Kapitel 12
“To take to the Skies”
Witzig nicht? So langsam läuft alles auf nur eines hinaus oder? Wisst ihr es schon? Echt? Ich nicht ... Wie dem auch sei, Stargatefan und Osiris warten gerade am Flugplatz. Die Tickets sind gekauft (geklaut) und unsere „Heldinnen“ warten auf‘s Einchecken.
„Ich vermisse mein Auto.“
Stargatefan lässt genervt die Schultern fallen: “Jedes verdammte Mal.“
„Ich mag es nicht, zu fliegen, ich fahre lieber. Warum fahren wir nicht nach Deutschland?“
„Weil wir noch ankommen wollen, bevor die Welt untergeht.“
„Ja, aber was ist, wenn meinem Auto was passiert?“
„Reg dich ab. Es wird schon auf uns warten. Du wirst sehen, sobald wir landen holen wir das Auto, fahren zum Teufel und seinen Freunden und legen alle um. Danach gehen wir uns amüsieren und ...“
Hier die Männerversion:
„... gönnen uns ein paar Bierchen, cremen uns ein, ziehen uns Dessous an, machen eine Kissenschlacht und warten ab, was uns beschwipsten, einsamen, liebesbedürftigen Mädchen sonst noch alles einfällt.“ Sie blinzelt mit einem Auge und fährt mit ihrer Zunge über ihre Unterlippe.
Hier die Frauenversion:
„...machen Weiberkram“, verschränkt die Arme und bleibt angespannt sitzen.
An die Männer:
Gern geschehen.
An die Frauen:
Terraner war‘s (hoffe, das kaufen die mir ab).
„Ich hoffe es. Wo ist eigentlich Geisterblunt?“
In einer Transportmaschine irgendwo über dem Atlantik sitzt ein durchsichtiger, milchiger Geisterblunt am Steuer eines Impalas und macht Motorengeräusche nach.
„Das ist irgendwie nicht dasselbe.“ Er lässt den Kopf hängen und bemerkt, dass seinee Stirn durchs Lenkrad geht: “Wäh, wirklich gewöhnungsbedürftig.“
Da hört er ein Geräusch von hinten. Er dreht sich um und schaut gespannt auf die sich bewegende Rückbank.
„Oh Gott, hoffentlich kein Geist“, murmelt Blunt vor sich her und macht sich auf dem Vordersitz ganz klein.
Da klappt die Rückbank nach vorne und Valdan kommt herausgeklettert.
„Die Irre aus dem Hotel!“, schreit Blunt auf und rennt aus dem Auto.
Valdan erschrickt und kauert sich zusammen. Da sieht sie Blunt wieder direkt neben ihr.
„Verdammt, ich hab vergessen, dass ich an das Auto gebunden bin.“
Valdan beruhigt sich langsam und schaut zu Blunt. Er wiederum schaut zu Valdan.
Beide sprechen sie zur selben Zeit die Frage aus, die sich beiden zur gleichen Zeit stellt: “Bist du ein Geist?“
Darauf antworten wieder beide zur selben Zeit, aber sie antworten jeweils was anderes. Valdan zum Beispiel sagt „Nein“, während der Geisterblunt natürlich „Ja“ sagt. Hätte er das nicht gesagt, wäre er ein Lügner und Lügner mag niemand.
Dann ist für kurze Zeit Stille.
„Ich wäre fast im Kofferraum erstickt. So viele Waffen und Messer, ich hatte Angst, dass ich gevierteilt werde, wenn wir über ein Schlagloch fahren. Wo sind wir eigentlich?“
„In dem Laderaum eines Flugzeug über dem Atlantik.“
„Was? Wohin fliegen wir?“
„Deutschland.“
„Warum?“
„Um den Teufel zu töten.“
„Ah, macht ihr das öfters?“
„Was?“
„Denn Teufel töten?“
„Nein, ist das erste Mal.“
„Ach, dann war der Gast, den ihr gejagt habt, der Teufel?“
„Ja, einer von denen. Der andere war ein gefallener Engel und die anderen irgendwelche Trottel.“
„Ach so.“
„Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich vielleicht nicht dazwischen gegangen.“
„Macht nichts, wir hätten es Ihnen sagen können.“
„Und die anderen habt ihr erwischt?“
„Einen davon - glauben wir zumindest. Vielleicht einen zweiten; aber nicht den Teufel und seinen anderen Kumpel. Vermuten wir zumindest.“
„Also habt ihr die Hälfte geschafft. Dann läuft‘s doch gut.“
Blunt schaut an sich runter: “Naja, nicht so ...“
„Wieso, ach so. Ja, klar. Du bist ein Geist. Das tut mir leid für dich. Wie, wenn ich fragen darf, ist es ...“
„Ich wollte zwei Fliehenden nachspringen und wurde plattgefahren.“
„So was Dummes.“
„Ja.“ Er hält kurz inne: “Tut mir leid wegen dem Hotel.“
„Wo gehobelt wird fallen Späne.“
„Muss ich dir lassen, du nimmst das echt locker.“
„Ach, so war ich schon immer. Ich heisse übrigens Valdan.“
„Blunt.“
Sie wollen sich die Hände schütteln. Blunt fasst durch ihre durch - aber der Gedanke zählt.
„Wusste gar nicht, dass so ein Auto eine verstellbare Rückbank hat“, sagte Valdan nach einem längeren Moment des peinlichen Schweigens.
„Hat es eigentlich nicht“, antwortet Blunt darauf und schaut auf die kaputte Rückbank.
„Oh, ist das jetzt schlimm?“
Wieder am Flugplatz.
„Was soll das heißen: Blunt ist beim Auto?“, faucht eine saure Osiris.
„Es war die einzige Möglichkeit ihn mitzunehmen“, verteidigt sich eine ängstliche Stargatefan.
Osiris heult auf: „Warum?“
„Weil wir ihn brauchen. Er weiß als einziger, wo der Teufel ist; nur er kann uns zu ihm führen. Leider ist er durch sein Ableben irgendwie an das Auto gebunden. Aber er wird es nicht fahren können und eh wir uns versehen, ist es absolut unbeschädigt wieder in deinem Besitz“, tröstet sie Stargatefan.
Sie hören die Durchsage, dass ihre Sitznummern aufgerufen wurden.
„Außerdem haben wir gerade andere Probleme. Wo sind meine Papiere?“
Sie reihen sich in die Schlange ein.
„Keine Panik, die habe ich.“ Osiris reicht das gestohlene Ticket und den falschen Ausweis Stargatefan, diese schaut prompt drauf.
„Jèsus Escoban? Seh ich für dich aus wie ein Jèsus Escoban?“, regt sie sich auf.
„Was?“ Osiris kann es nicht glauben und wirft sofort einen Blick auf ihren Ausweis.
„Frederick Frank Fritzel? Was zur Hölle?“
„Was soll der Mist? Warum sind unsere Bilder auf Fredrick und Jèsus 2?“
„Ich weiß nicht, der Fälscher muss mit den Ausweisen nach den Tickets gegangen sein. Woher hast du die eigentlich?“, fragt Osiris Stargatefan.
„Ich habe die gestern solchen Deppen aus der Tasche gezogen.“
„Waren das Frauen?“
„Nein.“
Osiris fasst sich an den Kopf: “Was nutzen uns da Männer? Du weißt doch, das man den Namen nicht runterfälschen kann.“
„Ein guter Fälscher hätte das vielleicht gekonnt, aber der drei Dollar Fälscher vorm Flughafen kriegt das nicht hin und hätte uns auch sicher nicht zu Männern gemacht!“ Stargatefan ist außer sich und lässt dabei ihre Stimme immer lauter werden.
Das lockt natürlich die Sicherheitsleute an, die sich ihnen langsam nähern.
Auf einmal dreht sich die Dame vor ihnen um und begrüßt sie mit einem freundlichen Lächeln: “Hallo, ich wollte sie nicht belauschen, aber ich kam nicht umhin, ihre angestrengte Diskussion mitzubekommen. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Caro.“
Sie wollte ihnen gerade die Hand geben, als einer der Wachleute vom Flughafen Stargatefan an der Schulter packt: “Ich muss sie bitten mitzukommen, Mam.“
Da legt Caro ihre Hand auf die Schulter des Wachmanns: “Hallo, ich bin Caro“, der daraufhin zusammensackt. „So was blödes aber auch.“
„Tätlicher Angriff auf einen Wachmann. Benötigen Verstärkung, drei mögliche Verdächtige gesichtet.“
Osiris schaltet schnell und kommt auf einen nichts zu toppenden Plan, als sie die vielen Wachleute auf sie zuspurten sieht. „Lauft!“ Sie rennt aus der Schlange und Stargatefan hinterher. Caro steht nur doof da und lächelt, zuckt mit den Schultern und läuft ihnen dann nach.
Ein Gutes haben die ganzen Verwechslungen und die vielen blutroten Halloweens, an die sich Osiris weigern will zu erinnern, es war ein gutes Training für beide, sie sind fit und ausgeruht, rennen ist für sie fast so toll wie stehen oder fahren, nur verstecken ist noch besser und wo sie gerade dabei sind, tun sie das auch und rennen durch die dichte Menschenmenge in die Damentoilette, während sie niemand sieht. Caro natürlich dicht hinter ihnen.
„Caro? Richtig?“
„Ja, hi!“
„Was war das? So eine Art Spockgriff?“
„Ja ... Spock ... Wer seid ihr?“
„Wir sind zwei mutige Streiter für Gerechtigkeit und auf der Jagd nach dem Teufel, um die Apokalypse zu verhindern.“ Osiris haut Stargatefan: “Aua? Was soll das jetzt?“
„Sag doch nicht immer allen alles.“
„Ja, ist gut. Was sollen wir jetzt machen?“
„Ich weiß nicht, ich muss denken.“
Caro kommt da eine wunderbare Idee: “Jèsus, Fredrick, ich habe eine Idee, wie wir hier raus kommen.“
„Eigentlich heißen wir Stargatefan und Osiris“, erklärt Stargatefan und bekommt dafür wütendes Gebrabbel von Osiris.
„Ruhe Jèsus.“ Caro schaut nach draußen. “Ich weiß exakt, was wir tun: Wir starten ein Ein Ablenkungsmanöver.“
„Ablenkungsmanöver?“, fragt Osiris.
„Du weißt nicht, was ein Ablenkungsmanöver ist, Frederick?“ Caro blickt sie entgeistert an.
„Doch, natürlich! Ich wollte nur...“
„Warum fragst du das dann?“
„Ich wollte nur ...“
„Was?“
Osiris lässt die Schultern hängen: “Nichts.“
Caro konzentriert sich wieder auf den Plan: “Gut, ich gehe da raus, lenke sie ab und ihr rennt zum Flugzeug. Ich komm dann nach.“
„Wie willst du sie ablenken?“, fragt Stargatefan nervös, sie will nicht so zusammengestaucht werden wie Osiris.
„Glaub mir, da fällt mir schon was ein.“
Caro marschiert aus der Toilette heraus genau in die Menschenmenge. Sie behält die Hände in den Taschen, damit sie niemanden berührt und bleibt im Zentrum stehen. Die Wachleute haben sie gesichtet und nähern sich ihr langsam. Währenddessen schleichen sich Stargatefan und Osirirs ebenfalls aus der Toilette.
Caro, die bemerkt, dass der Sicherheitsdienst sich von allen Seiten versucht anzuschleichen zu nähern, hebt ihre Hände in die Luft. Plötzlich bleiben alle stehen und Musik ertönt.
Sie beginnt zu singen. (Es empfiehlt sich, es vielleicht vorher zu lesen und es sich dann begleitend zur Musik vorzustellen.)
Caro beginnt, sich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Die im näheren Umkreis zu ihr fangen ebenfalls leicht zu tänzeln an. Da verändert sich das Licht. Überall strahlt es, als würde sich über der riesigen Halle eine Discokugel drehen. Da fängt Caro an zu singen.
Every bodys doin,
What they shouldn't be doin
Every bodys doin it
In the middle of the street
Every bodys movin
What they shouldn't be movin
Every bodys moving it in the middle of the street
Sie wirft ihre Arme zurück und beugt sich vor, wiederholt es und tanzt den Tod. Wie auf Kommando, nur von der Musik beflügelt, tut es ihr jeder in dieser großen Flughafenhalle nach.
Improper dancing in the middle of the street [x3]
Sie dreht sich - alle drehen sich. Der Sicherheitsdienst versteht nicht ganz, was hier gerade passiert.
Somebody better notify the cheif of police
Sie zeigt auf einen der Wachleute und alle tun es ihr gleich.
Das Licht wird wieder dezenter. Alle tanzen um sie herum und drehen sich dabei um ihre eigenen Achsen, die Sicherheitsleute können nicht durch und wundern sich dezent.
„Was zur Hölle? Sind hier überall Profitänzer?“
Every bodys freakin
Who they shouldn't be freakin
Every bodys freakin in the middle of the street
Every bodys showin
What they shouldn't be showin
Every bodys showin it in the middle of the street
Plötzlich tänzelt jede zweite Reihe in die entgegengesetzte Richtung.
Improper dancing in the middle of the street [x3]
Man those ppl must have demons livin in their feet
Plötzlich tanzen auch die Wachleute mit: “Was zur Hölle?“
Sie greift nach oben und fasst sich ihr Herz.
And i want to reach into the fire of your heart
I want to program all those beats right from the start
Have you ever been to GER MA NY?!
Ein paar Flughafenangestellte schieben rennend von allen Seiten Tische auf Caro, alle weichen tanzend in perfekter Choreographie aus. Caro springt in die Luft und landet perfekt getimed zum Refrain auf dem Tisch. Eine Lasershow in allen Regenbogenfarben beginnt.
And music starts to play (play)
Bodies start to sway (sway)
Debbie-lee's the dj in the middle of the street
Beats are droppin
Bodies rockin
Hearts are stoppin
Electric shockin
I can’t believe what I am seeing
In the middle of the street
Improper dancing in the middle of the street [x3]
Somebody better notify the chief of police
Die Wachleute springen auf. Caro greift einen nach dem anderen am Arm und dreht sich tänzelnd mit jedem von ihnen. Die, die sie loslässt, fallen von den Tischen.
Stop
Alle halten an, sogar die sich drehende Diskokugel und die sich bewegende Lasershow.
[ccenter] CONTINUE[/center]
Alle tanzen weiter und das Licht bewegt sich auch wieder.
YES!
Alle strecken die Arme in die Luft und fallen dann um.
Caro schaut zu Stargatefan und Osiris, die ungläubig zu Caro blicken. Diese wiederum fragt sich nur eines: “Warum seid ihr nicht gerannt?“
„Was zum Teufel?“, fragen beide Jägerinnen gleichzeitig.
Ein paar Wachleute, die gerade dazukommen, zeigen auf sie und alle drei rennen in Richtung Flugzeug: “Da! … Haltet sie!“
Die Wachleute versuchen über die ganzen Körper drüber zu steigen, aber das scheint schwerer als gedacht, weswegen unsere Drei einigermaßen beruhigt zum Einchecken kommen.
„Mr. Jèsus Escoban?“ Stargatefan lächelnd: “Oh ... Si!“
„Mr. Fredrick Frank Firtzel?“ Osirsi antwortet mit einem besonders deutschem Ja.
„Und sie sind Ms. Caro „Tod“ Fakename?“
„Ja“, lächelt Caro. „Tod ist mein Künstlername“ und flüstert ihr zu: “und die Tochter.“ Sie zwinkert mit einem Auge.
„Mh...“
Die Frau am Schalter weiß nicht, was sie davon halten soll. Einerseits sind ausländische Namen und die Gesichter dazu immer so eine Sache, andererseits kommt ihr das alles ein wenig spanisch vor und auch wieder nicht spanisch genug, besonders Escoban.
Wenn sie jetzt aber was sagt, kriegt man sie vielleicht wegen Diskriminierung dran. Vielleicht sind das ja zwei geschlechtumgewandelte Lesben. Möglicherweise haben sie es erst jetzt geschafft, ein Kind, ein sehr altes Kind zu adoptieren. Eine, äh einer, oder eine, davon ist sogar aus Spanien. Man könnte ihr Rassismus vorwerfen. Sie befürchtet, wenn sie jetzt etwas sagt, könnte sie ihren Job verlieren.
Sie entschließt sich, die beiden weiblichen Herren durchzulassen: “Sie sind ein Vorbild für alle Frau ... Männ, Menschen dieser Welt. Ich bewundere sie!“
„Danke“, stottert Osiris.
„Und ich beglückwünsche sie zu ihrem schönen Kind.“
„Kind?“ Caro lächelt zu Stargatefan. “Ach so, Kind. Danke.“
„Guten Flug!“, ruft die freundliche und total verunsicherte Flughafenangestellte den dreien hinterher und winkt hektisch.
Stargatefan und Osiris wissen nicht genau, was sie von dem Ganzen halten sollen oder was da überhaupt gerade genau geschehen ist. Caro grinst über beide Ohren. Soviel Spass hatte sie schon lange nicht mehr.
Derweil an einem anderen Ort. Dieser Ort war so sehr nicht wie hier, dass man ihn eigentlich nur mit einem Wort beschreiben konnte.
Anders.
Weich, warm und leicht. So fühlt sich Waschtl. Dieses wunderbare Gefühl innerer Zufriedenheit durchfährt ihn; leise Stimmen singen zu ihm, alles fühlt sich gut an, alle Sorgen und Ängste fallen von ihm ab. Er fühlt sich, als würde er fliegen, schweben durch hunderte fürsorglicher Hände. Er öffnet die Augen; alles ist weiß, aber kein steriles Weiß wie in einem Krankenhaus. Nein, alles fühlt sich so warm an, so angenehm. Er sieht vor sich ein helles, weißes Licht. Es ruft nach ihm: ‚Waschtl, Waschtl‘. Tief in sich spürt er, dass er dort hin möchte, alles was er mag wird da sein, alles was er sich erträumt hat wird dort auf ihn warten und das Licht ruft wieder nach ihm: „Waschtl, Waschtl!“
Da überkommt es ihm und er wehrt sich gegen den Weg, den er entlanggleitet. „Ich bin nicht blöd, Mav. Das hat mir Woody erzählt, du haust mir keinen Insektenvernichter um die Ohren, lass den Blödsinn!“
„Wasch ...Was?“
„Hast mich gehört, ich will anhalten. STOP!“
Er fuchtelt durch alle Wolken: “Wo ist denn hier die verdammte Notbremse?“
„Not... Was ist denn los mit dir?“
„Ich will nicht geschlagen werden. Also, lass die dumme Nummer, Mav.“
„Du wirst nicht geschlagen. Jesus Christus. Na gut. Dann keine Show. Kommt mir eh gelegen.“
Alles um Waschtl verschwindet; der Chor hört auf zu singen, das Licht geht aus und er fällt in die dunklere Leere. Er pufft durch eine Wolke und landet in einem Blumenmeer und ist wieder umgeben von hellen Licht.
„Was zum Ma...“
Jemand legt ihm die Hand auf den Mund.
„Na, na, na! Den Namen nennen wir hier oben nicht“, wird Waschtl von einer weiblichen Stimme erklärt.
„Kann ich die Hand wieder wegnehmen?“
Waschlt nickt.
„Versprichst du, eine liebe Seele zu sein?“
Waschtl nickt.
„Kein böses Fluchi Fluchi und kein Ärgeri Ärgerchen machen.“
Waschtl macht große Augen.
„Versprichst du es?“
Waschtl zuckt mit den Schultern und nickt.
„Braver Junge.“
Sie nimmt die Hand von seinem Mund und hilft ihm auf.
„Bin ich hier etwa im ...“
„Ja, Gratulation. Du hast dir soeben die Eingangsshow zum Himmel kaputt gemacht. Die erlebt man nur einmal im Nachleben.“
„Ich kann nichts sehen, alles ist so hell.“
„Ja, daran müsst ihr Sterblichen euch erst gewöhnen. Keine Angst, das geht vorbei, und zwar ungefähr ... jetzt.“
Das vorher so grelle Licht wird plötzlich erträglicher, er steht mitten in einem Meer von Blumen, umgeben von Bergen, die so hoch sind, dass sie in die dichte weiße Wolkendecke reichen.
„Zu bergig? Kein Problem.“
Er hört ein Schnipsen und Waschtl fühlt warmen Sand unter seinen Füßen. Wie das warme Meereswasser zwischen seine Zehen fließt und die warme Meeresbrise ihm freundlich das Gesicht streichelt. Er blickt zum Horizont und sieht, wie das Wasser durch die untergehende Sonne glitzert.
„Oder doch besser eine Mischung von beidem?“
Wieder hört er ein Fingerschnipsen und er steht auf der Spitze eines grünen, bewachsenen Berges und blickt hinab auf einen wunderschönen goldenen Strand. Ein Schwarm Vögel fliegt über ihn hinweg.
„Ist das ein Rehkitz?“
„Ja, die springen hier überall rum.“
Es nähert sich ihm und er fühlt plötzlich etwas in seiner Hand.
„Futter?“
Er kniet sich hin und füttert das Rehkitz.
„Ist das nicht wunderschön? So ein himmlischer Anblick, dieses wunderbare Gefühl, das Vertrauen aller Geschöpfe hier. Das alles ist doch... “
„...abgefahren.“
„Ja, so kann man es auch nennen.“
Er füttert immer noch das Rehkitz.
„Ja, jetzt ist‘s gut.“ Sie versucht es zu verscheuchen.
„Hey, das arme Tier.“
„Die sind nicht arm. Glaub mir, hör gleich auf, sonst wirst du die nicht mehr los.“
Waschtl sieht sich um und an sich runter und erkennt, dass er aussieht wie ein Krankenpfleger. “Wo sind meine Sachen?“
„Das ist Heavens Casualwear. Du hast Glück, du kannst das später ändern. Ich lauf so seit tausenden von Jahren rum.“
„Und du bist wer?“ fragt Waschtl den weiblichen Engel, die das Pech hat, ebenfalls in Heavenswear rumlaufen zu müssen.
„Ich bin Nowanda, so was wie dein persönlicher Himmelsimmobilienberater. Du hast sicher noch viele andere Fragen.“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Was?“
„Ja, mir ist alles egal. Ich bin im Himmel, besser geht es nicht oder?“
„Eigentlich schon. Mann, ich hatte immer von Kunden wie dir geträumt. Alle anderen quasseln einem ein Ohr ab. ‚Wie tut man das, wo bin ich hier, wie geht das, wie machst du das‘, alles sehr ermüdend.“
„Glaub ich dir.“
„Aber eines finde ich komisch. Woher weißt du, wer Ma ...“, sie wird unterbrochen und ein Donnern ertönt. „Sorry … der Unaussprechliche ist?“
„Mal aufgeschnappt.“
„Aufgeschnappt? Menschen schnappen das nicht einfach so auf. Außerdem schockt es dich gar nicht, dass du einen Engel vor dir siehst.“
„Nö.“
„Echt? Wow, hatte gehört, dass eure Generation anders ist; aber die paar, die ich bis jetzt hier hatte, waren dennoch nicht so verständnisvoll wie du.“
„Ja, so bin ich. Außerdem kenn ich schon ein paar Engel. Habe lange Zeit mit einem zusammengearbeitet.“
Nowanda fragt wirklich mehr als überrascht, und das muss was heißen. Ehrlich jetzt - sie ist ein Engel. Sie hat schon alles gehört. “Mit wem?“
„Zero.“
Wieder ein Donnern.
„Oh ne ...“
„Außerdem habe ich Chayiana getroffen.“
Wieder ein Donnern.
„Ach ... du ...“
„Ja sie war auf der Jagd nach Maverick und Woodsto...“
Da fährt ein Blitz hinunter, alle Tiere verschwinden und der Himmel verdunkelt sich.
Nowanda zieht die Flügel und den Kopf ein: “Au Backe. Du bist also der Sondergast.“
Sie winkt in die Luft, ein Adler mit Lesebrille kommt vorbeigeflogen und lässt eine dicke Akte direkt in Nowandas Hände fallen.
„Unnötig, aber beeindruckend“, bemerkt Waschtl.
Sie blättert durch die Akte: “Ah, da haben wir dich ja. Waschtl; ausnahmsweise zur Befragung reinlassen.“
„Befragung?“
„Ja.“ Sie lässt die Akte in der Luft schweben und bildet mit ihren Fingern Anführungszeichen um ihren Mund „Befragung“.
„Klingt nicht gut.“
„Keine Angst, dir tut man nichts. Kannst dich glücklich schätzen, eigentlich wärst du in der Hölle gelandet.“ Sie schaut nochmal genau rein: “Meine Güte, hast du dich denn nicht gefragt, was du hier machst?“
Waschtl schaut auf Nowanda.
„Ich meine, du bist ein Schwein. Du säufst, du rennst jedem Rock hinterher, du zockst und hast jemanden zu Tode kommen lassen.“
Waschtl schaut immer noch zu Nowanda.
„Sogar jetzt stellst du dir vor, wie ich nackt aussehen würde, oder?“
Waschtl antwortet nicht.
„HEY!“
Waschtl erschrickt: “Was? Sorry, war mental woanders.“
„Okay, gut.“ Sie reibt sich ihre Augen.
„Du scheinst trotz allem ein netter Kerl zu sein. Ich hoffe, sie springen nicht zu hart mit dir um.“
Waschtl schaut sie um: “Wer?“ Er hört einen Flügelschlag und spürt Hände an beiden Armen. Er sieht nach links und nach rechts und sieht zwei groß gewachsene Herren mit Flügeln, die ihn fest im Griff haben. Er schaut nach vorne und erkennt ein vertrautes Gesicht.
„Wir!“
„Du? Du bist ein?“
„Schafft ihn weg.“
Beide Engel schlagen mit ihren mächtigen Flügeln und Waschtl verschwindet mit ihnen schreiend in den dunklen Wolken.
„Sei nicht zu hart mit ihm Azrael. Er war eigentlich ganz nett“, setzt sich Nowanda für ihn ein.
Azrael dreht sich um: “Verdammte Türsteher. Hast du nicht ein paar Erdenkrabbler, um die du dich kümmern musst?!“ Er schwingt seine Flügel und verschwindet ebenfalls in den Wolken.
Nowanda lässt ihre Flügel hängen und blickt ihm traurig hinterher.
Kapitel 13
“Hello, I'm the Captain and we all gonna die!”
Woody wird wach. Er sieht alles nur verschwommen. Er ist unter Wasser. Er will schwimmen, kann sich aber kaum bewegen. Kabel hängen an ihm, er ist in einem Tank. Er überlegt, in Panik zu geraten, um sich zu schlagen und um sein Leben zu kämpfen, doch hält inne.
Erst mal überlegen; lohnt sich das auch? Sterben ist nicht so schlimm. Das hat er mehr als reichlich hinter sich. Außerdem ist das Leben so verwirrend und nervt manchmal wirklich.
Bei solchen schweren Entscheidungen lohnt es sich immer, eine Strichliste zu machen. Natürlich muss es schnell gehen, das weiß er.
Contra-Life:
Mav und er haben die Apokalypse ausgelöst. Da wird man ihm sicher die Schuld dafür geben und da Mav tot ist, muss er die Verantwortung alleine tragen.
Er hat lauter himmlische und menschliche Killer hinter sich.
Amarra, seine Schwester.
Im Fernsehen läuft auch nichts.
Das fängt an, ihn zu deprimieren, er entschließt sich, mit Pro weiterzumachen.
Pro-Life:
Ja ... Nicht gleich soviel ...
„Ach, scheiß drauf!“ Er fängt an, um sich zu schlagen, reißt sich alle Kabel raus ... Außer das da unten, das ist angewachsen.
Er kommt nicht raus. Da erinnert er sich an den Rat seines Onkels, kurz bevor er versucht hat, das Loch im Propangastank zuzuschweißen: “Immer den Kopf benutzen!“
Er holt mit seiner Rübe aus und haut sie gegen das Glas, das damit zerspringt und er durch das herausströmende Wasser hinausgetragen wird. Er schaut nach oben: “Danke Onkel für diesen Rat. Wo auch immer du jetzt bist.“ Er schaut nach unten: “Definitiv.“
Er steht auf und schaut sich um. Alles sieht aus wie ein billiges Set einer Science Fiction Serie aus den Sechzigern. Da erkennt er Mav, der auf einem Tisch liegt.
„Mein Godt. Was haben sie mit ihm gemacht? Irgendwelche kranken Analexperimente.“
Ihn überkommt ein grausamer Verdacht. Checkliste bei einer Alienentführung.
Er fasst nach hinten und fühlt nichts. Das beruhigt ihn erstmal.
Er fasst nach vorne und ist ebenfalls beruhigt. Wobei er sich sicher ist, das hätte er auf jeden Fall gemerkt.
Er fasst nach oben. Er spürt Haare. Sehr gut.
Ihm stellen sich jetzt auf Anhieb drei Fragen. Warum untersuchen diese Aliens eine Leiche? Wo sind die Aliens? Und warum ist er nackt und Mav nicht. Auch wenn er froh darüber ist, so stellt sich ihm die Frage dennoch.
Da bewegt sich Mavs Arm. Woodstock versteht sofort und reagiert: “ZOMBIE!“ Er greift nach hinten und reisst einen Teil von dem, was eine Schaltkonsole darstellen soll und haut sie Mav auf den Kopf. Dieser jault vor Schmerzen und rollt sich vom Obduktionstisch.
Er springt sofort wieder auf: “Was zum meinem Reich ist hier los?!“
Woody schreit ebenfalls:“Mav! Du lebst?“
„Ja!“
Woody holt aus: „Zombie?!“
Mav geht in Abwehrposition: “Nein! Kein Zombie!“
„Sicher?“ Woody lässt seine Waffe sinken.
„Ja!“
„Ich kann dir nicht trauen, du könntest auch lügen!“ Er holt wieder aus.
Mav geht wieder in Abwehrposition und hält sich die Hände vor das Gesicht: “Ich bin kein Zombie, verdammt ich bin der Teufel, ich weiß wie Zombies sind. Die können nicht reden, die kriegen gerade mal ein Stöhnen raus.“
Woody lässt wieder ab.
“Wirklich? Nicht mal ein „BRAINS!“, fragt Woody und lässt eine Imitation von einem Zombie folgen.
„Ja. Sicher.“
Woody schmollt: “Schade.“
„Woody.“
„Ja Mav.“
„Du bist nackt.“
„Ja, ich weiß und?“
„Nichts.“ Mav schaut sich um: “Wo sind wir hier?“
„Ich nehme an, dass wir von Außerirdischen entführt worden sind.“
„Hat ja noch gefehlt oder?“
„Irgendwie.“
Da geht die Tür auf.
Woody und Mav gehen in Deckung.
Es treten zwei große Herren ein mit Fellkleidung und Hörnern am Helm. Sie fangen in einer merkwürdigen Sprache an zu reden.
Mav flüstert zu Woody: “Ist das norwegisch?“
„Weltraumwikinger? Wie absurd.“
Einer der beiden Wikinger deutet auf einen anderen nicht zerbrochenen Wassertank und sie sehen Mav und Woodstock dahinter.
„Ich glaube, wir wurden bemerkt.“
Maverick und Woodstock springen auf und machen sie kampfbereit.
Woodstock fuchtelt mit den Armen: „Kommt nur, ich kann Karate und viele andere Kampfsportarten, von denen ihr sicher noch nie was gehört habt und ich nicht mal richtig aussprechen kann.“
Maverick springt durch die Luft und schreit laut auf: “Devil-Punch!“
Er schlägt einem der beiden fast schon drei Meter großen Wikinger genau auf die Brustpanzerung, prallt ab und landet auf dem Hintern.
Die Weltraumwikinger schauen sie fragend an und fangen an lauthals zu lachen.
„Ha, ihr Engel. Immer so vorschnell. Denkt immer, ihr seid so mächtig.“
„Hast du gesehen, wie der abgeprallt ist?“ fragt einer der Wikinger den anderen.
„Ja. Wirklich toll.“
Maverick ist verwirrt: “Was ist mit mir passiert? Wo ist meine Kraft?“
Der riesige Wikinger fasst Maverick auf die Schulter: “Keine Angst, das lag an der Kugel, die wir entfernt haben. Deine Kraft kommt wieder.“
Maverick weiß gar nicht mehr, was überhaupt passiert ist, bevor er hier plötzlich von einem nackten Woody aufgeweckt wurde: “Was ist überhaupt passiert, bevor ich hier aufgewacht bin? Ich weiß gar nichts mehr.“
Seht ihr?
Woody greift erklärend ein: “Einer dieser Jägertussen hat dir mit einem Supercolt die Birne weggeschossen. Bumm - voll ins Denkzentrum.“
„Aua ... Ich war tot?“
„Willkommen im Club.“ Woody lächelt. “Du sahst als Leiche ziemlich erbärmlich aus,“ fügt er noch hinzu.
„Na, danke. Aber wi...“
„Gern geschehen“, unterbricht ihn ein lächelnder, nackter Woody.
„Ja, wie dem auch sei. Wie kommt es, das ich noch - beziehungsweise wieder lebe?“
Der Weltraumwikinger nimmt seinen Helm ab und fängt an zu erklären.
„Die Kugel wirkt nur bei Engeln, wenn das Geschoss drin bleibt. Ansonsten nockt es ihn nur für eine Weile aus.“
„Ihr habt also die Kugel entfernt?“
Der Wikinger mit dem Helm hebt eine gewaltige Streitaxt hoch: “Ja, damit.“
Mav und Woody lassen die Mundwinkel fallen.
„Wir haben deinen Kopf gespalten, die Kugel rausgenommen und zugesehen, wie dein Schädel wieder zusammenwuchs“, erklärt der helmlose Alien.
„Ja, wir waren echt froh, dass er das tat. Das klappt nämlich nicht immer, weißt du?“
Mav fasst sich mit beiden Händen über den Kopf: “Meine Güte.“
„Meine Güte, ihr seid Aliens!“, erschrickt sich Woody plötzlich.
Der helmlose Wikinger schaut skeptisch zu Woodstock: “Ja, irgendwie.“ Er wendet sich dem gehelmten Wikinger zu: “Warum war der eigentlich im Tank?“
„Er war ein wenig durch den Wind. Ich habe eine paar komische Werte von ihm gemessen, außerdem waren die Gehirnströme jenseits von Gut und Böse. Da habe ich ihn in den Tank gepackt.“
Woody grinst beide dämlich an: “Wikinder.“
Maverick überprüft immer noch seinen Kopf.
„Warum ist er nackt?“
„Keine Ahnung. Ich habe ihm was angezogen als er drin war, aber er hat es im Schlaf immer wieder abgeworfen.“
Woodstock grinst so fröhlich, als würde er in LSD versetzter Schokolade baden: “Wer seid ihr denn?“
Der helmlose Wikinger antwortet prompt: “Ich bin Thor, das ist mein Partner Kwasir. Wir sind Asgard.“
Maverick kommt wieder dazu: “Ihr seid die alten Götter. Es heißt, ihr habt irgendwann die Erde verlassen.“
Kwasir nickt zustimmend: “Genau. Als das Gotd auftauchte, sind wir, die alten Götter, allesamt verschwunden. Unsere Anhänger waren weg ...“
„...die haben die Holländer gestohlen“, unterbricht Woody.
„Äh, nein ... Wir hatten keine Jünger mehr und sind daraufhin alle verschwunden. Die römischen, die ägyptischen, griechischen, wir und all die anderen.“
„Ab und zu kommen wir noch vorbei und schauen, was so los ist auf unserer alten Heimat“, fügt Thor hinzu.
„Als wir bemerkt haben, dass es im Himmel zu Spannungen kam, die die Erde betrafen, sind wir hergekommen“, erklärt Kwasir weiter und fügt eine Frage hinzu: “Stimmt es, dass Ragnarök über uns einbricht?“
„Ja, ein bisschen. Sorry, dafür“, versucht Maverick diesen bedeutungslosen Fehler herunterzuspielen.
Woodstock grinst alle an: “Groovy.“
„Bleibt der so?“
Kwasir verneint: “Das geht so schnell, wie es kommt. Jetzt geben wir euch erst einmal was Neues zum Anziehen.“
Die beiden Riesen führen den Nackten und den Teufel in den Stauraum des Schiffes.
Thor öffnet die Tür: “Sucht euch was aus. Wir haben hier Sachen aus allen Zeitperioden der Erde.“
Ein paar Minuten später kommt Maverick im 60er Jahre Gangsteroutfit aus dem Raum spaziert. Er richtet seinen Hut und sorgt dafür, dass sein schwarzer Anzug richtig sitzt. „Ja, so muss das sein.“
Dann kommt Woody in feinster Cowboymanier mit gezogenem Colt rausgesprungen: “Trenchcoat und Cowboyhut. Fürchtet euch, ihr Weltraumschurken. Captain Malcolm Reynolds ist euch auf den Fersen!“
Maverrick schaut zu Woody: “Wer?“
„Hast du nie Firefly gesehen?“
„Was?“
„Also für ein unsterbliches Wesen, das ewig alt ist, lebst du ganz schön hinterm Mond.“
Kwasir muss berichtigen: “Das stimmt nicht. Ich kenne die Leute, die dort leben. Die sehen nicht aus wie der.“
„Wie sehen die denn aus?“, fragt Woody.
„Wie Steine.“
„Steine?“
„Ja Steine. Intelligente Steine.“
„Astronauten haben Steine vom Mond runtergebracht. Waren die auch intelligent?“
„Alle Steine sind intelligent. Neil Armstrong gilt bis heute auf dem Mond als großer Leidbringer.“
„So was“, Woody schüttelt den Kopf.
Maverick dreht sich zu Thor und stellt die überaus wichtige Frage:„Wohin geht es jetzt?“
„Nach Hause.“
Das Geschehen rast unheimlich schnell von allen davon in Richtung Erde. - Um genau zu sein, in ein kleines Flugzeug über dem Atlantik.
„Dein Künstlername ist Tod?“, fragt Osiris.
„Ja.“ Caro nickt.
Stargatefan kann sich nicht helfen: “Da sitzt die ganze Zeit so ein Passagier, der mich anstarrt.“
„Wo?“ Caro und Osiris fragen das fast zeitgleich.
„Nicht hinsehen. Dann bemerkt er uns noch.“ Stargatefan dreht sich zu beiden, die schon auf ihren Sitzen knien und hinter sich gucken: “So klar ...“
Der komische Passagier schaut beide an. Caro und Osiris schauen ihn an.
„Der mag dich vielleicht nur“, meint Osiris.
Da bewegt sich der Mann komisch und eine Waffe ist zu sehen.
Caro und Osiris rutschen zurück: “Der hat glaub ich eine Waffe.“
„Waffe?“, schreit Stargatefan überrascht und lernt zugleich kennen, dass man das auf keinen Fall in einem Flugzeug schreien sollte.
Panik bricht aus. Stargatefan steht auch auf und versucht, die Menge zu beruhigen: “Halt, nein. Da ist nichts. Das war ich sorry, das war keine Absicht und falscher Alarm.“
Da springt der Mann auf und zieht seine Waffe.
Stargatefan duckt sich: “Hab nichts gesagt.“
Caro springt über ihren Sitz, fällt in die Arme einer alten Frau, die leblos sitzen bleibt und schreit: “Auf ihn.“
Der Mann, heillos überrascht von dem ganzen Spektakel, versucht noch etwas von wegen Sky und Marshal zu rufen, bevor er von der Menge und Caro ganz oben drauf zu Boden gerissen wird.
Osiris versucht, die Menge zu beruhigen und rennt in eine Flugbegleiterin. Caro, die von dem Haufen, nun mittlerweile toter Menschen, runtersteigt, versucht die Flugbegleiterin von Osiris wegzuziehen. Diese fällt nach der ersten Berührung sofort tot um.
Als Osiris das sieht, wird ihr alles sofort klar: “Caro … tot? Du bist der Tod!“
Caro hebt die Hände hoch: “Lass mich erklären!“
Stargatefan kann es auch nicht fassen, verliert aber schnell das Interesse, als sie sieht, dass der unbekannte Mann sich aus der Menge herausgegraben hat und mit der Waffe, die alles auslöste, auf Caro zielt.
„WAFFE!“, schreit Fanny (das ist jetzt die Abkürzung für Stargatefan).
Caro und Osiris unterbrechen: “Ach, nicht schon wieder. Fanny!“
Der Mann schießt einmal. Die Kugel trifft Caro, die sich dreht, um dem Mann, der mittlerweile offenbar als Skymarshal bekannt ist, ins Gesicht zu schlagen. Dabei schießt er noch zweimal.
Die zweite Kugel trifft Osiris, die niedergeht. Die dritte Kugel schlägt durch die Tür ins Cockpit und trifft die Instrumente.
Das Chaos unter den restlichen Passagieren ist groß, als die Maschine plötzlich absackt. Fanny stürmt zu Osiris, die sich ihre Wunde hält. Caro möchte dazukommen, wird aber von Fanny bösartig angezischt angehaucht: “Beib weg.“
Aus dem Cockpit ertönt eine Durchsage: “Liebe Passagiere, hier spricht ihr Capt. Kisuke. Wir haben einen leichten Motorschaden an zwei von, korrigiere, drei … oh Scheisse... allen vier Triebwerken. Außerdem ist vor uns eine Sturmfront. Es wäre echt toll, wenn sie ihre Sitze in eine aufrechte Position bringen, ihre Sauerstoffmasken überziehen und ihren Kopf zwischen ihre Beine legen, während ich das Unmögliche versuche ... Wie zum Beispiel mitten im Atlantik landen und uns retten. Danke, dass sie mit uns geflogen sind und falls sie daran denken, beten sie für uns mit. Ihr Captain.“ Man hört noch ein leises ‚Scheiße, wir sind so im Arsch‘, bevor die Durchsage endet.