Serie: SGA
Genre: Humor
Rating: 6
Charaktere: John, Rodney, Elizabeth
Anmerkung: Zuerst einmal das wichtigste: Diese Geschichte ist purer Crack!Die Phantasie ist vollkommen mit mir durchgegangen (oh ja!
).
Anmerkung 2: Die Idee zu dieser Geschichte stammt eigentlich von Dr.McKay, die mich in Vancouver auf folgende Figürchen aufmerksam gemacht hat und dazu meinte, es sieht aus, als ob Elizabeth John und Rodney etwas vorliest (ich glaub, so in etwa war das):
Viel Spass!!!
Gute Nacht-Geschichten
Der Abend neigte sich dem Ende zu, und die Dunkelheit brach über das Land herein. Der Mond begab sich auf seine lange Reise durch die Nacht, und langsam legte sich Stille über das Tal der Bären. Nur in der Braunbärenhöhle neben dem Wasserfall, gleich dort, wo man wilde Brombeeren finden und mit etwas Glück köstlich schmeckende frische Fische fangen konnte, dachten die zwei kleinen Bewohner noch gar nicht ans Schlafengehen. Elizabeth, ihre Mutter, hatte alle Tatzen voll zu tun, sie sauber zu bekommen und in Richtung ihrer Schlafmulden zu schubsen. Aber den beiden Jungs fiel immer noch etwas ein, damit sie noch ein wenig herumtollen konnten.
Zuerst tauchte John seinen Bruder nach einem geschickt platzierten Tatzenstoß mit der Nase voran in seinen süßen Beerenbrei, was natürlich Rodney natürlich nicht ungestraft geschehen lassen konnte. John flitze mit einem freudigen Quietscher los und kletterte schnell auf das Holzregal aus wundervoll duftenden Fichtenstämmen. Vom obersten Regalbrett aus sah er zu, wie sein älterer Bruder vor ihm auf und ab lief, und nach einer Möglichkeit suchte, den Frechdachs von dort oben herunterzuholen, ohne sich dabei allzu sehr zu verausgaben.
Schließlich entdeckte er die Möglichkeit, seine geliebten Bücher so stabil aufzustapeln, dass er mit ein wenig Strecken an das zweitoberste Brett herankam, und mit den Zähnen daran zu rütteln, weil es nicht so fest angeschraubt war wie die anderen. John rutschte auf seinem Hintern hin und her, die kräftigen Zähne seines Bruders brachten hier oben alles ins Schwanken. Als er beinahe schon die Krallen ins Holz schlagen musste, um nicht herunterzufallen, machte er einen Satz und sprang auf den weichen Sessel mit den vielen Polstern.
Rodney brauchte ein paar Sekunden, um sein Gebiss aus dem Holz zu lösen, dann stürzte er seinem Bruder nach.
„Na warte! Das gute Essen! Das gibt’s nicht jeden Tag, und du bringst mich noch dazu, ein wenig davon zu verschütten! Grr! Ich muss mal alle deine Zapfen und Stöckchen verstecken, mit denen du Bob und Steve immer ärgerst! Warte nur, wenn ich dich erwische!“
John hatte mittlerweile seinen weichen Landeplatz verlassen und strebte auf der Flucht vor Rodney dem Höhlenausgang zu. Plötzlich fühlte er sich von starken Zähnen im Nacken gepackt und den Boden unter seinen Tatzen verschwinden.
„Ihr zwei Racker! Ab mit euch ins Bett! Morgen seid ihr wieder so müde, dass ihr nicht aufkönnt!“ stieß die Bärin hervor, ohne den Biss im Nackenfell ihres Sohnes zu lockern.
„Aber Mama, ich…“
Da fühlte Elizabeth einen Stoß an ihrer Vordertatze, Rodney hatte nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Schnell gab sie ihm einen kräftigen Schubs in Richtung Bett und trug John gleich hinterher.
Endlich lagen die zwei im Heu ihrer Schlafmulden. Erleichtert drehte sie sich um, vielleicht hatte sie jetzt endlich Zeit, noch ein bisschen zu lesen. Da hörte sie die beiden Bärchen synchron rufen:
„Mama? Erzählst du uns noch eine Gute-Nacht-Geschichte?“
Sie seufzte auf. Die Frage war ja unvermeidlich gewesen.
„Also los, kommt her, ihr beiden.“
„Juhuu!“
Freudig sprangen sie aus ihren Heunestern und tapsten zu Elizabeth.
„Aber hinterher macht ihr keinen Mucks mehr, ja? Dann wird geschlafen!“
„Ja, Mama.“ Glücklich kuschelten sich John und Rodney rechts und links an ihre Mutter.
„Welche Geschichte wollt ihr denn heute hören?“
John deutete mit einer Kralle auf sein Lieblingsbuch: „Das wo die vier Freunde im Wald ein Spielzeug finden und Jack damit einen Baumstamm zum Fliegen bringt!“
Seine Tatze beschrieb einen wilden Flug durch die Luft immer rund um die Ohren und die Schnauze seiner Mutter. Sein Bruder rümpfte verächtlich die Nase.
„Nein, ich will lieber die wo sie den leuchtenden Bienenstock entdecken und dann mit der Zentral-Puls-Maschine ihren Höhleneingang zu einem Portal einer weit entfernten Bärenhöhle machen! Und nur die schlaue Sam alles so genau berechnen kann, dass sie wieder zurück nach Hause kommen!“ Grinsend spielte er mit seinen Krallen und trommelte auf dem Bauch von Elizabeth herum.
„Wisst ihr was? Heute lesen wir die eine Geschichte, und morgen dann die andere. Dann hat jeder seinen Willen.“ Die Bärchen sahen zu ihrer klugen Mutter auf und nickten einstimmig.
„Aber wer fängt an?“
John ließ die pelzigen Kugeln seiner Ohren hängen und blickte seinen älteren Bruder mit bittenden Augen an.
„Ich habs auch nicht mit Absicht getan. Da ist eine Biene auf deiner Schulter gesessen. Bitte, darf ich zuerst. Biiiiitte!“
Rodney rollte mit den Augen, jedesmal zog der jüngere die gleiche Show ab. Aber so wie immer konnte er den dunklen Augen nicht wiederstehen.
„Also gut, der Klügere gibt nach.“
John streckte ihm kurz die Zunge heraus, murmelte dann aber ein „Dankeschön“ und wartete, bis Elizabeth die richtige Seite gefunden hatte. Dann drückten sich die zwei kleinen Bärchen an ihre Mutter und betrachten leise brummend die Bilder, während ihre Mutter von den vier Freunden Jack, Daniel, Sam und Teal‘c erzählte, die viele Abenteuer zusammen bestanden und sich immer wieder gegenseitig aus der Patsche halfen.
„So wie ich immer bei dir,“ grinste Rodney seinen jüngeren Bruder an. Der wiederum konterte geschickt: „Aber Sam ist viel schlauer als du.“
„Ist nicht wahr.“
„Jungs!“ Die strenge Stimme ihrer Mutter legte alle Streitigkeiten in Sekundenschnelle bei, und sie fuhr fort, vom wilden Flug durch die Wiesen und Wälder zu erzählen, bevor die vier Freunde endlich eine Möglichkeit gefunden hatten, wieder glücklich auf dem weichen Waldboden zu landen.
Elizabeth schloss langsam die Seiten des Buches und blickte auf ihre beiden Söhne, die beim ruhigen Klang ihrer Stimme wie immer friedlich eingeschlafen waren. Vorsichtig trug sie sie zu ihren kleinen Schlafmulden, bettete sie nebeneinander auf das weiche Heu und rollte sich dann schützend um die zwei kuscheligen, leise brummenden Pelzkugeln. Schließlich flüsterte sie: „Schlaft gut, ihr zwei kleinen Racker!“ und drückte die beiden mit ihren Tatzen an sich. Und brav, wie kleine schlafende Bärchen nun mal sind, kuschelten sich die zwei aneinander und träumten von süßen Honigtöpfen und wilden Jagden durch die Wiesen und Wälder.