Titel: Der Nebelplanet
Fandom: SGA
Autor: Aisling
Personen: Sheppard, McKay, Teyla, Ronon, Woolsey
Inhalt: Eine Mission, ein neuer Planet, ein Außenposten der Antiker und Nebel...
Kategorie: Action, Abenteuer
Disclaimer: Leider gehört mir nichts.
Zeitliche Einordnung: Kurz nach 05/07 Geflüster
Kommentar: Das sollte eine Antwort auf die ‚Nebel’-Challenge des Stargate-Projects werden, da ich den Abgabetermin nicht geschafft habe, brauche ich auch nicht alle Formulierungen einzuarbeiten.
Beta: Vielen lieben Dank an Antares für die gründliche Überarbeitung.
Länge: 8.000 Wörter
„Die nächste Mission geht nach PX88X1. Gestern fand die erste Erkundung durch ein Malp statt und hier sind die ersten Bilder.“ Woolsey drückte auf einen Knopf und der Beamer im Besprechungsraum warf das erste Foto an die Wand.
John kniff die Augen zusammen, doch außer einer grauen Nebelwand konnte er nichts sehen.
Auch das zweite Bild war grau in grau.
Er wollte sich gerade zu Wort melden, als Woolsey fortfuhr. „Leider können Sie nur wenig sehen, da durchschnittliche Sichtweite unter zwanzig Meter liegt. Wir hatten alternativ das UAV geschickt, aber die Nebelwand es mehrere hundert Meter hoch, dass wir noch nicht einmal erkennen konnten, ob die Umgebung Hügel hat oder nicht. Um sich orientieren zu können, werden Sie den Jumper nehmen, obwohl Ihr Ziel keine zehn Kilometer vom Stargate entfernt ist.“
Rodney räusperte sich, dann übernahm er das Wort. „Laut der Antikerdatenbank soll es hier eine reichhaltige Naquadahmine geben. Die Antiker haben hier nicht nur Bergbau betrieben sondern auch einen Außenposten mit einer Fertigungsstraße für Stargates gebaut. Das möchte ich mir gerne ansehen.“
John pfiff durch die Zähne. Rodney hatte schon lange angedeutet, dass er auf der Spur der Herstellung der Stargates war. Er träumte davon, eine Brücke zur Milchstraße zu bauen, die ohne Stützpunkte auf anderen Planeten auskommen konnte und zudem nur von Atlantis oder der Erde angewählt werden könnte, was sie sehr viel sicherer machen würde, als das aktuelle System.
John betrachtete das nächste Bild, das auch nur eine Nebelwand zeigte. „Ist die Luft atembar, oder brauchen wir zusätzlich Ausrüstung?“
„Die Werte liegen im grünen Bereich.“ Woolsey sprang ein Bild vorwärts und man sah einen Felsen, der mit einer grünen Masse überwachsen war.
„Die Botaniker vermuten, dass es Algen sind, die den Sauerstoff produzieren“, erläuterte Rodney. „Auch wenn der Planet kalt und abweisend aussieht, beträgt die vom Malp gemessene Temperatur im Tagesdurchschnitt fast dreißig Grad.“ Er seufzte tief. „Dazu beträgt die Luftfeuchtigkeit rund hundert Prozent. Auch ein Grund, warum wir den Jumper so gut wie gar nicht verlassen sollten. Jede Bewegung wird zur Qual werden und ich befürchte, dass mir mein Kreislauf große Probleme bereiten wird.“
Auch wenn Rodney oft zum Übertreiben neigte, hier konnte John nur zustimmend nicken. Tropische Bedingungen waren auch ihm verhasst.
„Ist der Planet bewohnt, oder gibt es Raubtiere, auf die wir achten müssen?“ Teyla blickte von Woolsey zu Rodney.
Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. „Laut Datenbank ist der Planet nicht von Menschen bewohnt, das Malp hat in unmittelbarer Umgebung zum Stargate keine Spuren gefunden, die auf eine Benutzung schließen lassen.“ Er machte eine herrische Handbewegung, damit Woolsey ihm die Fernbedienung gab und zappte einige Bilder vor. „Hier!“ Er deutete auf das Foto.
Dort sah man ein von Algen überwuchertes DHD.
„Damit hat schon seit Jahrzehnten niemand versucht, einen anderen Planeten anzuwählen. Ob es Raubtiere gibt, die uns gefährlich werden könnten, kann ich nicht sagen Das Malp ist bis zum Außenposten gefahren und auf den Bildern sind keine Lebewesen zu entdecken.“ Rodney zuckte mit den Schultern und drückte auf die Fernbedienung, bis das Foto einer Wand erschien. Sie schien wie Atlantis metallisch zu sein, aber man konnte auf dem Bild keine Fugen erkennen. Ein weiteres Bild mit der Wand erschien und noch eins.
„Das ist alles was wir haben. Das Malp ist etwa 1 Kilometer an dieser Barriere entlang gefahren und nichts hat sich geändert. Kein Eingang, keine Waffenöffnungen, nichts.“
Bevor Rodney erklären konnte, worum es sich handelte, fragte Ronon, der sich bisher zurück gehalten hatte: „Wann geht es los?“
„Morgen um 15.00, das ist auf PX88X1 kurz nach Sonnenaufgang. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“ Woolsey nahm Rodney die Fernbedienung ab und drückte auf einem Knopf, damit der Beamer ausging.
„Was ist das für eine Wand?“, wollte John wissen. Er hatte noch lange nicht genügend Informationen für den Einsatz.
Rodney forderte von Woolsey die Fernbedienung zurück und zappte wieder zu einem Bild mit der Wand. „Ich vermute, dass es die Außenmauer der Station ist. Bei einer Länge von einem Kilometer kann ich mir nichts anderes Vorstellen. Unser Job wird es sein, einen Eingang zu finden und das Innere so weit wie möglich zu erforschen. Noch Fragen?“
Als John den Kopf schüttelte, stellte Rodney den Beamer ab.
Als das Licht heller wurde, stand John auf und verließ zusammen mit seinem Team den Besprechungsraum.
Ronon und Teyla waren mäßig begeistert über die neue Mission, aber Rodney war enthusiastisch. Alleine wie er mit seinen Händen redete, zeigte John ganz deutlich, dass er ungeduldig darauf wartete, dass es endlich losgehen würde.
„Hast du endlich die Produktionsstätte gefunden?“ John gesellte sich neben seinen Freund und wusste, dass Rodney sofort los legen würde.
„Wie du weißt, habe ich schon vor zwei Wochen eine verschlüsselte Datenbank gefunden. Gestern Abend ist es mir dann endlich gelungen, den Code zu knacken. Woolsey hat anschließend zugestimmt, dass wir heute Morgen ein Malp durchs Stargate schicken.“
John hatte das Gefühl, dass Rodney weit nach Mitternacht den zivilen Leiter aufgesucht hatte und Woolsey nur diesen kurzfristigen Termin zugestimmt hatte, um seine Ruhe zu haben. Er bevorzugte es sonst, alles ganz genau zu planen und dann hatten Missionen schon mal ein bis zwei Wochen Vorlaufzeit.
„Viel war auf den Fotos nicht zu sehen. Nur Nebel“, neckte John Rodney und ging in Richtung des Transporters.
„Die Bilder sind ziemlich nichtssagend, da hast du Recht, aber wenn du Zeit hast, kannst du dir im Labor die anderen Daten ansehen, die das Malp gesammelt hat.“
So gerne John mit Rodney über Entdeckungen diskutierte, Daten auszuwerten, überließ er den Experten. So schüttelte er den Kopf. „Ich habe gleich eine Besprechung mit Lorne und kann leider nicht mitkommen, aber du kannst mir gerne beim Abendessen mehr erzählen.“
John betrat den Transporter. Er wollte noch in die Messe. Ohne Kaffee würde er die Besprechung mit seinem Stellvertreter nicht durchhalten.
„So viel mehr gibt es leider nicht zu erzählen. Außer dass es einige erstaunliche Energiespitzen gibt, aber das kann daran liegen, dass das Naquadahvorkommen immens ist.“
„Was sagt die entschlüsselte Datenbank über PX88X1?“
Gemeinsam verließen sie den Transporter und gingen zur Messe.
Rodney schnaubte. „Die Daten sind von einem Buchhalter erstellt worden. Es gibt viele Berichte über die Produktivität, Ergiebigkeit und Bedarfslisten ohne Ende. Die Anlage ist vollautomatisch gewesen und die Antiker sind nur dort gewesen, um neue Stargates abzuholen und Rohstoffe zu liefern. Es gibt eine Randnotiz, dass das Klima depressiv macht und deswegen niemand dort stationiert wurde.“
„Also war es damals schon so nebelig?“
Rodney zuckte mit den Schultern. „Das steht nirgendwo, aber ich vermute es.“
Sie waren bei der großen Thermoskanne, die immer gefüllt auf der Theke stand, angekommen und sie schütteten sich Kaffee ein.
„Gibt es keine Konstruktionspläne der Außenstation oder der Produktionsstraße?“ John trank einen Schluck und verbrannte sich beinah die Lippen. Man hatte die Kanne ganz frisch aufgefüllt und der Kaffee war richtig heiß.
„Leider, nein“, zerschlug Rodney seine Hoffnungen.
Sich im Nebel durch ein verlassenes Gebäude zu tasten, welches sie nur mit ihren Lampen beleuchten konnten, gehörte definitiv nicht zu Johns Lieblingsbeschäftigungen. „Dann bin ich gespannt, was wir dort finden. Spielen wir nach dem Abendessen noch Schach?“, wechselte John das Thema.
„Du hast dich noch nicht von deiner letzten Niederlage erholt!“ Rodneys Stimme hatte einen triumphierenden Unterton. Dabei hatte John nur ganz knapp verloren.
„Du hast nur Glück gehabt, und heute werde ich gewinnen“, versprach John. Er blickte auf die Uhr. Wenn er pünktlich zu seiner Besprechung kommen wollte, musste er jetzt los. „Wir sehen uns später“, verabschiedete er sich von seinem Freund.
Ihre Wege trennten sich, als Rodney den Transporter betrat, um schnellstmöglich zum Labor zu gehen.
Das Erstellen der Dienstpläne war genau so langweilig, wie John befürchtet hatte. Aber nach einer guten Stunde hatten sie alle Urlaubswünsche für den nächsten Monat eingearbeitet.
Anschließend ging John ins Magazin, um ihre Ausrüstung für den Einsatz auf den Nebelplaneten zu vervollständigen. Die irdischen Nachtsichtgeräte funktionierten leider bei Nebel so gut wie gar nicht. Auch bei den ‚Spielzeugen’, die sie von den Antikern übernommen hatten, fand John nichts, was ihr Problem beheben konnte.
So wählte er zwei Nachtsichtgeräte, die auf Infrarot basierten, zwei, die als Restlichtverstärker arbeiteten und eins, das eine Wärmebildkamera hatte. Aber bei einer Temperatur von um die dreißig Grad befürchtete John, dass es gar nicht funktionierte.
Beim Schachspiel am Abend schaffte er es tatsächlich, Rodney zu besiegen. So sehr der Wissenschaftler auch eine Revanche verlangte, John verweigerte sie, denn es wäre zu einer Schlacht ausgeartet und sie wären viel zu spät ins Bett gekommen. Vor Missionen musste auch Rodney einige Stunden schlafen. Für die nächste Woche verabredeten sie einen neuen Termin.
Am nächsten Tag war John wie üblich früher da, um den Preflight-Check zu machen. Der Jumper wurde von Radek perfekt gewartet, aber John war zu sehr Pilot, um auf solche Kontrollen zu verzichten.
Er war noch nicht ganz fertig, als Rodney den Jumper betrat und sich mit einem Kaffeebecher in der Hand schwer auf den Copilotensitz fallen ließ.
„Was machst du schon hier?“
„Radek hat mich aus dem Labor geschmissen, weil ich ihm zu unruhig war.“
„Dann hättest du genug Zeit gehabt, um den Kaffee in der Messe zu trinken. Du weißt, was ich davon halte, wenn du auf dem Copilotensitz trinkst.“ Rodney zuckte nicht mit der Wimper und trank genüsslich einen Schluck.
John seufzte. „Du machst sauber, wenn du daneben schüttest!“ Sein Freund war in einigen Dingen einfach nicht zu ändern. „Hast du wenigstens zu Mittag gegessen? Wir sind etwa acht Stunden unterwegs.“
„Wieso nur acht Stunden? Woolsey hat uns drei Tage genehmigt. So viel Zeit brauche ich mindestens, um auch nur ein Bruchteil der Anlage zu erforschen.“
„Spätestens wenn die Dämmerung anbricht, machen wir uns auf den Heimweg. Wenn schon bei Tageslicht auf dem Planeten sehr schlechte Sichtverhältnisse sind, wirst du nachts gar nichts mehr sehen. Und in einem verlassenen Außenposten werde ich nicht übernachten, damit haben wir schon zu schlechte Erfahrungen gemacht.“ John war in diesem Punkt nicht bereit, auch nur einen Millimeter nachzugeben.
Deswegen wartete er auch nicht auf eine Antwort sondern ging seine Checkliste zur Flugvorbereitung weiter durch.
Rodney sagte nichts und starrte düster in seine Tasse.
Als John das bemerkte, stupste er ihn in die Seite. „Du kannst die Zeit in Atlantis damit verbringen, die gesammelten Daten auszuwerten.“
„Ich weiß.“ Rodney seufzte tief. „Du hast mit deinen Sicherheitsvorkehrungen auch recht, aber wenn ich heute Abend zurückkomme, wollen die anderen Wissenschaftler morgen auch nach PX88X1. Dann war es das mit ruhigem Erkunden des Außenpostens.“
„Ich werde Sicherheitsbedenken vorschieben, sodass wir allein bleiben. Ab und zu muss ich doch meinen Rang ausnutzen.“ John grinste Rodney an und der grinste zurück.
Nur wenige Augenblicke später betraten Ronon und Teyla den Jumper, legten ihre persönliche Ausrüstung im hinteren Teil ab und setzten sich in die zweite Reihe.
Es war zehn vor drei und John beschloss zu starten. Er nahm Kontakt mit dem Kontrollraum auf. „Jumper 1 an Atlantis, wir sind starbereit.“
„Roger, Jumper 1“, ertönte die Stimme eines Technikers aus dem Lautsprecher. „Der Gateraum ist frei, Sie können runter kommen. Starterlaubnis ist erteilt.“
„Danke, Jumper 1 Ende.“
Während John den Jumper in den Stargateraum steuerte, wählte Rodney das Stargate an.
Als sie unten ankamen, hatte sich der Ereignishorizont bereits aufgebaut und ohne einen Moment zu zögern, steuerte John den Jumper durch das Stargate.
tbc