Vengeance is mine
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Autor: Timelord
Rating: PG
Serie: SGA nach 3.20
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Mein Beitrag zur Horror- Challenge
Titelsong
oder
Alternativ
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Dieses Gebilde aus Energie hatte vier fremde Wesen ausgespien. Sie schienen keine Wasserwesen zu sein, wie er und seine Familie.
Das kleine mikroskopisch kleine Wesen wand sich um, auf der Suche nach Seinesgleichen. Doch sie waren alle verschwunden. Niemand hatte diese Attacke überlebt außer ihm.
Im Denken des kleinen Wesens gab es kaum Platz außer für Fressen, Fortpflanzung und die Erfassung seiner Umgebung, aber dennoch spürte es Verlust, Trauer und Einsamkeit.
Das Gefühl der Einsamkeit überkam ihn mit voller Gewalt und es erzeugte eine neues Gefühl, eines das Mikro bis dahin nicht gekannt hatte.
Rache. Das Verlangen nach Vergeltung für den Verlust seiner Artgenossen. Er streckte seine Gliedmaßen aus und begann mit Schwimmbewegungen die ihn in direkt auf einen der Neuankömmlinge zu steuern ließ.
Diese vier fremden Wesen waren gerade dabei sich aus dem Wasser zu retten, doch einer von ihnen hatte sein Bein noch leicht unter der Oberfläche und bevor sich ihm auch diese Chance der Vergeltung entzog attackierte er das massive Gebilde aus Fleisch. Seine Kiefer gruben sich tief in die zartrosa, von Adern und Venen durchzogene Masse.
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„Verdammt! Autsch!“
John zog Rodney mit einem letzten ruck aus dem Wasser.
„Was ist los?“
„Da hat mich was gebissen!“
Sheppard beäugte den Wissenschaftler mit kritischen Augen.
„Sind sie sicher, dass sie sich das nicht eingebildet haben?“
Rodney zog sich das bereits hochgerutschte Hosenbein noch ein wenig höher und entdeckte eine winzige rötliche Erhebung, ähnlich einem Mückenstich.
„Ich muss sofort zurück nach Atlantis. Das könnte tödlich sein. Vielleicht bin ich vergiftet? Oh mein Gott, ich muss sterben!“
Bevor McKay sich weiter in seine Wehleidigkeit hineinsteigerte stoppte Sheppard ihn mit einer Handbewegung. Mit einem Blick erfasste er das Stargate, das sich bis zur Hälfte in einem kleinen Tümpel befand und das gerade noch zu erkennende DHD.
„Ronon, wären sie so freundlich die Stadt anzuwählen und unseren guten Doktor nach Hause zu bringen.“
Dex gab ein Geräusch von sich, das verdächtig nach einem missbilligenden Grunzen eines Wookies klang und machte sich auf Weg zum DHD.
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Mikro spürte die belebenden Impulse die seinen kleinen Körper durchzuckten. Mit jedem Herzschlag des Menschen schmeckte er die Energie, die das lebenswichtige Organ produzierte. Das Gefühl der Rache wurde von einem Anderen, viel intensiverem, verdrängt. Die Gier zu fressen.
Ja, er würde fressen.
Seine Kiefer begannen vor lauter Vorfreude zu mahlen.
Mit jedem Bissen schmeckte er köstliches Fleisch. Sein Stoffwechsel war dermaßen schnell, das Mikro im Prinzip rund um die Uhr fressen konnte. Seine Fühler stachen in das Fleisch, spürten die Energie die diesem inne wohnte, dann biss er zu.
Unwillkürlich folgte er dem stetig fließendem Strom dieser Energie und lies sich darin treiben. Natürlich nicht ohne von dem Köstlichen zu naschen, das ihn umgab.
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Als Ronon McKay auf der Krankenstation ablieferte hatte sich dessen Gesichtsfarbe ins Schneeweiße geändert und er zitterte am ganzen Leib.
Aus der kleinen Erhebung an seinem Bein war ein riesiger dunkler violetter Fleck geworden, der sich immer weiter ausbreitete.
Jennifer wurde ein klein wenig übel, als sie daran roch. Normalerweise war diese kleine Frau nicht so leicht zu schocken, aber der Gestank der sich von Rodneys Bein ausbreitete war extrem penetrant.
„Wie lange ist es her, dass er gebissen wurde?“
Ohne die Augen von Rodney zu nehmen stellte sie dem Satedaner diese Frage.
„ Fünf… vielleicht zehn Minuten maximal. Colonel Sheppard befahl mir ihn sofort zurück zu bringen.“
„Legt ihn unter den Scanner.“
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Je näher er dem Organ kam, das die Energie im ganzen Körper verteilte, desto mehr drängt sich neben der Fresslust auch wieder der Gedanke an Rache in sein kleines winziges Gehirn.
Geifer triefte von seinen Mandibeln und vermischte sich mit den Körperflüssigkeiten seines Opfers.
Mikro konnte es ganz deutlich spüren. Seine Fühler zuckten ekstatisch.
Nicht mehr lange, dann würde dieses Wesen büßen, für das, was es seinen Artgenossen angetan hatte.
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Auf dem riesigen Flatscreen war der Weg Mikros in hundertfacher Vergrößerung dargestellt und auch ihn selbst sahen die Atlanter, ohne das er sich dessen bewusst war.
„Ein mikroskopisch kleines Insekt. Von der Form ähnelt es einer Blatta orientalis.“ Erst zwei Minuten später bemerkte sie den fragenden Ausdruck Ronons.
„Dieses Käferinsekt ähnelt einer gemeinen Küchenschabe. Vom Körperaufbau und der Struktur her. Aber ich denke, das ist die einzige Ähnlichkeit die es hat. Sehen sie diese kleine Linie? Es scheint sich von dem Eintrittspunkt bis in seinen Oberkörper gefressen zu haben und nähert sich nun Rodneys Herzen.“
„Doktor Keller… der Herzschlag wird unregelmäßig.“
„Holen sie den DeFi und laden sie ihn auf 300. Mal sehen ob wir dieses kleine Monster rösten können.“
Sie nahm die Paddel in die Hände und versuchte mithilfe des Scannerbilds herauszufinden wo Mirko sich befand. Dann setzte sie an und drückte den Auslöser.
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Mikro war so nahe dran gewesen. Es hatte nicht mehr viel gefehlt und er hätte sich an den Fasern des menschlichen Herzens gütlich getan und seinen Artgenossen die Vergeltung verschafft, die diese verdient hatten.
Doch kurz vor seinem Ziel, war ein vernichtender Strom von Energie, der seinen Ursprung anscheinend außerhalb des Körpers gehabt hat, durch ihn hindurch gejagt. Einen Vorteil hatte es, er würde nun zu seinen Artgenossen zurückkehren und mit ihnen gemeinsam die ewigen Gefilde durchstreifen.
THE END