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Thema: Der Tod lässt grüßen

  1. #41
    Major Avatar von claudi70
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    Mh...also doch Nancy Wer hätte das gedacht. Die große Preisfrage ist aber nun: WARUM??? Was könnte sie von John wollen?
    Steckt sie auch hinter dem Mord an den vermeindlichen Ford? Das würde mich wirklich wundern.
    Aber wenigstens ist sie dann doch nicht ganz so kaltherzig und gibt Teyla ihre Tochter zurück.
    So und jetzt warte ich mal geduldig auf die Fortsetzung und hoffe mehr zu erfahren. Auf jeden Fall war es wieder super geschrieben.
    LG Claudi

  2. Danke sagten:


  3. #42
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    So so so, jetzt will ich meinen Pflichten als Autor mal nachkommen und mich erst einmal für euer nettes Feedback bedanken (explizite Antworten findet ihr im Spoiler). War doch schön zu sehen, dass sich der Aufwand lohnt, und ich hoffe, dass ihr auch weiterlesen werdet, weiter Feedback hinterlasst oder einfach nur den 'Danke'-Button drückt.

    Liebe Grüße, eure Ally (die gerade mal wieder an der Fortsetzung verzweifelt, weil sie seit zwei Wochen weder NCIS noch SGA gesehen hat und ihr die Inspiration zu gewissen Dialogen fehlt. Wünscht mir Glück!)

    Spoiler 
    @ Dakimani: Jaja, Frauen sind manchmal echt kompliziert- mal sind sie nett und im nächsten Augenblick das Biest aus der Nachbarschaft. Vielleicht kann ich dir so viel verraten, dass man Nancy keinesfalls unterschätzen sollte. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass sie automatisch böse oder so ist. Uups, so viel wollte ich eigentlich nicht verraten
    Ich hoffe, dass ich die FS bald on bekomme, dass du weiterlesen kannst und deine Antworten bekommst.

    @ Liljana: ENDLICH jemand der mein Problem versteht. Mir sträuben sich regelmäßig die Nackenhaare, wenn ich 'Verlobte' schreibe, aber mir fällt einfach kein besseres Wort ein. Für mich ist Teyla nicht die verlobte, ich weiß aber echt nicht, wie ich sie sonst bezeichnen sollte. (Huhu, Wink mit dem Zaunpfahl- ich brauche Hilfe!!! Weißt du vielleicht nen anderes Wort?)

    Und was Nancy angeht... ich hülle mich in Schweigen. Nur: Man sollte sie nicht überschätzen... genauso wenig wie ihren Herzallerliebsten, der sich sorgend zu Hause sitzt.

    @ claudi70:Ja, was könnte Nancy von John wollen? Das ist echt ne gute Frage. Ich weiß warum, sag's dir aber nicht . Ich verrate dir nur, dass es noch etwas dauern wird, bis die Wahrheit ans Licht kommen wird . Und sagen wir es mal so: Zumindest für zwei unserer NCISler wirds 'galaktisch'.


    An die Knöpfchendrücker: Leute, ihr macht echt einen tollen Job! Dankeschön!!!

  4. #43
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    Standard Kapitel 7: Wie gut, dass niemand weiß... ?

    A/N: Nachdem ich komplett in der Vorbereitung einer weihnachtlichen FF versunken bin und mich deswegen auf nichts anderes konzentrieren konnte als auf Weihnachtsbäume, Plätzchen, Geschenke und Mistelzweige, habe ich es jetzt tatsächlich doch noch geschafft, an dieser FF weiterzuarbeiten. Ich muss aber zugeben, dass ich mich nicht richtig konzentrieren konnte, da mir im Moment grundlegende, durchaus wichtige Fragen durch den Kopf gehen. Wie sieht ein Weihnachts-Puddle Jumper aus? Wie würde Sheppard eine rote Weihnachtsmütze stehen? Wie schafft McKay es, den Mistelzweig zu umgehen? Und wer könnte so blöd sein und Todd zur Feier einzuladen? (Seht ihr, was ich meine?)

    Bleibt nur zu hoffen, dass das Werk pünktlich zu Weihnachten fertig ist, nicht wahr*grins*?
    LG, eure Ally

    +-+-+-+

    Einen Moment rührte sich Grant Watson überhaupt nicht, starrte einfach nur auf das Bild und murmelte immer wieder das Wort ‚Entführung’ vor sich hin. Schließlich jedoch holte er tief Luft und verkündete mit heiserer Stimme: „ Ja, das ist… Nancy.“

    Kapitel 7
    *+* Wie gut, dass niemand weiß... ?


    Ob er wohl der Einzige war, der sich fragte, wie die die Löcher in die Donuts bekamen? Ob der Erfinder das so gedacht hatte? Natürlich musste er es so gedacht haben, sonst hätte er diese Erfindung nicht gemacht. Eine wirklich glorreiche Erfindung- ein Brötchen mit einem Loch in der Mitte, das schon den ein oder anderen vorm Hungertod bewahrt hatte. Irgendwer war auf diese Idee gekommen… und war jetzt bestimmt ein reicher Mann.

    Gary Silvermann- ein kleiner, etwas pummliger Mann Mitte Vierzig, dessen Haar zu seinem Leidwesen von Tag zu Tag lichter zu werden schien- musterte den Schmalzgebäckkringel mit der dunklen Schokoladenglasur, der ihm am Finger steckte. Allein beim Anblick lief Gary das Wasser im Mund zusammen und er konnte es nicht erwarten, das wohlschmeckende Gebäck zwischen seinen Zähnen zu haben, es zu genießen. Und so biss er hinein…

    Der Donut schmeckte geradezu… göttlich und für einen Moment vergaß Gary, dass seine Frau Barbara ihn umbringen würde, wenn sie erfuhr, dass er trotz ihrer Partnerschaftsdiät ‚so etwas Ungesundes’ in sich hinein stopfte und somit einen leichten bis mittelschweren Herzinfarkt riskierte- Barbara übertrieb maßlos, fand Gary, und war nicht sie es gewesen, die er erst gestern mit einer dick belegten Salamipizza erwischt hatte? Und so ein Donut konnte doch wohl nicht so schlimm sein und die drei von gestern auch nicht… und die von vorgestern. Nein, ab und zu musste man(n) sich schließlich etwas gönnen!

    Wohlig grinsend leckte sich Gary die schokoladenüberzogenen Finger ab, tupfte sich den Mund sauber und lehnte sich zurück, strich über seinen Wohlfühlbauch und seufzte zufrieden. So ein Donut war genau das, was er gebraucht hatte. Sein Job als Wartungstechniker im SGC- dem Stargate Center, einer ultrageheimen, militärischen Einrichtung im Cheyenne Mountain Komplex- war nicht gerade abwechslungsreich, was nicht zuletzt daher rührte, dass die empfindlichen Maschinen sich meist selbst reparierten. Gary verfluchte diese Alientechnologie, war aber froh, dass er seinen Job immer noch behalten durfte. Er wusste nicht, was er dann Barbara erzählen sollte.
    Es wunderte ihn, dass man dem SGC immer noch genug Etat zur Verfügung stellte… andererseits war er natürlich froh, dass man ihn nicht einfach auf die Straße setzte. General Landry war wirklich ein herzensguter Mann, der um seine Leute kämpfte, selbst wenn sie noch so unbedeutend waren und eigentlich nur zur Arbeit erschienen um den neusten Tratsch mitzubekommen.

    Ernsthafte Probleme hatte es noch nie gegeben- eine Tatsache, die sich Garys Ansicht auch nicht ändern sollte. Der Techniker hob den Kopf und sah seinen Kollegen Martin Woods bepackt mit Donut- und Kaffeenachschub ins Labor kommen.
    „ Probleme?“ Es war eine rhetorische Frage von Martin und so eine Art Spiel, das sich im Lauf der Jahre zwischen ihm und Gary entwickelt hatte.
    „ Nope, alles bestens“, erwiderte Gary und stürzte sich begierig auf den Donut, kaum dass Martin die Schachtel auf den Tisch gestellt hatte. Er griff sich zielsicher einen mit glänzender Glasur und Streuseln und vernichtete ihn innerhalb weniger Sekunden, spülte dann mit Kaffee nach.
    „ Du glaubst nicht, was ich erfahren habe.“ Woods hatte inzwischen auch seinen ersten Donut verdrückt, griff nun nach dem nächsten. „ Ich habe Addison in der Kantine getroffen.“
    „ O wirklich?“ In freudiger Erwartung lehnte Gary sich zurück. Addison Field war die größte Tratschtante, die man im SGC finden konnte, und wusste über alles Bescheid. Manch einer fürchtete sich vor ihr, doch Gary liebte es sich mit ihr zu unterhalten.
    Martin biss von seinem Donut ab. „ Wusstest du, dass Col. Mitchell sich mit Dr. Lam trifft?“, erkundigte er sich. „ Addison sagt, sie habe die beiden gestern Abend im „Diegos“ gesehen- bei Kerzenschein und verdammt teurem Rotwein.“
    Gary grinste. „ Würde mich echt interessieren, wie der General es findet, dass sich der Colonel mit seiner Tochter trifft.“
    „ O, das wäre ein Schnappschuss“, lachte Martin.

    Die Hochstimmung der beiden Männer wurde je getrübt, als ein schriller Alarm losging, der sie erschrocken zusammenzucken ließ. Gary und Martin sahen einander an, wussten zuerst gar nicht, was überhaupt los war, schoben dann aber die Donutschachtel und den Kaffee beiseite und rollten an ihre Computer. Es kostete sie einige Sekunden, bis sie realisierten, was da vor ihren Augen passierte, und bis ihre Alarmglocken zu schrillen begannen.

    Daten in Form von Zahlen, Buchstaben, Wortkombinationen und komplizierten Konstellationen rauschten über die Monitore und Gary und Martin konnten nicht schnell genug dagegen antippen, wie die Daten auf den Computer überspielt wurden, der es irgendwie geschafft hatte, sich in das System einzuhaken.


    +-+-+-+

    ... Einige Stunden zuvor ...

    McGee saß an seinem Computer und Tony hing am Telefon, als Gibbs und Ziva zurück in den Büroraum gerauscht kamen.
    „ Okay, was haben wir? McGee!“ Jethro Gibbs warf seinen Mantel über die Stuhllehne und postierte sich vor dem Tisch des Computerspezialisten.
    „ Nicht viel“, antwortete dieser zögernd. „ Abby und ich haben herausgefunden, dass das gelöschte Profil weiblich ist beziehungsweise war und dass die Daten vor ungefähr zwei Wochen aus dem System verschwunden sind.“
    „ Ist das alles?“, hakte Gibbs ungeduldig nach.
    McGee nickte. „ Bedauernswerterweise, ja. Abby arbeitet noch daran, aber es sieht nicht gut aus. Wer immer auch am Werk gewesen war, hat seine Arbeit verdammt gut gemacht. Unser Mann versteht seine Arbeit.“
    „ Aber es ist gut möglich, dass jemand aus dem Umfeld des Verteidigungsministerium dafür verantwortlich ist“, mischte sich Ziva ein.
    „ Habt ihr Nancy Emmerson nicht gefunden?“, fragte McGee, worauf seine Kollegin mit dem Kopf schüttelte.
    „ Ihr Verlobter war zu Hause. Er sagte, dass Ms. Emmerson seit ein paar Tagen nicht mehr zu Hause und auch nicht im Büro war“, erklärte die Mossadagentin.
    „ Das letzte Mal wurde sie mit einem gewissen Edward Caine gesichtet, mit dem sie auch beruflich zu tun hat“, fügte Gibbs hinzu.
    „ Ähem, Boss…“ Tony hatte das Telefongespräch beendet und war aufgesprungen. „ Vielleicht habe ich da etwas. Ich hab’ eben mit Ducky gesprochen; unser John Doe hat jetzt einen Namen. Das Opfer heißt Lt. Omar Phillips- Ducky konnte ihn anhand des Zahnabdruckes identifizieren.“
    „ Und inwiefern soll uns das weiterhelfen, DiNozzo?“, verlangte Gibbs zu wissen.
    „ Lt. Phillips wurde vor zwei Jahren unehrenhaft aus dem Corps entlassen und arbeitete seitdem als Nachtwächter für eine große Firma hier in D.C.“, sagte Tony. „ Warte, lass mich kurz nachsehen…“ Er lugte auf den Zettel, den er sich geschrieben hatte. „ National Electronic Systems- kurz N.E.S. und der Inhaber dieser Firma ist niemand anderes als Edward Caine- Nancy Emmersons Geschäftspartner, Vormund oder was auch immer er sonst noch so sein mag.“

    „ N.E.S.?“ Ziva runzelte die Stirn. „ Wofür ist die zuständig?“
    „ N.E.S. ist eine große Firma, die Computer für die Raumfahrt baut“, antwortete McGee. „ Sie haben mehrere Sitze über den ganzen Globus verteilt, unter anderem in Russland, Italien, Arabien und Deutschland. Sie beliefern die NASA und auch die Europäische Raumfahrtzentrale. In den letzten Wochen stand die Firma mehrmals in der Zeitung, weil sie mit einem gewissen Henry Wallace, einem Geschäftsmann und Großaktionär aus Colorado, einen Millionenvertrag abgeschlossen hat. Dabei ging es um die Nanorobotertechnologie.“
    „ Nano… was?“ Tony war verwirrt. „Drück dich gefälligst deutlich aus, McSchlaukopf.“
    McGee seufzte. „ Nanoroboter, Tony. Kleine intelligente Maschinen, die sich selbst replizieren. Sie werden heute schon in der Computertechnik eingesetzt. Dieser Henry Wallace arbeitet mit ihnen und hat dieser Forschung seine Firma gewidmet. N.E.S. will demnächst ihre Computer damit ausstatten.“
    „ Ist das nicht gefährlich?“, fragte Ziva. „ Ich meine, wenn es mal zu viel von diesen… Nanodingern geben sollte…“
    „ … dann schalten sie sich von selbst ab“, beendete McGee ihren Satz, womöglich anders, als seine Kollegin es vorgehabt hatte. „ Nanoroboter lassen sich steuern. Wenn sie ihre Arbeit erledigt haben, dann deaktivieren sie sich von selbst und können keinen Schaden anrichten. Glaubt mir, das ist die Technologie der Zukunft!“

    Jethro Gibbs hatte McGees Ausschweifungen in die Informationstechnologie nur halbherzig Gehör geschenkte und versuchte nun, das Thema auf den eigentlichen Punkt zurückzubringen- nämlich darauf, wie der Mordfall an Lt. Phillips mit der Entführung von Col. Sheppard und seinen Kollegen zusammenhing. „ Dieser Edward Caine…“, begann er das Gespräch wieder in die richtige Richtung zu lenken.
    „… ist der Inhaber von N.E.S.“, entgegnete Tony. „ Nach dem Tod seines Vaters übernahm er als einziger Erbe das Unternehmen und führt es seitdem mit starker Hand, ist vorletztes Jahr an die Börse gegangen und hat unglaublich viel Gewinn erzielt.“
    „ Was wissen wir über sein Privatleben?“, wollte Gibbs wissen.
    „ Nicht mehr, als über sein Berufsleben“, war Tonys Antwort; er las von seinem Computerbildschirm ab. „ Edward Caine wurde am 13. Januar 1970 in L.A. geboren, studierte an der Harvarduniversität Industriewissenschaft und heiratete vor sieben Jahren seine Frau Madeleine Flanagan. Die beiden haben einen sechsjährigen Sohn namens Drew. Caine besitzt mehrere Immobilien in D.C., unter anderem ein Appartement ganz in der Nähe vom ‚Four Season’, wo er den Nachbarn zufolge letzte Woche noch gesehen wurde.“
    „ Ich will, dass du und Ziva euch da umseht“, befahl Gibbs den beiden und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.
    „ Ähem… und was soll ich machen, Boss?“, erkundigte sich McGee. „ Ich meine, ich bin hier fast…“
    „ Du hilfst Abby weiter mit dem gelöschten Profil“, antwortete sein Vorgesetzter. „ Ich will wissen, wer sich da Zugang verschafft hat und wer dieses Profil gelöscht hat. Und vor allem, wessen Profil das gewesen war.“

    +-+-+-+

    … Eine halbe Stunde später …

    Das Gebäude, in dem sich Edward Caine ein Appartement gemietet hatte, lag nur wenige Blocks von dem ‚Four Seasons’ entfernt, in der Nähe des Parks, etwas abgelegener, mit eigenem Portier, der sofort hereingeeilt kam, kaum dass Tony den Wagen am Straßenrand geparkt hatte und er und Ziva ausgestiegen waren.
    „ Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag, Sir.“ Der Jüngling liftete seinen Hut und hielt den beiden Agents die Tür auf. Tony und Ziva traten in den lobbyähnlichen Vorraum, der vielmehr an ein Hotel erinnerte als an einen Wohnblock; rechts die Treppen und der Aufzug, links die Briefkästen, die die beiden Kollegen auch gleich absuchten und auch schnell fündig wurden.
    „ Hier ist er.“ Ziva tippte auf einen der Briefkästen. „ Caine. Vierter Stock, Appartement 409 im Ostflügel.“

    Nur Augenblicke später standen die beiden vor Caines Tür und warteten darauf, dass man ihnen die Tür aufschloss. Der Hausmeister, den sie unterwegs getroffen hatten, klimperte mit seinem gewaltigen Schlüsselbund und es grenzte an ein Wunder, dass er in diesem Wirrwarr den richtigen Schlüssel fand.
    „ Bitte sehr.“ Er kickte die Tür mit der Fußspitze auf. „ Wundern Sie sich nicht, wenn’s ein bisschen unordentlich ist. Mr. Caine war die letzten Tage nicht da und die Putzfrau kommt erst morgen.“
    „ Wir wollen uns nur kurz umsehen“, versicherte Ziva ihm mit einem freundlichen Lächeln. Der Hausmeister trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
    „ Wenn’s das dann jetzt gewesen ist. Ich hab’ noch `ne Menge zu erledigen…“
    „ Natürlich, Sie können gehen“, entließ Tony den Mann. „ Vielen Dank. Wir werden Sie rufen, falls wir Sie noch einmal brauchen.“
    „ Immer wieder gern, Jungchen.“ Der Mann grinste Ziva durch seine Zahnlücke an und deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an. „ Ma’am.“ Dann ging er, schlurfte den Gang entlang und verschwand im Wartungsraum am anderen Ende des Flurs.

    Edward Caines Appartement war das, was man von einem Unternehmer seiner Gehaltsklasse erwartete- edel eingerichtet, steril und piekfein. Durch die Fensterscheiben fiel das Sonnenlicht auf die edlen, meist schwarzen Designermöbel, über die sich mangels der fehlenden Putzfrau eine dünne Staubschicht gelegt hatte. Zeitungen von vor einer Woche, Reklame und Briefe stapelten sich auf dem kleinen Beistelltisch neben der Eingangstür, was allerdings nicht auf Caines Anwesenheit hindeutete, sondern nur auf die des aufmerksamen Portiers, der dem luxusgewöhnten Mieter die Post hochgebracht hatte.
    Tony und Ziva traten in das Appartement, durchquerten den kleinen Flur und gelangten in den Wohnbereich. Besonders groß war das Appartement nicht; der Wohnbereich, eine kleine Küche, ein Bad mit Dusche und Badewanne, ein büroähnlicher Raum und ein Schlafzimmer. In den Räumlichkeiten herrschte mittelstarkes Chaos; überall lagen Akten herum. Auf dem Esstisch gammelten Pfannkuchenreste vor sich hin und das Bett im Schlafzimmer war nicht gemacht. Ganz in der Nähe, wahrscheinlich in der Küche, dudelte ein Radio einen ganzen Monat vor Heiligabend die ersten Weihnachtssongs.
    „ Ich rate jetzt einfach mal blind drauflos…“ Tony rümpfte die Nase, als er eine alte Sportsocke auf der Arbeitsfläche in der Küche ausmachte. „ Hier war schon lange niemand mehr.“
    „ Keine Einwände“, entgegnete Ziva und watete durch den über dem Boden verstreuten Akten- und Papierberg. „ Caine scheint das Chaos zu lieben. Das gleicht ja einem Schlachtfeld. Überall liegt etwas herum…“ Angewidert betrachtete sie den grünlichen Belag der Pfannkuchen und erschauderte, „… oder ist kurz davor, sich demnächst wieder fortzubewegen.“
    „ Vielleicht ist er nicht freiwillig gegangen“, meinte Tony und zeigte auf den Aktenberg. „ Sieht so aus, als wären wir nicht die ersten hier.“
    Ziva ging in die Hocke und hob ein paar der Zettel auf. „ Das sind nur unbedeutende Geschäftsbriefe an Mitarbeiter- nichts Wichtiges. Rechnungen, Belege, die Stromrechnung von Caine. Und ein…“
    „ Und ein ‚was’?“, fragte Tony und kniete sich neben seiner Kollegin hin. „ Was ist das? Ein Fax?“
    „ Das ist ein Telegramm“, antwortete Ziva. „ Von diesem Henry Wallace aus Colorado.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „ Ich kann es nicht lesen. Da stehen nur Zahlen und Buchstaben drauf.“
    „ Gib mal her.“ Tony nahm ihr das Schriftstück aus der Hand. Nach eingehender Betrachtung verkündete er: „ Das scheint eine Art Code zu sein. Aber ein ziemlich mieser, wenn ich das mal behaupten darf.“
    „ Kannst du es lesen?“
    „ Ein paar Wörter sind leicht zu entziffern.“ Der Agent kratzte sich am Kinn. „ ‚Treffen’- hier steht ‚Treffen’. Und da ‚Kontrolle’.“ Tony fuhr mit dem Finger über die Zeilen. „ ‚Treffen’, ‚Kontrolle’ und… und ‚dringend’.“
    „ Das Telegramm ist vorgestern geschickt worden“, bemerkte Ziva. „ Das bedeutet, dass irgendjemand hier gewesen sein muss. Ich glaube aber nicht, dass es Caine war.“
    Tony runzelte nachdenklich die Stirn. „ So langsam fängt es an kompliziert zu werden. Ich meine, wir wissen noch immer nicht, wer für das alles verantwortlich ist. Der Mord an Lt. Phillips, das Verschwinden von Col. Sheppard, Nancy Emmerson und Edward Caine und dann noch das Profil, dass es eigentlich geben sollte- das hängt alles zusammen.“ Er fuhr sich durch seine kurzen braunen Haare. „ Wir übersehen etwas; was übersehen wir nur?“

    „ Tony…“ Ziva richtete sich auf und zeigte auf das Sideboard neben der Sofagarnitur. „ Das Telefon…“ An dem Gerät blinkte eine kleine Lampe- ein sicheres Zeichen, dass jemand angerufen und eine Nachricht hinterlassen hatte. Die Mossadagentin und ihr Kollege ließen den Papierberg zurück und Ziva drückte den Abspielknopf. Die Stimme, die Sekunden später aus den Lautsprechern stotterte, ließ sie aufhorchen.
    „ Edward? Hier ist Grant. Grant Watson. Hey, Mann, hör’ bloß auf mit dem Scheiß, ja? Wenn du das hörst, dann…“ Im Hintergrund konnte man ein unwirkliches Rauschen vernehmen; Grant Watson saß wahrscheinlich in seinem Auto. „ Vorhin waren zwei vom NCIS bei mir… wegen Nancy. Edward, ich bitte dich, mach keinen Scheiß. Die wissen was los ist.“ Der Anrufer zögerte kurz, fuhr dann aber fort: „ Du weißt, dass ich von Anfang an dagegen war. Beende es, bevor es zu spät ist.“

    Klick. Klick. Die Aufzeichnung endete. Ziva und Tony sahen einander mit großen, fragenden Augen an. Sie hörten sich die Aufnahme ein weiteres Mal an, achteten dieses Mal besonders auf Stimmlage des Anrufers und auf Hintergrundgeräusche, bevor Tony zum Handy griff und die Nummer seines Vorgesetzten wählte. „ Boss? Könnte sein, dass wir ein Problem haben“, sagte er, als Gibbs sich meldete.

    TBC


  5. #44
    Major Avatar von claudi70
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    „ Vorhin waren zwei vom NCIS bei mir… wegen Nancy. Edward, ich bitte dich, mach keinen Scheiß. Die wissen was los ist.“ Der Anrufer zögerte kurz, fuhr dann aber fort: „ Du weißt, dass ich von Anfang an dagegen war. Beende es, bevor es zu spät ist.“
    Du machst es mal wieder sehr spannend. Also Nancys Verlobter steckt auch mit dahinter.
    Aber es hört sich an, als ob Nancy nicht ganz eingeweiht ist. Aber vielleicht irre ich mich auch.

    Leider gabs dieses Mal noch nicht das Gespräch zwischen John und seiner Ex. Ich hoffe im nächsten Kapitel. ; Wie es aussieht gehts wohl mal wieder um die kleinen Robotor, aber das wäre ja dann eher Rodneys Bereich. Na ich lass mich da mal überraschen was du da vor hast.



    „ Nanoroboter lassen sich steuern. Wenn sie ihre Arbeit erledigt haben, dann deaktivieren sie sich von selbst und können keinen Schaden anrichten. Glaubt mir, das ist die Technologie der Zukunft!“
    Mit der Technologie der Zukunft mag er ja recht haben, aber mit dem Rest *schmunzel* leider wohl nicht.

    Bin gespannt wie es weiter geht.

    Bleibt nur zu hoffen, dass das Werk pünktlich zu Weihnachten fertig ist, nicht wahr*grins*?
    LG, eure Ally
    Ich drück dir die Daumen.

  6. Danke sagten:


  7. #45
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    wuhuuuuu, spannend spannend

    also was man nicht alles so findet in einem "sau-haufen"

    bin schon gespannt wer noch alles darin verwickelt ist!!

    lg

  8. Danke sagten:


  9. #46
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    Standard Kapitel 8: Familientreffen

    A/N: Es ist mir fast schon ein bisschen peinlich, dass ich jetzt erst mit dem neuen Kapitel antanze, obwohl ich mir doch so viel Zeit gelassen habe. Sorry, aber der Kreativ-Flow wollte sich nicht so wirklich einstellen, weshalb dieses Kapitel etwas kürzer und (vielleicht- ich betone hier das ‚vielleicht’) nicht so informativ wie seine Vorgänger sein mag. Aber mal schauen…

    Ehe ich jetzt wieder anfange um den heißen Brei herumzureden, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels… und ich warte gespannt wie ein Flitzebogen auf euer Feedback.
    Liebe Grüße, eure Ally

    +-+-+-+-+

    „ Vorhin waren zwei vom NCIS bei mir… wegen Nancy. Edward, ich bitte dich, mach keinen Scheiß. Die wissen was los ist.“ Der Anrufer zögerte kurz, fuhr dann aber fort: „ Du weißt, dass ich von Anfang an dagegen war. Beende es, bevor es zu spät ist.“


    Kapitel 8
    *+* Familientreffen *+*


    How to find a way to get through
    It's a tragedy
    Pulling at me like the stars do
    You’re like gravity
    Even if the wind blows
    It makes it hard to believe
    How ya gonna love
    How ya gonna feel
    How you gonna live you life
    (Westlife-“Safe”)


    John zog den Kopf ein und schlug dann den Mantelkragen hoch, kaum dass er und Nancy das Gebäude verlassen hatten und in den Hof hinaus getreten waren. Hier draußen war es noch kälter als drinnen und das sollte schon etwas heißen, denn im Gebäude war es mangels der fehlenden Heizungen bereits eiskalt gewesen. Es war so kalt, dass der warme Atem von ihm und Nancy Dunstwolken formte, die hinauf in den klaren, blauen Himmel empor schwebten. Für Ende Oktober waren die Temperaturen bereits weit in den Keller gesunken und die grauen Wolkenberge am Himmel sahen gewaltig nach Schnee aus. Aber Schnee im Oktober? Das konnte man sich schwer vorstellen, doch John hatte ebenso wenig daran geglaubt, seiner Exfrau noch einmal über den Weg zu laufen und nun war sie es, die ihn über den Hof begleitete.

    Der Soldat musterte sie neugierig von der Seite und musste neidlos eingestehen, dass sie noch immer umwerfend aussah. Er hatte Nancy in den letzten Jahren nicht gesehen; das letzte Mal war vor Gericht gewesen, als man ihre Ehe offiziell geschieden hatte. Er hatte das damals nicht gewollt; er hatte fest an diese Ehe geglaubt, doch das Schicksal hatte andere Pläne mit ihnen gehabt.
    Ihre Beziehung war schon angeknackst gewesen, als man ihn nach Afghanistan versetzt und sie befördert hatte. Damals dachte John wirklich ernsthaft darüber nach, den Dienst zu quittieren und Nancy zuliebe einen Job in der Firma seines Vaters anzunehmen. Heute wie damals war die Situation zwischen ihm und Patrick Sheppard angespannt und er hätte es wirklich nur Nancy Willen getan. Er hatte sie wirklich geliebt. Er hatte sie vergöttert. Nur stellte sich die Ehe nicht als das heraus, was sie beide sich auf dem College vorgestellt hatten. Sie hatten es versucht, aber schlussendlich waren sie wie alle ihre Freunde auch vor dem Scheidungsrichter gelandet. Wieder einmal hatte sich die Weisheit bestätigt, dass zu einer Ehe mehr gehörte als oberflächliche Gespräche und Sex.

    Im Nachhinein fragte sich John, ob er das mit Nancy irgendwie hätte retten können. Er hätte sich mehr anstrengen können, anstatt seiner eigenen Naivität nachzugehen. Aber andererseits hatte sich sein Leben nach der Scheidung in mancherlei Aspekten durchaus verbessert. Was wäre, wenn er und Nancy es nicht hingekriegt hätten? Das war schließlich auch noch eine Option! John drängte sich das Bild seiner Eltern auf; auf der einen Seite sein Vater, der sich im Laufe der Jahre immer mehr verhärtet hatte und aufgrund seiner unglücklichen Ehe in zig außereheliche Beziehungen geflüchtet hatte. Und auf der anderen Seite seine Mutter; wie sehr hatte sie doch leiden müssen! Zwar hatte sie ihre beiden Söhne gehabt, doch was brachte das schon, wenn der Vater ihrer Kinder sich in die Arme anderer Frauen flüchtete, anstatt bei Schulaufführungen seiner Jungs dabei zu sein?

    John musste unwillkürlich schlucken. Der Gedanke, dass er und Nancy wie seine Eltern hätten enden können, ließ ihm übel werden. Er wollte nicht wie sein Vater sein- so viel stand fest. Sein alter Herr war ein vergraulter, reicher Mann Ende Sechzig, der laut Dave seinen Hausangestellten das Leben zur Hölle machte. Es ließ John eiskalt den Rücken hinunter, wenn er daran dachte, dass der obligatorische ‚Ich-möchte-dir-gerne-jemanden-vorstellen’-Besuch bei seinem Vater noch immer offen war. Bis zum heutigen Tage hatte er mit allen Mitteln versucht, sich davor zu drücken, doch es gab keine andere Option, als dass er Patrick nach all den Jahren, die geprägt waren von Hass und Verbitterung auf beiden Seiten, vor die Augen treten musste. Er war immer noch sein Vater, ganz gleich, was in den Jahren passiert war, und als sein Vater hatte er ein Anrecht darauf, am Leben seines Sohnes teilzuhaben… was unter anderem bedeutete, dass er seine Schwiegertochter und seine Enkelin kennenlernen musste, auch wenn John seinen beiden Frauen es lieber erspart hatte.

    Er war so sehr in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er nicht merkte, dass er und Nancy das Fabrikgebäude, in welches man sie gebracht hatte, längst hinter sich gelassen hatten und sich nunmehr auf einer freien Grünfläche befanden. Nancy lief schweigend neben ihm her, aber es entging ihm nicht, dass sie ihn aus dem Augenwinkel beobachtete.
    Sie sah einfach nur klasse aus. Die Art, wie sie ihre langen, braunen Haare trug, gefiel ihm; zwei Strähnen seitlich weggesteckt, der Rest wallte offen über ihre schmalen Schultern. Sie trug einen knielangen, dunklen Mantel, darunter einen cremefarbenen Rollkragenpullover und eine engliegende Jeans. Die Absätze ihrer schwarzen Stiefel klapperten über den Betonboden.
    „ Du denkst nach“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. Sie blieb stehen und ließ ihren Blick über die vor ihnen liegende Grünfläche schweifen; der Wind, der sich über dieser freien Fläche gesammelt hatte, wehte durch ihr Haar, und die eisige Kälte hatte ihre Wangen auf eine hinreizende Art und Weise erröten lassen.
    „ Ich habe einiges, über das ich nachdenken muss“, entgegnete John ihr, vergrub seine Hände in seinen Manteltaschen und suchte dann den Blickkontakt, dem sie ihm aber weiterhin konsequent verweigerte.
    „ Du siehst immer so angestrengt aus, wenn du nachdenkst“, meinte sie stattdessen mit einem stillen Lächeln.
    „ Ich hatte schon immer `nen Dickschädel.“
    „ Das habe ich vermisst.“
    „ Kann ich mir vorstellen.“
    Nancy schmunzelte. „ Es ist nicht leicht eine lieb gewonnene Person von heute auf morgen aus seinem Leben zu verbannen.“ Sie seufzte. „ Mir fehlen deine Macken.“
    „ Das nehme ich persönlich- das weißt du.“
    „ Ja, ich weiß.“ Sie nickte, wobei ihre braunen Locken auf und ab wippten. „ Mir fehlt es, dass du ständig die Zahnpastatube offen lässt und dass du deine Socken im ganzen Haus verteilst. Und deine Footballnachmittage. Und dass du ständig deinen Kram irgendwo liegen lässt, den ich dann wegräumen muss.“ Sie grinste. „ Mir fehlt sogar, dieses alberne ‚Johnny Cash’-Poster.“
    John hob die Augenbrauen. „ Du hast mich aber nicht hierher gebracht, um mir meine männlichen Schwächen vorzuhalten, oder?“, fragte er.

    Endlich sah Nancy ihn an. „ Es ist nicht mehr wie früher, John“, sagte sie leise und zeigte allein schon mit ihrem traurigen Lächeln, dass sie versuchte seiner Frage auszuweichen. Sie presste die Lippen fest aufeinander, fast so, als wollte sie sich selbst am Sprechen hindern.
    „ Natürlich ist es das nicht“, entgegnete John ihr sanft. „ Es wird auch nie mehr so sein.“ Es klang hart, war aber die Wahrheit. Sie beide hatten ohne einander weitergelebt und so würde es auch weitergehen.
    „ Ich weiß.“ Wieder ein trauriges Lächeln, das über Nancys Lippen huschte und was sie aber versuchte in ein neutrales umzuformen- ohne Erfolg. Ihre Mundwinkel hoben sich zwar an, aber ihre braunen Augen blieben kalt und leer, ließen sich nicht begeistern. „ Ich wusste nicht, dass du wieder geheiratet hast, John. Dein Bruder hat mir nichts dergleichen gesagt.“
    „ Wir sind noch nicht verheiratet“, korrigierte John. „ Wir sind erst seit zwei Monaten verlobt.“ Fast schon ein bisschen schuldbewusst fügte er hinzu: „ Und Dave weiß noch nichts davon.“
    „ Ich freu’ mich für dich.“ Nancys Augen begannen aus heiterem Himmel zu leuchten, was John überraschte, da er mit einer anderen Reaktion seiner Exfrau auf diese Neuigkeit gerechnet hatte. „ Wirklich. Das ist toll, John! Eine Hochzeit und ein Baby! Es ist doch deins, nicht wahr?“
    Der Soldat nickte. „ Ja, sie ist meine Tochter. Sie ist jetzt knapp zwei Monate alt.“
    „ Wie heißt sie?“, wollte Nancy wissen.
    „ Charin Isabelle“, antwortete er. „ Nach einer guten Freundin ihrer Mutter und nach…“
    „ …deiner Mom“, beendete Nancy seinen Satz und lächelte dann selig. „ Deine Mutter wäre von ihrer Enkelin begeistert gewesen. Sie ist wirklich ein hinreizendes Kind und ähnelt sehr ihrem Vater. Ich kann nicht glauben, wie sehr du dich doch verändert hast, John.“
    John hob die Brauen. „ Was meinst du damit?“
    „ Das Baby. Für mich warst du immer derjenige, der nie Kinder haben wollte und jetzt hast du so eine kleine Süße.“ Der traurige Ausdruck kehrte in Nancys Gesicht zurück.
    „ Nance, nein“, bat John kopfschüttelnd. „ Bitte nicht.“
    Nancy schluckte. „ Du hast recht; ich sollte mir keinen Kopf darüber machen. Es tut mir leid.“ Sie räusperte sich kurz. „ Ich freue mich wirklich sehr für dich und…“
    „ Teyla“, half er ihr auf die Sprünge. „ Ihr Name ist Teyla.“
    „ Ein schöner Name“, überlegte Nancy laut. „ Wie gesagt, ich freu’ mich für euch beide und hoffe, dass ihr beide glücklich miteinander werdet.“

    Damit drehte Nancy sich um und machte sich daran, in Richtung Hauptgebäude, aus dem sie gekommen waren, zurückzumarschieren, was aber keinesfalls zu Johns Zufriedenheit war. Er hatte seine Antworten immer noch nicht bekommen und deswegen griff er nach ihrem Arm.
    „ Nance, warte!“, rief er und fragte in ruhigerem Ton, als sie sich zu ihm umdrehte: „ Warum bin ich hier?“
    Es verging eine ganze Weile, ehe sie ihm antwortete. „ Ich sagte bereits, dass ich deine Hilfe brauche.“
    „ Und deshalb musstest du mir mit diesen beiden Gorillas im Hotel auflauern, meinen Freund aus dem Schlaf reißen und meine Verlobte und meine Tochter zu Tode ängstigen.“ Auf seine sarkastische Feststellung reagierte Nancy mit einem rauen Lachen. Sie warf die Haare zurück. Als sie ihn wieder ansah, blitzten ihre braunen Augen.
    „ Ich bitte dich, John.“ Ihre Stimme klang auf einmal nicht mehr so leise wie noch vor ein paar Minuten sondern geradezu bissig, aber noch nicht aggressiv. „ Dein Leben ist spektakulär und aufregend. Erwartest du dann tatsächlich, dass wir uns irgendwann einmal ‚rein zufällig’ beim Zeitungshändler über den Weg laufen?“ Sie musste lachen, doch dieses Mal war ihr Lachen nicht ansteckend. In all den Jahren hatte John immer mitlachen müssen, wenn sie lachte, ganz egal, was der Grund dafür gewesen war. Aber nicht heute…


    Er hatte sich so etwas eigentlich schon gedacht, aber dennoch war er so aus dem Konzept, dass er zuerst nichts zu sagen wusste. Er blieb einfach stehen und starrte an ihr vorbei, in die Ferne, als ob dort die Antwort auf all seine Fragen zu finden war. Es dauerte ein paar Augenblicke, ehe er sie wieder ansah und sie mit heiserer Stimme fragte: „ Was weißt du über mein Leben, Nance?“
    Ihre Miene spannte sich an. „ Ich frage dich: Was sollte ich wissen? Dass du nicht mehr in Afghanistan stationiert bis und auch nicht auf McMurdo, wie es in deiner Akte steht, sondern in einem streng geheimen Projekt beschäftigt bist, das sich das ‚Stargateprogramm’ nennt und dass du auf andere Planeten reist?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „ Oder dass du auf einem Stadtschiff zuhause bist, nämlich auf Atlantis, der sagenumwobenen versunkenen Stadt, das sich noch nicht einmal auf diesem Planeten befindet. Ach, was sage ich denn da? Galaxie!“
    „ Nance…“
    „ Ach ja, ich habe ja ganz vergessen, dass dein halbes Team aus Außerirdischen besteht und dass du mit einer verlobt bist und ein Kind in diese Welt gesetzt hast, nachdem du dich auf einem Raumschiff endlich getraut hast, den nächsten Schritt zu wagen und über deinen Schatten zu springen.“ John schwieg, weshalb Nancy ungeniert fortfuhr. „ Ich weiß mehr über dich, John Sheppard, als es dir vielleicht lieb ist. Ich weiß genug, um zu wissen, dass du mir helfen kannst und wirst.“
    „ Hättest du nicht anders auf dich aufmerksam machen können?“, wollte John kopfschüttelnd wissen. „ Ein einfaches ‚Hallo, ich bin auch noch hier’ hätte ausgereicht. Du hättest nicht erst jemanden umbringen lassen müssen.“
    „ Das war ich nicht“, beteuerte Nancy augenblicklich. „ Es war nicht meine Idee, jemanden zu töten, um dich hierher zu holen, aber bevor ich es verhindern konnte, war es schon geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen.“ Sie seufzte schwer. „ Hör zu, John, das alles hier ist nicht meine Idee, glaub mir. Ich wollte das alles nicht und es wäre bestimmt auch nie soweit gekommen, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte.“
    „ Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte?“, wiederholte John. „ Sag das dem Mann, der wegen dieser ‚anderen Möglichkeit’ sterben musste. Sag das seiner Familie- seinen Eltern, seiner Frau und seinen Kindern. Mir musst du das nicht sagen. Mir musst du nicht sagen, dass es dir leid tut.“
    „ John…“
    „ Ich will mir nicht länger irgendwelche Lügen anhören müssen“, sagte er. „ Ein Mann ist tot, von dem ich dachte, er sei Aiden Ford, der ein guter Freund von mir gewesen ist. Nur deswegen bin ich nach D.C. gekommen- um einem Freund die letzte Ehre zu erweisen. Aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es hier nur um den Lieutenant geht.“
    „ Es ist kompliziert“, meinte Nancy.
    „ Dann erklär’s mir“, bat John. „ Du musst mir sagen, warum ich hier bin, denn ich weiß es nicht. Warum musste ein Mann sterben, damit ich herkomme?“ Er seufzte und packte sie an ihren Schultern, drehte sie so, dass sie ihm in die Augen sehen musste. „ Bitte, Nance, rede mit mir.“
    „ Ich wünschte, es wäre so einfach.“ Nancys braune Augen schimmerten plötzlich tränenfeucht. „ Du bist hier, weil ich deine Hilfe brauche.“
    „ Wie?“ Der Soldat rüttelte an ihren Schultern, als ob er so die Antwort aus ihr herausschütteln konnte. „ Großer Gott, Nancy, warum? Wie soll ich dir helfen?“
    „ Du weiß sicher, dass ich mit dem Inhaber von National Electronic Systems zusammenarbeite?“, erkundigte sie sich nach kurzem Zögern. „ Edward Caine- ist dir der Name ein Begriff?“
    John nickte. „ Ja, ich glaube, ich habe schon einmal von ihm gehört. Er ist der neue Leiter von N.E.S. Worauf willst du hinaus?“
    „ Hör zu, wir haben nicht viel Zeit.“ Nancy seufzte. „ Du kannst froh sein, dass ich dich gefunden habe, bevor Edward es getan hat. Er weiß, dass ich nach dir suche, weil du der Einzige bist, der mir wirklich helfen kann. Edward will das verhindern, da ich im Besitz von geheimen Informationen bin, die ihm schaden könnten.“
    „ Was für Informationen?“, verlangte John zu wissen, aber seine Exfrau schüttelte nur mit dem Kopf.
    „ Noch nicht einmal ich dürfte davon etwas wissen“, erzählte sie. „ Edward arbeitet schon seit Wochen mit diesem Geschäftsmann aus Colorado zusammen; ich glaube, sein Name ist Henry Wallace. Bisher interessierte ich mich nicht besonders für seine Forschungen. Er und Wallace arbeiteten an sich selbst replizierenden Nanorobotoren, die Edward in die neuste Technik einbauen lassen wollte. Doch inzwischen glaube ich nicht mehr, dass das Edwards eigentlicher Plan ist.“
    John war neugierig geworden. „ Wie kommst du darauf?“
    „ Eines Abends musste ich noch mal ins Büro zurück, weil ich was vergessen hatte,… und da belauschte ich die beiden; sie saßen in Edwards Büro und redeten über die Nanoroboter oder Naniten, wie sie es nannten. Das, was ich zu hören bekam, war nicht für meine Ohren bestimmt. Es schockte mich und ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass Edward zu etwas in der Lage war. Ich wollte nicht schweigen, aber leider hat… hat Edward…“ Sie schüttelte mit dem Kopf und leckte sich über die Zunge, als ob sie nach Worten suchte, die ihr partout nicht einfallen wollten.

    Nach einer ganzen Weile, in der sie sich angeschwiegen hatte, zuckten Nancys Lippen, was aussah wie ein nervöses, ängstliches Lächeln. „ Edward ist herzensguter Mensch und ich kann nicht verstehen, wie ich mich derart in ihm täuschen konnte“, erklärte Nancy. „ Er hat mitbekommen, dass ich an dem Abend im Büro war und dass ich sein Gespräch belauscht habe. Seitdem traue ich mich kaum noch vor die Straße. Ich habe Angst, dass mir oder Grant etwas zustößt. Edward hat gesagt, dass er mir etwas antun wird, falls ich mit irgendjemanden über die Sache damals im Büro reden würde. Ich erkenne ich nicht wieder!“
    „ Und wieso kommst du dann zu mir?“, fragte John. „ Wieso erzählst du mir das alles?“
    „ Weil ich befürchte, dass Edward diese… Drohung war gemacht hat“, antwortete sie nach kurzem Zögern.
    „ Inwiefern ‚war gemacht’?“

    Nancy seufzte schwer; jetzt wirkte sie so bemitleidenswert, dass John sie am liebsten in die Arme genommen und fest an sich gedrückt hätte. Sie mochten zwar nicht mehr verheiratet sein, aber zwischen ihnen war etwas, das sie nach ihrer Scheidung erhalten hatten: Nancy würde immer eine gute Freundin für ihn sein! Eine gute Freundin, um die sich John nun sorgte…

    +-+-+-+-+

    ... Zur gleichen Zeit ...

    Eine viertel Stunde war vergangen, seit John mit dieser Frau gegangen war, und so langsam machte sich das ungute Gefühl in ihrer Magengegend immer mehr bemerkbar und artete immer mehr in Nervosität aus, die Teyla Schweißperlen auf die Stirn trieb. Sie starrte noch immer in Richtung der geschlossenen Tür und hoffte sehnlichst, dass sie sich öffnete und John zurückkam- so musste sie sich um ihn wenigstens keine Sorgen machen!

    Die Athosianerin machte kehrt und lief mit ihrem Baby durch den Raum, wiegte das weinende Kind dabei liebevoll im Arm und versuchte es zu beruhigen- mit bescheiden ausfallendem Erfolg. Charin wurde von Minute zu Minute unruhiger und das anfangs noch leise Wimmern war zu lautem Schreien herangereift, dass Teyla in den Ohren gellte.
    Verzweifelt sah die junge Mutter ihr Kind an und fragte sich, was dem schreienden Bündel nur fehlte. Sie hatte versucht die Kleine zu stillen, doch Charin hatte nicht trinken wollen. Sie hatte die Windel kontrolliert, aber wenn nichts im Magen war…Sie hatte es mit beruhigendem Worten und Singsang versucht, hatte Charin in ihrer Babyschale gewippt, sie umher getragen- nichts half. Das Baby schrie. Und schrie.

    Teyla sah zu Rodney herüber, der im Angesicht des andauernden Geschreis ihrer Tochter noch überraschend ruhig war. Er saß still in der Ecke und seiner Miene nach zu urteilen, war er schwer am nachdenken. Ganz wider seiner Natur hatte er in den letzten fünfzehn Minuten nicht viel gesagt, doch wahrscheinlich lag es auch einfach nur daran, dass er einsah, dass er nicht gegen Charins Gebrüll ankommen konnte.
    Der Kanadier merkte, dass sie ihn beobachtete, und als er den Kopf hob und sich ihre Blicke trafen, formte Teyla mit ihren Lippen nur ein stummes ‚Es tut mir leid’, um ihm wenigstens ein bisschen zu zeigen, dass ihr die Situation unangenehm war.
    „ Keine Ursache“, hörte sie Rodney über den Schreien hinweg sagen und sah ihn nicken; den merkwürdigen, leicht genervten Unterton in seiner Stimme hörte sie nicht. Sie drückte Charin an sich, die ihren Schnuller wieder einmal ausgespuckt hatte; dieses Mal schob Teyla ihn ihr nicht wieder zwischen die Lippen, da es eh sinnlos war, sondern ließ ihn in ihrer Jackentasche verschwinden. Sie musste auf anderem Wege versuchen, ihr schreiendes Kind zu beruhigen…
    … und im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass John bei ihr war. Er besaß wirklich ein Händchen, wenn es darum ging, Charin in den Schlaf zu lullen. Es war Teyla manchmal schon fast ein bisschen unheimlich, wie schnell das Baby sich beruhigte, wenn sein Vater da war und es im Arm hielt.

    Doch jetzt war John nicht da und so konnte sie ihm das Baby nicht einfach überlassen. Teyla musterte ihr Töchterchen von oben herab; Charins Gesicht war puterrot angelaufen und dicke Tränen schwemmten aus ihren dunklen Augen, verfingen sich in den dichten, schwarzen Wimpern- die gleichen, wie John sie hatte. Der Mund des Kindes war durchgehend geöffnet und mit empörten Schreien versuchte Charin noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen als ihr eh schon gehörte.
    Teyla legte die Decke um den zarten Körper ihrer Tochter, doch das zwei Monate alte Baby strampelte sich im Nu wieder frei, war dann aber doch von der Kälte, die um sie herum herrschte überrascht, und zog die dünnen Ärmchen und Beinchen schnell an sich… hörte aber nicht auf zu weinen.
    „ Ssht, ist ja gut“, sagte Teyla sanft und wischte ihrem Baby mit dem Zipfel der Decke die Tränen von der Wange.
    „ Ist sie in Ordnung?“, fragte Rodney plötzlich aus der anderen Ecke des Raumes und bedachte das schreiende Kind skeptischen Blickes.
    „ Sie wird wahrscheinlich nur Hunger haben“, antwortete Teyla und ließ sich auf das zerfledderte Sofa sinken, dass sich während ihres Aufenthalts doch als sehr robust erwiesen hatte. Das Gewicht des zappelnden Kindes auf ihren linken Arm verlagernd, öffnete die Athosianerin ihre Bluse; sie wollte noch mal versuchen, ihre Tochter zum Trinken zu bewegen.
    „ Ähem… was machen Sie da?“ Rodney sah sie mit geweiteten Augen an, als sie das Baby an ihre Brust legte.
    „ Ich füttere mein Kind, Rodney.“
    „ Und… und das machen Sie hier? Ich meine ‚hier’?“ Er deutete vage mit dem Finger auf sich selbst.
    Teyla musste über Rodneys leichte Panik schmunzeln. „ Ist Ihnen das unangenehm?“, wollte sie wissen.
    „ Ähem… nein, nein“, winkte der Kanadier prompt ab und errötete. „ Ich… ich meine nur, dass ich das…ähem…vielleicht nicht sehen sollte. Sie wissen schon, was ich meine. Hoffentlich.“ Er brach in leichtes Stottern aus. Mit unruhiger Hand fuhr er fort: „ Naja, ähem… vielleicht sind Sie…“
    „ Mir ist Ihre Gegenwart nicht unangenehm“, fiel Teyla ihm ins Wort. „ Aber, wenn Sie möchten, dann kann ich mich auch anders hinsetzen, damit Sie…“
    „ Ich…ich habe da wirklich kein Problem mit“, stammelte Rodney und seine Wangen nahmen einen Farbton an, der dem einer überreifen Tomate glich. Verschämt blickte er zu Boden, dann an die Decke und dann wieder zu Boden. „ Wenn die Kleine Hunger hat, dann hat sie Hunger. Ich kenne das“, meinte er… und wurde noch röter, als er begriff, was er soeben von sich gegeben hatte. „ Also, ich… ich meine nicht, dass… dass ich… Sie wissen schon, was ich meine, oder? Nicht das, was Sie jetzt vielleicht denken. So etwas würde ich nie tun und… und ich wollte jetzt auch nicht anzüglich sein… oder so.“
    Teyla lächelte beruhigend. „ Ich habe verstanden, Rodney Und ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.“
    Der Kanadier lachte zur Erwiderung ein kurzes, nervöses Lachen und deutete dann auf das Bücherregal. „ Ich werde mal…“, war alles, was er zustande brachte. Ohne weitere Worte drehte er sich um und griff ziellos nach einem der verstaubten Aktenordner, blätterte sich durch die Schreiben und tat so, als ob es ihn interessierte.

    Teyla schüttelte schmunzelnd mit dem Kopf, als sie die roten Ohren ihres Kollegen wahrnahm. Sie, ihrerseits, hatte kein Problem damit, wenn jemand ihr beim Stillen zusah; die Frauen ihres Volkes waren in dieser Hinsicht sehr offen und auch sie hatte dieses Verhalten übernommen. Doch scheinbar hatten gewisse (überwiegend männliche) Personen Probleme damit und wurden entweder rot oder wandten sich nervös ab. John war die Röte bis unter den Haaransatz gestiegen, als sie Charin zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit, in der Mensa, gestillt hatte, was sie inzwischen unterließ, da es ihr den ein oder anderen irritierten Blick von den Marines eingebracht hatte.
    Versonnen blickte sie nun auf ihr Baby hinab, das in ihren Armen lag und nun doch trank. Es war schon komisch: Plötzlich, von einer Sekunde zur nächsten, verstummte Charins Weinen und ihre Lider fingen an zu flattern, kaum dass sie zu nuckeln begonnen hatte. Eine Welle der Erleichterung fuhr durch Teyla und sie seufzte zufrieden auf. Vorsichtig schlang sie die Arme fester um ihre Tochter und streichelte ihre zärtlich über die rosige und noch immer tränenfeuchte Wange.
    Charin trank, nuckelte, schmatzte, seufzte… bis sie genug hatte und friedlich einschlummerte, die kleinen Patschehände noch immer an der Brust ihrer Mutter. Diese verharrte noch einige Momente in der sitzenden Position, ehe sie sich erhob und wieder im Raum umherzulaufen begann; sie wollte nicht riskieren, dass das Baby erneut aufwachte. Die Kleine brauchte ihren Schlaf und es war besser für sie, zu schlafen, als mitzubekommen, was um sie herum geschah.

    Teyla schlenderte zu Rodney, dessen Nase noch immer in den Büchern steckte, die er gefunden hatte. Der Wissenschaftler hob den Kopf. „ Schläft sie?“, fragte er leise.
    „ Hoffen wir es mal.“ Teyla fuhr sanft durch das dunkle Haarbüschel ihrer Tochter und beobachtete entzückt, wie sich der zerbrechliche Brustkorb des Kindes hob und wie er wieder sank. Neugierig spähte sie ihrem Kollegen über die Schulter. „ Haben Sie etwas gefunden?“
    Rodney seufzte und klappte das Buch zu… etwas lauter als gedacht; Charin zuckte im Schlaf zusammen, wachte aber nicht auf, rekelte sich nur kurz und kuschelte sich an den Brustkorb ihrer Mutter.
    „ Ich wüsste nicht, wonach ich zu suchen hätte“, entgegnete Rodney frustriert. „ Das hier sind nur alte Akten einer Firma namens National Electronic Systems, scheinbar noch aus einer Zeit, in der es keine Computer gab.“
    „ Nichts, was uns irgendwie helfen könnte?“ Teyla war enttäuscht, aber andererseits hatte sie auch nicht erwartet, dass man wichtige ‚Informationen’ ausgerechnet in dem Raum zurückließ, in dem man sie gefangen hielt.
    Rodney schüttelte mit dem Kopf. „ Wir können nur hoffen, dass Sheppard ein bisschen mehr Glück hat und etwas herausfindet.“

    Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und der muskelbepackte Mann trat wieder herein; in Begleitung von Nancy Emmerson und John, der zwischen den beiden trottete. Teyla stieß einen erleichterten Seufzer aus, als sie ihn sah.
    „ John!“ Sie kam ihm ein paar Schritte entgegen und er nahm sie in die Arme, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, fast so, als hätten sie sich lange nicht mehr gesehen. Von Nahem konnte die Athosianerin sehen, dass etwas anders war, weshalb sie stutzte.
    „ Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt, als sie sein blasses Gesicht bemerkte, legte die Hand an seine kalte Wange. „ John, was ist los?“
    Es war Nancy Emmerson, die ihr antwortete: „ Ich befürchte, dass wir nicht länger hierbleiben können. Sie werden mit uns kommen, damit wir Sie an einen anderen Ort bringen können.“
    „ Anderer Ort?“, wiederholte Rodney und trat von hinten an die kleine Gruppe heran. „ Was meinen Sie mit ‚anderer Ort’?“
    „ Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein, Dr. McKay“, antwortete Nancy. „ Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass Sie hier nicht mehr sicher sind.“
    „ Nicht mehr sicher?“, kam es nun auch aus Teylas Mund.
    „ Wir werden an einen anderen Ort gebracht“, beruhigte John sie, aber da war immer noch dieser merkwürdige Unterton in seiner Stimme, einer, den Teyla noch nie bei ihm gehört hatte, der ihr völlig fremd war.
    „ John…“ Sie sah ihn an, als er sie mit der Hand nach draußen schob, während er mit der anderen nach der auf dem Tisch stehenden Babyschale griff.
    „ Alles wird gut“, hörte sie ihn flüstern und spürte sogleich seine warme Hand an ihrer Taille, was ihr wenigstens ein bisschen Sicherheit gab und die Gewissheit, dass zumindest er wusste, was hier vor sich ging.

    Nancy Emmerson und ihr Begleiter liefen vorneweg, John, Teyla und das Baby in der Mitte und Rodney trottete hinterher, gescheucht von dem zweiten Mann aus der Hotellobby, der nach Nancy und dem anderen Mann in den Raum gekommen war. Man führte sie aus dem Gebäude hinaus in die Kälte auf einen kleinen Parkplatz, auf dem sie schon von zwei schwarzen Geländewagen erwartet wurden; die beiden Männer stiegen in den ersten Wagen, während Nancy sie bat, den zweiten zu besteigen.
    Die Türen schlossen sich und der Fahrer trat aufs Gaspedal

    TBC

    Spoiler 
    Und bevor ich es wieder vergesse- die Antworten!

    @ Dakimani: Du, in so einem Sauhaufen finde ich persönlich immer alles wieder, als in einem aufgeräumten Zimmer. Ein dreifaches Hoch auf den Saufhaufen! Vielleicht finden unsere NCISler noch mehr darin

    @ claudi70:Du wirst dich wundern, wer da noch alles mit drin steckt und ich kann schon mal verraten, dass es noch heiß hergehen wird. Vor allem, da man sich von einer gewissen Person, die ich bereits in einem Kapitel erwähnt habe, nicht täuschen lassen sollte. Und bekannterweise arbeiten noch viele andere im Hintergrund. Huuuuuui, so viel wollte ich gar nicht veraten!!!



  10. #47
    Major Avatar von claudi70
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    Standard

    Und jetzt sind wir genauso schlau wie vorher...*seufz* Du hast uns nicht verraten was Nancy von John will, außer seiner Hilfe. *grummel* Und warum war er so blaß?

    Aber Rodney war wieder klasse.
    Ähem… nein, nein“, winkte der Kanadier prompt ab und errötete. „ Ich… ich meine nur, dass ich das…ähem…vielleicht nicht sehen sollte. Sie wissen schon, was ich meine. Hoffentlich.“ Er brach in leichtes Stottern aus. Mit unruhiger Hand fuhr er fort: „ Naja, ähem… vielleicht sind Sie…“
    Mein Kopfkino spielt gerade verrückt.

    Ich hoffe du schreibst bald die Fortsetzung, bin nähmlich sehr gespannt, wie es weiter geht.
    GLG Claudi

  11. Danke sagten:


  12. #48
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Standard

    Ein sehr schönes, aber für uns einfach immer noch zu wenig aufschlussreiches Gespräch zwischen John und Nancy Ich nehme mal an stark an, du liebst es, wenn du uns Leser noch ein bisschen länger zappeln lassen kannst

    Er hatte Nancy in den letzten Jahren nicht gesehen; das letzte Mal war vor Gericht gewesen, als man ihre Ehe offiziell geschieden hatte
    Hier habe ich zuerst gestutzt. Sheppard hat Nancy doch mal zwischendurch gesehen. Aber dann fiel mir wieder ein, dass deine Geschichte ja in diesem Falle eine andere Wendung genommen hat. Johns Vater ist hier auch noch am Leben.

    „ Und deshalb musstest du mir mit diesen beiden Gorillas im Hotel auflauern, meinen Freund aus dem Schlaf reißen und meine Verlobte und meine Tochter zu Tode ängstigen.“
    Hier würde ich z. B. statt Verlobte einfach nur Teyla schreiben. Das klingt in meinem Ohr mehr nach Sheppard.

    Diese ganze Szene mit dem Stillen und Rodney hat mich auch sehr zum Schmunzeln gebracht. Das hast du so treffend beschrieben - mir ging's wie Claudi - das Kopfkino lief auf vollen Touren. ^^

    Ich hoffe, im nächsten Kapitel bekomme ich wieder ein bisschen was vom NCIS-Team zu lesen.

  13. Danke sagten:


  14. #49
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    es geht weiter - und ich komme endlich dazu es zu lesen

    supi kapitel, und auch sehr misteriös!!! was nancy wohl vorhat und vorallem was es mit dem N.S.E. auf sich hat!!
    bin schon auf das nächste Kapitel gespannt!!!

    lg

    PS: kurz aber knapp das FB

  15. Danke sagten:


  16. #50
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Standard

    So, dann melde ich mich auch mal wieder! Ich lese immer noch mit und deine Story gefällt mir immer besser und bis auf ein paar Rechtschreibfehler - sorry -, das heißt wahr gemacht und nicht war gemacht (die sind mir selbst beim ersten flüchtigen Lesen aufgefallen) ist es gut geworden.
    Ich war die letzte Zeit irgendwie zu faul um ein FB abzugeben. Frag mich nicht weshalb, Zeit hatte ich eigentlich ständig. Gelesen hab ich auch, wobei ich das vorletzte Kapitel irgendwie verpasst hab. Vielleicht liegt's aber auch daran, dass ich gerade relativ viel auf der Spielwiese bei den Denkern unterwegs bin.
    Du hast mit diesem letzten Kapitel irgendwie eine klitzekleine Hoffnung in mir geweckt. Ganz besonders durch das Gespräch zwischen Nancy und Sheppard. Ich beginne mich nämlich gerade zu fragen ob Nancy nicht versucht John, Rodney, Teyla und das Baby zu beschützen und vllt. nur Nancys Verlobter und dieser Edward irgendwas vorhaben.

  17. Danke sagten:


  18. #51
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Standard Antworten!!!!!!!!

    Bevor ich es wieder vergesse (ist echt 'ne Schwäche von mir) und ihr verzweifelt auf eure Antworten warten müsst... hier sind sie!!!!

    Spoiler 
    @ claudi70:Das Gespräch zwischen John und Nancy war längst überfällig und für mich auch äußerst schwer zu schreiben, denn ich muss zugeben, dass ich die Folge "Outcast" nie gesehen habe und daher nicht wirklich weiß, wie die beiden so miteinander umgegangen sind. Jaja, ich weiß, dass alle SGA-Fans jetzt aufkreischen werden, aber bitte habt Erbarmen. Ich weiß auch nicht, warum ich diese Folge noch nie gesehen habe
    Ich hoffe, dass ich die beiden wenigstens einigermaßen gut zusammen beschrieben habe.

    Und was unseren herzallerliebsten Rodney betrifft... Ich musste geschockt feststellen, dass er außer der Fahrstuhlszene mit Tony noch nicht einmal wirklich vorgekommen ist. 'Das muss sich ändern', dachte ich mir... und da unser werter Kanadier bekanntlich nicht so gut mit Kindern kann und seeeeeehr schnell nervös wird, dachte ich mir, warum Teyla mal nicht ihren mütterlichen Pflichten nachkommen lassen

    @ Liljana: Ich liebe es, meine Leser länger zappeln zu lassen! Das ist doch mal ein Statement, nicht wahr? Jaja, aber im nächsten Kapitel (an dem ich übrigens verzweifle) werdert ihr (hoffentlich) mehr erfahren.

    Danke übrigens für den Tipp in der 'Verlobten'-Sache. Das ist eine verflixte Sache, sag ich dir. Ich werde versuchen, deinen Rat zu beherzigen...
    ... und auch dafür zu sorgen, dass sie NCISler im nächsten Kapitel öfter vorkommen.

    @ Dakimani:Das N.E.S. wird eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie Nancy und eine Person, die davon jetzt aber noch nichts weiß- das kann ich dir schon mal verraten. Und eins noch: Ich liebe mysteriöse Dinge

    @ Delilah Blue: Hihi, ja die Sache mit der Rechtschreibung; ich glaube ich und die Rechtschreibung werden keine Freunde mehr.
    Dir scheint es wie mir zu gehen: Unendlich viel Zeit aber keine Lust. O ja, das kenne ich nur zu gut. Sprech mich bloß nicht auf das neue Kapitel an- ich verzweifle daran. Eins kann ich aber schon verraten: In Bezug auf eine Person- ich sag nicht welche- irrst du dich. Und eine andere Person wird bald mehr in den Fokus gerückt, obwohl sie bis jetzt nichts davon weiß... und wahrscheinlich auch nicht in diese Situation kommen will.
    Und dann sind da ja noch unsere NCISler....

    Du siehst, es bleibt weiter spannend


    Und an alle Knöpfchendrücker: Vielen vielen Danke, meine Lieben!!!!!!!!!!!!

    ----------------------------

    Mit dem neuen Kapitel wird es hoffentlich nicht mehr so lange dauern, auch wenn ich daran verzweifle. Die Hälfte habe ich schon geschafft und da ich am Montag keine Schule habe, hoffe ich, dass ich es bis Dienstag fertig bekomme.
    Der Titel lautet: Der Teufel trägt Armani (Huuuuuuuuuuu, spannend )

  19. #52
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    Standard Kapitel 9: Der Teufel trägt Armani

    A/N: Freut euch mit mir, denn ich habe es endlich geschafft weiterzuschreiben! Diese Geschenkekauferei hat meine ganze Zeit und Konzentration beansprucht- man will seinen Lieben schließlich nicht das Falsche kaufen, nicht wahr? Also kämpfte ich mich in der letzten Woche durch den Großstadtdschungel und Maßen von Kaufwütigen, die das Geschenkekaufen auch immer auf das letzte Wochenende vor Heiligabend verlegen. Was für ein Stress! Ich glaube, dass ich es nächstes Jahr anders machen werde. Allerdings habe ich das auch schon letztes Jahr gesagt…

    Um jetzt aber nicht vom Thema abzukommen: Hier ist das neue Kapitel für euch! Viel Spaß beim Lesen, und während ihr (hoffentlich) reichlich Feedback hinterlasst, werde ich mich ein letztes Mal durch die Kaufhäuser quälen, denn mein allerliebster Schatz ist bis jetzt noch „geschenkelos“.
    Ho ho ho, eure Ally

    +-+-+-+-+

    „ Es ist kompliziert“, meinte Nancy.
    „ Dann erklär’s mir“, bat John. „ Du musst mir sagen, warum ich hier bin, denn ich weiß es nicht. Warum musste ein Mann sterben, damit ich herkomme?“ Er seufzte und packte sie an ihren Schultern, drehte sie so, dass sie ihm in die Augen sehen musste. „ Bitte, Nance, rede mit mir.“
    „ Ich wünschte, es wäre so einfach.“ Nancys braune Augen schimmerten plötzlich tränenfeucht. „ Du bist hier, weil ich deine Hilfe brauche.“


    Kapitel 9
    *+* Der Teufel trägt Armani *+*


    Branded a black sheep
    No need to declare this an emergency
    Branded a black sheep
    But why don’t you feel the sense of urgency
    She is just a black sheep
    (Valentine- Black sheep)


    „ Verdammt.“ McGee widerstand dem Drang auf die Tastatur einzuprügeln eigentlich nur wegen zwei Sachen; einmal dadurch, dass er mit dem Stuhl zurückrollte und seine zuckenden Hände über dem Kopf zusammenschlug. Seine kurzen dunkelblonden Haare raufend, fasste er seinen Computer ins Auge, der so unschuldig vor ihm stand und dessen Monitor so unscheinbar flackerte und dabei in dicken roten Buchstaben ‚FAILED’ anzeigte. Gleich darauf entgegnete er dem erwartungsvollen Blick seines Vorgesetzten mit einem schnellen Lächeln und stammelte etwas, was man als „Verflixte Technik“ interpretieren konnte.

    Als Jethro Gibbs- der übrigens der zweite Grund war, der Timothy daran hinderte, diese Höllenbrut von Computer aus dem Fenster zu schmeißen- nur resigniert die Augenbraue hob, senkte McGee den Kopf, errötete leicht. Gibbs erwartete Ergebnisse- das wusste Timothy. Aber was sollte er dem Boss schon liefern, wenn er nichts hatte? Nichts. Nada. Niente. Er hatte rein gar nichts. Er, Timothy McGee, ehemaliger Student der John Hopkins-Universität und seineszeichen Computerspezialist, hatte nichts, was er seinem Boss bringen konnte.
    Es war nicht so, als hätte er nichts unversucht gelassen, doch gegen die geballte Hakerabwährsoftware des Verteidigungsministeriums, die er zuerst versucht hatte zu knacken, kam er nicht an. Und auch als er es auf die legale Art versucht hatte, war nichts dabei herausgekommen außer der Ansage, dass man ihm dazu keine Angaben machen durfte. Den ganzen Vor- und einen Teil des Nachmittags hatte er damit verbracht herauszufinden, wem das gelöschte Profil zuzuordnen war, auf das Abby bei ihrer Suche gestoßen war. Doch nichts!

    Immer und immer wieder tauchte in dicken Buchstaben ‚FAILED’ auf seinem Bildschirm auf- oder ähnliche Wortkonstellationen, die ihn darauf hinwiesen, dass ihm der Zugriff auf diese Daten nicht gestattet war. Dabei arbeitete er doch sozusagen mit der Regierung zusammen, oder etwa nicht? Er war getreuer Steuerzahler, konnte er da nicht ein bisschen mehr Vertrauen erwarten?
    Timothy war von Natur aus ein ruhiger Zeitgenosse, den so schnell nichts reizen konnte; außer vielleicht Tony DiNozzo- aber das war eine ganz andere Geschichte. Nein, noch nie hatte man sich über ihn bei Direktor Vance (oder auch bei seiner Vorgängerin, Jenny Shepard,) beschwert. Er war immer ruhig und gelassen und es kostete schon die ganze Kunst der Nerverei um ihn aus der Haut fahren zu lassen. Doch das hier…

    Mit vor Wut roten Ohrläppchen griff Timothy nach seinem Kaffee und nippte daran, nur um festzustellen, dass sich das köstliche Heißgetränk in eine ungenießbare und noch dazu eiskalte Brühe verwandelt hatte. Scheinbar hatte man sich heute gegen ihn verschworen! Wortlos schob er den Kaffeebecher also auf die Ablage oder vielmehr Bürotrennwand rechts von ihm, aber nicht ohne vorher zu überlegen, ob er nicht versuchen sollte, ihn Tony unterzuschieben. Aber wahrscheinlich hätte da eh nicht funktioniert, da unter anderem Gibbs wachsame Augen noch immer auf ihm ruhten…
    … und des Weiteren weil sein Kollege zusammen mit Ziva just in dem Moment aus dem Fahrstuhl trat, als McGee dieser finstere Gedanke durch den Kopf schoss. Zu seinem Leidwesen bemerkte Tony sofort seine schlechte Laune und das zauberte ein breites Lächeln auf sein Gesicht. Der flapsige Spruch schien ihm schon auf der Zunge zu liegen.

    Und so war es zumindest für McGee verwunderlich, dass Tony ohne ein weiteres Wort zu verlieren zu seinem Schreibtisch spazierte. Erwartete man doch jetzt von ihm die übliche sarkastische Bemerkung. Aber nein, nichts dergleichen geschah.
    Tony ließ seinen Rucksack etwas lieblos fallen, setzte sich, aber nur um ein paar Sekunden später wieder aufzuspringen, als Gibbs McGee aus seinem eisernen Blick entließ und sein stahlgraues Augenpaar erst auf Tony, dann auf Ziva und dann wieder auf Tony richtete.
    „ Und?“ Die Schultern des Teamleiters zuckten erwartungsvoll. „ Ich nehme an, dass ihr Caine nicht gefunden habt.“
    „ Wenn wir etwas gefunden haben, dann das Chaos in seinem Appartement“, witzelte Tony… räusperte sich dann aber sofort wieder, nachdem er einen warnenden Blick von Gibbs erhascht hatte.
    „ Das Telegramm, das du erwähntest…“
    „… ist bereits auf dem Weg zu Abby“, beendete Tony den Satz seines Vorgesetzten. „ Und auch das Telefon samt den Aufnahmen der letzten beiden Tage. Wenn etwas Verwertbares drauf ist, dann wird Abbs es sicher finden.“
    Jethro nickte zufrieden. „ Was ist mit Grant Watson?“
    „ Ausgeflogen“, antwortete Ziva, die sich zu ihren Kollegen, die sich inzwischen um Gibbs Tisch gesammelt hatten, gesellte. „ Wir waren dort, aber es war niemand zuhause. Die Garage war leer, das Auto weg. Die Nachbarin meinte, dass Mr. Watson es nach unserem Besuch ziemlich eilig hatte wegzukommen.“
    „ Wenn das mal nicht verdächtig ist…“ Tony tippte sich ans Kinn. Wissend fügte er zu der Aussage seiner Kollegin hinzu: „ Die Nachbarin wusste nicht, wohin Watson wollte. Nur, dass er Taschen in seinen Wagen packte und in Richtung Freeway gefahren ist.“
    „ Und wir wissen, dass er unterwegs bei Caine angerufen hat.“ Ziva runzelte die Stirn. „ Er klang am Telefon so, als wüsste er, dass unser nächstes Ziel Caine sein würde.“

    „ Ähem, Boss…“ Timothy McGee machte leise räuspernd auf sich aufmerksam. Er deutete vage auf seinen Monitor. „ Ich glaube, ich hab’ da was. Nun ja, ich habe gerade versucht die Handys von Col. Sheppard und Dr. McKay zu orten…“
    „ Warum hast du das nicht schon viel früher getan?“, wollte Gibbs wissen und kam um den Schreibtisch herum.
    „ Naja, ich dachte, dass… die Sache mit dem Profil wichtiger ist“, stammelte McGee, nicht ohne leicht zu erröten.
    „ Du dachtest?“, hakte Tony voller Sarkasmus nach. „ Bambino, was habe ich dir über das Denken gesagt. Nicht denken, machen. Sonst…“
    „ DiNozzo!“, brachte Gibbs den quasselnden Agent zum Schweigen und wandte sich nach kurzem Kopfschütteln an den wartenden Timothy. „ Was hast du gefunden, McGee?“
    „ Wie gesagt“, begann dieser erneut, „ ich habe versucht, die Handys zu orten und dabei kam heraus, dass tatsächlich eines der Geräte für einen kurzen Moment aktiviert war. Hier…“ Er zeigte auf seinen Monitor. „ Eine Aktivität an Col. Sheppards Handy vor nicht einmal einer Stunde.“
    „ Wo?“, fragte Gibbs.
    „ Rund zehn Kilometer nordwestlich von hier, an einer Tankstelle am Freeway Richtung Spring Valley“, war die Antwort. „ Aber das ist nicht das einzig Interessante, Boss. Ich habe mich in die Überwachung der gegenüberliegenden Straßenkamera eingehakt und dabei das gefunden. Nicht mal fünf Minuten alt.“

    Das Team beobachtete, wie der dunkle Hybridwagen Watsons auf den anliegenden Parkplatz der Tankstelle einlenkte und wie Grant Watson ausstieg, in den Shop eilte, aber nach nur wenigen Augenblicken wieder hinauskam und es scheinbar eilig hatte, in seinen Wagen zu steigen und loszufahren.
    „ Scheint ja ein besonderer Anlaufspunkt zu sein, diese Tankstelle“, murmelte Tony. „ Wenn ihr mich fragt, dann kann das kein Zufall sein, dass Watson ausgerechnet diese Tankstelle aufsucht.“
    „ Er scheint mehr zu wissen, als er uns gegenüber zugegeben hat.“ Ziva verschränkte die Arme vor der Brust. Sie betrachtete das Standbild des zu seinem Wagen eilenden Watsons genauer und meinte dann: „ Er fühlt sich beobachtet. Seht doch nur, wie er sich immer wieder umdreht.“
    „ Wir sollten ihn als nächsten Ansatzpunkt nehmen“, sagte Gibbs und griff nach den Autoschlüsseln, warf sie Ziva zu. „ Du und McGee, fahrt zu der Tankstelle und erkundigt euch nach Watson und wenn möglich auch nach Sheppard oder einem der anderen. Wenn sie nicht auf den Videobändern drauf sind, heißt das aber noch lange nicht, dass man sie vielleicht doch nicht gesehen hat.“
    „ Aber, Boss, ich dachte, ich soll Abby weiter mit dem Profil helfen“, meldete sich McGee sofort.
    „ Ziva und McGee- Tankstelle. Jetzt sofort“, war die Antwort des Teamleiters. „Ich werde Abbs mal einen Besuch abstatten.“
    „ Geht klar, Boss.“ McGee nickte und machte sich dann daran Ziva zu folgen, die schon fast am Fahrstuhl angekommen war. Gibbs lief in die andere Richtung, sodass nur Tony zurückblieb.
    „ Und was soll ich machen?“, rief er seinem Vorgesetzten hinterher.
    „ Du suchst mir alles heraus, was du über diesen Grant Watson findest“, schallte Gibbs im Laufen über seine Schultern… und war dann verschwunden.

    +-+-+-+-+-+
    ... Zehn Minuten später ...


    „ Wenn ich’s dir doch sage, Daphne…“ Tom Monroe verdrehte die Augen und war froh, dass er sich so einen neumodischen Kram wie Videotelefonie nicht leisten konnte. Bei dem Gedanken, was seine Frau mit ihm machen würde, hätte sie diese genervte Geste gesehen, wurde ihm ganz anders.
    „ Komm mir jetzt nicht mit Ausreden!“, kreischte es so laut am anderen Ende der Leitung, dass Tom den Telefonhörer ein paar Zentimeter von seinem Ohr weg halten musste. „ Du hast versprochen, heute pünktlich zu sein! Vergiss nicht, dass ich heute mit Shannon und Deborah verabredet bin und dass dein Sohn nicht allein auf sich aufpassen kann!“
    „ Daphne…“, versuchte Tom auf seine Frau einzureden, wurde aber von einem weiteren ihrer Tobsuchtsanfälle unterbrochen.
    „ Nix da ‚Daphne’“, fauchte sie. „ Wenn du deinen Arsch nicht pünktlich hierher schwingst und auf deinen Sohn aufpasst, dann garantiere ich für nichts!“
    „ Schatz…“
    „ Unterbrich mich nicht!!! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!“ Daphne schnappte nach Luft und Tom stellte sich vor, wie sie puterrot in der Küche stand und dabei wild mit irgendwelchen Sachen in der Hand auf ihn ein schimpfte.
    „ Ich werde heute pünktlich sein“, beteuerte Tom.
    „ Das sagst du immer“, zischte seine Frau. „ Natürlich wirst du heute pünktlich sein. Ich habe nämlich keine Lust, Sam mit zu Shannon zu schleppen. Du wirst gefälligst auf ihn aufpassen. Und wenn du diese kleine Schlampe…“
    Jetzt wurde es Tom zu viel. „ Rede nicht so von Lisa“, fuhr er seine Frau an. „ Du weißt ganz genau, dass es ihr im Moment nicht so gut geht.“
    „ Und deshalb musst du sie ja auch immer wieder zu uns einladen.“
    „ Ich bin nur nett“, verteidigte sich Tom. „ Ich bin ihr Chef. Wäre es dir lieber, ich würde sie auf der Straße vergammeln lassen?“
    „ Ja“, schnappte Daphne. „ Wenn das heißt, dass sie nicht mehr halbnackt durch unser Wohnzimmer hopst und mit ihren fetten Ding…“

    Tom legte auf… und bereute es schon im nächsten Augenblick sehr. Einerseits konnte er das Gemecker der ihm angetrauten Schreckschraube nicht länger ertragen, aber andererseits bedeutete diese unüberlegte Handlung, dass Daphne in weniger als zehn Minuten hier auftauchen würde. Sie würde ihn beschimpfen, ganz gleich, ob Kunden im Laden waren oder nicht- das war Daphne egal. Sie würde wie eine Furie durch den Laden rauschen und ihn vor allen Leuten bloßstellen…
    … doch das war Tom im Moment egal. Er musste sich zuhaue schon immer ihr Gemecker anhören, wenn er seine Angestellte Lisa mal wieder zum Essen mitgebracht hatte. Lisa war gerade zwanzig geworden und ihr Freund hatte sie nach einem Streit vor die Tür gesetzt. Zu ihren Eltern wollte sie nicht zurück, weil sie sich ‚ eine gewisse Selbstständigkeit bewahren wollte’. Eine eigene Wohnung war ihr zu teuer, weshalb sie manchmal bei einer Freundin Unterschlupf fand, bei der sie aber nicht immer sein konnte. Was war falsch daran, eine Mitarbeiterin ab und zu mal zum Essen einzuladen? Daphne übertrieb maßlos, fand Tom. Er wollte doch nur Gutes tun, und was war der Dank dafür?
    Grummelnd schnappte sich Tom einen Lappen und wischte die Ladentheke. „ Die soll mir ruhig herkommen“, zischelte er und bearbeitete den Ölfleck auf dem Tresen so lange, bis die Farbe aus dem Plastik wich; der Ölfleck allerdings war noch immer da… und würde wahrscheinlich auch dort bleiben.

    Das Geräusch eines auf den Parkplatz einbiegenden Wagens ließ den Tankwart unwillkürlich zusammenzucken, doch ein flüchtiger Blick aus dem Fenster beruhigte ihn wieder. Das Auto war viel zu edel, als dass er und Daphne es sich leisten könnten, und die Beiden, die aus dem Wagen ausstiegen, waren so sicher auch nicht in ihrem Freundeskreis zu finden. Tom beobachtete aufmerksam, wie der Mann und die Frau sich dem Eingang näherten und musste dabei daran denken, dass das schon die dritte Begegnung ‚dieser Art’ heute war. Sonst verirrten sich Leute ‚wie die’ nur selten in diese verlassene Gegend…

    Der Mann trat zuerst herein; ein großer, schlaksiger Kerl mit rundem Gesicht, der im Vergleich zu der Frau schon fast kleinlich wirkte. Seine Begleiterin bewegte sich mit sicheren Schritten auf den Tresen zu; ihre braunen Augen trafen Tom’s Graue.
    „ Guten Tag“, grüßte sie ihn freundlich und fischte etwas aus ihrer Jackentasche, was sich zu Tom’s Leidwesen als eine Polizeimarke oder ähnliches entpuppte.
    Na toll, dachte er sich, entgegnete den beiden aber ein einigermaßen freundliches Lächeln.
    „ Ich bin Spezial Agent Ziva David vom NCIS“, stellte sich die Frau vor und deutete dann auf ihren Kollegen. „ Und das ist Special Agent Timothy McGee. Wir hätten einige Fragen an Sie, Mr. …“ Sie suchte nach dem Namensschildchen, welches Tom nicht besaß.
    „ Monroe“, half er ihr. „ Tom Monroe. Mir gehört der Laden hier.“ Er wischte sich die Hände an dem Lappen ab. „ Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Ma’am?“
    Räuspernd trat Agent McGee vor. „ Wir hatten gehofft, dass Sie uns bei Identifizierung von ein paar Leuten weiterhelfen könnten.“
    Tom nickte unsicher. „ Ja, natürlich“, antwortete er, worauf die Frau drei Bilder aus ihrer Tasche zog und sie ihm vorlegte.
    „ Kennen Sie jemanden von denen?“, verlangte sie zu wissen.
    Tom betrachtete die Bilder eingehend; eines war von einem etwas rundlichen Mann mit furchtbar mürrischer Miene. Das andere von einer Frau, die in Tom’s Augen sehr exotisch aussah- vielleicht afrikanisch. Dunkle Augen und soweit er das beurteilen konnte ein hammermäßiger Körper. Das dritte zeigte einen hochgewachsenen Mann von schlanker Gestalt mit dunklen, wild abstehenden Haaren. Tom kannte keinen der drei.
    „ Bedaure“, sagte er kopfschüttelnd. Misstrauisch zog er die Brauen zusammen. „ Müsste ich sie kennen?“
    „ Es ist nur, dass wir aus sicheren Quellen wissen, dass einer der drei sich vor etwa einer Stunde hier aufgehalten hat“, berichtete Agent David.
    „ Da müssten Sie schon meine Mitarbeiterin fragen- meine Schicht hat erst vor einer viertel Stunde begonnen“, winkte Tom ab. „ Wenn Sie kurz warten können, dann hole ich sie.“

    Die beiden erklärten, dass sie kurz warteten, während Tom sich auf die Suche nach Lisa machte. Er fand sie im ‚Aufenthaltsraum’ - eine ehemalige Besenkammer, die er mit einem Tisch und zwei Stühlen „staffiert“ hatte-; kaugummikauend lackierte sie sich die Fingernägel pink.
    „ Da wollen dich zwei sprechen“, sprach er sie an. Mürrisch erhob Lisa sich und folgte ihm in den Verkaufsraum. „ Meine Angestellte Lisa“, stellte Tom sie den beiden Agents vor, die die junge Frau mit einem kurzen Nicken grüßten.
    „ Kann ich Ihnen helfen?“ Lisa klang gelangweilt, ließ geräuschvoll ihre blassrosa Kaugummiblase platzen.
    Agent Davids Mundwinkel zuckte kurz, doch die blieb freundlich. „ Könnten Sie uns sagen, ob Sie jemanden von diesen Fotos wieder erkennen, Miss?“ Sie legte ihr die drei Fotos vor, so wie sie sie auch Tom gezeigt hatte.
    Lisa überflog die Fotos einmal… dann noch einmal und schließlich ein drittes und letztes Mal. Dann nickte sie und tippte mit ihrem frisch lackierten Fingernägel auf das Foto der Frau. „ Die da kenne ich“, verkündete sie. „ Die war vor 'ner Stunde oder so hier und hat nach’m Toilettenschlüssel gefragt.“
    Die Gesichter der beiden Agents hellten auf. „ War jemand bei ihr?“, wollte Agent McGee wissen.
    „ Ich glaube, sie hatte ein Baby bei sich“, antwortete Lisa nickend- erst zögerlich und dann ziemlich sicher. „ Jaja, das ist die Frau.“
    „ Und sonst kommt Ihnen keiner mehr bekannt vor?“, hakte Agent David nach.
    „ Doch doch, der da.“ Wieder landete Lisas Finger auf einem Foto, diesmal auf dem des Mannes mit der eigenartigen Frisur. „ So einen wie ihn vergisst man nicht so schnell“, grinste die Blondine. „ Sieht er nicht aus, wie aus’m Katalog? Oder wie dieser TV-Arzt! Wie heißt er noch gleich? Patrick… Irgendetwas mit ‚D’. Sie wissen schon- McDreamy. Gott, der ist heiß gewesen!“
    „ Sie haben ihn also auch gesehen?“ Agent David gab sich unbeeindruckt.
    „ Er ist zusammen mit der Frau ausgestiegen, hat aber draußen gewartet, bis sie den Schlüssel hatte“, erzählte Lisa. „ Keine Ahnung warum. War irgendwie komisch die ganze Sache.“
    „ Inwiefern ‚komisch’?“, fragte Agent McGee.
    „ Na, da waren zwei so Typen und so 'ne Lack-und-Leder-Tussi- die haben am Auto gewartet, während die beiden weg waren“, erwiderte Lisa. „ Das war mir nicht so ganz geheuer; ich hab’ sie beobachtet, bis die Frau von dem Foto den Schlüssel zurückgebracht hat und zusammen mit dem Mann zum Wagen zurückgegangen ist.“
    Agent David nickte, während die den Worten Lisas folgte. „ Haben die beiden irgendetwas zu Ihnen gesagt?“, fragte sie dann. „ Ist Ihnen an ihnen etwas aufgefallen?“
    „ Nur, dass sie beiden nervös waren.“ Lisa fuhr sich mit spitzen Fingern durch die blonden Haare. „ Wenn Sie mich fragen, war der Kerl nervöser als die Frau.“
    „ Sie haben nichts gesagt?“
    Lisa schüttelte mit dem Kopf. „ Nein, die Frau hat sich nur bedankt und dann sind sie wieder gegangen.“
    „ Okay, eine letzte Frage haben wir noch…“ Agent David steckte die Bilder wieder ein. „ Sie haben nicht zufällig darauf geachtet, in welche Richtung der Wagen abgebogen ist?“
    „ Natürlich habe ich darauf geachtet“, entgegnete Lisa. „ Hier kommen nicht oft solche Karren vorbei und da macht man schon mal 'nen langen Hals. Sie sind nach Nordwesten, Richtung Spring Valley gefahren. Wahrscheinlich wollen sie da zu irgendeiner der Villen oder so.“

    Tom hatte dem Ganzen nur halbherzig zugehört und zuckte regelrecht zusammen, als die Agent David plötzlich wieder ihn ansprach. „ Sie sagten, Ihre Schicht hätte vor einer viertel Stunde begonnen?“
    Tom bestätigte dies und Agent David beförderte ein weiteres, viertes Bild ans Tageslicht, zeigte es ihm. „ Kommt Ihnen dieser Mann bekannt vor?“
    „ Ja“, antwortete Tom nach kurzer Betrachtung des Fotos. „ Der kam gerade, als ich den Laden nach der Pause wieder aufgeschlossen habe und wollte wissen, wie weit es von hier bis nach Spring Valley ist. Wieso fragen Sie mich das?“
    Keiner der beiden Agents reagierte auf diese Frage. Sie sahen einander nur kurz an und nickten dabei verstohlen. Dann fragten sie noch, ob der Mann sich nach jemand erkundigt hatte, was Tom aber verneinte. Er hätte sich nur ein Schokoriegel und eine Packung Pfefferminzkaubonbons gekauft, sagte er. Scheinbar reichte das den beiden, denn kurz darauf- nachdem Agent McGee eine Packung Gummibärchen erstanden hatte- bedankten sie sich für die Aufmerksamkeit und verabschiedeten sich von ihm und Lisa.

    Tom sah den beiden nach, bis sie nach draußen verschwanden. „ Na toll, jetzt hab’ ich auch noch die Bullen am Hals“, zischelte er, als er hörte, wie die Autotüren zuknallten.
    Lisa zog eine Schnute. „ Die wollten doch nur was wissen“, versuchte sie die Lage zu entschärfen und sah aus dem Fenster. „ Du solltest dir lieber über was anderes Sorgen machen!“ Grinsend drehte sie sich um und verschwand in den ‚hinteren Gemächern’.

    Er musste gar nicht ihrem Blick zu folgen, um zu wissen, was Lisa meinte; das laute Quietschen der Bremsen von Daphnes Wagen kündigte seinen nahenden Untergang an. Tom schloss die Augen und besann sich in den letzten ruhigen Momenten, ehe sich die Türe öffnete und seine Frau auf heißen Kohlen hereingerauscht kam.
    „ Thomas Monroe, was denkst du eigentlich, wie du mit mir umgehen kannst!“, kreischte Daphne. „ SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MIT DIR REDE!“

    +-+-+-+-+
    ... Zur gleichen Zeit ...


    Der Wagen wurde langsamer und der Fahrer setzte den Blinker. Ruckelnd bog er ab und man hörte Kies unter den schweren Reifen knirschen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster bestätigte Johns Vermutung, dass sie sich ihrem eigentlichen Ziel näherten. Der Fahrer lenkte den Wagen in eine mehrere hundert Meter lange Auffahrt, die schließlich in einem Rondell endete, in dessen Mitte sich eine kleine Teichanlage mit rosaroten Seerosen befand.
    Der Wagen hielt am unteren Ende einer Marmorsteintreppe, die zum Haupthaus hinaufführten, dessen Eingang von prachtvollen, der griechischen Architektur nachempfundenen Säulen beschattet wurde. Diese Kolosse aus hellem Stein ragten hoch in den blauen Himmel und schlossen an die goldverzierte Zinne des Hauses an.

    John runzelte nachdenklich die Stirn. Er hatte zwar noch nicht viel von dem Anwesen gesehen, doch er wusste, dass es zu teuer war, als dass Nancy es sich hätte leisten können. Nicht, dass sie in so einem Haus gerne gewohnt hätte. Nancy liebte den Luxus und damals hatte sie ihm immer wieder vorgehalten, dass er das Angebot seines Vater, die familieneigene Residenz in den Hamptons zu beziehen, nicht angenommen hatte; John war dieses Haus unheimlich gewesen. Nancy hatte es geliebt… und liebte es wahrscheinlich immer noch. Genau wie dieses Musterexemplar der althergebrachten Architektur. Natürlich entging es John nicht, dass ihre Augen zu glänzen begannen, kaum dass sie im Schatten des Hauses geparkt hatten.
    „ Wir sind da“, meinte Nancy vom Beifahrersitz her und machte sich daran auszusteigen. Durch die getönten Scheiben des Wagens konnte John sehen, wie ein anscheinend niederer Bediensteter herangeeilt kam und ihr die Tür aufhielt. Seine Lippen bewegten sich, aber er war zu leise, als dass John ihn hätte verstehen können. Er flüsterte Nancy etwas zu, worauf sie nur leicht nickte, und verschwand dann ebenso schnell, wie er gekommen war. Hastig eilte er die marmornen Treppen hinauf und verschwand im Haus.

    Die Augenblicke, bis der Fahrer des Wagens ebenfalls ausgestiegen war, die Tür öffnete und sie anwies, auszusteigen, schienen sich in die Länge zu ziehen, denn plötzlich fand sich John allein mit Rodney und Teyla in dem geräumigen Innenleben des Wagens wieder und sie tauschten Blicke aus. Rodney schien die ganze Sache nicht geheuer zu sein, denn seine Augen leisteten Akkordarbeit, um all die neuen Eindrücke zu verarbeiten; unruhig sah er sich um.
    Teyla hingegen verhielt sich um einiges ruhiger- eine Eigenschaft, die John an ihr schätzte. Sie saß ihm ruhig gegenüber- das vollkommene Gegenteil von Rodney, der nervös auf seinem Sitz hin und her rutschte- und schaute aus dem Fenster. John glaubte schon fast, eine gewisse Neugierde in ihren braunen Augen zu entdecken, doch er konnte sich natürlich auch täuschen. Ihre angespannten Gesichtmuskeln sprachen eine ganz andere Sprache…
    Als sie seinen musternden Blick bemerkte, löste sie ihre Augen von was auch immer sie gerade außerhalb des Wagens beobachtet hatte und sah ihn an. Er wusste sofort, was sie ihm sagen wollte.
    „ Es wird alles gut werden“, bemühte John sich zu sagen.
    „ Das musst du mir nicht sagen“, war ihre Erwiderung.
    John zog die Brauen zusammen. „ Du glaubst mir nicht.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, die er ihr gegenüber äußerte. Wieso glaubte sie ihm nur nicht?Darauf erwiderte Teyla ihm nichts… allerdings schien sich Rodney angesprochen. „ Die Tatsache, dass wir hier sind, genügt wohl als Antwort auf Ihre Frage“, meinte er sagen zu müssen.
    „ Ich habe Sie nicht nach Ihrer Meinung gefragt, Rodney“, wies John seinen Kollegen in die Schranken, der daraufhin die Augen verdrehte.
    „ Entschuldigung, dass ich mich in Ihren ‚Ehekrach’ eingemischt habe“, giftete er. „ Aber wenn ich Sie daran erinnern dürfte, dass ich genauso in dieser Sache mit drin stecke, wie Sie beide…“
    „Rodney, ich denke, dass wir alle uns nicht gerade wohlfühlen“, fiel Teyla ihm ins Wort, „ aber wir sollten uns jetzt wirklich konzentrieren.“
    Rodney verschränkte die Arme und sah zwischen den beiden hin und her. „ Wissen Sie eigentlich, dass Sie mir mit Ihrem vorehelichen Solidaritäts-Getue auf die Nerven gehen?“ An Teyla gewandt, schimpfte er: „ Können Sie sich nicht mal entscheiden, ob Sie jetzt sauer auf ihn sind oder nicht? Und Sie…“ Er zeigte auf John. „ Toll haben Sie das gemacht. Ich hatte mir meine einzigen freien Tage in diesem Jahr anders vorgestellt.“
    „ Als ob das hier alles meine Schuld ist!“ Johns Tonlage hob sich und wütend funkelte er den Kanadier an. Unbegreiflich, wie Rodney nur so etwas behaupten konnte. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass sie drei jetzt hier waren…

    Womöglich wäre der Streit noch weiter ausgeartet und hätte darin gegipfelt, dass er und Rodney sich die wüstesten Beschimpfungen an den Kopf geworfen hätten, doch der Fahrer öffnete die Tür bevor es so weit kommen konnte.
    „ Aussteigen“, befahl er barsch, weswegen sich John am liebsten gesträubt hätte. Doch gehorsam verließ er die angenehme Wärme des Wagens und trat hinaus in die winterliche Kälte. Er musterte den vor sich auftürmenden Hauseingang kurz, ehe er Teyla die Hand reichte und ihr aus dem Wagen half. Vorsichtig kletterte die Athosianerin aus dem Auto und blieb erst einmal stehen. Fasziniert legte sie den Kopf in den Nacken und ließ diesen neuen Eindruck auf sich wirken.
    „ Unglaublich“, murmelte sie überrumpelt und hakte sich dann bei John unter. „ Es ist so… so groß.“ Die Art, wie Teyla das Haus mit großen Augen anstarrte, brachte den Soldaten zum Schmunzeln und erinnerte ihn zugleich daran, dass die Athosianerin all diesen Protz nicht kannte; sie war in einfachen Zelten aufgewachsen.
    „ Es ist wundervoll, nicht wahr?“ Nancy war um das Auto herumgekommen und lächelte milde; Teylas offenkundige Faszination schien sie zu amüsieren. „ Ich vermute mal, dass John Ihnen noch nicht viel von der Erde gezeigt hat?“
    Teyla sah sie an und für einen kurzen Moment schien sie nicht zu wissen, wie sie zu reagieren hatte. Dann schüttelte sie mit dem Kopf. „ Nein, bisher noch nicht“, bedauerte sie.
    „ Vielleicht kann ich Ihnen dann schon einmal eine kleine… ‚Einführung’ geben“, schlug Nancy vor.
    John schluckte. „ Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, sprach er seine Bedenken laut und unmissverständlich aus. Ihm war nicht wohl dabei, Teyla allein in diesem fremden Haus zu wissen.
    „ O bitte, John.“ Nancy lachte, warf ihre langen braunen Haare zurück. „ Ich werde ihr schon nichts tun. Ich bin sicher, dass Teyla sich nach der Autofahrt etwas frisch machen will, nicht wahr?“
    Teylas Miene entspannte sich augenblicklich, und jetzt, wo er sie genauer betrachtete, musste John schon zugeben, dass sie erschöpft aussah. Ein bisschen Ruhe würde ihr und vor allem auch Charin, die sich mit wachen Augen umsah. John blickte auf seine friedliche Tochter hinab und war erleichtert, dass sie von dem ganzen Stress scheinbar nichts mitbekommen hatte.
    „ Kommen Sie…“ Nancy streckte Teyla freundlich lächelnd ihre Hand entgegen. „… ich werde Ihnen zeigen, wo das Badezimmer ist, damit Sie mit der Kleinen einen Moment allein sein können.“ Sie beugte sich zu Charin hinab, die sie mit ihren großen Babyaugen ansah. „ Du hast sicher Hunger, meine Kleine. Gleich bekommst du was. Ich zeig deiner Mommy, wo sie mit dir allein sein kann.“
    „ Das ist wirklich sehr nett von Ihnen.“ Teyla folgte Nancy die Treppe hinauf.
    „ Keine Ursache“, erwiderte diese. „ Wie gesagt: Ich möchte keinen Ärger. Sie sind meine Gäste und ich will nicht, dass Ihnen etwas passiert.“ Sie lächelte wieder und bedeutete Teyla doch vorzugehen. An John und Rodney gewandt, die inzwischen ebenfalls die Treppe erklommen, meinte sie: „ Peter wird euch den Weg zeigen. Ich werde dann in ein paar Minuten nach kommen.“ Dann stolzierte sie von dannen.

    Peter, der sich als Fahrer des Wagens entpuppte, führte John und Rodney in das angenehm geheizte Innere des Anwesens, durch einen kurzen Flur und dann rechts. Er geleitete sie in einen großzügig angelegten Raum, wahrscheinlich eine Art Wohnbereich, mit einem gemauerten Kamin und zwei riesigen Fenster. Der Anblick der winterlichen Parkanlage erinnerte John an daheim und obwohl ihm dieses Haus doch so fremd war, fühlte er sich heimisch.
    „ Sie müssen Col. Sheppard sein“, meinte da plötzlich eine Stimme aus einer anderen Ecke des Raumes und John fuhr herum. Ein Mann seines Alters kam auf ihn und Rodney zugeschlendert- ein Mann, dessen Gesicht ihm so bekannt vorkam. Er hatte dichtes blondes Haar und dunkelgraue, fast schon schwarze Augen, die sich interessiert auf John gerichtet hatten. Und obwohl John den Mann nicht viel älter als sich selbst schätzte, lagen tiefe Falten um seine Augen.
    Der Mann streckte ihm seine sommersprossenüberzogene Hand entgegen; sein Händedruck war fest. „ Ich hatte schon gehofft, Sie irgendwann einmal persönlich kennenzulernen.“ Plötzlich seufzte er. „ Dass es unter diesen Umständen sein muss…“ Er brachte seinen Satz nicht zuende, begrüßte stattdessen auch Rodney überschwänglich und mit hochlobenden Worten, die den Kanadier erröten ließen. Während er dies tat, ließ John der Gedanke nicht los, dass er den Mann irgendwoher kannte. Sein forschender Blick blieb nicht unbemerkt und die Miene des Mannes wurde plötzlich unbewegt; das freundliche Lächeln verschwand aus seinem sommersprossigen Gesicht, dass umrahmt von seinen blonden Haaren nun nicht mehr so freundlich wirkte. In Verbindung mit dem aufdringlichen Brillengestell auf seiner Nase und der Art, wie er die Lippen aufeinander presste…

    Der Mann hielt diesen Ausdruck für einige Sekunden inne, doch dann zog sich ein derartig schmieriges Lächeln über seine schmalen Lippen, dass John ganz anders wurde. „ Sie scheinen sich an mich zu erinnern, Colonel. Das ist gut“, lobte er. „ Wenn man sooft in den Nachrichten ist, wie ich, dann kann das Leben schon manchmal schwer werden.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „ Dabei bin ich doch ein Mensch wie jeder andere auch.“ Sein Lächeln wurde noch breiter.
    John schluckte. „ Sie… Sie sind Edward Caine“, sagte er langsam.
    Sein Gegenüber nickte. „ So sieht es aus. Hat man Ihnen nicht gesagt, dass ich Sie erwarte? O wie unangenehm. Ich hoffe doch nur, dass meine Mitarbeiterin Sie nicht einfach am helllichten Tage ‚gekidnappt’ hat? Dabei habe ich ihr doch immer wieder gesagt, dass sie nicht so aufbrausend sein soll.“ Caine schüttelte mit dem Kopf und schlenderte gemütlich zu seiner Couch, setzte sich und schien sich an dem Bild, das sich ihm bot, sichtlich zu erfreuen. Mit selbstgefälliger Miene hielt er Johns erschrockenen Blick gefangen, tat dann aber überrascht und bewies schlechte schauspielerische Qualitäten, als er sich die Hand vor den Mund schlug. „ Sie sind doch nicht etwa auf sie hereingefallen, oder?“
    John brachte keinen Ton heraus.
    Caine lehnte sich weit zurück und lächelte gehässig. „ Jaja“, griente er, „ man sollte nie die unterschätzen, von denen man es am wenigstens erwartet. Es überrascht mich, dass Sie auf sie hereingefallen sind. Nancy war schon immer eine lausige Lügnerin.“

    Nancy war schon immer eine lausige Lügnerin. Ja, das war sie tatsächlich, aber John war trotzdem jedes Mal auf die hereingefallen und hatte ihr geglaubt. So auch heute… und er fragte sich jetzt ernsthaft, ob auch nur eines ihrer Worte die Wahrheit gewesen war. Wenn sie ihn in Bezug auf Caine angelogen hatte, dann…
    John wurde aschfahl und wirbelte herum, nur um zu sehen, wie Peter die schweren Schiebetüren hinter sich schloss und sich davor postierte.
    „ Seien Sie unbesorgt“, sagte Caine. „ Man wird sich gut um Ihre Verlobte und Ihr Kind kümmern. Zumindest so lange, wie Sie und Dr. McKay kooperieren.“

    TBC


  20. #53
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    mh....sehr interessantes Kapitel - nur steckt nicht Nancy dahinter sonder dieser Caine!! und Nancy wurde als Lügnerin entlarft!! nadass kann ja noch heiter werden!! bin schon gespannt was Caine mit dem kooperieren meint!! ich denke auch John und Rodney haben sich diese Frage gestellt *hihi*

    lg

  21. Danke sagten:


  22. #54
    Major Avatar von claudi70
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    Schön das es weiter geht. und noch dazu so ein langes Kapitel.

    Was ist nun mit Nancy? *grübel* Hat sie John angelogen oder nicht? Du machst es wieder sehr spannend.

    Aber wir wissen immer noch nicht, was sie von den dreien wollen. *grummel*

    Trotzdem wieder klasse geschrieben, auch hast du wieder die Charaktere gut getroffen. Und Rodney durfte auch mal wieder

    etwas mehr sagen. *zwinker* auch wenn er wieder grimmig war.

    LG Claudia

    P.S. Wieso hast du dir noch nie die Folge "Outcast" angesehen? Die ist wirklich gut. Aber lass mal, mir ging es mit der Folge "trio" so, die habe ich mir lange nicht angesehen, aber mittlerweile dann doch. *g*

  23. Danke sagten:


  24. #55
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Das kann ich mir gut vorstellen, dass McGee am Verzweifeln ist, wenn immer "Failed" auftaucht

    Ich muss dir unbedingt noch sagen, dass es mir unheimlich gut gefällt, wie du kleine Nebengeschichten geschickt mit in die Handlung einstreust. Die Sache mit dem Tankwart und seiner Frau Zu Anfang habe ich gestutzt: Wer ist denn dieser Thomas Monroe, hab ich den bei NCIS übersehen?

    Und danke für McDreamy Obwohl ich eher auf McSexy stehe. Vielleicht kommt der ja auch noch irgendwann vor

    Thomas Monroe, was denkst du eigentlich, wie du mit mir umgehen kannst!“, kreischte Daphne. „ SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MIT DIR REDE!“
    Ach Gott, der arme Mann. Ich hätte mich an seiner Stell gleich mit dem NCIS-Team verdünnisiert.

    So, und zum Schluss dieses Kapitels glaube bzw. hoffe ich, dass Nancy sich doch noch besinnt und auf die Seite der Guten wechselt.

  25. #56
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Standard Antworten!!!!!!!

    Zuerst hoffe ich, dass ihr alle ein schönes, geruhsames Weihnachtsfest hattet. Meins war toll; das Treffen der Familie endete nicht in einer Katastrophe... apropos, hat jemand von euch schon mal den Film "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase gesehen? Ja? Dann wist ihr ungefähr, was meine Familie unter Weihnachten versteht. Brennender Tannenbaum und steinharte Entenbrust inkulusive.

    Aber dieses Jahr ging Weihnachten 'unfallfrei' über die Bühne, weshalb ich jetzt- Gott sei Dank- am PC sitzen und euch antworten darf:

    Spoiler 
    @ Dakimani:Unter 'kooperieren' kann man vieles verstehen, aber glaube mir, dass Caines 'kooperieren' Rodney und besonders John nicht gefallen wird. Und in Bezug auf Nancy: Lass dich überraschen. Es wird noch die ein oder andere Überraschung/Enthüllung auf uns zukommen!

    @ claudi70:Ja, das ist hier die Frage: Hat sie oder hat sie nicht? Ich weiß nicht allzu viel von Nancy, da ich -wie bereits erwähnt- die Folge 'Outcast' noch nie gesehen habe, was ich aber im neuen Jahr ändern will. Daher hoffe ich, dass ich sie nicht irgendwie falsch darstelle. ich kenn sie eigentlich nur von den Bildern. (Woher ich natürlich auch Johns Bruder kenne und er mir fast so lieb ist, wie John selber. Die Betonung liegt hier auf 'fast', denn natürlich kann niemand unserem Johnyboy das Wasser reichen.

    Okay, ich komme mal wieder vom Thema ab. Also, was Caine von den dreien will... Das wirst du im nächsten Kapitel erfahren und außerdem werde ich versuchen etwas näher auf Nancys und Johns (gemeinsame) Vergangenheit einzugehen. Mal sehen was daraus wird...

    @ Liljana:Meine Nebenfiguren- wie ich sie doch liebe! Ich dachte mir, dass es mal etwas anderes wäre, 'Unbeteiligte' sprechen zu lassen. Und da wir uns dieses Mal auf der Erde befinden... Da gibt es Milliarden von 'Unbeteiligten'. Danke für das Lob... und ich werde damit weitermachen!!

    Um die Sache mit McDreamy zu erklären: Ich habe in letzter Zeit eine wahre 'Greys Anatomy'-Sucht entwickelt und hatte mir gerade ne Folge angesehen als ich das Kapitel schrieb. Und mir sind gewisse Ähnlichkeiten zwischen zwei Herren aufgefallen, auf die ich irgendwie hinweisen musste
    (Srry, im Moment ist McDreamy ganz weit oben auf meiner 'Wow'-Liste; nach Sheppard natürlich... und Lorne

    Ich will deine Hoffnung jetzt nicht zerstören, weil ich mich ehrlich gesagt noch nicht mit dem neuen Kapitel befasst habe und demnach nur ungefährweiß, was rein soll. Auf jeden Fall die Antwort auf die Frage, warum Caine die drei hat entführen und diesen Ex-Marine hat umbringen lassen, und ein bisschen mehr aus Nancys und Johns (gemeinsamer) Vergangenheit.


    Natürlich danke ich auch den Knöpfchendrückern. Ich hoffe, dass das neue Kapitel bald fertig ist, aber ich befürchte nicht vor nächster Woche, da ich Sylvester und die darauffolgenden Tage in Dänemark verbringen werde und noch nicht herausgefunden habe, ob das Haus schon so weit modernisiert ist und es Internet hat. (Hoffentlich!!!!!)
    Dann also bis bald
    Eure Ally

  26. Danke sagten:


  27. #57
    Die nach den Sternen greift Avatar von Ailya
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    Standard Kapitel 10: Alte Wunden

    A/N: So, bevor ich in den Winterurlaub nach Dänemark aufbreche, gibt’s noch neuen Lesestoff für euch, damit ihr nicht ganz ohne die tägliche ‚SGA feat. NCIS’- Dosis auskommen müsst. Leider konnte ich noch immer nicht in Erfahrung bringen, ob die moderne Technik auch in unser Ferienhaus Einzug gehalten hat, weshalb ich mal behaupte, dass das das (???????) vorerst letzte Kapitel für eine ganze Woche ist. Falls unser Ferienhaus noch nicht modernisiert ist, dann ist mit dem nächsten Kapitel erst frühestens übernächsten Montag zu rechen. Srry, aber Urlaub muss auch mal sein…

    Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal viel Vergnügen mit diesem neuen Kapitel. Ich habe mich einfach mal daran versucht, in Johns und Nancys (in der Serie nicht weiter erwähnten) Vergangenheit zu wühlen, obwohl diese Bezeichnung es ja auch nicht wirklich trifft. Also, falls es euch interessiert: Ich habe mir ENDLICH ‚Outcast’ angesehen und das gleich zweimal! Nicht gerade viel Material, anhand ich die Beziehung der beiden genau deuten könnte, aber ein paar Szenen bzw. Textpassagen haben mich dann doch auf eine Idee gebracht, von der ich denke, dass sie thematisch zu meiner FF passt und die ein oder andere Reaktion bzw. Handlung er

    Okay, okay, okay, ich labere schon wieder viel zu viel und deshalb geht’s jetzt wirklich los…
    Alles Liebe, eure Ally

    +-+-+-+

    Caine lehnte sich weit zurück und lächelte gehässig. „ Jaja“, griente er, „ man sollte nie die unterschätzen, von denen man es am wenigstens erwartet. Es überrascht mich, dass Sie auf sie hereingefallen sind. Nancy war schon immer eine lausige Lügnerin.“

    Kapitel 10
    *+* Alte Wunden *+*


    When all our tears have reached the sea.
    Part of you will live in me.
    Way down deep inside my heart.
    The days keep coming without fail.
    A new wind is gonna find your sail.
    That's where your journey starts.
    (John Barrowman- Please remember me)

    Zugegeben hatte sie schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend gehabt, als sie Nancy in das Haus folgte. Sie wusste nur wenig von dieser Frau, die ihr gegenüber so freundlich tat. Normalerweise hätte sie sich nie zu einer so ‚unüberlegten’ Tat hinreißen lassen, doch Nancy hatte sie in einem schwachen Moment erwischt.
    Teyla spürte die Müdigkeit in all ihren Gliedern. Der gestrige Tag hatte genaugenommen nicht geendet, da sie das Hotel noch vor dem Zubettgehen verlassen hatten. Richtig geschlafen hatte die Athosianerin… Genaugenommen konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal richtig geschlafen hatte. Das allerletzte Mal, dass sie acht Stunden am Stück durchgeschlafen hatte, war vor Charins Geburt gewesen. Das letzte Nickerchen lag mindestens 48 Stunden zurück… und das lag nicht zuletzt an ihrem Töchterchen, das sie buchstäblich Tag und Nacht auf Trab hielt. Wie sehr sehnte sich Teyla doch nach den alten Zeiten, als sie noch hatte durchschlafen können und in der John und sie manchmal den ganzen Tag nicht aus dem Bett gekommen waren. Wenn sie ehrlich sein sollte, dann vermisste sie diese vertraute Zweisamkeit sehr. Charin war zwar das Wunderbarste, was ihr in ihrem Leben passiert war, doch die Nächte mit ihr erwiesen sich als anstrengend und nervenzerrend. Die Kleine mochte noch so genügsam sein, doch über das Aufstehen und Füttern mitten in der Nacht kamen sie nicht herum. Einerseits wollte sie die Kleine nicht anderen überlassen- auch nicht für eine Nacht-, weil sie wusste, wie wichtig die ersten Monate für die Entwicklung des Kindes waren und dass es sich während dieser Zeit das meiste einprägte, weshalb sie versuchte, Charin immer in ihrer Nähe zu haben. Andererseits kam dadurch nicht selten ihre körperliche Beziehung mit John zu kurz, was sie sehr bedauerte. Sie vermisste ihre Nähe, die Zärtlichkeiten und und und… Ihr Verhältnis war zwar durch Charins Geburt gefestigt worden, aber Teyla stieß trotzdem an ihre Grenzen, wenn sie versuchte, sich daran zu erinnern, wann sie zum letzten Mal ausgedehnten, hemmungslosen Sex mit ihm gehabt hatte, der sich nicht nur auf den Zeitraum zwischen halb zwölf und Mitternacht beschränkte- der Zeit, die Charin fürs Schlafen bevorzugte.
    Teyla beugte sich vor und stellte den Wasserhahn ab, griff nach einem Handtuch und trocknete sich die Hände ab. Ihre Gedanken hatten sich mal wieder anders entwickelt und dass obwohl sie sie nur ganz kurz hatte schweifen lassen. Auch hier machte sich der Schlafmangel bemerkbar und die Athosianerin konnte den Augenblick, wenn sie ins Bett fiel und sich mit der weichen Decke zudeckte, gar nicht mehr erwarten.
    Nancy hatte ihr und Charin ein Zimmer im ersten Stockwerk zur Verfügung gestellt und sich unter dem Vorwand, dass sie noch etwas zu erledigen habe, wieder entfernt. Wenn Teyla jetzt so darüber nachdachte, erschien ihr die Frau doch ganz sympathisch. Allein die Art, wie Nancy redete, gefiel ihr. Sie hatte einen netten Umgangston und zumindest ihr gegenüber war sie immer höflich geblieben. Jetzt sah Teyla sogar den Vorfall in der Fabrik in einem ganzen anderen Licht: Es war schließlich Nancy gewesen, die ihr Charin zurück gebracht hatte. Vielleicht hatte sie sich ja doch in ihr getäuscht…

    Sie hängte das Handtuch wieder auf und verließ dann das über und über mit Marmor ausgelegte Badezimmer. Das angrenzende Schlafzimmer war nicht weniger elegant, aber bei Weitem nicht so aufdringlich. Es erinnerte Teyla ein bisschen an ihre Bleibe in dem Hotel in der Stadt; edle Materialen prägten auch hier das Bild. Das Bett bestand aus dunklem Holz, war mit sehr feinen, seidenen Stoffen bezogen. Auch das restliche Mobiliar war dunkel, aber schlicht gehalten. Einzig und allein dem goldumrandeten Spiegel gegenüber des Badezimmers und den schweren Vorhängen vor den Fenstern konnte die Athosianerin nichts abgewinnen, aber das hier war ja nur vorübergehend. Hoffentlich.

    Teyla schloss die Badezimmertür hinter sich und schlenderte dann zu der Wiege aus handgeflochtenem Korb, die Nancy irgendwo aufgetrieben und dicht neben das Bett geschoben hatte. Charin lag auf dem Rücken und hatte mit ihren großen Augen das Sternemobilé fixiert, das am Kopfteil der Wiege angebracht war und sich zur Freude des Babys bewegte. Schmunzelnd setzte sich Teyla auf die Bettkante und beobachtete, wie ihr Baby die Arme nach dem Mobilé ausstreckte. Es sah noch etwas unkontrolliert aus und statt nach den Sternen zu greifen, traf Charin sich mit der Hand selbst im Gesicht und schrak zusammen. Ihr ganzer Körper war einen Moment lang starr und sie schien nicht zu verstehen, was da gerade passiert war.
    „ Ssht, ist schon gut“, redete Teyla mit sanfter Stimme auf den Säugling ein und rubbelte über Charins Bäuchlein. „ Ist schon gut, meine Kleine.“
    Die Stirn des Babys runzelte sich und es schob die Unterlippe vor. Die kleinen Hände ballten sich zu ebenso kleinen Fäustchen, die Teyla nur voller Entzücken betrachtete. Sie streckte ihre Hand nach ihrem Kind aus und strich sanft über Charins zarte Fingerchen, bewunderte die winzigen, aber fein definierten Fingernägel des Babys. Sie liebte jede noch so kleine Kleinigkeit an diesem Kind; die dunklen Haare, die sie ohne jeden Zweifel von ihrem Vater hatte, genau wie diese haselnussbraunen Augen, die jetzt neugierig auf sie gerichtet waren.

    Ein leises Klopfen riss die junge Mutter aus ihrer Betrachtung; Nancy Emmerson trat ein, mit einem Kleidersack über dem Arm und einer Flasche Wasser in der Hand. „ Schläft sie etwa?“, erkundigte sie sich schon fast etwas besorgt klingend.
    „ Nein.“ Teyla schüttelte mit dem Kopf. „ Im Moment ist alles so aufregend für sie, dass sie nicht schlafen will. Sie will alles sehen und mitbekommen.“
    „ Puh, da bin ich aber froh“, lächelte Nancy und legte sich als Zeichen ihrer Erleichterung kurz die Hand auf den Brustkorb. „ Ich war mir nämlich nicht sicher, ob ich Sie nicht für eine Weile allein lassen sollte… Ach Quatsch, was rede ich denn da? Ich… ich wollte Ihnen eigentlich nur ein paar Sachen zum Wechseln bringen.“ Eiligen Schrittes marschierte sie durch das Zimmer und legte den Kleidersack neben Teyla auf das Bett. Die Wasserflasche stellte sie auf den Beistelltisch.
    „ Das wäre doch nicht nötig gewesen“, sagte diese sofort und öffnete nach kurzem Zögern den Kleidersack; ein schlichter cremefarbener Pullover und eine Jeans im Bootcut-Stil kamen zum Vorschein.
    Nancy winkte ab. „ Das mache ich doch gerne. Ich wollte mich so noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigen und damit sagen, dass ich durchaus weiß, dass das für Sie und für das Baby anstrengend sein mag. Glauben Sie mir, dass ich es nicht so beabsichtigt hatte.“ Sie hielt kurz inne, lächelte dann nervös. „ Aber John ist immer für eine Überraschung gut.“
    Teyla verstand, worauf die andere Frau hinaus wollte, und nickte verständig. „ Sie müssen sich nicht bei mir entschuldigen. Sie konnten es ja auch nicht wissen.“
    „ Eigentlich schade, dass wir uns unter solchen Umständen kennenlernen“, seufzte Nancy. „ Ich hatte immer gehofft, dass John und ich nach all dem, was zwischen uns passiert ist, offen miteinander umgehen können, aber nach der Scheidung habe ich nichts mehr von ihm gehört. Ich machte mir große Sorgen um ihn. Aber nun, da ich sehe, dass es ihm gut geht, fühle ich mich doch gleich besser.“ Wieder schwieg sie kurz, wusste scheinbar nicht, was sie sagen sollte. Daher ergriff Teyla die Initiative und den Kleidersack.
    „ Könnten Sie kurz auf meine Tochter aufpassen, während ich mich umziehe?“, fragte sie.
    „ Natürlich mache ich das“, antwortete Nancy ihr augenblicklich. „ Ich hoffe, dass Ihnen die Sachen passen. Ich kenne leider Ihre Größe nicht und deswegen…“
    „ Es wird schon gehen“, fiel Teyla ihr ins Wort. „ Ich danke Ihnen.“ Mit dem Kleidersack über dem Arm zog sie sich erneut ins Badezimmer zurück. Die Sachen, die Nancy ihr mitgebracht hatte, passten zwar nicht perfekt, aber es sollte genügen. Hastig zog Teyla sich um und legte ihre getragene Kleidung ordentlich zu einem Haufen zusammen und kehrte dann ins Schlafzimmer zurück.

    Sie fand Nancy auf der Bettkante sitzend vor, eine Hand an der Wiege ihrer Tochter und ein Lächeln auf den Lippen. „ Sie ist wirklich entzückend“, schmachtete sie. „ Ein wirklich hinreizendes Baby. Sie erinnert mich an Johns Mutter.“
    Teyla horchte auf. Neugierig kam sie herüber und ließ sich neben Nancy sinken. „ Sie kannten sie?“
    Nancy verneinte dies. „ Isabelle ist gestorben, als ihre beiden Jungs im Teenageralter waren. Ich weiß nicht mehr genau, aber ich glaube, John war sechzehn und Dave vierzehn oder fünfzehn. Hat er Ihnen noch nie von ihr erzählt?“
    „ Nicht direkt“, antwortete Teyla. „ Er hat erwähnt, dass sie gestorben ist, als er und sein Bruder noch jung waren. Aber sonst weiß ich nicht viel über sie. Sie muss aber eine herausragende Persönlichkeit gewesen sein.“
    „ O, das war sie ganz bestimmt.“ Dieses Mal nickte Nancy. „ Ich habe viele Geschichten über sie gehört und demnach war Isabelle Sheppard die wohl wichtigste Person im Leben von John. Er hat sie vergöttert. Ihr Tod hat ihn schwer getroffen.“
    „ Ich habe noch nie ein Bild von ihr gesehen“, bemerkte Teyla.
    „ Sie war eine Schönheit“, berichtete Nancy. „ Im Anwesen von Johns Vater hängen ein paar Bilder von ihr, aber wohl eher dazu, dass die Jungs sich an sie erinnerten. Immer wenn ich dort war, stand ich vor diesen Bildern und habe diese Frau einfach nur bewundert. Ich würde mal sagen, dass John sehr nach ihr kommt. Er sieht ihr sehr ähnlich. Isabelle hatte dieselben dunklen Haare wie er. Und dieselben Augen. Eine Frau mit einem hinreizenden Lächeln. Die Bilder von ihr Strahlen so viel Wärme und Freundlichkeit aus.“
    Teyla faltete die Hände im Schoß. „ Ich hätte sie nur zu gern kennengelernt.“
    „ Das hätte ich auch gern“, sagte Nancy und lächelte dann hastig. „ Ich meine jetzt, dass ich sie…“
    „ Es ist schon gut.“ Teyla brachte sie mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen. „ Mir ist klar, dass es Ihnen schwer fällt, jetzt mit mir über so etwas zu reden und Sie sollten wissen, dass Sie das nicht tun müssen.“
    „ O, es macht mir nichts aus“, konterte Nancy prompt. „ Es macht mir absolut nichts aus, mich mit Ihnen darüber zu unterhalten.“ Sie seufzte und schlug die Beine übereinander. „ Wissen Sie, ich bin wirklich darüber hinweg. Wie sagte es mein Vater doch immer? Vergangenes ist vergangen. Ich… ich freue mich wirklich, für Sie und John. Ich hatte gehofft, dass er jemanden wie Sie trifft, mit der er… glücklich wird. Sie sind doch glücklich, oder?“
    Teyla nickte langsam und lächelte warmherzig. „ Ich bin sehr glücklich mit ihm. Wenn ich ehrlich sein soll, dann habe ich noch nie einen Mann wie ihn getroffen. Er ist etwas Besonderes.“
    „ Es war sein Charme, nicht wahr?“, erkundigte sich Nancy. „ Ich erinnere mich nur an diesen Studenten, der eines Tages plötzlich in meinem Wirtschaftskurs auftauchte. Da war dieses Lächeln, was mir sofort auffiel, dieses schelmische Lächeln. Er wusste, dass die Frauen darauf abfuhren. Er war ein Rebell, der eigentlich nicht an die Uni gehörte und in den Semesterferien viel lieber durch das halbe Land fuhr, um zu surfen, anstatt sich auf die Klausuren vorzubereiten. John war anders als die anderen Jungs, draufgängerischer, mutiger, ein Schelm. Er hatte seinen eigenen Kopf und provozierte gern, fuhr manchmal mit dem Skateboard durch die Gänge.“
    „ Und ich erinnere mich an diesen einen Soldaten, der plötzlich in mein Leben trat und es auf den Kopf stellte“, erzählte Teyla schmunzelnd. „ Wie Sie es sagten, John war anders. Ich hätte mich nie auf ihn eingelassen, weil ich ihn manchmal etwas zu jungenhaft fand. Wir wurden gute Freunde… und irgendwann auch mehr. Man kann sich nicht gegen seinen Charme wehren.“
    „ Es ist fast wie ein Fluch“, beendete Nancy ihren Satz und lachte. „ Und wissen Sie, was das Schlimmste an ihm ist?“
    „ Dass er es genau weiß“, antwortete Teyla. „ O ja, er weiß ganz genau, wie er die Leute, beziehungsweise Frauen für sich gewinnen kann. Da erzählen Sie mir nichts Neues. Ich war nicht die Erste, bei der er es versucht hat, aber ich bin froh, dass er mich nicht aufgegeben hat. Zugegeben, ich war manchmal etwas hart zu ihm. Das bereue ich jetzt. Er scheint nicht mehr daran zu denken und das macht es mir leichter.“ Die Athosianerin seufzte. „ Ja, ich kann wirklich sagen, dass ich glücklich mit ihm bin. Nach alldem, was wir hinter uns haben, bin ich sehr glücklich.“
    „ Das hatte ich gehofft.“ Nancy neigte ihren Kopf dann auf die Seite, wobei ihre dunkelbraunen Locken ihr über die Schulter fielen. „ Damals, nach der Scheidung, habe ich mich in meine Arbeit gestürzt, um bloß nicht an ihn denken zu müssen. Ich wollte mir einfach keine Gedanken darüber machen, wie es ihm ging oder wie er sich fühlte. Ich hatte ja auch nie die Gelegenheit, ihn zu fragen. Aber in letzter Zeit… Ich dachte wieder öfter an ihn und fragte mich, was wohl aus ihm geworden war. Ja, ich machte mir zum ersten Mal Gedanken. Plötzlich interessierte ich mich wieder für sein Leben und ich hoffte, dass er seines ebenso weitergeführt hatte, wie ich meines. Jetzt weiß ich, dass er es getan hat.“

    Aufmerksam lauschte Teyla Nancys Worten… und als sie verstummte, merkte die Athosianerin plötzlich, dass sie und John nie über Nancy oder seine Ehe mit ihr gesprochen hatten. Sie wusste zwar, dass er bereits einmal verheiratet gewesen war, doch von seiner Exfrau wusste sie rein gar nichts. Außer ihrem Namen. John redete nicht gerne über sich und wann immer es möglich war, versuchte er seine Vergangenheit unter den Teppich zu kehren. Er schien einfach nicht darüber reden zu wollen. Sie hatte jetzt in den wenigen Minuten, die sie sich mit Nancy unterhielt, mehr über seine Familie erfahren, als von ihm in den letzten Monaten. Vielleicht sollte sie weiterbohren. Sie wollte mehr über die Familie wissen, in die sie einheiraten würde. Sie wollte mehr über John wissen. Sie wollte wissen, warum er in Bezug auf sein Privatleben und seine Vergangenheit so verschlossen war. Sie war neugierig- trotzdem fühlte sie sich unwohl, als sie sich wieder an Nancy wandte. „ Wieso haben Sie sich damals getrennt? Ich meine nur, warum.“
    Nancy sah sie an und auf einmal war da diese tiefe Traurigkeit in ihren Augen und Teyla wünschte sich, die Frage nicht gestellt zu haben. „ Das war unhöflich von mir“, ruderte sie zurück. „ Ich… ich hätte nicht fragen dürfen.“
    „ Sie wollen eine Antwort, warum wir das getan haben?“ Nancy seufzte. „ Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Im Grunde passten wir perfekt zueinander; wir beide liebten unseren Job und wir hatten ungefähr dieselben Zukunftspläne. Es passte einfach alles. Doch… doch nach diesen drei Jahren... Das, was anfangs zwischen uns war, war nicht mehr da. Es war… aus. Wir konnten einfach nicht mehr miteinander leben. Es… es stimmte einfach nicht mehr zwischen uns.“

    Teyla sagte nichts. Sie wünschte sich, sie hätte nicht gefragt, doch nun wo Nancy so aufrichtig auf ihre Frage geantwortet hatte… Sie spürte trotzdem, dass das nicht der wahre Grund war. Irgendetwas brodelte noch in Nancy, etwas, das sie versuchte zu unterdrücken. Warum? Teyla wollte sie ganz bestimmt nicht dazu drängen, ihr die ganze Wahrheit zu sagen, aber dennoch kitzelte es ihr in den Fingern.
    „ Das tut mir leid“, schaffte sie es mühsam zu sagen.
    „ Wir hatten es kommen sehen“, fuhr Nancy traurig fort. „ Doch wir rafften uns immer wieder auf, wollten es immer wieder nochmal versuchen- bis zum absoluten letzten Tag. Der eigentliche Wendepunkt kam schon viel früher und ab diesem Tag wussten wir, dass es nicht mehr ging.“
    „ Wendepunkt“, wiederholte Teyla… und biss sich im selben Augenblick auf die Zunge. Nein, sie wollte nicht neugierig sein. Zumindest nicht so neugierig. Sie merkte doch, dass es Nancy schwer fiel, überhaupt daran zu denken, aber trotzdem gab sie sich interessiert. Was dachte sie sich eigentlich dabei?
    „ Anderthalb Jahre vor der Scheidung…“ Nancy presste die Lippen aufeinander und richtete ihren Blick auf Charin, die die beiden Frauen mit wachen Augen musterte und genau in diesem Augenblick sie ansah. „ Es…es begann anderthalb Jahre vor der Scheidung.“ Ihre Stimme klang seltsam blechern. „ Es war vor Johns Einsatz in Afghanistan. Er war für ein paar Wochen zuhause gewesen und sollte danach nach Kandahar versetzt werden. Um diese Zeit war noch alles in Ordnung. Doch an dem Morgen, als er zum Flughafen fahren wollte…“ Wieder fanden Nancys Augen Charin…
    … und Teyla verstand, was Nancy ihr zu sagen versuchte. „ O nein“, entfuhr es ihr und sie schlug sich die Hand vor den Mund.
    „ Ich wusste nicht einmal, dass ich schwanger war“, erklärte Nancy. „ Es war nicht geplant gewesen. Wir beide konzentrierten uns voll auf unsere Jobs… und dann das! John und ich wollten damals keine Kinder. Ich war dabei, in der Firma aufzusteigen und John flog Militäreinsätze. Wir waren jung. Vielleicht war es besser so.“
    „ Sagen Sie nicht so was“, rügte Teyla.
    Nancy lächelte verbittert. „ Ich war in der sechsten Woche, als ich das Baby verlor. Obwohl es nicht geplant gewesen war, brach für mich eine Welt zusammen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass mir so etwas passierte. Ich saß nur noch weinend in meinem Zimmer und habe mir die Decke über den Kopf gezogen. John war da, wusste aber nicht, wie er mit mir umgehen sollte. Für ihn war das alles so… unwahr. Er hat mich getröstet, obwohl er es nicht verstanden hat.“
    „ Das muss schwer für Sie gewesen sein“, sagte Teyla einfühlsam.
    „ Ja, das war es“, entgegnete Nancy. „ In dem Moment war mir alles egal. Wenn ich doch nur gewusst hätte, was dann folgte. Mir ist jetzt klar, dass ich es nicht hätte verhindern können. Aber ich frage mich, ob es nicht auch ohne die ganzen bösen Worte und Streits gegangen wäre.“ Plötzlich lächelte sie. „ Ich will nur damit sagen, dass Sie sich glücklich schätzen können, dass Sie so eine bezaubernde kleine Familie haben.“
    Das tue ich auch. Teyla sah ihre Tochter an, die in diesem gestreiften, rosa Strampelanzug, den Jennifer Keller ihr noch vor ihrem Aufbruch geschenkt hatte, so friedlich da lag und langsam einzuschlummern schien, und musste daran denken, dass dieses kleine Wesen um ein Haar nicht auf die Welt gekommen wäre. Da waren dunkle Erinnerungen in ihrem Kopf. Ihr Sturz auf der Artemis, all das ganze Blut und die unerträglichen Schmerzen. Die quälende Ungewissheit und die Angst, ihr Kind zu verlieren. Teyla wollte sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, hätte sie Charin verloren.

    Nancy hatte sich inzwischen die Tränen, die sich in ihren Augen gesammelt hatten, mit dem Ärmel ihres Pullovers weggewischt und aufrecht hingesetzt. Lächelnd beugte sie sich vor und streichelte über Charins weiche Babywange. „ Ich kann mir vorstellen, dass dein Daddy ganz vernarrt in dich ist, Kleine“, flüsterte sie. „ Sei froh darüber.“
    Charins Lider zuckten im Schlaf und auf die Berührung hin, runzelte sie ihre zarte Stirn und ihre Lippen kräuselten sich.
    „ Es tut mir alles so schrecklich leid.“ Teyla wusste nicht, ob es richtig war, Nancy irgendwie zu berühren und ihr so Mitleid zu zeigen. „ Ich versuche mit Ihnen mitzufühlen, aber ich befürchte, dass ich es nicht kann. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, ein Kind zu verlieren… aber ich kann es mir vorstellen. Wissen Sie, damals, ich hätte Charin um ein Haar verloren und an das Einzige, an was ich mich erinnere, sind diese furchtbaren Schmerzen. Es tat weh, mir vorzustellen, dass sie einfach… weg sein sollte. Der Gedanke, etwas zu verlieren, was man gerade erst ins Herz geschlossen hat, ist schrecklich.“
    „ Sie können froh sein, dass es das Schicksal mit Ihnen und der kleinen Süßen gut meinte“, sagte Nancy.
    „ Es hätte auch anders kommen können.“
    „ Das ist es aber nicht.“ Nancy stand auf, strich sich den Stoff ihrer Hose glatt und machte dann gerade Schultern. „ Ich hoffe nur, dass es es auch weiter gut mit Ihnen meint und dass die Kleine genug Zeit mit ihrem Vater verbringen kann. Er macht einen zufriedenen Eindruck auf mich.“
    „ John ist ein wundervoller Vater“, erwiderte Teyla nachdem sie sich Nancys letzte Worte gut durch den Kopf hatte gehen lassen. Sie zögerte mit ihrer Antwort, weil sie nicht wusste, wie Nancy reagieren würde, hatte sie ihr doch gerade ihr Herz ausgeschüttet. Teyla wollte nicht alte, vielleicht noch nicht ganz verheilte Wunden wieder aufreißen.
    Doch Nancy blieb tapfer, ließ sich nichts anmerken. „ Das kann ich mir vorstellen“, sagte sie mit fester Stimme. „ Er konnte schon immer gut mit Kindern.“ Bevor die Situation sich allerdings noch mehr festfuhr, wechselte sie das Thema. „ Nun ja, ich werde Sie dann jetzt erst mal allein lassen. Ich habe noch etwas anderes zu erledigen- wenn Sie mich also entschuldigen würden.“

    Teyla entließ Nancy mit einem Nicken, woraufhin die Brünette aus dem Zimmer stürmte und die Tür laut hinter sich zu zog, was Teyla Grund zur Annahme gab, dass das Gespräch ihr doch näher gegangen war, als Nancy zugeben wollte. Hatte sie eben noch die taffe Frau markiert, so konnte Teyla nun hören, wie sie sich schluchzend entfernte; ihre Absätze klapperten laut und schnell über den Steinboden.
    Ich hätte nicht nachfragen sollen, rügte Teyla sich selbst. Sie saß noch immer auf der Bettkante und schaukelte Charins Wiege mit der Hand hin und her. Ein kurzer Blick genügte, um zu wissen, dass das Baby durch das Türknallen aufgewacht war und nun mit weiten Augen ängstlich zu ihr aufblickte.

    +-+-+-+

    Tränenblind stolperte Nancy durch den Flur und dann in den nächstbesten Raum. Sie schlug die Tür hinter sich zu und ließ sich mit dem Rücken gegen sie fallen, sank ganz allmählich zu Boden. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Schluchzend schlug sie sich die Hand vor den Mund und weinte einfach drauf los. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, denn hier war niemand außer ihr und niemand hörte sie. Sie war allein und konnte weinen, konnte über etwas weinen, was nun schon Jahre zurück lag, aber noch immer so sehr schmerzte, dass sie glaubte, man riss ihr das Herz bei lebendigem Leibe heraus. Und genaugenommen wünschte sie sich auch nichts anderes. Ihr Herz tat weh, schlug schmerzhaft in ihrer Brust, langsam und träge, dann wieder schnell und hart. Plötzlich bekam sie keine Luft mehr.
    „ Nein, nein, nein“, japste Nancy und riss am Kragen ihres Pullovers, doch es wurde nicht besser. Die Enge in ihrer Brust drohte sie zu zerquetschen und ihre Kehle schnürte sich immer weiter zu. Die Tränenfeuchtigkeit auf ihrer Haut brannte von einer Sekunde zur nächsten wie Feuer und sie strich sich immer und immer wieder übers Gesicht, wollte dass es aufhörte, wollte Erleichterung.
    „ Scheiße, verdammt!“, schrie sie, bekam den Stoff ihres Kragens zu fassen und zog sich den Pullover ohne weiter zu zögern über den Kopf. Sofort kam eine Welle der Erleichterung über sie und als sie die kalte Luft an ihrer Haut spürte, seufzte Nancy laut auf. Das Band, was sich um ihre Kehle gelegt hatte, löste sich und sie konnte wieder atmen. Gerade im rechtzeitigen Moment.

    Nancy ließ ihren Kopf zurück fallen. Wie ein Häufchen Elend kauerte sie auf dem Boden, halbnackt und tränenüberströmt. Ein Beobachter würde sich über ihren Anblick sicher köstlich amüsieren.
    Doch Nancy war im Moment nicht nach Amüsieren zu mute. Das Gespräch mit Teyla spukte ihr noch immer durch den Kopf und sie konnte einfach nicht glauben, dass sie dieser praktisch Fremden ihr Herz ausgeschüttet hatte. Es war nicht so, dass sie Johns neue Freundin nicht nett fand. Nein, sie fand sie sogar sehr nett. Man konnte sich gut mit ihr unterhalten, da sie einem zuhörte. Nur über was sie mit ihr gesprochen hatte… Teyla mochte noch so nett und einfühlsam sein, doch das war zu viel. Nancy wusste, dass sie zu weit gegangen war. Sie spürte es.
    Über ihre Fehlgeburt hatte sie bisher mit niemand geredet- außer mit ihrem Arzt und John. Niemand anders hatte erfahren, dass sie damals ein Kind verloren hatte, und das war bis heute so geblieben. Nicht einmal Grant wusste es. Und eigentlich hatte Nancy nicht vorgehabt es jemand anderem zu erzählen. Eigentlich…

    Als sie die Kleine von Teyla zum ersten Mal im Hotel gesehen hatte, hatte sie gewaltig schlucken müssen. Nicht nur, dass John scheinbar sehr glücklich mit seiner neuen, außerirdischen Freundin war, nein, da war auch noch diese klitzekleine Kleinigkeit, die Nancy das Messer direkt in die Brust gejagt hatte. Er hatte ein Kind! John Sheppard hatte ein Kind! Der John, der damals nie eines hatte haben wollen, der geschockt war, dass sie damals überhaupt schwanger geworden war. Der Mann, der in den ersten Tagen keine Trauer für das verstorbene Baby empfinden konnte.
    Nancy war eifersüchtig- das leugnete sie nicht. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass es damals anders gekommen wäre. Nach der Fehlgeburt hatte sie begonnen nachzudenken, darüber was die Zukunft ihr wohl bringen würde und wie sie ihr Leben ein kleines bisschen besser machen konnte. Ja, schließlich kam sie an den Punkt, an dem sie wusste, dass es noch nicht vorbei war. Sie wusste, dass sie und John noch viele Babys haben könnten… doch er dachte anders. Er hatte sich dagegen gesträubt, hatte ihr immer wieder vorgehalten, dass sie beide sich doch gar nicht um ein Kind kümmern konnten, dass sie viel zu jung waren und dass ihre Berufe im Moment wichtiger waren.
    Und ausgerechnet dieser Mann war ihr nun in den Rücken gefallen. Sie hatte sich fest vorgenommen, egal wie es mit ihm und ihr weiterging, nicht eifersüchtig zu werden, doch der Anblick seiner ‚kleinen glücklichen Familie’ – seiner neuen Familie- brachte dieses Vorhaben ins Wanken. Sie konnte ihn einfach nicht so glücklich sehen. Es schmerzte sie zu sehen, wie verliebt er und diese Teyla doch waren und wie sie den Kinderwagen im Park umher schoben. Verleumder! Lügner!

    Sie hasste ihn dafür… doch ihr war auch klar, dass dieser Mann- ganz gleich, was er ihr antat- ihre einzige Chance war, weiterzuleben und sich selbst eine neue Familie und eine neue Zukunft aufzubauen. Wenn all das hier vorbei war, würde sie ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. Die Gedanken würden bleiben, doch immerhin hätte ihr John Sheppard damit einen letzten Liebesbeweis geliefert… auch wenn er das vielleicht anders sah.

    TBC

    Des Rätsels Lösung, wie und warum Caine unsere tapferen Recken samt Baby hat entführen lassen, kommt im nächsten Kapitel… und unser Ermittlerteam trifft auf eine Persönlichkeit, die es mit der Detektivarbeit sehr ernst nimmt*zwinker*.


  28. #58
    Turbo-Denker/Seher alias Beamter Avatar von Dakimani
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    wuhuuuu, sehr spannedes Kapitel diesmal........Nancy und Teyla verstehen sich ja eigentlich ganz gut, wenn nur Nancy nicht so eifersüchtig wäre, wäre alles schön

    bin schon gespannt, wei das ganze weitergeht!!

    lg

  29. #59
    Major Avatar von claudi70
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    Hi Ally,
    erst einmal möchte ich dir ein gesundes neues Jahr wünschen Ich hoffe du bist gut reingerutscht.

    So, nun zum Kapitel. Ich finde Nancy ist dir recht gut gelungen, bei ihr kann man sich auch gut austoben, denn all zu viel weiß man ja nicht wirklich über sie.
    Wie es aussieht, ist sie wohl doch noch nicht so ganz über die Trennung hinweg. Und dann ist sie auch noch wütend auf John, weil er mit Teyla ein Kind hat und es auch noch wollte.
    Frauen und Eifersucht, das ist keine gute Mischung...mal sehen was da noch auf John oder Teyla zu kommt.

    War wieder ein klasse Kapitel, bin nun aber doch sehr neugierig auf das Nächste, in dem wir dann hoffentlich erfahren, warum sie entführt wurden. *zwinker*
    Dir noch schöne Ferien.
    LG

  30. #60
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    So hallo erstmal und ein gutes neues jahr an alle. ich hab die geschichte jetzt entlich soweit und muss sagen, dass ich sie sehr interessant und spannend finde.
    die charaktere hast du -und da bin ich sehr froh- ziemlich gut getroffen. bin jedenfalls wild auf das nächste kapitel und gespannt, welcher grund für das ganze theater besteht.

    gruß meg

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