben wieder aufzunehmen und unsere Familie wieder zusammen zu bringen. Es wird vielleicht nicht mehr so sein, wie früher, aber ich möchte nicht, dass es schlimmer wird. Die Dinge müssen bereinigt werden, John. Ihr müsst euch aussprechen.“
    „Ich weiß…ich werde mit ihm reden. Wir kriegen das schon hin, ich verspreche es Dir.“
    Erleichtert schlang Carol ihre Arme um ihn und zog ihn in eine Umarmung, die John nach einem kleinen zögern nur zu gerne erwiderte.

    Unsicher und mit einem mehr als einem flauen Gefühl im Magen stand John vor der Tür. Den Soldat, der sonst immer Wache davor schob und seinen Vater begleiten sollte, hatte er bereits abgezogen, als er ankam.
    John wusste nicht, wie lange er schon da stand. Sekunden, Minuten? Er war sich ja noch nicht einmal sicher, ob er das wirklich tun sollte.
    Natürlich wollte John ebenso, dass endlich Ruhe und Frieden in die Familie kehrte. Noch mehr wollte er, dass diese ganze Geschichte nicht die Runde in der Stadt machte, denn in den letzten Tagen hatten einige Leute schon mehr mitbekommen, als ihm und den anderen seiner Familie überhaupt lieb sein dürfte. Doch am allermeisten wollte er selbst endlich Ruhe finden und wenn er ehrlich war, wollte er doch ein normales Verhältnis zu seinem Vater haben. Er liebte und respektierte ihn. Er sah schon als kleiner Junge zu ihm auf und bewunderte ihn, doch je älter er wurde, desto mehr wünschte sich John, dass auch sein Vater einmal ihn in irgendeiner Weise bewunderte. Dass er sich mit dem was John für sich selbst entschied und plante, nicht einverstanden war, war eine Sache. Aber die Art und Weise, wie er das John wissen ließ, schmerzte ihn. Nun hatte sein Vater mit wenigen Worten und nicht gerade auf direktem Wege verlauten lassen, dass er sich dessen bewusst sei, ob das jedoch wirklich der Tatsache entsprach? Ob er das wirklich irgendwie gut machen will oder kann?
    Es würde nur einen Weg gehen, das heraus zu finden.
    John fuhr sich einmal mehr durch die Haare und dann über das Gesicht. Er nahm sein Headset vom Ohr, noch einmal atmete er tief durch und betätigte dann den Türsummer.
    Wenige Sekunden später öffnete Patrick.
    „Hi“, kam es brüchig aus Johns Mund, während sein Vater nach einigen Sekunden erleichtert ein winzig kleines Lächeln zustande brachte.
    „Komm rein.“

    „Willst Du etwas trinken?“
    John schüttelte ablehnend den Kopf und wusste nicht so recht wohin mit sich, bis sein Vater ihm deutete, sich doch in einen Sessel zu setzen.
    „Wie war es auf dem Planeten auf dem ihr heute Morgen ward? Was Interessantes gefunden?“, fragte Patrick und versuchte einen Einstieg in ein zunächst lockeres Gespräch zu finden.
    „Nein, nicht wirklich. Nur eine Menge Pflanzen, um die sich die Botaniker kümmern können.“
    „Hm, ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass es in dieser Galaxie andere Pflanzen gibt als zu Hause.“
    „Oh doch die gibt es. Bei einigen wird sogar vermutet, dass sie Leukämie heilen können. Während auf der anderen Seite hier einige Rosenhecken aggressiver sind als auf der Erde.“
    „Leukämie? Wirklich?“, kam es wirklich überrascht vom Vater.
    „Wird noch erforscht, aber es wird mit Sicherheit einen therapeutischen Zweck geben.“
    „Und was hat es mit aggressiven Rosenhecken auf sich?“
    „Habe mich mit einer angelegt.“
    Patrick zog die Augenbrauen hoch und sah zweifelnd zu John.
    „Wie hast Du denn das angestellt? Ist alles in Ordnung?“
    Wieder war John durch die besorgt klingende Frage seines Vaters aus dem Konzept gebracht worden und musste sich wieder auf das Gespräch konzentrieren.
    „Ja, alles bestens. Ich habe nur einige Rosen da gefunden die aussahen, wie die…die Mom im Garten hatte. Ich dachte, ich könnte sie mitnehmen, aber irgendwie habe ich mich an so einem Strauch verfangen und gekratzt. Und da McKay keine Ruhe mehr gab und fast hyperventilierte, sind wir wieder nach Hause.“
    „Also ist es nur ein Kratzer?“
    „Ja, nur ein Kratzer. Aber mit diesen Rosen werde ich auch noch fertig“, antwortete John und registrierte ein leichtes Jucken an jenem Kratzer.
    „Na davon geh ich mal fest aus. Du bist immerhin auch mit vielen anderen Dingen fertig geworden, dann dürfte das wohl das kleinste Problem sein“, gab Sheppard Senior lächelnd zurück und auch John erwiderte das Lächeln eher reserviert.
    Danach folgten schweigsame Momente, in denen Patrick am meisten nach den Worten suchte.

    „John…ich…“
    Patrick suchte nach Worten, einem Ansatz, einer Erklärung, einer Entschuldigung, nach irgendetwas, doch sein Kopf war wie leergefegt. Seine Verzweiflung stieg allmählich an, denn er wusste, würde ihm nicht bald etwas einfallen, würde er nicht bald etwas sagen, das ihm schon lange am Herzen lag, dann würde dieser Tag genauso enden, wie viele andere Tage in der Vergangenheit auch. Die eigentlichen Dinge bleiben unausgesprochen, stattdessen gäbe es wieder einmal nur Streit und Zweitracht.

    „…ich kann mir vorstellen, was Du denkst. Immerhin hatten wir schon öfter solche Momente...solche Situationen. Ich erinnere mich gut an früher. Zu gut. Ich weiß, wir haben schon oft versucht…zu einem Auskommen zu finden. Aber jedesmal…“
    Patrick fiel erneut ins Schweigen als er sich an die vielen misslungen Versöhnungen erinnerte. Warum fiel es ihm nur so schwer, die Dinge einfach zu benennen?
    John hingegen fühlte sich gar nicht wohl. Natürlich wusste auch er noch wie es damals lief. Er erinnerte sich ebenfalls nur zu gut an die vielen Streitereien, an die vielen Versuche sich wieder anzunähern. Er glaubte nicht wirklich daran, dass es diesmal anders laufen würde. John war versucht selbst etwas zu sagen.

    -Ihn ermutigen, ihm entgegenkommen, so wie Mom es sich wünschte? Ihm sagen, dass alles nicht nötig sei und er ihn schon verstehen würde und somit kurzen Prozess machen und einfach von vorne anfangen?-

    Verstand er ihn denn wirklich? Meinte er es denn überhaupt ernst? Oder war es nur ein Vorwand, um selbst nicht darüber reden zu müssen, weil er hoffte dass sein Gegenüber ihm entgegen kam und für ihn in die Presche sprang und somit alles erledigte?
    John wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste nur, dass ihm wirklich nicht ganz wohl war. Ihm war leicht übel und auch etwas zu warm und er war sich sicher, dass es nicht von der Sonne herrührte, in der er saß. Immerhin war es auch nicht die Jahreszeit für hohe Temperaturen. Er nahm an, dass es sein Blutdruck war, der nur auf das salzige und auch gut gepfefferte Essen von vorhin reagierte.

    „Ich habe deine Mutter sehr geliebt und das tue ich noch. Vielleicht sogar noch mehr, als je zuvor. Kaum dass ich sie zum ersten Mal sah, wusste ich, dass sie diejenige ist, mit der ich alt werden wollte. Ich war der glücklichste Mann der Welt, als sie meine Frau wurde und noch glücklicher als ich erfuhr, dass sie schwanger war…als Du unterwegs warst…ich war so stolz und…ich war dabei, als du zur Welt kamst und als ich dich das ersten Mal sah, dich zum ersten Mal in meinem Armen hielt, da…man will dann alles richtig machen. Man schwört sich, ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein und alles zu tun, damit es den Kindern gut geht. Es soll ihnen besser gehen, als einem selbst. Die Kinder sollen alles haben was sie brauchen und noch mehr. Alles muss vom feinsten und nur das Beste sein. Man ist bereit alles zu tun, was nötig ist. Man ist bereit, weit über seine Grenzen zu gehen, in der Hoffnung, dass… dass sie nicht irgendwann dieselben Fehler machen, wie man selbst. Wenn Kinder zur Welt kommen, dann empfindet man einen ungeheuren Stolz und ein Glück, dass sich mit nichts auf der Welt vergleichen lässt. Man sieht ihnen zu, wie sie wachsen, wie sie spielen, wie sie lernen und lachen. Und Du… Du warst schon damals etwas ganz besonderes. Du hast so schnell gelernt, du bist so schnell gewachsen. Deine Mutter und ich sind kaum mitgekommen und dennoch war es das schönste, dir dabei zuzusehen. Auch als ich bemerkte, dass du schon mit zwei Jahren einen ganz schönen Dickschädel hattest.

    „Dad… hier geht es doch nicht wirklich darum wie ich als Kind war. Hier geht es nicht um meine Kindheit…Sag doch einfach…was du sagen wolltest“, bat John und rief sich wieder zur Ruhe.

    Seine Mutter bat ihn, seinen Vater erst mal reden zu lassen und nun stellte er fest, dass dies gar nicht so einfach war. Sein Vater verrannte sich in Dinge, die im Grunde nicht wichtig waren. Außerdem wurde ihm nicht gerade besser. Ihm war immer noch zu warm und übel und zudem ging ein leichtes Brennen von seinem Kratzer aus, was ihn langsam nervte.

    „Doch, hier geht es um Deine Kindheit, John. Da hat alles angefangen. In einer Stellung wie der meinen, denkt man nur wenig an die Gegenwart. Die Zukunft ist immer in unserem Blickfeld. Nicht nur in der Arbeits- und Geschäftsfeld, sondern auch in der Familie. Besonders wenn Kinder da sind. Man wünscht sich und hofft, dass die ganze Arbeit, die man sich jahrelang gemacht hat, nicht am Ende umsonst ist und dass das Erreichte und Erbaute über die Generationen weitergegeben werden kann. Das man eine Sichere und geregelte Umgebung geschaffen und eine lukrative Investition gemacht hat, von denen der Nachwuchs ohne Sorgen profitieren kann. Man wünscht sich für seine Kinder eben nur das Beste. Vor allem hofft man, dass sie es genauso sehen, wenn sie älter werden. Und wenn sie dann noch ziemlich clever sind…so wie Du, dann hat man das Gefühl, das es manche Dinge einfacher macht, was im Nachhinein meistens eher schlecht als recht ist. Den Eltern kommt nie in den Sinn, dass ihre Kinder…man hat immer wieder bestimmte Bilder vor Augen. Vorstellungen Hoffnungen und Träume… wie sie erfolgreich sind und glücklich und das am besten im gemachten Nest. Eltern sehen gerne sich selbst, wenn sie in das Gesicht ihrer Kinder sehen. Man sieht in das Gesicht seines Sohnes und sieht sich selbst darin…man hofft, sich selbst darin zu sehen.“

    Patrick schwieg wieder und sah zu John, der zusammen gesunken in seinem Sessel saß. Ihm mussten die unterschiedlichsten Gedanken im Kopf umher gehen. Sein Blick war unstet, doch kein einziges mal sah er zu ihm. Patrick sah, dass ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Entweder beschäftigten ihn sein eWorte oder es ging ihm nicht gut.

    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja“, antwortete John knapp und hoffte, dass dies alles bald ein Ende hatte. Ihm wurde immer wärmer, die Übelkeit ließ auch nicht nach, im Gegenteil sie schien noch stärker zu werden und sein Kratzer fühlte sich mittlerweile eher wie ein großer tiefer Schnitt an. Doch noch immer glaubte er, dass es sein Blutdruck sei, der wohl leicht gestiegen sein musste und dadurch ein pochendes Gefühl an der kleinen Wunde und in manchen Gliedern verursachte.
    „Bist Du sicher? Du schwitzt und bist auch irgendwie blass. Willst du nicht doch etwas trinken?“
    „Wasser.“
    Patrick reichte ihm ein Glas Wasser, dass John in einem Zug leer trank.

    „John ich…“
    „Dad…ich weiß was du damit sagen willst. Zumindest kann ich es mir denken, aber… was willst Du von mir hören? Was… was soll ich dir sagen? Ich meine, das alles hast Du mir schon früher gesagt und jedesmal...Warum sollte es diesmal anders sein?“
    „Es ist aber anders. Ich weiß, wir haben das schon so oft…sag mir einfach, was… sag mir einfach was du denkst.“
    „Habe ich das nicht oft genug getan? Was bringt es denn überhaupt, darüber zu reden? Wir beide wissen, wie dass alles enden wird. Du sagst mir deinen Standpunkt, ich dir meinen, der dir nicht gefällt, es kommt zum Krach. Einen Tag später knurren wir irgendwelche halbherzigen Entschuldigungen vor uns her und ein paar Tage später geht das ganze wieder von vorne los. Ich habe da wirklich keine Lust mehr drauf, Dad.“
    „Was erwartest Du von mir, John? Soll ich auf die Knie fallen und um Verzeihung bitten?“
    „Hier geht es doch nicht um Entschuldigungen! Du erwartest von mir, deine Meinungen und Ansichten zu respektieren und zu teilen, aber auf meine oder die von anderen achtest du herzlich wenig. Und so lange sich daran nichts ändert, wird sich auch zwischen uns nichts ändern.“
    „Dann lass uns da ansetzen. Teile mir deine Meinung und deine Ansicht über etwas mit und gib mir vernünftige Gründe, warum ich ebenfalls dieser Meinung sein sollte.“
    „Ich verlange gar nicht, dass du derselben Meinung bist. Alles was ich je wollte, war…ich wollte nur, dass du meine Entscheidungen und mein Handeln auch einmal einfach so respektieren kannst, ohne sie bis in jedes kleinste Detail zu ergründen und auseinander zu nehmen.“
    „Ich muss gestehen, dass mir das bei dir schon schwerfällt, einfach mal so mit irgendetwas einverstanden zu sein.“
    „Da haben wir es ja schon. Es klingt ganz so, dass es noch nicht einmal meine Entscheidungen und Schritte sind, zu denen ich mich entschieden habe, sondern wohl nur an mir selbst.“
    „Ach ich bitte dich, das ist doch Unsinn!“
    „Ah ja? Egal was ich in meinem Leben getan oder gelassen habe, du warst mit nichts zufrieden oder einverstanden!“
    Patrick prustete kopfschüttelnd und sah zum Fenster hinaus.
    „Jetzt übertreibst du gewaltig, Junge!“
    „Fangen wir doch mal bei meinem Highschool-Abschluss an. Du hast erwartet, dass Dave und ich nur die besten Noten haben und wehe, sie waren dir nicht gut genug. Ich gehörte mit meinem Abschluss zu den besten fünf, dir war es nicht gut genug.“
    „Das ist doch gar nicht wahr!“
    „Tagelang hast du rumgenörgelt und wolltest sogar, dass ich die Prüfungen wiederhole. Aber dann, lässt Du mich stattdessen diesen beklopptem Mensa-Test machen. Erinnerst Du dich, was passierte, als ich bestand und es abgelehnt habe, diesem Verein beizutreten?“

    Wieder schüttelte Patrick den Kopf. Diesmal nicht, weil er es abstritt, sondern weil er sich nur zu gut an diese Zeit erinnerte. Es war eine der schlimmsten Momente, als er den Geduldsfaden verlor und seinem Unmut und Unverständnis Luft machte und seinem ältesten Sohn schreckliche Dinge an den Kopf warf.
    Patrick wusste, dass er damals wirklich überreagiert hatte und mehr als einen Schritt zu weit ging.

    „Und was ist mit der College-Sache? Ich hatte mich für Stanford entschieden. Es war eine genauso gute Elite Universität wie Harvard. Dir hat es wieder nicht gepasst. Sogar Mom hat sich mit dir in die Wolle gekriegt. Dir war es egal. Dein Wille sollte Gesetz sein. Ich wollte dir entgegen kommen. Ich wollte es dir recht machen. Nur ein kleines bisschen Freiheit hättest du mir gönnen können. Was wäre an Stanford so schlimm gewesen? Ich habe da genauso gut Mathematik studiert, wie ich es in Harvard gekonnt hätte.“

    „Du hast ja zum Schluss deinen Willen bekommen. Du hast in Stanford studiert. Zwei Jahre lang und dann kamst du an und verkündest aus heiterem Himmel, der Air Force beitreten zu wollen. Wofür war dann die ganze Aufregung zuvor? Für nichts und wieder nichts! Zwei Jahre…zwei teure Jahre Mathematik in Stanford und Du wolltest plötzlich deinen Kopf lieber in die Wolken stecken!“

    „Weil ich schon immer Interesse am Fliegen hatte und das wusstest du! Aber die Interessen der anderen sind dir meist egal!“
    „Das ist doch nicht wahr! Du hättest doch nur mal mit mir darüber reden sollen. Ich hätte dafür sorgen können, dass du eine gescheite Ausbildung bekommst und in einer angesehen Luftfahrtgesellschaft unterkommst. Stattdessen…kamst du gleich mit der Air Force an! Im grunde hast du mich damit hintergangen.“
    „Luftfahrtgesellschaft? Soll ich dann als Pilot einer Frachtmaschine oder Passagiermaschine ständig zwischen A und B tingeln? Jeden Tag denselben Trott? Und mit dir darüber zu reden, war so gut wie unmöglich. Das hat sogar Mom gemerkt, als sie versucht hat zwischen uns zu vermitteln. Wie oft habe ich dir gesagt, dass ich… wie oft hat Mom dir versucht zu sagen, dass meine Interessen ganz wo anders liegen. Dir hat das doch von vorne herein nicht gepasst. Du hast ja schon Zustände bekommen, wenn ich nur ein Poster eines Flugzeugs in meinem Zimmer aufgehängt habe. Da lag deine Sorge mehr an der Wand, als an mir oder meinem Wunsch, ein Pilot zu werden.“
    „Nein John. Meine Sorge lag immer bei dir. Bei dir und deiner Sicherheit. Dass du zur Air Force gingst, hat es für mich nur schwerer gemacht. Als deine Mutter damals starb, war an dich kein rankommen mehr.“
    „Natürlich! Jetzt bin ich es! Du hast dich doch nach Mutters Tod so verändert. An dich ist niemand mehr heran gekommen. Du hast dich dermaßen verändert, dass weder ich noch Dave an dich herangekommen sind. Unausstehlich warst du und egal worum es ging, du warst noch sturer und unerbittlicher als sonst. Dir war es schon immer ein Dorn im Auge, dass ich anderes vorhatte, als in deiner Firma zu sitzen. Da kam dir das mit der Air Force gerade recht. Das ist so typisch für dich. Du schiebst andere vor und legst dir die Sachen so zurecht wie du sie brauchst.“
    „Jetzt mach mal halblang John! Meine Sorge um dich war immer echt. Was hast du denn von mir erwartet? Soll in Jubel ausbrechen, wenn mein Sohn Soldat wird? Wenn er mit Waffen hantiert? Wenn er sein Leben in irgendwelchen Kriegsgebieten aufs Spiel setzt? Du erwartest von mir und…und den anderen, dass wir das, was du tust, akzeptieren und wir einverstanden sind, dass dir die Kugeln um die Ohren fliegen. Aber du hast es bisher kein einziges mal für nötig empfunden, uns zu sagen, was genau du eigentlich tust. Du hast damals noch nicht einmal erwähnt, dass du wohl in einer Spezialeinheit warst.“
    „Woher weißt du das?“
    „Ich bitte dich John! Wenn Du nicht den Mund auf machst, muss ich mich eben anderweitig umsehen.“
    „Ja…so wie du Woolsey in den Ohren liegst. Wie oft habe ich in den letzten Tagen gesagt, dass es der Geheimhaltung untersteht?“
    „Wie oft hast du es davor gesagt? Zu oft würde ich meinen. Zu oft, um es noch als glaubwürdig zu erachten. Und deine Beruhigung `es ist alles halb so wild…es ist eine Ausnahmesituation´ hat spätesten dann aufgehört zu funktionieren, als ich dabei zusehen musste, wie du über den Haufen geschossen wurdest!“

    „Weißt du was? Du kannst dir von mir aus die Berichte geben lassen und lesen. Du lebst nun hier und erfährst wohl zwangsläufig das eine oder andere, aber jetzt geht es um etwas anderes… wir haben uns schon wieder in eine Sackgasse hinein manövriert. Du versuchst mir deinen Standpunkt klar zu machen, ich dir meinen und das ganze ging nach hinten los… wie immer. Du kannst noch immer nicht akzeptieren, dass ich mit meinen Entscheidungen und meinem Weg zufrieden bin.“

    „Zufrieden?! Du bist tatsächlich zufrieden, wenn dir Kugeln um die Ohren fliegen oder wenn du in Luft gesprengt werden könntest? Ich glaube das einfach nicht. Diese Arbeit ist wohl in vielerlei Hinsicht gefährlich. Sie kann einem nicht nur das Leben kosten, nein, wenn man Glück hat, bleibt man am Leben, hat aber dafür den Verstand verloren, weil man den Heldenkomplex nicht mehr kontrollieren kann!“

    „Ich bin bestimmt kein Held. Ich mache hier nur meine Arbeit. Ich habe mich dazu verpflichtet, diese Leute zu schützen und auf sie aufzupassen und im Notfall auch zu verteidigen, aber du drehst es dir mal wieder so wie du es brauchst. Es hat einfach keinen Sinn“, erklärte John und stand auf. Augenblicklich spürte einen stechenden Schmerz an seinem verkratzten Knöchel. Nur mit Mühe konnte er ein Aufstöhnen und das verziehen des Gesichts verhindern. Irgendetwas stimmte da nicht. Doch eine Abklärung was da los sei, musste noch etwas warten.

    „Ich hatte wirklich geglaubt, dass wir nach allem nun endlich die Sache aus der Welt räumen können, aber... das ist wohl einfach nicht möglich. Du kannst keinen Schritt nach vorne machen, ohne dabei mit einer Anklage und Beschwerden zu kommen. Man kann dir einfach nichts recht machen“, sprach John weiter, als er spürte wie ein leichter Schwindel ihn überkam.

    „Du willst mich einfach nicht verstehen, John! Ich kann sagen was ich will… Du verstehst einfach nicht, was ich dir sagen will.“
    „Oh doch, ich verstehe sehr gut. Dir passt es nicht dass ich zur Air Force ging! Das ich Soldat wurde!“
    „Mir passt es nicht, dass du dein Leben riskierst, als sei es nichts wert! Deine Sturheit gepaart mit deinem Leichtsinn, wird dich früher oder später ins Grab bringen!“

    „Ich weiß genau was ich tue. Du hast keine Ahnung, was in dieser Galaxie los ist…“
    „Wie sollte ich, du redest ja nicht darüber! Ich muss um einzelne Informationshäppchen regelrecht betteln und dann muss ich noch zusehen, wie irgendeine Kreatur dich erschießen will oder wie eine andere sich…“
    Abrupt hielt Patrick inne. Beinahe hätte er zu viel gesagt.

    „Warum sollte ich darüber reden?! Du hörst entweder nicht zu oder verwendest alles gegen einen! Wie oft habe ich damals versucht mit dir über etwas zu reden, aber entweder hast du versucht, deine eigene Ideen und Vorstellungen einem aufzuzwingen, oder du warst nach Mutters Tod nicht zu erreichen und hast dich in deiner Firma verschanzt. Was hast du da erwartet?... Du hast versucht mir etwas zu sagen. Du hast mir versucht mitzuteilen… was dich beschäftig. Aber du…du…“
    Wieder erfasste John ein weiterer Schwindelanfall. Er war stärker als zuvor. Er war so stark, dass John gezwungen war sich an der Tischplatte des Esstisches festzuhalten, sonst hätte er zu taumeln begonnen und wäre womöglich gestürzt.

    John senkte den Kopf und atmete gegen dieses elende Gefühl in seinem Kopf. Der ganze Raum drehte sich, seine Übelkeit nahm wieder zu und er hatte das Gefühl, als seien Millionen Ameisen in seinem Gehirn auf Wanderschaft, so stark kribbelte es.
    „John?“
    Er spürte wie seine Kraft ihn allmählich verließ.
    „Oh verdammt!“
    „John, was ist los?“
    Seine Kraft reichte nicht mehr für eine feste, klare Stimme aus. Seine Knie knickten ein und er fiel zu Boden.
    „John!“
    Der Schmerz an seinem Knöcheln wurde stärker und strahlte nun weiter in den Fuß und in die Wade aus. Nur wage sah er, wie sein Vater auf ihn zu stürmte und sich neben ihn kniete. Sein Gesicht war nicht mehr als ein Umriss, die Geräusche schienen sich immer weiter zu entfernen. Das tätscheln an seiner Wange nahm er kaum wahr und die Stimme seines Vater war so weit weg, dass er kaum verstand, was er sagte.
    „John, Was ist denn? Was hast Du?“
    „Ich… weiß nicht. Schwindlig…Schmerzen…“
    „Wo? Wo hast du Schmerzen?“
    „Knöchel…mein Bein…“
    Hastig zog Patrick die Hose aus Johns Einsatzstiefel und entdeckte das Pflaster auf Wunde an Johns Bein.
    „Du mein Güte! John, das ist schwer entzündet! Hast du die Wunde denn nicht behandeln lassen?“, fragte Patrick entsetzt, als er das Pflaster entfernte, da dieses bei weitem nicht mehr groß genug war.
    „War nur ein Kratzer…ist schlimmer…geworden…“
    „Verdammt, jetzt fängt es auch noch an zu bluten!“
    Schnell eilte Er ins Badezimmer, schnappte sich eines der Handtücher und wickelte es um das Bein seines Sohnes.
    „Hey..hey, nicht wegtreten. Schön hier bleiben…Meine Güte, du glühst ja! Du hast Fieber!“, stellte Patrick fest, als er Johns Gesicht berührte.
    „Kranken…station…“, brachte John mit größter Mühe hervor, bevor ihn ein weiterer Schwindelanfall packte und er fast das Bewusstsein verlor.
    „Ja…ja…kannst du gehen?
    „Weiß nicht.“
    „Versuchen wir es. Los Komm! Hoch mit dir!“
    Patrick packte ihn am Arm, legte diesen über seine Schulter und versuchte ihn auf die Beine zu helfen. Äußerst wackelig stand John mehr auf dem gesunden Bein, doch kaum kam es zum ersten Schritt, konnte er ein Stöhnen vor Schmerzen nicht mehr unterdrücken. Wäre sein Vater nicht, der ihn stützte, würde er wie ein nasser Sack umfallen.
    „Meinst du, du schaffst es?“
    „Muss…“
    „Na schön, los geht’s.“
    Nur mühsam und sehr langsam schafften sie es aus dem Quartier.

    tbc...
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  21. #14
    Major Avatar von claudi70
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    Wow, ein klasse Kapitel.
    Es fing so harmlos an...aber dann.

    Aber fangen wir erst mal von vorne an. Alexa und John, das hat mir wieder sehr gefallen.
    Der Moment nahm unendliche Ausmaße an, sie sahen nur noch sich. Er sah nur noch ihre Augen. Blau-grün, strahlend klar, offen und freundlich, aber doch voller Sorge, Ungewissheit und Angst. Und dennoch lag noch immer ein gewisses Etwas in ihnen, dass ihn regelrecht in den Bann zu ziehen schien.
    Und auch Alexa sah nur noch das braun, die Stärke und Kraft, die seine Augen ausstrahlten. Auch eine gewisse Wärme, die sie irgendwie anzog und nicht mehr loslassen wollte.
    ach wie schön, ich hatte schon auf mehr gehofft, aber dann musste ja Carol kommen und stören... ja manchmal haben Mütter so ein Gespür. Schade, aber es ist ja noch nicht aller Tage abend. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. *gg*

    Tja und das Gespräch zwischen John und seinem Vater, hat ja beide wieder mal nicht weiter gebracht. John konnte sich nicht zurückhalten und der Senior war nicht einsichtig. *seufz* Wieder fangen sie zu streiten an. Die zwei sollten mal zu einer "Paartherapie" für Väter und Söhne gehen.

    Hab ich es mir doch gedacht, der "kleine" Kratzer war wohl doch nicht so harmlos. Hoffentlich schafft es Patrick mit John zur Krankenstation. Aber eigentlich könnte er doch über Funk Hlfe holen, oder hat er kein Funkgerät? *grübel*
    Das ganze hast du sehr gut beschrieben, ich hab richtig mitgefiebert,wie John langsam aber sicher immer schwächer wurde.
    Bin gespannt wie es weiter geht und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.
    LG

  22. Danke sagten:


  23. #15
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    So muss ja auch noch was dalassen :LOL:
    Der Alexa/John-Moment lässt auf mehr hoffen sehr viel mehr. Eltern, die haben auch immer so ein schlechtes Timing. Aber auch irgend wie passend in dieser Situation. Das die beiden über den Zettel gesprochjen haben und die Situation mit ihrem Vater und warum er sie nicht auf Missionen gehen läst war doch sehr überraschend. ICh hätte ehr gedacht, das beide versuchen selber damit klar zukommen, so kann man sich irren.
    John und sein Vater sind wirklich mit einander verwand. Was John an seinem Vater bemengelt kann er selber sehr gut. Obwohl nicht so extrem. Wie die beiden sich gefetzt haben müsste halb Atlantis das mit bekommen haben. Hätten b eide den Rat von Carol befolgt, wäre es vieleicht nicht so ausgeufert. Aturköpfe halt.
    Jetzt sieht man es mal wieder nicht ist in der Pegasus wie auf der Erde, sogar harmlos erscheinende Rosen können hier zum Übeltäter werden. Warum eigentlich immer Pflanzen und nicht mal ein Tier? (egal). Hat John seinen vater nur angeschrienb, weil der "Rosen-Buch" etwas in seinen Organismus injetziert hat?
    Bin gespannt wie es weiter gaht.

    LG Am17

  24. Danke sagten:


  25. #16
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Dann möchte ich heute gerne auf eure Kommentare eingehen.

    @claudi70:

    Wow, ein klasse Kapitel.
    Es fing so harmlos an...aber dann.

    Aber fangen wir erst mal von vorne an. Alexa und John, das hat mir wieder sehr gefallen...

    ach wie schön, ich hatte schon auf mehr gehofft, aber dann musste ja Carol kommen und stören... ja manchmal haben Mütter so ein Gespür. Schade, aber es ist ja noch nicht aller Tage abend. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. *gg*
    Das sollte man auch nicht. Nur ob bald etwas mehr zwischen den beiden passiert, wird wohl noch etwas dauern, aber es freut mich, dass es dir gefallen hat.

    Tja und das Gespräch zwischen John und seinem Vater, hat ja beide wieder mal nicht weiter gebracht. John konnte sich nicht zurückhalten und der Senior war nicht einsichtig. *seufz* Wieder fangen sie zu streiten an. Die zwei sollten mal zu einer "Paartherapie" für Väter und Söhne gehen.
    Das ist eine gute Idee, doch ob das noch möglich bzw. nötig ist, wird man sehen müssen.

    Hab ich es mir doch gedacht, der "kleine" Kratzer war wohl doch nicht so harmlos. Hoffentlich schafft es Patrick mit John zur Krankenstation. Aber eigentlich könnte er doch über Funk Hlfe holen, oder hat er kein Funkgerät? *grübel*
    Das ganze hast du sehr gut beschrieben, ich hab richtig mitgefiebert,wie John langsam aber sicher immer schwächer wurde.
    Bin gespannt wie es weiter geht und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.
    Tja, John hätte doch besser die Finger bei sich behalten sollen
    John hat sein Funkgerät in die Tasche gesteckt und in dieser Situation wohl nicht mehr daran gedacht und Patrick hat keines.

    Tatsächlich war es für mich etwas schwierig diesen Streit und Johns Zustand so rüberzubringen, daher ist es umso schöner, dass es dir gefallen hat, ich hoffe der nächste Teil wird es auch.


    @Am17:

    So muss ja auch noch was dalassen :LOL:
    Der Alexa/John-Moment lässt auf mehr hoffen sehr viel mehr. Eltern, die haben auch immer so ein schlechtes Timing. Aber auch irgend wie passend in dieser Situation. Das die beiden über den Zettel gesprochjen haben und die Situation mit ihrem Vater und warum er sie nicht auf Missionen gehen läst war doch sehr überraschend. ICh hätte ehr gedacht, das beide versuchen selber damit klar zukommen, so kann man sich irren.
    Ja, wie ich schon sagte, was Alexa/John angeht so kann man ruhig hoffen, nur wird es wohl etwas dauern und einiges muss geschehen.
    Dass die beiden über den Zettel sprechen war eigentlich klar, denn beide wissen, dass der General Alexa bald wieder rauslässt. Zuminest sobald er genügend Infos und Vertrauen zu den den anderenhat. Und das wird er bald haben.

    John und sein Vater sind wirklich mit einander verwand. Was John an seinem Vater bemengelt kann er selber sehr gut. Obwohl nicht so extrem. Wie die beiden sich gefetzt haben müsste halb Atlantis das mit bekommen haben. Hätten b eide den Rat von Carol befolgt, wäre es vieleicht nicht so ausgeufert. Aturköpfe halt.
    Das sind eben Vater und Sohn. Beide sind Sturköpfe, beide haben Ratschläge bekommen und wissen, wie es wohl laufen sollte und doch klappt es nicht.

    Jetzt sieht man es mal wieder nicht ist in der Pegasus wie auf der Erde, sogar harmlos erscheinende Rosen können hier zum Übeltäter werden. Warum eigentlich immer Pflanzen und nicht mal ein Tier? (egal). Hat John seinen vater nur angeschrienb, weil der "Rosen-Buch" etwas in seinen Organismus injetziert hat?
    Bin gespannt wie es weiter gaht.
    John hat sich mit seinem Vater nicht wegen der "Rosen"-Verletzung gestritten. Das er es ihm in diesem Moment schlechter ging war reiner Zufall, aber dieses "Etwas", mit dem John sich wohl infiziert hat, wird bald für klarere Verhältnisse sorgen. Und das nicht nur zwischen Vater und Sohn.


    Ich danke euch beiden für euer Feedback und danke auch Arcturus, Evaine, Galaxy, Jimmy´s Eliane und Saffier fürs "Danke"-drücken.
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  26. Danke sagten:


  27. #17
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Die Unterhaltung zwischen Alexa und John hat mir super gefallen, vor allem das hier …
    Der Moment nahm unendliche Ausmaße an, sie sahen nur noch sich. Er sah nur noch ihre Augen. Blau-grün, strahlend klar, offen und freundlich … Und auch Alexa sah nur noch das braun, die Stärke und Kraft, die seine Augen ausstrahlten. Auch eine gewisse Wärme, die sie irgendwie anzog und nicht mehr loslassen wollte.
    Dürfen wir demnächst mehr davon lesen? *hoffnungsvoll guck*
    Wieso musste da jetzt Johns Mutter auftauchen? *grummel*

    wenn man Glück hat, bleibt man am Leben, hat aber dafür den Verstand verloren, weil man den Heldenkomplex nicht mehr kontrollieren kann!“
    Ich wusste es: ein Wort kam aufs andere und keiner von beiden gab nach… aber einen Heldenkomplex würde ich es gerade nicht nennen. John macht tatsächlich nur seinen Job, auch wenn man es manchmal in gewissen Situationen so verstehen könnte. *g*

    Dieser hinterhältige Rosenbusch hatte es ja faustdick hinter seinen Blättern. Erst kratzt er Sheppard, dann grinst er ihn an und jetzt?
    „John, Was ist denn? Was hast Du?“
    „Ich… weiß nicht. Schwindlig…Schmerzen…“
    Oh man, John hätte doch seine Finger davon lassen solln. Das mit dem Bein hört sich auf jeden Fall nicht gut an.
    Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig zur Krankenstation oder aber Patrick schreit um Hilfe.

    Ein tolles Kapitel, freue mich schon auf das nächste.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  28. Danke sagten:


  29. #18
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo Cindy,

    freut mich dass du reingelesen hast.

    Die Unterhaltung zwischen Alexa und John hat mir super gefallen, vor allem das hier …

    Der Moment nahm unendliche Ausmaße an, sie sahen nur noch sich. Er sah nur noch ihre Augen. Blau-grün, strahlend klar, offen und freundlich … Und auch Alexa sah nur noch das braun, die Stärke und Kraft, die seine Augen ausstrahlten. Auch eine gewisse Wärme, die sie irgendwie anzog und nicht mehr loslassen wollte.
    Dürfen wir demnächst mehr davon lesen? *hoffnungsvoll guck*
    Wieso musste da jetzt Johns Mutter auftauchen? *grummel*
    Ich denke schon, dass es in Zukunft ein wenig mehr davon zu lesen gibt. Vielleicht nicht immer das selbe (wäre ja auch irgendwann langweilig), aber doch schon etwas "bestimmtes" zwischen den beiden.

    Und Mütter haben nun mal so ein Timing an sich, aber wenn sie gewusst hätte, was gerade in Johns Quartier passieren würde, hätte sie John vermutlich noch in den Hintern getreten und ihm Beine gemacht

    Ich wusste es: ein Wort kam aufs andere und keiner von beiden gab nach… aber einen Heldenkomplex würde ich es gerade nicht nennen. John macht tatsächlich nur seinen Job, auch wenn man es manchmal in gewissen Situationen so verstehen könnte. *g*
    Das ist eben Patrick. Er kennt diese gewissen Situationen (noch) nicht. Deswegen knallt er ihm auch schon mal sowas an den Kopf.

    Dieser hinterhältige Rosenbusch hatte es ja faustdick hinter seinen Blättern. Erst kratzt er Sheppard, dann grinst er ihn an und jetzt?

    Oh man, John hätte doch seine Finger davon lassen solln. Das mit dem Bein hört sich auf jeden Fall nicht gut an.
    Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig zur Krankenstation oder aber Patrick schreit um Hilfe.
    Tja, die Pflanzen in der Pegasus-Galaxie sind mal nicht so harmlos. Ich denke es könnte sich so langsam auch noch eine genauso große Aversion gegen diese Rosen entwickeln, wie die, der er schon gegen den Iratus-Käfer hat

    Ein tolles Kapitel, freue mich schon auf das nächste.
    Das freut mich zu lesen. Danke für dein Feedback.


    Am folgenden Kapitel arbeite ich zur Zeit. Leider habe ich es für heute nicht mehr fertig bekommen. Aber ich rechne so mit Mitte der Woche. Also bitte nicht allzu böse sein
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  30. #19
    Major General Avatar von Kris
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    So, nun will ich auch endlich mal wieder etwas dazu schreiben. In der letzten Zeit war ich ja doch viel zu stell, aber wie du ja weißt habe ich ziemlich mit mir und dem Telefondienst gehadert.

    Aber nun zur Geschichte. Das war wieder ganz toll - wie John - bereits leicht aufgewühlt seinen Vater trifft und nicht kapiert, warum seine Gefühle in Aufruhr sind, und dann das Gespräch. Ich finde gelungen, wie du es langsam eskaliereren lässt, wie sie sich nach und nach in die Haare kriegen unde s dann gehörig knallt.

    Ja, die Eltern und ihre Vorstellungen von der Lebensgestaltung des Nachwuchses. Hier kommt das sehr gut raus, gerade weil du dir so viel Zeit nimmst.

    Ich denke, da werden Vater und Sohn viel aufzuarbeiten haben - und wenn ich den Titel so lese, habe ich das Gefühl, dass dies schon sehr bald sein wird, oder etwa nicht?.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  31. #20
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo Ihr Lieben!

    Ich weiß, ich melde mich mit einem Tag Verspätung, aber im RL läuft es nun mal nicht immer so wie man will.
    Aber das wisst ihr sicher auch und könnt es mir nachsehen.

    Bevor ich nun gleich das neue Kapitel einstelle möchte ich noch gerne auf Kris´ Kommentar einngehen.

    Ja die Sache mit dem Telefondienst ist mir wohl bekannt. Aber mach dir da mal keinen Kopf. Das wird schon.

    Aber nun zur Geschichte. Das war wieder ganz toll - wie John - bereits leicht aufgewühlt seinen Vater trifft und nicht kapiert, warum seine Gefühle in Aufruhr sind, und dann das Gespräch. Ich finde gelungen, wie du es langsam eskaliereren lässt, wie sie sich nach und nach in die Haare kriegen unde s dann gehörig knallt.
    So sind die Sheppards. Sie regen sich gegenseitig auf, jeder tut seine Meinung kund, doch irgendwie endet es immer gleich.

    Ja, die Eltern und ihre Vorstellungen von der Lebensgestaltung des Nachwuchses. Hier kommt das sehr gut raus, gerade weil du dir so viel Zeit nimmst.

    Ich denke, da werden Vater und Sohn viel aufzuarbeiten haben - und wenn ich den Titel so lese, habe ich das Gefühl, dass dies schon sehr bald sein wird, oder etwa nicht?.
    Tatsächlich habe ich mit diesem Teil ziemlich gehadert und daher möchte ich dir an dieser Stelle nochmals gerne für deine Hilfe und Unterstüzung danken.

    Vater und Sohn werden schon sehr bald einige Zeit miteinander verbringen und einiges teilen müssen. Auf diese Art wird auch einiges aufgearbeitet. Sehr zu Carols Verwunderung, wird es nicht so laufen, wie sie es sich vielleicht vorstellt. Da hast du recht.

    Ich danke dir für dein Feedback und fürs lesen.

    Aber nun zum

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+

    4. Kapitel

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+

    „Was meinst Du? Kriegen die sich wieder? Oder besser gesagt endlich?“, fragte Dave, der mit seiner Mutter auf einer Bank auf einem der Balkone saß.
    „Na das will ich doch hoffen. Wenn die beiden nicht langsam die Kurve kriegen, muss ich mir ernsthafte Gedanken machen. Dann habe ich wohl keine andere Wahl, als… die Psychologin raushängen zu lassen, wie Dein Vater sagt.“
    Dave schmunzelte und nippte an seiner Flasche Wasser.
    „Wir könnten sie auch in einen Raum sperren und sie solange drin lassen, bis sie alles geklärt haben. Die Stadt ist groß genug, da wird es mit Sicherheit einen abgelegenen Raum geben, wo sie sich austoben können.“
    „So verlockend das auch klingt, aber ich glaube das nützt auch nichts, Dave. Die zwei haben sich über die Jahre so sehr zerstritten…das weißt Du doch am besten, oder nicht?... Dave, was ist damals passiert, als ich…“
    „Ach Mom, das ist vorbei und schon lange her.“
    „Dave…bitte“, bat sie ihn mit ruhiger Stimme.

    „Wie soll ich dir das sagen?... Wo soll ich überhaupt anfangen? Es war…heftig. Es verging kein Tag, ohne das die beiden sich in den Haaren hatten. Nachdem Du… alles hatte sich irgendwie verändert. Dad hatte sich verändert und John auch. Dad hatte sich zurückgezogen, sich in der Firma verschanzt und in die Arbeit gestürzt. John wurde ruhiger, er ging seine eigenen Wege. Er hat kaum noch mit uns über irgendetwas gesprochen. Und wenn es mal etwas gab, worüber geredet werden musste, entwickelte sich das Ganze jedes Mal zu heftigen Diskussionen und der Streit wurde regelrecht vom Zaun gebrochen. Dad war nicht wiederzuerkennen und John ging jedesmal stiften. Entweder war er bei Freunden oder er quartierte sich im Strandhaus ein. Ich habe immer nur zusehen müssen, wie die beiden…es war kein rankommen an die beiden. Weder an Dad, noch an John. Ich habe oft versucht, die beiden irgendwie…ich wollte immer, dass sie sich vertragen und dass wir einfach…aber ich habe es nicht geschafft. Manchmal haben sie mir gar nicht zugehört. Manchmal haben sie sich so sehr gestritten, dass ich…ich war meist im Weg und manchmal haben sie mich noch nicht mal wahrgenommen.“ Du…Du hast einfach gefehlt, Mom. Ich habe mir sooft gewünscht, Du wärst noch da und könntest sie zur Vernunft bringen, aber…Du hast uns allen gefehlt.“

    „Ach Dave…es tut mir so leid! Es tut mir so leid, dass Du dass erleben musstest, dass ihr alle so etwas durchmachen musstet. Ich wünschte, das alles wäre nie passiert. Es tut mir so leid, dass ich nicht für euch da war… es tut mir so leid…“, sprach Carol leise, als sie ihrem jüngsten Sohn um den Hals fiel und ihn in eine feste Umarmung zog.
    „Es war nicht Deine Schuld, Mom. Du konntest doch nichts dafür…Du hattest einen Unfall.“
    „Ich weiß, aber dennoch…manchmal habe ich das Gefühl, euch im Stich gelassen zu haben.“
    „Das hast Du nicht, mach Dir keine Sorgen. Jetzt bist Du da. Jetzt…wenn die beiden sich endlich ausgesprochen haben, dann wird alles wieder gut. Dann wird alles wieder wie früher. Wir sind wieder eine Familie.“
    „Ja, wenn sie sich auch wirklich aussprechen...“, meinte Carol, als sie sich wieder von Dave löste und ihre Tränen wegwischte.

    „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es zwischen den beiden nicht gut laufen wird. Vielleicht sollte ich mal kurz vorbei sehen und… ich hole mir eine Weste aus unserem Quartier, das recht als Vorwand um nur mal kurz rein zusehen und wehe den beiden, sie machen nicht irgendwelche Fortschritte oder streiten schon wieder! Ich habe es endgültig satt mit diesen sturen, engstirnigen Streithähnen!“, brachte Carol entschlossen hervor und machte sich voller Tatendrang auf den Weg.
    Dave folgte ihr lächelnd. So kannte er seine Mutter. Er wusste, wenn sie sich etwas vorgenommen hatte, dann zog sie es auch durch und so schnell würde sie nichts und niemand bremsen können.

    Carol und Dave kamen gerade in den Gang, der zum ihrem Quartier führte, als sie Patrick und John durch den Flur wanken sahen.
    „Was zum…“, entfuhr es Dave, wobei Carol sofort sah, dass etwas nicht in Ordnung war.
    „Um Himmels Willen! Was ist denn los? Was ist passiert?“
    „John ist verletzt. Er ist krank“, ächzte Patrick, der Mühe hatte, John zu stützen.
    „Verletzt?! Wie konnte das passieren? Ihr seid doch etwa nicht aufeinander losgegangen?!...“, fragte Carol schockiert und sah John genauer an.
    „…John?...John! Sag doch was, John.“
    Doch es kam nicht mehr als ein leises stöhnen von John.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn, er war blass, kaum ansprechbar und schon fast weggetreten. Seine Haut fühlte sich glühend heiß an, als Carol sein Gesicht in die Hände nahm.
    „Ach was, Blödsinn! Das muss heute Morgen passiert sein. Er hat sich an so einer dämlichen Hecke gekratzt und jetzt hat er sich wohl irgendwas eingefangen. Er ist vorhin zusammengebrochen. Wir müssen ihn auf die Krankenstation bringen. Los Dave, hilf mir! So lang wie Dein Bruder ist, so schwer ist er auch“, stöhnte Patrick, während Dave seinen Bruder von der anderen Seite stützte.

    „Transporter“, wisperte John leise, als er für eine kurzen Moment der Unterhaltung folgen konnte.
    „Ja, wir sollten einen finden, der direkt zur Krankenstation führt“, meinte Carol und lief voraus, doch an einer Weggabelung blieb sie stehen und wartete, bis die drei sie eingeholt hatten.
    Nur wenige Schritte machten sie in die linke Richtung, als John sich nicht weiter führen lassen wollte.
    „Was ist denn?“
    „Falsche…Richtung…rechts…Transporter.“
    „Okay, falsche Richtung…andere Seite“, meinte Patrick und drehte wieder um. Nach wenigen Metern hatten sie den Transporter erreicht, doch niemand wusste so recht, wie es nun weiterginge.
    „Auf welchem Stockwerk ist die Krankenstation nochmal? So modern hier auch alles ist, ein Plan hier drin wäre wirklich nicht verkehrt “, beschwerte sie Carol, als sie den Bildschirm genauer betrachtete.
    John hingegen konnte sich mit einem seiner Arme aus der Stütze seine Vaters und seines Bruders befreien und drückte die entsprechenden Zieleingaben ein, bevor ihn erneut die Kraft verlies und er wieder drohte, zusammen zu brechen.
    Dave und Patrick konnten ihn gerade noch auffangen und wieder stützen, als sie auch schon direkt vor der Krankenstation ankamen.

    „Mein Gott! Colonel, was… was ist denn passiert?“
    Jennifer war die erste, die die Sheppards erblickt hatte. Ihr Blick glitt über John Sheppard, der von seinem Bruder und seinem Vater gehalten wurde. Das Handtuch, das um sein Bein gewickelt war, war schon blutdurchtränkt, er schien kraftlos, kaum bei Bewusstsein zu sein und seine Augen waren trübe, sein Blick unstet.
    „Es geht ihm gar nicht gut. Er ist vorhin einfach zusammengebrochen und die Wunde ist sehr entzündet. Irgendwas stimmt nicht, es ist wohl mehr als ein Kratzer“, ächzte Patrick und bugsierte John mit Daves Hilfe zu einer Liege auf die Jennifer wies.
    „Nehmen Sie ihm den Waffengurt ab und legen Sie ihn hier hin. Ich sehe mir das an.“
    Jennifer entfernte das Handtuch vom Bein des Colonels und erschauerte.
    „Mein Gott! Aber…das war doch nur ein Kratzer. Sogar ein Pflaster war fast überflüssig…Marie, ich brauche sofort Desinfektionsmittel und Verbandmaterial und nehmen Sie ihm Blut ab. Das sieht wirklich nicht gut aus. Vermutlich ist er mit irgendetwas infiziert worden.“

    Während Marie damit beschäftigt war, John etwas Blut abzunehmen, machte sich Jennifer daran, die Wunde neu zu versorgen. Doch kaum dass sie das umliegende Geweben berührt hatte, entwich John ein schmerzerfülltest Aufstöhnen.
    „Es tut mir leid Colonel, aber ich muss die Wunde nochmal desinfizieren und neu verbinden. Sie werden auf die Zähne beißen müssen.“
    Es kam nicht mehr als ein kaum wahrnehmbares Nicken von John, der kurz drauf wirklich arg mit brennenden und pochenden Schmerzen zu kämpfen hatte.
    Er hatte schon viele Verletzungen in seinem Leben erlitten, einige davon waren schwer und ernst, aber das ein so simpler Kratzer sich zu einer solcher Qual entwickeln konnte, war ihm bisher niemals in den Sinn gekommen.

    „Doktor…was ist los mit ihm? War es wirklich nur ein Kratzer? Das sieht mir eher aus, wie…eine schwere, tiefe Wunde. Ich verstehe das nicht“, flüsterte Carol der Ärztin zu, als sie mit dem Verbinden fertig war und sich daran machte, den Scanner zu aktivieren.

    „Ich weiß es nicht, Misses Sheppard. Ich bin genauso ratlos wie Sie. Als das Team von ihrer Erkundungsmission zurückkam, haben wir allen Blut abgenommen und ich habe mir auch seine Verletzung angesehen und es war wirklich nur ein Kratzer, der noch nicht einmal stark geblutet hat. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass etwas nicht in Ordnung sei. Aber in dieser Galaxie ist wohl nichts unmöglich, da können sich wohl sogar Rosen als gefährlich herausstellen. Wir werden ihn erst einmal scannen. Vielleicht sehen wir da schon etwas und dann warten wir auf die Testergebnisse der Blutuntersuchung. Doktor Neeves ist ein Spezialist. Wenn Colonel Sheppard mit irgendetwas infiziert worden ist, wird er es finden. Machen Sie sich keine Sorgen, Misses Sheppard, er ist hier in guten Händen, wir kümmern uns um ihn.“

    „Was ist denn hier los? Colonel?“, entfuhr es Elisha, die mit einigen Instrumenten und Geräten die Krankenstation betrat und John in einem äußerst schlechtem Zustand erblickte.
    „Colonel Sheppard ist wohl mit irgendetwas infiziert worden. Ich wollte gerade den Scanner aktivieren“, informierte sie Doktor Keller.
    „Infiziert? Wie? Durch diese Beinverletzung?“
    „Höchstwahrscheinlich. Er berichtete heute Morgen, dass er sich an einer Rosenhecke gekratzt hätte. Ich habe es mir angesehen und es war nichts weiter. Auch der erste Bluttest war negativ.“
    „Oh, das sieht übel aus“, bemerkte Elisha, als sie den Verband um Johns Verletzung etwas anhob und einen Blick darauf warf.
    „So…fühlt es sich…auch an“, ächzte John, der mittlerweile den Unterhaltungen besser folgen konnte.
    „Glaube ich gerne. Na schön, sehen wir uns an, was der Scanner zu sagen hat.“
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis der Scanner sein Arbeit getan hatte und sich blankes Entsetzen in den Gesichtern der Anwesenden zeigte.
    „Oh mein Gott!...Was ist das?“


    Im Büro des Expeditionsleiters

    „Mir wurde berichtet, dass Sie Bekanntschaft mit den Ori gemacht haben“, sage Tristanius, der schon eine ganze Weile in Woolsey Büro saß und mit dem Expeditionsleiter und Daniel Jackson über das Stargateprogramm der Erde sprach.
    „Ja. Naja, Bekanntschaft trifft es nicht ganz. Wir haben sie eher zufällig getroffen, als ein Mitglied von SG-1, Vala Mal Doran und ich durch ein Kommunikationsgerät Ihres Volkes die Gestalt anderer Menschen in der Ori-Galaxie angenommen haben.“
    „Wieso haben Sie das getan?“, fragte Tristanius neugierig, aber auch ruhig weiter.
    „Es war nicht beabsichtigt. Es war eigentlich eher so eine Art…Unfall. Wobei ich mir bei Vala nicht immer so sicher bin. Die entsprechenden Berichte kann ich Ihnen gerne zukommen lassen. Ich denke nicht dass General Landry Einwände hat. Er freut sich schon sehr darauf, Sie kennen zu lernen und hofft, dass Sie sich für einen kurzen Besuch auf der Erde entscheiden.“
    „Hm, wir werden sehen. Sie haben die Ori also besiegt?“, fragte Tristanius grübelnd und überflog schnell einen weiteren Bericht.
    „Ja. Nach langen und harten Kämpfen“, antwortete Daniel und beobachtete den General, der offensichtlich in der Lage war, ihm zuzuhören und gleichzeitig in den Berichten zu lesen.
    „Störe ich?“, ertönte Alexas Stimme vom Eingang des Büros.
    „Commander! Nein, natürlich nicht“, antwortete Woolsey, der aus seinem Sessel in die Höhe schoss. Auch Daniel und Tristanius erhoben sich.
    „Du wolltest, dass ich bei einigen Berichten zugegen bin?“, wandte sie sich an ihren Vater.
    „Ja, das ist doch recht, Mister Woolsey?“
    „Selbstverständlich, Ihre Tochter kennt die Berichte ja bereits und über ihre Mitarbeit der letzten Monate, kann sie selbst bestimmt besser davon berichten“, antwortete Richard und überließ seinen Sitzplatz Alexa, während er sich seinen Schreibtischstuhl ran zog.
    „Ich lese gerade Deinen ersten Bericht, nachdem Du…wieder in die Stadt zurückgekehrt bist.“

    Prüfend sah er zu seiner Tochter, die einen müden und doch angestrengten Eindruck machte. Es schien ihr nicht gut zu gehen, denn sie war gerade dabei, den Knoten in ihrem Haar zu öffnen und es entsprach nicht den militärischen Ordnungen, im Dienst längeres Haar offen zu tragen.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Nein, alles in Ordnung“, antwortete Alexa.
    Doch Tristanius genügte es nicht, denn er rückte ein Stück näher an sie heran und bedachte sie mit ernstem Blick.
    „Du machst mir nicht den Eindruck, dass alles in Ordnung sei.“
    „Ich habe nur Kopfschmerzen, das ist alles.“
    „Kopfschmerzen?“
    „Eine Attacke?“, fragte Woolsey besorgt nach.
    „Nein, nur Kopfschmerzen. Es ist noch neu und ungewohnt für mich, jeden Tag von morgens bis abends Schilde aufrecht zu erhalten, um nicht jedermanns Emotionen zu empfangen.“
    „Soll ich Deine Mutter rufen? Dann kann sie Dir…“
    „Nein, es ist nicht so schlimm. Ich brauche nur etwas weniger Druck am Kopf und es geht wieder.“
    „Sie hätten etwas sagen sollen, dann hätten wir diese Besprechung an einem ruhigeren und weniger belebten Ort führen können.“
    „Nein, Mister Woolsey. Das geht schon in Ordnung. Ich kann mich nicht immer verschanzen. Auf diese Weise lerne ich besser und schneller, damit zurecht zu kommen.“
    „Na schön. Aber wenn etwas ist, dann sagen Sie bitte sofort Bescheid.“
    Alexa antwortete mit einem Lächeln, doch Tristanius war noch nicht so ganz überzeugt, weshalb er sie noch eine ganze Weile beobachtete.

    Doch er ahnte nicht, dass sie sich noch immer Gedanken um das vorherige Gespräch mit Colonel Sheppard machte. Besonders dieser kurze, aber auch merkwürdige Moment, der plötzlich zwischen ihnen herrschte, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Und das verunsicherte und verwirrte sie und ließ sie keinen klaren Gedanken fassen, ließ ihren Verstand regelrecht aussetzen, bis sie plötzlich wieder das Bild dieses Mannes vor Augen hatte, das sie erst kürzlich im Traum gesehen hatte.

    -Wer war dieser Mann nur? Was hat dieser Traum zu bedeuten? Was war damals gewesen? Und was in aller Welt war das vorhin?-

    „Alexa?“
    „Was? Entschuldige, was hast Du gesagt?“
    „Ich fragte, ob Deine Erinnerungen direkt nach Deinem Erwachen begannen einzusetzen, oder ob es etwas Zeit brauchte.“
    „Ähm, es…es hat ein wenig gedauert. Ein oder zwei Tage. Dann begann ich mich durch Träume zu erinnern. Aber es waren und sind immer nur vereinzelte Bruchstücke.“
    „Wann konntest Du dich an uns erinnern?“
    Gespannt sah Daniel zwischen den General und seiner Tochter hin und her und wunderte sich über die Zurückhaltung und Reserviertheit des Mannes, wobei ihn dieses Gespräch doch eher wie eine Befragung, noch dazu mit sachlicher Kälte durchgeführt, erinnerte.
    „Erst vor etwas mehr als einer Woche…als wir in diesem Dorf waren, in dem Mutter mit ihrer Kapsel landete. Wir kamen dort kurz nach einem Wraithangriff an und sahen uns dort um und als ich dann Mutters Gewand in einem der Häuser fand, da kam mir einiges in den Kopf, aber nicht alles… Ich habe sie dort unten im Stollen gespürt. Es war das erste Mal, das ich…jemanden spüren konnte. Aber… ich weiß nicht, warum ich mich nicht früher an Euch erinnert habe oder warum ich mich noch immer nicht an gewisse Dinge erinnere.“
    „Das ist nicht mehr wichtig. Wir werden herausfinden, warum Du Schwierigkeiten mit deinem Gedächtnis hast und Deine Erinnerungen werden zurück kehren. Über die Vergangenheit brauchst Du dir keine Gedanken zu machen.“

    Alexa musste sich stark beherrschen, um nicht sofort ihren Vater auf seine Geheimnisse anzusprechen.
    Sie solle sich um die Vergangenheit keine Gedanken machen, obwohl jemand aus dieser Zeit großes Interesse an ihr zeigte und sie offenbar verfolgte und beobachtete, während ihr Vater so tat, als sei nichts? Es bestand Gefahr für sie, für die Familie und womöglich sogar für jeden in dieser Stadt und er hielt Informationen zurück, legte eine Maske auf und schwieg!
    Sogar Dorian begann ein ähnliches Verhalten zu zeigen, schwieg, und verwies lieber auf ihre Eltern, als das er ihr einfach sagte, wer dieser Mann auf dem Bild sei.

    -Was um alles in der Welt ist hier nur los?-

    Gerade al sie ihren Vater auf diesen Mann, diesen Darius Pelon ansprechen wollte, kam Amelia ins Büro.
    „Mister Woolsey, Sir, tut mir leid wenn ich störe, aber ich habe gerade eine Nachricht aus der Krankenstation erhalten. Colonel Sheppard ist mit einer stark blutenden Wunde zur Krankenstation gebracht worden.“
    „Was ist passiert? Ich dachte er wäre bei seinem Vater.“
    „Ja Sir, er wurde von diesem in die Krankenstation gebracht, nachdem er wohl zusammenbrach.
    Offenbar hat er sich mit irgendetwas infiziert. Sein Gesundheitszustand ist schlecht. Es… es sieht nicht gut aus.“
    Sofort sprang Alexa auf und hastete aus dem Büro.


    Krankenstation

    „Was ist das? So etwas habe ich noch nie gesehen.“
    „Ich habe schon so einiges gesehen, aber auch mir ist das neu. Ich vermute es ist ein fremder Erreger, ein Mikroorganismus“, nahm Elisha an, als sie die Scanergebnisse vergrößerte.
    „Ja, ich hoffe nur das Antibiotika schlägt an und die Blutergebnisse zeigen kein allzu schlimmes Bild. Ansonsten wüsste ich nicht, wie wir einen fremden Erreger bekämpfen könnten“, gab Jennifer besorgt zurück.
    „Wir sehen in der Datenbank nach. Vielleicht ist dort etwas über aggressive Rosenhecken verzeichnet“, schlug Elisha vor, als sie Alexa am Eingang zur Krankenstation stehen sah.
    Es dauerte auch nur wenige Momente, bis Tristanius, Mister Woolsey und Daniel Jackson sie eingeholt hatten und ebenfalls die Krankenstation erreichten.
    „Ma? Was ist passiert? Ist John…Colonel Sheppard wirklich krank?“
    „Es sieht so aus. Dieser Kratzer ist doch etwas ernster, als zunächst angenommen. Wahrscheinlich hat diese Pflanze ihn mit einem bisher fremden Erreger, einem Mikroorganismus infiziert. Es wird sein Nervensystem angreifen.“
    „Ist es ansteckend?“, wollte Richard wissen.
    „Nein. Mister Sheppard war direkt mit Colonel Sheppards Verletzung in Kontakt gekommen, aber bei ihm konnten wir keine Infizierung feststellen. Das ist bisher leider die einzig gute Nachricht. Wir versuchen eine Antibiotika Behandlung, doch bei einem fremden Erreger besteht die Möglichkeit, dass die üblichen Behandlungen nicht anschlagen. Außerdem werden ihm auch starke Schmerzmittel verabreicht. Wir warten noch auf die Testergebnisse der Blutuntersuchung, aber ich brauche auf jeden Fall mehr Informationen über diese Pflanze.“
    „Wenn es denn die Pflanze war, die den Colonel außer Gefecht setzt.“
    „Es kann nur die Pflanze gewesen sein. Der Kratzer hat sich innerhalb der letzten Stunde zu einer großen und stark entzündeten Wunde entwickelt. Er hat Schmerzen, besonders wenn man an das umliegende Gewebe kommt.“
    „Nein, jetzt nicht mehr“, kam es von John, der mittlerweile etwas munterer wirkte und hören konnte, was einige Meter weiter weg besprochen wurde.
    „Das ist doch gut. Die Schmerzmittel wirken. Das ist doch schon mal ein kleiner Erfolg“, erwiderte Patrick erfreut, doch John nahm ihm gleichwieder den Wind aus den Segeln.
    „Nein, ist es nicht. Ich spüre nichts. Gar nichts mehr. Mein Bein ist…taub. Ich spüre überhaupt nichts mehr und ich kann es nicht mehr bewegen.“


    „Es ist, wie ich vermutete. Diese Mikroorganismen haben sich am Ischias Nerv festgesetzt. Ich will nicht sagen, das der Nerv beschädigt oder zerstört wird, aber er wird wohl lahmgelegt“, erklärte Elisha, weiter und veranschaulichte ihre Worte durch den neuesten Scan.
    Doch dieses Mal zog man sich in einen Nebenraum zurück und vermied es so, dass John alles mitbekam.
    „Er ist gelähmt?! Er wird nie wieder gehen können?“
    Carols Besorgnis wuchs immer mehr an, was durch ihre schockierte Stimme deutlich wurde.
    „Im Moment hat es den Anschein. Doch es ist denkbar, dass die Lähmung nach einer Heilung wieder verschwindet und er sich wieder vollkommen regeneriert.“
    „Ich brauche unbedingt diese Pflanze.“
    „Ich werde Major Lorne anweisen, mit einigen Botanikern auf diesen Planeten zu gehen. Sie sollen etwas von dieser Pflanze oder was immer es auch ist, herbringen“, stimmte Richard Woolsey zu.

    Teyla, Ronon und McKay hatten sich zwischenzeitlich ebenfalls in der Krankenstation eingefunden und ihre Besorgnis und Genesungswüsche schon vorgebracht, wobei McKay es sich nicht nehmen ließ, seinem Teamleader in Erinnerung zu rufen, dass er wohl als einziger die potenzielle Gefahr einer außerirdischen Pflanze erkannt hätte, wobei doch mal wieder niemand auf ihn hören wollte. Nachdem John ihn zunächst mit Augenrollen und einem genervten `Jajaja´ abfertigen wollte, dies jedoch nicht so ganz gelang, platzte ihm doch langsam der Kragen, was dem Wissenschaftler gerade noch so auffiel, sodass er sich mit Knurren und Murren und einer besänftigen Teyla zu den anderen in den Nebenraum begab.

    Lediglich Ronon stand noch an Johns Krankenbett.
    „Ronon, Sie müssen mir einen Gefallen tun. Sie wissen doch noch, worüber wir letztens gesprochen haben. Wegen Alexa und diesem unbekannten Kerl, der ihr nachsteigt…“
    Ronon machte durch seine gewohnt stoische Miene klar, dass er sich durchaus an jenes Gespräch erinnerte. Der Hüne von Sateda war noch niemals ein Freund vieler Worte gewesen, dass hatte John bereits am ersten Tag ihrer Begegnung gelernt und doch wusste dieser stets, was in ihm vorzugehen schien.

    „Ich will, dass Sie auf sie aufpassen, falls ich… Sie wissen schon.“
    „Wird wieder. Ist doch nur ein Kratzer.“
    John musste lachen.
    „Ja, sicher. Aber mir geht es ums Prinzip. Wenn ich…wenn irgendwann einmal…etwas sein sollte…Es geht mir nur um Alexas Sicherheit. Sie wissen was Sache ist…was mit ihrer Familie ist. Wenn ich irgendwann einmal nicht mehr bin, oder wenn ich sonst irgendwie selbst nicht mehr dazu in der Lage bin…Sie muss beschützt werden. Dieser Typ will irgendetwas von ihr. Ganz egal was es ist, er darf ihr nicht zu nahe kommen. Dieser Kerl… Beschützen Sie sie.“
    Ronon nickte leicht.

    „So schlimm?“
    „Ich weiß nicht. Keine Ahnung. Ich…es ist nur so ein merkwürdiges Gefühl. Mir geht es aber jetzt um Alexa. Ich habe ihr versprochen, dass ich…hören Sie Ronon, ihr darf nichts passieren. Er darf sie nicht in die Hände bekommen.“
    „Ich kümmere mich darum.“
    Es war das einzige, was Ronon ihm zur Antwort gab, es reichte John jedoch. Er kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er ihn und seine Bitte ernst nahm.
    Der Rest seines Besuches lief eher schweigend ab, bis Alexa an John Bett trat. Ronon ließ die beiden alleine und gesellte sich ebenfalls zur der Gruppe im Nebenraum.

    „Colonel…“
    „Hey, alles klar?“
    „Das fragen Sie mich? Sie liegen doch schon wieder hier.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken. Alles halb so wild. Das ist `ne kleine Entzündung und eine noch kleinere Infektion. Das übliche halt. Sie kennen das ja.“
    „Tue ich das? Wenn Sie sich mit `das Übliche´ auf die Tatsache beziehen, dass sie wieder einmal auf der Krankenstation gelandet sind…dann ja. Dann kenne ich es.“
    „Also wenn sie das so salopp sagen, klingt es irgendwie wie ein Vorwurf.“
    „Und wenn es einer wäre?“
    „Dann wäre ich sehr getroffen und würde mich verteidigen und sagen, dass es wirklich nur wie eine ganz normale Rose aussah, die ich gerne jemandem mitbringen wollte.“
    „Seien Sie nicht getroffen, sondern lieber ehrlich. Sie konnten es mal wieder nicht lassen, hm? Ich wette, McKay und die anderen haben Sie gewarnt, aber Sie konnten ihre Neugier nicht im Zaum halten.“
    „Hey!“, beschwerte John sich gespielt eingeschnappt.
    „Anderen predigen Sie immer wieder, nicht alles gleich anzufassen, aber Sie selbst halten sich nicht an die selbst aufgestellten Regeln.“
    „Ich habe diese Regel nicht aufgestellt.“
    „Aber halten sich auch nicht daran!“
    „Gott! Sie sind ja schlimmer als McKay und alle anderen zusammen!...“, kam es wieder charmant lächelnd von John.
    „…Wie sieht´s bei Ihrem Vater aus?“, versuchte John das Thema zu wechseln und registrierte sofort darauf, dass er wohl wieder einmal einen wunden Punkt getroffen haben musste.
    „Alles bestens. Er geht die Berichte durch und wollte mich vorhin zu meiner Mitarbeit mit Ihnen befragen.“
    „Und? Ist er immer noch sauer darüber?“
    „Ich denke nicht.“
    „Aber…?“
    „Ist nicht so wichtig. Wir können ein andermal darüber sprechen. Wenn es Ihnen besser geht.“
    „Alexa…“
    Stur und mahnend blickte er sie an und machte deutlich, nicht so schnell aufgeben zu wollen.
    „Er verliert kein Wort darüber“, erklärte Alexa leise, nachdem sie sich nochmals umsah und sicher gehen konnte, dass sie nicht von den anderen gehört zu werden.
    „Über diese Sache mit diesem Kerl?“
    Alexa nickte resigniert.
    „Stattdessen fragt er mich nach meinen Gedächtnisproblemen und sagt mir, dass ich mir um die Vergangenheit keine Gedanken machen soll. Wie soll ich das anstellen, wenn ich mich noch nicht einmal an sie erinnere, oder… sie mich in Form eines verrückten Aufgestiegen verfolgt? Wenn meine Fragen nicht beantwortet werden? Ich weiß nicht…“
    „Hey, ich weiß dass Sie das ziemlich beschäftigt, aber…es bringt jetzt gar nichts, die Nerven zu verlieren. Ihr Vater hat mit Sicherheit einen guten Grund, warum er nichts sagt. Auch wenn es nur fehlendes Vertrauen ist. Sie sollten ihm… er muss nur…“
    John hielt inne als er wieder diesen Schwindel aufkommen spürte. Eine bleierne Müdigkeit legte sich über ihn. Alle Wahrnehmungen erreichten ihn nur noch wie durch einen Schleier.

    „Colonel? Was ist denn? Was haben Sie?“, fragte Alexa besorgt und registrierte seine Anspannung, sah wie seine Lippen zitterten und seine Augenlider begannen zu flattern.
    „Er…ich…“
    John kämpfte um seine Stimme, versuchte sich mitzuteilen, doch es kam kein Ton über seine Lippen.
    Alarmiert sah Alexa zum Monitor, auf dem die Daten verrückt zu spielen schienen. Sein Puls raste unregelmäßig und sein Blutdruck schnellte in die Höhe.
    „Ma!...Doktor Keller! Kommt schnell her! Etwas stimmt nicht mit John!“, rief sie in die Richtung des Nebenraumes, als sie sah, das Johns Zustand sich rapide verschlechterte.
    Panisch versuchte Alexa ihn wachzuhalten, als sie sein Gesicht berührte.
    „John!...John, bleiben Sie hier…wach bleiben…John…bleiben Sie bei mir.“
    Doch sein Blick schweifte unstet umher, seine Lippen bewegten sich, formten ihren Namen. Dann plötzlich verkrampfte er sich heftig und sackte ebenso abrupt haltlos in sich zusammen.
    „John!“
    Die nahenden Schritte von Elisha und Jennifer nahm Alexa gar nicht mehr wahr. Auch nicht, dass ihre Mutter sie mehr oder weniger aus dem Weg bugsieren musste, um an den Colonel kommen zu können.
    Alles was Alexa noch sehen und hören konnte, war Johns lebloser Körper und der lange ununterbrochene Signalton des EKG-Geräts.


    tbc...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


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