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Thema: Nebenfiguren: Vorspiel (Lorne, OCs)

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  1. #1
    Kriegsfachkraft a.D. Avatar von RowenaR
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    Standard Nebenfiguren: Vorspiel (Lorne, OCs)

    Weil mir langweilig ist und der Rest der Familie rum-wiit (ja, das ist ein Wort), dachte ich mir, kann ich auch gleich noch die Nebenfiguren hier einführen. Gemeint ist damit SG-10, die sozusagen der Beginn meiner Karriere als Stargate-Fanfiction-Autorin waren und mir immer noch sehr am Herzen liegen (tatsächlich hab ich mir vorgenommen, dieses Jahr mal wieder wenigstens einen Mehrteiler zu schreiben). Das Universum ist dasselbe wie Semper Fi (das heißt, der Lorne hier ist derselbe wie in den Semper Fi Geschichten), fängt aber viel früher (ein Jahr vor dem Beginn von SGA) an und hat Lorne (und sehr viel später auch Cadman) eher als Nebendarsteller.

    Titel: Waffenbrüder
    Autor: icke (also, meine Wenigkeit)
    Serie: Stargate: SG1
    Genre: introspection
    Charakter/Pairings: Lorne, OC
    Rating (inkl. Warnungen wie CD, Slash etc., falls noetig): K+
    Staffel/Spoiler: keine
    Anmerkung des Autors: Ich präsentiere... Master Sergeant Simon "Dee" DeLisle, das erste Mitglied von SG-10, das sich hier vorstellt. Spielt etwas vor "Enemy Mine".
    Kurzinhalt: Major Evan Lorne fragt sich, warum Master Sergeant Simon DeLisle sich immer noch alles von seinem CO, Major Thomas Moore, gefallen lässt.

    Waffenbrüder


    “Through these fields of destruction
    baptisms of fire
    I've witnessed your suffering
    as the battle raised higher
    and though they did hurt me so bad
    in the fear and alarm
    you did not desert me my brothers in arms.”

    Dire Straits, “Brothers in Arms”

    Er beobachtet beide schon seit einer Weile, aber er versteht sie einfach nicht. Es ist jetzt drei Monate her, seit Major Thomas Moore und Master Sergeant Simon DeLisle im SGC angekommen sind, nur ein paar Wochen nach ihm und seitdem kann er einfach nicht anders als sie zu beobachten. Er kannte mal einen von beiden – Major Moore – recht gut, aber es fühlt sich irgendwie an, als sei das vor Ewigkeiten gewesen.

    Okay, eigentlich ist das tatsächlich eine kleine Ewigkeit her. Sie waren in derselben Abschlussklasse an der Academy und haben irgendwie immer den Kontakt gehalten über die Jahre, während sie sich auf Stützpunkten gesehen haben, im Einsatz, auf Lehrgängen, Hochzeiten, bei formellen Anlässen… und dann, plötzlich, war Moore weg. Von einem Tag auf den anderen, hat er einfach keine E-Mails, Anrufe oder sogar Postkarten beantwortet… von niemandem. Es war, als wäre Moore einfach verschwunden gewesen.

    Und jetzt, plötzlich, ist er nach einem Jahr wieder zurück und taucht ausgerechnet im SGC auf, als wäre es die normalste Sache der Welt… mit diesem stillen, ernsten Sergeant im Schlepptau. Zuerst war ihm DeLisle gar nicht aufgefallen, während er versucht hatte, sich Moore wieder anzunähern – der war aber ziemlich unwillig gewesen. Es ist nicht so, als hätte er ihn angeblafft oder so… Er war sogar irgendwie sein übliches unausstehliches Selbst gewesen, aber wann immer er versucht hatte, ihn über das Jahr, in dem er weg war, auszufragen… hat Moore einfach die Fragen ignoriert.

    Nach einer Weile wurde ihm klar, dass, wann immer er dabei war, aus Moore herauszukriegen, wo er gewesen war oder was er getan hatte… DeLisle nicht weit weg war, immer da, um Moore einen Grund zu geben, die Unterhaltung abzubrechen und irgendwo hin zu verschwinden. Tatsächlich scheint DeLisle so gut wie immer da zu sein, wenn die Gefahr besteht, dass jemand Moore über dieses Jahr ausfragt… oder er sich in einer großen Gruppe bewegen muss… oder er Unterstützung auf einem Einsatz braucht…

    Zuerst hatte er gedacht, dass DeLisle ein Wachhund war, den man Moore zugeteilt hatte, um ihn aus irgendeinem Grund im Blick zu behalten, aber je länger er beide beobachtet hatte, desto mehr war ihm klar geworden, dass DeLisle Moore nicht überwacht, sondern… beschützt. Na ja, oder sein Bestes versucht, denn so wie er Moore kennt… ist er sich sicher, dass der DeLisle schon ein paar mal entwischt ist, aber der Sergeant macht einfach weiter. Unaufdringlich, aufmerksam und wachsam, und damit macht er ihn sehr, sehr neugierig.

    Also hatte er versucht, ein bisschen was über Moore und DeLisle herauszufinden. Aber alles, was er über Moore gefunden hatte, waren Sachen, die er schon wusste – selbst als er einen kleinen Ausflug in die nicht ganz so öffentlich zugänglichen Informationen gewagt hatte – und wirklich nichts über dieses Jahr. DeLisle, allerdings… erwies sich als ganz anderes Kaliber. Der Mann hat wesentlich länger als Moore verdeckt gearbeitet… gute Güte, er weiß nicht mal, ob Simon DeLisle tatsächlich sein echter Name ist.

    Und er ist sich fast sicher, dass er ein paar Fallen bei seinen Nachforschungen über den Sergeant ausgelöst hat – ansonsten wäre der Absturz seines Laptops vor zwei Wochen inklusive der kompletten Löschung seiner Festplatte, die man auch nicht wiederherstellen konnte, selbst für das SGC ein sehr großer Zufall gewesen. Seitdem hat er sich von computerbasierter Recherche tunlichst ferngehalten.

    Also hat er sich auf das reine Beobachten konzentriert und auch ein bisschen menschlich-basiertes Datensammeln – auch bekannt als "versuchen, Leute dazu zu kriegen, etwas zu verraten, was selbst für SGC-Personal zu geheim ist" – aber bis jetzt… weiß er auch nicht viel mehr als vorher.

    Zum Beispiel… wie DeLisle es schafft, so unglaublich ruhig zu bleiben, wenn Moore seinen Ärger aus ihm auslässt. Vor ein paar Tagen waren sie zusammen auf einem Einsatz, der ziemlich schnell daneben ging und während Moore absolut ruhig und professionell unter Feuer geblieben war – fast schon ein bisschen zu ruhig, wenn man bedenkt, dass er nie wieder so… anschauliche Sprache gehört hat wie von Moore auf der Academy, wenn sie auf Übung waren – hatte er, sobald er dachte, sie wären alleine, angefangen sich so richtig an DeLisle abzuarbeiten.

    Er hatte sich beschwert und herum geflucht und Dampf abgelassen wie in den guten alten Zeiten und DeLisle hatte einfach nur dagestanden und der Krankenschwester dabei zugesehen, wie sie seinen Arm verbunden hatte. Mann, er war mindestens ein oder zweimal versucht gewesen, Moore anzubrüllen und ihm zu sagen, dass er sich seinen Mist gefälligst sonst wohin schieben soll, als er gesehen hatte, wie Moore DeLisle in einem Korridor angebrüllt hatte oder ihn in der Kantine angeknurrt hatte oder ihn im Bereitschaftsraum dumm angemacht hatte. Aber DeLisle… nimmt das nur mit stoischer Ruhe hin… da ist nicht mal ein diskretes Verdrehen der Augen oder ein genervtes Kopfschütteln.

    Nur… nur manchmal ist da so ein minimales Zucken der Schultern… so wie ein sehr kurzes, sehr leises besorgtes Seufzen. Verdammt, er wird nie herausfinden, was das zwischen den beiden nur ist, wenn er nicht… wenn er nicht einfach mal mit DeLisle redet. Hm. Das war jetzt irgendwie zu einfach… oder wäre es gewesen, wenn DeLisle nicht so verdammt unauffällig in seinem Verhalten wäre.

    Er könnte sich selber dafür ohrfeigen, dass er die logischste Erklärung so lange übersehen hat und entscheidet, sich mal auf den Weg zum Sprengstofflabor zu machen, weil das eines der ganz, ganz wenigen Dinge ist, die er über DeLisle hatte herausfinden können; der Sergeant ist ein Sprengstoffexperte und er hat Zugang zum Labor des SGC. Also vielleicht kann ihm da jemand verraten, wo er De… oh. Huch. Da ist er ja.

    Okay… okay, jetzt bloß nicht den Sergeant verscheuchen. Vorsichtig betritt er das Labor und bleibt neben dem Sergeant, der sich gerade über eine Probe beugt, stehen. Bevor er sich allerdings mit einem Hüsteln oder so bemerkbar machen kann, sagt DeLisle: „Kann ich Ihnen helfen, Sir?“

    Gut. Das… war vermutlich zu erwarten gewesen. Wenn es etwas gibt, das ihm die nicht existierenden Informationen mitgeteilt haben, dann dass Simon DeLisle wahrscheinlich ein sehr gefährlicher Mann ist und weiß, wie er sich in jeder möglichen Situation verteidigen kann. Sich immer seiner Umgebung bewusst zu sein, muss fast natürlich für ihn sein.

    Also… Ausrede. Er braucht eine Ausrede, warum er hier ist… „Ich, äh… Ich war auf der Suche nach Major Moore. Haben Sie irgendeine Idee, wo er stecken könnte?“ Das ist wahrscheinlich die lahmste Frage aller Zeiten.

    „Sie sollten es im Kraftraum versuchen, Sir. Normalerweise findet man ihn dort um diese Zeit.“ Ja. Das… hat ihn ja jetzt nicht sonderlich weit gebracht.

    Er räuspert sich und kommt sich aus irgendeinem Grund auf einmal ziemlich blöd vor. DeLisle, allerdings, scheint kein bisschen beeindruckt zu sein. „Natürlich… danke. Ich werde einfach…“ Nein. Er bekommt vielleicht nie wieder eine Chance, DeLisle alleine zu erwischen und außerdem… verdammt, er ist ein Major. Noch nicht seit besonders langer Zeit, aber darum geht’s hier nicht. „Oh, nein, eines noch: Ich frage mich das schon seit geraumer Weile. Wie genau haben Sie Major Moore eigentlich kennengelernt?“

    DeLisle hebt die Augenbrauen. „Sir?“ Oh, na toll, der Sergeant hat es geschafft, dass er sich noch blöder vorkommt… alleine mit einer kleinen Bewegung im Gesicht und einem einzigen Wort. Jep, das ist definitiv ein gefährlicher Mann.

    „Na ja, sehen Sie, Major Moore und ich waren in derselben Klasse an der Academy und wir haben irgendwie den Kontakt verloren, eine Weile bevor Sie hierhergekommen sind. Ich versuche nur… mir zusammenzureimen, was genau passiert ist.“ Okay, vielleicht hätte er einfach direkt sagen sollen, dass er Moore einfach nicht zum Reden kriegt.

    Aber so, wie es aussieht, konnte sich DeLisle das sowieso auch alleine zusammenreimen. „Mit allem nötigen Respekt, Sir, aber… mir wäre es lieber, wenn Sie mich das nicht fragen würden. Es… steht mir nicht zu, Ihnen darüber irgendwas zu sagen.“ Ja, das hätte er wissen sollen. Leider hat das nur dazu beigetragen, seine Neugier zu erhöhen, denn… der Sergeant hat gerade in seiner ganzen Haltung eine unglaubliche Loyalität gezeigt und er kann nicht anders, als sich zu fragen, was genau das inspiriert hat.

    Wie auch immer. Da DeLisle weiß, was er will und warum er hier ist, kann er auch damit aufhören, um den heißen Brei herumzureden. „Also… waren Sie auch das letzte Jahr sein Untergebener?“

    Einen Augenblick lang sieht es so aus, als wolle DeLisle… ihm tatsächlich etwas erzählen, aber am Ende bleibt es bei einem eher distanzierten: „Diese Frage darf ich nicht beantworten, Sir.“

    Klar. Trotzdem hat es ihm genug gesagt, einfach nur von der Art her, wie der Sergeant es gesagt hat. „Das nehme ich mal als ein Ja.“

    DeLisle fängt an, ein wenig unglücklich auszusehen, schafft es aber, seinen Ton fast gleichmäßig zu halten. „Noch einmal, Sir… die Antwort ist über meinem Dienstgrad.“ Eigentlich… ist es wohl eher so, dass die Antwort über seinem Dienstgrad liegt oder zumindest hat er das Gefühl, dass es so ist. Das wird hier gerade richtig interessant… und wahrscheinlich auch zu heiß. Was auch immer Moore und DeLisle während dieses Jahres gemacht haben… es muss schmutzig gewesen sein. Sehr schmutzig; und ihm wird klar, dass er es vielleicht auch gar nicht mehr so genau wissen will. Vielleicht… sollte er davon wirklich die Finger lassen, wenigstens noch für ein paar Jahre.

    Allerdings… gibt es da noch eine Sache, die er wissen will und so muss er einfach fragen. „Okay… okay, das verstehe ich. Ich frage mich nur… warum zur Hölle Sie sich noch mit dem Mist rumschlagen, den Major Moore regelmäßig auf Ihnen ablädt.“

    Wieder öffnet DeLisle seinen Mund, um etwas zu sagen, überlegt es sich dann aber noch mal. Letztendlich sagt er leise und sehr ernst: „Weil es irgendjemand machen muss, Sir.“

    Oh. Na ja… das… das ist wohl auch wirklich alles, was er sagen muss. Irgendwie… macht es ihm auch klar… was für ein fürchterlich schlechter Freund er war. Statt mit Moore zu reden, weil sie nun mal Freunde sind, hatte er versucht, ihn auszufragen, seine Akten durchsucht… ist sogar so weit gegangen, seinen Untergebenen zu verhören, Himmel noch mal. Er holt tief Luft und nickt. „Danke, Sergeant.“

    Der Sergeant… sieht ihn nur einen Augenblick an und scheint zu erkennen, dass dieses kleine Wort… für mehr da war als nur als einfache Antwort und das… bringt ihn dazu, ein kleines halbes Lächeln durchscheinen zu lassen und zu sagen: „Gern geschehen, Sir.“

    Er nickt wieder und geht sogar so weit, sich peinlich berührt den Nacken zu reiben. „Tja, also… ich mach mich dann mal auf den Weg zum Kraftraum.“ Und damit verabschiedet er sich und macht sich auf die Suche nach Thomas Moore… vielleicht, um mal über Wohnungssuche in Colorado Springs zu reden oder wie sich die Falcons diese Saison so schlagen… einfach Dinge, über die sich Freunde so unterhalten, nicht wahr?
    Geändert von RowenaR (05.01.2011 um 15:38 Uhr)

  2. Danke sagten:


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