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Thema: Bärchengeschichten

  1. #1
    Second Lieutenant Avatar von Mahtowin
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    Standard Bärchengeschichten

    Serie: SGA
    Genre: Humor
    Rating: 6
    Charaktere: John, Rodney, Elizabeth
    Anmerkung: Zuerst einmal das wichtigste: Diese Geschichte ist purer Crack! Die Phantasie ist vollkommen mit mir durchgegangen (oh ja! ).
    Anmerkung 2: Die Idee zu dieser Geschichte stammt eigentlich von Dr.McKay, die mich in Vancouver auf folgende Figürchen aufmerksam gemacht hat und dazu meinte, es sieht aus, als ob Elizabeth John und Rodney etwas vorliest (ich glaub, so in etwa war das):

    Viel Spass!!!

    Gute Nacht-Geschichten

    Der Abend neigte sich dem Ende zu, und die Dunkelheit brach über das Land herein. Der Mond begab sich auf seine lange Reise durch die Nacht, und langsam legte sich Stille über das Tal der Bären. Nur in der Braunbärenhöhle neben dem Wasserfall, gleich dort, wo man wilde Brombeeren finden und mit etwas Glück köstlich schmeckende frische Fische fangen konnte, dachten die zwei kleinen Bewohner noch gar nicht ans Schlafengehen. Elizabeth, ihre Mutter, hatte alle Tatzen voll zu tun, sie sauber zu bekommen und in Richtung ihrer Schlafmulden zu schubsen. Aber den beiden Jungs fiel immer noch etwas ein, damit sie noch ein wenig herumtollen konnten.

    Zuerst tauchte John seinen Bruder nach einem geschickt platzierten Tatzenstoß mit der Nase voran in seinen süßen Beerenbrei, was natürlich Rodney natürlich nicht ungestraft geschehen lassen konnte. John flitze mit einem freudigen Quietscher los und kletterte schnell auf das Holzregal aus wundervoll duftenden Fichtenstämmen. Vom obersten Regalbrett aus sah er zu, wie sein älterer Bruder vor ihm auf und ab lief, und nach einer Möglichkeit suchte, den Frechdachs von dort oben herunterzuholen, ohne sich dabei allzu sehr zu verausgaben.

    Schließlich entdeckte er die Möglichkeit, seine geliebten Bücher so stabil aufzustapeln, dass er mit ein wenig Strecken an das zweitoberste Brett herankam, und mit den Zähnen daran zu rütteln, weil es nicht so fest angeschraubt war wie die anderen. John rutschte auf seinem Hintern hin und her, die kräftigen Zähne seines Bruders brachten hier oben alles ins Schwanken. Als er beinahe schon die Krallen ins Holz schlagen musste, um nicht herunterzufallen, machte er einen Satz und sprang auf den weichen Sessel mit den vielen Polstern.

    Rodney brauchte ein paar Sekunden, um sein Gebiss aus dem Holz zu lösen, dann stürzte er seinem Bruder nach.
    „Na warte! Das gute Essen! Das gibt’s nicht jeden Tag, und du bringst mich noch dazu, ein wenig davon zu verschütten! Grr! Ich muss mal alle deine Zapfen und Stöckchen verstecken, mit denen du Bob und Steve immer ärgerst! Warte nur, wenn ich dich erwische!“
    John hatte mittlerweile seinen weichen Landeplatz verlassen und strebte auf der Flucht vor Rodney dem Höhlenausgang zu. Plötzlich fühlte er sich von starken Zähnen im Nacken gepackt und den Boden unter seinen Tatzen verschwinden.
    „Ihr zwei Racker! Ab mit euch ins Bett! Morgen seid ihr wieder so müde, dass ihr nicht aufkönnt!“ stieß die Bärin hervor, ohne den Biss im Nackenfell ihres Sohnes zu lockern.
    „Aber Mama, ich…“
    Da fühlte Elizabeth einen Stoß an ihrer Vordertatze, Rodney hatte nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Schnell gab sie ihm einen kräftigen Schubs in Richtung Bett und trug John gleich hinterher.

    Endlich lagen die zwei im Heu ihrer Schlafmulden. Erleichtert drehte sie sich um, vielleicht hatte sie jetzt endlich Zeit, noch ein bisschen zu lesen. Da hörte sie die beiden Bärchen synchron rufen:
    „Mama? Erzählst du uns noch eine Gute-Nacht-Geschichte?“
    Sie seufzte auf. Die Frage war ja unvermeidlich gewesen.

    „Also los, kommt her, ihr beiden.“
    „Juhuu!“
    Freudig sprangen sie aus ihren Heunestern und tapsten zu Elizabeth.
    „Aber hinterher macht ihr keinen Mucks mehr, ja? Dann wird geschlafen!“
    „Ja, Mama.“ Glücklich kuschelten sich John und Rodney rechts und links an ihre Mutter.
    „Welche Geschichte wollt ihr denn heute hören?“
    John deutete mit einer Kralle auf sein Lieblingsbuch: „Das wo die vier Freunde im Wald ein Spielzeug finden und Jack damit einen Baumstamm zum Fliegen bringt!“
    Seine Tatze beschrieb einen wilden Flug durch die Luft immer rund um die Ohren und die Schnauze seiner Mutter. Sein Bruder rümpfte verächtlich die Nase.
    „Nein, ich will lieber die wo sie den leuchtenden Bienenstock entdecken und dann mit der Zentral-Puls-Maschine ihren Höhleneingang zu einem Portal einer weit entfernten Bärenhöhle machen! Und nur die schlaue Sam alles so genau berechnen kann, dass sie wieder zurück nach Hause kommen!“ Grinsend spielte er mit seinen Krallen und trommelte auf dem Bauch von Elizabeth herum.
    „Wisst ihr was? Heute lesen wir die eine Geschichte, und morgen dann die andere. Dann hat jeder seinen Willen.“ Die Bärchen sahen zu ihrer klugen Mutter auf und nickten einstimmig.
    „Aber wer fängt an?“

    John ließ die pelzigen Kugeln seiner Ohren hängen und blickte seinen älteren Bruder mit bittenden Augen an.
    „Ich habs auch nicht mit Absicht getan. Da ist eine Biene auf deiner Schulter gesessen. Bitte, darf ich zuerst. Biiiiitte!“
    Rodney rollte mit den Augen, jedesmal zog der jüngere die gleiche Show ab. Aber so wie immer konnte er den dunklen Augen nicht wiederstehen.
    „Also gut, der Klügere gibt nach.“
    John streckte ihm kurz die Zunge heraus, murmelte dann aber ein „Dankeschön“ und wartete, bis Elizabeth die richtige Seite gefunden hatte. Dann drückten sich die zwei kleinen Bärchen an ihre Mutter und betrachten leise brummend die Bilder, während ihre Mutter von den vier Freunden Jack, Daniel, Sam und Teal‘c erzählte, die viele Abenteuer zusammen bestanden und sich immer wieder gegenseitig aus der Patsche halfen.
    „So wie ich immer bei dir,“ grinste Rodney seinen jüngeren Bruder an. Der wiederum konterte geschickt: „Aber Sam ist viel schlauer als du.“
    „Ist nicht wahr.“
    „Jungs!“ Die strenge Stimme ihrer Mutter legte alle Streitigkeiten in Sekundenschnelle bei, und sie fuhr fort, vom wilden Flug durch die Wiesen und Wälder zu erzählen, bevor die vier Freunde endlich eine Möglichkeit gefunden hatten, wieder glücklich auf dem weichen Waldboden zu landen.

    Elizabeth schloss langsam die Seiten des Buches und blickte auf ihre beiden Söhne, die beim ruhigen Klang ihrer Stimme wie immer friedlich eingeschlafen waren. Vorsichtig trug sie sie zu ihren kleinen Schlafmulden, bettete sie nebeneinander auf das weiche Heu und rollte sich dann schützend um die zwei kuscheligen, leise brummenden Pelzkugeln. Schließlich flüsterte sie: „Schlaft gut, ihr zwei kleinen Racker!“ und drückte die beiden mit ihren Tatzen an sich. Und brav, wie kleine schlafende Bärchen nun mal sind, kuschelten sich die zwei aneinander und träumten von süßen Honigtöpfen und wilden Jagden durch die Wiesen und Wälder.
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    Die Fortsetzung: Zelten 2 - oder: Der Kaninchenplanet
    Die Erste: Zelten

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Senior Master Sergeant Avatar von Khamonai
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    Süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß! (Mein begeistertes Quitschen hat man jetzt wahrscheinlich im ganzen Stock gehört, aber... *grins*) Das war einfach absolute Spitzenklasse! Danke für die Montagsrettung! *knuddel*

    Die Gastauftritte von Steve und Bob und dann noch die Geschichte "Zentral-Puls-Maschine" und und und... *breit grinst* Einfach toll wie du Stargate hier reingeschrieben hast ^^

    Und danke auch für die schönen Erinnerungen an ähnliche Geschichten, die ich fast schon wieder vergessen hatte ^^

    LG
    Khamonai

  4. #3
    Herrin des Lichts Avatar von Borealis
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    MOOOOOOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!! Wie süüüüüüßßßßßßßßß!!!!!!!!!!!!!!!


    Die Menschen fragen sich, ob es intelligentes Leben auf anderen Planeten gibt, doch ist meiner Meinung nach die Frage eher, ob es intelligentes Leben auf diesem Planeten gibt.

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  5. #4
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Das ist einfach hinreissend suess geschrieben!

    Wieso konnte ich mir Rodney und John als herumtollende Baerenkinder nur so gut vorstellen? Und ganz besonders suess fand ich, dass Rodney seinem kleinen Bruder, wenn der ihn mit grossen Augen anguckt, nichts abschlagen kann ... *gg*

    Kriegen wir noch mehr von Baerchen!Rodney und Baerchen!John zu lesen?

  6. #5
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Oh mein Gott, das ist ja kariesfördernd!!

    Schon komisch, dass SGA zu so vielen Crack-Fics herausfordert ... *g*

    Eine wirklich putzige Idee.

  7. #6
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Absolut süß - da kann ich mich den anderen nur anschließen. Ich habe beim Lesen die ganze Zeit die kuscheligen Bärchen vor Augen gehabt... du hast sie toll getroffen.

    LG Val
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    ***


  8. #7
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Oh! Diese Story ist ja echt niedlich! Ich bin total begeistert! Rodney und John als Bärenkinder und Elizabeth als ihre Mutter!!! Das kann ja nur toll sein!

  9. #8
    Second Lieutenant Avatar von Mahtowin
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    Herzlichen Dank für die absolut herzigen Reviews und die Danke-Knöpfchen-Drücker!!!
    Tut mir leid, dass ich erst jetzt zum Antworten komme, aber ich war zwei Wochen fern der Zivilisation und habe mit meinem Zelt gegen Regenfluten gekämpft (OK, so schlimm wars nicht ).
    @Valdan: Die zwei bieten sich doch regelrecht dafür an.
    @Chayiana: Mal sehen, vielleicht fällt mir noch was ein. Ich glaub, ein paar Zeilen könnte ich schon haben...
    LG, Mahtowin
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  10. #9
    Second Lieutenant Avatar von Mahtowin
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    Hi! Puh, lang ist's her, seitdem ich die Bärchengeschichten angefangen hab . Ich habe beschlossen, die “Bärchengeschichten” noch um ein paar Kapitel zu bereichern, die aber unregelmäßig erscheinen werden (kommt drauf an, ob mir etwas einfällt *g*).
    Feedback ist immer willkommen! Und jetzt wünsche ich: Viel Spass mit dem zweiten Kapitel!

    Fischunterricht – Kapitel 2

    Am nächsten Morgen wachte John durch eine feuchte Nase an seiner Wange auf. „Guten Morgen, John. Guten Morgen, Rodney!“ „Hmhmhm!“ brummte Rodney und wälzte sich noch einmal herum, „Mag noch schlafen.“ John hingegen blinzelte den Schlaf aus den Augen und sah sich nach der weiblichen Stimme um, die ihn geweckt hatte. Es war nicht die seiner Mutter gewesen. Da erkannte er die kleine Bärin neben seinem Heubett und den riesengroßen Bären im Hintergrund, und vergessen war alle Müdigkeit. Er schoss regelrecht aus dem Bett und sprang freudig um die beiden Bären herum. „Tante Teyla, Onkel Ronon!“

    Rodney war beim stürmischen Abgang seines Bruders aus dem Heunest gerollt und fand sich nun zu Füßen seines bärenstarken Onkels wieder. Der hob seine mächtige Tatze und fuhr seinem Neffen einmal kräftig über den Kopf. „Aufgewacht, ihr Schlafmützen. Wollt ihr heute Fische fangen lernen?“ „Ja, ja, ja!“ John turnte bereits voller Tatendrang auf seiner Tante herum, die vergeblich versuchte, ihn von ihrem Rücken zu bugsieren. Rodney hingegen nickte nur verschlafen, fuhr sich mit der Zunge über seine Schnauze und dachte bereits an den Fisch, der immer so gut schmeckte, wenn seine Mutter ihn direkt aus dem Fluss gefangen hatte. Und heute durfte er es zum ersten Mal selbst probieren?

    Da tappte auch seine Mutter zu ihren Söhnen und seufzte lächelnd auf: „Dann hab ich endlich mal ein paar Stunden Ruhe von ihnen. In dem Alter sind sie besonders anstrengend.“ Teyla trat zu ihrer Schwester und meinte: „Du meinst liebenswürdig, neugierig, bewegungsfreudig, wissbegierig und einfach nur goldig.“ „...oder so ähnlich,“ grinste Elizabeth. „Nun, dann wird euch Onkel Ronon heute mit zu dem großen Wasserfall nehmen, bald kommt die große Lachswanderung, und so könnt ihr jetzt schon üben.“ Ronon brummte ein bestätigendes „Hmmm“ und trat hinaus ins Sonnenlicht, dicht auf seinen Fersen folgend tollten zwei kleine Fellknäuel über den sandigen Boden.

    Noch war nicht viel los an der großen Wasserstufe, und so hatten Ronon und seine Neffen die kleineren Übungsstellen für sich allein. „Bleibt vorerst am Ufer und seht mir zu. Dann könnt ihr es selbst probieren.“ Der riesige Braunbär tastete sich vorsichtig in die Strömung und stellte sich dann dicht hinter die obere Kante des Wasserfalls. Aufmerksam und ohne jede Bewegung seines Körpers verfolgte er die Fische, die rund um seine Tatzen schwammen. Blitzschnell und ohne jede Vorwarnung stieß er mit seinem Maul ins Wasser und zog den zappelnden Fisch heraus. Bewundernd sahen ihm John und Rodney dabei zu und versuchten sich alles zu merken.

    Genüsslich verspeiste Ronon seine Beute und stellte sich danach wieder in Position. Während er seinen Blick auf der Suche nach Fischen schweifen ließ, beobachtete er seine Neffen aus den Augenwinkeln und brummte belustigt. Rodney starrte unverwandt auf das Wasser und fuhr sich mehrmals mit der Zunge über sein Bärenmäulchen, wenn er eine Finne aus der strudelnden Wasseroberfläche auftauchen sah, während John mit etwas zusammengekniffenen Augen jede Bewegung des mächtigen Bären verfolgte, um so viel wie möglich zu lernen.

    Nachdem der kräftige Bär ein paar Fische verschlungen und den kleinen Bären am Ufer je einen kleinen Fisch als Jagdanreiz zugeworfen hatte, trottete er aus dem kalten Nass und schüttelte sich das Wasser aus dem dichten Pelz. Anschließend ließ er sich auf einem warmen sonnenbeschienenen Felsen in Ufernähe nieder und deutete seinen Neffen, ihr Glück zu versuchen.

    Voller Tatendrang stürzten die jungen Bären ins Wasser. John versuchte sich zu der Stelle, an der sein Onkel gestanden hatte, durchzukämpfen, sah aber bald ein, dass die Strömung zu stark für ihn war und ihn wegzureißen drohte. Rodney hingegen hatte sich eine relativ seichte Stelle ausgesucht und betrachtete die Leckerbissen, die da nur wenige Zentimeter vor seiner Schnauze herumschwammen. Welcher sollte denn seine erste Mahlzeit werden? Wieder leckte er sich über die Lippen. Da schoss der Fisch, den er sich auserkoren hatte, wie ein Pfeil davon und hinterließ einen staunenden kleinen Bären. Sein Bruder hatte ihm zugesehen und meinte schelmisch: „Deine Zunge hat dich verraten.“ „Gar nicht war“, schmollte Rodney, klemmte sich aber sicherheitshalber seine vorschnelle Zunge zwischen die Zähne. Nochmal würde er sein Frühstück nicht vorwarnen.

    John hingegen hatte etwas weiter stromaufwärts vor seinem Bruder auf zwei grauen Felsen in Ufernähe Position bezogen. In der Hoffnung, dass die Fische zwischen ihnen durchschwammen, weil das Wasser etwas tiefer war, und er sich nur hinunter zu beugen brauchte, um seinen von ihnen zu erbeuten, balancierte er – zwei Tatzen links, zwei Tatzen rechts – mit dem Kopf in Richtung der Strömung auf den glattgeschliffenen Steinen. Mehrmals schon hatte er seine Nase ins Wasser getaucht, allerdings ohne Erfolg.

    Da, erneut sah er eine Rückenflosse kurz vor seinem Maul auftauchen. „Aber jetzt!“ freute sich John, spannte die Muskeln, wartete auf den günstigsten Moment, riss sein Mäulchen auf, lehnte sich nach vorn und – fiel mit einer Rolle vorwärts und einem lauten Platscher ins kalte Nass.

    Rodney hatte den größten Teil des Wasserschwalles ins Gesicht bekommen, als er sich umgedreht hatte, um zu sehen, was sein kleiner Bruder so anstellte, und schnaubte sich erst das Wasser aus der Nase, bevor er nach einem Hinterbein Johns schnappte, der auf dem Rücken liegend vom Wasser an ihm vorbei getragen wurde. „Hiergeblieben“, knurrte Rodney und wartete, bis der verdatterte John wieder alle vier Tatzen unter sich platziert hatte.

    Ronon hatte die vergnüglichen, aber leider erfolglosen Versuche seiner Neffen beobachtet und fühlte sich nun bemüssigt, ihnen die Finessen des Fischfanges etwas genauer zu erklären. „Kommt einmal hier, ihr zwei“, rief er vom Ufer aus. „Wir gehen etwas stromabwärts. Vielleicht ist es dort einfacher. Und auf dem Weg dorthin können wir vielleicht ein paar andere Bären beim Fischen sehen. Jeder hat seine eigene Technik, vielleicht könnt ihr euch dort etwas abschauen.“ Begeistert sprangen die Brüder auf ihn zu, sodass das Wasser nach allen Seiten spritzte, und drückten sich an die kräfigen Beine ihres Onkels. Ronon brummte behaglich und begann mit seiner theorethischen Lehrstunde.
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  11. #10
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Oh man, ich liebe Bären, hab so einige davon.

    Ich liebe Deine Bären-Geschichte, sie ist einfach so was von süß und Du hast alles so detailliert beschrieben, einfach toll.
    Ich bin jetzt schon der größte Fan dieser Geschichte, ich liebe sie.

    Allein schon die Vorstellung John und Rodney als Bärenkinder, Elisabeth als Mam, Ronon+Teyla als Onkel und Tante, oh man wie süß ist das denn, einfach super!!!

    Dankeschön dafür!!!
    Geändert von John's Chaya (08.03.2011 um 20:45 Uhr)

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  12. Danke sagten:


  13. #11
    Herrin des Lichts Avatar von Borealis
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    ich leibe autoren, die einfach so süße Dinge schreiben können, die versüßen mir immer den Tag DANKE!


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  14. Danke sagten:


  15. #12
    Verwirrter Avatar von Jaffa96
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    Einfach nur genial und so süüüüüüüüüüüß
    Geändert von Jaffa96 (09.03.2011 um 09:54 Uhr)

  16. Danke sagten:


  17. #13
    Second Lieutenant Avatar von Mahtowin
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    @John's Chaya, Borealis und Jaffa96 sowie Antares, Khamonai und sandra721: Herzlichen Dank für die lieben Reviews und "Danke-Knöpfchen-Drücken" ! Freut mich, wenn es euch gefällt!

    Und es geht weiter mit dem Leben in unserem Bärental, heute treffen wir einen alten/neuen Bekannten! Viel Spass!

    Erinnerungen und Sonnenbad – Kapitel 3

    In der Zwischenzeit hatten Elizabeth und Teyla die Wohnstatt etwas zusammengeräumt, das Heu in den Betten getauscht und verließen nun gemeinsam das Dunkel der Höhle, um sich einen schönen Platz zum Ruhen und Geschichtenerzählen auf einem sonnigen Fleck im Wald zu suchen.

    „Es ist eigenartig, wie viele Erinnerungen wachwerden, wenn man ein bisschen Zeit dafür hat“, meinte Elizabeth und deutete mit dem Kopf auf einen Baumstamm, der halb verrottet und ziemlich übel zugerichtet auf der rechten Seite des Weges lag. „Wenn ich mit den beiden unterwegs bin, muss ich immer nur Futter finden und dazwischen aufpassen, dass sie nicht in irgendwelche Klemmen geraten, aber heute ist so ein richtig schöner Tag zum Faulenzen und Nachdenken.“

    Teyla neigte den Kopf und schnupperte kurz über ein paar Beeren, die aber noch nicht reif waren. „Ich bin mir sicher, ihr habt schon vieles hier erlebt,“ forderte sie ihre Schwester lächelnd auf, weiterzureden. Und während sie auf dem weichen grünen Moos des Waldbodens zu einer verborgenen Lichtung wanderten, erzählte Elizabeth, was sie mit ihren beiden kleinen Söhnen schon erlebt hatte.

    „Bei dem Baumstamm dahinten hatte sich Rodney einmal den Kopf eingeklemmt, weil er – wie immer hungrig – auf der Suche nach Insekten war. John hat versucht zu helfen und sich dabei beinahe an den abgebrochenen Ästen die Nase zerstochen. Ich musste die Krallen ganz schön stark einsetzen, um das Holz soweit zu zerreißen, dass er den Kopf freibekam. Zwei Tage später steckte John mit einem Hinterbein an der abgesplitterten Seite fest, und ich musste den Stamm wieder bearbeiten.“

    „Huhuuuhu!“ machte es aus der grünen Baumkrone einer Linde über ihren Köpfen. Die beiden Braunbären blieben stehen und sahen nach oben. „Guten Morgen, Radek! Haben wir dich geweckt?“ fragte Elizabeth. „Guten Morgen, Elizabeth!“ kam es zurück. „Ja, aber ich freue mich immer, neue Bekanntschaften zu schließen.“ „Teyla, darf ich bekannt machen: Radek, ein Uhu aus dem Steinbruch nördlich von hier. Er hat mir schon so manches Mal geholfen, wenn meine Jungs verstecken gespielt haben, obwohl es schon längst Zeit zum Schlafengehen war.“ Verschwörerisch zwinkerte sie ihm zu.

    Der Uhu spreizte ein wenig sein Gefieder ab und streckte den Hals, er war sehr stolz auf seine Fähigkeit, in der Dunkelheit sehen zu können. „Ich helfe gern, wenn ich kann.“ „Außerdem ist er unsere Quelle für Informationen über alles, was im Wald so vor sich geht. Er ist oft unsichtbar, aber immer informiert und zuverlässig.“

    Radek klackerte verlegen mit dem Schnabel, er freute sich über das Lob. Dann fügte Elizabeth noch hinzu: „Außerdem steckt er meistens mit Rodney unter einer Decke, wenn es darum geht, irgendetwas mit irgendetwas zu kombinieren. Die Geschichte mit dem Staudamm erzähle ich dir später. Als mein Sohn oben in der Eiche hing und Radek tropfnass aus dem Wasser auftauchte ... das war einfach nur goldig.“

    Sie schmunzelte wissend in die Baumkrone, während der Vogel kurz mit den Flügeln schlug und überlegte, ob er lieber fortfliegen sollte, um an die Details dieser unangenehmen Geschichte mit dem unfreiwilligem Bad nicht erinnert zu werden, aber er fühlte sich dann doch zu müde und schloss ein Auge. Teyla lächelte und sagte: „Ich freue mich darauf.“ „Also dann, Radek, noch eine gute Nacht!“ wünschte Elizabeth und wandte sich zum Gehen. „Gute Nacht!“ antwortete Radek schon halb eingeschlafen, dann faltete er seine Flügel wieder ordentlich zusammen und machte auch das zweite Auge zu, während unter ihm die beiden Weibchen lächelten und sich wieder auf den Weg machten.

    Die Bärinnen bogen am großen Baumstumpf mit den drei Zacken nach links ab und tappten über die lehmige Erde eines derzeit ausgetrockten Bächleins. „Hier haben sie ihren ersten Schluck Wasser getrunken“, meine Elizabeth stolz und fügte schmunzelnd hinzu: „Rodney hat sofort bemängelt, dass es so kalt war und nach überhaupt nichts schmeckt.“ Teyla lachte auf. „Wenn man nur die nährende Milch der Mutter gewohnt ist, ist das nicht überraschend“, nickte sie und rupfte ein paar saftige Rispen ab.

    „John saß nur auf seinem Hinterteil und schleckte mit seiner Zunge einmal links und einmal rechts seine Schnauze ab, dann verkündete er, dass das doch ziemlich erfrischend sei und tauchte seine Nase wieder hinein.“ Beide Frauen lachten. „Er kann sich sehr schnell an Neuigkeiten anpassen“, meinte Teyla. Elizabeth sah sich schnüffelnd um, entschied sich dann für die rechte Weggabelung und trottete weiter. „Ja. Rodney muss zuerst einmal seine Meinung sagen, wenn ihm etwas nicht passt, dann fügt er sich aber den Gegebenheiten und macht das Beste daraus. Neugierig sind sie beide, und wenn ich ihnen nicht hin und wieder Einhalt gebiete, fragen sie mir Löcher in den Bauch.“

    „Ist das schön,“ unterbrach Teyla ihre Schwester und blieb neben ihr stehen. Vor ihnen lag eine kleine, von der Sonne beschienene Lichtung mit weichem Gras und Beerensträuchern, die verlockend dufteten. Elizabeth trabte zu dem Baumstamm einer Kiefer, richtete sich auf, um sich an der harten Borke der Kiefer den Rücken ausgiebig zu kratzen und brummte behaglich: „Ich war nicht mehr hier, seit dem Zeitpunkt, als ich merkte, dass ich Nachwuchs erwarte. Schön, dass alles so geblieben ist, wie ich es in Erinnung habe.“

    Teyla hatte sich in der Zwischenzeit wohlig in der Sonne ausgestreckt und fühlte nun, wie die Sonnenstrahlen sie an der Nase kitzelten. Sie schloss die Augen und spürte, wie sich ihre Schwester neben ihr niederließ. „Eine kleine Ruhepause haben wir uns verdient,“ murmelte Elizabeth, „dann machen wir uns auf die Suche nach Futter.“ Und zufrieden seufzend schliefen die beiden Bärinnen ein, während ihnen die Sonne wärmend auf den Pelz schien.
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  18. #14
    zigtausend Jahre alt ... ;-) Avatar von John's Chaya
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    Ich habe die Fortsetzung gerade erst gesehen, tut mir leid. Dabei habe ich so lange darauf gewartet. Dankeschön für dieses neue Kapitel, es ist wieder super. Radek als Uhu, geniale Idee, echt witzig. Ich hoffe, es folgen noch ein paar Kapitel, das wäre schön. Ich liebe Deine Bärchen!!!

    Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein.

  19. Danke sagten:


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