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Thema: [100] Adel verpflichtet

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  1. #1
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Standard [100] Adel verpflichtet

    Titel: Adel verpflichtet
    Wort (Nummer): Zeit (1)
    Serie : SGA/Die Tudors
    Genre: Crossover
    Charakter/Pairings Wird noch nicht verraten
    Rating : PG-13
    Anmerkung des Autors: Dieses Crossover wollte ich schon lange schreiben. Die Tudors muss man nicht kennen um diese FF zu verstehen. Der König und sein Kanzler sind schließlich immer noch historische Figuren.



    Adel verpflichtet

    „Dr. Weir, ich kann ihre Verärgerung durchaus verstehen - aber ich sage es noch einmal: Das IOA wird nicht die Kosten für die kulinarischen Exzesse ihres Team übernehmen! Die Regierung der Vereinigten Staaten ebenso wenig! Der Colonel wird diese exorbitante Rechnung aus eigener Tasche bezahlen müssen.“

    Elisabeth Weir seufzte und legte den Kugelschreiber mit dem sie in den letzten Minuten unbewusst gespielt hatte auf ihren Tisch zurück. Es war mal wieder anstrengend sich mit Richard Woolsey zu unterhalten, der sich bis ins Detail mit dem finanziellen Spielraum von SG-Teams auszukennen schien.

    „Es war aber ein diplomatischer…“, Elisabeth wurde mitten im Satz von einer Funkmeldung unterbrochen.

    „Dr. Weir! Kommen Sie bitte zum West-Pier, ich habe hier etwas gefunden!“

    „Eigentlich war ich es Rodney…“

    „Aber ich habe zuerst die Wichtigkeit dieses Fundes erkannt, Radek!“

    Die Leiterin der Atlantis-Expedition seufzte erneut, dann antwortete sie per Funk: „Ich mache mich auf den Weg.“

    Elisabeth Weir stand auf. „Wohin gehen Sie?“, fragte Woolsey.

    „Rod… die Wissenschaftler haben etwas gefunden, anscheinend muss ich mir das mal ansehen“, antwortete Weir, froh die langwierige Diskussion für einen Moment aussetzen zu können.

    „Faszinierend! Es ist bestimmt ein Artefakt der Antiker. Ich bin es dem IOA schuldig auch einen Blick darauf zu werfen.“

    „Wir alle haben unsere Pflichten“, meinte Weir nur und verließ dann mit dem IOA-Mann im Schlepptau ihr Büro.

    ~ 20 Minuten später ~

    Die Tür zu dem verlassenen Wohnquartier stand offen. Als Weir und Woolsey näher kamen, erkannte Elisabeth dass der Gang zwar unter Wasser gestanden hatte, das Zimmer aber tadellos aussah. Offensichtlich hatte die Tür bis vor kurzem den Raum perfekt versiegelt. An der Wand die gegenüber dem seit 10.000 Jahren ungemachten Bett lag, stand ein Schrank.

    „Sieht aus wie ein irdischer Schrank- ein bisschen altmodisch zwar, aber so einen würde ich mir auch in die Wohnung stellen“, befand Dr. Weir als sie die Antiquität erblickte. Mehrere Kabel verließen den Schrank und endeten entweder in einem der Laptops oder Rodneys Tablett-PC.

    „Ich empfange seltsame Energiewerte“, meinte Rodney.

    „…wie nicht anders zu erwarten“, flachste John Sheppard, der mit verschränkten Armen die Szenerie beobachtete.

    Den Dialog vollkommen ignorierend, war Richard Woolsey an den Schrank herangetreten und ließ die Hand über die Intarsien gleiten.

    „England, spätes 15. Jahrhundert!“, stellte Woolsey fest und sagte dann: „Schottische Eiche.“

    „Aber wie ist das möglich?“, fragte Weir erstaunt.

    „Nun das ist ganz einfach, erstmal fällt man zwei schottische Eichen vom guten Wuchs…“, begann Woolsey.

    „Nein, nicht das! Wir kommt der Schrank hier her, in die Pegasus-Galaxie?“

    „Wenn wir die Importpapiere nicht finden werden wir das wohl niemals herausfinden“, antwortete Mister Woolsey bedauernd.

    „Woher wissen sie soviel über altenglische Schränke?“, fragte Rodney verwundert.

    „Nun, ich habe während meines Jura-Studiums in einem Antiquitätenfachgeschäft gejobbt.“

    „Ahja. Ich habe während meines Studiums in einem Elektronikfachgeschäft gearbeitet.“

    „Sowas aber auch. Könnten wir unsere Aufmerksamkeit auf den altenglischen Schrank lenken?“, bat Sheppard.

    „Wir könnten ihn mal aufmachen“, schlug Rodney vor.

    „Trotz der Energiewerte?“, fragte Radek.

    „Wollen Sie ewig die Intarsien bewundern? Irgendwann kommt der Moment, wo man mit der Theorie nicht mehr weiter kommt und den Schrank einfach öffnen muss!“, mit einem Ruck riss der Kanadier den Schrank auf.

    „Sieht aus wie altenglische Kleidung“, meinte Woolsey nach einer Weile.

    Tatsächlich, in dem Schrank hingen mehrere altmodische Kleidungsstücke. In diesem Moment wurde der Schrank von der anderen Seite geöffnet und eine Hand nahm eine Hose heraus. Dabei erhaschte die Frau einen Blick auf die Atlanter und erschrak.

    „Was ist denn los?“, hörten die Erdenmenschen. Sie sahen sich an und John hob vorsichtshalber seine P90. Ein stattlicher Mann schob die Kleidung beiseite und blickte in das Quartier.

    „Was zum Teufel tun sie in meinem Schrank?“, wollte der Mann wissen.

    „Die gleiche Frage könnte ich Ihnen stellen“, entgegnete Woolsey lahm.

    Der Fremde drehte sich um: „Holt Kardinal Woolsey her! Ihr da kommt her!“, zusammen mit zwei schwarzgekleideten Männern die je ein Rosenabzeichen auf der Brust trugen ging der kurzhaarige Mann nach Atlantis.

    Elisabeth Weir trat einen Schritt nach vorne und öffnete die Hände zu einer Willkommensgeste. „Mein Name ist Dr. Elisabeth Weir… willkommen auf Atlantis.“

    „Atlantis? Thomas hat mir schon davon erzählt, eine legendäre Stadt der Griechen, nicht war? Aber was macht eine Engländerin hier, noch dazu als Fürstin?“

    „Das ist eine lange Geschichte“, antwortete Weir ausweichend und verwirrt.

    Der Fremde schmunzelte, dann stutzte er: „Wie unhöflich, ich vergaß mich vorzustellen…“

    Der Mann trat an Elisabeth heran und nahm ihre Hand: „Henry, König von England - Zu Ihren Diensten“, sanft hauchte der Monarch Elisabeth einen Kuss auf die Hand und warf ihr dann einen feurigen Blick zu.

    „Welcher Henry?“, fragte nun Woolsey neugierig.

    Verwundert blickte der König auf und schickte sich an zu antworten. Rodney studierte währenddessen weiter die Energieanzeigen und warf ab und zu Henry einen ungläubigen Blick zu.

    „Natürlich der achte…“, antwortete Henry langsam und warf dem Fragesteller einen schnellen Blick zu.

    Woolsey hob die Augenbrauen. Als er mal seine Mutter besuchte, hatte sie ihm von einem Kitschroman über Henry VIII erzählt. Wenn dieser Henry auch nur halb so wild drauf war wie der aus dem Buch….

    „Wie heißt Ihr, guter Mann? Seid ihr der Kanzler der Dame?“

    „Mein Name ist Woolsey“, sagte der IOA-Mann.

    „Woolsey!“, rief der König überrascht.

    „Zu Euren Diensten!“, antwortete ein Mann in Kardinalsrobe, der sich nun auch durch den Schrank mühte.

    „Darf ich vorstellen: Kardinal Woolsey, mein treuer Berater, Kanzler und Freund!“

    Weir und ihr Woolsey warfen sich einen Blick zu. Richard räusperte sich: „Willkommen auf Atlantis, Kardinal.“

    „Atlantis? Machen Sie sich nicht lächerlich! Wer sind sie überhaupt…?“, donnerte der Kardinal.

    „Richard Woolsey, IOA.“

    Die beiden Woolseys musterten sich gegenseitig. Hier der mittelalterliche Machtmensch und Diplomat im vollem Ornat und dort der Bürokrat und Speerspitze des IOA im Anzug und mit Krawatte. Bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, krachte es und Blitze schlugen aus dem Schrank. Die mittelalterlichen Kleidungsstücke verschwanden und wurden durch einen leeren Schrank ersetzt, durch dessen offene Tür man einen leeren Raum sehen konnte. An der Wand hing ein sternförmiger Spiegel, umrahmt von Glühbirnen. Davor stand ein Schminktisch, auf den irgendjemand bunte Pillen gelegt hatte.

    „Das war ein klasse Auftritt Jungs!“

    „Mann, die Mädchen haben so laut gekreischt dass ich fast nicht mehr verstanden habe was wir gesungen haben…“

    „Das ist der Preis des guten Aussehens, Paul!“

    Vier junge Männer betraten den Raum, mit Frisuren die in Jack O’Neills Jugend modern gewesen waren und Gitarren. Letztere legten sie beiseite, dann stieß einer der Männer seinen Nebenmann an: „Schau Ringo, irgendein Scherzkeks hat einen Fernseher in den Schrank gestellt.“

    „Das ist kein Fernseher George… das ist ein Tor in eine andere Dimension!“

    „Du solltest wirklich weniger Pillen einwerfen Ringo!“

    „Herr Starr hat schon Recht!“, meldete sich Mister Woolsey zu Wort. „Kommen Sie doch rüber.“

    „Sie können doch nicht einfach mit der Zeit herumpfuschen!“, fuhr ihn Rodney an, „Das kann böse Folgen haben!“

    „Aber ich wollte schon immer mal die Beatles treffen!“, lamentierte Woolsey.

    „Das können sie doch auch so!“

    „Lennon und Harrison sind aber schon…“, Woolsey unterbrach sich, als die Engländer nach Atlantis überwechselten.

    „George, wir sind definitiv nicht mehr Liverpool“, stellte Paul McCartney fest und kratzte sich am Kopf.

    „Willkommen auf Atlantis!“, sagte Weir freundlich.

    „Hallo Atlantis!“, brüllte Paul und fügte dann entschuldigend hinzu: „Sorry, alte Konzertreflexe.“


    Die Memoiren der Doktor Elisabeth Weir, Kapitel 3, 4. Absatz:

    Henry hatte mich von Beginn an fasziniert. Was für ein Mann! Ich war ihm schon nach dem galanten Handkuss verfallen! Solche Gentlemen gibt es heute nicht mehr…
    Abgesehen davon das er geradezu verboten attraktiv war, war er nicht Mitglied meiner Expedition… es konnte als meiner Autorität schaden wenn ich seinen späteren Avancen nachgab. Später stießen auch noch die Beatles zu uns, was besonders Mister Woolsey freute. Ich finde zwar seit je her die Rolling Stones besser, aber die Fab Four waren auch nicht schlecht. Das zeigte sich auch später bei ihrem ersten Konzert in der Pegasus-Galaxie.

    „Oh please, say to me
    You'll let me be your man
    And please, say to me
    You'll let me hold your hand
    You'll let me hold your hand
    I wanna hold your hand…!“

    Die Atlanter hatten sich im Gateraum versammelt, wo die Beatles ein Konzert gaben. Die vier Männer standen vor dem Stargate und spielten die Musik die sie berühmt gemacht hatte.

    Alle Zuhörer standen, oder saßen auf der großen Treppe. Unten vor der Treppe standen zwei gemütlich gepolsterte Stühle in denen Henry VIII und Elisabeth Weir saßen.

    „Diese Barden sind nicht zu verachten!“, meinte der König der nach jedem Song begeistert klatschte.

    Elisabeth strahlte ihn an, sie hatte schon lange nicht mehr solchen Spaß gehabt. Und der Gate-Raum war seit dem letzten Wraith-Angriff nicht mehr so belebt gewesen. Man sollte jedoch den Teufel nicht an die Wand malen, denn das konnte unangenehme Folgen haben, wie sich nun zeigen sollte. Plötzlich zersplitterte nämlich das Fenster hinter dem Gate und Wraith stürmten wild feuernd herein. Vor dem zerborstenen Fenster hing ein getarntes Tel’tak in der Luft, nur erkennbar an einem leichten Flirren in der Luft um die offene Ladeluke.

    „Diese verdammte Luzianer-Allianz verkauft wirklich an jeden!“, fluchte Weir und beobachtete entsetzt wie die Beatles von Wraithstunnern betäubt zu Boden fielen. Die Atlanter waren auf diesen Angriff vollkommen unvorbereitet und schnell lagen fast alle Konzertbesucher paralysiert danieder.

    Doch nicht alle waren ohne Waffe zum Beatles-Konzert erschienen. Major Lorne war vor seinem geplanten Besuch auf dem Schießstand im Gateraum vorbeigekommen und hielt ein großkalibriges Schnellfeuergewehr in der Hand.

    „Say Hello to my little friend!“, brüllte der Major kampfeslustig und froh darüber das er diesen Spruch mal bringen durfte. Er entsichert seine monströse Waffe und ballerte Los. Das Mündungsfeuer blendete alle Leute in seiner Umgebung, die Patronenhülsen flogen nur so durch die Luft und die Wraith fielen scharenweise. Henry hielt sich die Ohren zu und schützte Weir mit seinem Körper.

    Die Vorhut der Wraith zuckte voll Blei durch den Gate-Raum, ein Anblick der an Zombies erinnerte die versuchten Cha Cha Cha zu tanzen. Doch bald war das Magazin des Majors alle und er fiel, getroffen von einem gezielten Stunner-Schuss. Klappernd rutschte die heißgeschossene Waffe die Treppe herunter.

    „Heute speisen wir in Atlantis!“, brüllte der kräftig gebaute Wraith der den Schuss abgegeben hatte. Er war eben erst aus dem getarnten Raumschiff gekommen. Er trug eine dunkle Lederweste und hatte die Haare aggressiv gestylt. An seiner Seite baumelte ein Schwert, das aussah als könnte es einen erwachsenen Mann vierteilen bevor der wusste wie ihm geschah.

    „Halt, Dämon! Ich, Henry König von England und Gast am Hofe von Elisabeth Weir verbiete dir diese friedliebenden Menschen zu belästigen!“, Henry baute sich vor dem Wraith auf.

    ‚Was habe ich getan, oh Herr, um so einen tollkühnen Monarchen zu verdienen? ‘, betete Kardinal Woolsey der unter dem bewusstlosen Sheppard lag und dessen P90 zu sich zog.

    „Du und welche Armee?“, fragte der Wraith und fletschte die Zähne.

    „Meine Armee befindet sich in England, aber mit dir werde ich auch alleine fertig, Unhold!“, behauptete der König selbstbewusst.

    „Ich respektiere deinen Mut, Erdenmensch!“, knurrte der bullige Wraith. „Aber du hast keine Waffe.“

    „Mach dir darum mal keine Sorgen…“, meinte Henry, trat ein paar Schritte zurück und hob das Ronons Schwert auf, das der Satedaner beim Sturz fallen gelassen hatte. Elegant stellte sich der Monarch in die Ausgangsposition, die ihn sein Waffenmeister vor Jahren beigebracht hatte.

    Der Wraith schleuderte seinen Stunner von sich und zog sein Schwert, seine Gefolgsleute verwies er mit einer herrischen Kopfbewegung in den Hintergrund. Klirrend kreuzten sich die Klingen, der Lärm tönte laut durch den stillen Gate-Raum. Schlag folgte auf Schlag, immer schneller wirbelten die Klingen. Der Wraith drängte den König bis vor die Füße Weirs zurück, da deutete der Monarch eine Finte an und fügte dem Feind eine Arm-Verletzung zu. Blut floss, bis sich die Wunde wieder verschloss. Der Wraith machte ein, zwei Schritte zurück und Henry setzte nach. Immer wieder drang er auf den anderen ein und fügte ihm Wunde um Wunde zu, bis sich schließlich die letzte nicht mehr schloss und weiterblutete.

    „ich werde mich mit deiner Lebenskraft heilen!“, heulte der Wraith und führte einen mächtigen Hieb auf des Königs Schulter. Behände wich Henry aus und unterlief die Deckung des Wraith. Henry stieß zu und trieb den satedanischen Stahl tief in den Bauch des Alien. Der Wraith umklammerte röchelnd das Schwert.

    „Dich hätte sogar ein Franzose besiegen können“, meinte Henry VIII verächtlich. Der Wraith hustete Blut und presste plötzlich eine Hand an Henrys Brust. Die suchende Nährhand traf aber nur auf das massive Gold des königlichen Schmucks. Röchelnd starb der Wraith und rutschte am Stahl entlang zu Boden.

    Der König von England grinste. Was für ein Erfolg! Aber die Gefahr war noch nicht gebannt, weitere Unholde befanden sich im Thronsaal Elisabeths und kamen näher. In diesem Moment erhob sich Kardinal Woolsey, die P90 unbeholfen, aber entschlossen haltend.

    Dr. Weir sah den Kardinal abdrücken. Nichts passiert, und die Rotte mordlustiger Wraith rückte näher. „Sie müssen die Waffe entsichern! Dieser kleine Hebel… genau der!“

    Der Kleriker entsicherte die P90. „Im Namen des Herrn, haltet ein oder ich schieße!“

    Die Wraith hoben die Stunner, doch der Mann der Kirche war schneller. Er schoss und tötete zwei Wraith. Der Rückstoß bereitete dem Kardinal Probleme, doch rasch stellte er sich drauf ein und erschoss weitere Wraith. Doch nicht schnell genug, zwei Versprengte legten auf den Kardinal an.

    Pistolenschüsse erledigten die letzten. Weir pustete den Rauch von der Beretta…

    „Woolsey, Ihr seid einfach unbezahlbar! Und was euch angeht, Lady Elisabeth…“, der König trat zu Weir, die die Beretta senkte.

    Kardinal Woolsey betrachtete stirnrunzelnd wie sein Monarch Weir etwas ins Ohr flüsterte. Elisabeth lachte. Mitten in die traute Szene platzte ein Mann im Smoking.

    „Wo sind die Beatles? Wo sind sie?“, rief der Herr, der sehr gehetzt wirkte.

    „Meinen Sie die Barden? Die liegen da, unter den Leichen der Dämonen…“, antwortete Woolsey und deutete mit der P90 auf die Fab Four.

    Brian Epstein, den um keinen geringeren handelte es sich, blickte entgeistert erst den Mann in der roten Kardinalsrobe an und dann die Leichen die überall verstreut herumlagen.

    „Sind sie tot? Sie… sie haben heute noch einen Auftritt!“, rief der Manager der Beatles, etwas aus dem Konzept gebracht. Er war eben aus dem Schrank gekommen und war dorthin gelaufen, wo die Kampfgeräusche herkamen.

    „Nein, sie sind nur bewusstlos“, antwortete Weir und rief per Funk Sanitäter und Dr. Beckett in den Gate-Raum.

    „Bewusstlos!? Die Teenies werden mich lynchen wenn die Beatles nicht gleich auftreten! Sie werden mir das ganze Stadion auseinander nehmen!“, rief Brain Epstein verzweifelt und setzte sich auf die oberste Stufe der Atlantis-Treppe.

    „Ich habe eine Idee…“, meldete sich Rodney zu Wort. Er war nicht paralysiert worden, sondern hatte lediglich so getan. Mühsam befreite er sich von dem dicken, bewusstlosen Zivilisten der auf ihm gelegen hatte.

    „… und die wäre?“, fragte Weir, eine Hand am Arme des Königs.

    „Wir dürfen nicht zulassen dass dieses Konzert ausfällt, das würde den Lauf der Geschichte zu sehr beeinflussen.“

    „…ja?“, hakte Weir nach.

    „Nun, einer der Beatles hat doch erzählt dass die Fans so laut kreischen dass man den Gesang fast nicht mehr versteht. Wir könnten das Konzert selber geben, es würde keiner merken!“, erklärte Rodney, der sich immer mehr für seinen Plan erwärmte.

    „Unmöglich!“, stieß Woolsey hervor und kam aus der Ecke des Gate-Raums wieder in die er sich geflüchtet hatte.

    „Das ist sehr wohl möglich!“, behauptete Rodney. „Und notwendig. Sie müssen natürlich mitziehen, da Sie der von uns sind der die Beatles am besten kennt.“

    Der König von England witterte eine Gelegenheit sich vor Weir zu profilieren. „Ich werde meinen neuen Freunden natürlich helfen!“

    Woolsey fasste sich zweifelnd an den fast kahlen Kopf. Epstein bemerkte das und meinte: „In der Umkleide befinden sich nicht nur die Anzüge der Beatles, sondern auch Hüte.“

    Rodney, Henry und Woolsey gingen zu dem Manager: „Wer wird der Vierte im Bunde sein?“, fragte der Monarch.

    „Zu Schade das John bewusstlos ist…“, meinte Rodney bedauernd. Seine Miene erhellte sich, als Beckett mit seinen Helfern in den Gate-Raum stürmte.

    „Carson, kannst du Gitarre spielen?“

    Beckett wandte den Blick von den Leichenbergen ab: „Ein bisschen. Warum fragst du?“

    „Komm mal mit…“


    „Beatles begeistern D.C.“, aus der Washington Post:

    Es war wieder brechend voll im alten Stadion als die Beatles aus England zum zweiten Mal an diesem Tage auftraten. Die weibliche Bevölkerung Amerikas liegt dem erfolgreichsten Rock’n’Roll-Export der Insel zu Füßen. Kreischen und Ohnmachtsanfälle waren auch bei diesem Beatles-Konzert an der Tagesordnung…

    „She loves you, yeah yeah yeah!“, mit der Gitarre in der Hand rockte Richard Woolsey über die Bühne. Carson spielte kongenial die zweite Gitarre und Henry die dritte. Rodney McKay drosch auf das Schlagzeug ein. Bei der Planung vollkommend die Tatsache ignorierend das damals Playback noch nicht die Regel gewesen war, sah sich Rodney nun mit dem Problem von Rhythmus und Takt konfrontiert.

    „You think you've lost your love when I saw her yesterday
    it's you she's thinking of and she told me what to say
    she said she loves you and you know that can't be bad
    yes she loves you and you know you should be glad…!“, sang Woolsey und versetzte die Konzertbesucherinnen in Ekstase.

    Alle vier legten sich ins Zeug und brachten die Menge zum kochen. Fehler und falsche Akkorde (Henry hatte sich bis dahin nur mit der Mandoline auseinander gesetzt, und das auch nur oberflächlich) wurden vom Kreische und Jubeln übertönt oder von der altmodischen Tontechnik kaschiert.

    „Washington….“, rief Henry, König von England und nur mit einer schwachen Ahnung behaftet wo dieser Ort lag, „…wir lieben dich!“

    Jubel schlug ihm entgegen. Dr. Elisabeth Weir und Brian Epstein standen hinter der Bühne.

    „Rodneys Plan scheint aufzugehen…“, meinte Weir.

    „Zum Glück... hoffentlich haben John, Paul, Ringo und George das Abenteuer unversehrt überstanden.“

    „Ich habe es Ihnen doch schon gesagt, Wraith-Stunner sind nicht tödlich. Die Beatles werden in einer paar Stunden unversehrt in ihren Hotelbetten aufwachen.“

    „Will ich auch hoffen…“, sagte Epstein und sog an seiner Zigarre. „Dieser Irre der behauptet der König von England zu sein, hat es ihnen angetan, oder?“

    „Was? Ach nein…“, wehrte Weir ab.

    „Ich habe Augen im Kopf, Dr. Weir, und einige Erfahrung in diesen Dingen. Die bekommt man, wenn man täglich mit Groupies zu tun bekommt…“


    Die Memoiren der Doktor Elisabeth Weir, Kapitel 4, Absatz 2:

    Mister Epstein hatte Recht. Ich hatte mich längst in den König verliebt. Nach dem Konzert machte mir Henry einen Heiratsantrag. Er meinte dass Woolsey gesagt habe dass der Arm des Papstes nicht bis in die Pegasus-Galaxie reiche und man in Henrys Königreich ja nicht von der Heirat erfahren müsse.
    Nun, da konnte ich dem Charme des Königs schon lange nichts mehr entgegensetzen.

    Ein großer Balkon in Atlantis:

    Der Tag war schön und die Aussicht hinter Kardinal Woolsey atemberaubend, König Henry in vollem Staatsornat und Elisabeth Weir in einem fantastischen Kleid eines athosianischen Star-Designers standen vor ihm. Das Kleid war ein Geschenk von Teyla, für das Elisabeth der Freundin nun einen großen Gefallen schuldig war.

    Die Führungsriege von Atlantis und Mister Woolsey saßen auf mehreren Stühlen hinter dem Paar und lauschte andächtig den Worten Kardinal Woolseys.

    „Möchtet ihr, Elisabeth Weir, den hier anwesenden Henry VIII Tudor zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn ehren und dienen bis das der Tod euch scheidet?“

    „Ja“, hauchte Weir.

    Rodney schniefte und musste sich eine kleine Träne von der Wange wischen. Als John ihn amüsiert musterte, versetzte McKay nur: „Ich habe was im Auge!“

    „Sie dürfen die Braut nun küssen!“

    Henry VIII und Elisabeth umarmten sich, es folgte ein perfekter Kuss, der die Zuschauer geschlossen aufseufzen ließ. Kardinal Woolsey lächelte, denn er freute sich das er zwei Menschen glücklich gemacht hatte. In seiner Eigenschaft als Kanzler hatte er seine seelsorgerischen Pflichten zuletzt sehr vernachlässigt. Er dachte an all die Menschen die ihn hassten, allen voran Königin Katharina die von dieser Ehe nie erfahren durfte und würde. Aber dies hier war ein entrückter, mythischer Ort. Was in Atlantis geschah, blieb auch in Atlantis. Gut, der König und er würden nicht bleiben. Aber Henry würde in der nächsten Zeit noch oft seine zweite Königin besuchen.
    Der Zauberschrank war ja wieder auf die richtige Zeit justiert, dem Wissenschaftler Rodney sei Dank.

    Der Kardinal wandte sich von dem glücklichen Königspaar ab und genoss die Aussicht. Der Herr hatte in seiner Güte wirklich ein großes Universum voller Wunder und Schönheit erschaffen!

    Vielleicht war der König nicht der einzige der noch einmal in diese wundervolle, aufregende Stadt zurückkehrte…

    Ende
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle


  2. #2
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Dein schräger Terry-Humor ist diesmal aber voll mit dir durchgegangen

    Ein Narnia-Schrank als Tor der Zeit - eine sehr amüsante Geschichte, die mir wieder einmal ein breites Grinsen entlockt hat. Als dann auch noch die Beatles auftauchten - ich konnte eigentlich nur noch den Kopf schütteln ^^

    Habe vorgestern die ersten beiden Folgen von den Tudors geschaut, deshalb hab ich das ganze noch sehr gut im Kopf.

    Ich tu mich allerdings sehr schwer mit der Vorstellung, dass Weir Gefühle für Henry hegt und ihn dann am Ende auch noch heiratet. Das ist mir doch etwas zu dick aufgetragen.

  3. #3
    Patchman Avatar von guguck15
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    Immer wieder herrlich deine FFs.
    Als ich anfing zu lesen, hab ich mich schon gleich gefragt, wo der Punkt kommt, an dem die Story abdreht. Als dann die Beatles ins Spiel kamen, war klar, dass jetzt Nichts mehr normal ist.
    Vielen Dank, du hast mir meinen letzten Ferientag sehr versüßt!
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  4. #4
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Tolle Story!!!! Ich hab mich fast gekringelt vor Lachen, als ich versucht habe, mir das alles bildlich vorzustellen. Und dann auch noch der Auftritt von Woolsey, Henry, Carson und Rodney als Beatels!! Genial!

  5. #5
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    „Wenn wir die Importpapiere nicht finden werden wir das wohl niemals herausfinden“, antwortete Mister Woolsey bedauernd.
    Ja, so eine Schluderei aber auch!

    Dann will ich mal hoffen, dass dieser Henry VIII mehr wie Jonathan Rhys Meyers aussieht und weniger wie die Porträts des echten Henry. Denn ansonsten müsste man Elizabeths schlechten Geschmack ja wirklich bedauern.

  6. #6
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Also, dass selbst Franzosen die Wraith besiegen können, ist nun wirklich die Krönung, Englisch/Französischer Freundschaft...
    Allerdings hat sich Elizabeth ziemlich schnell für ihn entschieden... aber wenn er da noch mit dieser Katerina zusammen war.
    Anne Bolyn war doch der heißere Feger...
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




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