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Thema: Runner

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Standard Runner

    Leute, ich werde jetzt mal was machen, was ich sonst nie tue: Ich stelle eine story ein, die noch nicht ganz fertig ist. Entsprechend werden die Intervalle zwischen den Kapiteln auch länger sein als von mir gewohnt. Da ich mich aber dem Ende nähere und nur noch so ca. 3 - 4 Kapitel zu schreiben habe, werd ich die story nun anfangen zu posten. Zum Teil auch, weil sie etwas mit meinem ReverseBang-Beitrag zu tun hat, was aber erst in späteren Kapiteln heraus kommen wird.
    Ich hoffe, sie macht Euch Spaß und geht in den vielen neuen Beiträgen, die gerade gepostet werden (RB ) nicht ganz unter ...





    Titel: Runner
    Autor: Zeson
    Serie: SGA
    Rating: PG 13 (FSK 12)
    Charaktere: Major Evan Lorne, Col. John Sheppard, Dr. Rodney McKay, Ronon Dex, Teyla Emmagan, Dr. Jennifer Keller, Dr. Carson Beckett, Mr. Woolsey, div. Nebencharaktere aus SGA, ein OC
    Pairing: ja, wird aber nicht verraten – kein Slash
    Genre: Abenteuer/Romantik
    zeitliche Einordnung: nach Staffel 5, Atlantis ist zurück in der Pegasusgalaxie
    Anmerkung: Eine story, die mir eingefallen ist, als ich mir Gedanken darüber machte, was nach der 5. Staffel passieren könnte. Sie hat mal nicht nur die üblichen Charaktere als Hauptfiguren.
    Kurzinhalt: Was machen die Bewohner von Atlantis, nachdem sie wieder in die Pegasusgalaxie zurückgekehrt sind?
    Beta: Evaine. Vielen Dank für Deine Hilfe und Deine Geduld
    Kommentare: Jederzeit willkommen, her damit.
    Disclaimer: Stargate und alles, was damit zusammenhängt, gehört (noch) MGM etc. Ich schreibe nur zu meinem Vergnügen und verdiene (leider) kein Geld damit.


    __________________________________________________ ________________



    Kapitel 1: Der Patient



    Major Evan Lorne stand am Beobachtungsfenster und sah hinab in den Isolationsraum der Krankenstation. Ein einsames Bett stand dort, umringt von medizinischem Gerät. Der Patient, der dort lag, schien ruhig zu schlafen, aber Lorne wusste, dass sich das schlagartig ändern konnte. In den vergangenen Stunden hatte dieser Mensch schon mehrmals versucht, auszubrechen, wurde aber durch starke Ledergurte, die seine Arme an die Streben des Krankenbettes fesselten, daran gehindert. Niemand wusste, warum der Runner trotz seiner schweren Verletzungen immer wieder versuchte, mit roher Gewalt die Fesseln zu sprengen. Er hatte noch kein einziges Wort gesprochen, sich nur immer wieder in wachen Momenten gegen die Gurte gewehrt, bis die Schwäche ihn wieder in die Bewusstlosigkeit zwang.

    Dr. Beckett, der neben dem Major stand, brach die bereits einige Minuten anhaltende Stille:
    „Im Moment scheint unser Patient ja ganz ruhig zu sein.“
    Er hatte kaum ausgesprochen, als die Gestalt im Bett unter ihnen die Augen aufschlug, einmal tief Luft holte und sich dann mit aller Kraft gegen die Fesseln stemmte. Es war deutlich zu erkennen, wie sich die Muskeln anspannten. Die Geräte im Raum fingen an, hektisch zu blinken, das Piepen war bis in den Beobachtungsraum zu hören. Fast meinten die beiden Männer, das Leder knirschen zu hören, doch am Ende musste auch dieser Versuch scheitern und der Patient sank mit einem Aufstöhnen zurück in die Kissen. Ein verzweifelter Blick traf Lorne, bevor der Verletzte die Augen wieder schloss.
    „Ich muss nachsehen, ob die Wunde erneut aufgeplatzt ist“, seufzte Carson und wandte sich zur Tür.
    „Einen Moment, Doktor, ich komme mit“, meinte der Major. „Sie sollten da nicht alleine reingehen. Und außerdem muss ich die Gurte prüfen, nicht dass unser Patient doch noch Erfolg hat.“
    „Mit diesem Knie dürfte er eigentlich nicht weit kommen“, bemerkte Beckett, während sie die Treppe hinab gingen. „Allerdings hat er es ja, bevor wir ihn ans Bett gefesselt haben, tatsächlich bis in den Gateraum geschafft. Fragen Sie mich aber jetzt bitte nicht, wie und warum.“ Er schüttelte den Kopf. „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
    „Vielleicht entstammt er einer Rasse, die kein Schmerzempfinden hat?“, mutmaßte Lorne.

    „Nein, das glaube ich nicht“, erwiderte der Doktor und betrat den Isolationsraum. „Es ist sehr deutlich zu erkennen, dass er Schmerzen hat. Ich denke, er hat eine harte Schule hinter sich und kann den Schmerz kompensieren, wenn es sein muss. Wenn ich nur wüsste, warum er so reagiert …?“
    Vorsichtig schob er das fadenscheinige Shirt seines Patienten ein wenig in die Höhe und begutachtete den Verband um dessen Bauch, der sich an der rechten Seite langsam rot färbte.
    „Dachte ich es mir doch“, murmelte Carson. „Die Anstrengung hat die Wunde wieder geöffnet. Nun kann ich schon wieder von vorne anfangen. Wenn das so weiter geht, wird sie sich noch entzünden.“
    „Können Sie nicht einfach ein künstliches Koma herbeiführen? Wenigstens, bis sich die Schusswunde geschlossen hat?“, fragte der Major und prüfte unterdessen die Festigkeit der Gurte.
    „Ehrlich gesagt, wäre es wahrscheinlich das Beste, aber ich weiß nicht, wie viel ich ihm zumuten kann. Ich bin mir nicht sicher, wie weit seine Körperchemie mit der unseren übereinstimmt.“
    „Nun, die Fesseln halten jedenfalls noch. Müssen Sie die Wunde frisch vernähen? Dann würde ich es an Ihrer Stelle gleich tun, solange er noch weggetreten ist.“
    „Aye, da haben Sie Recht, mein Junge. Ich hole nur schnell die nötige Ausrüstung.“
    „In Ordnung, Doc. Ich bleibe solange hier.“

    Major Lorne zog sich einen Stuhl heran und setzte sich in gebührendem Abstand ans Bett des Runners. Nachdenklich betrachtete er dessen Gesicht. Es hatte feine, fast feminin anmutende Züge, die ihm bereits bei der ersten Begegnung aufgefallen waren. Die Harmonie wurde nur durch eine wahrscheinlich nach einer Verletzung leicht schief zusammengewachsene Hakennase gestört, die diesem Gesicht etwas Verwegenes, Trotziges gab. Im Augenblick lag die Stirn glatt unter dem kurzen blonden Haarschopf, Lorne hatte sie jedoch auch schon vor Anstrengung gefurcht gesehen. Der Runner schien ziemlich jung zu ein, wenn man von seiner knabenhaften Figur und dem noch bartlosen Gesicht ausging.
    Die feingliedrigen Hände und schmalen Gelenke hatten es notwendig gemacht, die Ledergurte eng um die Unterarme zu ziehen. Nun prüfte er sorgfältig nach, ob sie nicht trotzdem zu eng saßen. Er wollte nicht, dass der Patient sich noch mehr verletzte. Die Schussverletzung an seiner Seite und das zerschossene Knie waren übel genug. Und am Schlimmsten war, dass er, Evan Lorne, Major der U.S. Airforce, ganz allein dafür verantwortlich war.


    ***


    Vier Wochen zuvor:


    „Meine Herren, ähm, ich meine, Damen und Herren“, Richard Woolsey nickte verlegen in Richtung Teylas und der anwesenden weiblichen Teammitglieder, „nachdem wir nun seit einigen Wochen wieder in der Pegasus-Galaxie sind, hat sich herauskristallisiert, dass die Wraith ganz eindeutig dabei sind, die Menschen dieser Galaxie auszurotten oder zu versklaven. Im Augenblick sieht es so aus, als würden sie ganz gezielt Planeten für die Zucht ihrer Nahrung auswählen und Menschen von überall her dorthin zu bringen. Einige Informanten berichteten, dass die Leute dort wie Vieh in Käfigen oder Ausläufen gehalten werden. Irgendwie erinnerten mich diese Berichte an die Nutztierhaltung auf der Erde.“

    Der zivile Leiter der Stadt machte eine wirkungsvolle Pause, in der die Teilnehmer der Besprechung das Gesagte verarbeiten konnten. Man konnte deutlich sehen, was für einen Schock diese Information bei den meisten Anwesenden auslöste. Lieutenant Colonel John Sheppard, der über die Lage bereits Bescheid wusste, ergriff als erster das Wort.
    „Was können wir dagegen unternehmen?“, war seine Frage. „Können wir überhaupt etwas tun?“
    „Um diese Frage zu erörtern habe ich Sie hergebeten. Ich weiß, dass es nicht dem Protokoll entspricht, alle Teams auf einmal zu einer Besprechung zusammen zu holen, aber mir erschien dieser Punkt so wichtig, dass ich möglichst viele Meinungen dazu hören möchte. Aus meiner Sicht stellt es sich nämlich so dar, dass Atlantis den Kampf gegen die Wraith nicht allein aufnehmen kann. Dr. McKay, was sagen Sie dazu? Kann Atlantis einer Flotte der Wraith standhalten?“

    Der Angesprochene setzte sich auf, seine Überraschung über diese Frage verflog schnell. Anstatt jedoch, so wie früher, sofort ins Lamentieren zu verfallen, dachte er erst einmal nach. Seine Stirn legte sich in Falten, als er im Kopf überschlug, was die verbesserten Schilde aushalten konnten und wie lange man mit den neuen Energiequellen die Verteidigung aufrecht erhalten könnte, dann schüttelte er langsam den Kopf.
    „Nein, Sir, ich glaube nicht, dass die Stadt das lange durchhalten könnte. Natürlich sind wir durch die Verbesserungen wie dem kombinierten Tarn- und Schutzschild in einer ganz anderen Ausgangsposition als vor unserer Reise zur Erde und zurück, aber einem geballten Angriff könnten wir nicht sehr lange standhalten.“
    Sein Gesicht drückte Bedauern aus, als er in die Runde schaute. Er sah die Enttäuschung auf den Gesichtern und hätte am Liebsten aufbegehrt und ihnen versichert, dass sie zusammen jedem Angriff trotzen könnten, aber die Zeit auf der Erde und der Einfluss seiner Freundin, Dr. Jennifer Keller, hatten ihn verändert. Er war nicht mehr so schnell bereit, mehr zu versprechen, als er tatsächlich halten konnte. Er war vorsichtiger geworden, hatte seine Großspurigkeit ein wenig zurück geschraubt. Natürlich war er noch immer davon überzeugt, der beste Wissenschaftler in zwei Galaxien zu sein, aber er hatte auch gelernt, auf Vorschläge und Meinungen Anderer zu hören.

    „Das ist bedauerlich, aber damit fällt die Option „offener Krieg gegen die Wraith“ wohl flach.“ Woolsey schien darüber allerdings nicht besonders traurig zu sein. „Irgendwelche Vorschläge, was wir stattdessen tun können?“
    Interessiert blickte er von einem Teamleiter zum nächsten. Jeder schien angestrengt darüber nachzudenken, wie man den Feinden am Besten Einhalt gebieten konnte, ohne sie zu offenen Kriegshandlungen zu provozieren. Ein nahezu unmögliches Unterfangen, so wollte es scheinen.
    „Was ist eigentlich mit den Runnern?“, fragte Ronon plötzlich.
    „Was sollte sein? Wie meinen Sie das, Mr. Dex?“, hakte Woolsey verblüfft nach.
    „Nun ja, setzen die Wraith immer noch Runner zu ihrem Vergnügen aus? Sagen Ihre Informanten darüber auch etwas?“
    „Ähm, nein, über Runner habe ich nichts gehört“, gab Richard verlegen zu. Er hatte auch nicht gefragt, aber das wollte er dem Sateder nicht gerade auf die Nase binden. Er blickte noch einmal in die Runde, sah aber nur ratlose und nachdenkliche Gesichter.
    „Nun, dann wird es wohl das Beste sein, noch mehr Informationen über die augenblickliche Situation in der Pegasus-Galaxie zu sammeln. Die Teams werden in den nächsten beiden Wochen auf die verschiedenen Planeten reisen und Bekannte und Verbündete besuchen. Versuchen Sie, jede auch noch so kleine Information zu bekommen. Und fragen Sie nach Runnern“, fügte er noch mit einem Blick auf Ronon hinzu. Etwas an dessen Frage ließ ihn vermuten, dass der große Krieger eine Idee ausbrütete.


    ***

    Gegenwart


    Nachdem der Arzt die Schusswunde wieder vernäht und verbunden hatte, beschloss Major Lorne, im Raum bei dem Patienten zu bleiben. Vielleicht konnte er, wenn dieser wieder erwachte, mit ihm reden und herausbekommen, warum er sich so abweisend verhielt und ständig zu fliehen versuchte. Da er von dieser Person so sehr fasziniert war, hatte er seinen Skizzenblock geholt und begonnen, den Runner nicht nur so zu zeichnen, wie er da vor ihm lag, sondern auch aus dem Gedächtnis, wie er ihm das erste Mal begegnet war. Seine Erscheinung und sein befremdliches Verhalten hatten einen bleibenden Eindruck in ihm hinterlassen. Nach einer Weile legt er Block und Stift beiseite, da ihn die Hand zu schmerzen begann. Verwundert stellte er fest, dass er bereits viele Seiten mit Skizzen gefüllt hatte.
    Er merkte auf, als sich die Gestalt im Bett zu rühren begann. Der Kopf bewegte sich und drehte sich von einer Seite zur anderen. Langsam hoben sich die Lider und ein Blick aus tief grünen Augen traf den Major, zunächst wie aus weiter Ferne, doch dann glomm Erkennen in ihm auf, das schnell zu Entsetzen wurde. Wieder ruckte der Patient an den Fesseln, leicht zunächst, wie um zu prüfen, ob sie noch vorhanden wären. Dann verzerrte sich das Gesicht vor Anstrengung, als sich seine Muskeln plötzlich anspannten und die Ledergurte leicht nachgaben. Lorne sprang auf.
    „Nein, bitte, tu das nicht. Du verletzt Dich nur noch mehr“, brach es aus ihm heraus. „Warum tust Du das? Warum versuchst Du zu fliehen?“
    Kein Wort kam über die Lippen des Runners, aber sein Blick voller Verzweiflung traf Lorne mitten ins Herz. Die Anstrengungen wurden noch einmal verstärkt, aber die Gurte hielten felsenfest. Mit einem Laut der Enttäuschung und des Schmerzes fiel der Patient zurück, sein Atem ging keuchend.

    „Verdammt, rede doch mit mir!“, stieß der Major hervor, aber der Runner schloss nur die Augen und wandte sich von ihm ab. Jetzt erst registrierte Lorne das alarmierende Piepsen der Geräte. Er blickte verzweifelt auf die Monitore und wünschte, er könnte interpretieren, was diese anzeigten. Gleich darauf kam Beckett hereingehastet.
    „Hat er schon wieder …?“
    Evan nickte müde. Er konnte nicht verstehen, warum dieser Mensch sich so vehement weigerte, mit ihnen zu reden. Er konnte erkennen, dass der Andere ihn verstand, aber er sprach nicht mit ihm. Mit niemandem, wenn man es genau nahm. Dr. Beckett untersuchte besorgt die frisch vernähte Wunde und atmete erleichtert auf.
    „Diesmal hat die Naht gehalten“, seufzte er zufrieden.
    „Vielleicht geht ihm auch allmählich die Kraft aus?“, vermutete Lorne.
    „Ja, das kann natürlich auch sein. Ich wundere mich sowieso, dass unser Patient das so lange durchhält. Eigentlich dürfte er dazu gar nicht mehr fähig sein …“
    Kopfschüttelnd wandte sich der Arzt an Lorne.
    „Sie sollten sich besser ebenfalls ein wenig ausruhen. Sie halten nun schon lange genug Wache. Mit diesen Fesseln ist das doch gar nicht nötig.“
    „Ich … fühle mich verantwortlich …“
    „Das weiß ich, Sohn. Aber Sie können nichts tun, solange er sich weigert, mit uns zu reden. Und ich kann nur versuchen, ihn am Leben zu erhalten, bis er sich beruhigt oder uns erzählt, was eigentlich los ist.“
    Nach einem weiteren Blick auf den Patienten und den Arzt nickte Evan schließlich, nahm seinen Skizzenblock auf und wandte sich zum Gehen.
    „Sie haben mich überredet, Doc. Ich bin wirklich müde. Ich hoffe nur, dass ich auch schlafen kann.“
    „Sollten Sie damit Probleme haben, kommen Sie ruhig zu mir. Ich gebe Ihnen dann etwas, was Sie traumlos durchschlafen lässt.“
    „Ich denke nicht, dass das nötig ist“, erwiderte der Major, während er mit schweren Schritten den Raum verließ. Er wünschte sich nur, dass Sheppards Team bald wieder nach Atlantis zurück käme. Manchmal war ihm die Bürde des Kommandos einfach zu viel.

    Dr. Beckett sah ihm besorgt nach und wandte sich dann nochmals zu seinem Patienten. Es bedrückte ihn, dass er den Anderen etwas vorflunkern musste, aber er hatte einen Eid geschworen, der es ihm unmöglich machte, die Bitte eines Patienten zu ignorieren. Es stimmte nämlich nicht ganz, dass der Runner mit keinem gesprochen hatte. Als dieser auf dem OP lag und er angefangen hatte, die Schusswunde an seiner rechten Seite zu versorgen, hatte er eine überraschende Entdeckung gemacht. Doch bevor er seiner Verblüffung hatte Ausdruck verleihen können, war er plötzlich von seinem bewusstlos geglaubten Patienten am Kittel gepackt und herabgezogen worden, bis dessen Mund an seinem Ohr war.
    „Sag niemandem etwas!“, hatte der Runner geraunt, mehr ein Befehl als eine Bitte. Und dennoch hatte Carson die Dringlichkeit erkannt, die dahinter steckte und genickt.
    „Aye, niemand wird es erfahren“, hatte er leise bestätigt, worauf sein Patient ihn losgelassen und erneut das Bewusstsein verloren hatte.
    Nein, er würde das Geheimnis des Runners nicht verraten, solange dieser lebte. Und ihn am Leben zu halten war nun seine vordringlichste Aufgabe.
    Geändert von Zeson (26.08.2011 um 17:41 Uhr) Grund: Hatte was ganz Wichtiges vergessen ...
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  2. #2
    Major General Avatar von Kris
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    Ich kann zwar nicht versprechen, immer zu kommentieren, aber ich werde an der Geschichte dran bleiben, denn sie hat einen interessanten und spannenden Auftakt, gerade auch, weil du einmal ganz andere Personen in den Mittelpunkt stellst und das Geschehen aus ihrer Sicht erzählst. Das gefällt mir sehr gut.

    Du schaffst es auch, das Kopfkino anzuwerfen, denn das Geschehen hat sich vor mir in Bildern abgespielt. auf jeden Fall bin ich sehr gespannt zu erfahren, wer der Runner ist, welches Geheimnis er hat (auch wenn ich schon etwas ahne), und wie sich die Geshcichte weiter entwickelt, weil ich auch neugierig bin, ob du auch weiter was über die großpolitische Lage erzählen wirst.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  3. Danke sagten:


  4. #3
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank, es freut mich, dass Dich die story anspricht. Ich erwarte auch nicht zu jedem Kapitel einen Kommentar, mir genügt es, wenn Du den Danke-Button drückst ... dann weiß ich, dass Du noch dabei bist.

    Schön, dass ich das Kopfkino so rüberbringen kann. Bei mir spielt sich eine Geschichte nämlich immer erst im Kopfkino ab, bevor ich sie auf Papier (oder besser: in den PC) bringe. Ich sehe immer erst die Bilder vor mir, die ich dann in Lesestoff formulieren muss, wobei ich da schon manchmal Schwierigkeiten habe.

    So so, Du hast also schon eine Ahnung? Na, dann bin ich ja mal gespannt, ob sich diese bewahrheitet. Denn wirklich wissen, um was es geht, tut eigentlich nur meine Beta Evaine und die hält dicht (hoffe ich ) ...
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  5. #4

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    Das erste Kapitel hat mir sehr gut gefallen - auch dass man mal mehr von Lorne erfährt, lässt mehr hoffen.

    Ich mag es, wenn mal die anderen ihren Auftritt haben.

    Ich habe auch schon eine Ahnung, was das Geheimnis des Runners ist und freue mich auf die nächsten Kapitel.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
    Meine Storys

  6. Danke sagten:


  7. #5
    Captain Avatar von Evaine
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    Natürlich halte ich dicht...

    Aber es ist mir auch völlig klar, das Kris, genauso wie ich beim ersten Lesen, über etwas "gestolpert" ist... Dafür ist unsere Denkweise sich viel zu ähnlich...

    Aber keine Bange, ich habe und werde nichts verraten...

    Außer dass auch ich jedes Mal gespannt war und bin, was wieder Neues passiert... und der derzeitige Teil gefällt mir außerordentlich gut... und dabei belasse ich es... Andeutungen sind manchmal gemeiner als tatsächlich etwas zu sagen... Ach ja, die 2. Lesung des 17. ist fertig... die dritte folgt heute Abend/ Morgen...

  8. Danke sagten:


  9. #6
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    @Aisling:
    Mit Lorne habe ich mich aus einem ganz bestimmten Grund beschäftigt, den ich aber hier nicht breit treten möchte. Es genügt vielleicht zu sagen, dass mir die Idee zur story ungefähr im Februar/März dieses Jahres kam ...

    Ich habe wohl doch aufmerksamere Leser, als ich dachte. Na, warten wir mal ab, ob Ihr recht habt ...


    @Evaine:
    Natürlich ist mir klar, dass Du hier keine Interna verrätst - war ja auch mehr ein Scherz, diese Bemerkung von mir.
    Bin übrigens schon bei 18 und werd da wohl heut abend noch weiterschreiben.
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  10. Danke sagten:


  11. #7
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    So, da habe ich doch auch hergefunden.
    Deine Geschichte beginnt sehr interessant und macht lust auf mehr.
    Da hat Major Lorne ja ein ziemlich schlechtes Gewissen, der Runner scheint ja noch ein Teenager zu sein.
    Hmm... Carson hat also etwas entdeckt....soso, bin doch sehr neugierig was es ist.
    Aber er ist ja Arzt und somit an seine Schweigepflicht gebunden.... auch uns Lesern gegenüber???

    Ich hoffe, ich verpass in meiner Schusseligkeit nicht wieder ein oder mehrere Kapitel.... that`s my life!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  12. Danke sagten:


  13. #8
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    @Chaya:
    Ich hatte nichts Anderes von Dir erwartet, neugerig, wie Du nun mal bist ... *grins*
    Scherz beiseite, ich freu mich, Dich als Mitleserin zu haben. Macht nix, wenn Du mal ein Kapitel versäumst, kannst es ja dann nachholen.
    Natürlich wird Carson sich an seine Schweigepflicht halten, auch den Lesern gegenüber. Sonst wär es ja witzlos, oder? Aber keine Bange, es dauert nur in etwa drei bis vier Kapitel, bis sich dieses Rätsel auflöst. Also immer schön am Ball bleiben ...

    Ich werd die Kapitel aber nicht zu schnell posten, da hat schon mein RL was dagegen.
    Geändert von Zeson (27.08.2011 um 18:46 Uhr)
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  15. #9
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Hey!
    Ich habe jetzt auch endlich deinen RB Beitrag gelesen und im Anschluss das Erste Kapitel von dieser FF.
    Wirklich sehr schön! Die vielen Details mit der du deine FF schmückst machen das ganze sehr fesselnd und lebhaft, so als wäre man selbst dabei
    Schön fand ich auch, wie du beschrieben hast, dass Lorne sich an das Bett setzt und den Runner zeichnet.
    Nachdem ich ja zuerst deinen RB Beitrag gelesen habe und das somit noch frisch im Gedächtnis habe, habe ich schon eine leise Vermutung, um wen es sich bei dem Runner handeln könnte und was es ist, was Carson nicht verraten soll.
    Ich bin gespannt, ob ich damit richtig liege

  16. Danke sagten:


  17. #10
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    @Saffier:
    Ich sag ja, ich hab aufmerksame Leser. Aber ob es wirklich das ist , was du vermutest? Wir werden sehen.

    Das Detail, dass Lorne eigentlich auch Künstler ist, hat mir immer besonders gut gefallen an seiner Legende. Was lag also näher, als es auch in eine FF einzubauen? Wobei es bei Lorne gar nicht so leicht ist, eine Vergangenheit für ihn zu basteln, weil man in der Serie kaum etwas über ihn erfährt. Ist ja auch "bloß" eine Nebenfigur ... *g*
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  18. #11
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Ich danke den Knöpfchendrückern Cindy, Evaine, John´s Chaya, Kappisoft, Saffier und sandra721 für den Schritt, den sie aus der Anonymität getan haben ;) Die "Danke" helfen doch auch, einzuschätzen, ob Euch die Geschichte gefällt.
    Aber nun weiter mit dem nächsten Kapitel:


    __________________________________________________ _______________________


    Kapitel 2: Der Plan


    Nach einer Nacht voller unruhiger Träume, die ihn immer wieder hatten aufschrecken lassen, erhob sich Evan Lorne mit schweren Gliedern. Erholsam war sein Schlaf nicht gewesen. Nach einer ausgiebigen Dusche, die seine Kopfschmerzen wenigstens ein wenig eindämmte, kleidete er sich sorgfältig an. Er verkniff es sich, zuerst zur Krankenstation zu gehen und schlug stattdessen den Weg zur Kantine ein, um sich ein Frühstück zu gönnen. Starker Kaffee, danach stand ihm der Sinn.
    Es war früh am Tag, daher war der Raum noch ziemlich leer. Nur ein paar Wissenschaftler, bei denen Lorne sich nicht sicher war, ob sie bereits wach oder noch gar nicht im Bett gewesen waren, saßen an einem Tisch und diskutierten heftig über irgendein für sie wichtiges Thema, wobei sie das Essen fast vergaßen. Mit einem leichten Grinsen und Kopfschütteln holte er sich Cornflakes, Orangensaft und Kaffee und suchte sich ein ruhiges Plätzchen an einem Tisch am Fenster. Gedankenverloren starrte er hinaus, aber heute konnte er die Aussicht nicht genießen. Stattdessen sah er wieder das Gesicht des Runners vor sich, wie es sich vor Anstrengung verzerrte, wenn er versuchte, die Fesseln zu sprengen. Wenn er doch nur wüsste, was ihn so an diesem Menschen faszinierte. Und was war es nur, was den Runner so verzweifelt zur Flucht trieb?
    Erst, als er den letzten Schluck aus seiner Tasse nahm und feststellte, dass dieser bereits eiskalt war, merkte Lorne, wie lange er schon hier saß. Mit einem Seufzer erhob er sich, brachte sein Tablett zur Rückgabe und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.


    ***


    Zwei Wochen zuvor

    Erneut hatte Richard Woolsey zu einer Besprechung gebeten, an der diesmal nur die Teamleiter sowie Ronon und Dr. McKay teilnahmen. Teyla war zwar auch hinzugebeten worden, zog es aber vor, bei ihrem Sohn zu bleiben, der sich eine Erkältung zugezogen hatte und dementsprechend unleidlich war.
    „Meine Herren, was haben die Nachforschungen ergeben?“, eröffnete Woolsey die Runde.
    Die Anwesenden sahen einander an. Dann ergriff Colonel Sheppard das Wort:
    „Nach dem, was wir erfahren haben, scheinen die Wraith sich noch immer gegenseitig zu bekriegen. Nebenbei fangen sie jedoch an, ihre Nahrung zu züchten. Was wir über die Massenhaltung gehört haben, stimmt genau. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen.“
    Bei dieser besonderen Mission mit einem getarnten Jumper waren die Teams von Sheppard und Lorne zu dem Planeten gereist, auf dem diese „Zucht“ stattfinden sollte. Sie waren ziemlich still wieder zurückgekommen. Was sie da gesehen hatten, hatte sie sehr erschüttert.
    „Die Wraith haben eine Methode gefunden, den menschlichen Organismus so zu manipulieren, dass eine Schwangerschaft nicht mehr neun, sondern nur noch zwei Monate dauert“, erklärte McKay. „Außerdem wachsen die Kinder viel schneller heran als normal.“
    „Das haben wir erfahren, als wir einige der Leute dort befragten. Allerdings konnten wir niemanden von dort retten, da den Menschen ein Gerät eingepflanzt wurde, das den Träger sofort tötet, wenn versucht wird, es herauszunehmen oder sich derjenige vom Planeten entfernt.“
    Lorne schüttelte sich bei der Erinnerung an das Gesehene.
    „Somit bleiben uns nicht sehr viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Wir können den Wraith nur Nadelstiche zufügen, die sie kaum spüren werden“, fasste Sheppard zusammen.
    Die Gesichter der Soldaten um ihn herum zeigten widerwillige Zustimmung. Es schmeckte niemandem, dass man kaum etwas tun konnte, um den Menschen in der Pegasus-Galaxie zu helfen.
    „Wir haben auch gehört, dass die Wraith nach wie vor Runner zu ihrem Vergnügen aussetzen“, meldete sich Ronon. „Das wäre eine Möglichkeit für solche „Nadelstiche“, wie Sheppard das nennt.“
    „Wie meinen Sie das?“, fragte Woolsey interessiert. Auch die Anderen sahen den Sateder neugierig an.
    „McKay hat doch eine Möglichkeit gefunden, die Signale der Ortungsgeräte der Runner herauszufiltern.“
    Der Wissenschaftler nickte. Das stimmte, auf diese Weise hatten sie Ronon auf Sateda aufgespürt, als die Wraith ihn wieder in die Finger gekriegt hatten.
    „Wenn wir nun gezielt Runner suchen, sie von den Sendern befreien und den Wraith so das Vergnügen der Jagd nehmen, wird sie das ganz schön wütend machen.“
    Mit einem breiten Grinsen blickte der Krieger in die Runde. Er fand nur Zustimmung in den Gesichtern der Teamleiter. Auch Richard Woolsey schien dieser Idee nicht abgeneigt. Er wandte sich an den Wissenschaftler.
    „Dr. McKay, wann können Sie damit anfangen, die Signale herauszufiltern?“
    „Jederzeit, Mr. Woolsey. Dazu muss ich nur ein paar Parameter neu einstellen.“
    „Colonel Sheppard, wie können wir ausschließen, dass die Wraith gerade dann, wenn unser Team einen Runner befreit, dort auftauchen?“
    „Leider gar nicht, Sir. Aber wir werden versuchen, das Risiko so minimal wie möglich zu halten. Wir werden nur mit getarnten Jumpern durch das Gate gehen und jedes Team muss einen Arzt dabei haben, damit der Sender an Ort und Stelle entfernt werden kann.“
    „Nun, das hört sich doch nach einem Plan an. Also gut, solange uns nichts Besseres einfällt, um die Wraith zu bekämpfen, werden wir sie eben ein wenig ärgern. Meine Herren, gehen wir’s an.“


    ***


    Gegenwart

    Auf der Krankenstation traf Major Lorne einen sehr besorgt wirkenden Carson Beckett an.
    „Sein Zustand verschlechtert sich“, eröffnete ihm dieser, bevor Lorne eine Frage stellen konnte. „In der Nacht hat er noch zweimal versucht, die Fesseln zu lösen, aber die Abstände zwischen werden größer und es steckt auch nicht mehr so viel Kraft dahinter. Die Wunde hat sich entzündet und unser Patient hat Fieber bekommen. Selbst wenn er ohne Bewusstsein ist, wirft er sich unruhig im Bett herum. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll …“
    Mit einer ratlosen Geste fuhr Carson sich durchs Haar.
    „Hat er denn etwas gesagt?“, fragte der Major.
    „Nein. Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber er scheint nicht zu hören. Er spricht kein Wort.“
    „Ich glaube, er versteht uns, zumindest hatte ich den Eindruck. Warum er allerdings nicht redet, ist mir schleierhaft.“ Lorne schüttelte den Kopf. Das Verhalten des Runners gab ihm Rätsel auf, die er nicht lösen konnte.
    „Versuchen sie, ihn am Leben zu erhalten, Doktor. Im Laufe des Tages kommt Sheppards Team zurück. Vielleicht kann Ronon uns helfen …“
    Mit einem letzten Klaps auf die Schulter des Arztes drehte er sich um und verließ die Krankenstation. Seine Schritte führten ihn aber unwillkürlich in das nächste Stockwerk und den Beobachtungsraum. Mit sorgenvollem Blick betrachtete er die Gestalt unten im Bett. Der Doktor hatte Recht gehabt, selbst jetzt zuckten die Arme immer wieder unruhig. Lorne stütze den linken Arm an der Scheibe ab und lehnte seine Stirn an die geballte Faust. Er bedauerte zutiefst, dass es so gekommen war. Er hatte doch nur helfen wollen. Mit einem tiefen Seufzer wandte er sich schließlich ab und ging in Richtung Gaterium, um die Rückkehr seines CO abzuwarten.


    ***


    Eine Woche zuvor

    „Gateaktivierung von außen“, ertönte Chucks Stimme. „Colonel Sheppards Code.“
    „Schalten sie den Schild ab“, befahl Major Lorne. Mit einem leisen Zischen deaktivierte sich der Energieschild und kurz darauf erschien Jumper One und entschwebte sofort nach oben. Kurze Zeit später kamen Sheppard, McKay, Ronon, Teyla und Dr. Keller die Treppe herab.
    „Wieder ein voller Erfolg“, freute sich der Colonel, während die Anderen in verschiedene Richtungen strebten. „Ein Runner weniger, ein freier Mensch mehr. Das macht richtig Spaß!“
    „Kein Kontakt mit den Wraith?“, fragte Woolsey, der aus seinem Büro kam.
    „Nein, Sir, es war kein einziger Blut-… ähm, ich meine, Lebensenergiesauger zu sehen.“ Sheppard grinste breit. „Ich wette, die wissen noch nicht einmal, warum ihre Freizeitsport-Objekte immer weniger werden.“
    „Unterschätzen sie unsere Feinde nicht. Die wissen bestimmt ganz genau, wem sie das zu verdanken haben.“
    „Mag schon sein, aber um etwas gegen uns zu unternehmen, müssten sie uns erst einmal finden.“
    Sheppard ließ sich nicht aus der Hochstimmung bringen. Er zwinkerte dem Major hinter Woolseys Rücken zu, was diesen leicht schmunzeln ließ. Die gute Laune seines Vorgesetzten war aber auch wirklich ansteckend. Und er hatte Recht, bisher lief ihre Aktion ausnehmend gut. Sie hatten nun schon fünf Runner befreit, im Schnitt fast jeden Tag einen. Allerdings gab es noch genügend, wenn man den Signalen glauben durfte. Die Wraith schienen ihr Kontingent aufgestockt zu haben.
    „Logisch, mehr Wraith, mehr Runner“, dachte Lorne. Sein Team würde erst in zwei Tagen wieder am Zug sein. Sie hatten festgelegt, dass immer nur ein Team unterwegs war, damit genügend Hilfe greifbar war, sollte etwas schief laufen. Aber bisher war alles gut gegangen.
    „Wir haben einen Tipp bekommen“, berichtete Sheppard nun. „Auf M6H-491 soll sich ein Labor der Wraith befinden, in dem mit der menschlichen Genetik herum experimentiert wird.“
    „Moment mal, M6H-491? Ist das nicht der Planet, auf dem das Kraut dieses Lucius Luvin …“
    Woolsey schien die Berichte vergangener Missionen aufmerksam gelesen zu haben.
    „Ja, genau der. Früher gab es dort eine große Wraith-Kolonie. Allerdings soll da jetzt nur noch das Labor sein, mit nur wenigen Wraith-Wissenschaftlern. Vielleicht lohnt es sich, das Ganze einmal anzusehen? Wenn wir diese Einrichtung zerstören können, wäre das endlich ein richtiger Schlag gegen unsere Feinde.“
    Voller Vorfreude grinste der Colonel den zivilen Leiter an. Dieser gab sich noch skeptisch.
    „Im Augenblick sind wir mit der Runner-Befreiungsaktion beschäftigt. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, aber wie gesagt – eines nach dem anderen.“


    ***


    Gegenwart

    „Sergeant Chuck, haben Sie schon etwas von Sheppards Team gehört?“, fragte Lorne, als er den Kontrollraum betrat.
    „Nein, Sir, bisher haben sie sich noch nicht gemeldet.“ Chuck schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Wann werden sie zurück erwartet?“
    „In cirka zwei Stunden, Sir.“
    Evan zwang sich, ruhig zu bleiben und nicht wie ein Tiger im Käfig herum zu streichen. Es hätte noch gefehlt, wenn er seine Ungeduld so deutlich gezeigt hätte. Langsam ging er hinüber zu Dr. Zelenka und erkundigte sich, wie es bei den Runnern aussah. Er erfuhr, dass die Anzahl der Signale wieder leicht angestiegen sei. Die Wraith ersetzten also die ausgefallenen „Spielzeuge“ sofort durch neue. Das war keine besonders ermutigende Feststellung. Vielleicht mussten sie sich doch etwas Anderes einfallen lassen, um den Feinden zu schaden.
    Nachdem es hier nichts für ihn zu tun gab, wandte sich Lorne zum Büro seines Vorgesetzten. Dessen Papierkram blieb meistens liegen, möglicherweise konnte er sich damit ein wenig ablenken. Er konnte schließlich nicht die ganze Zeit in der Krankenstation abhängen, auch wenn seine Gedanken ständig dort waren.


    ***


    Einen Tag zuvor

    Der Jumper flog durch das Gate und tarnte sich unmittelbar nach Verlassen des Ereignishorizonts.
    „Das Gate ist im All!“, stellte Sergeant Phelps erstaunt fest, der auf dem Copilotensitz saß. „Was für eine gemeine Methode, den Runner an der Flucht zu hindern.“
    „Und ungewöhnlich dazu“, bestätigte Major Lorne. „Im Allgemeinen wollen die Wraith doch gerade, dass die Beute flieht. Das macht den Reiz der Jagd aus.“
    Er lenkte den Jumper auf den Planeten zu, immer das schwache Signal auf dem Schirm, welches das Ortungsgerät des Runners aussandte. Es führte sie in Richtung einer großen Landmasse, die ein ausreichend großes Jagdrevier darstellte. Zur Vorsicht umflog Lorne einmal den gesamten Planeten, um festzustellen, ob sich Wraith hier aufhielten, aber er konnte keine Spur der Feinde entdecken.
    „Nun, dann wollen wir mal“, sagte er dann und lenkte den Jumper zurück. Er suchte einen Landeplatz in der Nähe des Signals und landete dann auf einer weiten, grasbewachsenen Ebene nahe dem Rand eines Waldes.
    „Wäre ja auch zu einfach gewesen“, murmelte Phelps und erntete ein Grinsen der beiden anderen Teammitglieder, Lieutenant Miller und Lieutenant Bauer.
    „Sie, Doktor, bleiben im Jumper“, wandte sich Lorne an Jennifer Keller, die heute sein Team begleitete. „Die anderen kommen mit mir.“
    Dr. Keller nickte. Ihr war zwar etwas mulmig bei dem Gedanken, allein hier zu bleiben, aber sie wusste, dass sie durch die Tarnung ausreichend geschützt war.
    Lorne benutzte nun ein Antiker-Ortungsgerät, um die Richtung zu bestimmen, in der sich der Runner befand. Er deutete auf den Wald und ging dann voraus.
    „Hab ich’s nicht gesagt?“, raunte Phelps.
    „Nun hab Dich nicht so. Hast Du schon mal einen Runner erlebt, der seine Jäger auf offenem Feld erwartet?“, wies Bauer ihn zurecht. „Wir werden ihn in Nullkommanichts gefunden haben, dann operiert der Doc ihm das Ortungsdingsda heraus und wir können wieder abhauen. Das wird ein Spaziergang, Du wirst sehen.“
    „Dein Wort in Gottes Gehörgang“, gab Phelps zurück und machte dann, dass er dem Major hinterher kam, der bereits ein gutes Stück voraus war.
    Immer tiefer ging es in den Wald. Der Runner war ziemlich schnell, er machte seiner Bezeichnung alle Ehre und rannte vor ihnen davon. Lorne bekam höchstens einmal einen verwischten Farbfleck zwischen den Bäumen zu sehen, das war alles. Er versuchte es mit Rufen, doch es nützte nichts. Entweder konnte oder wollte der Runner ihn nicht hören. Langsam wurde der Major ärgerlich. Sie entfernten sich immer weiter vom Jumper. Das war nicht gut. Er musste etwas unternehmen, um dem Mann Einhalt zu gebieten. Mit einigen Handzeichen schickte er Miller, Phelps und Bauer seitlich um einen kleinen Hügel herum. Der Runner musste sich noch auf der Erhebung befinden, den Signalen des Ortungsgerätes nach. Er schien angehalten zu haben, aus welchem Grund, wusste Lorne nicht. Die blinkenden Punkte auf dem Gerät zeigten, dass seine Teammitglieder den Hügel umrundet hatten und ihn nun von der anderen Seite erklommen. Der eine Punkt, der den Runner bezeichnete, bewegte sich jetzt auf ihn zu, blieb dann aber wieder stehen. Langsam setzte sich Evan in Bewegung, immer auf den Punkt zu. Er beobachtete dabei seine Umgebung genau, konnte sein Ziel aber nicht ausmachen. Erst, als er in einiger Entfernung Sergeant Phelps sah, der auf ihn zukam, zeigte sich auch der Runner. Mit einem Aufschrei sprang eine schlaksige Gestalt keine drei Meter vor Lorne in seinen Weg. Mit einer drohenden Gebärde kam er auf ihn zu, das Gesicht verzerrt in einer verzweifelten Grimasse. Seine Gestik war gerade so, als wolle er ihn vertreiben. Er trug keine Waffe, sprach aber auch kein Wort. Nur ein drohendes Knurren stieg aus seiner Kehle auf. Bevor er Lorne erreicht hatte, waren jedoch Phelps, Miller und Bauer heran. Blitzartig drehte sich der Mann um und versuchte jetzt, die drei Marines zu vertreiben, die sich von seiner Gestik aber nicht beeindrucken ließen.
    „Ganz ruhig“, sagte Bauer und wollte ihn am Arm festhalten. „Wir wollen doch nur …“
    Der Runner jedoch riss sich los und knurrte bösartig. Dann griff er den Lieutenant an und schlug ihn nieder. Das gleiche passierte Phelps, jedoch waren die beiden schnell wieder auf den Beinen. Plötzlich jedoch ertönte ein nur allzu bekanntes Geräusch, das alle fünf herumfahren ließ. Das typische Pfeifen eines Darts mischte sich mit dem Sirren des Transporterfeldes und plötzlich standen zwei Wraith keine fünf Meter von ihrer Position entfernt.
    „Verdammt!“, fluchte Lorne und eröffnete das Feuer. Unbeeindruckt von den Schüssen und ohne das Feuer zu erwidern kamen die Feinde heran und griffen an. Einer der beiden packte Phelps und begann, sich an ihm zu nähren, während der andere erst Bauer und dann Miller niederschlug. Der Runner bückte sich blitzschnell, schnappte sich eine der Waffen und jagte dem Wraith aus nächster Nähe eine Salve in den Kopf. Wie ein gefällter Baum stürzte dieser um. Lorne wollte nun den anderen Wraith ins Visier nehmen, aber der benutzte den Sergeant, an dem er sich noch immer nährte, als Schutzschild. Der Major musste hilflos mit ansehen, wie Phelps sein Leben verlor. Schließlich warf der Wraith die Leiche achtlos beiseite und konzentrierte sich wieder auf Lorne und den Runner. Evan verschoss sein ganzes Magazin, jeder Schuss ein Treffer, aber so frisch genährt störte es den Feind nicht mehr als Stiche einer lästigen Mücke. Kaltblütig sah der Runner ihm entgegen und hob die Waffe erst im letzten Moment. Auch dieser Feind wurde durch eine gezielte Salve in den Kopf aus nächster Nähe niedergestreckt.
    Leise stöhnend kamen Bauer und Miller wieder auf die Beine. Sie sahen, wie der Runner drohend auf ihren Teamleiter zu trat. Seltsame Laute drangen aus seiner Kehle, nur schwer als Worte zu verstehen.
    „Weg … geht … mehr Wraith … fort …“, schrie er und fuchtelte dabei mit der Waffe herum.
    Langsam zog Lorne seine Pistole. Die leer geschossene P90 hatte er zur Seite geworfen, da sie ihm im Moment nichts nützte.
    „Leg die Waffe weg!“, befahl er leise, doch der Runner schien ihn nicht zu verstehen. „Fallen lassen!“, versuchte er es noch einmal lauter und ging vorsichtig einige Schritte rückwärts. Doch das schien den Mann noch anzuspornen denn er stürzte dem Major nach. Lorne sah sich plötzlich einem weiteren Angriff gegenüber und schoss. Er traf seine rechte Körperseite, was den Runner aber nur kurz stoppte. Mit einem Aufschrei setzte er nach und nur ein weiterer Schuss ins linke Knie konnte ihn schließlich aufhalten. Er brach zusammen und verlor das Bewusstsein.
    „Oh Mann, was war das denn?“, stieß Bauer die angehaltene Luft aus. Er starrte den regungslos daliegenden Körper an, dann drehte er sich um. „Phelps …“
    „Nicht, Lieutenant. Er ist tot. Tun Sie sich das nicht an“, sagte Lorne müde. Er hatte schon genügend ausgesaugte Leichen gesehen und wusste, was für ein schrecklicher Anblick das war.
    „Sehen wir lieber zu, dass wir den hier zum Jumper schaffen. Ich hab noch nie jemanden erlebt, der sich so sehr dagegen wehrt, gerettet zu werden.“
    Gemeinsam bastelten sie aus Stöcken und Jacken eine provisorische Trage und brachten den verletzten Runner zurück. Dr. Keller war sehr erschrocken, als sie den Verletzten sah und machte den Soldaten heftige Vorwürfe. Sie versorgte notdürftig die beiden Schusswunden und machte sich dann daran, den Sender zu entfernen. Ohne die aktive Mithilfe des Mannes konnte sie nur Jacke und Shirt am Rücken aufschneiden, um an die Stelle zu kommen, an der sie operieren musste. Vorsichtshalber setzte sie eine örtliche Betäubung, obwohl es nicht so aussah, als ob ihr Patient in absehbarer Zeit aufwachen würde, aber sie wollte kein Risiko eingehen, nach dem, was Lorne berichtet hatte.
    Der Eingriff war schnell erledigt, er war ihr schon fast zur Routine geworden. Nachdem sie den Sender zerstört hatten, machten sie sich so schnell es ging auf den Weg zurück nach Atlantis. Lorne bedauerte, Phelps’ Leichnam auf dem Planeten zurücklassen zu müssen, aber es war zu gefährlich, ihn zu holen. Die Wraith konnten jeden Moment zurück kommen.




    tbc
    "It is better to have loved and lost than never to have loved at all"

    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

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    Letzte Veröffentlichung: Eine Ergänzung für das Team [ARROW]


  19. #12
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich schätze mal, dass mit der Runnerbefreiung nützt zwar den Runnern, aber ärgert die Wraith wohl gar nicht.
    Lorne konnte ja gar nicht anders handeln, er musste schießen. Aber es spricht für ihn, dass er trotzdem ein schlechtes Gewissen hat.

    Das war wieder ein interessantes Kapitel.
    Bin gespannt, was so besonderes an dem jungen Runner ist.

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  20. #13
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Mein Dank für das Knöpchendrücken geht an Evaine, Galaxy, John´s Chaya, Kris, Saffier und sandra721. Schön, dass Ihr dabei seid. Und an alle "heimlichen" Mitleser: Das Drücken des "Danke"-Buttons führt nicht zu gesundheitlichen Schäden ...

    @John´s Chaya: Oh doch, die Wraith ärgern sich sehr, wenn ihnen ihr Spielzeug weggenommen wird. Da reagieren sie wie Kinder ... Die Frage ist nur, was sie dagegen unternehmen werden.
    Ja, Lorne sah in dem Moment keine Alternative. Ob er allerdings damit leben kann? Immerhin ist der Runner ernsthaft verletzt.
    Und was so Besonderes an dem Runner ist? Nun, das nächste Kapitel wird es zeigen.

    Und damit kommen wir auch schon zu demselben:






    Kapitel 3: Sateder


    Gegenwart

    Als Sergeant Chuck schließlich eine Gateaktivierung von außerhalb meldete, stieß Major Lorne einen erleichterten Seufzer aus. Colonel Sheppards Team war das einzige, das sich im Moment auf einer Mission befand. Er ging hinüber in den Kontrollraum und sah zu, wie sich der Ereignishorizont aufbaute. Wegen des Energieschildes gab es keinen Vortex, aber fast sofort meldete Chuck das Eintreffen von Colonel Sheppards IDC.
    „Schild abschalten“, befahl Lorne. Er sah zu, wie der Jumper hereinkam und nach oben in den Hangar entschwebte. Offensichtlich war alles gut gegangen. Er war gespannt darauf, was das Team zu berichten hatte, aber ebenso war er froh, die Verantwortung wieder in die Hände seines Vorgesetzten legen zu können. Und was am Wichtigsten war: Vielleicht konnte Ronon dem verletzten Runner auf der Krankenstation helfen.

    Ungeduldig wartete er vor Woolseys Büro, bis Sheppards Team die Treppe herunter kam. McKay hinkte ein wenig und verzog bei jedem Schritt gepeinigt das Gesicht. Er wurde von Teyla gestützt, die einige Kratzer im Gesicht aufwies. Auch der Colonel und Ronon sahen nicht mehr sonderlich frisch aus, ihre Kleidung war an einigen Stellen zerrissen und verschmutzt, aber niemand schien eine ernsthafte Verletzung davongetragen zu haben. Beim Anblick des Teams erhob sich Woolsey und kam heraus.
    „Was ist passiert, Colonel?“, fragte er erschrocken.
    „Oh, wir sind nur ein wenig mit unseren „Freunden“ aneinander geraten. Sie waren nicht derselben Meinung wie wir, was die Fortführung ihrer Forschungen anbelangt“, antwortete Sheppard flapsig.
    „Also gab es tatsächlich ein Labor auf dem Planeten“, stellte der zivile Leiter fest.
    „Ja, allerdings. Die Angaben unserer Informanten waren überaus korrekt“, erklärte John. „Wir fanden eine weitläufige Einrichtung vor, in der offensichtlich unter einem findigen Wraith-Wissenschaftler an der „verbesserten Nahrung“ geforscht wurde. Es ist uns gelungen, die dort gefangenen Menschen zu befreien und die Einrichtung zu zerstören. Dabei sind auch etliche der Wissenschaftler mit draufgegangen, allerdings konnten einige Wraith entkommen. Damit haben wir zwar einen Teilerfolg erzielt, aber es gibt mit Sicherheit noch mehr dieser Labors und sie werden vermutlich weitermachen.“
    „Nun, zumindest konnten wir ihnen damit etwas mehr als einen Nadelstich versetzen, nicht wahr?“, meinte Woolsey mit einem fast zufrieden zu nennenden Ausdruck. „Es ist ein Anfang. Und was diesen Chef-Wissenschaftler betrifft …“
    „Leider ist der uns am Ende entwischt“, gab der Colonel zu. „Dieses Labor allerdings wird er nicht wieder verwenden können und seine Testobjekte sind frei.“
    Er nickte mit einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht dem Expeditionsleiter zu.
    „Irgendwann erwischen wir ihn, das garantiere ich Ihnen.“
    Dann wandte er sich ab.
    „Ich glaube, wir sollten zunächst einen Abstecher auf die Krankenstation machen. McKay hat sich beim Rückzug den Knöchel verstaucht und auch wir anderen sind nicht ganz so heil aus der Sache herausgekommen, wie wir es gerne gewollt hätten. Ein paar Kratzer hier und ein paar Prellungen da … nichts Ernsthaftes, aber Carson wird auf eine Untersuchung bestehen.“
    Er folgte Ronon, Teyla und McKay, die sich bereits auf den Weg gemacht hatten. Lorne sah seine Chance, schloss zu ihm auf und sprach ihn an:
    „Colonel, wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten? Es gibt da etwas, was ich Ihnen berichten muss …“


    ***

    Am Tag zuvor

    Als Lorne das Gate anwählte und seinen IDC hindurch schickte, forderte er auch gleich ein Notfallteam in die Jumperbucht. Der Runner musste so schnell wie möglich versorgt werden, das hatte Dr. Keller ihm eindringlich klar gemacht. Es war ihr nicht gelungen, die Blutungen ganz zu stillen und sie vermutete innere Verletzungen, die nur mit einer OP versorgt werden konnten.
    Als sie wieder auf Atlantis waren und er den Jumper auf seinen Platz lenkte, sah er noch, wie sich Jumper One erhob und in den Torraum glitt. Er erinnerte sich, dass Woolsey vor ihrer Abreise die Mission nach M6H-491 genehmigt hatte und Sheppard nach ihrer Rückkehr dorthin starten sollte. Entweder waren sie länger unterwegs gewesen, als geplant, oder sein CO hatte es vor Ungeduld nicht mehr erwarten können. Lorne fluchte innerlich über dieses Timing, weil es bedeutete, dass er nun die Verantwortung trug.
    Er öffnete die Heckklappe und ließ das bereits auf sie wartende Med-Team herein. Besorgt sah er zu, wie der Runner vorsichtig auf eine Trage gelegt und abtransportiert wurde. Dass Dr. Keller ihre Helfer dabei noch antrieb, verhieß nichts Gutes. Lorne legte für einen Moment den Kopf in die Hände.
    Es war einfach zu lange gut gegangen, irgendwann hatte es zu einer Begegnung mit den Wraith kommen müssen. Dass es aber auf diese Weise und gerade seinem Team passieren musste und er dabei auch noch ein Teammitglied verloren hatte, das machte ihn fertig. Er fühlte sich schuldig, weil er es nicht geschafft hatte, sich mit dem Runner zu verständigen und ihn am Ende auch noch niederschießen musste. Wenn er ihn nun so schwer verletzt hatte, dass er daran starb? Er versuchte, den Vorfall rational zu sehen, wie es ihm beigebracht worden war, aber irgendwie wollte ihm das nicht gelingen. Er sah wieder das Gesicht des Mannes vor sich, die Panik, die in dessen Augen gelegen hatte, als er erkannte, dass seine Verfolger sich nicht vertreiben ließen. Was war es, das ihn so handeln ließ?
    Mit einem leichten Schütteln versuchte Lorne, sich diese Überlegungen aus dem Kopf zu schlagen und stand seufzend auf. Er sandte einen Gedankenbefehl, der die Systeme des Jumpers herunterfuhr und ging dann langsam zur Treppe. Zunächst einmal musste er Woolsey über das Vorgefallene berichten, dann wollte er zur Krankenstation und sich erkundigen, wie es dem Runner ging.


    ***

    Gegenwart

    „So, Ihre Mission ging also schief. Irgendwann war so etwas zu erwarten. Ich verstehe nur nicht, warum Sie auf den Runner geschossen haben?“
    Sheppard war stehen geblieben und sah seinem Stellvertreter ins Gesicht. Obwohl dieser seine Gefühle hinter der stoischen Maske, die er meistens zeigte, zu verstecken versuchte, konnte der Colonel in Lornes Augen erkennen, wie sehr ihn der Vorfall mitnahm.
    „Er griff mich an, Sir. Ich sah in dem Moment keine andere Option. Er hatte Millers Waffe …“
    „Ich verstehe. Nun, ich denke, Sie haben richtig gehandelt. Und Sie sagen, er schoss den Wraith einfach kaltblütig in den Kopf? Das sollten wir uns merken …“
    „Ja, offensichtlich fügt ein Kopfschuss ihnen ernsthaften Schaden zu, auch wenn sie frisch genährt sind. Warum sind wir nicht schon früher drauf gekommen?“
    „Wahrscheinlich, weil der Kopf auch viel schwieriger zu treffen ist als der Körper.“
    Sie gingen schweigend weiter, bis sie an der Krankenstation angekommen waren.

    Bereits vor der Tür konnten sie McKays Gejammer hören. Er saß auf einer der Behandlungsliegen und sein Knöchel wurde von Dr. Keller untersucht.
    „Nicht so fest, Jenny, das tut weh“, beschwerte er sich, aber die Ärztin tastete ungerührt weiter den Fuß ab.
    „Nur eine Verstauchung, Du hast Glück gehabt“, stellte sie dann fest und drückte einen Strang Salbe aus einer Tube, den sie großzügig auf seinem Knöchel verteilte. Anschließend wickelte sie einen festen Verband darum.
    „So, fertig. Du solltest den Knöchel in den nächsten Tagen möglichst wenig belasten.“ Mit diesen Worten beugte sie sich nach vorne und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Und jammer nicht immer so herum, es gibt Leute, denen geht es wesentlich schlechter als Dir.“
    Verblüfft und ein wenig kleinlaut sah Rodney ihr nach, als sie sich nun Teyla zuwandte.
    „Was meint sie damit?“, fragte er Sheppard, der inzwischen bei ihm stand. „Die Anderen haben doch kaum Blessuren …“
    „Nebenan liegt ein Runner, der angeschossen wurde. Ich denke, sie hat ihn gemeint“, entgegnete John.
    „Ein … angeschossen, sagst Du? Aber wie … was ist denn …“
    Rodney blickte mit großen Augen von Sheppard zu Lorne, der seinem Blick kaum standhalten konnte. Er berichtete noch einmal mit kurzen Sätzen, wie es dazu gekommen war. Auch Teyla und Ronon lauschten aufmerksam, während ihre Kratzer desinfiziert wurden. Ihr Blick wanderte zur Tür des Nebenraums, vor der ein Marine Wache stand.
    „Nur zur Vorsicht“, erklärte Lorne. „Einmal hat er bereits versucht, wegzulaufen. Wir mussten ihn ans Bett fesseln, aber man kann nie wissen.“

    In dem Moment schrillte ein Alarm los. Lorne, der das schon kannte, eilte zu der besagten Tür. Er erreichte sie noch vor Beckett und Keller und stürzte ins Zimmer. Der Runner bäumte sich wieder auf und ruckte an den Fesseln. Sein verzweifelter Blick ließ den Major leise aufstöhnen. Die beiden Ärzte versuchten, sich um den Patienten zu kümmern, hatten jedoch kaum eine Chance, ihm nahe zu kommen, so sehr tobte er. Inzwischen waren auch die anderen hereingekommen. Der Marine hielt sich im Hintergrund, während John, Teyla, Ronon und ein auf einem Bein hüpfender Rodney vorsichtig näher kamen.
    „Können Sie ihn nicht betäuben?“, fragte Sheppard, bekam aber die gleiche Antwort wie Lorne.
    „Das Risiko ist zu groß, ich weiß nicht, wie sein Körper darauf reagiert.“
    Ronon, dessen Sicht auf den Patienten bisher durch die Ärzte verdeckt gewesen war, erhaschte nun einen Blick auf das Gesicht des Runners und stutzte kurz. Dann erhob er plötzlich die Stimme.
    „Agent Sinis, sofort aufhören!“, befahl er in einer Lautstärke, die jeden im Raum erstarren ließ. Auch der Runner hielt inne, versteifte sich und sein Gesicht wurde wie eine Maske. Es schien fast, als wolle er ganz automatisch salutieren, was ihm aber wegen der gefesselten Arme nicht möglich war.
    „Du kennst diesen Mann?“, fragte Sheppard überrascht, als er sich ein wenig erholt hatte.
    Ronon nickte mit einem seltsamen Ausdruck. Dann trat er an das Bett des Gefesselten. Als dieser ihn erkannte, schnappte er nach Luft. Sein Mund klappte ein paar Mal auf und zu, dann kamen zögerliche Laute aus seiner Kehle.
    „Specialist … Dex …“
    „Ja, ich bin es wirklich.“
    „Ich … dachte, Du … wärst tot … wie … die Anderen …“
    Die Stimme des Runners klang rau, wie eingerostet, als hätte er sie lange Zeit nicht benutzt.
    „Nein, ich habe überlebt, wie Du siehst. Und jetzt sag mir, warum Du fliehen willst. Du bist hier sicher …“
    Sinis schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein … ich bin … gefährlich … Runner … Sender …“, stieß er hervor und ruckte wieder an den Gurten. „Wraith kommen … sie werden … alle töten …“

    Ronon hob mit einem Grollen den Kopf.
    „Hat denn niemand gesagt, dass der Sender entfernt wurde?“
    Er blickte wütend von den Ärzten zu Lorne. Diese sahen einander betroffen an. Nein, tatsächlich hatte niemand ausdrücklich erwähnt, dass das kleine Gerät nicht mehr im Körper des Runners steckte. Anfangs war der Mann bewusstlos gewesen und später hatte keiner mehr daran gedacht.
    Ronon wandte sich wieder an den Verletzten.
    „Dein Sender wurde heraus operiert. Du bist frei. Du gefährdest niemanden, indem Du hier bist. Hörst Du? Du bist frei!“
    Agent Sinis’ Körper entspannte sich und in seinen Augenwinkeln sammelten sich Tränen. In seinem Blick wandelte sich der Schrecken in ungläubiges Staunen und schließlich in eine so große Erleichterung und Dankbarkeit, dass Lorne schlucken musste. Das war also der Grund für dessen Panik gewesen. Er wollte niemanden in Gefahr bringen.
    Beschämt sah der Major zu Boden, er konnte nicht fassen, dass er so vernagelt gewesen war. Weshalb war ihm diese Möglichkeit nicht in den Kopf gekommen? Eigentlich war es doch völlig logisch, warum war es dann niemandem aufgefallen? Wie hatten sie einfach vergessen können, dem Mann zu sagen, dass seine Marter, sein Dasein als Jagdopfer, vorüber war?
    Er blickte auf, als er angesprochen wurde.
    „Major, ich glaube, die hier sind jetzt überflüssig“, sagte Ronon und deutete auf die Fesseln. Lorne nickte und trat ans Bett, um die Gurte zu lösen. Er konnte den Verletzten dabei nicht ansehen, sondern konzentrierte sich allein auf das, was seine Hände taten. So bekam er nicht mit, dass dieser ihn aufmerksam beobachtete. Nachdem er zunächst die linke, dann die rechte Fessel gelöst hatte, wollte er sich abwenden, aber eine plötzliche Bewegung ließ ihn inne halten. Der Runner hatte seinen Arm mit überraschender Kraft gepackt und hielt ihn fest. Im gleichen Moment hörte man das Klacken von Waffen, die entsichert wurden. Sheppard und der Marine hatten blitzschnell reagiert und den Verletzten anvisiert. Allein, dass Ronon ruhig blieb, hielt sie davon ab, sofort zu feuern.
    Lorne sah auf die Hand, die ihn festhielt, hob dann den Blick und begegnete Ronons, der nur leicht den Kopf schüttelte. Daraufhin blieb er ruhig stehen und blickte Sinis an, der sichtlich um Worte rang.
    „Ich … entschuldige mich … es … tut mir … leid … Major“, brachte der schließlich hervor. „Ihr … Teammitglied … ich … es tut … mir leid.“
    Das ungewohnte Sprechen hatte ihn sichtlich angestrengt, dennoch hielt er Evans Blick stand.
    „Sie haben uns, mir und den anderen beiden Männern, das Leben gerettet. Dafür habe ich Sie angeschossen. Wenn sich jemand entschuldigen sollte, dann bin ich das“, erklärte Lorne schließlich mit einem traurigen kleinen Lächeln. „Mir tut es leid.“
    Genauso plötzlich, wie er ihn gepackt hatte, ließ der Runner den Major wieder los und seine Hand fiel kraftlos zurück auf die Bettdecke.
    Sheppard entspannte sich wieder, sicherte seine Waffe und steckte sie weg. Der Marine tat es ihm gleich und sandte anschließend einen fragenden Blick zu Lorne. Dieser nickte ihm zu.
    „Ich denke, Ihr Dienst hier ist beendet, Lieutenant. Sie können wegtreten.“
    Der Marine salutierte kurz und verließ dann den Raum. Er würde in den Mannschaftsquartieren eine Menge zu erzählen haben.

    „Ronon, könntest Du uns jetzt bitte aufklären, wer das hier ist?“, verlangte Sheppard nun.
    „Ja, sicher. Ihr Name ist Careena Sinis, vormals Agent in der Satedischen Armee.“
    Ein protestierender Laut kam vom Bett und alle wandten sich ihm zu.
    „Ronon!“
    „Ganz ruhig, Carrie“, brummte Ronon. „Ich sagte doch schon, Du bist hier sicher. Kein Grund mehr, sich zu verstecken.“ Dabei setzte er sich auf den Bettrand, nahm ihre schmale Hand in seine großen Pranken und drückte sie beruhigend.
    Mit gemischten Gefühlen beobachtete Lorne diese Geste. Der Runner war also eine Frau! Er konnte es kaum fassen. Allerdings erklärte dies, warum er sich so von ihm, nein, ihr, angezogen fühlte. Eigentlich hätten ihm die kleinen Anzeichen auffallen müssen: Die schmale Gestalt, das bartlose Gesicht, die zarten Gelenke. Doch der Mensch sah immer nur das, was er sehen wollte und er war gar nicht auf die Idee gekommen, dass die Wraith auch Frauen zur Jagd aussetzen könnten. Nun ja, immerhin war sie Soldatin, oder es zumindest gewesen, was ihre Fähigkeiten im Kampf erklärte.
    „Careena also, ja? Zunächst einmal: Willkommen auf Atlantis“, meinte Sheppard mit dem typischen Kirk-Lächeln, das die Runnerin jedoch kalt zu lassen schien. „Agent … ist das ein Rang?“, erkundigte er sich dann neugierig.
    „Ja, so wie Specialist, nur niedriger“, erwiderte Ronon stattdessen.
    „Das bedeutet also, Sie stammen von Sateda?“, versuchte John es nochmals
    Diesmal nickte Ronon nur. Der Colonel gab auf, da die Verletzte offenbar nicht auf ihn reagierte und wandte sich nun vollends an sein Teammitglied.
    „Und Ihr kennt Euch also. War sie in Deiner Einheit?“
    „Ja, wir kennen uns, ziemlich gut sogar und nein, war sie nicht. Ich hatte keine Frauen in meiner Einheit.“ Er zog es vor, diese Aussage nicht zu erklären. Mochten die Anderen doch denken, was sie wollten.
    Die beiden Ärzte, die das Geschehen nur beobachtet hatten, wandten sich nun wieder ihrer Patientin zu.
    „Dann wollen wir doch mal nachsehen, ob Ihr Getobe der Verletzung noch mehr geschadet hat“, meinte Carson und begutachtete den Verband. Er stellte fest, dass kein weiteres Blut durchgesickert war und zog zufrieden die Decke wieder über ihren Körper. Dann legte er die Hand an ihre Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Aber das Fieber ist weiter gestiegen, meine Liebe. Sie müssen sich unbedingt ausruhen. Viel Ruhe und Schlaf, das ist es, was Sie jetzt brauchen. Und da ich nun weiß, dass Sie Satederin sind, kann ich Ihnen auch die passende Medizin geben. Keine Sorge, wir kriegen Sie schon wieder auf … ich meine, wir kriegen Sie schon wieder hin.“
    Er hatte eigentlich sagen wollen „… auf die Beine“, aber bei dieser Knieverletzung wäre das vielleicht ein wenig voreilig gewesen. Mit der richtigen Medikation war die Bauchverletzung kein Thema mehr, das Knie jedoch machte ihm große Sorgen.

    Agent Sinis nickte leicht und ein schwaches Lächeln hob ihre Mundwinkel ein wenig, dann schloss sie die Augen und driftete in den Schlaf.
    „Ich werde noch eine Weile hier bleiben“, verkündete Ronon, wurde aber von Dr. Keller energisch unterbrochen.
    „Du kommst jetzt erst noch einmal mit hinüber in die Krankenstation und lässt Dich durchchecken, mein Lieber. Danach kannst Du tun, was Du möchtest.“
    Der Sateder warf einen amüsierten Blick zu McKay, der ihn schief angrinste.
    „Tun Sie lieber, was sie sagt. Sie wissen ja, wie sie ist.“
    Ergeben erhob sich Ronon und trottete hinter Jennifer her, als sie den Raum verließ. Einer nach dem Anderen folgte ihnen. Lorne blieb noch einen Moment stehen und betrachtete das nun so friedliche Gesicht der schlafenden Frau. Nichts erinnerte mehr an den vor Verzweiflung rasenden Runner. Mit einem tiefen Seufzer wandte auch er sich schließlich ab und ging hinaus.


    tbc.
    Geändert von Zeson (05.09.2011 um 16:37 Uhr)
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    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

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  21. #14
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Man, Lorne hat aber auch ein schlechtes Gewissen, gut, dass ihn der Militärdienst noch nicht abgestumpft hat.
    Gott sei Dank hat Ronon den Runner erkannt und gleich mal festgestellt, dass es eine Frau ist.
    Somit eine Runnerin oder?
    Gut das John wieder da ist und das Komando wieder übernimmt.
    Typisch Quarkbüdel Rodney, ein kleines Wehwehchen und so ein Drama draus machen.
    Das war wieder ein super Kapitel!
    Bin sehr gespannt wie es weitergeht, vielleicht verliebt sich Lorne ja noch in die Runnerin???

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  22. Danke sagten:


  23. #15
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank, liebe Knöpfchen-Drücker Evaine, John´s Chaya, Saffier und sandra721 , für Eure Unermüdlichkeit. Schön, dass Ihr mir auch zeigt, dass die story Euch gefällt.

    @all: Schon interessant, dass am Anfang so viele Leute eine Vermutung hatten und sich nun, da das Geheimnis des Runners aufgeklärt ist, niemand mehr dazu äußert. Ich hätte schon gerne gewußt, ob Ihr richtig lagt oder was Ihr sonst so vermutet hattet. Aber es traut sich wohl keiner mehr ... Schade!

    @John's Chaya: Es freut mich aufrichtig, dass Du mir ein feedback gegeben hast. Wie man sieht, ist das nicht mehr selbstverständlich ...
    Ja, Lornes Künstlerseele ist noch nicht abgestumpft durch den Militärdienst. Allerdings hat er wohl wirklich nicht damit gerechnet, hier einer Frau zu begegnen.
    Die Führungsrolle für eine Weile zu übernehmen macht ihm nichts aus, aber er gibt die Verantwortung auch gerne wieder ab. Ich denke, er ist nicht sonderlich erpicht darauf, in Krisensituationen derjenige zu sein, von dem alles abhängt.
    Rodney macht halt gerne aus einem Schnitt im Finger eine lebensgefährliche Verletzung. Er ist und bleibt eine Memme in der Hinsicht, da kann auch Jennifer nichts daran ändern.
    Und mit der Liebe ist es so eine Sache ... man kann sich selten aussuchen, wen sie trifft. Und falls Lorne sich verlieben sollte, heißt das ja noch lange nicht, dass es der Runnerin ebenso geht.
    (Schließlich sind meine Geschichten dafür bekannt, dass im zwischenmenschlichen Bereich nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. )
    Geändert von Zeson (08.09.2011 um 15:53 Uhr)
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  24. Danke sagten:


  25. #16
    Captain Avatar von Evaine
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    Standard

    Und mit der Liebe ist es so eine Sache ... man kann sich selten aussuchen, wen sie trifft. Und falls Lorne sich verlieben sollte, heißt das ja noch lange nicht, dass es der Runnerin ebenso geht.
    (Schließlich sind meine Geschichten dafür bekannt, dass im zwischenmenschlichen Bereich nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. )

    lach...

    Wobei ich ja das Ende auch noch nicht kenne...

    Aber ich werde es viel früher (beta) lesen, als ihr...
    Ich wünsche Dir das, was für dich am Besten ist.

  26. #17
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Dann melde ich mich auch mal kurz
    Also wenn es sich bei Carrie um die Frau handelt, die ich denke hatte ich mit meiner Vermutung recht ^^ Es wurde ja noch nicht geklärt, in welchem Verhältnis sie zu Ronon steht
    Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass die anderen überrascht waren, dass Ronon die (wie ist die weibliche Form von Runner? ) kannte.
    Und wenn sie nicht wusste, dass ihr Sender entfernt wurde, ist es ja im Endeffekt kein Wunder, dass sie randaliert hat, sobald sie wach war. Die Angst die Atlanter durch ihre pure Anwesenheit in Gefahr zu bringen war einfach zu groß. Aber jetzt hat sich das ja zum Glück aufgeklärt.
    Dann kann sie ja jetzt endlich anfangen sich zu erholen, damit ihre Verletzungen heilen.

  27. #18
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    @Saffier: Danke, dass Du Dich auch nochmal zu Wort gemeldet hast. Es ist interessant, wie weit Deine Überlegungen gehen. Im Grunde hast Du recht, es ist ja erst bekannt, dass sie eine Frau ist (ich denke, auf Deutsch eine Runnerin, in Englisch wahrscheinlch "female runner") und dass sie und Ronon sich kennen. Aber ich denke mal, Du liegst wohl ziemlich richtig. Nun ja, das nächste Kapitel enthüllt wieder ein winziges Detail ...
    So ein Fehler passiert Lorne und den Ärzten sicher nicht noch einmal *grins*. Aber ob das mit der Erholung so einfach ist?


    Und nun zum nächsten Kapitel:







    Kapitel 4: Fallen



    Nur wenige Tage später stellte sich heraus, dass das Zusammentreffen von Lornes Team mit den Wraith kein Zufall gewesen war. Fast jedes Mal, wenn ein Team einen Runner aufgespürt hatte, kamen kurz darauf die Feinde hinzu und griffen die Atlanter an. Von fünf Versuchen, einen Runner von seinem Sender zu befreien, waren gerade einmal zwei von Erfolg gekrönt.

    „So kann das nicht weiter gehen“, erklärte Woolsey bei einer der Krisensituation wegen für nötig befundenen Besprechung mit den Teamleitern.
    „Es sieht gerade so aus, als hätten die Wraith den Spieß umgedreht und würden die Runner nun als Köder benutzen“, meinte Sheppard und blickte in die Runde. Die anderen nickten zustimmend.
    „Sie haben wirklich schnell reagiert“, bemerkte Lorne. „Die Frage ist nur, was wir dagegen tun können?“
    „Das Einzige, was mir hierzu einfällt ist, dass wir unsere „Befreiungsaktionen“ zukünftig weniger regelmäßig und vorhersehbar starten sollten.“
    Woolsey seufzte auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    „Uns sind die Hände ziemlich gebunden. Wir können nicht riskieren, dass die Wraith den Aufenthaltsort von Atlantis herausfinden. Dr. McKay hat ja schon ausführlich erläutert, dass wir trotz kombiniertem Tarn- und Schutzschild einem massiven Angriff nicht lange standhalten könnten.“
    „Vielleicht sollten wir zwischendurch immer wieder einmal Schein-Aktionen durchführen?“, schlug Lieutenant McLaughlin vor. „Wenn wir die Wraith damit verwirren können, sind die tatsächlichen Befreiungs-Teams möglicherweise etwas sicherer.“
    „Keine schlechte Idee“, meinte Sheppard anerkennend. „Wenn sie nicht wissen, wo wir als nächstes zuschlagen …“
    „Sie können ja nicht überall auf der Lauer liegen“, fügte Lorne hinzu.
    „Trotzdem müssen wir damit rechnen, dass auch diese Täuschungs-Teams angegriffen werden. Diese Aktionen sind in keinem Fall zu unterschätzen“, warnte Woolsey. „Die Teams sollen sich lieber zurückziehen, als sich in einen Kampf verwickeln zu lassen.“
    „Das versteht sich von selbst, Mr. Woolsey. Ich werde meine Männer nicht unnötig in Gefahr schicken. Bei einem Angriff muss sofort ein Tor auf einer anderen Welt angewählt werden und erst von dort aus Atlantis. Oder noch besser, erst von einer dritten Adresse aus.“
    Die Teamleiter nickten mit ernsten Gesichtern. Jedem von Ihnen war bewusst, dass die „ruhige“ Zeit zu Ende war. Die Wraith hatten sich auf ihre Taktik eingestellt und nun galt es, ihnen immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Denn was es hieß, von einem Wraith gefangen zu werden, hatten viele schon mit eigenen Augen zu sehen bekommen oder gar selbst miterlebt.


    ***


    Lorne trieb es in diesen Tagen immer wieder zur Krankenstation. Zuerst hatte er die verletzte Satederin noch durch das Fenster beobachten können, aber sie war bald vom Isolierraum in die normale Station verlegt worden und so suchte er immer wieder einen Vorwand, um dort aufzukreuzen. Sie schlief sehr viel, was ihn ein wenig beunruhigte. Allerdings wies Dr. Beckett ihn darauf hin, dass dies ganz normal wäre. Der Körper würde so den Heilungsprozess unterstützen, meinte er.
    „Die Schusswunde an ihrer Seite heilt jetzt sehr gut ab. Was mir Sorgen macht, ist das Knie“, vertraute der Arzt Lorne an. „Das Gelenk ist völlig zertrümmert, auch die Kniescheibe ist zerstört. So eine Verletzung übersteigt mein Können als Arzt. Ich kann ihr Bein höchstens versteifen, mehr nicht. Wir bräuchten dringend einen Spezialisten.“

    Lorne schluckte und sah hinüber zum Bett, in dem Agent Sinis lag. Sollte die Frau nie wieder normal gehen können? Und das durch seine Schuld? Hätte er nicht höher zielen können? Warum hatte er nicht versucht, den vermeintlichen Angreifer einfach zu entwaffnen? Er fand keine Antwort auf diese quälenden Fragen. Mit einer Hand rieb er sich den Nacken und wandte sich wieder dem Arzt zu.
    „Gibt es wirklich nichts, was Sie tun können?“, fragte er beklommen.
    „Hören Sie, mein Junge, ich weiß, wie schlimm es für Sie sein muss, daran zu denken, dass Sie sie vielleicht zum Krüppel geschossen haben. Aber es hilft weder ihr noch Ihnen, wenn Sie sich so quälen. Ich werde mal meine Fühler ausstrecken. Bevor wir die Erde verließen, bekam ich einen Bericht von Kollegen auf den Tisch, die sich mit Nano-Technologie befassen. Sie erinnern sich bestimmt an die Naniten, mit denen Rodneys Schwester infiziert worden war?“
    Zögernd nickte Lorne. Er hatte damals nicht so viel davon mitgekriegt, weil die Sache auf der Erde vonstatten gegangen war, während er sich auf Atlantis befunden hatte. Allerdings hatte es eine Menge Gerüchte darüber gegeben.
    „Hatte McKay nicht diese Dinger umprogrammieren müssen, damit sie nicht wahllos alles im Körper reparierten, was ihnen nicht in Ordnung schien? Er hatte doch sogar seiner Schwester die Beine gebrochen, nicht wahr?“
    „Den Berichten nach lenkte er so die Aufmerksamkeit der Naniten von Mrs. Millers Epilepsie ab, das ist richtig. Auf jeden Fall half ihm Todd, der Wraith, bei der Umprogrammierung.“
    „Und was hat das jetzt mit Agent Sinis zu tun?“, fragte der Major ein wenig ungeduldig. Er hasste Replikatoren und Naniten und alles, was damit zusammen hing und die Vorstellung, diese winzigen Maschinen im Körper zu haben, gruselte ihn.
    „Unter den Kollegen, die sich mit den Naniten befassen, ist ein Chirurg, der seinesgleichen sucht. Er hat sich auf Gelenk-Chirurgie und künstliche Gliedmaßen spezialisiert und experimentiert gerade damit, künstliche Gelenke durch Naniten dem Körper eines Menschen anzupassen und sie völlig zu integrieren.“
    „Augenblick, das verstehe ich nicht ganz. Was tun diese Dinger dabei?“
    „Laut dem Bericht sollen die Naniten eine Verbindung zwischen dem Gelenk und den Nerven des Patienten herstellen können. Das würde bedeuten, dass dieses künstliche Gelenk genau wie ein natürliches vom Gehirn gesteuert werden kann.“

    Der Arzt blicke den Major triumphierend an. In dessen Augen glomm ungläubiges Verstehen auf.
    „Das bedeutet, sie würde wieder ganz normal gehen können?“
    „Nicht nur gehen, mein Junge. Sie wäre so gut wie neu, wenn ich das mal so ausdrücken darf.“
    „Und? Wie kommen Sie an diese Technologie ran?“, fragte Lorne begierig.
    „Leider ist das nicht so leicht möglich, wie ich mir das wünschen würde. Wir können Agent Sinis nicht einfach so zur Erde schaffen, das würde das IOA niemals erlauben. Ebenso ist es fraglich, ob dem Kollegen erlaubt wird, einer Außerirdischen wegen nach Atlantis zu reisen …“, seufzte Beckett.
    Lorne reagierte darauf sehr unwirsch.
    „Warum machen Sie mir erst Hoffnungen, wenn es dann doch nicht möglich ist?“, fuhr er den Arzt an.
    „Ihnen? Ich dachte, es geht um meine Patientin?“, erwiderte Carson mit einem kleinen Lächeln in den Augenwinkeln. Er beobachtete sein Gegenüber genau, während dieser versuchte, seine Emotionen wieder in den Griff zu kriegen, die eben mit ihm durchgegangen waren.
    „Mir liegt eben viel an ihrem Wohlergehen. Schließlich bin ich schuld daran …“, meinte Lorne schließlich mit einem Seufzer.
    „Das weiß ich doch, mein Junge. Und es gibt da noch eine Möglichkeit, aber die will ich ihnen noch nicht verraten. Lassen Sie mich nur machen. Mir liegt ebensoviel an ihrem Schicksal wie Ihnen, das können Sie mir glauben. Ich gebe nicht gerne einen Patienten auf, bevor ich nicht alles in meiner Macht stehende versucht habe.“


    ***


    Die neue Taktik zeigte Erfolg und es gelang den Atlantern, mehrere Runner zu befreien, bis eines Tages ein Team überfällig war. Als sie schließlich Kontakt herstellen konnten, bat Lieutenant McLaughlin, der Führer des Teams, um Hilfe. Er war kaum zu verstehen, nur die Worte „Notfall“ und „dringend“ kamen deutlich durch. Sofort schickte Woolsey die Teams von Sheppard und Lorne zur Rettung hinaus, trotz des Risikos, in eine weitere Falle zu laufen. Es folgten zwei Stunden, in denen niemand wusste, was tatsächlich passiert war und man mit Besorgnis die Rückkehr der Jumper erwartete.

    Als die Anspannung schon bis ins Unendliche gesteigert war, meldete Chuck schließlich:
    „Gate-Aktivierung von außerhalb. Major Lornes ID, Sir.“
    „Öffnen Sie den Schild“, befahl Woolsey.
    „Atlantis, hier Lorne. Wir brauchen medizinische Notfall-Teams in der Jumperbucht. Es hat Verletzte gegeben.“
    Woolsey nickte Chuck zu, während er antwortete.
    „Major Lorne, hier Woolsey. Was ist passiert?“
    „Das erkläre ich Ihnen später, Sir. Bei allem Respekt, aber zuerst müssen die Verletzten versorgt werden.“
    Unterdessen kam der Jumper durch das Tor und schwebte sofort nach oben, um dem nächsten Jumper Platz zu machen. Woolsey erhaschte nur einen kurzen Blick auf das besorgte Gesicht des Majors. Nachdem auch der zweite Jumper wieder sicher in Atlantis war, schloss sich das Tor. Mit raschen Schritten eilte Woolsey zur Jumperbucht, wo soeben drei Verletzte auf Tragen aus dem Jumper gebracht wurden. Ein vierter Mann humpelte hustend, von Lorne gestützt, die Rampe herab. Colonel Sheppard und sein Team kamen gerade aus dem zweiten Jumper und gesellten sich zu der kleinen Gruppe.
    „Was ist passiert?“, wollte der Leiter der Expedition sofort wissen. „Wo sind Ihre Leute, Lieutenant McLaughlin? Und was ist mit Ihrem Jumper?“
    „Einen Moment, Sir. Der Lieutenant muss zunächst einmal auf die Krankenstation“, mischte sich Dr. Beckett ein, der hinter Lorne und McLaughlin die Maschine verlassen hatte. „Sie sehen doch, dass er verletzt ist. Später können Sie ihn immer noch befragen.“
    Er nahm Lornes Platz ein und folgte mit McLaughlin langsam seinen Teams, die bereits Richtung Krankenstation verschwunden waren. Widerwillig machte Woolsey den beiden Platz und wandte sich dann an die beiden Rettungsteams.
    „Im Besprechungsraum in fünf Minuten“, ordnete er an und ging wieder hinunter in den Kontrollraum.

    Bei der Besprechung kam dann heraus, was auf dem Planeten geschehen war. Offensichtlich hatte alles bestens geklappt, bis Dr. Capshaw, eine junge Ärztin, die noch nicht lange im Team war, damit begonnen hatte, den Sender heraus zu operieren. Offensichtlich war der Jumper zu dem Zeitpunkt bereits gestartet gewesen, hatte aber noch keine große Höhe erreicht. McLaughlin hatte Lorne erzählt, dass es plötzlich eine Explosion gegeben habe, die das Fluggerät aus seiner Bahn gerissen und zum Absturz gebracht hatte. Das Schott zwischen Cockpit und hinterer Sektion hatte sich automatisch geschlossen, sodass der vordere Teil des Jumpers weitestgehend vor der Explosion verschont geblieben war, der Absturz tat jedoch ein Übriges. Das Gateschiff war nur noch Schrott. Da das DHD beschädigt worden war, konnte der Lieutenant keine Hilfe anfordern. Dass auch die Funkanlage etwas abgekriegt hatte, hatten die Atlanter bereits beim Kontaktversuch von ihrer Seite aus mitbekommen.
    Lorne und sein Team hatten den Jumper gesucht, während Sheppard die Aktion überwachte, damit sie nicht von den Wraith überrascht wurden. Was der Major vorgefunden hatte, ließ ihn sogar noch in der Erinnerung daran heftig schlucken. Man konnte ihm ansehen, dass dieser Vorfall ihn stark mitnahm.

    „Als wir die Maschine fanden, hatte sie eine Schneise durch ein kleines Waldstück geschlagen. Der hintere Teil war halb geborsten, der vordere stark eingedrückt. Wir mussten die Heckklappe aufstemmen, um hinein zu kommen. Drinnen … „
    Er brach ab und holte tief Luft, bevor er weiter sprechen konnte.
    „Im Jumper lagen … zwei Tote, der eine kaum mehr als menschlicher Körper zu erkennen. Sein Kopf war … regelrecht abgetrennt worden. Es war wohl der Runner. Sein Ortungsgerät muss explodiert sein, als die Ärztin es heraus operieren wollte. Die andere Leiche war … Dr. Capshaw. Sie war … ebenfalls von der Explosion zerrissen worden. Es war ein schrecklicher Anblick.“
    Wieder musste Lorne inne halten. Er konnte die anderen am Tisch nicht ansehen. Endlich hatte er sich soweit gefasst, dass er den Bericht beenden konnte.
    „Ein Stück weiter am Schott lag Svenson. Er war wahrscheinlich ebenfalls im hinteren Teil gewesen, aber weiter vom Explosionsherd entfernt. Er ist sehr schwer verletzt, aber noch am Leben. Im Cockpit fanden wir dann McLaughlin, Sertorelli und Killy. Sie haben zwar beim Absturz was abgekriegt, nicht jedoch von der Explosion. Der Lieutenant konnte als Einziger noch gehen, die anderen drei haben wir vorsichtig in unseren Jumper getragen und sind so schnell wie möglich zurückgekehrt.“
    Erst jetzt sah der Major auf. Selbst Sheppard erschrak vor dem Grauen, das in seinem Blick lag. Es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis Lorne diesen Anblick vergessen konnte, falls ihm das wirklich jemals möglich war. Für eine Weile blieb es still, dann räusperte Woolsey sich, dankte leise für den Bericht und entließ seine Leute.


    Die Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Niemand hätte gedacht, dass die Wraith auf eine solch perfide Weise zurückschlagen würden.
    „Ich frage mich, wessen Idee das war“, rätselte Sheppard, als er mit seinem Team in der Kantine beim Essen saß.
    „Diese Vorgehensweise ist nicht typisch für Wraith“, sagte Teyla. „Ich habe noch nie davon gehört, dass sie Menschen als Bomben einsetzen.“
    „Sie ziehen einen direkten Angriff vor“, meinte auch Ronon.
    „Das hört sich für mich wie Nahrungsverschwendung an“, bemerkte John. „Dabei ist die doch gerade jetzt sowieso schon so knapp für die Wraith.“
    Sein Team nickte bestätigend.
    „Aber was bedeutet das nun für uns?“, fragte Rodney.
    „In erster Linie, dass wir einen noch viel gefährlicheren Feind gegen uns haben, als wir angenommen hatten. Irgendjemand kennt uns zu gut. Und dieser Jemand weiß, wie wir vorgehen, er kennt unsere Strategien“
    „Und was wissen wir? Ich meine, können wir uns irgendwie in die Wraith hinein denken? Wissen wir, was für Strategien sie haben?“
    „In gewisser Weise schon. Nur haben wir es jetzt mit einem Gegner zu tun, der absolut unberechenbar ist. Wenn wir nur wüssten, wer das ist … Dieser Wraith mischt die Karten komplett neu. Im Augenblick weiß ich auch nicht, wie wir ihm Einhalt gebieten sollen …“
    Sheppard blickte seine Kameraden ziemlich ratlos an. Keiner von Ihnen schien auf die Schnelle eine Lösung parat zu haben. Die um den Tisch Versammelten wirkten mit einem Mal ziemlich bedrückt.
    „Ronon, wie geht es eigentlich Deiner Bekannten?“, lenkte der Colonel das Gespräch schließlich in eine andere Richtung.
    „Sie erholt sich. Dr. Beckett macht sich allerdings Sorgen um ihr Knie.“
    „Sag mal, wie steht ihr eigentlich zueinander? Ich meine, ihr geht wirklich sehr vertraut miteinander um, was ich so mitgekriegt habe …“, bohrte Sheppard nach. Es passte ihm gar nicht, dass der Sateder sich so zugeknöpft gab, wenn es um Agent Sinis ging.
    „Wir … sind sozusagen miteinander aufgewachsen“, gab Ronon zögernd zu. Mehr war allerdings seiner abwehrenden Haltung nach nicht aus ihm heraus zu kriegen.

    Major Lorne am Nebentisch hatte unwillkürlich seine Ohren gespitzt, als er Sheppards Frage mitbekam. Er fand die spärliche Antwort ebenfalls sehr unbefriedigend, wenn auch aus anderen Gründen. Jedes Mal, wenn er Ronon und Careena – in Gedanken nannte er sie bereits beim Vornamen – miteinander sah, fühlte er einen merkwürdigen Stich in der Brust. War es Neid auf den Sateder, der Abschnitte seiner Vergangenheit mit ihr teilte, oder war es gar Eifersucht? Aber das konnte wohl kaum sein, oder? Das würde ja bedeuten, dass er Gefühle für die ehemalige Runnerin hatte und woher sollten diese denn kommen, bitteschön? Er kannte die Frau doch gar nicht. Wobei eine kleine Stimme in seinem Inneren ein „Was nicht ist, kann noch werden“ einwarf. Careena faszinierte ihn, das stimmte schon. Er wollte sie näher kennenlernen, aber seine Schuldgefühle ließen nicht zu, dass er sich ihr unbefangen nähern konnte. In einer solchen Zwickmühle hatte er sich noch nie befunden. Sein Quartier war bereits voll von Bildern, die er von ihr gezeichnet und skizziert hatte, um sich auf diese Weise von den Gedanken an sie zu befreien. Es hatte nichts geholfen. Vielleicht sollte er die Zeichnungen einfach vernichten? Aber andererseits konnte er das auch wieder nicht. Mit einem leisen Seufzer beschloss er, Dr. Beckett aufzusuchen, um ihn danach zu fragen, ob er bereits Erfolg gehabt hatte. Dass er hoffte, dabei auch einen Blick auf Careena werfen zu können, verdrängte er lieber.


    tbc.
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  28. #19
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    Careena, ja ich glaube Lorne hat sich in sie verliebt...
    Man, die Wraith sind schlau, irgendjemand mit insider Informationen hilft ihnen, ganz sicher.
    Ist es Michael oder sogar Todd???
    Hmm... Ronon kennt die Runnerin sehr viel näher, denke ich....hmm... überleg....

    Bin sehr gespannt wie es weitergeht!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  29. #20
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    @Chaya: Die Anzeichen sprechen ganz dafür, dass Lorne sich verliebt hat, nicht wahr? Wollen wir mal sehen, wie das weitergeht ...

    Wer sollte den Wraith denn Informationen geben? Auf Atlantis gibt es bestimmt niemanden, der so etwas tut, oder? Und über diese Aktionen, um die Runner zu befreien, wissen ja nur die Atlanter etwas. Ein fieses Rätsel ...

    Michael kann es nicht sein, der ist zu dem Zeitpunkt ja schon in einer Explosion umgekommen. Oder doch nicht? Oder ...
    Todd? Der ist in meiner Version als Gefangener auf der Erde geblieben, wird aber im SGC als Wissenschaftler eingesetzt. Außerdem "darf" er den Amerikanern dabei helfen, wenn ein Straftäter zum Tode verurteilt wurde *grins* Er fällt also auch weg.

    Ja, Ronons Verhältnis zu der Runnerin ist Allen ein großes Rätsel, aber es interessiert sich wohl niemand so brennend dafür wie Lorne. Warum wohl?

    @Evaine: Mein Schatz, ich freu mich über jeden Kommentar, den Du abgibst, egal wo. Und Du bekommst auch bald wieder Lesestoff, versprochen.
    Mein RL normalisiert sich langsam wieder ...
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